Chronisches-Erschöpfungs-Syndrom

Antworten
freaklin
Beiträge: 184
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Chronisches-Erschöpfungs-Syndrom

Beitrag von freaklin »

Ich habe bis vor wenigen Monaten noch Anti-Depressiva genommen, diese aber abgesetzt weil ich u.A. meinte, daß diese meine geistige Leistungsfähigkeit herabsetzen und Müdigkeit erzeugen. Jetzt bin ich von diesem Scheißzeug (einem SSRI) nun endlich weg, aber die starken Müdigkeitsphasen halten immer noch an so daß ich mich wohl darin geirrt habe, daß die Müdigkeit durch das Medikament verursacht wird.
Ich habe folgende Probleme mit meinem körperlichen Befinden, die sich u.A. deswegen in Depressionen niederschlagen weil ich mit diesen völlig Lebens-untüchtig bin:
- Morgens nach dem Aufstehen bin ich völlig wirr im Kopf und das hält sich leider auch meist ein paar Stunden.
- Nach kurzen Phasen körperlicher Anstrengung bin ich völlig ermüdet und wie nach dem Aufstehen keines klaren Gedanken mehr fähig.
Interessanterweise bringt mir das Essen für einen kurzen Zeitraum nachhaltig den Verstand wieder, aber um über einen längeren Zeitraum einen klaren Kopf zu haben, müsste ich laufend essen und sähe sicher bald aus wie eine Kugel; ich denke das möchte ich mir nicht leisten da ich sowieso schon ein bisschen zu viel esse.
Kann mir jemand vielleicht einen Tip geben welchen Arzt ich in dieser Sache mal konsultieren sollte ?
simoneW
Beiträge: 10
Registriert: 28. Mär 2003, 19:38

Re: Chronisches-Erschöpfungs-Syndrom

Beitrag von simoneW »

hallo oliver,

ich kenne deine symptome sehr gut von mir selbst.
hast du dich mal auf borreliose untersuchen lassen dazu könnten deine Symptome passen.

schau doch mal unter www.lymenet.de/lymchckd.htm

unter 12.4 sind die gemeinsamkeitern zum zum CFS beschrieben.
vielleicht hilft dir das ja schon weiter.

gruß
simone
freaklin
Beiträge: 184
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Chronisches-Erschöpfungs-Syndrom

Beitrag von freaklin »

Nee, Borreliose wird's wohl nicht sein; dazu passen die wenigsten Symptome.
Aber etwas anderes habe ich feststellen können: Ich nehme jetzt seit 1,5 Wochen täglich zweimal 'nen Löffelchen Traubenzucker und bin seitdem auch wenn ich körperlich etwas hänge recht fit im Kopf, kann mich also so ganz gut konzentrieren. Frag' mich ob das vielleicht was mit einer Unterzuckerung zu tun hat, also im Prinzip das Gegenteil von einer Diabetes ist.
gelberosen
Beiträge: 560
Registriert: 26. Jul 2003, 08:20

Re: Chronisches-Erschöpfungs-Syndrom

Beitrag von gelberosen »

Hallo Oliver,
sowas wie das Gegenteil von Diabetes gibts wirklich. Eine Bekannte von mir hat das gehabt. Allerdings ist es dann nicht so gut, oft Zucker zu essen. Er bringt den Blutzucker nur noch mehr durcheinander. Bei meiner Bekannten wurde in einer Klinik der ein Blutzucker-Belastungstest gemacht, der sehr eindeutig diese Krankheit zeigte. Das heißt, sie mußte eine Diät machen, damit ihr Blutzucker relativ normal blieb und damit es ihr besser ging.
Wenn dir der Traubenzucker nicht wirklich und nur kurzfristig hilft, dann geh bitte zum Arzt.
Lieben Gruß
von der Besserung
Lenny41
Beiträge: 25
Registriert: 21. Jul 2003, 16:08

Re: Chronisches-Erschöpfungs-Syndrom

Beitrag von Lenny41 »

Hallo Oliver,
ich nehme seit ungefähr 1 Monat Antidepressiva,und mir geht es ähnlich wie Dir.
Bin ständig müde,und Tageszeitlich bedingt habe ich Konzentrationsstörungen.
Auch nehme ich ständig an Gewicht zu,was wohl oder auch so ist auf die Medikamente zurückzuführen sind.
Wenn dass so weiter geht,werde ich fett wie noch was.
Auch habe ich oft Heisshunger auf was süsses,kauf schon gar nichts mehr an süsskram ein,denn sonst werd ich ja noch dicker.
Einerseits Oliver versuch ich Prioritäten zu setzten,d.h.lieber Gewichtszunahme als den totalen Depri Absturz.
Es ist wirklich zum heulen mit den Nebenwirkungen.
Aber ein kleiner Trost ist mir,dass es den anderen Depris oft genau so geht was die Nebenwirkungen angeht.
Gruss
Michel
Dendrit
Beiträge: 4981
Registriert: 23. Mai 2003, 11:14
Wohnort: Oberbayern
Kontaktdaten:

Re: Chronisches-Erschöpfungs-Syndrom

Beitrag von Dendrit »

Hallo Michel!


Du schreibst, dass Du seit einem Monat AD's nimmst. Das ist ja noch nicht lang. Sind Benzo's dabei? Wart mal ein paar Monate ab, evtl. reguliert sich das von selbst. Anfangs treten oft bei Medikamenten, die das ZNS betreffen diesbzgl. unerwünschte Wirkungen auf. Es kann auch sein, dass eine verträgliche Dosierung auch erst gefunden werden muss. Wie es bei Depri's aussieht, weiß ich nicht, wie das mit der Kosten-Nutzen-Abwägung ist. Sicherlich ähnlich. Hoffe ich wenigstens.

@ Oliver: was ist ein SSRI?

@ ???: Da ich geistig auf dem Weg der Besserung bin, habe ich jede Menge Fragen. Im Moment fange ich an, mich durch dieses Forum über die Depris zu informieren. Ich hoffe, dass es nicht nervig ist, dass ich lauter Fragen stelle. Wie ich hier sehe, gibt es einige, die sehr kompetente Antworten geben. Mag sich einer meiner annehmen? Oder soll ich einen extra thread machen, bei dem ich dumme Fragen stellen darf?

LG, Manuela
srb
Beiträge: 508
Registriert: 11. Jun 2003, 11:59

Re: Chronisches-Erschöpfungs-Syndrom

Beitrag von srb »

Hallo Oliver,

hast Du mal Deine Eisenwerte prüfen lassen? Gibt da einen bestimmten Wert, Ferritin glaube ich (der wird allerdings bei Standard-Blutuntersuchungen meist nicht mituntersucht), und wenn der zu niedrig ist, ist ein Symptom auch starke Müdigkeit. Bei mir ist dieser Wert leider immer noch jenseits aller Grenzwerte, das Dumme ist nämlich, daß sich dieser Eisenmangel als sehr behandlungsresistent erweist. Habe schon etliche Eisentabletten gefuttert und es kratzt ihn irgendwie überhaupt nicht....

Ich schlafe mehrmals am Tag quasi vor dem Rechner ein und kann irgendwie nichts dagegen machen. AD's nehme ich erst seit einer knappen Woche, habe allerdings auch das Gefühl, daß sie die Müdigkeit eher verstärken.

Viele Grüße,
Silke
dina
Beiträge: 32
Registriert: 21. Jul 2003, 23:10

Re: Chronisches-Erschöpfungs-Syndrom

Beitrag von dina »

Hallo Oliver!
Mit den AD's kenne ich mich noch nicht so gut aus. Aber es könnte auch sein, dass dein Insulinspiegel zu hoch ist (die Vermutung kam ja oben schon). Das kann verschiedene Ursachen haben. z.B. auch Geschwüre in der Bauchspeicheldrüse.

Dina
elvira
Beiträge: 3
Registriert: 21. Aug 2003, 02:19

Re: Chronisches-Erschöpfungs-Syndrom

Beitrag von elvira »

Hallo,
ich kann mir vorstellen, dass das AD stark auf des endokrine System einwirkt und somit eine (temporäre?) Stoffwechselstörung hervorruft. Sowohl bei Beginn einer Therapie als auch nach dem Absetzen des AD.
Ein Unterzuckerung hat meherer mögliche Gründe, die aber allesamt schwer nachweisbar sind. Aber nicht unmöglich!!!
Die Sache mit dem Ferritin ist evtl ein Ansatzpunkt, jedoch nicht ernsthaft eine Erklärung für die "wirren Gedanken".
Und so nebenbei: wirklich wirksam ist bei Eisenmangel eine Eisen-Infusion. Tabletten funktionieren nicht!
Außerdem ist CFS (chrinical fatigue sndrome) eine eigene Krankheit. Ob es eine Folgeerkrankung sein kann, kann ich nicht beantworten.
Um die Sachlage bzgl des "defekten" Zuckerstoffwechsels abzuklären würde ich primär den Hausarzt empfehlen. Möglicherweise auch einen Nephrologen, der ist zwar eigentlich für die Nieren zuständig, "kümmert" sich aber oft auch um die Bauchspeicheldrüse. Letzter Schritt wäre evtl ein Endokrinologe.
Gruß
Elvira
malin
Beiträge: 454
Registriert: 27. Jun 2003, 22:57

Re: Chronisches-Erschöpfungs-Syndrom

Beitrag von malin »

Hallo Elvira,
da muß ich doch mal eine kurze Zwischenfrage stellen. Du schreibst, Eisentabletten wirken nicht, sondern eher Eiseninfusionen???
Ich bekomme zur Zeit auch Infusionen, die aber nicht ohne sind, aber im Gegensatz zu Tabletten merke ich, daß es mir besser geht und der Eisenwert sich erholt.
Aber wie kommt es, daß Tabletten so nicht wirken? Oder evt. nur bei leichterem Eisenmangel?
Viele Grüße
Nele
elvira
Beiträge: 3
Registriert: 21. Aug 2003, 02:19

Re: Chronisches-Erschöpfungs-Syndrom

Beitrag von elvira »

Hallo Nele,
das Problem bei den Eisentabletten ist, dass das Eisen über den Darm aufgenommen werden muss. Dieser "schafft" es aber meist nicht, die (große) Menge zu absorbieren, die für das Auffüllen des Eisenspeichers nötig ist. Daher helfen Tabletten meist nur bei leichtem Eisenmangel. Die Infusionen werden aber im allgemeinen gut vertragen und das Prozeder dauert auch nicht so lange (2-3 Wochen) wie eine Therapie mit Tabletten (3 Monate).
LG
elvira
Antworten