Freundin nach schwangerschaftsabbruch manisch depressiv

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KingKrizz
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Registriert: 28. Nov 2006, 19:40

Freundin nach schwangerschaftsabbruch manisch depressiv

Beitrag von KingKrizz »

Hallo...

bin eigentlich eher zufällig auf dieses forum gestoßen und hoffe hier hilfe zu kriegen.
zu meinem problem.
ich bin seit einem jahr in einer fernbeziehung mit meiner freundin, wir haben uns damals durch das internet kennen-und lieben gelernt. sie hat mir von anfang an sehr viel aus ihrer vergangenheit anvertraut, unter anderem auch das sie in einer sehr krassen, drei jährigen beziehung gesteckt hat indem es zu einem schwangerschaftsabbruch kam. ich habe ihr anfangs versucht zu zu hören und für sie da zu sein und habe auch den fehler gemacht ihr helfen zu wollen, merkte aber schnell das sie jegliche hilfe ablehnte bzw sogar als angriff gegen sich selbst gesehen hat. wir haben gerade in letzter zeit sehr viel streit und sie wirft mir sachen an den kopf mit denen ich nicht umgehen kann. sie hat schon oft von trennung geredet und hat mich bisher auch einmal betrogen.
sie hat mir jetzt gesagt das sie unter depressionen leidet und das sie damit schon in behandlung war die ihr auch aus der depression raus geholfen hat aber diese depressionen sind durch unsere beziehung wieder aufgetreten. ich will sie nicht verlieren weil ich sie sehr liebe aber ich weiß nicht wie ich mit ihren depressionen umgehen soll und wie ich mich ihr gegenüber verhalten soll.
ich würde wirklich alles tun um sie nicht zu verlieren und um ihr einfach aus dieser situation raus zu helfen.

danke schonmal im voraus für eure antworten...

LG Enrico
Hina1
Beiträge: 761
Registriert: 23. Mai 2006, 23:23

Re: Freundin nach schwangerschaftsabbruch manisch depressiv

Beitrag von Hina1 »

Lieber Enrico,

sei herzlich willkommen hier im Forum.

Es tut mir sehr leid für Euch, daß es Deiner Freundin nicht gut geht. Das ist für Dich auch eine schwere Situation.

Bei Deiner Freundin wurde die Depression durch den Schwangerschaftsabbruch ausgelöst. Eine depressive Episode kann immer wieder kommen, vor allem, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und ausreichend therapiert wurde. Deine Freundin hat vermutlich an einem PAS (Post Abortium Syndrom) gelitten, das sehr häufig durch Schwangerschaftsabbruch, medizinische Indikation oder Fehlgeburt ausgelöst werden kann. Es wird besonders bei Schwangerschaftsabbruch meist nicht ernst genommen. Die Frau hat es ja angeblich freiwillig getan, wieso geht es ihr dann so schlecht. Wieviel Druck aber die Umwelt dabei gespielt hat, wird eher selten "beleuchtet". Auf jeden Fall ist es ein Trauma und sollte auch als solches und nicht nur wie eine normale Depression therapiert werden. Leider geschieht das nicht so häuftig, weil selbst viele Therapeuten das Problem und die Zusammenhänge so nicht erkennen und kennen. Und somit kann einen ein Trauma, wenn es nicht therapiert wurde, das ganze Leben lang immer wieder "einholen" und in Form der Depression aber auch schwere Angst- und Panikattacken zum Ausdruck kommen.

Nun steckt Deine Freundin wieder in der Depression und Du weißt nicht, was Du tun kannst. Wenn Du Dich hier schon mal durch das Forum durchgelesen hast und das solltest Du tun, weil die Frage ja immer wieder auftaucht und es sehr viele gute Antworten bereits gibt, dann wirst Du feststellen, Du kannst überhaupt nichts tun. Deine Freundin kann sich nur selbst helfen und versuchen durch Therapie wieder aus ihrem Loch zu finden. Du kannst sie allenfalls dabei unterstützen und das heißt vor allem zuhören. Gib ihr keine guten Ratschläge, die kommen sowieso bei einem Depressiven nur negativ an, setzen ihn unter Druck, veranlassen eher zum Rückzug. Sei für sie da, wenn sie Dich braucht aber kümmere Dich in der Phase vor allem um Dich, um Dein Wohlergehen, denn das ist ganz wichtig, sonst sitzt Du bald mit in ihrem Loch, weil Du es nicht mehr aushältst. Versuche Dich hier im Forum gut einzulesen, damit Du ein bißchen eine Vorstellung von der Krankheit Depression bekommen kannst. Verstehen kann sie ein Gesunder allerdings nicht wirklich. Du schreibst, sie ist manisch-depressiv. Ist es ihre Diagnose oder Deine Vermutung? Denn es gibt schon gravierende Unterschiede zwischen dem Krankheitsbild Depression und Bipolarität (mansch-depressiv).

Liebe Grüße
Hina
KingKrizz
Beiträge: 21
Registriert: 28. Nov 2006, 19:40

Re: Freundin nach schwangerschaftsabbruch manisch depressiv

Beitrag von KingKrizz »

hallo hina...

erstmal danke für die schnelle und sehr hilfreiche antwort.

sie hat mir erst heute gesagt das sie depressionen hat und mir ist es auch vorher nicht aufgefallen und dadurch habe ich sie oft nicht verstanden bzw falsch "behandelt" ich habe mich sofort nachdem sie es mir gesagt hat im internet auf die suche nach definitionen, möglichkeiten usw gemacht und hab mit erschrecken feststellen müssen das ich total viele fehler gemacht habe. sie hat mir gesagt das diese depressionen häufiger auftreten wodurch ich jetzt in vielen fragen eine antwort gekriegt habe.
es ist extrem schwer für mich für sie da zu sein weil sie in ihren depressionen dazu neigt mich total runter zu machen und mir extrem verletzende sachen an den kopf zu werfen.
ich habe aber jetzt einfach angst um sie weil wir auch eine fernbeziehung führen und ich nur per telefon für sie da sein kann. desweiteren spricht sie bereits von suizid und ich weiß nicht wie ich darauf reagieren soll. ausserdem ist das fremdgehen eine sehr ernste sache weil sie mich auch schon einmal betrogen hat und ich angst habe das sie sich durch die depression wieder zu jemand anderem hingezogen fühlt.
ich weiß nicht was ich noch machen soll...
BeAk

Re: Freundin nach schwangerschaftsabbruch manisch depressiv

Beitrag von BeAk »

Liebe Enrico,

ist sie nun depressiv oder manisch-depressiv? Das sind verschiedenen Krankheitsbilder.
Ist sie in psychiaterischer Behandlung? Nimmt sie Medikamente? Macht sie eine Psychotherapie?
KingKrizz
Beiträge: 21
Registriert: 28. Nov 2006, 19:40

Re: Freundin nach schwangerschaftsabbruch manisch depressiv

Beitrag von KingKrizz »

also sie ist manisch depressiv. (heißt es doch wenn depressionen häufiger auftreten oder hab ich da was falsch verstanden?) sie war damals in psychatrischer behandlung nach dem schwangerschaftsabbruch. die therapie hatte auch geholfen bis sie halt mit mir zusammen gekommen ist worauf ich mir jetzt auch die totalen vorwürfe macht. sie nimmt beruhigungstabletten. aber das sind rezeptfreie, pflanzliche mittel...
ich merk auch von mir selber das ich mich total von ihrer depression beinflussen lasse und mich selbst vielleicht dadurch schon in einer befinde...
BeAk

Re: Freundin nach schwangerschaftsabbruch manisch depressiv

Beitrag von BeAk »

Lieber Enrico,

wiederkehrende depressive Episoden heißen rezidivierende Depression.

Manisch depressiv heißt, depressive Epidoden und auch Hochphasen (Manien, Phasen in denen der Kranke vor Energie nur so strozt, mit Wahnvorstellungen, Agressivität, Kaufrausch, Schlaflosigkeit uvm)

Ein Beruhigungsmittel ist was für Gesunde, hat aber keine Wirkung auf Depressionen.

Deine Freundin gehört in die Behandlung eines niedergelassenen Psychiaters und auch in Psychotherapie bei einem Psychotherapeuten.
Wenn Du Dich jetzt in auch schon etwas angegeriffen (gesundheitlich) fühlst, was verständlich ist, wäre es doch eine gute Sache gemeinsam zum Psychiater zu gehn und jeder schildert dort sein Problem.
Adressen findet ihr im Örtlichen Telefonbuch.
KingKrizz
Beiträge: 21
Registriert: 28. Nov 2006, 19:40

Re: Freundin nach schwangerschaftsabbruch manisch depressiv

Beitrag von KingKrizz »

sie tritt mir ja auch aggressiv gegenüber indem sie mir sehr verletzende sachen an den kopf wirft und ich nicht weiß wie ich in solchen momenten ihr gegenüber treten soll. weiterhin besteht das problem das wir eine fernbeziehung führen und daher die möglichkeit einer paartherapie fast nicht gegeben ist. desweiteren befinde ich mich selbst in depressionen welche zum teil dadurch hervorgerufen wurden in der beziehung viele fehler gemacht zu haben ich kann mich momentan nichtmal auf die einfachsten dinge konzentrieren...
BeAk

Re: Freundin nach schwangerschaftsabbruch manisch depressiv

Beitrag von BeAk »

Lieber Enrico,

von einer Paartherapie schreibe ich nicht.

einen Termin beim Psychiater braucht Deine Freundin, DRINGEND. Sie ist suizidal, wie Du schreibst, das ist gundsätzlich gefährlich. Und es wäre möglicherweise eine Hilfe für sie, wenn ihr gemeisam zum ersten Psychiatertermin geht. Vorrausgesetzt ihr wollt das beide.

Lieber Enrico, vergiß die Fehler die Du gemacht hast, niehmand ist perfekt.
Sorge lieber dafür, Das ihr zum Facharzt kommt. Dort kannst Du Dein Leid klagen, es wird ihr und auch Dir helfen.
KingKrizz
Beiträge: 21
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Re: Freundin nach schwangerschaftsabbruch manisch depressiv

Beitrag von KingKrizz »

sie war ja schonmal in behandlung und sie will nicht das ich ihr in irgendeiner art und weise helfe. sie wird wütend und beschimpft mich aufs äusserste. wenn ich ihr versuche irgendwie zu sagen was jetzt das beste wäre beläuft sich darauf das sie es als angriff gegen sich sieht.
meine batterien sind auch langsam leer...
Data

Re: Freundin nach schwangerschaftsabbruch manisch depressiv

Beitrag von Data »

Vergiss sie, Enrico, da ist nichts zu retten.
KingKrizz
Beiträge: 21
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Re: Freundin nach schwangerschaftsabbruch manisch depressiv

Beitrag von KingKrizz »

warum? ich will sie nicht aufgeben. ich liebe sie und würd alles tun und ich weiß das sie mich liebt...
BeAk

Re: Freundin nach schwangerschaftsabbruch manisch depressiv

Beitrag von BeAk »

Lieber Enrico,

dann infomiere den sozialpsychiatrischen Dienst zufinden im Gesundheitsamt der Stadt/Kreis Deiner Freundin. Mach dort schnell einen Termin für Dich und schildere ihnen alles, vor allem auch die Suizidalität Deiner Freundin.

Und dort kannst Du auch für Dich um Hilfe nachfragen.

Natürlich kannst du auch, wenn Du glaubst ernsthaft krank zu werden, Dir einen Psychiater oder auch eine Therapeuten zum reden suchen.
Aber das wichtigste ist erstmal, das Du die Verantwortung Deiner Freundin gegenüber, einer Fachperson überträgst, die diese auch tragen kann und Deiner Freundin auch wirklich helfen kann. Und das sind die Leute von sozial-psychiaterischen Dienst.

Warscheinlich würde Dir auch die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe für Angehörige psychisch Kranker helfen. Dort gibt es reale Mensche die ähnliches erlebt haben. Mir hat dieser Austausch immer gut getan.
KingKrizz
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Re: Freundin nach schwangerschaftsabbruch manisch depressiv

Beitrag von KingKrizz »

ok... danke bea...
Maria
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Re: Freundin nach schwangerschaftsabbruch manisch depressiv

Beitrag von Maria »

KingKrizz
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Re: Freundin nach schwangerschaftsabbruch manisch depressiv

Beitrag von KingKrizz »

ich kann und ich werde sie nicht aufgeben. ich liebe sie und ich brauch sie so sehr. selbst wenn es mein untergang bedeuten würde lass ich sie nicht fallen. ich versteh auch ehrlich gesagt eure meinungen bzw einstellungen dazu nicht. ich mein überall liest und hört man hier immer depressionen sind eine krankheit ist, VERLASST IHR DEN MENSCHEN DEN IHR LIEBT NUR WEIL ER KRANK IST??? liebe bedeutet meiner meinung nach in guten wie in schlechten zeiten für den partner da zu sein, sich in krankheit oder gesundheit umeinander zu kümmern und nicht den partner zu verlassen weil der weg etwas schwierieger wird oder die person die ich liebe krank ist...
Hina1
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Registriert: 23. Mai 2006, 23:23

Re: Freundin nach schwangerschaftsabbruch manisch depressiv

Beitrag von Hina1 »

Lieber Enrico,

ich sehe das auch so. Warum sollst Du sie, weil sie krank ist, verlassen? Das bringt nicht wirklich Sinn. Aber ihre Krankheit darf einfach nicht zu Deiner werden und bei Dir ist es leider so, daß Du selbst schon viel zu tief drin sitzt. Deshalb brauchst Du von ihrer Krankheit auch einen gewissen Abstand, um Dir auch selbst helfen zu können. Und sie braucht eben den Abstand auch. Du hast geschrieben, daß sie sehr agressiv wird, wenn Du ihr versuchst klar zu machen, was für sie das beste wäre. Ich kann das nachvollziehen. Was für sie das beste wäre, weiß sie nämlich höchstwahrscheinlich selbst. Sie ist ja nicht das erste mal in der Depression und war schon in Thrapie. Das Problem ist nur, wenn es ihr immer wieder von anderen gesagt wird und sie einfach die Kraft nicht aufbringt, dann nutzt es überhaupt nichts aber sie versucht sich mit allen Mitteln abzugrenzen. Für Euch ist beide wichtig, so schnell wie möglich in Therapie zu kommen und dann werdet Ihr auch Eure Liebe wieder leben können.

Liebe Grüße
Hina
winnie
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Freundin nach schwangerschaftsabbruch manisch depressiv

Beitrag von winnie »

Hallo Enrico!

"VERLASST IHR DEN MENSCHEN DEN IHR LIEBT NUR WEIL ER KRANK IST???"

Wenn das "nur" der entscheidende Faktor sein sollte, wäre es natürlich verdammt schäbig.

Allerdings darf die "Liebe" eben nicht so weit gehen, daß man den "geliebten Menschen" bloß deshalb NICHT verläßt, WEIL er krank ist.

Soll heißen, es gibt Dinge, die kann man der Krankheit zuschieben und sollte sie deshalb wirklich nicht so "eng" sehen und Nachsicht üben.
Allerdings sollte man die Grenze erkennen, wo die "Krankheitssymptome" enden und objektiv verletzendes Benehmen anfängt.
Denn Krankheit hin oder her - auch ein Depressiver sollte sich so weit im Griff haben, daß er gewisse Grundregeln des menschlichen Miteinanders kennt und respektiert.

Und da muß man sich als Angehöriger einfach bewußt sein, daß das "Verlassen" manchmal der einzige Weg ist, nicht selbst kaputtzugehen.

Man muß es daher eher so formulieren:
Manchmal kann es nötig werden, einen geliebten Menschen zu verlassen, weil er einen mit seinem Verhalten sonst über kurz oder lang vollkommen zerstören würde - OBWOHL er krank ist.

Feiner, aber bedeutender Unterschied.

Gruß,
Winnie
KingKrizz
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Registriert: 28. Nov 2006, 19:40

Re: Freundin nach schwangerschaftsabbruch manisch depressiv

Beitrag von KingKrizz »

es sind immer solche phasen in denen sie an sich selber und allem anderen zweifelt. sie kann sich auch nicht vorstellen das es irgendjemand gibt der sie wirklich liebt und ich muss es ihr immer wieder klar machen wie sehr ich sie liebe. dazu kommt dann noch das sie durch ihr zweifeln sehr eifersüchtig ist was bei einer fernbeziehung echt schwierig ist damit klar zu kommen weil ich mich aus allem immer mehr zurück ziehe um ihr kein anlass dazu zu geben sich sorgen zu machen. ich will sie nicht verlassen weil ich weiß das sie sich ohne mich völlig fallen lässt und garnichts mehr hat, niemanden der sie fest hält und ihr halt geben kann.
sie kann einfach nichts dafür das sie so ist, sie wurde zu dem gemacht was sie ist und dann soll ich sie auch noch dafür bestrafen? NEIN!!!
Maria
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Re: Freundin nach schwangerschaftsabbruch manisch depressiv

Beitrag von Maria »

KingKrizz
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Re: Freundin nach schwangerschaftsabbruch manisch depressiv

Beitrag von KingKrizz »

aber worin liegt denn dann der weg? gibt es überhaupt einen weg? einen RICHTIGEN weg? egal wie ich es mache, mach ich es falsch, egal was ich sage, was ich tu oder was ich denk es gibt immer ecken und kanten. manchmal denke ich aufzugeben und alles fallen zu lassen. mich nicht mehr in die gefahr zu begeben ein fehler zu machen weil die ganze scheiß welt, erfüllt mit erwartungen und einer scheiß gleichstellung jedes einzelnen, mit einem miesen lachen und einem extremen druck auf dich wartet.

es gibt den einfachen weg, gefühlskalt und starren blickes sich der gesellschaft anzunehmen und einfach auf einen fahrenden zug zu steigen oder es gibt den schweren weg, gefühle zu zu lassen, nach rechts und links blicken zu können und sein eigenen zug ins rollen zu bringen und ich werde meine gefühle nicht aufgeben, ich werde ihre gefühle nicht weg schmeißen und ich werde sie nicht wegschmeißen. niemals!!!
Data

Re: Freundin nach schwangerschaftsabbruch manisch depressiv

Beitrag von Data »

Hallo Enrico,

hier in diesem Forum habe ich noch keine Beziehungsgeschichte dieser Art (ein Partner ist - angeblich - depri, der andere versucht, ihn zu halten/retten/zurückzugewinnen) gelesen, bei der es ein "happy end" gab, deine wäre die erste...

Apropos, wo steckt HappyEnd eigentlich, weiß das jemand?

Gruß, Data
BeAk

Re: Freundin nach schwangerschaftsabbruch manisch depressiv

Beitrag von BeAk »

Lieber Enrico,

ich gehe mal davon aus, das Du gerne eine gemeinsame glückliche Beziehung mit Deiner Freundin hättest. Dazu ist nötig, das Du dieses Glück auch empfinden und leben kannst.
Und das geht auf längere Zeit nicht, wenn Du auch noch depressiv wirst. Was hast du davon, wenn Du Dich selber direkt in eine Depression manöverierst? Seelische/gesundheitliche Probleme der stärksten Art, die Deine ganze Existenz gefährden können.
Willst Du diesen Weg bewust gehn?

Wäre es nicht sinnvoller für Dich und auch für Deine Freundin, wenn wenigstens Du seelisch stabiel bliebest?

Für Deine seelische Gesundheit ist es notwendig, das Du Dich von den krankhaften Vorderungen/Eifersucht Deiner Freundin distanzieren kannst. Sie als das erkennst was sie sind, eine Äußerung ihrer Krankheit. Wenn du aber tust, was Deine Freundin von Dir verlangt, bestärkst Du sie in ihrer Kankheit, Du räumst ihrer Krankheit immer mehr Raum ein, so das sie immer mehr in ihrem krankhaften Verhalten bestärkt wird. Und gleichzeitig vernachlässigst Du immer mehr Deine Bedürfnisse. So sehr, bis Du sie gar nicht mehr warnimmst und dann steckst Du mitten drinn, in der dicksten Depression. Willst du das?

Wenn Deine Antwort NEIN lautet, dann achte auf Deine Bedürfnisse und zieh Dich niegendwoh raus. Tut was Dir gut tut, was Dir Spaß macht. Was Deine Freundin dazu sagt, spielt keine Rolle. Sie muß dafür sorgen, das es ihr gut geht. Und Du mußt dafür sorgen, das es Dir gut geht. Nur so ist es möglich eine Beziehung mit einem Depressiven zu führen, ohne selber zu erkranken.
NUR DAS IST DER RICHTIGE WEG!!!
Hina1
Beiträge: 761
Registriert: 23. Mai 2006, 23:23

Re: Freundin nach schwangerschaftsabbruch manisch depressiv

Beitrag von Hina1 »

Lieber Enrico,

ich muß Data im Grunde recht geben. Lies mal das Angehörigenforum durch, Du wirst so gut wie niemanden mit HappyEnd finden aber guck mal auf die Namen und suche sie im Betroffenenforum wieder. Sehr viele sind dort angekommen. Verstehst Du, was wir Dir sagen wollen? Du manövrierst Dich stehenden Fußes in die Depression. Wir wollen Dich doch nicht gewaltsam von Deiner Freundin trennen. Das würde uns fern liegen, nur frag uns hier reihum, unter welchen Umständen wir zu dieser Krankheit gekommen sind. Weil wir nämlich genau die selbe Einstellung hatten wie Du. Wir haben den Fokus genau wie Du total auf unsere Partner gesetzt und das einzigste, was es gebracht hat, war, daß wir selbst depressiv geworden sind. Nicht den geringsten anderen Effekt hat es gehabt. Egal, was Du jetzt anstellst, es wird in den Augen Deiner Freundin nicht richtig sein, weil sie in der Krankheit nicht in der Lage ist, eine Beziehung zu leben. Aber Du wirst es auf Deinem Weg auch bald nicht mehr sein. Bei uns hat sich auf diese Weise nämlich die Beziehung auch von alleine erledigt, weil wir selbst in der Depri stecken.

Also, sorge für Dich, daß es Dir gut geht, dann bleibst Du auch beziehungsfähig, anderenfalls wirst sich in Dir die selbe Leere breitmachen, wie bei so vielen hier. Es geht doch nicht darum, den Kontakt zu Deiner Freundin ganz abzubrechen aber Du mußt auf Distanz zu ihrer Krankheit und den Sympthomen bleiben. Das ist der springende Punkt. Du zermarterst Dich aber, versuchst hilflos ihr zu helfen, hast Dich ja auch an uns gewandt, weil Du wissen wolltest, was Du tun kannst. Wir haben Dir immer und immer wieder versucht klar zu machen, daß Du ihr nicht helfen kannst. Es geht definitiv nicht. Du kannst einzig und alleine Dir selbst helfen, stabil zu bleiben, was Du ja schon längst nicht mehr bist, es aber halbwegs wieder zu werden, bedeutet eine gewisse Abgrenzung. Es gibt keinen Zwischenweg. Wenn es den geben würde, dann wären wir den auch gegangen und säßen jetzt nicht auch in der Depression.

Liebe Grüße
Hina
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