Selbstmordgefährdet

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Tiara
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Selbstmordgefährdet

Beitrag von Tiara »

Hallo,

bräuchte mal einen Rat und etwas Unterstützung: Was kann man tun, wenn jemand stark selbstmordgefährdet ist, aber jede Hilfe ablehnt? Der Mann um den es geht schreibt mir regelmäßig von seinen Selbstmordgedanken und auch von konkreten Plänen sich umzubringen. Er schreibt ich solle nicht versuchen ihm zu helfen oder ihn dazu drängen sich Hilfe zu holen. Er hat zwei Kinder (lebt von der Mutter getrennt) und sein Vater ist schwer krank. Es gibt also vier Menschen in seinem Leben, die ihn brauchen. Er zieht sich von allen stark zurück.
Was kann ich tun? Wie soll ich mich verhalten?

Vielen Dank für Hilfe, Tiara
MBC
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Re: Selbstmordgefährdet

Beitrag von MBC »

Vielleicht wäre es gut, eine Beratungsstelle aufzusuchen (psychosoziale Beratung) oder mal mit seinem Arzt zu sprechen, was man machen könnte. Frage vor Ort irgend jemanden um Rat, bevor es zu spät ist. Dränge den Mann zu nichts, aber versuch, da zu sein, wenn er reden will (aber nur, wenn es für dich selbst nicht zu hart wird). Und suche Rat und Hilfe.

MartinaBC
winnie
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Re: Selbstmordgefährdet

Beitrag von winnie »

Hallo Tiara,

mit diesem Problem überfordert Dich dieser Bekannte definitiv. Du KANNST das nicht leisten.
Sag dem Bekannten klipp und klar, dass er sich DRINGEND Hilfe holen soll (Arzt, Psychiatrische Notaufnahme etc.), und wenn er das nicht täte, würdest Du die Polizei informieren. Weil es DICH überfordert.

Man kann leider nicht wissen, ob er "es" wirklich tun würde, oder ob er damit nur Deine Fürsorge möchte - aber er benutzt Dich damit auf eine Art und Weise, die nicht in Ordnung ist. Ob er das nun bewußt oder unabsichtlich tut, ist dabei egal - er hängt DIR damit eine Verantwortung an, die Du nicht übernehmen kannst, Mitleid und Freundschaft hin oder her. Und es ist eine ziemliche Zumutung von ihm, daß er sie Dir dadurch aufzuladen versucht.

Wie gesagt, teile ihm mit, daß Du diese Verantwortung nicht tragen kannst (das kann NIEMAND, übrigens!).
Entweder holt er sich Hilfe, oder Du informierst tatsächlich die Polizei - denn das Risiko ist uneinschätzbar, und die reagieren IMMER auf sowas.

Aber nimm DU Dich (zu Deinem eigenen Schutz) zurück - Du KANNST das nicht übernehmen, ihm zu "helfen". Dafür braucht es Fachleute, die wissen, wie man mit sowas umgehen muß.

Alles Gute und Gruß,
Winnie
Tiara
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Re: Selbstmordgefährdet

Beitrag von Tiara »

Hallo Martina,

vielen Dank für die Antwort. Ich habe Kontakt zu seinem Therapeuten aufgenommen. Leider antwortet er bisher noch nicht.

LG, Tiara
Tiara
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Re: Selbstmordgefährdet

Beitrag von Tiara »

Hallo Winnie,

Danke für Deine Antwort. Ich habe ihm schon geschrieben, daß er seine Selbstmordgedanken mit seinem Therapeuten besprechen soll und nicht mit mir. Das ignoriert er. Andererseits glaube ich, ist es egal ob er sie mir jetzt noch schreibt oder nicht, ich weiß ja, wie schlecht es ihm geht und werde mir auf jeden Fall Sorgen machen, auch wenn er mir in Zukunft verschweigt, daß es ihm schlecht geht.
Die Polizei habe ich auch schon mal in einer akuten Situation informiert. Die tun leider gar nichts. Da er vorher seine Wohnung verlassen hatte sind sie unverrichteter Dinge wieder abgezogen und haben mich auch nicht informiert. Leider kann er "switchen", selbst wenn er abends mit den Nerven total am Ende ist und man ihm dringend einen Klinikaufenthalt nahelegt, ihn sogar überzeugt in die Notaufnahme zu gehn, kann er am nächsten Morgen glaubhaft versichern, daß es ihm wieder gut geht und keine Selbstmordgefahr besteht. Kein Psychiater kann ihn dann festhalten. Tatsächlich hat er einfach große Angst vor einem Klinikaufenthalt (was ich ein bißchen auch nachvollziehen kann).
Was kann man tun? Er sitzt wirklich ganz tief in einem schwarzen Loch und hat auch selbst keine Kraft mehr um da herauszukommen.

LG, Tiara
winnie
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Re: Selbstmordgefährdet

Beitrag von winnie »

Ähem, Tiara, wieso nimmst Du Kontakt zu seinem Therapeuten auf????

Ich mein ja nur, von wegen SEINE Angelegenheit, Schweigepflicht, Du-nicht-zuständig, Nur-Bekannter-der-schreibt etc.p.p....

?????

Winnie

P.S.: Ich meinte meinen obigen Beitrag bitterernst.
winnie
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Re: Selbstmordgefährdet

Beitrag von winnie »

Hab grad noch Deinen letzten Beitrag gesehen.

Tiara - Du KANNST da nichts machen!!!!!

Laß die Finger von sowas, das übersteigt sowohl Deine Kompetenzen als auch Deine Kräfte!!!

Wenn er sich nicht helfen lassen will - schlimm für ihn, aber Du darfst Dir nicht sozusagen die Verantwortung für SEIN Leben ans Bein nageln!!!

Es wirklich nur gut meinend,
Winnie
Edeltraud
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Re: Selbstmordgefährdet

Beitrag von Edeltraud »

Hallo Tiara,

>>>Tatsächlich hat er einfach große Angst vor einem Klinikaufenthalt (was ich ein bißchen auch nachvollziehen kann).

Mit einem Klinikaufenthalt tust du ihm und dir einen Gefallen, glaube mir.

>>>Was kann man tun? Er sitzt wirklich ganz tief in einem schwarzen Loch und hat auch selbst keine Kraft mehr um da herauszukommen.

Was kann man tun, fragst du.
Meine Frage: Was wirst du nun tun?

Grüße,
Edeltraud
BeAk

Re: Selbstmordgefährdet

Beitrag von BeAk »

Liebe Tiara,

Du konntest auch einen Brief an den Sozialpsychologischen Dienst deiner Stadt oder des Kreises, meist beim Gesundheitsamt zu finden, schreiben oder dort anrufen. Legen dort die Briefe Deines Freundes vor oder lege sie Deinem Brief bei.

Der sozialpsychologische Dienst kann Einweisungen gegen den Willen des Patienten, bei Gefahr im Verzug, veranlassen und auch durchführen.
Tiara
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Re: Selbstmordgefährdet

Beitrag von Tiara »

Hallo Edeltraut,

ich wäre tatsächlich beruhigter, wenn er einen Klinikaufenthalt anstreben würde. Allerdings habe ich keine Ahnung, wie es möglich sein soll ihn dazu zu bringen. Von selber will er nicht.
Was ich jetzt tue, weiß ich noch nicht. Im Moment habe ich seine Selbstmordgedanken immer ignoriert und ihn darauf hingewiesen, daß er sich an seinen Therapeuten wenden soll.
Allerdings werden seine Gedanken deutlicher, er schreibt davon konkrete Pläne zu haben und ich mache mir schreckliche Sorgen. Auch der Hinweis, daß er Verantwortung für seine Kinder hat versinkt in seinen düsteren Gedanken. Er äußert, daß er den Kontakt zur Welt vollkommen verloren hat.
Ich könnte die ganze Maschinerie anlaufen lassen (SPD, Zwangseinweisung ect.). Und dann? Ich würde ihn damit sein Leben lang stigmatisieren.
Ich könnte weiterhin seine Selbstmordgedanken ignorieren und abweisen. Allerdings würde ich es mir nie verzeihen, wenn er sich tatsächlich umbringt, daß ich nichts getan habe.
Ich könnte auf ihn einreden, ect. Aber da fürchte ich, daß es nur nach hinten losgeht. Daß ich mich erpresst fühle und ihm eine Zuwendung gebe, die ich ihm freiwillig geben würde, aber nicht unter Zwang.
Tatsächlich bin ich komplett hilflos. Egal was ich tue, es wird falsch sein.

...

Tiara (verzweifelt)
BeAk

Re: Selbstmordgefährdet

Beitrag von BeAk »

Liebe Tiara,

kann es sein das Du Angst vor Deiner eigenen Courage hast?
Wie so stiegmatisierst Du Deinen Freund wenn er eingewiesen wird. Der SPD greift nur bei akuter Suizidgefahr gegen den Willen des Paienten ein. Damit würde dann sein Leben gerettet.

Bei der Zwangseinweisung mag er sich betrogen vor kommen. Wenn es ihm aber besser geht, wird er Dir dankbar sein, das Du sein Leben gerettet hast. Denn er hat nur eins.
winnie
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Re: Selbstmordgefährdet

Beitrag von winnie »

Hallo Tiara,

merkst Du was?
DU fühlst Dich jetzt sch..., verzweifelt, ratlos, denkst, Du müßtest doch irgendwas tun, weil was, wenn er ES jetzt tut, usw. usf....

DU hängst jetzt drin.

Und, verdammt nochmal, das kann doch echt nicht sein...!!!

Tiara, versteh mich nicht falsch, ich will Dich da jetzt nicht "schimpfen" - ich kann gut verstehen, daß Du das Gefühl hast, daß Du da helfen mußt. Ginge mir sicher nicht anders.

Aber das KANN's nicht sein!
Du bist für den Typen nicht verantwortlich!
Er steckt tief in einer Depression, weigert sich aber, sich helfen zu lassen.
Seine Entscheidung.
Schlimm genug, wenn man sich die möglichen Konsequenzen überlegt, ja.
Aber so schrecklich es sich vielleicht anhört, aber ES IST NICHT DEINE ANGELEGENHEIT!!!

Der Typ MANIPULIERT Dich. Bewußt oder unbewußt, aber er tut es.
Und sein Loch hin oder her, ich finde es unglaublich rücksichtslos von ihm, daß er Dich da jetzt derartig mit einspannt.

Ich wiederhole nochmals - Du kannst NUR drei Dinge tun:

1.) Dem Herrn eine Liste geben mit Stellen, an die er sich um Hilfe wenden soll.

2.) Dem Typen sagen, tut mir leid, Junge, daß es dir so schlecht geht, aber ICH kann mir die Sorge für Dich nicht aufbürden, dazu habe ich weder die Kraft noch die Kompetenz dazu.

und 3.) falls Punkt 1) und 2) keine Wirkung zeigen, die ganze Angelegenheit auf dem direkten Weg der Polizei übergeben, notfalls mit Hinweis auf die "Schlauheit" des Typen. (Dann haben DIE die Verantwortung - aber die wissen damit umzugehen, glaub mir!)

Und danach versuch, Deinen gesunden Abstand zu der Sache zurückzugewinnen.

Tiara, glaub mir, Du stehst das nicht durch.
Entweder bringt er sich irgendwann tatsächlich um - und dann überleg mal, wie Du damit fertig werden willst, wenn Du dafür die "Verantwortung" zu haben glaubtest...
Oder er macht es eh nicht, und dann ist es erst recht eine Riesensauerei von ihm, daß er mit Deiner Fürsorglichkeit und Deiner Angst um ihn SPIELT.

Entweder er soll sich endlich helfen lassen, oder er soll es bleiben lassen - aber dann soll er Dich (oder andere, Du weißt ja nicht, wieviele er noch grad so beschäftigt hält...) aus dem Spiel lassen!

Oder geht es DIR denn so gut, daß Du DAS auch noch aushältst?

Bitte laß Dich nicht so manipulieren, Tiara!

LG,
Winnie
feuerfisch
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Re: Selbstmordgefährdet

Beitrag von feuerfisch »

Hai Tiara

ganz ehrlich und ganz einfach:

such DU DIR Hilfe!

Jeder Mensch ist für sich selbst verantwortlich - auch dein Freund.
Egal was er tut - vollkommen egal was er tut - DU bist NICHT verantwortlich!

Mal Klartext geredet: wenn er sich wirklich umbringen will, so kannst du nichts, aber auch rein gar nichts, dagegen tun.
In diesem Fall wird es dich aber umwerfen, so das du noch Gefahr läufst selbst zu erkranken.

Und von wegen Stigmatisierung wenn du ihn einweisen läßt - wer weiß? Vielleicht ist es auch das Beste was man tun kann?
Ich gehöre auch auf die Betroffenenseite.... erst seitdem ich zwangsweise eingeliefert wurde kann ich etwas an mir tun.

Sicher, wer noch an die "Klappse" glaubt, der fürchtet sich.....
Kein Grund dazu.

Man kann auch die Sichtweise ändern


viel Glück für dich!

feuerfisch
Es gibt 1000 Gründe alles beim Alten zu lassen und nur einen einzigen etwas zu ändern - DU HÄLTST ES EINFACH NICHT MEHR AUS!
feuerfisch
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Re: Selbstmordgefährdet

Beitrag von feuerfisch »

@ Winnie

*grins*
Da haben sich die Zeit und der Inhalt wohl überschnitten....aber wie immer kannst du es wunderbar ausdrücken!

*wink*

feuerfisch
Es gibt 1000 Gründe alles beim Alten zu lassen und nur einen einzigen etwas zu ändern - DU HÄLTST ES EINFACH NICHT MEHR AUS!
winnie
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Re: Selbstmordgefährdet

Beitrag von winnie »

Feuerfisch -

naja, ob das so besonders gut ausgedrückt war...
Ich laß mich bei sowas immer so fürchterlich hinreißen.
Auch eine Form von fehlendem Abstand... *schiefgrins*

Gruß und WINK!
Winnie
Tim_Pfeiffer
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Re: Selbstmordgefährdet

Beitrag von Tim_Pfeiffer »

Liebe Leute,
ich finde, dass hier schon viele wichtige Dinge z.B. von Winnie und feuerfisch geschrieben wurden und dass Sie, Tiara, gut auf sich aufpassen sollten. Zum Thema Verantwortungsübernahme etc. wurde schon genug geschrieben und ich finde auch die konkreten Handlungsvorschläge, die bereits geäußert wurden (Liste mit Hilfsangeboten, Hinweis, sich Hilfe holen zu müssen, ggf. selbst zu einer Beratungsstelle gehen etc.) sehr gut.

Klar ist aber leider auch, dass ein "blödes Gefühl", Ängste und Sorgen sich nicht einfach wegwischen lassen - egal, was Sie tun.

Viele Grüße
Tim Pfeiffer-Gerschel
winnie
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Re: Selbstmordgefährdet

Beitrag von winnie »

Hallo Tiara,

alles okay bei Dir?
Meld Dich doch mal, wie's Dir grad geht.

Gruß,
Winnie
Tiara
Beiträge: 190
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Re: Selbstmordgefährdet

Beitrag von Tiara »

Hallo an alle,

nur kurz, weil ich in Eile bin.

Danke für Eure Ratschläge. Da ich selbst in der Vergangenheit viel mit Suizidalität zu kämpfen hatte sind mir die Hilfsangebote bekannt, aber ich weiß auch um ihre Beschränktheit.

Ein langes Gespräch gestern mit ihm hat mich zu einer anderen Einstellung gebracht. Davon bei Gelegenheit mehr, heute liegt ein arbeitsreicher Tag vor mir.

Viele Grüße, Tiara
MBC
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Re: Selbstmordgefährdet

Beitrag von MBC »

Auch denke, dass du dich selber schützen musst, Tiara.

Trotzdem weiß ich auf der anderen Seite aus eigener Erfahrung, dass ein Selbtsmordgefährdeter meistens nicht mehr selbst Hilfe sucht. daher waren die Tips hier gut: Polizei, Beratungsstelle o. ähnliches einschalten und sich dann aber ganz aus der Sache zurückziehen. Gerade weil du selber depressiv bist, Tiara.

Ich habe das Gefühl , das wir als depressive oft Menschen mit ähnlichen Problemen anziehen. Wenn es mir sehr schlecht geht, ziehe ich mich ganz von solchen Menschen zurück, nicht weil ich sie verlassen will, sonder aus Selbstschutz.

Wir können anderen nur gut helfen, wenn wir selbst stark genug für uns selbst und für andere sind, und das sind wir momentan nicht, sonst wären wir nicht auf diesem Forum.

((((((((((((((((Tiara))))))))))))))

Martina
Tiara
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Re: Selbstmordgefährdet

Beitrag von Tiara »

Hallo Martina,

Vielen Dank für Deine unterstützenden Worte. Zum Glück ist meine eigene "depressive Episode" schon ein paar Jahre her. Es ist ein seltsamer Rollentausch jetzt "auf der anderen Seite" zu stehn. Ich bekomme die Hilflosigkeit zu spüren, die eine suizidale Krise bei den Menschen auslöst, die demjenigen nahestehn. Es löst sehr viele Gefühle aus: Angst um sein Leben, ein schlechtes Gewissen, weil er mir vermittelt, daß ich eine Schuld an seiner Verzweiflung trage, Sorge um seine Angehörigen und Wut, daß er uns allen das antut und sich weigert sich helfen zu lassen. Ich denke, daß alle diese Gefühle meine ganz eigenen Gefühle sind, die ich für mich verarbeiten muß.

Liebe Grüße, Tiara
Tiara
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Re: Selbstmordgefährdet

Beitrag von Tiara »

Hallo an alle,

Es ist mir hier mehrfach geraten worden den SPD oder die Polizei zu informieren. Ich habe mich dagegen entschieden. Aus Erfahrung weiß ich, daß eine Einweisung in die Klinik sowieso keinen Wert hat, da er am nächsten Tag wieder zuhause ist (bereits zweimal ausprobiert). Sein Therapeut hat mir zurückgeschrieben. Eine sehr professionelle Antwort, die aber deutlich zu erkennen gibt, daß er um die Gefährdung seines Patienten weiß (woran ich vorher gezweifelt habe). Ich denke, es ist seine Aufgabe eine Klinikeinweisung zu veranlassen, sollte er es für nötig halten. Bisher tut er es nicht, sagt mir natürlich auch nicht was seine Gründe dafür sind.
Wie schon in der anderen Antwort geschrieben habe ich sehr mit heftigen Gefühlen zu kämpfen. Allerdings ist das etwas, was mich persönlich betrifft und womit ich umgehen muß, egal was er tut. Für mich wäre es falscher Aktivismus meinen Gefühlen von schlechtem Gewissen, Angst und Wut nachzugehn und aus diesen Gründen heraus die Polizei zu informieren. Er ist für sein Leben selbst verantwortlich und ich muß es akzeptieren, daß er sich das "Recht" auf Suizid herausnimmt.

LG, Tiara
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