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Paola
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Re: Warum kann ich keine Grenzen setzen?

Beitrag von Paola »

Liebe, liebe Kroki,

ja, du hast gekaempft, du hst dir nichts vorzuwerfen, und andere erst recht nicht...

Du klingst muede, wirkst entmutigt und erschoepft, dadurch passieren dir auch solche leicht ueberzogenen Reaktionen wie am Wochenende, du hast einfach keine Kraft mehr, ruhst zur Zeit nicht in dir selbst, hast deine Mitte verloren...

Du brauchst dringend eine kleine Auszeit, egal, (wann) was von dieser oder jener VHS als Antwort kommt.

Wie waers mit einer Krankschreibung von einer Woche vom Orthopaeden wegen deiner Rueckenschmerzen? Du kannst ja nun nicht saemtliche Beduerfnisse von Koerper und Seele verleugnen! Und die Behoerde kann von dir nicht verlangen, dass du mit dem Kopf unterm Arm zur Schule gehst. So schnell geht das mit der Zurruhesetzung nun auch wieder nicht!

Du bist krank, Kroki, und du musst etwas fuer dich tun.

Ich wuerde dir so gerne helfen.

Alles Liebe und Gute

wuenscht dir

Paola

P.S. Hoffentlich erschrecken dich meine Worte nicht. Ich will dich nur ermutigen, etwas fuer dich zu tun, und das ganz bald!
winnie
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Re: Warum kann ich keine Grenzen setzen?

Beitrag von winnie »

Liebe Kroki,

ich drück Dich mal!

Lieben Gruß,
Winnie
Emriye2
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Re: Warum kann ich keine Grenzen setzen?

Beitrag von Emriye2 »

steppenwolf1

Re: Warum kann ich keine Grenzen setzen?

Beitrag von steppenwolf1 »

Liebe Kroki,

so wie Du das schreibst, hört sich das für mich wahnsinnig stressig an ... die Schule, die Bewerbungen, die Absage ... klar, dass das alles schlaucht. Aber ich würde jetzt keine voreiligen Entscheidungen treffen, sondern erstmal abwarten und vielleicht wirklich um eine kurze Auszeit bei deinem Doc bitten, wegen Erschöpfung. Und dann kannst Du versuchen erstmal wieder bisschen runter zukommen und vielleicht abschalten. Ich wünsch Dir alles Gute.

s.wolf
hubsia
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Re: Warum kann ich keine Grenzen setzen?

Beitrag von hubsia »

Hallo Liebe Kroki!
Auch ich stell mich an zum drücken:-))), und versuche Dir noch Kraft zu spenden. Bei uns siehts auch nicht rosig aus, Karins Befinden geht mächtig auf und ab. Da fällt es schwer noch Hoffnung zubehalten. Lieben Gruß Hubert.
Kroki
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Beitrag von Kroki »

Lioness
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Re: Wiedereingliederung in den Lehrerberuf, berufliche Neuorientierung + Stimmungstie

Beitrag von Lioness »

Liebe Kroki,

habe heute nach mehreren stressigen Tagen erstmals wieder in Deinen Thread geguckt und kann mich den Wünschen meiner Vorgänger nur anschließen!
Das Problem, Schüler "im Schach" zu halten und ihnen Grenzen zu setzen und sich vor allem auch abzugrenzen, kenne ich auch nur zu gut. Und der direkte Zusammenhang zwischen eigener innerer Befindlichkeit und dem Verhalten der Kinder wird mir auch an jedem meiner "schlechteren" Tage bewusst. Ich wünsche Dir nach wie vor viel Kraft für die nächste Zeit - hat sich die VHS heute "gerührt"??

Liebe Grüße

Lioness

(Muss leider weiter an den Schreibtisch, U-Besuch für Freitag vorbereiten......)
Lioness



Wir brauchen den Blick nach hinten, um unser Leben zu verstehen. Wir brauchen den Blick nach vorne, um unser Leben zu LEBEN!
Kroki
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Beitrag von Kroki »

Kroki
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Beitrag von Kroki »

ghana
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Re: Wiedereingliederung in den Lehrerberuf, berufliche Neuorientierung + Stimmungstie

Beitrag von ghana »

Liebe Kroki,

es tut mir furchtbar leid, dass es mit der Stelle nicht geklappt hat. Du hast deine Hoffnung drauf gesetzt und jetzt wurde die auch noch zerstört. Verständlich, dass du grad nur noch schwarz sehen kannst.

Ich fürchte zwar, ich komme jetzt mit dem, was ich schreiben, gar nicht zu dir durch, aber:
Hast du nicht noch zwei Bewerbungen offen, auch wenn du die zu spät abgegeben hast? Vielleicht tut sich ja da doch noch ein Weg für dich auf.
Und, eine Frage: Hast du denn vor JEDER Klasse so große Probleme? Möglicherweise ist die ungeünstige Beziehung zwischen dir und deinen jetztigen Schüler einfach so automatisiert, dass du gar keine Erfolge mehr erleben KANNST. Vielleicht wäre ein Neuanfang günstig (das erlebe ich zur Zeit, schau doch mal kurz in meinen thread).
Aber ich habe das Gefühl, egal, was kommt, du brauchst wirklich (wieder) eine Auszeit. Wenn du dich so vor die Klasse stellst, dann kannst du ja fast nur Mißerfolgserlebnisse haben, die dich noch tiefer herunterreißen.
Kannst du nicht von deinem Hausarzt wegen irgend etwas Körperlichem krank geschrieben werden?

Liebe Grüße

Stefanie
"Am dunkelsten ist es immer vor der Dämmerung." (Eoin Colfer)
ghana
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Re: Wiedereingliederung in den Lehrerberuf, berufliche Neuorientierung + Stimmungstie

Beitrag von ghana »

Liebe Lioness,

für den U-Besuch morgen drücke ich dir die Daumen. Steht deine Planung schon soweit?

LG

Stefanie
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tomroerich
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Re: Wiedereingliederung in den Lehrerberuf, berufliche Neuorientierung + Stimmungstiefs 3

Beitrag von tomroerich »

Oh weh, Kroki, so ein Mist.
Vielleicht lässt du den Gedanken an die Verwaltungsausbildung doch wieder aufleben?
Nun hast du hier zwar Pech gehabt aber es hätte ja beinahe geklappt und beim nächsten Mal klappts dann schon!
Nun lass nicht die Flügel hängen, sonst glaubt man noch, du hättest Vogelgrippe

Mitfühlender Gruß von

Thomas
Betroffene für Betroffene

http://www.depressionsliga.de
Ingrid2
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Re: Wiedereingliederung in den Lehrerberuf, berufliche Neuorientierung + Stimmungstiefs 3

Beitrag von Ingrid2 »

Liebe Kroki,

ich habe so sehr mit dir gehofft, dass es mit der Stelle an der VHS klappen würde.

Vielleicht melden sich die anderen von dir angeschriebenen Institutionen ja noch.

ABER: Wäre ich an deiner Stelle, würde ich mich nicht mehr zur Schule schleppen. Auch wenn wirklich ein Zuruhesetztungsverfahren eingeleitet würde (ich weiß, dass du noch keinen Anspruch auf die Mindestversorgung hast), dauert dieses mindestens ein halbes Jahr, vor allem wenn du gegen diese Entscheidung Widerspruch einlegen würdest, d.h. dein Gehalt wäre dir für mindestens ein halbes Jahr sicher. (Den Antrag auf Beurlaubung würde ich widerrufen, setzte dich in dieser Angelegenheit bitte mit einem Mitglied des Personalrates in Verbindung!!!)

Da in Zukunft mit einem starken Lehrermangel zu rechnen ist, würde ich zumindest in dieser Hinsicht hoffen, dass die Behörden sich entweder Zeit mit dieser Entscheidung lassen oder du nach deiner Genesung wieder eingestellt würdest.

Außerdem gibt es sicher Alternativen, da du noch jung und gut ausgebildet bist, wirst du - vielleicht auch mit Hilfe des Arbeitsamtes - eine Stelle finden.

Der Beitrag von Gundi hilft dir vielleicht dabei, deine momentane Situation aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.

http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1139686690

Liebe Grüße

Ingrid
Birgit49
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Re: Wiedereingliederung in den Lehrerberuf, berufliche Neuorientierung + Stimmungstiefs 3

Beitrag von Birgit49 »

Hallo Kroki,

es wird Dir momentan sicher kein Trost sein, aber alles Schlechte hat auch sein Gutes(meine Erfahrung).

Vielleicht soll es jetzt einfach nicht sein, dass Du Dich weiter verausgabst, egal ob nun in einer Schule, Volkshochschule oder sonst wo.

Vielleicht sollst Du einfach einmal zum Luftholen kommen und Dich, um Dich und Deine Gesundheit zu kümmern und dann, neu durchstarten, vielleicht in eine ganz anderen Richtung, in der Du jetzt bist bzw. suchst.

Ich hoffe, dass Du Dir heute schon/noch reale Hilfe holen kannst, z. B. Freunde, mit denen Du sprechen und, die Dir zuhören usw., dass Du nicht das Gefühl hast ganz alleine mit dem ganzen „Schlamassel“ zu sein.

Liebe Grüße

Birgit
Die Fähigkeit das Wort “Nein“ auszusprechen, ist der erste Schritt zur Freiheit.
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Lioness
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Re: Wiedereingliederung in den Lehrerberuf, berufliche Neuorientierung + Stimmungstie

Beitrag von Lioness »

Liebe Kroki,

es tut mir so leid, von dieser Absage zu hören! Aus Deinen Zeilen spricht eine Hilflosigkeit, die ich so gut nachvollziehen kann!

Vielleicht ist es ein kleiner Trost, dass Du der Situation an der Schule ja nicht restlos hilflos ausgeliefert bist - Du kannst jederzeit aussteigen. Das hat mir vor einem 3/4 Jahr eine gute Freundin gesagt, die auch Therapeutin ist, und dieser Blickwinkel hat mich letztendlich aus meiner damaligen suizidalen Krise geholt. Du hast einen Ausbildungsplatz, wenn ich mich recht entsinne. Zwei Bewerbungen hast Du trotz überschrittener Deadline abgeschickt - und wenn sie an Dir interessiert sind, wird es nicht so tragisch sein, dass sie dort zu spät eingetrudelt sind. Du hast es ja geschafft, an dieser VHS eine Stelle angeboten zu bekommen, das spricht für Dich und Deine Qualitäten, und dafür, dass Du, trotz (oder vielleicht sogar wegen???) der Depression, einen positiven Eindruck hinterlassen hast! Und es wird weitere Stellenangebote in dieser Richtung geben.

Und: es wird definitiv einen Lehrermangel geben, so dass ein Ausstieg aus der Schule nicht für immer sein muss. Ich weiß nicht, in welchem Bundesland du bist, welches Lehramt und welche Fächerkombination Du hast, aber hast Du schon einmal über den Abendschulbereich nachgedacht? Erwachsene Lerner bringen eine eigene Problematik mit sich - aber Disziplinschwierigkeiten gehören eher selten dazu. Abendlichen Hobbies kann mensch dann eher weniger frönen, aber mir als Morgenmuffel (oder als Depri im Morgentief) kam die Arbeitszeit entgegen.

Danke für die guten Wünsche für die Lehrprobe morgen, wird schon schiefgehen,

Alles, alles Gute,

Lioness
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Lioness
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Re: Wiedereingliederung in den Lehrerberuf, berufliche Neuorientierung + Stimmungstie

Beitrag von Lioness »

Liebe Stefanie,

auch Dir Danke für die guten Wünsche, die ich stante pede zurückgebe - erwähntest Du nicht, dass Du morgen auch eine Prüfung hast???

Mein Entwurf wurde heute Nacht so gegen 02:00 fertig, ich musste ihn heute im Seminar meiner Fachleiterin übergeben.

Wir hören morgen voneinander, ich muss jetzt noch das PEG vorbereiten!

Grüße von

Lioness
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Paola
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Re: Wiedereingliederung in den Lehrerberuf, berufliche Neuorientierung + Stimmungstiefs 3

Beitrag von Paola »

Liebe Kroki,

sei nicht allzu traurig und schon gar nicht verzweifelt:

Ich habe mir noch einmal alle deine postings zu der halben VHS-Stelle, auf die du dich beworben hattest und die du nun wegen der maroden Hauhaltslage nicht bekommst (und nicht etwa, weil du unfaehig waerest sie auszufuellen) durchgelesen und mir ist dabei aufgefallen, dass du 1. lange gezoegert hast, dich darauf zu bewerben und 2. auch nach deiner Bewerbung nicht sonderlich davon ueberzeugt schienst. Das ist uebrigens auch anderen aufgefallen!

Wer weiss, wozu die Ablehnung gut ist. Meiner Meinung nach kann es nur besser werden! Du bist doch erst am Anfang deiner Suche, welcher Beruf fuer dich gut sein koennte.

Wie waers uebrigens mit einer Versetzung an eine reine Maedchenschule oder an ein Internat? Ist nur sone Idee.

Denn deine Schwierigkeiten sind ja keine intellektuellen, sondern nur Disziplinschwierigkeiten.

Ich bin uebrigens immer noch der Meinung, dass du ein paar Tage Ruhe gut gebrauchen koenntest. Wegen einer Woche Krankschreibung wird man dich ja nicht gleich zur Ruhe setzen!

Liebe Gruesse

Paola

P.S. Du fragtest, wie es mir geht: Physisch ist leider alles unveraendert, aber psychisch gehts mir besser: Endlich, endlich, nach zwei Jahren Niedergedruecktheit und dem Empfinden von Wertlosigkeit nach dem beruflichen Ende gegen meinen Willen beginne ich in der Ferne ein Licht zu sehen, was ich in meinem Leben noch anfangen koennte. Hoert sich ein wenig kompliziert und nicht gerade grossartig an, aber ich freue mich trotzdem! Wenig ist eben doch mehr als nichts. LG P.
Kroki
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Beitrag von Kroki »

albert
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Re: Wiedereingliederung in den Lehrerberuf, berufliche Neuorientierung + Stimmungstiefs 3

Beitrag von albert »

Hallo Kroki,

ich bin zwar kein Lehrer, aber in dieser Schilderung erkenn ich einige Muster wieder, wie es mir vor knapp zwanzig Jahren ergangen war. Deshalb halte ich mich nicht lange damit auf. Aber ich habe nach dem Zusammenbruch neue Chancen erhalten und ich habe diese wahrgenommen. Auch wenn in Abständen von einigen Jahren neue Brüche kamen. Inzwischen habe ich meine eigenen Vorstellungen entwickelt und diese arbeite ich durch – auch wenn sie vielerorts nicht erwünscht sind.
Ich erlebe auch heute meine Brüche, werde davon nicht verschont, nur gehe ich heute damit anders um.
Kroki, auch du hast neue Chancen. Nimm dir eine Auszeit, lass neue Dinge auf dich zukommen, und wenn es dir wieder besser geht, stabilisiert, dann pack neue Dinge an. Es wäre schade, wenn ein so guter Intellekt ungenutzt bleibt. Du wirst später sehen, dass die Zeit der Depressionsschübe nicht umsonst ist, das sage ich dir aus meiner Erfahrung. Nach einem meiner Schübe musste ich sogar die Ausdrucksfähigkeit in meiner deutschen Muttersprache wieder lernen. Schrecklich.
Aber es ging.
Deshalb mach dir jetzt nicht zu viele Gedanken um die berufliche Zukunft. All das Hinderliche, wie die fehlende Selbstsicherheit, kann ein Mensch durch Arbeit überwinden. Ich habe für diese Schwierigkeit auch meine Zeit gebraucht. Das kommt nicht von heute auf morgen. Aber es ist möglich zu erreichen.
Eines Tages wirst du sehen, wirst du auch wieder mit voller Kraft arbeiten können.
Stell dir vor, es gibt so viele ehemalige Lehramtsstudenten, die heute nicht als Lehrer arbeiten. Ich weiß die Zahl nicht auswendig, es muss aber ein beträchtlicher Prozentsatz sein.
Ich wünsch dir alles Gute.

Herzlichen Gruß
Albert
Birgit49
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Re: Wiedereingliederung in den Lehrerberuf, berufliche Neuorientierung + Stimmungstiefs 3

Beitrag von Birgit49 »

Hallo Kroki,

ich bin jetzt fast 3 Jahre im Forum, kämpfe immer noch mit/gegen meine Depressionen, war in dieser Zeit über 2 1/4 Jahre krankgeschrieben, davon 2 Jahre stationar/teilstationär in der Klinik, mein Grund immer weiter zu machen ist, ich bin immer noch neugierig auf mein Leben nach der Depri, denn eines weiß ich sicher, irgendwann ist sie Vergangenheit.

Wenn eine gute Fee käme und Dich fragen würde, liebe Kroki, welches wäre heute Dein Traumberuf, was könntest Du Dir vorstellen auf Jahre hinaus beruflich gerne zu machen, was würdest Du antworten?

Vielleicht nützt ein anderer Ansatz bei der Berufsfindung Dir weiter. Nicht, das habe ich jetzt - was kann ich damit anfangen, sondern, das möchte ich gerne, wie komme ich dahin.

War jetzt nur 'mal son Gedanke.

Du weißt, ich wünsche Dir nur das Beste

Birgit
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oktober

Re: Wiedereingliederung in den Lehrerberuf, berufliche Neuorientierung + Stimmungstiefs 3

Beitrag von oktober »

Liebe Kroki,

ich verfolge deinen Thread mit - schreibe aber nur noch wenig.
Ehrlich gesagt kann ich auch nix Tröstliches von mir geben... Wollte dir aber mitteilen, dass ich an dich denke.
Und: Eine Ärztin hat mir gegenüber mal den banalen Satz von sich gegeben, es gehe immer irgendwie weiter, dagegen könne man gar nichts machen... (ob man das nun wolle oder nicht). So bescheuert das klingt - mir hat das damals geholfen. Ich kann dir nicht mal sagen, warum.

Ich bin ja schon ein paar Jährchen älter als du - mit 30 hab ich allein mit meiner Tochter von der Sozialhilfe gelebt, kannte in dieser Stadt keinen Menschen außer Mütter und Erzieherinnen, hatte eine Ausbildung, mit der ich überhaupt nichts anfangen konnte, und war zwei Jahre lang mehr tot als lebendig. Es war fürchterlich. Dass ich darüberhinaus noch mit dem Gefühl klarkommen musste, mein eigenes Kind mit in diesen Sumpf zu ziehen - also nicht nur für mich selbst verantwortlich war - kam nicht nur hinzu, sondern war streckenweise kaum auszuhalten (und ich kann dir gar nicht sagen, wie unsagbar froh ich bin, dass ich so eine fitte Tochter habe ).
Ich habe mich erst mit 32 Jahren getraut, einen Job anzupeilen, der zu mir passt und in dem ich - zumindest "theoretisch"... - auch ganz viel von mir einbringen kann (und auch von dem, was die Depression mir an "Weisheit" mitgegeben hat). Dass das noch einer Bewährungsprobe standhalten muss (und ich vielleicht auch zu blauäugig bin - von den Ideen her stimmt´s, aber ist´s vielleicht doch utopisch, gemessen an meiner realen Belastbarkeit...?) blende ich gerade aus. Muss ich auch; es wird weitergehen, vielleicht auch ganz anders?
(Geht ein bisschen in die Richtung, die Birgit auch angedeutet hat)

Und vielleicht habe ich ja sowieso zuviele Erwartungen an einen Job - vielleicht will ich irgendwann einfach nur (wie ein Bekannter von mir, der nach einem abgebrochenen Studium in einem Call-Center arbeitet - und gut zufrieden ist ) Geld verdienen - egal, wie. Ohne große Ansprüche, dort meine Erfüllung zu finden? Als Mittel zum Zweck (zum Leben...)

Ich wollte dir nur sagen, dass man eine Menge aushalten kann - aber wenn man "drin"steckt, ist die Gewissheit, dass es immer weitergehen wird und dass Entwicklungen sich auf lange Sicht auch dann vollziehen, wenn man selbst das Gefühl hat, dass alles nur noch den Bach runtergeht, nicht so greifbar.
Ach scheiße - ich kann so gar nicht rüberbringen, was ich eigentlich sagen möchte.

Ich sollte besser schlafen gehen... (schreibe immerhin Montag meine erste Examensklausur...)

Liebe Grüße,

Petra

P.S.: Ich merke gerade, dass ich was Wesentliches vergessen habe: Mir geht`s gerade recht gut - und zwar trotz vieler und ausgesprochen aussichtsloser (...!) Krisen. Und finanziell gehe ich immer noch (mehr als zu Sozialhilfe-Zeiten) auf dem Zahnfleisch...
Birgit49
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Re: Wiedereingliederung in den Lehrerberuf, berufliche Neuorientierung + Stimmungstiefs 3

Beitrag von Birgit49 »

Guten Morgen Kroki,

ich habe "gesehen", Du bist schon wach und hoffe, es war Dir möglich, etwas zu entspannen.

Ich wünsche Dir einen hellen Tag

Birgit
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Clown
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Re: Wiedereingliederung in den Lehrerberuf, berufliche Neuorientierung + Stimmungstiefs 3

Beitrag von Clown »

Liebe Kroki,

ich habe seit gestern auch überlegt, was ich zu deiner Situation sagen könnte, war aber irgendwie sprachlos und handlungsunfähig (nur in Bezug auf deine Situation).

Das Einzige, was mir einfiel, fand ich selbst nicht sehr tröstlich, ich dachte nämlich, wenn du jetzt ganz 'unten' bist, kann das die Wende einleiten, weil man dann endlich etwas Altes und für einen selbst Ungutes aufgibt, loslässt, loslassen muss. Das ist aber ein sehr schmerzhafter Prozess und ich hoffe sehr, dass du in der Therapie die dafür notwendige Begleitung und Unterstützung finden kannst.

Was dir Petra jetzt schrieb, hat bei mir die 'Blockade' gelöst - Petra, unbekannterweise - und ich möchte mich ihrem Posting anschließen.

Ich wünsche dir Mut, Kroki.
Liebe Grüße, Clown

PS für Petra: Viel Erfolg bei deiner Klausur...mögen dich lauter Geistesblitze erhellen und die Konzentration mit dir sein
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
Kroki
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Beitrag von Kroki »

Kroki
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Beitrag von Kroki »

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