Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

ciela
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Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von ciela »

hallo lunasol,

ja, ich habe auch schon daran gedacht, dass er sich einen englischsprechenden therapeuten suchen sollte.

das problem, das momentan schlicht und einfach besteht: ich bin schon froh, dass er überhaupt hingeht. zu dem therapeuten meine ich. er vertraut momentan so nix und niemandem, dass ich zehn kreuze mache, wenn er sagt, er käme mit dem mann gut aus.

momentan möchte ich ihm da einfach nicht reinreden, es würde mehr kaputtmachen als helfen befürchte ich.

auf lange sicht wird sich zeigen, wie sich die dinge entwickeln...

liebe grüße, susanne
ciela
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Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von ciela »

hallo ihr,

wie kommt ihr mit der alltäglichen belastung der depression klar?

was macht ihr gegen aufkommende melancholie (letztes jahr war alles so schön...)

gegen die allgegenwärtige (zeitweise verdrängte) angst vor einer total unbestimmten zukunft? (wie wird es ihm nächsten monat gehen? wird es schlimmer? halte ich das aus? wird es ihm irgendwann besser gehen? wie wird es ihm dann gehen? wird er mich noch mögen?)

wie umgehen mit den täglichen anschuldigungen, den pauschalisierungen?

was tun, wenn man das selbstmitleid des freundes nicht mehr ertragen kann und laut schreien will?

was tun, wenn man ihm gegenüber negative gefühle hat?
was machen, wenn man die person liebt, sich aber in seinen eigenen grenzen verletzt fühlt durch sein verhalten?

wie reagieren, wenn man den menschen liebt, seine krankheit hasst?

wie lernt man, angemessen mit seiner negativen weltsicht umzugehen ohne selbst unterzugehen?

ja, ich weiß, habe heute eine ganz schlechte phase meinerseits erwischt. habe heute vormittag auch lange mit meiner thera darüber gesprochen, hat mich zum nachdenken gebracht, das gedankenkarussell ist wieder in schwung...

ich bemühe mich, meine eigenen grenzen zu suchen, zu finden, abzustecken und gegen meinen freund zu "verteidigen", doch leicht fällt mir das nicht.

mein freund ist mittendrin in seiner vergangenheitsbewältigung, leider führt dieser weg ganz offensichtlich über die gleichen verhaltensweisen, die er früher hatte.
er gibt sich selbst auf, er ist nichts, er ist klein und lässt sich ausnutzen.

"du kannst von mir jederzeit alles haben, ich mache alles für dich, denn nur dann brauche ich keine schuldgefühle haben, brauche ich mir keine vorwürfe machen, bin ich dir nichts schuldig"

wieso muss er all diese probleme auf mich projizieren? wieso muss er genauso reagieren, wie er offenbar all die jahre zuvor reagiert hat? das kindheitstrauma, fortgesetzt in seiner ehemaligen beziehung, jetzt wieder auferstanden im jetzt?

ich verstehe, er muss da durch. ich verstehe, die erinnerungen sind da, das verhalten gleicht sich diesen erinnerungen an. schema f funktionierte schon einmal, zweimal, wieso nicht auch jetzt.
schema f heißt "ich mach mich unsichtbar, gebe alles für andere, ich bin nicht schuldig, ich schulde nichts, niemand kann auf mich böse sein".

schema f wird dieses mal nicht mehr funktionieren. weder bei seinem psychologen, noch bei mir.
lange genug hat er dieses spiel gespielt, wenn auch nicht bei mir.
lange genug, um in die depression zu verfallen. lange genug ging er allen konfrontationen aus dem weg, es wird zeit, einen neuen weg zu erlernen. schritt für schritt.

wie nur werde ich zum richtigen mitspieler in diesem spiel? wie umgehen mit seinen projektionen?
wie einen weg finden, der ihn spüren lässt, dass ich auf sein "ich mache alles, dann bin ich nicht schuldig" nicht eingehen werde?
wie kann ich dafür sorgen, dass er sich seinen problemen, seinen schuldgefühlen stellt, ohne mich selbst zu sehr in die sache zu involvieren?
wie kann ich ihm jegliche "arbeitsfläche" entziehen ohne ihn in eine richtung zu drängen?

wie schaffe ich die balance zwischen "wegen mir wirst du keine schuldgefühle bekommen, ich werde dir keine gelegenheit dazu bieten" und "tja, wenn du dich jetzt doch schuldig, verantwortlich fühlst, dann musst du damit umgehen lernen"?
wohl nicht meine aufgabe, oder?

ich habe keine lust mehr, der spielball seiner ängste zu werden. mir einreden zu lassen, das es mir schlechter geht, als es wirklich ist. ich habe keine nerven, mir sein selbstmitleid, sein "ich bin schuld" anzuhören, ich möchte ihn schütteln und ihm sagen, das er genau wegen dieser ängste und probleme in diese depressive und hoffnungslose lage geraten ist, möchte ihm sagen, dass sein rückzug zu ehemaligen verhaltensweisen bei mir nicht funktionieren werden.

zu diesem spiel gehören immer zwei. ich möchte dieses spiel nicht mitspielen. ich möchte nicht, dass er sich meinetwegen schuldig fühlt, wegen was auch immer. ich möchte aber auch, dass er sich seinen schuldgefühlen, wenn er sie schon hat, stellt.

ich möchte nicht, dass er wieder in schema f verfällt, ich halte das nicht aus. weil ich nicht weiss, wie ich damit umgehen soll.
ich möchte es nicht, weil er der falsche weg ist. konfrontation, aufarbeitung ist angesagt, aber ich kann das wohl nicht beeinflussen. trotzdem, der alltag spielt sich hier ab. alltägliches macht viele dieser seiner probleme aus. ich möchte nicht der katalysator sein. ich möchte mich gegenüber seinen problemen so neutral wie möglich verhalten. ich möchte weder grund zu neuen schuldgefühlen geben noch deren aufarbeitung verhindern. ich möchte ihn unterstützen und werde als projektion benutzt. ich möchte ihn in die richtige richtung schieben, auf das problem zu, nicht an ihm vorbei.

meine thera meinte, ich solle laut und deutlich STOP sagen, konsequent wie bei einem kind meine einmal gemachte aussage und verhaltensweise durchziehen lernen.
wenn das so einfach wäre...

ich möchte so gerne verstehen, wieso mein freund wieder in dieses alte schema zurückfällt? weil er sich erinnert und projiziert und kein anderes verhalten kennt?
wieso hat es fünf jahre funktioniert? weil er sich nicht erinnerte? weil er sich nicht konfrontiert sah mit seiner vergangenheit?

ich möchte nicht so sein wie seine exfreundin, seine mutter, seine oma. aber vieles hat er sich selbst zuzuschreiben. es sind seine schuldgefühle und probleme, egal wie ich reagiere, ich kann sie nicht verhindern. oder doch?

ja, ich weiss, ich mache mir wieder zuviele gedanken um meinen freund und zu wenig um mich selbst.
aber ich werde täglich konfrontiert, ich werde täglich von ihm befragt, täglich merke ich, wie klein er sich fühlt, ich kann das doch nicht einfach ignorieren.
ich möchte lernen, damit umzugehen, ohne mich selbst aufzugeben. das würde uns beide nicht weiterbringen.
aber es ist schwer, mich selbst zu stützen und ihn dabei nicht aus den augen zu verlieren. oder andersherum. ihn zu stützen und mich selbst nicht aus den augen zu verlieren.

ach, sorry für diese monologe.

gruß, susanne
evabeatrix
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Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von evabeatrix »

Liebe Susanne

Zuerst: ich nehm dich in Gedanken in die Arme und drück dich ganz fest!

Dann: mir scheint, dein Beitrag hat etwas neues, etwas, das vorher noch nicht so sichtbar war. Nämlich: die Aussage "ich bin". Das fand ich ganz toll!!! Weisst du, als ob du beginnst, dir Gedanken zu machen über dich und deine Bedürfnisse. Ich empfinde, dass du einen ganz grossen Schritt nach vorne gemacht hast, hin zur Begegnung mit dir selber und deinen Grenzen.

Und dann noch dies: ich weiss nicht, ob das eine gute Idee ist, allerdings, könntest du dir vorstellen, dieses letzte Posting deinem Freund zu zeigen? Es steht so viel gutes drin, so viel, worüber er nachdenken kann und ihr gemeinsam eine Gesprächsbasis habe könntet. Ich weiss, die Gefahr besteht, dass er einzelne Sätze rausseziert und den Rest nicht sieht. Und doch... Vielleicht wissen da andere noch mehr Erfahrungen darüber zu berichten. War einfach eine Möglichkeit, die mir in den Sinn kam.

Ganz viele liebe Grüsse,
eva.b.
tommi
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Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von tommi »

Liebe Susanne,

auch ich finde deine Gedankengänge zum größten Teil neu. Es steckt nicht mehr so viele "warum" darin , sondern mehr was du nicht willst und was du willst.

Ich kann dir darauf keine Antwort geben und ich glaube, du weißt, dass nur du diese Veränderungen einleiten kannst. Wenn es eine einfache Lösung für dieses Problem gäbe, würde derjenige, der die Lösung erkannt hat den Nobelpreis bekommen.

>>>wieso muss er all diese probleme auf mich projizieren?
Weil du ihm nahe stehst und ihm viel bedeutest.

Ich sehe, dass dir deine Beziehung nicht gut tut. Du leidest unter Depressionen, die meines Erachtens durch die Situation um deinen Freund verstärkt werden. Ich habe auch das Gefühl, dass du weniger deine Probleme bearbeitest, sondern versuchst, seine zu bearbeiten. Ich habe das Gefühl, meinst, deine Probleme werden gelöst, wenn dein Freund wieder gesund ist. Ich glaube, dass ist ein Trugschluss. Ich will ausdrücklich betonen, dass ich nicht damit meine, die Beziehung zu beenden.

Ich bin der Meinung, dass du/ihr eine Auszeit braucht. Ihr müsst beide zur Ruhe kommen. Nur so kann jeder von euch in Ruhe arbeiten, ohne Schuldgefühle, ohne die alltäglichen Streitereien.
Du sagtest mal, dass man dir schon einmal eine kur angeboten hätte. Ich finde, du solltest diese mal in Angriff nehmen. Meine Frau war auch 5 Wochen weg und es hat ihr und uns sehr gut getan (auch wenn es fürchterlich stressig für mich mit der Arbeit und zwei Kindern war .
Meine Frau war begeistert, weil sie sich nur um sich kümmern musste.

Ich wünsche dir ein schönes Wochenende.

Gruß
Tom
evabeatrix
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Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von evabeatrix »

Liebe Susanne

Ein Gedanke, der mir hängen geblieben ist aus deinen Fragen einige Tage zurück. Es geht um Therapie in deutscher/englischer Sprache.
Gerade habe ich in meinem "Lieblingsforum" mich durch die letzten Beiträge gelesen. Das Forum ist in Englischer Sprache, es geht um frühkindliche (pränatale) Verletzungen. Da ist mir aufgegangen, dass ich zu diesem Thema eigentlich viel einfacher in Englisch schreibe als in Deutsch. Ich habe mir dann überlegt warum. Und habe gefunden, dass gerade weil es eine Fremdsprache ist, ich die fremden (bisher nicht zugelassenen) Gefühle eher so ausdrücken kann. Therapie in einer fremden Sprache kann darum vielleicht auch eine grosse Chance sein, sich seinen eigenen Gefühlen zu nähern über den Umweg von Fremdsprache.

Einfach so ein Gedanke...

Wünsch dir heute viele frohe Erlebnisse!
eva.b.
ciela
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Registriert: 28. Jan 2006, 17:32

Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von ciela »

hallo ihr,

@tom
hm, ja, die kur...ich habe das erwähnt und eigentlich auch vor, nur irgendwie bekomme ich diesbezüglich mal wieder selbst meinen hintern nicht hoch. habe irgendwie unheimliche angst wegen meiner arbeit, da mein vertrag bis ende märz begrenzt war und jetzt wohl erstmal verlängert wird. aber bis dahin möchte ich warten...egal wie, es ist irgendwie nicht gut, dann einfach für ein paar wochen zu fehlen. auch wenn die gesundheit vorgeht, ich weiß.
ich möchte diese arbeit aber nicht verlieren, auch wenn ich sie nicht mag, gäbe wieder unnötige schuldgefühle auf einer seite...
ich werde aber trotzdem schauen, dass wir uns auszeiten gönnen.
wenn nicht für länger, dann erstmal kleine "auszeitinseln" im alltag.

mein freund ist demnächst erstmal zwei wochen in den usa, ich bin für die nächsten abende mit vhs verplant, zumindest ein paar stunden. so lässt sich vielleicht auch schonmal ein anfang auf den jeweiligen eigenen zwei beinen finden. hoffe ich.

@eva

dein gedanke mit der fremdsprache kam mir letztens bei einem telefonat auch schon mal.
einerseits ist es unheimlich schwierig, sich sowieso beim thera entsprechend auszudrücken. bei meinem freund ahne ich, dass er unheimlich schlecht vertrauen fast, bzw. momentan auf dem "trip" ist, nur das zu beantworten, das der psycho direkt fragt und alles andere zurückhält, da es ja "nicht gefragt wurde".
aber dsa nur nebenbei, auch freies reden muss man lernen.

andererseits dachte ich mir dann auch, dass ihm die fremdsprache (in seinem fall ist es "immerhin" die muttersprache, von daher schon recht fließend)vielleicht eine gewisse distanz zu den problemen gibt.
manches ist leichter auszusprechen, wenn es "erzählt" wird, statt erlebt. in einer fremdsprache sprechen würde ich jetzt mal erzählen nennen.
vielleicht kann er sich so tatsächlich den dingen nähern, ohne direkt alle emotionen reinzuladen, ich weiß es nicht.
aber ein ansatz ist es, da hast du recht.

ansonsten:
ja, ich habe viele "ich" botschaften in meinem letzten beitrag gehabt. ich bin momentan auch sehr genervt von der situation. ich fühle mich von ihm in die ecke gedrängt, habe ihm das auch gestern nochmal versucht, zu erklären.
beitrag ausdrucken und ihm zeigen würde momentan nichts bringen, er würde schon mißtrauisch werden,w enn er merkt, dass ich irgendwo in einem forum "über ihn" schreibe.

mal schauen, was das wochenende bringen wird. ich gehe jetzt erstmal alleine! bummeln.

liebe grüße, susanne
ciela
Beiträge: 93
Registriert: 28. Jan 2006, 17:32

Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von ciela »

hallo ihr,

muß heute auch mal wieder meinen frust hier abladen und mein gedankenkarussell zumindest für ein halbes stündchen anhalten lassen.

heute hasse ich mal wieder die ganze welt. während jeder über das wetter schimpft, fühle ich mich eigentlich erst richtig wohl dabei. schneeregen, eiskalt, genau das richtige klima finde ich. aber egal.

mein wochenende war mal wieder mehr als bescheiden, was zum größten teil daran lag, dass mein freund total in seinen ängsten "aufgeht".

vermutlich ist es wirklich schon ein schritt vergangenheitsbewältigung, die er da betreibt, aber wieso muss er all seine ängste und angstfantasien seiner horror-ex-beziehung in mich reininterpretieren? diese ständige erwartungshaltung, diese ständigen schuldgefühle und selbstvorwürfe seinerseits treiben mich zum wahnsinn, ich weiß absolut nicht, wie ich damit umgehen soll.
sonntag war er letztendlich wieder so fertig mit der welt, dass er geweint hat.
er würde mein leben total zerstören, ich wollte doch familie und kinder und ich solle ihn doch endlich hassen, dann wäre das alles viel einfacher.
wie soll man darauf reagieren?
ich kann ja seine beweggründe nachvollziehen, aber leider ist er für meine argumente völlig taub.

seit montag ist er nun auf "tauchstation" gegangen. er hat semesterferien und hat daher auch recht viel zeit für sich.
er macht ausflüge, meiner meinung nach an orte, die viel mit seiner kindheit zu tun haben (ich sehe das positiv), dreht aber ansonsten völlig durch.
gestern kam er um mitternacht heim, ziemlich entnervt, innerlich sehr aggressiv, ging mir sofort aus dem weg und meinte nur, dass er mal wieder beim hautarzt gewesen wäre, ihm das aber jetzt nicht mal mehr für ein paar tage die angst nehmen würde. im gegenteil, er hätte so unbegreifliche angst, die er nicht bewältigen könnte.
entsprechend unruhig ist er dann auch.

diese angstzustände würde ich persönlich nun wieder auf eine art vergangenheitsbewältigung schieben. er setzt sich mit irgendwas auseinander, lässt die gefühle aber nicht zu, projiziert auf seine hautprobleme, usw.
hobbypsychologin susanne lässt grüßen, aber so in der art läuft mein ganzer tag ab.

wieso habe ich nicht schon vor jahren darauf bestanden, dass er sofort eine therapie macht (damals war zumindest die exbeziehung noch frisch, seine kindheit natürlich nicht), wieso habe ich nicht seine "midlifecrisis" ernster genommen?
wieso habe ich das gefühl, dass mein wunsch, irgendwann in naher zukunft (haha) zu heiraten, ihn so dermaßen unter druck gesetzt hat, dass er mit sich selbst nicht mehr zurande kam?
wieso verdammt nochmal kann er immer noch nach außen funktionieren und geht mir aus dem weg?
wieso ist er hilfreicher freund, sachverständiger lehrer, zwar depressiver aber "geduldiger" sohn, kann mir aber nicht mal mehr in die augen schauen?
ja, ich weiß, er ist mir gefühlsmässig zu nah, daran wird es wohl zum großteil liegen. aber das tut so verdammt weh, dass er mich völlig ausgrenzt, mich weder fragt, was ich mache, noch mir erzählt, wo er war und wo er seine ganzen abende verbringt.
das ich mir sorgen um ihn mache scheint er nicht zu verstehen. hauptsache weg, flüchten, immer laufen, laufen, laufen.

ich versuche seit tagen, mich irgendwie funktionsfähig zu halten. bin stolz alleine in meinen vhs-kurs gegangen (alleine dinge zu unternehmen kostet mich viel kraft, von daher bin ich wirklich ein wenig stolz auf mich), ich gehe bummeln und einkaufen, ich mache sport, koche mir was schönes (er isst nichts warmes mehr daheim, ernährt sich offenbar nur noch von fast food und co. ), bade, lese, telefoniere.
alles schön und gut, aber es macht mich nicht im geringsten glücklich.
ich habe lange darüber mit meiner psychologin gesprochen, die dann letztendlich meinte, dass ich mir selbt auf die schulter klopfen sollte, dass ich selbst mit meinen problemen noch so gut mein leben "meistere". haha. ich lebe, weil ich leben muss. nein, das klingt falsch.
ich versuche, jeden tag so zu nehmen, wie er kommt, aufstehen, arbeiten, ablenken, ablenken, ablenken, versuchen, nicht zu grübeln, sich keine vorwürfe zu machen und vor allem- NICHT AN DIE ZUKUNFT DENKEN!

es ist so schwierig das alles. noch nie in meinem leben habe ich mich so einsam gefühlt. wie komisch, wo ich doch einen freund habe.
noch nie habe ich mich so hilflos gefühlt und trotzdem meint meine thera, ich solle stolz darauf sein, dass ich "meinen hintern" hochbekomme, tag für tag und dass ich trotz unbestimmter zukunft meinen freund nicht einfach im stich lasse sondern stück für stück kämpfe. auch wenn dieser kampf kräftezehrend ist, oftmals von meiner seite falsch gekämpft wird und ich das gefühl habe, mit einem schatten zu boxen. immerhin kämpfe ich.

kein trost, trotz allem. ich hasse es, situationen nicht unter kontrolle haben zu können. was wird in einem jahr sein? wie wird es meinem freund dann gehen? wie mir?
was wird aus seinen depressionen? sind es überhaupt depressionen oder nennt man das generalisierte angststörung, kindheitstrauma?
ich weiß, es ist mühsam, dem kind einen namen zu geben, hauptsache, man findet den richtigen weg, die sache zu behandeln und aufzuarbeiten. aber ich möchte mich genauer informieren, möchte wissen, wie etwas aufgedeckt wird, wie therapien genau funktionieren, wie traumabewältigung im kopf von statten geht. und dann wieder sage ich mir, dass ich mich einfach nicht weiter darum kümmern sollte, da ich ja sowieso nichts ändern kann, sondern immer nur den umständen entsprechend reagieren kann.

ich würde so gerne ein wenig in die zukunft planen, mich auf irgendwas freuen können. aber wie, wenn ich jeden tag angst habe, das mein freund mich verlassen wird. am wochenende meinte er einmal, dass er ausziehen werde, er möchte alleine sein.
zwei minuten später hat sich dann wieder herausgestellt, dass er alleine sein möchte, vor allem, weil er sich solche vorwürfe macht, mein leben zu zerstören.
er möchte alleine sein, weil er alle menschen in seinem umkreis zerstören würde. grrr!
letztendlich hat er sich wieder darauf versteift, mir zu erklären, dass ich mich auf das "neue" leben schon einstellen werde. ich weiss immer noch nicht, wie er das meint, ob da seine angst, verlassen zu werden dahintersteckt? oder ist es was anderes? schuldgefühle, mich im stich zu lassen? vermutlich eher das.

ich habe so angst, dass es ihm, wenn es ihm irgendwann besser gehen wird, er merken wird, dass er nie zeit für sich gehabt hat, sein leben immer nur nach anderen ausgerichtet hat (auch auf meine wünsche, wenn auch vermutlich nciht so extrem) und dass er mir dann erklären wird, dass er alleine leben möchte.
es ist so schrecklich egoistisch, aber wenn ich an solche dinge denke, frage ich mich im nächsten moment, wofür ich eigentlich kämpfe.

man darf nicht so negativ sein, oder? freunde sagen mir, dass eigentlich alles "positiver" wäre wie noch vor ein paar wochen. eine freundin bezeichnete es als "es geht zwar abwärts, aber es geht wenigstens voran".
ist wohl wahr.
es geht vorwärts, was habe ich denn erwartet?
vermutlich hatte ich nie damit gerechnet, dass seine probleme mich so sehr involvieren werden.
vermutlich dachte ich, dass er eine therapie macht und unser alltag trotzdem weiter funktionieren wird. welch ein trugschluß...

wie auch immer, ich sollte letzendlich auf mein dezent vorhandenes bauchgefühl hören, oder?
und das sagt mir immer noch, dass dieser mann alles kämpfen und leiden wert ist, dieses gefühl sagt mir immer noch, dass es irgenwann aufwärts gehen wird. dieses gefühl sagt mir, dass er zwar daran verzweifelt, mich nicht mehr zu lieben, dass es aber nicht für immer so sein wird.

kann ich meinem bauchgefühl trauen? oder ist das nur die angst, alleine zu sein, die mir hier etwas vorgaukelt?

ach ja...immer noch, von zeit zu zeit, kommen streicheleinheiten in der nacht. er weiß nichts davon, eindeutig nicht. kann man diese gefühle und zeichen des unterbewussten denn wirklich positiv auslegen, so wie ich es mache?

sorry für das viele geschreibe, ich habe verständnis, wenn es keiner liest;). es musste nur mal wieder raus, damit ich jetzt in "ruhe" sporteln kann meinen abend ausklingen lassen kann. auch, wenn ich letztendlich nur darauf hoffe, das mein freund irgendwann heimkommt und bei diesem wetter nicht schnatternd in der gegend rumläuft...

danke fürs "zuhören", wie immer:)!
susanne
tommi
Beiträge: 1008
Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von tommi »

Liebe Susanne,

ich lese, bis zum Schluss. Ich weiß, du erwartest keine Antwort, weil schon alles geschrieben ist.

Trotzdem sei dir gewiss, dass du nicht alleine bist. Deine Verzweifelung kann jeder, der sich mit der Krankheit beschäftigt, nachvollziehen. Ich drücke dich virtuell.

Eins ist mir allerdings neu in mein Kleinhirn geschossen . Du plagst dich mit Schuldgefühen ihm gegenüber ab, wes mit der Krankheit einhergeht. Warum gestehst du ihm seine Schuldgefühle nicht auch zu?

Liebe Grüße
Tom
ciela
Beiträge: 93
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Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von ciela »

hallo tom,

tjaja, wären diese schuldgefühle nicht, wäre vielleicht vieles viel einfacher.

im seine zuzugestehen versuche ich ja, allerdings verpackt er diese meistens in "ablehnendem" verhalten oder in angstfantasien, mit denen ich einfach nicht klar komme.
sobald er seine gedanken in diese richtung wirklich ausspricht ("ich zerstöre dein leben, ich habe alles falsch gemacht, du willst doch familie, usw."), weiß ich wenigstens, woran ich bin und muss nichts rumdeuten und reininterpretieren.

ich versuche ihm gegenüber wirklich, offen und ehrlich zu sagen, wie ich mich fühle, aber gerade gestern nacht wurde mir wieder deutlich, dass er sich überhaupt nicht in meine lage reinversetzen kann.

ist das nun ein zeichen von depression oder einfach etwas charakterliches?

um es deutlicher zu machen: er ist ja seit wochen ständig unterwegs, sagt, er läuft durch die gegend, macht ausflüge, war auch gestern wohl wieder an einem ort, wo unsere beziehung sozusagen begann. (was mich, als er mir das erzählte, sofort schrecklich melancholisch werden liess und ich mich sofort gefragt habe, wieso er dort war und ob er sich wohl dabei gedacht hat, dass es schon damals ein fehler war...).
jedenfalls habe ich es gewagt, um halb eins nachts eine sms zu schicken mit dem inhalt "wo bist du denn, ich mache mir sorgen".
das entsprach den tatsachen.
eine kurze sms hätte mir genügt.

aber nein, kurze zeit später war er dann doch da und hat mich erstmal gereizt gefragt, wieso er "nichts alleine unternehmen dürfte", wieso "ich immer wissen wolle, wo er sei" und das er mir doch gesagt hätte, er wäre abends nicht da und ich sollte mir keine sorgen machen, er käme schon heim.

wie soll ich darauf reagieren? habe ich überreagiert mit meiner sms?
wieso unterstellt er mir sofort, das ich ihn nicht alleine weglassen würde, ihn kontrollieren möchte? argh!!!!

ich habe wirklcih versucht, ihm meine probleme zu erklären.

das ich mich zum kotzen einsam fühle und ihn vermisse habe ich dabei ausgespart, habe nur gesagt, dass es mir einfach schwer fällt, sein verhalten nachzuvollziehen.
das er jedes recht der welt hat, zu machen, nachdem ihm der sinn steht aber dass ich einfach nicht weiß, was in seinem kopf vorgeht und da er die nacht zuvor wieder eine panikattacke hatte, weiß ich halt nie, ob er einfach "spazierengeht" oder irgendwo "durchdreht".
hat er nicht verstanden. nicht verstehen wollen.

ich finde sein verhalten so schrecklich rücksichtslos mir gegenüber, sage mir dann letztendlich immer wieder "naja, er sagt ja, er kann dich nicht mehr lieben, also macht er auch, was er will".
aber wieso "beharrt" er dann darauf, dass wir weiterhin eine beziehung führen?
wieso hat er dem thera offensichtlich erzählt, dass er mir - finanziell- nichts bieten kann? als ob es mir ums geld ginge...

er meinte, er brauche zeit für sich, er könne sich selbst nicht verstehen, müsse nachdenken.
wenn wir nicht zusammen wohnen würden, ich glaube, ich würde auch wochenlang nichts von ihm hören.
wieso ist das so?
wieso müssen depressive menschen sich so in sich zurückziehen und sich einigeln?
um sich selbst zu finden? wie geht das? wo suchen sie? ich würde mir so wünschen, dass er mich wenigstens ein klein wenig an seinen gedanken und ängsten teilhaben lässt. je mehr er blockt, desto mehr rede ich mir ein, das es letztendlich um mich geht bei der ganzen sache. aber das ist nicht so, oder? er selbst sagt mir immer und immer wieder, es hätte mit mir überhaupt nichts zu tun, er wäre das problem. leider ändert das nichts an den tatsachen, das unser leben momentan einfach mist ist.

ein leben, das einsamer ist, als wenn man alleine wohnen würde ist das irgendwie. seltsam, aber letztendlich soll ich es wirklich als chance auch für mich selbst sehen. sucht er sich selbst, werde ich mich halt auch endlich mal finden müssen. doof nur, dass es so aus der not geboren ist...

gruß, susanne
tommi
Beiträge: 1008
Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von tommi »

Liebe Susanne,

ich gewinne immer mehr den Eindruck, dass eure Beziehung nur zu retten ist, wenn ihr beide den Abstand voneinander sucht. Ihr lebt im Moment keine Beziehung mehr, im Gegenteil, ihr zieht euch gegenseitig herunter.

Für mich ist es nicht nachvollziehbar, dass er denkt, von dir dauern kontrolliert zu werden. Ich kann mir keinen Reim darauf machen. Ich denke, dass es ihm eigentlich klar sein sollte, dass du dir Sorgen machst.

Liebe Grüße
Tom
insomnia312
Beiträge: 33
Registriert: 14. Feb 2006, 13:17

Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von insomnia312 »

hallo susanne,

so viele fragen..du wirkst sehr verzweifelt. und wieder erkenne ich meine eigene beziehung (naja die ich mal hatte). wir haben beide den gleichen fehler gemacht: wir haben zwanghaft versucht, zusammen zu bleiben. es hat nicht funktioniert - im gegenteil - es hat alles nur noch schlimmer gemacht. umso mehr ich mich mit ihm auseinandergesetzt habe, umso weniger habe ich mich um mich selbst gekümmert. das hatte zur folge, dass es mir mit der zeit immer schlechter ging, vor allem auch in unserer beziehung. dies wiederum hat ihn noch mehr unter druck gesetzt und in zugzwang bebracht, dass die situation am ende schier ausweglos war. wenn ich heute darüber nachdenke, ist es so klar - loslassen ist das zauberwort..es ist keine garantie dafür, dass es ihm wieder besser geht und er erkennt welchen unschätzbaren wert du für ihn hast. aber es ist irgendwann auch eine unerträgliche situation für dich, aus der du dich nur schwer wieder befreien kannst. dann hilfst du euch beiden nicht...

mit seiner aussage, dass es nichts mit dir zu tun hat und nur er die ganze verantwortung trägt, zeigt schon ziemlich deutlich, wo der ansatz seines eigentlichen problems vermutlich zu finden ist: tief verwurzelt und (die erfahrung habe ich gemacht) tief verletzt kommt er mit der realität nicht mehr zurecht. dabei ist es nicht ungewöhnlich, dass die ihm am nächsten stehende person alles "abbekommt" und für seine art "unfähigkeit" herhalten muss. glaub mir, dass er dich dermaßen verletzt, ist ihm vermutlich gar nicht klar, da ihm gänzlich die kraft fehlt, sich auch noch in andere (er versteht ja nicht einmal sich selbst) hinein zu versetzen.

wünsch dir viel kraft, gib nicht auf und denk an dich!

viele grüße, irina

[ich wünsche mir die kraft, die dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann; den mut, die dinge zu ändern, die ich ändern kann; und die weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.]
ciela
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Registriert: 28. Jan 2006, 17:32

Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von ciela »

"ich wünsche mir die kraft, die dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann; den mut, die dinge zu ändern, die ich ändern kann; und die weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden."

hallo ihr,

ich habe jetzt dreimal angefangen, etwas zu schreiben, habe aber irgendwie so viel im kopf, dass ich nur durcheinander formuliere.

tom- was unsere beziehung betrifft: ich denke, wir führen schon seit längerer zeit keine mehr.
ich versuche ja, ihm aus dem weg zu gehen, was letztendlich aber garnicht nötig ist, da er ja sowieso nicht mehr "heimkommt".

immerhin versuche ich, mich mit vhs, yoga, sport und internet auf mich selbst zu konzentrieren, eben allmählich wieder zu den eigenen interessen zurückzufinden.
das mag für eine weile funktionieren, letztendlich habe ich aber trotzdem immer meinen freund im hinterkopf.

irina, du schreibst, das problem, die verantwortung liegt bei ihm selbst.
das mag stimmen.
ich sehe einiges vermutlich viel deutlicher, als er selbst.

wenn man seine vergangenheit betrachtet, so wird sehr schnell deutlich, dass er sein ganzes leben immer wieder mit schuldgefühlen und ängsten konfrontiert war.
helfersyndrom wäre noch ein schwaches wort für sein verhalten ab und an.

seltsamerweise hatte ich immer den eindruck, dass ich einer der wenigen menschen bin, bei denen er sich gegeben hat, wie er wirklich ist. sicher, mit einschränkungen natürlich, aber trotzdem.

umso schlimmer ist es jetzt für mich, alles abzubekommen. ich war jahrelang eine vertrauensperson für ihn, und jetzt soll ich das gegenteil sein? das objekt all seine projektionen?
wieso ist das so? kann er in seiner depression nicht mehr unterscheiden zwischen freund und feind? kann er nicht spüren, dass ich doch nur für ihn da sein möchte und ihm helfen möchte?
er sagt immer und immer wieder, ich könne nichts für ihn tun, ich kann das einfach nicht begreifen.

kann man wirklich so sehr mit sich selbst beschäftigt sein, dass man keine kraft mehr für die belange anderer menschen hat?
was mich am meisten daran stört:
er funktioniert nach außen offensichtlich immer noch recht passabel, nur ich werde links liegen gelassen.

ist das absicht? oder ist es ein ausdruck seiner hilflosigkeit und schuldgefühlen mir gegenüber?
ist seine logik: ich lasse sie in ruhe, dann tu ich ihr auch nicht weh und ich brauche niht wieder schuldgefühle zu entwickeln?
ich würde so gerne verstehen, wieso er jeden abend unterwegs ist. was er den ganzen tag lang denkt. ich würde gerne seine seltsamen ängste verstehen.

wie ist "loslassen" gemeint? das ich nicht fragen soll, wo er ist und was er tut?
das ich mich von ihm trennen sollte und ihn alleine in der wohnung werkeln lassen sollte?
wo fängt loslassen an, wo hört es auf?

ich versuche, wie gesagt, momentan meine eigenen wege zu gehen. was wir hier haben ist eine art wg, mehr nicht.
damit könnte ich mich arrangieren, doch wenn ich so dermaßen aus seinem leben ausgegrenzt werde, tut mir das trotzdem weh.

einerseits sagt er öfters, ich wäre doch seine freundin, wir wären doch ein paar, redet wohl auch beim thera von "seiner freundin", andererseits ist er nicht bereit, irgendwas aus seinem leben mit mir zu teilen. muss man das verstehen? nein, offenbar nicht...

wie kann ich lernen, seine gereiztheit, sein verschlossensein mir gegenüber nicht mehr persönlich zu nehmen?
ich hatte es schon mal angesprochen- mich ganz von ihm zu lösen werde ich nicht schaffen, möchte ich auch nicht. trotz allem bleibt die hoffnung, dass es ihm irgenwann besser gehen wird. ist diese hoffnung "hoffnungslos"?

wird er sich mir gegenüber irgendwann wieder ein stück weit öffnen?
momentan ist das thema "kommunikation" völlig auf dem nullpunkt, aber offenbar, wenn man andere beiträge so liest, ist das keine seltenheit.

entspricht sein verhalten dem "normalen" depressiven? sich immer mehr einzuigeln, sich selbst auf sich zu konzentrieren, die welt aussenrum abzuschalten... und irgendwann erfolgt vielleicht wieder ein schritt in meine richtung?
wann wird das sein? wie wird er seine vergangenheit verarbeiten können?
wie funktioniert das? wird er sich damit auseinandersetzen und irgenwann werden die schuldgefühle weniger? wie schafft er es, sich selbst wieder zu akzeptieren? wird er hinterher ein anderer mensch sein, der mich nicht mehr liebt?
sollte ich mich nicht doch auf die mini-kleinen zeichen und mein bauchgefühl verlassen?

wenn ich das könnte, würde es mir auch leichter fallen, mich ganz zurückzunehmen.
das ist wohl die große kunst am loslassen.

nichts persönlich nehmen, darauf vertrauen, dass es irgendwann aufwärts gehen wird und das er sich irgendwann mir wieder anvertrauen wird. das er verstehen wird, dass ich kein feind für ihn bin.
darauf vertrauen, dass er sich selbst wieder finden wird und die vergangenheit akzeptieren lernt.
daran zu arbeiten, selbst stärker zu werden, ohne alles vom zustand des partner abhängig zu machen.

mein allergrößtes problem ist in der tat die angst, dass er mich nie mehr lieben wird.
das er es momentan nicht kann, scheint mir noch irgendwie verständlich zu sein. das es auch eine ganze weile so bleiben wird, auch.
aber loslassen zu können, ohne ihn zu verlieren, ohne sich selbst zu verlieren, das ist das schwierigste, was ich mir vorstellen kann...

im übrigen, ein kleines zeichen, das es wirklich nicht um mich geht: ich fragte ihn, was er machen wird, wenn er zwei wochen bei seiner mutter in den usa sein wird- sein kommentar: "ich möchte alleine sein, sie wird mich mit beschlag belegen, sei ruhig, ich möchte nicht daran denken, ich habe angst, ich will meine ruhe..."

tjaja...

so, wieder zu ausführlich, eines tages lerne ich es vielleicht noch, mich kurzzufassen, wer weiß.

liebe grüße, susanne
ciela
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Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von ciela »

...und nochmal eine ganz konkrete frage:

gibt es irgendwo informationen dazu, wie man lernt, mit einer entsprechenden vergangenheit umzugehen?
ja, ich weiß, es geht wieder nur um meinen freund, aber ich muss das irgendwie verstehen können, soweit es geht jedenfall.

wie genau wirkt sich eine therapie aus? was ändert das sprechen über die kindheit, die jugend, die schuldgefühle?
kann man lernen, schuldgefühle aufzugeben, wenn man die situationen besser versteht, die dazu geführt haben?
wie lernt er, sich selbst wieder zu akzeptieren, wenn er sich momentan hasst?
wie lernt man, die vergangenheit anzunehmen, ruhen zu lassen, zu akzeptieren und trotzdem nicht daran zugrunde zu gehen?

ich habe so viele psychobücher gewälzt, aber nirgends habe ich bisher konkret etwas gefunden.

möchte ich zuviel verstehen?

liebe grüße, susanne
insomnia312
Beiträge: 33
Registriert: 14. Feb 2006, 13:17

Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von insomnia312 »

hallo,

ich habe mal ein buch gelesen, von dem ich nie gedacht hätte, dass es etwas damit zu tun hat, dennoch habe ich alle verhaltensmuster weiedergefunden und viele antworten bekommen..

heinz-peter röhr: "narzissmus - das innere gefängnis"

kann ich wirklich nur empfehlen..

viele grüße, irina
evabeatrix
Beiträge: 57
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Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von evabeatrix »

Liebe Susanne

Deine konkrete Frage: wie geht man mit Schuldgefühlen um, wie wirkt sich eine Therapie aus?

Ich kann dir aus meinem Leben dazu erzählen, wie ich zu meinen Schuldgefühlen kam, wie sich meine Therapie auswirkte. Mein Zwillingsbruder ist kurz vor oder während der Geburt gestorben. Ich hatte jahrzehnte lang das Gefühl, ihn ermordet zu haben, das Gefühl, dass ich schuldig bin an seinem Tod. Das schlimmste Gefühl war, dass ich nicht mehr tun konnte um ihm das Leben zu ermöglichen. Diese dunkle Gewitterwolke hat mich sehr, sehr lange bedroht. Ich hatte mich richtig gehasst dafür, dass ich schuldig geworden bin, dass er mich allein gelassen hat in diesem schei.. Leben, dass er einfach abgehauten ist und es sich bei den Engeln gemütlich macht während ich so viel in meinem Schlamassel wate. Depri pur, Angst pur, in denen ich die Momente nacherlebte, so neben einem Toten zu sein.
Diese Schuld, diese Trauer, diese Angst und ein tief versteckter explosiver Zorn haben mich total besetzt. Ich habe es den Menschen sehr schwehr gemacht, an mich heran zu kommen, hatte eine 'funktionierende' Maske, die immer lächelnd und hilfsbereit war, so lange lächelte und half, bis hinter der Maske nur noch verbrannte Erde war. Ganz da unten angekommen, auf mich alleine gestellt weil die 'Freunde' eben nur mit der 'funktionierenden Maske' befreundet waren und mit der prominenten Gesellschaftsposition, nicht aber mit mir, diese Freunde waren nicht mehr da. Meinen damaliger Partner sah ich nach einem Reha-Aufenthalt und als die ADs wirklich griffen, mit etwas anderen Augen: er hatte mich nämlich bis auf den letzten Pfennig ausgenommen wie eine Weihnachtsgans. Da sah ich, was ich vorher nicht sehen wollte: ich hatte in ihm meinen kleinen Bruder gesucht, am Leben erhalten wollen mit allem was ich ihm geben konnte. Als ich ihn nicht mehr durch die rosa-Bruder-Brille sah, war da der Überlebenswille da, der ihn aufforderte, seine Sachen zu packen und sich eine eigene Wohnung zu suchen.

Du fragtest, wie sich Therapie auswirkt. Bei mir war es so. Die medikamentöse Therapie gab meinen Nerven eine Verschnaufpause. Vorher waren sie so, wie du dir den blanken Zahnnerv vorstellen kannst. Alle meine Nerven. Ich arbeitete für ein Sinfonieorchester, auf einmal war mein Gehör so geschärft, dass ich den Profis sagen konnte, wenn einer eine Schwebung zu hoch spielte. Mein Geruch lag auch blank und das Gehirn ratterte für 3 Computer. Die ADs legten eine Isolierschicht um meine Nervenbahnen, die es mir nach und nach erlaubten, auch wieder unter Menschen zu gehen, ohne meine Lächeln-Maske aufzusetzen, einfach als ich. Am Anfang ging das vielleicht für eine Halbe Stunde, dann war ich erschöpft. Das erste Mal, als ich wieder in einem Sinfoniekonzert war, ging ich nach der Ouvertüre wieder, weil es einfach zu viel war. Aber nach und nach konnte ich mir das alles zurück erobern. Schritt für Schritt. Ich habe nach Therapiebeginn etwa 3 Jahre gebraucht, bis ich mich wieder auf eine engere Beziehung einlassen wollte. In diesen drei Jahren habe ich innerhalb der Therapie gelernt, die schweren Erlebnisse in meinem Leben als das anzunehmen, was sie sind: schlimm und doch hat mir jedes Erlebnis ein grosses Potential eröffnet. Und heute kann ich auch dazu stehen, dass mir gerade der Tod meines kleinen Zwillingsbruders mir das grösste Potential geschenkt hat. Dieses Annehmen der Geschenke innerhalb des Schlimmen war Ziegelstein für Ziegelstein, der von meinen Schultern genommen wurde, Stein für Stein, der von meinem Herzen fiel. So fühle ich mich heute freier als vor der Zeit, als ich mit den verdrängten GAUs und SuperGAUs in meinem Leben gelebt hab. Ich brauch die Maske nicht mehr so oft, die so viel Energie braucht um aufrecht gehalten zu werden. Und ich weiss, dass die Maske da wäre, wenn ich sie brauchen würde, eine Option, kein Muss. Ich wünsche keinem, dass er durch diese harten Zeiten durch muss - und doch, sie bereichern unendlich, wenn man sie über-lebt.

Liebe Susanne, auf dem Weg, schwere Situationen zu über-leben, gibt es verschiedene Hilfsmittel. Die Therapie ist eines. Auszeiten sind ein anderes, Zeiten, die du ganz bewusst für dich persönlich gestaltest - hast du dir übrigens schon einmal über dein Suchtverhalten Gedanken gemacht? Könnte es sein, dass du Co-süchtig bist nach Hilfestellung? Du schreibst, dein Freund hat ein Helfersyndrom. Und du, co-süchtelst du mit ihm, für ihn? Ein weiteres Hilfsmittel in der schweren Zeit sind ADs. Du hattest es in einem Beitrag angesprochen. Es gibt durchaus Medikamente, die nicht zu Gewichtszunahme führen. Beide Medikamente, die mir verschrieben wurden, halfen mir, mein Gewicht zu reduzieren (viel weniger Frustessen).

Wann fährt dein Freund zu seiner Mutter? Wie wäre es, in dieser Zeit eine Kontakt-Auszeit zu vereinbaren? Vielleicht tut es dir ja schlussendlich gut, zu wissen, dass vereinbart ist, sich nicht zu melden, damit du nicht darauf wartest... Als Jugendliche hatten wir das bei uns zu hause mit den Eltern so vereinbart: wir melden und nur, wenn was schief läuft. Gab mir ne tolle Freiheit.

Ich drück dich virtuell,
eva.b.
ciela
Beiträge: 93
Registriert: 28. Jan 2006, 17:32

Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von ciela »

liebe irina, danke für den buchtipp, werde ich mir mal genauer anschauen. wobei ich gerade auch ein wenig stutze...narzißtisch scheint mein freund weniger zu sein, wenn persönlichkeitsstörung, dann eher in richtung ängstlich-vermeidend.

liebe eva, danke für deine offene beschreibung. es ist sehr sehr interessant zu lesen, wie und warum menschen schuldgefühle entwickeln, wie sie lernen, damit umzugehen und daraus gestärkt hervorgehen können.

was mein helfersyndrom betrifft, keine ahnung, ob ich co-süchtel im falle meines freundes.
zum teil stammt dieses helfersyndrom meiner meinung nach ja davon, das man sich selbst durch die hilfe an anderen aufwerten möchte (ist das auch die offizielle "theorie", ich weiß es garnicht). aufwerten möchte ich mich eigentlich nicht, aber sicher ist da ein großer teil "eigenschutz" dabei.
ich möchte nicht zugrunde gehen an dieser situation und versuche dadurch, meinem freund unter die arme zu greifen.
dass die einzige hilfe wohl darin besteht, mir selbst zu helfen und wie irina auch angesprochen hat, loszulassen, ist mir zwar bewusst, jedoch unheimlich schwer umzusetzen, weil ich in dem moment weder einfluss noch kontrolle auf meinen freund ausüben kann und mir dadurch einfach ein stück sicherheit entzogen wird.
ist das verständlich?

ich weiß, wenn ich selbstsicherer wäre, nicht so fixiert auf ihn, würde mir das loslassen leichter fallen. ich würde mich vermehrt um meine hobbies kümmern usw. bis vor kurzem hatte ich nicht mal ein hobby, eine tatsache, die mit zu den gründen gehört, wieso ich in therapie bin und eine tatsache, derentwegen ich unheimliche schuldgefühle habe, da genau dieses passive verhalten meinerseits meinem freund vielleicht auch die letzten reserven gekostet hat. vielleicht auch nicht, ändert jetzt sowieso nichts mehr.

ich weiß nicht, wieso es für mich wichtiger ist, meinem freund zu helfen, seine probleme zu verstehen, als mich um mich zu kümmern. da sind mein freund und ich uns wohl ähnlich- haha.

trotzdem ist es für mich von größter bedeutung, sein verhalten, seine gedanken und seine probleme wenigstens ansatzweise nachvollziehen zu können, um entsprechend darauf zu reagieren, bzw. mir eine meinung dazu bilden zu können. deine gefühlsbeschreibung hilft mir da ungemein, auch wenn er vielleicht ganz anders reagieren wird, keine ahnung. allerdings trifft das mit der lächelnden maske bei ihm auch ziemlich den nerv- nach außen hin roboterhaft funktionsfähig, der absolute lieblingslehrer, der gute kumpel, immer hilfsbereit. seltsamerweise- zum glück?- war er aber auch bei mir nicht (immer) so.
ich glaube, ich war der einzige mensch, den er auch mal richtig zusammenscheißen konnte, den er mal einen gefallen nicht erfüllen konnte, dem er mal ehrlich seine meinung sagte. auch das ein grund, wieso ich mit der momentanen situation nicht klar komme.
anstatt gegenüber den anderen so unnahbar, gereizt, depressiv zu sein, ist er es mir gegenüber.

naja, ich wiederhole mich.

wie wird es weitergehen?
ich weiß es nicht. diese ohnmachtsgefühle machen mich krank. wie ich schon mal sagte, es würde mir fast leichter fallen, wenn er die beziehung beenden würde. nicht momentan, sondern wenn er ein "normal-fühlender" mann wäre und einfach ein "normales" beziehungsende wollte. damit kann man umgehen, damit kann man hadern, aber sich irgendwann damit abfinden.

was kann ich jetzt tun, außer abwarten und mein eigenes leben auf die reihe bekommen?
nichts, ich weiß.
weiter in meinem gärtchen graben und ihm über dem zaun zuschauen.
vielleicht schaffe ich es ja, dass er sich wenigstens zuschauen lässt bei seiner arbeit in seinem garten.

vielleicht, wenn ich verstehe, wieso er manche schaufel dreck dreimal umdreht und einiges unkraut pflanzt anstatt die schönen sonnenblumen, vielleicht kann ich dann gelassener reagieren. deswegen ist es mir wohl auch so wichtig, ihn zu verstehen.
nichts ist schlimmer, als jemanden, den man liebt, nicht verstehen zu können.

ein gedanke, der mir aber natürlic auch wieder bei deiner schilderung kommen musste:
so, wie du deinen exfreund beschreibst- das du ihn plötzlich nicht mehr durch die rosa brille gesehen hast- genau davor habe ich angst. das mein freund durch eine therapie plötzlich merkt, dass er in mir etwas ganz anders gesehen hat, als ich eigentlich bin.
das ich ihn unbewusst ausgenutzt habe, während er mich immer noch für was ganz tolles gehalten hat. das er merkt, dass ich ihm eigentlich schade.
ich habe so schreckliche angst davor und möchte ihm das immer wieder sagen, würde aber wohl überhaupt nichts bringen, schon klar.

noch etwas anders- ich habe es schon oft angesprochen und nerve mich selbst damit:
wie soll ich diese nächtlichen streicheleinheiten verstehen? dieses handdrücken, armstreicheln seinerseits?
interpretiere ich da etwas rein, was nicht da ist? ist es einfach ein reflex seinerseits? meint er mich damit? ist das sein unterbewusstsein, das ihm irgendwie immer noch signalisiert, dass er mich mag?

ich sollte jetzt einfach schlafen gehen...ändert ja alles nix.

was die ad´s betrifft- momentan versuche ich tapfer, mein leben auch so auf die reihe zu bekommen. fast jeden abend unternehme ich etwas, leider ganz alleine, weil keiner meiner freunde greifbar ist. aber auch das halte ich für mich schon einen großen fortschritt und solange mir dabei nicht die puste ausgeht, mache ich erstmal ohne ad´s weiter.

ich wünsche euch ein schönes wochenende und vielen lieben dank für eure geduld mit mir!
susanne
ciela
Beiträge: 93
Registriert: 28. Jan 2006, 17:32

Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von ciela »

hallo,

nachdem die letzten tage einigermaßen ruhig verliefen, gab es gestern einen großen knall.
ich weiß nicht, wie es wieder dazu kam, letzlich ist es momentan so, dass mein freund wohl nicht mal mehr sagen kann, ob wir beide noch eine beziehung führen, ich als seine freundin gelte.
mir tut das so unendlich weh, ich könnte mir mein herz ausreißen vor kummer:(.

ich muss mir das jetzt alles mal ausführlich von der seele schreiben, verstehen kann ich es nämlich nicht.

eigentlich wollte ich nur eine definition, wie er unsere derzeitige situation den einschätzen würde- daher auch die frage nach beziehung usw.
was dabei herauskam...ich zitiere:

"deine fragen sind unfair, du weißt, dass ich krank bin (auf einmal sieht er das selbst ein oder wie?), du kannst dir vermutlich nicht vorstellen, wie sehr ich mich und meinen körper und mein ganzes leben hasse, ich habe es versucht, ich kann dich momentan nicht lieben, wieso fragst du mich dann, ob du noch meine freundin wärst, ich kann darauf nicht antworten."
weiter hieß es "nein, ich möchte nicht schluß machen, wieso sollte ich?" und "bitte höre auf damit, mir ständig damit zu drohen (drohen?!), auszuziehen, BITTE".

richtig wütend geworden ist er letztendlich auch noch- als ich sagte, ich denke darüber nach, auszuziehen, weil die situation zu schwierig wird und ich ihm sowieso nur eine zusätzliche last bin.
ich meinte das ernst. ich komme damit nicht klar, weine und weine und stelle fragen, die er definitiv wohl nicht beantworten kann. das ergebnis sind weitere schuldgefühle und ein schlechtes gewissen seinerseits. dinge, die ich ihm zusätzlich zu seinen problemen auflaste und mit denen er sich dann anstelle beschäftigt.
seine reaktion war allerdings ein wütendes schnauben und türeknallen, gefolgt von "sage nie mehr, du bist eine last für mich, du willst mir nur ein schlechtes gewissen machen". ???? ich verstehe das nicht...

ich habe den rest des abends mit weinen verbracht, bin ihm aus dem weg. letztendlich ging er schlafen und bat mich, doch "auch ins bett zu kommen". die nacht war wieder begleitet von unzähligen streicheleinheiten und handdrücken.

ich bin so schrecklich traurig. ich möchte ihn nicht verlieren, aber er zieht sich immer mehr zurück.
ich hoffe, dass ich das mit dem "freundin und beziehung" richtig gedeutet habe.
es tut sehr sehr weh, dass er das alles so sieht, aber letztendlich bin ich der meinung, das wir aneinander "vorbei" geredet haben, zumindest schließe ich das aus seiner erklärung "ich kann dich nicht lieben, wieso soll ich das beantworten können".

freundin sein verbindet er offensichtlich mit dem anspruch an sich selbst, mich lieben zu können, mir ein miteinander zu ermöglichen, für mich dasein zu können.
all das kann er nicht, all das meinte ich auch nicht.

freundin war in diesem zusammenhang mal wieder typisch "susannelastig"- ich komme nicht damit klar, dass er sich in sich selbst zurückzieht und wittere hinter jedem schweigen, hinter jedem bis in die nacht wegbleiben, hinter jedem unabsichtlichen vor den kopf stoßen eine andere frau. kein interesse mehr an meiner person, bzw. das absichtliche wehtun.
ich wollte hören, dass ich ihm noch vertrauen kann, dass ich mich, auch wenn von seiner seite nichts kommt, darauf verlassen kann, dass er mich nicht betrügt.
ähnliches habe ich schon mal versucht anzusprechen, seine reaktion war alles andere als verständnisvoll.
ich würde ihn mit meinem exfreund vergleichen und wieso er so etwas machen sollte, er wäre doch ein "treuer freund" und überhaupt, ob ich wirklich denken würde, dass er in seinem zustand nähe anderer menschen ertragen könnte.

ich weiß, es hat alles keinen sinn, wir können uns nur noch aus dem weg gehen.
im grunde genommen, würden wir nicht zusammenleben, von seiner seite wäre funkstille. nur die beziehung beenden, die will er offenbar trotz allem nicht.

ich brauche klare verhältnisse, die ich einfach nicht bekomme von ihm.

er liebt mich nicht, unsere "beziehung" bezeichnet er momentan als "wir wohnen doch aber zusammen", auf der anderen seite will er sich nicht trennen und bittet mich wirklich ausdrücklich darum, nicht auszuziehen.
seine blicke gestern abend haben mich an ein waidwundes reh erinnert. so verbittert und verletzt, so ängstlich und irgendwie flehend. und dann diese berührungen, sobald ich eingeschlafen bin. macht er das absichtlich? ist das sein unterbewusstsein?

ich habe es schon mal angesprochen, aber dieses berührungen in der nacht sind momentan sehr "wichtig" für mich. ich glaube an die "macht des unbewussten". egal, was er sagt, egal, wie er mich unabsichtlich zurückstößt und aus seinem leben ausgrenzt, irgendwo tief verschüttet muss da etwas sein. oder irre ich mich da total? sind das wunschvorstellungen?

irgendwo in diesem forum habe ich gelesen, das es einen unterschied gibt- jemanden nicht zu lieben oder einfach keine gefühle mehr für ihn zu empfinden. im rahmen einer depression versteht sich.

gibt es so etwas wie ein bauchgehirn? einen menschlichen instinkt? darf ich denen trauen?
ach ja, mein freund meinte gestern in bezug auf unsere beziehung so etwas wie "höre auf deinen instinkt, ich kann dir nichts dazu sagen". was soviel heißen sollte wie, mach, was du willst, ich kann dir nichts geben momentan.

öfters in letzter zeit habe ich ihn irgendwie provoziert mit meinen kommentaren "du magst mich nicht mehr, ich bin dir egal, usw." ich weiß, wie falsch das ist, aber so fühle ich nun mal und ich kann mir einfach nicht im richtigen moment auf die zunge beißen.
seine reaktionen waren immer so, dass er mich enttäuscht angeschaut hat und etwas wie "wenn du wirklich meinst" sagte.

was will ich denn von ihm hören? will ich ihn so lange provozieren, bis er sich seiner unfähigkeit zu lieben wirklich so sehr bewusst ist, dass er sich von mir trennt? das will ich nicht.

ich habe in der letzten woche wirklcih für mich selbst gelebt, habe es sogar geschafft alleine essen zu gehen.
ich kann mich zurücknehmen, solange ich die hoffnung habe, dass es besser werden kann.
ich kann ihn in ruhe lassen, so lange ich glaube, dass er wieder lieben werden kann.

sobald diese hoffnung, dieser glaube durch irgendetwas gestört wird (meine fantasien, so gut wie nie seine äußerungen, er sagt wenig von sich aus dazu), werde ich unsicher und fange an, ihn zu provozieren bis er sich in die ecke gedrängt fühlt.

wieso ist mir so selten bewusst, dass er unter der situation offensichtlich noch mehr leidet wie ich selbst? wieso zeigt er mir nicht deutlich, wie schlecht er sich fühlt und sagt mir, was er braucht oder nicht braucht? wieso geht er einfach weg, kommt in der nacht heim und antwortet nur auf meine frage hin, dass er zeit für sich braucht? kann er mir das nicht vorher sagen?

ich weiß momentan nicht, wie es weitergehen soll.
ich würde ihn gerne fragen, wie er das alles meint, wie das alles weitergehen soll mit uns. er wird es nicht wissen, er antwortet auf ähnliche sachen immer nur im sinne von "bitte gewöhne dich daran".

ich verstehe ihn einfach nicht.
ich glaube, ich verstehe überhaupt nicht, wie ein depressiver mensch fühlt und denkt. trotz literatur, trotz forum. ich kann es nicht nachvollziehen.
ich habe versucht mir vorzustellen, wie es ist, wenn man sich hasst. wenn man niht mehr lieben kann. wenn man mit seinem leben so wenig klar kommt, dass man nur noch alleine sein möchte.
wieso fühle ich mich vom verhalten meines freundes so verletzt? wieso habe ich nicht die kraft und die ausdauer, es als krankheit hinzunehmen?
wieso werfe ich ihm vor, mich mit seinen äußerungen, er wüsste nicht, welche art von beziehung wir führen, zu verletzen? er weiß es doch definitiv wirklich nicht.
beziehung heißt für ihn, lieben und liebe zulassen. er kommt nicht damit klar, dass ich ihn liebe, er sagt ständig "was gibt es an mir zu lieben, ich glaube, du spinnst, ich bin eklig, ich kann dir nichts bieten, ich bin ein loser".

ich würde mir so sehr wünschen, das er meine liebe einfach akzeptieren kann. nicht annehmen, aber akzeptieren. wieso muss er sich so klein machen?

ich verstehe das alles nicht, ich bin so scheiße traurig und einsam. und er ist mal wieder unterwegs, kommt vermutlich erst wieder nach mitternacht heim.

ach ja, zur krankheit an sich muss ich auch noch etwas loswerden...

vorgestern hatte er wegen seiner leberflecke wieder eine ganz schlimme panikattacke. auch ein grund, wieso ich eigentlich bei ihm bleiben möchte. er hat total hyperventiliert und vor panik und frust auf seinen arm (da war dieser fleck) eingeschlagen. als er dann mit der pinzette im bad verschwinden wollte, bin ich ihm hinterher.
auch, wenn er mittlerweile schon mal selbst gesagt hat, dass die flecken nur ausdruck seiner depression, seiner probleme mit sich selbst und seiner vergangenheit sind, ist er in den letzten tagen wieder ständig am beteuern, dass nur er weiß, was sein wirkliches problem ist, nämlich seine leberflecken. das er daran sterben wird, ganz langsam, erst wird er zum pflegefall, dann kommen die schmerzen und dann wird er sterben.
er war auch wieder beim hautarzt- wegen einer sommersprosse- und meinte letztendlich, dass die frau ihn nicht mehr beruhigen könne. sie würde sagen, das ist okay und er hätte weiter panik. und findet auch glatt den nächsten fleck.
seine panik geht dann letztendlich auch soweit, dass er nachts um halb zwei (er arbeitet um diese zeit im büro) ins schlafzimmer stürmte und mir zitternd zeigte, wovor er so angst hat. wie soll ich denn noch damit umgehen?

liebe grüße,susanne
BeAk

Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von BeAk »

Liebe Susanne,

um es mal ganz ehrlich zu sagen. Mit Ausnahme der Hypochondie, halte ich das Verhalten und die Worte Deines Freundes für klarverständlich, nach vollziebar und richtig.
Dein Verhalten dagegen ist alles andere als normal und richtig. Ich finde es einfach nur schlimm, wie Du Dich Deinem Freund gegenüber verhältst.
ciela
Beiträge: 93
Registriert: 28. Jan 2006, 17:32

Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von ciela »

liebe bea,

sei mir nicht böse, aber ich verstehe nicht, was an meinem verhalten so unnormal ist. wirklich nicht. ich möchte hier nicht provozieren, ich möchte mich so gerne richtig verhalten und mache offenbar alles falsch:(...

gruß, susanne
evabeatrix
Beiträge: 57
Registriert: 15. Jan 2006, 18:33

Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von evabeatrix »

Liebe Susanne

Magst du dir (und hier im Forum schriftlich) folgende Fragen beantworten?

- Was ist Liebe für dich?
- Welche Arten von Liebe kennst du? (Menschen, Tiere, Dinge, Orte, Situationen)
- Woran erkennst du, dass du jemanden liebst?
- Was sind die Zeichen, die dir zeigen, dass jemand dich liebt?
- Was sind die Gefühle, die in dir sind, dass du von jemandem geliebt bist?
- Wie erkennst du deinen Selbstwert?
- Wenn du deinen Selbstwert zeichnen / in ein Symbol fassen würdest, welche Farben, Formen, Ausdrücke würdest du wählen?

- Was hat deine jetztige Beziehung mit deinen obigen Antworten zu tun?

Lass dir einige Tage Zeit für diese Fragen, trag sie in deinem Herzen und beschäftige deine Gedanken und vor allem Gefühle mit den Gedankenfeldern.

Wenn du magst, freue ich mich auf deine Antworten. Wenn du nicht im Forum antworten magst, mach ich dir eine Mail-Adresse auf.

Vielleicht willst du dir auch noch einmal überlegen, ob deine Gefühle und Nerven nicht doch den schützenden Regenmantel von ADs guttun würde, im Moment. Du wirst die Info erhalten, dass ADs nicht abhängig machen.

Mit viel Anteilnahme,
eva.b.
ciela
Beiträge: 93
Registriert: 28. Jan 2006, 17:32

Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von ciela »

hallo eva,

die fragen kann ich dir gerne im forum beantworten, wenn auch nicht jetzt.
nur, was genau ist der sinn?

das ad´s nicht abhängig machen weiß ich. es ist nicht so, dass ich diese medikamente ablehnen, im gegenteil.
meine angst liegt letztendlich immer noch irgendwie darin begründet, dass ich gesundheitlich- aufgrund des übergewichts- so viele probleme mit mir rumschleppe, auch schon tabletten gegen bluthochdruck nehme, dass ich einfach hemmungen habe, noch irgendwelche chemikalien "einzuwerfen".

liebe grüße, susanne
nachteule
Beiträge: 126
Registriert: 2. Dez 2004, 09:02

Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von nachteule »

Liebe Susanne,

ich verfolge nun schon die ganze Zeit Deinen Thread und, nimm es mir bitte nicht übel, ich kann Bea nur voll und ganz zustimmen.

Ich selbst bin Betroffene und keine Angehörige und kann Dir das nur aus meiner Sicht erklären.

In der Zeit, als es mir richtig schlecht ging habe ich mich auch sehr von meinem Mann zurückgezogen. Gefühlsäußerungen seinerseits haben mir Angst gemacht, weil ich glaubte, seine Gefühle genauso erwiedern zu müssen, was mir zu dieser Zeit einfach nicht möglich war.
Ich muss ganz ehrlich sagen, hätte mein Mann mich so bedrängt mit Fragen, Diskussionen etc. über unsere Beziehung, wie Du es bei Deinem freund tust, ich wäre verrückt geworden.
In dieser schlimmen Zeit hat mich jede kleinste Anforderung aus der mühsam gehaltenen Bahn geworfen. Hätte ich mir da noch Sorgen um das Befinden meines Mannes machen müssen wäre ich vermutlich weggelaufen oder hätte ihn weggeschickt.

Zum Glück bekam mein Mann schnell ein feines Gespür dafür, wann ich Beziehung "leben" konnte und wann nicht.
Außerdem war es für mich eine ganz unglaubliche Erleichterung, ihn an meiner Seite zu wissen, ohne das er irgendwelche Forderungen an mich hatte.

Was Du mit Deinem Freund tust empfinde ich als immerwährendes Bedrängen. Das kann auf Dauer nicht gut gehen.

Ich denke außerdem, das Du dringend professionelle Hilfe brauchst, denn die Beziehungsprobs hast Du, nicht Dein Freund. Der hat ganz andere Probleme. Und es sieht nicht so aus, als könntest Du allein mit all Deinen Ängsten fertig werden.

LG...Tina
evabeatrix
Beiträge: 57
Registriert: 15. Jan 2006, 18:33

Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von evabeatrix »

Liebe Susanne

Du fragst, was meine Fragen sollen... ich habe dir einen Wegweiser anbieten wollen, dich mehr auf dich zu konzentrieren, deine eigenen Ängste und Gefühle in den Mittelpunkt zu stellen und vor allem, deine Ressourcen in den Mittelpunkt zu stellen.

Dieser Weg könnte ein erster Schritt sein, dich aus dem Teufelskreis raus zu bewegen, den du im Moment mit deinem Freund erlebst, dem Drama, dass du mit ihm spielst. Es war meine eigene Art (nämlich, in dem ich dir einen ersten Schritt in eine andere Richtung aufzeigen wollte), dir das selbe zu sagen wie Tina und Bea. Wie Tina und Bea kenne ich die Situation der Betroffenen. Ich kenne auch die andere Seite.

Du brauchst deine eigene Mitte wieder, wenn du deiner Beziehung eine Chance geben willst, du brauchst deine eigene Mitte, damit dein Freund in Eurer Beziehung eine emotionale Überlebenschance hat. Diese Mitte finden ist jetzt deine wirkliche Aufgabe! Nimm sie wahr, lass dich dabei unterstützen, mit allen Mitteln, die zur Verfügung stehen.

Ich wünsch dir, dass du gute Unterstützung und Begleitung findest sobald du sie suchst.
eva.b.
Lusie
Beiträge: 28
Registriert: 29. Aug 2005, 11:01

Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von Lusie »

Liebe Susanne,
auch wenn ich bisher nicht allzuviel Beiträge im Forum geschrieben habe, so verfolge ich die verschiedenen Themen doch sehr genau. Einen Teil meiner Geschichte findest Du unter dem Titel "Ratlos", dem Du entnehmen kannst, dass mir die von Dir geschilderte Situation durchaus geläufig ist. Mit der Ausnahme, dass ich mit meinem Lebenspartner nicht zusammen lebe. Doch habe ich in einem sehr großen Ausmaß ähnliche Verletzungen erlebt wie Du. Und obwohl auch ich mich über die Krankheit Depression laufend informiere und zwischenzeitlich viel mehr weiß als noch vor einem Jahr, so passiert es doch immer wieder, dass ich mich durch die Situation schlichtweg überfordert fühle. Allerdings habe ich die schlimmsten Situationen letztendlich dadurch "überlebt", dass es mir gelungen ist, mit meinem Partner möglichst immer im Gespräch zu bleiben. Das sah dann beispielsweise so aus, dass ich ihn in der Zeit seines Rückzugs in Ruhe gelassen habe (kein Telefon, kein SMS, kein Mail etc.), dass er mir aber - wenn irgendwie möglich (manchmal hats auch nicht geklappt) - zumindest per SMS ein irgendwie geartetetes Feedback zu der Frage gibt, wie es um ihn steht. Im großen und ganzen hat diese Vereinbarung immer gut geklappt, und wenn er sich dann tatsächlich mal nicht gemeldet hat WUSSTE ich, dass er es einfach nicht konnte. Ich habe diese für mich schwierigen Situationen dann versucht dadurch zu meistern, dass ich alles tat um mich abzulenken oder mit meinen Freunden die Lage zu reflektieren. Ich habe mir bewusst gemacht, dass sich sein Schweigen nicht gegen mich richtet, sondern dass es ihm gerade jetzt sehr sehr schlecht geht und der Rückzug für ihn eine Notfallreaktion darstellt. Manchmal musste ich mir diese Dinge regelrecht vorsagen, weil meine Verletzungen so stark waren, dass es vor lauter Emotion (Liebe, Wut, Ärger, Enttäuschung etc.) so schwierig war, die Lage eher rational zu sehen. Aber in all der Zeit WUSSTE ich IMMER, dass an seiner Liebe zu mir nicht zu zweifeln ist. Auch ich habe mich oft zurückgestoßen, abgewiesen, lieblos behandelt und sehr verletzt gefühlt. Aber unsere Gespräche "danach" führten uns immer wieder zurück auf ein gemeinsames Gleis. Wir haben uns immer wieder gefunden. Unser gemeinsames Erleben ist immer inniger geworden. Er durfte sich sicher fühlen, dass ich auch in schlimmer Zeit für ihn da war. Ich durfte sicher sein, dass seine Liebe nur mir gehört, dass er dieses Gefühl nur momentan ncht leben kann. Das ist sehr schwer, zumal dann, wenn man seinen Mann mal als sehr sensitiven, zärtlichen und verständnisvollen Mann erlebt hat.
So wie Du die Situation schilderst muss ich Bea und den anderen kritischen Stimmen recht geben. Wenn Du Deinen Partner nicht verlieren willst, musst Du lernen loszulassen. Du musst lernen, seiner Liebe zu vertrauen, und zwar auch und gerade dann, wenn er Dir bedingt durch die Erkrankung nichts zurückgeben kann. Der Umstand, dass er gerade nicht wünscht, dass Du die gemeinsame Wohnung verlässt, zeigt doch gerade sehr deutlich, wie wichtig Du für ihn bist. Dass er Dich liebt. Diese deutlichen Signale kann man durch gar nicht anders deuten. Welche Bestätigung (für Dich) musst Du gerade jetzt immer und immer wieder von ihm einfordern. Wenn er es wollte, hätte er doch jetzt die wirklich gute Chance Dich "los" zu werden. Aber er WILL es nicht. Er will Dich ebenso nicht verlieren wie Du. Aber er ist momentan nicht in der Lage eine Beziehung mit Leben zu füllen. Und Dein ständiges Insistieren macht es sicher nicht besser. Seine Schuldgefühle werden nur noch stärker, was seine Depressionen sicherlich nicht lindert.
Deshalb möchte ich Dir wirklich - so wie die anderen - dringend raten, Dich in der nächsten Zeit einfach verstärkt um Dich selbst zu kümmern. Such Dir selbst ärztliche Hilfe (hab ich auch gemacht). Versuche loszulassen und seiner Liebe zu vertrauen. Dieses Vertrauen wird Dir helfen, die schwere Zeit zu überstehen. Dieses Vertrauen wird Dir Kraft geben ihm eine wirkliche Hilfe zu sein. Bleibt miteinander im Gespräch. Tom hat das so oft gesagt und ich kann diese Dinge für mich selbst nur bestätigen.
Ich wünsche Dir viel Kraft den richtigen Weg zu finden und zu gehen.
Mit einem lieben Gruß von
bear
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