Wer hat Erfahrungen mit Widerspruch bei Reha?

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Blackbird315
Beiträge: 10
Registriert: 24. Nov 2006, 11:23

Wer hat Erfahrungen mit Widerspruch bei Reha?

Beitrag von Blackbird315 »

Hallo, bin völlig am Boden zerstört. Mein Hausarzt hat einen Reha-Antrag im Eilverfahren gestellt. Gerade habe ich die Ablehnung des Antrags erhalten. Ich überlege ob ich Widerspruch einlegen soll. Bringt das was? Wer hat Erfahrungen damit? Wer legt den WS am Besten ein? Mein Arzt oder ich? Wie schreibt man einen solchen WS am Besten? Wie lange dauert solch ein WS-Verfahren? Wäre fein, wenn mir jemand helfen kann.
DepriXX
Beiträge: 1498
Registriert: 5. Feb 2004, 10:57

Re: Wer hat Erfahrungen mit Widerspruch bei Reha?

Beitrag von DepriXX »

Hallo Bernd,
ich denke nicht, dass ein Hausarzt der richtige Arzt ist weder, um Psychische Erkrankungen zu behandeln noch um Anträge zu stellen, die mit psychischen Erkrankungen zu tun haben.

Wie ist denn die Ablehnung begründet worden?
Hast du mit deinem Arzt über einen Widerspruch gesprochen, ob er dich mit einem Attest dabei unterstützen würde?

Alternativ kannst du auch erst einmal in eine psychiatrische Fachklinik gehen und es von dort mit Hilfe der Sozialarbeiter noch einmal versuchen.
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



Engel5
Beiträge: 109
Registriert: 16. Sep 2005, 10:06

Re: Wer hat Erfahrungen mit Widerspruch bei Reha?

Beitrag von Engel5 »

Hallo Bernd,
ich würde zuerst den Arzt fragen. Wenn dieser nicht tätig wird, gibt es die Möglichkeit zum Sozialverband Deutschland zu gehen, die haben anwaltliche Rechtsberatung, die sich recht gut mit der Marterie auskennen. Wenn Du selbst schreibst, in etwa so...
zum Aktenzeichen...

hiermit lege ich gegen den Bescheid vom...
Widerspruch ein.

Begründung: mein behandelnder Arzt, Herr Dr. ... hat die Reha-Maßnahme im Eilverfahren gestellt, um meinen ohnehin schlechten Gesundheitszustand schnellstmöglich zu verbessern. Ich bin auf fachliche Hilfe dringend angewiesen, weil ich meinen Alltag alleine nicht mehr bewältigen kann. Mit der Bitte, meinem Antrag stattzugeben, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen

So würde ich in etwa schreiben, kenne allerdings Deine Gründe nicht.

Liebe Grüße Dagmar und viel Erfolg!
Blackbird315
Beiträge: 10
Registriert: 24. Nov 2006, 11:23

Re: Wer hat Erfahrungen mit Widerspruch bei Reha?

Beitrag von Blackbird315 »

Danke Euch schon mal für die ersten Tipps. Werde dann zuerst mal mit meinem Arzt sprechen.
Glühwürmchen
Beiträge: 213
Registriert: 21. Feb 2005, 17:16

Re: Wer hat Erfahrungen mit Widerspruch bei Reha?

Beitrag von Glühwürmchen »

Hallo Bernd,

wichtig ist, dass Du die Frist für die Einlegung des Widerspruchs einhälst.

Du brauchst auch erst einmal keine Begründung schreiben, sondern nur, dass Du Widerspruch gegen den Bescheid vom .... einlegst und als Schlusssatz "Begründung folgt" oder "da ich mich zur Zeit psychisch absolut nicht in der Lage fühle, den Widerspruch zu begründen, werde ich dieses später nachholen".

Die Begründung darf natürlich auch nicht so lange auf sich warten lassen, nur hast Du dann mehr Zeit, um Dir über die Gründe Deinerseits, die eine Reha erforderlich machen, nachzudenken. Als erstes würde ich auch den behandelnden Arzt aufsuchen, der ja die Reha befürwortet hat.

Ansonsten kann ich auch nur empfehlen, in solchen Dingen zum Sozialverband Deutschland zu gehen; wir (mein Mann und ich) sind dort auch Mitglied und es ist wesentlich einfacher, als wenn man sich alleine durchwuselt.

So am Rande: Bist Du denn mit Deinem Hausarzt zufrieden? Kennt er sich gut aus mit psychischen Erkrankungen??

Also ich lese hier immer wieder, man sollte zum Facharzt gehen. Für mich persönlich ist der erste Ansprechpartner mein Hausarzt, der durch zig Schulungen pp. sich recht gut mit Depressionen, psychischen Erkrankungen, ADs und sonstigem auskennt.
Allerdings bin ich auch in der Institutsambulanz der Psychiatrie (Gruppe Verhaltenstherapie und teilweise Einzelgespräche).


Liebe Grüße
Glühwürmchen
leo100000tier
Beiträge: 12
Registriert: 22. Okt 2005, 23:57

Re: Wer hat Erfahrungen mit Widerspruch bei Reha?

Beitrag von leo100000tier »

Hallo Bernd,

ich war vor ca 1,5 Jahren in einer psychosomatischen Klinik, und habe mit sehr vielen dort gesprochen, die erst nach einem Widerspruch einen Bewilligungsbescheid bekommen haben. Also, es lohnt sich auf jeden Fall diesen Weg zu gehen.
Ich wünsche dir viel Glück bei deinem Vorhaben.
Blackbird315
Beiträge: 10
Registriert: 24. Nov 2006, 11:23

Re: Wer hat Erfahrungen mit Widerspruch bei Reha?

Beitrag von Blackbird315 »

So richtig zufrieden bin ich mit meinem Hausarzt nicht. Ich sehe es auch so, daß ich zunächst zu ihm gehe.

Also den Widerspruch werde ich auf jeden Fall machen. Will das Beste hoffen.

Danke!
winnie
Beiträge: 1683
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Wer hat Erfahrungen mit Widerspruch bei Reha?

Beitrag von winnie »

Hallo Bernd,

eines haben meine Vorposter vergessen zu erwähnen:

Fast JEDER Reha-Antrag wird grundsätzlich erst einmal abgelehnt. Egal, wer ihn gestellt hat, ob nun Hausarzt oder Psychiater, Therapeut etc.
Das ist (leider) absolut gängiger Usus bei den Kostenträgern.

Also, laß Dich nicht entmutigen. Leg Widerspruch ein (bzw. Dein Arzt soll das tun), achte auf die Frist, und warte in Ruhe ab. Du hast gute Chancen, daß der Widerspruch erfolgreich sein wird.

Wie gesagt, die lehnen anfangs meist grundsätzlich ab, ohne genaueres Lesen des Antrags. Genauer hingucken tun sie dann erst nach dem Widerspruch.
Also, bis jetzt bei Dir völlig normaler Verlauf...

Gruß,
Winnie
DepriXX
Beiträge: 1498
Registriert: 5. Feb 2004, 10:57

Re: Wer hat Erfahrungen mit Widerspruch bei Reha?

Beitrag von DepriXX »

hallo winni,
ein reha-antrag wird nicht grundsätzlich abgelehnt.
was glaubst du, wie schnell du eine reha bekommst,wenn du einen rentenantrag stellst
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



Nabucco

Re: Wer hat Erfahrungen mit Widerspruch bei Reha?

Beitrag von Nabucco »

Hallo Bernd,

auf meine Reha habe ich Widerspruch eingelegt. Habe alternativ gebeten, dass man mich in eine Tagesklinik schickt. Auch meine Psychologin hat dies befürwortet.

Darauf gingen die gar nicht ein, haben mich zur Reha zitiert.

Diese verlief dann ziemlich unglücklich. Nach einer Woche haben die mich als therapieunfähig und arbeitsunfähig entlassen und die BfA angeschrieben, sowas mit mir nicht mehr zu machen, es sei denn, es ist mein ausdrücklicher Wunsch.

Mir ist unbegreiflich, wie man Menschen gegen deren Willen und in Kenntnis, dass sie damit Probleme haben auf Reha zwangsweise schicken kann.

Ich befürchte, die Reha wird genehmigt.

Nähere Infos gerne per Mail.

Liebe Grüße
Verdi
Blackbird315
Beiträge: 10
Registriert: 24. Nov 2006, 11:23

Re: Wer hat Erfahrungen mit Widerspruch bei Reha?

Beitrag von Blackbird315 »

Nabucco

Re: Wer hat Erfahrungen mit Widerspruch bei Reha?

Beitrag von Nabucco »

Hallo,

das ist schwierig, da unsere Profile geschlossen sind.

Müsstest halt Deine Adresse mal kurz reinschreiben, kannst sie danach ja wieder herausnehmen.
Blackbird315
Beiträge: 10
Registriert: 24. Nov 2006, 11:23

Re: Wer hat Erfahrungen mit Widerspruch bei Reha?

Beitrag von Blackbird315 »

So, der Widerspruch ist nun raus! Vielen lieben Dank füre Eure Beratung!
Blackbird315
Beiträge: 10
Registriert: 24. Nov 2006, 11:23

Re: Wer hat Erfahrungen mit Widerspruch bei Reha?

Beitrag von Blackbird315 »

Es war ein langer und steiniger Weg. Ich weiß auch nicht wie ich das geschafft habe. Aber es hat sich gelohnt. Nun halte ich endlich den Bewilligungsbescheid in den Händen. Lieben Dank für Eure Ratschläge und Hilfen!
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