wie weiter

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juded
Beiträge: 1
Registriert: 6. Jan 2007, 10:55

wie weiter

Beitrag von juded »

Hallo, endlich die richtige Seite gefunden.
Habe seit 10 Jahren eine chronische Depression.
6 Jahre arbeite ich schon in Teilzeit, erst 6h, dann 4h. Weihnachten 2005 hat es mich ganz aus dem Rennen genommen. Tagesklinik, Selbstmordversuch, Aufenthalt in der geschlossenen Abteilung, später offene Station, dann wieder Tagesklinik. Seit Juli 2006 zu Hause, bekomme so einigermaßen Haus, Hof und Garten in Ordnung. Merke aber immer wieder sehr schnell meine Belastungsgrenze.
Von örtlicher Rentenstelle Hinweis auf Rente bekommen. Meine Ärztin ist strikt dagegen. Muß jetzt zur Rehakur fahren, damit ich wieder arbeiten kann.
Belastung auf Arbeit:
Mobbing, keine klaren Strukturen
Belastung zu Hause:
Haus, Hof und Garten, 15jährige Tochter mit ADS.
Bekomme Panik wenn ich ans Arbeiten denke.
Kann mir jemand helfen???
juded
zweifler
Beiträge: 629
Registriert: 14. Jun 2005, 16:07

Re: wie weiter

Beitrag von zweifler »

hallo jutta!

es ist halt leider so,dass man als mensch mit seelischer behinderung kaum einen angepassten arbeitsplatz bekommt.bei einem "normalen" stößt man relativ schnell an die grenzen und mit dieser situation gehts nicht selten steil nach unten.
ich frage mich warum wohl dein doc meint,dass du diese doppelbelastung gut aushältst und selbige deine genesung (falls es eine gibt )nicht verhindert.
manchmal ist auch eine zweite meinung hilfreich.
auch bei mir hat mein psychiater mal gemeint ,dass ich für den weg in eine rente "zu jung "bin.mitlerweile haben ihn aber dann doch die fakten umdenken lassen.
bei mir war seinerzeit auch eine express-reha geplant.leider hat mich der gedanke,dass ich von zu hause fort soll noch mehr in die depri gestürzt.mein doc hat dann diese kur per attest gecancelt.
ich bin immer noch dabei von meiner rente auf zeit gesundheitlich zu profitieren.natürlich ist dieser weg nicht für jeden der königsweg, weil man die ursachen auch berücksichtigen muß.
alles gute

mfg herbert
DepriXX
Beiträge: 1498
Registriert: 5. Feb 2004, 10:57

Re: wie weiter

Beitrag von DepriXX »

Hallo
such dir mal einen anderen psychiater, sozusagen zweite meinung einholen.

schwerbehindertenausweis beantragen ist auch nicht schlecht für die rente....
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



crissi5
Beiträge: 3
Registriert: 5. Jan 2007, 17:15

Re: wie weiter

Beitrag von crissi5 »

Hallo deprixx
welche Voraussetzungen braucht man für einen Schwerbehindertenausweis,bzw.,ab wann steht einem er zu?
DepriXX
Beiträge: 1498
Registriert: 5. Feb 2004, 10:57

Re: wie weiter

Beitrag von DepriXX »

Guck mal hier, dann muss ich nicht alles hier reinkopieren:

http://psychomuell.de/psychofuck/
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



Lioness
Beiträge: 1911
Registriert: 29. Mai 2005, 23:21

Re: wie weiter

Beitrag von Lioness »

Hallo zusammen,

aus dem Link geht nicht wirklich hervor, inwieweit sich Depressionen in einem gesetzlich festgestellten GdB kristallisieren können.

Mit einer Depression "alleine" erhält man nur 10-20 %. Ich habe eine Mehrfachdiagnose - rezidivierende depressive Störung, Anpassungsstörung, dependente Persönlichkeitszüge - und beim ersten Anlauf auch nur 20 % bekommen. Habe dann Widerspruch eingelegt und Akteneinsicht beantragt. Dabei musste ich feststellen, dass das Versorgungsamt nicht alle Unterlagen angefordert hatte (soll übrigens öfters vorkommen). Nachdem meine Therapeuten dann noch in einem Gutachten von meinen Traumatisierungen berichtet hatten, gab es dann einen GdB von 30.

Man muss schon ein äußerst gravierendes psychisches Störungsbild aufweisen, um auf Anhieb GdB 50 und damit den Schwerbehindertenausweis zu bekommen - oder noch andere körperliche Erkrankungen haben. Aber wie gesagt, "nur" mit einer Depression - kaum eine Chance.

Aber probieren würde ich es allemale trotzdem!

Gruß
Lioness



Wir brauchen den Blick nach hinten, um unser Leben zu verstehen. Wir brauchen den Blick nach vorne, um unser Leben zu LEBEN!
DepriXX
Beiträge: 1498
Registriert: 5. Feb 2004, 10:57

Re: wie weiter

Beitrag von DepriXX »

wenn du über 6 monate auf einer depressions-fachstation warst, dann bekommst du ab 60%.
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



zweifler
Beiträge: 629
Registriert: 14. Jun 2005, 16:07

Re: wie weiter

Beitrag von zweifler »

hallo forianer!

es ist in der tat so,dass eine depression total unterbewertet wird.die gute behandelbarkeit stammt wohl aus der pharmawerbung.in der regel tritt eine depression nicht alleine, sondern im verbund mit anderen seelischen schwachstellen auf.
um meine 50 prozent zu bekommen muß man schon einiges vorweisen können.klar birgt unsere erkrankung ein hohes kostenrisiko für den staat und die häufigkeit von seelischen erkrankungen nimmt ständig zu.
es wäre ja auch viel einfacher den verkauf von zb.tabak zu verbieten- tja wenn da nicht die hohen steuerausfälle wären.
die geringe einstufung vermeidet einfach die schaffung von kostenträchtigen fakten.
das ist MEINE sicht der dinge .

ps:aus meiner alten firma wo ich zwanzig jahre am stück mit herzblut gearbeitet habe und ich trotz einiger einschränkungen meinen platz gefunden hatte ist mitlerweile ein haifischbecken mit "VERLÄNGERTER WERKBANK" in china geworden. in solchen entwicklungen sehe ich auch gründe für die zunahme der depri im allgemeinen.da könnte man doch ansetzen...

mfg herbert
crissi5
Beiträge: 3
Registriert: 5. Jan 2007, 17:15

Re: wie weiter

Beitrag von crissi5 »

Hallo ihr Lieben,
danke für die Infos,ich habe mich bis jetzt noch nie damit befasst,denke aber ich sollte mal damit anfangen
crissi
Sigrid
Beiträge: 13
Registriert: 10. Jan 2007, 18:51

Re: wie weiter

Beitrag von Sigrid »

also ich habe ganz schnell die 50% bekommen. allerdings habe ich von vornherrein alle berichte ,über krankenhausaufenthalte, rhea und die bewilligung meiner langzeittherapie beigelegt.
die therapie war sogar ausgelaufen. ich leide unter rezidierender depression und habe eine emotionle instabile persönlichkeit.
der ausweis ist bis 2021 gültig.
kein einspruch , keine nachfragen.
die fordern die unterlagen wirklich nicht an. meiner freundin ist es auch so ergangen.
sie hat ein 1/2 jahr verlängert bekommen. muss alles nochmal machen
jutta jäckel schrieb:
> Hallo, endlich die richtige Seite gefunden.
> Habe seit 10 Jahren eine chronische Depression.
> 6 Jahre arbeite ich schon in Teilzeit, erst 6h, dann 4h. Weihnachten 2005 hat es mich ganz aus dem Rennen genommen. Tagesklinik, Selbstmordversuch, Aufenthalt in der geschlossenen Abteilung, später offene Station, dann wieder Tagesklinik. Seit Juli 2006 zu Hause, bekomme so einigermaßen Haus, Hof und Garten in Ordnung. Merke aber immer wieder sehr schnell meine Belastungsgrenze.
> Von örtlicher Rentenstelle Hinweis auf Rente bekommen. Meine Ärztin ist strikt dagegen. Muß jetzt zur Rehakur fahren, damit ich wieder arbeiten kann.
> Belastung auf Arbeit:
> Mobbing, keine klaren Strukturen
> Belastung zu Hause:
> Haus, Hof und Garten, 15jährige Tochter mit ADS.
> Bekomme Panik wenn ich ans Arbeiten denke.
> Kann mir jemand helfen???
> juded
jutta jäckel schrieb:
> Hallo, endlich die richtige Seite gefunden.
> Habe seit 10 Jahren eine chronische Depression.
> 6 Jahre arbeite ich schon in Teilzeit, erst 6h, dann 4h. Weihnachten 2005 hat es mich ganz aus dem Rennen genommen. Tagesklinik, Selbstmordversuch, Aufenthalt in der geschlossenen Abteilung, später offene Station, dann wieder Tagesklinik. Seit Juli 2006 zu Hause, bekomme so einigermaßen Haus, Hof und Garten in Ordnung. Merke aber immer wieder sehr schnell meine Belastungsgrenze.
> Von örtlicher Rentenstelle Hinweis auf Rente bekommen. Meine Ärztin ist strikt dagegen. Muß jetzt zur Rehakur fahren, damit ich wieder arbeiten kann.
> Belastung auf Arbeit:
> Mobbing, keine klaren Strukturen
> Belastung zu Hause:
> Haus, Hof und Garten, 15jährige Tochter mit ADS.
> Bekomme Panik wenn ich ans Arbeiten denke.
> Kann mir jemand helfen???
> juded
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