Folgen unbehandelter Depressionen

Antworten
consulina
Beiträge: 4
Registriert: 9. Jan 2007, 10:17

Folgen unbehandelter Depressionen

Beitrag von consulina »

Hallo,
kann mir einer Informationen geben?
Ich kenne eine ältere Dame, sie leidet unter Depressionen seit ca einem Jahr. Hat auch Medikamente vom Psychater verschrieben bekommen. Es ist besser geworden, doch vor einigen Wochen hat sie einige Medikamente abgesetzt und ist schon wieder in einem riesen Tief. Sie ist den ganzen Tag ganz hibbelig, läuft den ganzen Tag durchs Haus ohne Ziel. Zweifelt an sich selbst und und und. Sie merkt auch, dass sie nicht mehr die Alte ist und sagt es auch so oft, von wegen, damals hatte ich mit dem Haushalt keine Probleme jetzt brauche ich drei mal so lange um mich anzuziehen. Sie will nicht unter Leute, nicht einkaufen nichts. Im Grunde genommen alles typische Anzeichen einer Depression.
Der Arzt hat ihr geraten zur Kur zu gehen oder stationär ins Krankenhaus. Das will sie nicht, sie weint, wenn sie dran denkt wirklich gehen zu müssen. Ich habe von meinen Eltern gehört, dass wenn eine Depression nicht richtig behandelt wird, kann man schizophren werden. Ist das richtig? Welche Folgen hat eine nicht richtig behandelte Depression?
Emriye2
Beiträge: 814
Registriert: 12. Sep 2005, 08:45

Re: Folgen unbehandelter Depressionen

Beitrag von Emriye2 »

BeAk

Re: Folgen unbehandelter Depressionen

Beitrag von BeAk »

Liebe Consulina,

die ältere Dame muß nur wieder anfangen ihre Medikamente zu nehmen und es wird ihr wieder besser gehn, genau wie beim ersten mal auch.
Ein Klinikaufendhalt ist dann von nöten wenn die Medikamente nicht anschlagen.

Kann es sein, das sie ihrem Arzt verschwiegen hat das es ihr unter dem Medikament besser ging und auch verschwiegen hat das sie das Medikament jetzt einfach abgesetzt hat?

Sie sollte einen regelmäßigen und guten Kontakt zu ihrem Psychiater pflegen. Das sind die besten Vorraussetzungenm um nicht so einen Fehler zu machen, wie das plötzliche Absetzen von Antidepressiva.
consulina
Beiträge: 4
Registriert: 9. Jan 2007, 10:17

Re: Folgen unbehandelter Depressionen

Beitrag von consulina »

Nur wie macht man einer Person klar, dass es nicht tragisch ist, wenn man zum Psychater geht. Wie macht es einem klar, dass es besser ist dort regelmäßig hinzugehen und Antidepressiva oder ähnliches zu nehmen, wenn so eine Person mit Tränen in den Augen vor einem steht. Das zerrt ganz schön an den Nerven die Gedult zu bewahren und nicht die Person zu schütteln und zu sagen: Reiß dich endlich mal wieder zusammen?
Kuun_Suru
Beiträge: 1
Registriert: 9. Jan 2007, 23:12

Re: Folgen unbehandelter Depressionen

Beitrag von Kuun_Suru »

"Andererseits geht auch jede Depression irgendwann zu Ende."

Mich kribbelt's in den Fingern was zynisches zu schreiben, aber stattdessen frag ich dich ganz naiv: Einfach so? Wie lange muss man maximal warten bis die Depression weg ist?
Rossili
Beiträge: 6
Registriert: 15. Dez 2006, 07:55

Re: Folgen unbehandelter Depressionen

Beitrag von Rossili »

Oha...ganz so einfach von wegen "Sie muss nur ihre Tabletten wieder nehmen..." usw. ist die ganze Sache aber dann nun doch nicht!

Meine Mum ist ein Kandidat frei nach dem Motto: "Mir geht es doch prima - da kann ich die Tabletten ja absetzen". Und nach dem Absetzen ging es ihr megamies.

Und nun ist sie seit fast 4 Monaten wieder in der Klinik, WEIL sie ja wieder ganz neu auf Tabletten eingestellt werden muss.

Soviel dazu. Es war mit dem Absetzen ein schleichender Prozeß, so dass ihr Arzt es auch längere Zeit nicht bemerkt hat.

Dies nur kurz als Anmerkung...

LG Tina
LG von Tina
DepriXX
Beiträge: 1498
Registriert: 5. Feb 2004, 10:57

Re: Folgen unbehandelter Depressionen

Beitrag von DepriXX »

hört sich so an wie,
die älteren einfach mit tabletten vollstopfen, dann gehts ihnen besser...

du könntest versuchen, mit der dame intensiv zu reden, den hausarzt einschalten, die familie, den sozialpsychiatrischen dienst.

auch gibt es tageskliniken, dann könnte die dame zuhause schlafen und wäre nur tagsüber in der klinik und unter beobachtung.

es gibt auch ambulante pflegedienste, die psychiatrisch geschult sind und durch den arzt "verschrieben" werden können.
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



Emriye2
Beiträge: 814
Registriert: 12. Sep 2005, 08:45

Re: Folgen unbehandelter Depressionen

Beitrag von Emriye2 »

consulina
Beiträge: 4
Registriert: 9. Jan 2007, 10:17

Re: Folgen unbehandelter Depressionen

Beitrag von consulina »

Ich bin nicht die einzige Bezugsperson von ihr. Sie hat Familie, aber die sind alle auch überfordert. Ich bin aber auch sicherlich nicht der Meinung, dass man einer solchen Person ne Pille in den Hals steckt und sagt ei ei, geht schon wieder. Ich habe wohl von Depressionen keine Ahnung, aber diese Komentar ist ja wohl mehr als überflüssig und macht mich in der Situation auch etwas "böse".
Zurück zum Thema.Ich habe jetzt erfahren, dass man einem Depressiven dazu ermuntern soll, dass es ratsam ist zum Arzt gehen soll. Ich habe mir gedacht, weil sie noch nie das Wort Depression in den Mund genommen hat, ihr zu erklären, dass Depressionen wie eine Erkältung ist, wenn man sie nicht behandeln lässt, kann es sein, dass ich nach dem Schnupfen Husten bekomme oder sogar dann noch Fieber. Dass Depression eine Krankheit ist die auch wie eine Erkältung behandelt werden muss. Kann sich einer vorstellen, dass es gut wäre oder wäre es ein schuss nach hinten.
Weiß sonst ncoh jemand wie man jemanden zum arzt motivieren kann?
Hina1
Beiträge: 761
Registriert: 23. Mai 2006, 23:23

Re: Folgen unbehandelter Depressionen

Beitrag von Hina1 »

Liebe Consulina,

das mit den Tabletten mag zwar etwas kurzgefaßt sein aber da ist doch schon ziemlich etwas dran. Wenn sie nämlich gar nicht stabil und aufnahmefähig ist, nutzt auch die beste Therapie nicht viel. Eine Kombination aus beiden ist im Grunde auch der übliche Weg, einer Depression zu begegnen. Deshalb hatte ihr der Psychiater ja auch die Medikemente verschrieben und ihr geraten, zur Kur oder ins Krankenhaus zu gehen. Und wenn sie nicht stationär sein will, dann wie schon oben gesagt, gibt es Tageskliniken, wo sie zu Hause schlafen kann. Auch eine ganz normale ambulante Therapie wäre möglich. Wichtig ist aber, daß sie es selbst will, daß ihre Einsicht da ist.

Eine Depression mit einer Erkältung zu vergleichen, finde ich nicht gerade gut als Argumentationshilfe. Die Dame weiß sehr wohl den Unterschied, denn sie fühlt ihn tagtäglich. Es ist auch nicht die Frage, was noch alles dazu kommen könnte. Eine Depression ist eine Depression und im Grunde nicht variabel. Es ist im Grunde schon wie hohes Fieber, wenn man mal Deinen Vergleich heran ziehen will.

Wie man die Dame allerdings dazu bewegen kann, nochmal zu ihrem Psychiater zu gehen, das ist sehr schwer und sehr individuell. Winnie hat mal in meinem Thread ein paar sehr gute Tipps zusammengetragen. Vielleicht liest Du Dir diese mal durch und vielleicht wäre es eine Möglichkeit, sie doch zu bewegen.

http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1151619294

Ansonsten wäre es wirklich sinnvoll, wenn ihre Angehörigen den Weg zum sozialpsychiatrischen Dienst finden würden. Man darf nämlich nicht unterschätzen, daß eine Depression auch eine Suizidität mit sich ziehen kann. Es wäre also wichtig, daß sie den Weg zum Arzt findet.

Liebe Grüße
Hina
mico
Beiträge: 22
Registriert: 28. Dez 2006, 15:17

Re: Folgen unbehandelter Depressionen

Beitrag von mico »

Hallo Consulina!
Darf ich mal fragen wie alt die Dame ist?Die ältere Generation tut sich schon sehr schwer mit der Diagnose"Depression".Es herrscht noch häufig der Glaube,das man Geisteskrank sei.Das aber eine Depression eine seelische und keinesfalls eine geistige Erkrankung ist wissen viele ältere Menschen nicht.Sie haben einfach Angst davor verrückt zu werden.Vielleicht kannst du dir Infomaterial besorgen und ihr zum lesen geben oder es vorlesen.Versuch ihr klar zu machen,das es ihr mit den Medikamenten doch viel besser ging und versuch sie dahin zu bewegen doch nochmal zum Arzt zu gehen.Die Angst in die "Klappse" gesteckt zu werden und dort nicht mehr heraus zu kommen,ist auch ein Gedanke,der ihr vielleich im Kopf herum schwirrt.Da hilft aber nur Aufklärung!Vielleicht wäre da der sozialpsychiatrische Dienst nicht verkehrt!

Ich wünsch dir viel Erfolg und der Dame die Einsicht sich helfen zu lassen.

Liebe Grüße Regina
Ich lebe, weil ich es will
BeAk

Re: Folgen unbehandelter Depressionen

Beitrag von BeAk »

Liebe Rossi,

mein Mann und meine Tochter haben zusammen über ca. 13 verschieden AD ausprobieren müssen um ein passendes zu finden.
Ich selber nur 2 verschiede.
Ich habe mein AD inzwischen, gegen den Rat meines Psychiaters selbstständig ausgeschlichen und gegen ein pflanzliches Präparat ersetzt.
Ich bin weiterhin in sehr engem Kontakt mit meinem Psychiater, der nach einigen Wochen meine Handlungsweise abgesegnet hat.

Es ist wirklich nicht so, das eine medikamentöse Einstellung, auch wenn Medikamente nicht oder nicht mehr Anschlagen und neue ausprobiert werden müssen, nur in einer Klinik erfolgen kann.

Aber Vorraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung ist nun mal eine gute Kooperation des Patienten mit seinem Facharzt.
Ist diese nicht gegeben und/oder liegen noch andere Gründe vor, ist eine Klinikaufendhalt sinnvoll.
Und das sollte man der ältern Dame vielleicht mal darstisch vor Augen führen.
consulina
Beiträge: 4
Registriert: 9. Jan 2007, 10:17

Re: Folgen unbehandelter Depressionen

Beitrag von consulina »

Ich habe am Wochenende erfahren, dass sie nicht nur nicht ins Krankenhaus will, sie will noch nicht mal zu Therapie und das obwohl der Psychater ihr das nahe gelegt hat. Was ist eigentlich der unterschied zwischen einem Psychater, Psychologen und Psychotherapeuten? Weil in der Praxis ihres Arztes ist seine Frau als Psychotherapeutin tätig. Warum hat der Doktor seine Patientin nicht einfach zu seiner Frau geschickt? Darf er das nicht?
Antworten