machtlos und müde

BeAk

Re: machtlos und müde

Beitrag von BeAk »

Ja Kasya,

mehrere, in den letzen Monaten sind rund ein halbes Dutzend Angehörige in Folge der Depression ihres Partners erkrankt.

Ich bin einer davon.
insomnia312
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Re: machtlos und müde

Beitrag von insomnia312 »

hey,

ich habe mich schon oft gefragt, was die menschen, die wir lieb haben, denen wir all unsere kraft und aufmerksamkeit (wahrscheinlich schon zu viel) schenken, denken würden, wenn sie wahrnehmen oder lesen könnten, was in uns vor geht (was für ein langer satz). habt ihr euch nicht schon mal gewünscht, dass sie all das lesen könnten, was wir fühlen und wie beschissen uns es manchmal geht? nur manchmal? ich wünsche euch all die kraft, die ich nicht hatte.

viele grüße, irina
Edeltraud
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Re: machtlos und müde

Beitrag von Edeltraud »

Hallo Bea,

wobei ich bei so manch einem Angehörigen den Eindruck habe, dass sie schon vorher nicht gesund waren.
Kommts dir auch schon mal so vor?

Herzliche Grüße
Edeltraud
BeAk

Re: machtlos und müde

Beitrag von BeAk »

Tja, liebe Edeltraut,

das mag wohl sein. Depressionen sind auch eine große Belastung für den Partner und an den Schwachstellen zeigt sich das am deutlichsten und dann bricht der Partner an seine Schwachstelle (vielleicht eine Anlage zur Depression) ein.
BeAk

Re: machtlos und müde

Beitrag von BeAk »

Liebe Irina,

würde das nicht wieder nur Schuldgefühle produzieren?

Mein lieber Göttergate (immer noch am rauskrakseln aus der Winterdepri) hatte doch in den letzten Tagen behauptet, ich sollte mir keine Sorgen machen, wäre ja nicht so krank gewesen wie er und würde es sicher auch nicht wieder krank werden.
Das er eine mittelgradige Episode hatte und immer arbeitsfähig geblieben war, ich eine schwere Episode und arbeitsunfähig, ist ihm wohl entfallen.

Tja und was ist in meiner Therapie als Ursache für meine Krankheit herrausgekommen: Mein Mann hat mir die Verantwortung für sein Wohlergehn zugeschustert und ich Trottel habe mir den Schuh angezogen und das beste ist, er sitzt immer noch an meinem Fuß.
Bin gespannt, wie ich jetzt aus der Nummer raus komme.
Clown
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Re: machtlos und müde

Beitrag von Clown »

Stiefelknecht, Beatrix

Gruß von Clown
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
insomnia312
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Re: machtlos und müde

Beitrag von insomnia312 »

hallo bea,

deswegen meinte ich ja "nur manchmal". das ist ja das problem, dass man immer daran denken muss...wie der andere jegliche art von positiver kommunikation für sich persönlich negativ aufnimmt - wenn auch nicht immer bewusst. auch mir ist nicht entgangen, dass die schuldgefühle seinerseits mir gegenüber immer größer und größer geworden sind, bis ich überhaupt nicht mehr an mich, geschweige denn über mich gesprochen habe. aber es ist dennoch der falsche weg..

liebe grüße irina
1957
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Re: machtlos und müde

Beitrag von 1957 »

Hallo insomnia312

>>sprichst du aus erfahrung?

Leider ja

Gruß Manni,
der nichts anderes sagen kann!
insomnia312
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Re: machtlos und müde

Beitrag von insomnia312 »

hallo manni,

sonst wäre ich wohl nicht hier gelandet..

viele grüße, insomnia
BeAk

Re: machtlos und müde

Beitrag von BeAk »

Lieber Clown,

gute Idee, werde meinen Thera bitten mir beim bau eines Stiefelknechtes behilflich zu sein. Mal schaun was er dazu sagt.

Liebe Irina,

ja, Du sagst es. Genau da fängt das Problem an. Der Angehörige spricht nicht mehr über sich und seine Bedürfnisse und schließlich nimmt er seine Bedürfnisse nicht mal mehr war. Der ganzen Gedankenraum wird nur noch von Kranken eingenommen. Das ist der sicherste Weg selber auch depressiv zu werden und zu bleiben.
Clown
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Re: machtlos und müde

Beitrag von Clown »

http://www.hytta.de/besen/_188.jpg

Viel Erfolg, Beatrix!

Clown
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Eckhart Tolle
BeAk

Re: machtlos und müde

Beitrag von BeAk »

Danke lieber Clown,

werde mir Mühe geben und gegebenenfalls berichten.
Betroffene
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Re: machtlos und müde

Beitrag von Betroffene »

@ bea,

oh je und nun hast du eine richtige depression und mußt auch tabletten nehmen?

wie schafft ihr das denn dann?

LG Kasya
LG Kasya
BeAk

Re: machtlos und müde

Beitrag von BeAk »

Liebe Kasya,

ja, ich hatte eine schwere Episode von Juli bis November 2005. Seitdem geht es mir, mal abgesehn von einigen Schwankungen, wieder sehr gut. Ja, ich nehme Antidepressiva und wie es aussieht werde ich die wohl bis an mein Lebensende nehmen müssen, wenn ich keine weitere Episode durchleben will.

Wir können damit ganz gut zurechtkommen. Es ist wichtig einander zu respektieren und sich gegenseitig den nötigen Freiraum für Aktivitäten, Spaß am Leben, aber auch Rückzug zu lassen.
Betroffene
Beiträge: 38
Registriert: 5. Feb 2006, 16:07

Re: machtlos und müde

Beitrag von Betroffene »

hi,

deine geschichte macht mich echt traurig, dann ist ne depression ja schon wie ansteckend wenn man dazu veranlagt ist?

ich hatte noch nie eine, bin nun 28, hoffe nur ich bekomme das nicht auch bin schon oft traurig aber oft ist auch alle ok und ich seh nach vorn, wobei wir einige probleme haben, daher auch die depression meines partners.

wie hast du es bei dir bemerkt?

konnte man dir nicht vorher helfen damit es nicht so stark wird?

und wie gehts deinen partner besser wie dir jetzt?

wünsche euch alles gute!

denkst du manchmal, wenn du dich vorher getrennt hättest wäre es nicht apSSIERT UND DIR WÜRDE ES BESSER GEHEN?

zu wieviel % passiert das angehörigen?

aber ich schaue schon auch nach mir ich weiß nur nicht wann ist es zuviel?

ejdes 2. we allein aus gehen ist das zu viel?

wennd er partner gern mit würde mir dabei aber die stimmung vermiest?
LG Kasya
1957
Beiträge: 340
Registriert: 18. Aug 2005, 01:41

Re: machtlos und müde

Beitrag von 1957 »

Hallo insomnia312,

auf welches Posting von mir, bezieht sich deine Aussage ?

Ich spreche ( schreibe ) aus mehr als 10jähriger Erfahrung.

Gruß Manni,
der nichts versteht.
BeAk

Re: machtlos und müde

Beitrag von BeAk »

Liebe Kasya,

keine Ahnung viele % der Angehörigen zum Betroffenen werden. Habe darüber noch keine Statistik gefunden. Es ist aber in Fachkeisen bekannt, Warnungen gibt es auf allen Depriinfoseiten. Als ich das erste mal wegen Verdacht auf Depression unseren Psychiater aufgesucht habe, sagte dieser: "Rollentausch".
Ich hatte Wochen vorher eine Halluzitation, zudem Antriebsschwäche und Erföpfung, glaubte an eine Überlastung und ging zum Hausarzt, dieser verodnete Johanneskraut. Es stellten sich aber in den folgenden Wochen weitere Deprisymptome ein (Schmerzen, Schlafstörungen, Blockaden, Unruhe usw) und ich ließ mich zum Psychiater überweisen.

8 Monate vorher hatte ich bereits die Scheidung eingereicht, da mein Mann depressiv und nicht Krankheitseinsichtig war und auch drohte uns finanziel zu ruinieren. Durch den Scheidungsantrag war er endlich breit in sich ärztlich helfen zu lassen. Und sein Gesundheitszustand besserte sich auch sehr schnell. Wir fanden wieder zueinander, erlebten unsere 2ten Flitterwochen, es war sehr schön. Dann hatte er im Frühling wieder starke Stimmungsschwankungen und in deren Folge entwickelte sich meine Depression.

Mein Mann leidet an hauptsächlich Winterdepressionen, so auch diesen Winter wieder. Seine Episode wird jetzt langsam schwächer, es wird ihm in den nächsten Wochen besser gehn.
Mir geht es seit Ende meiner Episode Nov.05 sehr gut, mal abgesehn von einigen Schwankungen, aber die hat jeder gesunde Mensch auch.
Ich bin froh meinen Mann zu haben, denn ich liebe ihn und glaube nicht das eine Scheidung mir gut getan hätte.

Liebe Kasya, Du solltest Dein Leben so leben das Du glücklich und zufrieden bist, egal wie es Deinem Freund geht. Also geh ohne ihn aus.
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