Kinderwunsch mit Depression und Psychose

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Betroffene
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Kinderwunsch mit Depression und Psychose

Beitrag von Betroffene »

Hi,

wie ist es denn wenn der mann schonmal eine Psychose und Depression hatte darf man da noch ein Kind bekommen?

Es ist doch auch vererbar.

wir möchten aber ein Kind was meint ihr dazu?
LG Kasya
BeAk

Re: Kinderwunsch mit Depression und Psychose

Beitrag von BeAk »

Liebe Kasya,

du solltest Dir schon klar werden was für eine Erkrankung Dein Freund hat. Über Depressionen hast Du Dich ja jetzt informiert. Aber bei der Psychose scheint Du noch nicht klar zu sehen.

Die schizofrene Psychose, gehört zur Schizofrenie, 20% der Erkrankten erleben nur eine Krankheitsphase. Der meisten aber erleiden mehrere Phasen oder sind dauerhaft krank.
Es gibt noch zwei weitere Formen der Psychose, die organische Psychose und die affektive Psychose, so wie du es beschreibst treffen beide nicht auf Deinen Freund zu.

Sowohl die Anlage für Depression und das gilt noch mehr für Schizofrenie werden vererbt. Dein Freund hat bei beiden Krankheiten bisher die leichten Formen ausgebildet. Aber seine Kinder können natürlich auch schwer erkranken.
Ist nur ein Elternteil erkrankt, ist das Risiko für die Kinder nicht so groß, wie wenn es in beiden Familien vorkommt.

Andere Seits, wenn Dein Freund bisher trotz Krankheit ein erfülltes Leben hatte und sagen kann: "Mein Leben ist, so wie es ist, lebenswert." Dann kann er dieses Leben auch seinen Kindern reinen Gewissens zumuten.
nina*tina

xxx

Beitrag von nina*tina »

Edeltraud
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Registriert: 22. Mai 2003, 16:49

Re: Kinderwunsch mit Depression und Psychose

Beitrag von Edeltraud »

Hallo Kasya,

ich hatte dir bereits in einem anderen von dir gestarteten Thread geantwortet.

Bisher weißt du von deinem Partner nur sicher, dass er derzeit an einer leichten Depression leidet, welche evtl. durch Tabletten verursacht wurde. Sehe ich das richtig? Nimmt dein Partner diese Tabletten immer noch und welche?
Übrigens, Symptome von Schizophrenie können auch von Tabletten verursacht werden. Ein Bekannter von mir hatte Halluzinationen aufgrund eines Antibiotika. Vorher und nachher traten sie nicht auf.

Mach dich doch nicht im Vorhinein verrückt.
Sprich doch erst mit deinem Partner und evtl. anschließend mit ihm zusammen mit seinem Arzt über seine Diagnosen. Und dann erst weitersehen. So zumindest erachte ich es als sinnvoll.

Viele Grüße
Edeltraud
Betroffene
Beiträge: 38
Registriert: 5. Feb 2006, 16:07

Re: Kinderwunsch mit Depression und Psychose

Beitrag von Betroffene »

hi,

stimmt mehr sagen die ärzte nicht, er nimmt remergil.

wahrscheinl. auch noch eine zeitlang.

er möchte auch ein Kind haben.

er weiß aber selbst nicht was er früher genau hatte wohl eine psychose, aber was genau ist das dann?

das weiß man ja nicht.

ich versuch beim endgespräch nochmal mit dem arzt zu reden, die müssen ja die akten bis dahin von früher endlich mal gelesen haben.
LG Kasya
cool
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

.

Beitrag von cool »

ghana
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Registriert: 6. Feb 2006, 20:22

Re: Kinderwunsch mit Depression und Psychose

Beitrag von ghana »

Liebe Kasya,

auf der einen Seite kann ich deine Frage nachvollziehen, weil ich mir in meinen depressiven Episoden auch schon die Frage gestellt habe, ob ich es verantworten kann, ein Kind zu bekommen. Und / oder ich habe mir gewünscht, meine Mutter (auch sie leidet an einer rezedivierenden Depression) hätte mich nicht bekommen.
ABER, der springende Punkt ist für mich, dass ich diese Gedanken dann habe, wenn es mir schlecht geht. Ich empfinde sie "bei Licht betrachtet" als kranke Gedanken!

Deine Frage rührt meines Erachtens an ein brisantes moralisches Thema:
In wie weit es ist in unserer Gesellschaft akzeptiert, dass es nicht nur perfekte Menschen gibt, sondern auch solche mit Krankheiten und Behinderungen?
Ich frage mich, ob wirklich jemand für jemand anderes entscheiden kann, ob ein Leben lebenswert ist oder nicht. Manche werdende Mütter treiben ab, wenn sie erfahren, dass ihr Ungeborenes Trisonomie 21 hat. Ich kenne jedoch mehrere Menschen mit Down-Syndrom von denen meines Wissens nach KEINER sein Leben als lebensunwert empfindet.
Gibt es das überhaupt, lebensunwertes Leben? Und wenn ja, ab wann ist ein Leben lebensunwert?

Wenn meine Mutter gedacht hätte, dass das Risiko (nicht Gewissheit!!!) einer depressiven Erkrankung ihres Kindes ein Grund wäre, keine zu bekommen, gäbs weder meinen Bruder noch mich ...

Liebe Grüße

Stefanie
"Am dunkelsten ist es immer vor der Dämmerung." (Eoin Colfer)
DieFrauImMann
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Re: Kinderwunsch mit Depression und Psychose

Beitrag von DieFrauImMann »

Hallo Kasya,

erlaube mir die Frage: warum adpotierst Du kein Kind?

Dadurch hättest Du mehrere Vorteile:

1) Du bekommst das Gefühl, etwas Gutes zu tun

2) Es wird genau überprüft, ob Du überhaupt in der Lage bist, ein Kind zu aufzuziehen

3) Du hast die ganzen Sorgen mit Krankheitsvererbung nicht
Edeltraud
Beiträge: 1495
Registriert: 22. Mai 2003, 16:49

Re: Kinderwunsch mit Depression und Psychose

Beitrag von Edeltraud »

Hallo Kasya,

meine Frage wegen der Tabletten bezog sich nicht auf das Antidepressiva sondern auf das Medikament welches evtl. die Depression verursacht hat.
Wurde das Medikament abgesetzt und evtl. ein anderes ausprobiert um so zu sehen ob die Depression von dem Medikament herrührt?

Viele Grüße
Edeltraud
BeAk

Re: Kinderwunsch mit Depression und Psychose

Beitrag von BeAk »

LiebeSagIchNicht,

glaubst Du ernsthaft, das man psychisch Kranke Kinder adoptieren läßt?
sewi
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Registriert: 15. Feb 2013, 23:02

Re: Kinderwunsch mit Depression und Psychose

Beitrag von sewi »

naja... damit hast du dir eigentlich schon selbst die antwort gegeben, oder nicht, beak?

was ich mich oft frage ist, warum menschen ihren kindern allein durch die tatsache, dass diese körperlich durch sie erzeugt wurden, zumuten wollen, was von professioneller seite nicht mehr als förderlich für eine gesunde kindesentwicklung bezeichnet werden kann?

muss nicht immer im mittelpunkt des interesses das kind stehen?

oder geht es darum, dass sich ein psychisch kranker, der seine einzige chance, sich selbstzuverwirklichen, darin sieht, sich fortzupflanzen, in seinen nachkommen etwas sieht, an dem er sich ganz persönlich aufbauen kann? ist es nicht eine zumutung für jedes kind, seinen eltern befriedigung und lebenssinn zu geben - sollte es nicht eher umgekehrt sein?

sollte ein psychisch kranker nicht eher darauf drängen, dass er so weit gesund wird, damit er einem nachkommen auch das geben kann, was dieser braucht?

ich frage das nur, weil ich in meinem kurzen 42jährigen leben so viele menschen kennengelernt habe, von denen ich den eindruck hatte, dass sie sich an ihren kindern aufbauen und nicht umgekehrt - ich fand es dann immer schlimm, dass die leid- und lasttragenden (nämlich die kinder) keine lobby haben sondern diesem tun völlig ausgeliefert sind und sich fehlentwickeln.

also ich persönlich sehe in einem kind einen eigenständigen menschen, der ein recht auf eine menschenwürdige begegnung mit anderen hat, die seine entwicklung fördern, ich sehe in einem kind keinen sanitäter für die dinge, die den erwachsenen in ihrem bisherigen leben misslungen sind.

umsomehr verwundert mich, dass gerade psychisch leidende frauen es oft als die letzte hoffnung ansehen, sich auf ihre biologischen funktionen zu verlassen und auf teufel komm raus ein kind in die welt zu setzen, für dessen gesunde entwicklung sie dann oft keine verantwortung übernehmen können.
flora80
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Re: Kinderwunsch mit Depression und Psychose

Beitrag von flora80 »

Hallo zusammen!

Ich persönlich finde, dass jeder Mensch auch Kinder bekommen kann, so lange er der Verantwortung gewachsen ist. Ich würde mir wünschen, dass alle, die Eltern werden wollen, vorher Alice Miller "Das Drama des begabten Kindes" lesen...

Liebe Grüße,

Flora
nina*tina

xxx

Beitrag von nina*tina »

ghana
Beiträge: 686
Registriert: 6. Feb 2006, 20:22

Re: Kinderwunsch mit Depression und Psychose

Beitrag von ghana »

Hallo zusammen,

ich denke nicht, dass Kasyas Frage dadurch beantwortet wird, dass man möglicherweise vorkommende Motive für einen Kinderwunsch bei Frauen mit der Diagnose Depression analysiert.
Laut ihres Anfangspostings ist sie selbst nicht depressiv, sondern ihr Partner.

Ich möchte flora zustimmen, dass jeder das Recht dazu haben sollte, Kinder zu bekommen, sofern er Verantwortung übernehmen kann bzw - das ergänze jetzt ich - sicher stellen kann, dass Verantwortung für die Kinder übernommen wird, falls er dazu mal nicht in der Lage sein sollte.

Sonst müsste man m. E. nach vielen anderen das Kinderkriegen verbieten: Menschen mit Suchtproblemen, Menschen mit niedrígem IQ, Menschen mit Krebserkrankung (denn wenn Mami gerade Chemo bekommt, ist sie vielleicht auch nicht in der Lage, für die Kinder voll da zu sein), Menschen mit Sehbehinderung usw. Ich könnte die Liste noch ziemlich lang fortsetzen.

In Deutschland werden (volkswirtschaftlich gesehen) schon viel zu wenig Kinder geboren. Wenn es nur noch erlaubt wäre, Superkinder von Supereltern zu "züchten", dann säh es bald mau aus.

Entschuldigt, wenn ich mich zu hart, zu beißend ausgedrückt habe, aber diese Diskussion geht mir ziemlich an die Nieren!

LG von

Stefanie, einem unperfekten Kind einer unperfekten Mutter
"Am dunkelsten ist es immer vor der Dämmerung." (Eoin Colfer)
Edeltraud
Beiträge: 1495
Registriert: 22. Mai 2003, 16:49

Re: Kinderwunsch mit Depression und Psychose

Beitrag von Edeltraud »

Hallo,

Pauschal-Diskussionen zum Thema Depression und Kinderwunsch bringen überhaupt nichts - kommt doch immer auf den Einzelfall drauf an. Deswegen zurück speziell zu Kasya.

psychisch krank ist nicht gleich psychisch krank, Depression ist nicht gleich Depression, genausowenig kann man bei körperlichen Erkrankungen alles in einen Topf werfen.
Und dann gibt es Menschen in meinem Umfeld die als gesund gelten und sich für gesund halten, aber denen ich meine Kinder nicht 1 Stunde anvertrauen würde.

Viele Grüße
Edeltraud
Shelly
Beiträge: 17
Registriert: 16. Feb 2006, 23:43

Re: Kinderwunsch mit Depression und Psychose

Beitrag von Shelly »

@Sewi:

Tschuldigung, dass ich mich hier einmische...
ich denke das Kasya gerade deswegen so viele Gedanken macht, da sie das Kind eben nicht als "letzte Hoffnung" - wie du es sagst- sieht. Das sie sich im Vorfeld Gedanken macht, zeigt doch wie wichtig ihr es ist und das sie die Verantwortung als Mami auch tragen kann. Warum sollten psychisch Kranke keine Kinder bekommen? Diabetiker kriegen doch auch welche. Und ich denke es ist besser das Wunschkind einer/eines psychisch Kranken zu sein als ein ungewolltes Kind einer Alkoholikerin.

Ich habe auch Depressionen und befinde mich auch in einer Phase in der ich sehr viel überlege, ob ich KInder will, und wie ich es schaffe sie großzuziehen.
Und wie schon gesagt: man kann nicht alle Erkrankungen in einen Topf werfen...

Liebe Kasya, ich wünsche dir alles Gute!

Franzi
Emily
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Kinderwunsch mit Depression und Psychose

Beitrag von Emily »

Hallo Stefanie, hallo alle,

>>> In Deutschland werden (volkswirtschaftlich) gesehen schon viel zu wenig Kinder geboren. Wenn es nur noch erlaubt wäre, Superkinder von Supereltern zu "züchten", dann säh es bald mau aus

Du sprichst mir so sehr aus dem Herzen. Danke für deinen Beitrag! Klare Worte, klare Botschaft. Klasse.

Noch etwas zu meiner eigenen Erfahrung mit Krankheit und Kindern: Meine beiden Kinder sind heute fast erwachsen. Sie haben trotz meiner, nun schon länger zurückliegenden, 8-jährigen Krankheit zum Glück überhaupt keinen Schaden genommen. Sie sind lebensfroh und liebenswert. Es geht ihnen gut. Wir reden heute viel und oft über die Jahre meiner Krankheit. Sie sagen beide, dass sie nichts vermisst haben in dieser Zeit. Ist es nicht eher so, dass eine Mutter mit einer Erkrankung sich noch umso mehr darum zu kümmern versucht, dass es wenigstens den Kindern gut geht?

Generelle "Aburteilungen" von Müttern oder Vätern, die an einer Krankheit leiden und trotzdem weiter Kindererziehung "betreiben", sind definitiv völlig daneben, Sewi. Und sich ein Kind zu wünschen, obwohl man gesundheitliche Sorgen hat, ist nichts Schlimmes oder Schlechtes, sondern meiner Meinung nach etwas völlig Natürliches. Es gibt keine perfekten "Supereltern". Es gibt nur Frauen und Männer, die Eltern sind oder werden wollen. Das sind Menschen, keine Roboter.

Grüße an alle hier,
ich kann eure Sorgen und Gedanken sehr gut verstehen, lasst euch bitte nicht entmutigen. Es gibt keinen einzigen Grund, in Sack und Asche zu gehen, nur weil man Probleme mit der Gesundheit hat und trotzdem Kinder erzieht oder haben möchte!


Emily
Betroffene
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Registriert: 5. Feb 2006, 16:07

Re: Kinderwunsch mit Depression und Psychose

Beitrag von Betroffene »

Hi,

also erstmal vielen Dank für die vielen antworten, habe sie erst jetzt gelesen !

Und danke für das unterbrechen der Diskusion, die nun wirklich teilweise gar nichts mehr mit meiner Frage zu tun hatte, denn wie von vielen bemerkt wünschen wir uns schon länger ein Kind, auch als mein Partner noch gesund war!

Ich habe keine psychisches Problem, hätte ich dieses weiß ich nicht wie ich mich entscheiden würde, aber so weiß ich wenn es meinen Partner schlechter geht bin ich ja auch noch da!

Und im übrigen wollen wir kein Kind damit die krankheit besser heilt...davon war nie die Rede!
Ich selbst bin Erzieherin da muß ich wohl nicht mehr viel dazu sagen, natürlich soll es unserem Kind mal super gut gehen, daher frage ich ja nach, nach euren Erfahrungen, da ich diese Krankheit selbst noch nie mitgemacht habe, es ist schwer sich da hineinzusetzen, darum lese ich auch viel hier im Forum.

Aber der größte Teil eurer lieben antworten hat mir geholfen, und genau das hab ich auch schon gedacht, sollte mein Freund nicht da sein, nur weil er die krankheit hat. NEIN!

In seiner Familie ist er der erste der es hat, ist es dadurch evtl. nicht so sehr vererbbar?

Zu der Frage wegen den Tabletten, er hat Sulfazalatin gegen Rheuma bekommen, diese wurden abgesetzt wegen Verdacht auf die Depression, es ist aber wohl nie möglich herauszufinden ob es nun wirklich nur die Tabletten waren, er bekommt nun halt AD und daher weiß man ja nicht ob es auch von alleine weg gegangen wäre, nach absetzen der Tableten.
LG Kasya
ghana
Beiträge: 686
Registriert: 6. Feb 2006, 20:22

Re: Kinderwunsch mit Depression und Psychose

Beitrag von ghana »

@ Emily: Danke!


Liebe Kasya,

ich möchte dich nochmal darin bestärken, nicht vor lauter Angst vor einer möglichen Vererbung der Depression oder Psychose kategorisch euren Kinderwunsch zurück zu stellen.
Eine psychische Krankheit wird durch mehrere Faktoren zum Ausbruch gebracht. Vererbung allein ist NICHT "ausreichend". So erkranken, soweit ich weiß, bei eineiigen Zwilligen (= weitestgehend gleiches Erbgut) nur zu 50 % beide Zwillinge an einer Depression. Zur genetischen Veranlagung müssen also noch weitere Dinge dazukommen, z. B. das Lebensumfeld.

So, wie du dir Gedanken machst, bin ich mir sicher, dass du Verantwortung für euer Kind übernehmen willst und dir Mühe geben wirst, ihm gute Entwicklungsmöglichkeiten zu schaffen. Das ist weit mehr, als viele Kinder von völlig gesunden Eltern mit auf den Weg bekommen.

Schwierigkeiten in der Familie können auch ein Entwicklungsanlass für Kinder sein, in Richtung Empathiefähigkeit, Sozialverhalten usw.
Ein schönes, mutmachendes und trotzdem nicht beschönigendes Buch in diesem Zusammenhang finde ich "Disteltage" von Renate Welsh (ist ein Kinderbuch). Hier eine Kurzbeschreibung von amazon.de:

"Renate Welsh hat sich als Kinderbuchautorin längst einen Namen gemacht -- und der steht für anspruchsvolle Geschichten. Ihr Buch Disteltage erzählt von Sarah, die hungrig von der Schule nach Hause kommt. Der Duft von angebratenen Zwiebeln lässt ihr das Wasser im Mund zusammenlaufen. Ihre Mutter ist wohl aufgestanden, hat sich angezogen und hat für sie beide gekocht. Als sie die Tür öffnet, sieht sie, dass alles beim Alten ist. Ihre Mutter liegt seit über einer Woche im Bett, ist nicht richtig ansprechbar und kann überhaupt nichts machen. Nur mühsam schleppt sie sich ins Bad. Kochen, Putzen, den Haushalt organisieren, alles bleibt an Sarah hängen. Doch wie soll sie auf der Bank an Geld kommen? Die Lehrerin in der Schule möchte eine Unterschrift von der Mutter, ob sie am Elternabend teilnimmt. Jeden Tag ruft die Firma ihrer Mutter an und fragt, ob es ihr bald besser ginge. Ihr Chef macht sich immer mehr Sorgen.

Sarahs Vater lebt von der Familie getrennt und ist geschäftlich unterwegs und die Oma, die immer Rat weiß, sitzt mit der Tante in einem Reisebus nach Italien. Für ein kleines 10-jähriges Mädchen sind das eine ganze Menge Probleme, die einem schon über den Kopf wachsen können.

Disteltage ist ein Roman, der zeigt, dass die Kleinen in schwierigen Situationen oft über sich hinauswachsen können. Allerdings brauchen auch ganz starke Kinder Hilfe von Erwachsenen; bei Sarah ist das der Hausarzt, der ihr bei ihren fast unlösbaren Problemen weiterhilft. Eine gut erzählte, eindringliche Geschichte eines selbstständigen Mädchens, das sich nicht so schnell unterkriegen lässt."

Liebe Grüße

Stefanie
"Am dunkelsten ist es immer vor der Dämmerung." (Eoin Colfer)
Edeltraud
Beiträge: 1495
Registriert: 22. Mai 2003, 16:49

Re: Kinderwunsch mit Depression und Psychose

Beitrag von Edeltraud »

Hallo Kasya,

derzeit beschäftige ich mich etwas näher mit dem Thema pharmakogene Erkrankungen aufgrund der evtl. Betroffenheit bei einem Angehörigen von mir, wenn auch in anderem Zusammenhang, deswegen auch meine Frage wegen der Tabletten.
In einem anderen von dir gestarteten Thread setzte Bea einen link rein, bei dem es um pharmakogene Depression geht und darin steht u.a. geschrieben: "...ein Absetzen oder Umstellen des auslösenden Medikaments die Depression rasch beenden könnte." Insofern wunderts mich, dass dein Partner gleich mit AD behandelt wird, zumal die Depression auch "nur" leicht bis mittelgradig ist und evtl. ein Absetzen/Umstellen des Rheumamedikaments ausgereicht hätte. Ich würde da bei den Ärzten schon nochmal nachhaken wie sie sich ein weiteres Vorgehen vorstellen.

Wenn du bei Google den Begriff Sulfazalatin eingibst, dann kommst du direkt zu Rheuma-online zu einem Thread von dem Medikament in Zusammenhang mit Depression.

Viele Grüße
Edeltraud
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