Kann das Leben wieder "wie früher" werden? II von Jes

tommi
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Re: Kann das Leben wieder "wie früher" werden? II von Jes

Beitrag von tommi »

Liebe Jes,

ich freue mich, dass das Gespräch mit der Therapeutin und deinem Mann so gut verlaufen ist.
Du hast recht, in der Kommunikation ist man über die Zeit sehr eingeschränkt und festgefahren. Da bedarf es oft eines Dritten, der die Gespräche moderiert und dann eingreift, wenn sie in die falsche eingefahrene Richtung laufen.
Plötzlich werden Gedanken geäußert, die man vorher nicht formulieren konnte und das bringt dann tiefe Gespräche, ohne dass der andere das Gefühl hat, in die Ecke gedrängt zu werden.

Ich hoffe, dass ihr diesen Weg weiter gehen könnt.

Liebe Grüße
Tom

Schweigen ist Gold, reden ist Platin
JeKo
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Re: Kann das Leben wieder "wie früher" werden? II von Jes

Beitrag von JeKo »

Hallo an alle!

Ich wollte mich mal wieder melden. Seit der vergangenen Zeit gab es immer mal Höhen und Tiefen, aber insgesamt macht es sich zum Glück bemerkbar das er sein Fluoxetin nimmt.Zu seiner Therapie kann ich nicht sooo viel sagen... Naja.
Jedenfalls haben wir diese Woche erfahren, daß wir nun nächste Woche unseren ersten Beratungstermin haben. Bin mal gespannt. Wird bestimmt nicht einfach, so sind mir doch in letzter Zeit immer wieder Dinge aufgefallen, wo ich gedacht habe, wenn das sich ändern soll/muß gibt das noch viel Arbeit...
Aber ich hoffe das es in die richtige Richtung geht und so wieder alles positiver wird.
LG Jes
tommi
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Re: Kann das Leben wieder "wie früher" werden? II von Jes

Beitrag von tommi »

Liebe Jes,

wie war der Beratungstermin?

Aus deinen Worten klingt Unsicherheit heraus, die doch immer verständlich ist. Auf der einen Seite siehst du die positive Entwicklung, auf der anderen Seite siehst du noch die Baustellen.
Ich schrieb es wohl schon : Geduld, es kann immer nur ein Schritt vor dem anderen gemacht werden.

Ich hoffe, dass ihr das schafft, ihr habt es euch verdient .

Liebe Grüße
Tom
JeKo
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Re: Kann das Leben wieder "wie früher" werden? II von Jes

Beitrag von JeKo »

Hallo,
der Beratungstermin war gut. Wir haben jetzt erstmal 5 Termine, dann sehen wir weiter. Es gibt auf jeden Fall einen positiven Aufschwung und man fühlt sich wieder näher etc. Von daher bin ich sehr froh das wir es machen, kann nur gut werden.
Was die Unsicherheiten betrifft - das sind halt Erfahrungswerte, die sich erst mal wieder ausschleichen müssen (wenn alte Verhaltensmuster aufgelöst sind)... Naja, am 8.8. haben wir den nächsten Termin und es wird sicher wieder sehr, sehr interessant. Ich befürchte, wenn es an die Basis geht (Gefühle, Vergangenheit u.ä.) wird doch so das ein oder andere Tränchen meinerseits fließen. Das muß ich dann wohl lernen (es zu zulassen). Habe halt diese innersten Gedanken und Gefühle zu den vergangenen Situationen/Jahren weitestgehend für mich behalten...
Wie geht es Dir im Moment?

LG Jes

P.S. Das Fluoxetin wirkt allerdings gut *atmeauf*
tommi
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Re: Kann das Leben wieder "wie früher" werden? II von Jes

Beitrag von tommi »

Liebe Jes,

ich freue mich riesig, dass der Termin gut gelaufen ist. Und ich hoffe, dass es auch gut weitergeht.

Scheue dich nicht zu weinen, du hast allen Grund dazu. Was raus muss, muss raus.

Meiner Frau geht es nicht so gut und wir kämpfen gerde gegen das Tief. Im Moment kämpfen wir eher um ein konstruktives Gespräch. Aber du weißt ja, man nennt mich mit mit Zweitnamen auch Geduld .

Liebe Grüße
Tom
JeKo
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Re: Kann das Leben wieder "wie früher" werden? II von Jes

Beitrag von JeKo »

Lieber Tom,

ich wünsche Euch, dass es bals wieder leichter wird! Und trotz Geduld - sehr schwer ist es trotzdem, da zu sein, nicht den Kopf in den Sand zu stecken, bzw. immer noch zu Glauben. Ich denke, dass ist genauso wichtig wie Geduld - Glauben (an sich, an den anderen, an die Beziehung).

LG Jes
tommi
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Re: Kann das Leben wieder "wie früher" werden? II von Jes

Beitrag von tommi »

Liebe Jes,

ich unterstreiche jedes deiner Worte .

Liebe Grüße
Tom
JeKo
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Re: Kann das Leben wieder "wie früher" werden? II von Jes

Beitrag von JeKo »

Hallo - mal wieder...

...mit nicht so guten Nachrichten... Der letzte Termin bei der Beratung gefiel mir nicht so gut. Es fiel mir ein bißchen schwer mich zu konzentrieren und irgendwie kam mir das Gespräch so unecht vor, so wenig tief. Das merkte ich aber erst hinterher so richtig. Diese Stimmung hielt meinerseits weiter an. Bin dann paar Tage später von der Arbeit aus eine Woche weg gewesen. Wenn wir telefoniert haben, hat er nur gestöhnt, und das obwohl seine Eltern zwei Tage da waren. Das hat mir wieder einen Dämpfer gegeben. Zumal wir dann an dem Tag an ich wieder kam, sofort in unseren langersehnten gemeinsamen Urlaub gefahren sind. Statt fröhlich zu sein, daß ich wieder da bin und wir wegfahren (2 Wochen), muckte er wieder rum aus mir unerfindlichen Gründen. Naja, hat sich dann zum Glück wieder eingekriegt.
Im Urlaub gings dann weiter. Am zweiten Tag meinte er nach Hause fahren zu müssen etc. Es war einfach nur ätzend und zerstörend. Immer Seufzen und Jammern. Es gab auch ein paar "neutrale" Tage, aber es hatte nicht wirklich was von dem Urlaub, den ich/wir uns vorgestellt haben.
Na und heute hat ermich echt wieder wegen einer Nichtigkeit beleidigt und verletzt, daß ich am liebsten einfach mal gesagt hätte was für ein Scheißkerl er ist und ich den ganzen Scheißdreck nicht mehr haben kann. Und das er alles kaputt macht. Ich weiß gar nicht mehr inwieweit ich jetzt noch was in welcher Weise für ihn empfinde. Wäre es mir egal, wenn er jetzt weg wäre? Es ist doch zum kotzen! Liegt es daran das er 4 oder 6 Wochen keine Therapie hatte (Tante ist im Urlaub)? Was die da machen würd ich ja mal gerne wissen... irgendwie habe ich das Gefühl "nichts". So heitidei. Wenn er so ist, wie in dem einen Gespräch, wo ich dabei war, und wie in der Beratung - dann weiß ich auch nicht. So redet er fast nie zuhause. Ich will das er sein wahres Gesicht zeigt!!! Das er an seine Tiefen kommt und nicht nur oben rum kratzt, und er nicht wirklich an das kommt was ihn zu dem macht was er ist.

Scheiße, Jes.
tommi
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Re: Kann das Leben wieder "wie früher" werden? II von Jes

Beitrag von tommi »

Liebe Jes,

an dem Punkt warst du schon mal, dass du dir deiner Gefühle ihm gegenüber nicht mehr sicher bist. Das tut mir leid.

Es tut mir leid, dass er sich bei den Gesprächen nicht so gibt, wie er zu Hause redet. Ich denke mir, dass du dieses Thema mal beim nächsten Termin ansprechen solltest, wenn du das Gefühl hast, nicht mit ihm direkt darüber zu sprechen.

Du willst, dass es in die Tife geht, aber das braucht auch seine Zeit. Bis eine Erkenntnis die nächst jagt, wird nicht in so kurzer Zeit das Ergebnis der Therapie sein.

Es geht dir alles auf den Nerv und nicht schnell genug. Dadurch blockierst du dich selbst und die Kommunikation leidet wieder. Ist meine Einschätzung richtig?

Ich hoffe, dass euch bald wieder besser geht.

Liebe Grüße
Tom
JeKo
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Re: Kann das Leben wieder "wie früher" werden? II von Jes

Beitrag von JeKo »

Hallo Ihr...
Heute finde ich mal wieder Zeit was zu schreiben. Es gab seit dem letzten Mal immer wieder Momente, wo ich dachte, daß kann jetzt nicht war sein. Ich halte es nicht mehr aus. Aber es gab auch Momente wo ich ein wenig das Gefühl hatte ich kann etwas entspannter sein. Ja, das ist doch kraß, ich bin immer unter Anspannung, möglichst vorbereitet auf "alle" Eventualitäten. Trotzdem ist es dann ein bißchen wie beim Toaster... Ich habe das Gefühl, daß alles wieder so zwiespältig für mich ist. Ich mache mir viele Gedanken. Die letzten zwei Beratungen waren ganz gut und ich habe auch gesagt das mir die eine nicht gefallen hat. Aber, ich merke dann auch wieviel begraben ist (bei mir) und ich weiß nicht wo das am besten hin soll, daß ich es mal loswerde und im besten Fall er das auch irgendwie mitbekommt. Aber ich glaube die Beratung reicht nicht als Rahmen aus. Und dann ist noch die Frage ob er das überhaupt aushalten würde, wenn er die nackte Wahrheit kennt, wie es in mir aussieht. Aber das wäre ja erstmal zweitrangig. Gestern war wieder die Angehörigengruppe und es war sehr schön andere zu hören (wobei die allermeisten mit Psychosen zutun haben). Und dann merke ich auch wieder, wieviel wieder verkehrt läuft oder unbefriedigend. Im Endeffekt hat sich noch nicht soooo viel geändert, außer das der Alltag laufen kann. Aber der Kern, da kommen wir oder er nicht hin. Jedenfalls habe ich das Gefühl. Ich weiß nicht von ihm, nicht was in der Therapie läuft, zweifel schon, ob sie was bringt (so richtig, Ursachen etc.). Immer wenn ich denke wir kommen langsam auf den Weg, kommt es wieder so wie jetzt. Irgendwie ist doch noch nichts klarer. Hört sich alles sehr negativ und sinnlos an, daß es überhaupt noch alles läuft und ich nach Vorne gucke, aber ich beschreibe hier halt die dunkle Seite der Medaille.
Letztens hat er wieder etwas ganz wichtiges und schönes kaputt gemacht (Fest/Einladung). Ich war sehr, sehr traurig (bin es jetzt wahrscheinlich noch). Habe ihm gesagt er möge dann bitte zu seinen Eltern fahren oder sonst etwas, aber nicht stattdessen hier auf dem Sofa liegen und in Ruhe gelassen werden, wärend ich die Kinder versorgen muß etc. Das konnte ich nicht ertragen. Seine Antwort war, dann bringe ich mich um, nein, ich bleibe hier. Ich wollte es nicht, aber ich konnte nicht mehr, und bin dann zu meinen Eltern gefahren. Ich fand das ganz falsch, aber es ging nicht anders. Was soll ich da machen? Ich bin einfach unzufrieden.

Inwieweit kann außerdem eine "Psychose" in eine Depression reinspielen? Gibt es das? Oder gibt es Formen der Depression die diese agressiven, erpressenden und entrückten Symptome zeigen? Ich kann nicht mehr normal mit ihm reden in solchen Situationen, er zerrreißt seine Kleidung oder Gegenstände die gerade in der Nähe sind, und gesuckt hat er auch schon. Das er ausfallend wird, versteht sich. Und diesen Menschen "hasse" ich mittlerweile.
Ich habe das Gefühl er ist irgendwie noch gar nicht richtig "untersucht" worden, daß gar nicht feststeht was er genau hat und was dann genau das beste wäre, daß es ihm wieder besser geht. Es lief damals beim ersten Arztkontakt und Therapie nicht so wie es hätte sein können und ich war auch noch zu blauäugig und unwissend. Es ist jetzt einfach angeknüpft worden, ohne kompltte Anamnese etc.
Ich bin echt wieder ratlos, auch wenn es nach außen hin läuft...

LG Jes
tommi
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Re: Kann das Leben wieder "wie früher" werden? II von Jes

Beitrag von tommi »

Liebe Jes,

es tut mir leid, dass sich er sich dir gegenüber nicht öffnet. Ich glaube genau das ist es, was dich so unzufrieden macht. Dadurch, dass er nicht einwenig über seine Therapie redet, kannst du auch schwer einschätzen, ob er mit deinen Gefühlen etwas anfangen kann und so findet auch kein tiefsinniges Gespräch statt, weil du Angst davor hast, ihn damit tief zu treffen und ihn dadurch herunterzuziehen. Es ist also ein Teufelskreis.

Einen Ansatzpunkt sehe ich allerdings, wenn du dich vielleicht selbst in Therapie begibst, um mit deiner persönlichen Situation besser umgehen zu können. Du machst schon sehr viel um ihn zu verstehen, aber es fehlt dir das "Dichverstehen", deine Bedürfnisse zu erkennen und sie auch zu leben. Da kann es hilfreich sein, sich Hilfe zu besorgen.

Vielleicht kommt über diese Therapie auch Ansatzpunkte für gute Gespräche mit ihm zustande. Das wünsche ich dir so sehr.

Lieben Gruß
Tom
JeKo
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Re: Kann das Leben wieder "wie früher" werden? II von Jes

Beitrag von JeKo »

Hallo Tom und alle Anderen...
Nachdem ich Mitte Oktober 4 Wochen in MuKi-Kur war (ich dachte, daß habe ich mir verdient), welche sehr schön war, lief es mit meinem Gatten echt ganz gut. Er hatte uns ziemlich vermißt und freute sich. Ich war erst etwas mißtrauisch, ob nicht gleich alles wieder hin war, versuchte aber offen zu sein. Es war aber o.k., hatte auch etwas das Gefühl "ich selber sein zu können" bzw. er war auch belastbarer, weniger stöhnend etc. Wir hatten dann auch (nach dann ja relativ langer Zeit) wieder Beratung. Die Stunde verlief auch ganz positiv, wo ich sogar meine Befürchtungen schilderte.
Hier Zuhause ist es zwar relativ gelöst aber so "richtige" Gespräche finden dann doch nicht statt. Also mit dem Thema unsere Beziehung und seine Depression, mal grob gesagt.
Leider ist seine Therapeutin seit letzte Woche nicht da, wahrscheinlich erst übernächste Woche (was er nicht wußte; was ist das bitte? Da zweifel ich dann wieder an der Kompetenz! Wenns hier brennt ohne Ende, weiß ich für mich als Ausweg nur den SPD oder die Polizei, ist doch beknackt!). Seine Frusttrationstoleranz sinkt wieder - und ich fühle mich schlecht, weil ich das irgendwie im Moment überhaupt nicht ab kann. Aber das interessiert ja nicht. Und diese Woche fahren wir zu seinen Eltern, bei denen ja sowieso nie Tacheles geredet wird, weil sonst die Welt untergehen würde usw.
Habt ihr einen Ablenkungstip, daß mir das etwas mehr Schnuppe ist?

Eine saure, ärgerliche
Jes
tommi
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Re: Kann das Leben wieder "wie früher" werden? II von Jes

Beitrag von tommi »

Liebe Jes,

fordere diese Gespräche ein. Ein Problem ist es, den Anfang zu finden. Keiner will sich so richtig über "unangenehme" Dinge unterhalten, weil jeder befürchtet, dass es wieder zum Streit kommt. Ich denke, das geht auch anders. Benenne sofort deine Bedenken und Wünsche, sodass sie nicht in dir schmoren. Auch kann man sich auch allgemein über das Befinden äußern und so entwickelt sich das Gespräch oft von ganz allein. Vor allem, wenn es dir nicht gut geht dabei, ihn leiden zu sehen, hilft das Gespräch. Ihr macht den Fehler, nur an der Oberfläche zu kratzen, habe ich den Eindruck.

Zu dem Thema mit seinen Eltern. In der Familie meiner Frau wurde alles unter dem Teppich gekehrt un ich habe das Spiel jahrelang mitgemacht und mir gesagt, das geht dich nichts an, ich halte mich heraus. Jetzt bereuhe ich es, dass ich meinem Schwiegervater nicht mal kräftig die Meinung gegeigt habe. Vielleicht hätte das gebracht, auch wenn ich dann der Buhmann gewesen wäre. Jetzt ist er 73 und vegetiert mit seinem Bier zu Hause herum und pöbelt meine Schwiegermutter an .
Wie wichtig ist dir die Konfrontation? Wenn dir deine Schwiegereltern "egal" sind, versuche smaltalk. Schalte ab und genieße die Ruhe .

Lieben Gruß
Tom
JeKo
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Re: Kann das Leben wieder "wie früher" werden? II von Jes

Beitrag von JeKo »

Ja, Tom, Du hast recht. Wir kratzen nur an der Oberfläche. Weiter bin ich noch nicht gekommen, meine Zähne sind schon etwas stumpf geworden, durch den harten Granit. Aber ich hoffe sie bauen sich wieder auf damit ich nicht irgendwann ohne Zähne da stehe...
Vielleicht hilft mir das Wasser. Man sagt ja: Stehter Tropfen höhlt den Stein. Dann würde ich nicht mehr so abrutschen...

Leicht lächelnd
Jes
JeKo
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Re: Kann das Leben wieder "wie früher" werden? II von Jes

Beitrag von JeKo »

Schöne Adventszeit an alle!

Seit Sonntag arbeitet mein Männe tatsächlich wieder. Obwohl es ein anstrengender Job ist, meistert er es bis jetzt echt gut. Nächste Woch hat er dann frei und ich hoffe, daß er dann nicht in ein "Loch" fällt. Aber er hat dann auch seine Therapie und wir haben noch unseren gemeinsamen Termin. Und dann ist ja auch schon praktisch Weihnachten. Ich hoffe es bleibt alles so positiv. Es wäre schön, grad zu dieser Zeit!
Silvester muß er wieder arbeiten, daß wird schon etwas hart...
LG Jes
Arena
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Re: Kann das Leben wieder "wie früher" werden? II von Jes

Beitrag von Arena »

Hallo ich bin neu hier im Forum habe aber auch ähnliche Probleme mit meinen kranken Ehemann der seit 12 Monaten in einer ambulanten Therapie ist.Bevor er überhaupt daran dachte einen Arzt aufzu suchen verging viel Zeit. Nachdem er dann einen Therapeuten hatte zog er in kürzester Zeit aus unserer gemeindamen Wohnung aus und ließ mich mit unseren Kindern allein. Ich weiß bis heute nicht Warum er spricht nicht mit mir! Bis heute redet er über nichts was unsere gemeinsame Zukunft angeht er schiebt alles vor sich her aber ich bekomme keine konkreten Antworten das einzige was er immer sagt Ich weiß nicht! Ich hoffe doch! Ich bat ihn mich mit zu nehmen zur Gesprächstherapie aber er will es wohl nicht!Ich hatte auch schon an Scheidung gedacht aber ich liebe ihn noch zu sehr wir haben drei Kinder und schon ein Enkelkind ich kann das nicht beenden! Ich leide furchtbar habe vieles versucht im guten im bösen mit druck nichts hilft mir weiter. Ich habe mich jetzt per EMail mit seinem Therapeuten in der Klinik in Verbindung gesetzt ich weiß nicht weiter Er sagt immer Er liebt mich immer noch aber tut nichts dafür.Ich hatte einen Paartherapeuten auf gesucht aber es interressiert ihn gar nicht ! Ich sehe ihn fast täglich und Sonntags aber er geht nach gewisser Zeit er übernachtet auch nicht bei Uns in der rückwirkenden Zeit ist das erst 3 mal vorgekommen wenn ich ihn anspreche sagt er er könne nicht hier bleiben!Ich bat ihn mir die Telefonnummer seines Therapeuten in der Klinik zu geben aber er tut es nicht!! Ich versteh das nicht!!!
tom schrieb:
> Ihr Lieben,
>
> da der Thread schon sehr voll ist, eröffne ich für alle "Analogen" diesen zweiten Teil.
>
> Gruß
> Tom
>
> Kann das Leben wieder "wie früher" werden?http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1141738150 von Jes
>
> Letzter Beitrag von Jes:
>
> Hallo Tom!
> Auch wenn es die Tage wieder nicht gut lief, bin ich/wir doch ein Stück weiter gekommen, so hoffe ich.
> Montag (gestern) hatte er ja wieder seine Therapie. Davor versuchte ich noch mal in Kontakt mit ihm zu kommen. Er sagte nicht viel, aber er hat es sich zumindest angehört und vielleicht gemerkt das mir die Sache auch nahe geht und ich weiß wie schwer das für ihn ist. Und auch das ich weiß das er sich das alles auch nicht ausgesucht hat. Er weinte. - Die Sitzung war wohl ganz gut. Heute schien er recht stabil und ich sagte ihm noch einmal wie wichtig mir die Komunikation ist und das er seinen Teil beiträgt so gut er kann (Beziehung). Er möchte das tun, soweit er es schafft. Heute abend hatte er dann wieder einen "Absacker" ohne ersichtlichen Grund (obwohl er unbedingt das Pokalspiel sehen wollte). Konnte ihn soweit "motivieren" das er es doch noch zeitweise sah... Er sagte aber es würde ihm richtig schlecht gehen. Da kann man nichts machen. Ich hoffe das es morgen mit einem neuen Tag wieder besser wird.
>
> Schönen Abend Jes

tom schrieb:
> Ihr Lieben,
>
> da der Thread schon sehr voll ist, eröffne ich für alle "Analogen" diesen zweiten Teil.
>
> Gruß
> Tom
>
> Kann das Leben wieder "wie früher" werden?http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1141738150 von Jes
>
> Letzter Beitrag von Jes:
>
> Hallo Tom!
> Auch wenn es die Tage wieder nicht gut lief, bin ich/wir doch ein Stück weiter gekommen, so hoffe ich.
> Montag (gestern) hatte er ja wieder seine Therapie. Davor versuchte ich noch mal in Kontakt mit ihm zu kommen. Er sagte nicht viel, aber er hat es sich zumindest angehört und vielleicht gemerkt das mir die Sache auch nahe geht und ich weiß wie schwer das für ihn ist. Und auch das ich weiß das er sich das alles auch nicht ausgesucht hat. Er weinte. - Die Sitzung war wohl ganz gut. Heute schien er recht stabil und ich sagte ihm noch einmal wie wichtig mir die Komunikation ist und das er seinen Teil beiträgt so gut er kann (Beziehung). Er möchte das tun, soweit er es schafft. Heute abend hatte er dann wieder einen "Absacker" ohne ersichtlichen Grund (obwohl er unbedingt das Pokalspiel sehen wollte). Konnte ihn soweit "motivieren" das er es doch noch zeitweise sah... Er sagte aber es würde ihm richtig schlecht gehen. Da kann man nichts machen. Ich hoffe das es morgen mit einem neuen Tag wieder besser wird.
>
> Schönen Abend Jes
Hina1
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Re: Kann das Leben wieder "wie früher" werden? II von Jes

Beitrag von Hina1 »

Liebe Heidi,

möchtest Du nicht vielleicht einen eigenen Thread aufmachen, damit hier Jes weiter schreiben kann und vielleicht nicht alles so durcheinander kommt. Erstmal aber ein herzliches Willkommen hier im Forum.

Was Du schreibst, ist leider eine so typische Situation im "Zusammenleben" mit einem Depressiven. Alles scheint auf dem Kopf zu stehen, alles ist anders. Aber das ist ja nunmal leider diese Kankheit. Allerdings wäre es sehr wichtig, wenn Du Dich sehr intensiv mit den Symthomen der Krankheit beschäftigen würdest, denn dann würde Dir einiges auch klar werden. Wenn Dein Mann in der Lage wäre, offen mit Dir über Euch zu sprechen, mit Dir Probleme wälzen könnte, die Ihr ja durch seine Krankheit habt, die Nähe zu Dir suchen würde, eben alles machen würde, was man sich aus dem "gesunden Menschenverstand" heraus als sinnvoll vorstellt, glaube mir, dann wäre Dein Mann nicht krank, denn was Du beschreibst, was bei Dir zu Unverständnis führt, das sind schlicht und einfach die Symthome der Depression. Er KANN einfach nicht mehr geben. Immerhin kommt er ja, auch wenn er zur Zeit nicht bei Dir wohnt, er redet, wenn auch nicht viel, hat absolut recht, wenn er sagt, er wisse nicht, wie es mit Euch weiter geht, denn das kann ein Depressiver beim besten Willen nicht wissen. Verständnis hat vor allem mit verstehen zu tun, was bei der Depression natürlich nicht einfach ist und das heißt auch für Dich, Dich inteniv mit der Krankheit auseinander zu setzen, sonst ziehst Du weiter am falschen Ende und das macht Dich auch noch kaputt.

Dein Mann tut alles, um aus der Situation wieder rauszukommen. Er geht regelmäßig zur Therapie. Evtl. nimmt er auch Medikamente. Mehr KANN er im Moment nicht machen. Aber wenn er weiter so an sich arbeitet, dann kommen auch wieder bessere Tage. Nur wann die sein werden, das kann Dir natürlich niemand sagen.

Liebe Grüße
Hina
Arena
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Registriert: 28. Aug 2006, 21:27

Re: Kann das Leben wieder "wie früher" werden? II von Jes

Beitrag von Arena »

Hallo,
und lieben Dank für deine Worte ich weiß das ich viel zu oft zu ungeduldig und egoistisch bin.Ich befasse mich sehr mit der Krankheit aber manchmal überkommt mich trauer und wut und alles ist so kurios.Ich kann mich manchmal nicht unter Kontrolle halten vorallem wenn ich Sorgen habe,denn früher haben wir zusammen Probleme gelöst jetzt muss ich versuchen alleine damit klar zu kommen das fällt mir schwer.Ichhabe die Angst meinen Mann zu verlieren und alles was wir zusammen aufgebaut haben.Aber ich bemühe mich es zu verstehen.Wie eröffne ich denn meinen eigenen Therad? Gruss Heidi
tom schrieb:
> Ihr Lieben,
>
> da der Thread schon sehr voll ist, eröffne ich für alle "Analogen" diesen zweiten Teil.
>
> Gruß
> Tom
>
> Kann das Leben wieder "wie früher" werden?http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1141738150 von Jes
>
> Letzter Beitrag von Jes:
>
> Hallo Tom!
> Auch wenn es die Tage wieder nicht gut lief, bin ich/wir doch ein Stück weiter gekommen, so hoffe ich.
> Montag (gestern) hatte er ja wieder seine Therapie. Davor versuchte ich noch mal in Kontakt mit ihm zu kommen. Er sagte nicht viel, aber er hat es sich zumindest angehört und vielleicht gemerkt das mir die Sache auch nahe geht und ich weiß wie schwer das für ihn ist. Und auch das ich weiß das er sich das alles auch nicht ausgesucht hat. Er weinte. - Die Sitzung war wohl ganz gut. Heute schien er recht stabil und ich sagte ihm noch einmal wie wichtig mir die Komunikation ist und das er seinen Teil beiträgt so gut er kann (Beziehung). Er möchte das tun, soweit er es schafft. Heute abend hatte er dann wieder einen "Absacker" ohne ersichtlichen Grund (obwohl er unbedingt das Pokalspiel sehen wollte). Konnte ihn soweit "motivieren" das er es doch noch zeitweise sah... Er sagte aber es würde ihm richtig schlecht gehen. Da kann man nichts machen. Ich hoffe das es morgen mit einem neuen Tag wieder besser wird.
>
> Schönen Abend Jes
JeKo
Beiträge: 118
Registriert: 7. Mär 2006, 14:02

Re: Kann das Leben wieder "wie früher" werden? II von Jes

Beitrag von JeKo »

Hallo, ich meld mich mal wieder...

Zum Glück nicht mit negativen Nachrichten. Die Sache mit der Arbeit läuft ganz gut und das wo es ein sehr anstrengender Job ist. Der anstrengenste den es gibt (in seinem Bereich)... Hat er also gleich die härteste Nuß erwischt. Dafür meistert er es wirklich gut und das freut mich auch sehr. Bemühe mich auch das zu zeigen, ist ja noch unser Dauerbrenner: Kommunikation etc. An einigen Tagen läufts echt noch verquer, aber wir sind ganz gut dran, vor allem wenn sich die Arbeitssituation (Überstunden) etwas normalisiert. Ich hoffe also, daß uns die richtig schlechten Tage immer mehr erspart bleiben... Alles in allem, wenn man mal so zum neuen Jahr blickt, geht es ja in eine positive Richtung, mehr kann ich nicht verlangen/wünschen. Bin grade noch dabei die "genaue" Diagnose zu erfahren (durch ihn vom Neurologen). Ansonsten bin ich noch am überlegen, ob ich nun noch eine kleine Geprächstherapie hinsichtlich der Umgangsweise und meiner Abgrenzung gegenüber ihm anfange, oder nicht, und wenn ja wann.

Aber lieber Tom, wie geht es Dir/Euch? Von den anderen liest man ja relativ viel... Wie hast Du das neue Jahr begonnen? Ich hoffe das Du auch so positiv auf die nächsten Monate schauen kannst.
Schöne Grüße
Jes
tommi
Beiträge: 1008
Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: Kann das Leben wieder "wie früher" werden? II von Jes

Beitrag von tommi »

Liebe Jes,

ich freue mich, dass es bei euch besser läuft und hoffe, dass du gut auf dich auchpasst .

Nun, wie geht es uns? Nach dem meine Frau wieder in ein Tief gerutscht ist und nun nach 3 Wochen wieder draußen ist, geht es uns gut.

Es ist ein Auf und ein Ab, aber wir kennen es ja . Es geht mitlerweile immer um das Thema Alkohol und das nervt mich entsetzlich. Ihr Vater ist Alkoholiker und mitlerweile ekelt es sie an, wenn ich einen über den Durst getrunken habe, was in letzter Zeit kaum vorgekommen ist. Aber Silvester war es mal wieder so weit. Sie machte zu und ich kam 3 Wochen lang nicht mehr an sie heran. Am Wochenende war sie wieder Ansprechbar und wir haben wieder einmal lange über das Problem gesprochen und die Phase aufgearbeitet. Es war schon hart und ich bin froh, dass es uns gelungen ist, auch diese Phase zu überstehen.

Die Krankheit ist nunmal fürchterlich und das müssen wir akzeptieren. Was soll ich also schreiben? Ich weiß, dass die Phasen vorbei gehen und ich weiß auch, dass sie wiederkommen werden. Die Gespräche verlaufen in den Phasen oft in eine Richtung, die man gar nicht einschlagen will. Hier stellt sich natürlich auch die Frage, was sind die Depressionen, was sind Beziehungsprobleme? Hier geht es dann gedanklich ans Eingemachte. Zum Schluss kommt man eben zur Erkenntnis, dass die Krankheit ihren großen Anteil an den Kriesen hat und die Beziehungsprobleme wesendlich geringer sind. In der Partnerschaft hat man es mit zwei Menschen zu tun, die beide manchmal andere Wahrnehmungen haben. Durch die Krankheit sind die Wahrnehmungen dann weiter auseinander, als es Realität ist. Mit dem Wissen und Bewußsein, kann man die schlechten Phasen überstehen und auch während dessen in sich gehen. Gedanken der Trennung kommen schon auf, aber sie sind keine Lösung, weil die Liebe viel zu stark ist .
Was mir allerdings wichtig geworden ist, dass ich meine Ansicht mehr und mehr in den Mittelpunkt rutschen lasse, um meine Bedürfnisse anzumelden.

Hierbei meine ich, dass ich die Konfrontation auch suche, weil ich mich sonst stark verbiegen müsste. Nach der Phase wird meine Argumentation nachvollzogen, was während der Phase nicht möglich ist.

Also, du siehst, dass es bei uns auch nicht gerade alles eitler Sonnenschein ist. Aber die Erfahrung mit der Krankheit lässt uns gelassener sein. Auch wenn natülich die Situation uns auch sehr belastet.

Geduld und Reden, also das, was ich hier pausenlos predige, sind die Schlüssel für die geschlossene Tür in den Phasen .

Lieben Gruß
Tom
JeKo
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Re: Kann das Leben wieder "wie früher" werden? II von Jes

Beitrag von JeKo »

Schönen Abend Tom!

Das war ein Tag... Die Kinder haben wirklich pausenlos alles getan, um mich zur Verzweiflung zu bringen Dabei ist der Sturm doch vorbei !?! Naja, morgen ist ein neuer Tag. Hoffe meine Nerven erholen sich gut.
In Deinem Beitrag hast Du mal wieder nichts als die Wahrheit gesagt. Mir fällt es oft noch sehr (fast immer) schwer meine Meinung zu sagen oder auf direkte Konfrontation zu gehen. Zumindest wenn es ihm nicht so gut geht. Da überlege ich immer noch jedes Wort, d.h. verbiege mich letztendlich... Das ist nicht richtig. Zeigt aber wahrscheinlich, daß wir noch am Anfang sind. So kann ich leider noch nicht genau definieren wieviel % Krankheit oder Beziehungs- bzw. seine persönlichen Probleme sind (was ja nahe an der Krankheit wäre).
Aber es geht ja um die richtige Richtung und um das was dafür unternommen wird .

So wünsche ich Dir das die gute Phase lange anhält und Ihr viel davon habt!
Liebe Grüße
Jes
JeKo
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Registriert: 7. Mär 2006, 14:02

Re: Kann das Leben wieder "wie früher" werden? II von Jes

Beitrag von JeKo »

Einen wunderschönen guten Morgen!
Hallo Tom und alle...
Der Frühling hat angefangen.

War ne ganze Weile nicht mehr in diesem Forum, war so viel Trubel hier. Konnte mich auch noch gar nicht "auf Stand" bringen, so viele neue Beiträge... Was die Depressionen von Männe betrifft - halten sie sich relativ in Grenzen. Die Arbeit trägt ihren Teil dazu bei, daß er tageweise nicht zu gebrauchen ist. Den Job hat er aber jetzt gekündigt, hat aber einen neuen Arbeitsplatz praktisch sicher. Mal sehen was sich so ergibt, es bleibt spannend. Ansonsten waren wir was die Arbeit an der Beziehung angeht schon ein bissel weiter, war auch Thema bei der Beratungsstunde. Aber ich glaube es geht jetzt wieder ein wenig vorwärts. Was seine Thrapie betrifft tappe ich eher im Dunkeln. Aber vielleicht muß ich ja nichts davon wissen? Wie sind Eure Erfahrungen als Angehörige? Diese Woch hat er sich wieder ein Rezept geholt, für die AD. Habe ihm noch einen Zettel mitgegeben, den die KK braucht. U.a. sollten da die Diagnosen eingetragen werden. D.h. ich habe nun endlich mal eine Diagnose! Er fragt ja irgendwie nicht nach solchen Dingen... Laut dem Neurologen ist es also F34.1 und F60.1 Wobei ich sagen muß, daß diese Beschreibungen ja nicht so aussagekräftig sind, oder? Wer kann dazu etwas sagen?
Zusätzlich sagte der Arzt wohl zu ihm, daß er ihm nach diesem Rezept kein Neues ausstellen möchte, da müßten sie erst sprechen. Er war ja nun vor einem Jahr dort, um zu sagen, daß er wieder Medikamente braucht und die Therapie anfangen will. Ich hoffe, daß er nur eine Bestandsaufnahme machen möchte um zu schauen wo es lang geht. Ich kann mir nicht vorstellen, daß er ab Anfang Juni einfach ohne die AD auskommt. Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Mache ich mir unbegründet Sorgen?

LG Jes
tommi
Beiträge: 1008
Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: Kann das Leben wieder "wie früher" werden? II von Jes

Beitrag von tommi »

Liebe Jes,

schön, dass es in eurer Beziehung vorwärts geht .
Dass er so wenig von seiner Thera erzählt, ist nichts ungewöhniches. Meine Frau erzählt mir auch nicht alles. Manchmal ergibt sich das aus den Gesprächen, die nicht unbedingt was mit der Krankheit zu tun haben. Ich denke, es gibt Betroffene, die ganz offen mit ihren Partnern darüber reden können und welche, die es nicht schaffen. Die Erkenntnisse stürzen oftmals so auf ihn ein, dass sie das ganze selbst noch nicht richtig einordnen können. Vor Allem, was sie daraus schlußfolgern sollen, also das Umsetzen der Erkenntnisse. Lieber halten sie sich zurück, um auch ein "das habe ich dir schon öfter gesagt" vom Partner zu vermeiden und auch, dass sie sich kontrolliert fühlen können, wenn sie die Erkenntnisse nicht umsetzen können. Es gib also viele Gründe, warum die Thera ihr Eigenes bleibt und vielleiht auch muss.

Mit der Diagnose kann ich nichts anfangen, ich bin nich bei der Krankenkasse beschäftigt .

Ich finde es gut, wenn der Arzt den aktuellen Stand in einem Gespräch herausfinden will und ihn medikamentös anders dann evtl. anders einstellen will. Ich denke nicht, dass es unbedingt heißt, er bekäme keine AD mehr.

Lass also die Dinge auf dich zukommen, der Arzt wird schon wissen was er tut.

Lieben Gruß
Tom
JeKo
Beiträge: 118
Registriert: 7. Mär 2006, 14:02

Re: Kann das Leben wieder "wie früher" werden? II von Jes

Beitrag von JeKo »

Ja, für mich wird im nächsten halben Jahr etwas mehr Verunsicherung sein, weil sich außer ev. bei de Medikation auch noch der erste Therapiezyklus endet. D.h. er brauch ein neues "Rezept", damit es weitergeht.
Wahrscheinlich habe ich nur ein bißchen Panik vor ungelegten Eiern. Vorstellung: kein AD und Therapie zuende! Das wäre Horror. Ich finde es jetzt gerade aushaltbar und komme trotzdem immer wieder an meine Grenzen.
Die erste Behandlung durch den Neurologen war meiner Ansicht nach nicht besonders erfolgreich (Gruppentherapie bei ihm (Arzt)und AD). Nach einem halben Jahr hörte die nämlich auf und er bekam den Hinweis sich bei der jetzigen Therapeutin zu melden.
Ergebnis war, das er sein AD absetzte und nicht zur Therapeutin ging. Also noch null Krankheitseinsicht erlangt. Es ging ihm zu der Zeit noch gar nicht gut, außer das er sich nicht mehr so oft umbringen wollte. Zu guter letzt kündigte er damals dann auch seinen festen Job... der Arzt sah keinen Anlaß ihn längerfristig krank zu schreiben, bzw. das er weniger Stunden arbeitet (Attest). Ich hatte nie Kontakt zu dem Arzt, er hat die Familie (mich, Kinder) nicht mit einbezogen. -
Dementsprechend bin ich dann am Krückstock gegangen, weil alles wieder den Bach runter ging. Es war schlimm. Tja, und dann habe ich ihm Frühjahr 2006 vor die Wahl gestellt, die Geschichte kennt Ihr ja nun...
Vielleicht ist es also meine Panik, daß das jetzt mühsam ein Jahr aufgebaute wieder zerstört wird.

Die Diagnosen sind übersetzt allerdings Dysthymia und schizoide Persönlichkeitsstörung

Schöne Grüße und ich hoffe Dir geht es gut?!
BeAk

Re: Kann das Leben wieder "wie früher" werden? II von Jes

Beitrag von BeAk »

Liebe Jes,

Infos zu den Diagnosen gibt es aber schon im Nezt. Unter Psychsoziale Gesundheit findest Du zumindest gute Infos zur Dysthymia.
Die Persönlchkeitsstörungen sind dort sehr allgemeingehalten.
Aber dann google halt noch mal.

Ich finde es richtig, wie Du dich verhälst und auch das Pistole auf die Brustsetzen, ist sicherlich sinnvoll. Denn mir allzuviel Einsicht ist ja bei Persönlchkeitsstörungen nicht zu rechnen.
Ich denke bei Persönlichkeitsgestörten geht es nur mit ganz klaren Regeln und Kosequenzen, wenn diese nicht eingehalten werden.

Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft und ein glückliches Händchen.
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