BU Rente...unendliche Geschichte

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byron

BU Rente...unendliche Geschichte

Beitrag von byron »

Hallo Forumsteilnehmer,

meine "unendliche Geschichte" zur Verlängerung der BU Rente, die ich von 2002-2005 schon bekommen habe, möchte ich loswerden, um zu erfahren, ob es vergleichbare Fälle gibt, besonders auch , was einen Gutachter betrifft.

Ich bin schwer depressiv seit vielen Jahren und habe auf Anraten meines behandelnden Arztes meine erste BU-Rente 2002 beantragt, das Gutachten meines Arztes sowie Gegengutachten durch einen Leiter eines LKA (seitens meines berufsständigen Versorgungswerkes wurde er bestellt) ergab eindeutig : BU, aufgrund meines Alters ( Jg58) wollte Letzterer mich aber nur für 3 Jahre verrenten.

Ok.

Rechtzeitig im Herbst 2004 habe ich den Folgeantrag gestellt und nun beginnt die unglaubliche Geschichte:

Meine Ärztin hatte das 1. Gutachten geschrieben.
Das Versorgungswerk schickte mich - ohne mir Auswahl zu geben - Mitte Januar 05 zu einer 200 knm entfernten Gutachterin in HH, Dr v. M.
Auf meine Frage ans Versorgungswerk, warum ausgerechnet mitten im Winter ein 200 km entfernte Gutachter ausgesucht wurde, erhielt ich die vielsagende Antwort " es ist eine gute Gutachterin!" "Gut für wen?" fragte ich ....keine Antwort.

Diese wohnte in einem heruntergekommenen Haus, ich war - gelinde gesagt - entsetzt, hatte kein "normales" Sprechzimmer, sondern einen kargen Raum, der an eine Gefängniszelle erinnerte, schmuddeliges Bett, lackierter Holzfußboden, auf dem Akten anderer Versorgungswerke lagen und in denen ich hätte lesen können während der 15 Minuten, die sie durch ein Gespräch abwesend war.
Es sah nicht so aus, als ob sie etwas anderes als Gutachten machen würde, denn alle Psychiater, die ich in den letzten 25 Jahren besuchte, hatten ein ansprechendes Ambiente. Aber diese - kein Praxisschild, kein Wartezimmer, keine Angestellten.

Das Gutachten dauerte ca 1 Stunde, sie brachte mich ständig aus dem Konzept, unterbrach mich, und ich hatte immer mehr das Gefühl, daß das Ergebnis schon vorab feststand.

Ich habe mich danach sofort beim Versorgungswerk über jene Gutachterin beschwert, und kündigte an, das Resultat nicht anzuerkennen,da ich keine Auswahl an Gutachtern bekommen habe( das erfuhr ich erst später, das da bereits ein Verfahrensfehler vorlag!), und bat um Erstattung meiner Fahrtkosten.

Das Versorgunsgwerk hüllte sich in Schweigen.

Bis zum März 05, als mich eine Einladung zu einem Obergutachten bei einer LKA Leiterin erreichte, von dieser übrigens, nicht vom Versorgungswerk - also ich wurde auch über das Gutachten im Januar nicht informiert, statt dessen schickte man mich zum nächsten Gutachter, ohne mir das auch noch direkt mitzuteilen!

Diese Gutachterin, Frau Dr B-E , Chefin eines LKA im NW NS, untersuchte mich nun sehr gründlich Mitte April, es dauerte ca 4-5 Stunden, sie war aber - wie auch die erste Gutachterin im Januar - NICHT vom Versorgungswerk informiert worden, daß dies ein Folgeantrag sei. Sie ging von einem Erstantrag aus, was ich korrigierte. Sie ließ mich diverse Ermächtigungen unterschreiben, jene Vorgutachten einzuholen bzw weitere Befunde anderer Ärzte( Augen , Ohren ) .

Soweit, so gut.

Durch schwere Erkrankung und Tod und regelung aller Angelegenheiten( ich bin einzige Nachfahrin)meiner Mutter von Juli bis November hatte ich keine Zeit, mich gedanklich viel um dies Gutachten zu kümmern. Aber als es sich herausstellte, daß im November das Gutachten immer noch nicht fertig war, und ich befürchtete, irgendwelche Fristen zu versäumen hinsichtlich der Antragstellunge usw , nahm ich mir eine Anwältin. Sie hat auch immerhin erreicht, daß sich das Verorgungsamt um Kontakt mit der Gutachterin bemühte ( ach...nun erst???) - aber : das Gutachten ist nun seit 9 Monaten immer noch nicht fertig, die Gutachterin scheint selbst evt erkrankt zu sein und man bekommt sie nicht ans Telefon, erst war sie 6 Wochen im Urlaub, und dann noch wieder nicht erreichbar, ich hatte es selbst auch versucht, scheiterte aber im Vorzimmer , dann erreichte - nach dem ich die Anwältin eingeschaltet hatte, der Mitarbeiter des versorgungswerkes sie Anfang Dezember und es wurde ihm vin ihr zugesichert, das Gutachten vor weihnachten fertig zu stellen und abzuschicken...aber es passiert ...nichts...und keiner bekommt diese Gutachterin mehr ans telefon - aber ich hänge de facto trotz rechtzeitiger Antragstellung in der Warteschleife und bekomme seit 11 Monaten keine Rente mehr!

Ich weiß nicht, was ich außer Einschaltung der Anwältin noch tun könnte, damit diese extrem belastende Situation zu einem guten Ende kommen kann = weitere verrentung.

Ich fürchte, ich werde zu einem weiteren Gutachter geschickt werden, wenn diese ihr Gutachten nicht fertigstellt.Wir haben auch gleich angekündigt, das Gutachten, sollte es gegen meine Erwartungen mich nicht BU schreibe, anzufechten aufgrund der extrem langen Dauer - aber ich persönlich glaube nicht, daß es fertig gestellt wird.

Kann dies evt im weitesten Sinn etwas mit der Privatisierung der NS LKA zusammenhängen, habe ich mich schon gefragt? Streiken die Mitarbeiter quasi, oder wie kann ich mir das erklären?

Meine Anwältin hat Antrag auf Zahlung einer Rente unter Vorbehalt gestellt, der Verwaltungsrat des Versorgungswerkes befaßt sich diese Woche damit.

Es ist wirklich extrem zermürbend, daß ich das Gefühl bekomme, als Depressive wird man auf die Art und Weise behandelt, daß sie hoffen, ich gebe auf, hänge mich auf oder wer weiß, was sie hoffen.

Mir geht es gerade jetzt seelisch seit Weihnachten schlecht und ich habe damit ein Problem, daß zB die Beerdigungskosten meiner Mutter nun auch von meinem Mann gezahlt werden, ich wollte sie selbst bezahlen, kann es aber nicht, hätte ich die Rente, wäre das kein Problem für mich. Und das Versorgungswerk sagte der Anwältin noch: Die Frau wird ja über ihren Mann versorgt( er ist im gleichen Versorgungswerk registriert und sie wissen sein Einkommen)- das ist doch eine Frechheit! Schließlich ist das kein Almosen, sondern ich habe lange Jahre Beiträge eingezahlt!

Gibt es andere, die bei jenen 2 Gutachterinnen waren und ähnliche Probleme hatten?
Das Versorgungswerk meinte, so etwas hätten sie noch nie erlebt, aber sie haben ja auch nicht gerade aktiv das ganze beschleunigt, nur, wenn ich selbst tätig wurde, bzw dann die Anwältin, kamen sie in Wallung.

Frustrierte Grüße und Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

B.
Drucker
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Registriert: 3. Mär 2004, 13:08

Re: BU Rente...unendliche Geschichte

Beitrag von Drucker »

Hallo Byron,
was Du erlebt hast, klingt alles andre als gut. Auf mich wartet Ende des Jahres ebenfalls eine Weiterbewilligung. Na denn Prost. Das kann ja heiter werden. Gibt es eigentlich Leute, die ohne Probleme eine Bewilligung bekommen haben? OK, wahrscheinlich, wenn sie mit dem Kopf unterm Arm daherkommen. Mir wird angst und bange, wenn ich immer wieder eure "Gutachter-Gruselgeschichten" hier lese. Ich bin gespannt, wie es bei Dir weitergeht. Ich habe mich, als es bei mir mit der Rente und seine Nebeneffekte losging, beim VdK eingetragen. Bereut hab ich es bis heute nicht. Könnte dieser Tipp Dir vielleicht weiterhelfen?
Gruß Simon
tomroerich
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Re: BU Rente...unendliche Geschichte

Beitrag von tomroerich »

Hallo Byron,

deine Geschichte ist wirklich der Hammer! Und an einen Einzelfall glaube ich nicht, denn ich kann selbst so eine Geschichte erzählen. Einem Mitarbeiter von mir wurde mir nichts dir nichts die Rente gestrichen. Er ist schwerbehindert, kann aber, schriftlich von der BFA zugesichert, 6 Stunden täglich leichte Arbeiten verrichten. Dann verpasste man ihm einen Gutachtertermin und der kam zum Schluss, es ginge ihm besser als früher, er könne wieder 8 Std. arbeiten und weg war die Rente. Ein Hohn, denn ich bin persönlich Zeuge gewesen, dass er alle 2 Wochen wegen Unterzucker ohnmächtig wird, kaum noch gerade laufen kann wegen Rückenschäden und durch seine Zuckerprobleme teilweise nicht mehr klar denken kann.
Das alles war vor 5 Jahren. Damals begann für ihn ein völlig ungewisser Weg. Er klagte und musste für die Anwaltskosten seine gesamten Rücklagen auflösen. Er musste aber, sonst wäre er heute Hartz4. Die BFA zögerte den Prozess immer wieder hinaus, forderte immer wieder neue Unterlagen an, die schon längst eingereicht waren und schaffte es, den Mann psychisch zu ruinieren. Als schließlich nach 3 Jahren der Prozess für ihn gewonnen war sagte die Richterin, dass sie so eine beispiellose und menschenverachtende Vorgehensweise noch nie erlebt habe und ließ keinen Zweifel daran, was sie im Falle eines Widerspruchs tun würde. Nämlich ablehnen. Hat dann die BFA gezahlt? Nein. Auch die Zahlung musste erzwungen werden, was ein weiteres Jahr gedauert hat.

Das, liebe Byron ist die Realität in unserem Sozialstaat. So werden die Probleme leerer Kassen auf die Schwächsten umgelegt, das hat System. Der Anwalt meines Mitarbeiters hat ihn übrigens sauber ausgelutscht und ist keines Falls unschuldig an der langen Prozessdauer. Verdient ja mit jedem Brief wieder Geld. Sei deshalb auch da hart und gib klare, schriftliche Anweisungen wenn du das Gefühl hast, es geht nichts voran. Die muss ein Anwalt befolgen. Überlässt du es alles ihm, hat er freie Hand und fühlt sich ermuntert, die Sache in seinem Sinn noch ein bisschen aufzublähen.

Es ist zum K....

Viele Grüße

Thomas
Betroffene für Betroffene

http://www.depressionsliga.de
Sylvikatze
Beiträge: 3
Registriert: 22. Okt 2005, 16:33

Re: BU Rente...unendliche Geschichte

Beitrag von Sylvikatze »

Hallo an alle

Ich habe das 3 Jahr EU- Rente wegen chronischer Depression
( und Schildrüsen-OP und Nebenschilddrüse entfernt nach Morbus- Basedow)
dann ist vor 4 jahren noch mein Mann gestorben. Ich bin 43.
Bald läuft meine EU Rente wieder aus.
Momtetan komme ich gut zurecht ,weil ich nichtrumgeschubst werde und zu hause so einigermaßen über die Runden komme.
Ich will versuchen eine neue Kur zu beantragen, weil ich keine akuten Symptome habe aber keineswegs arbeitsfähig bin.
Was kann ich sonst tun ??? Ein Gutachter für ein paar Stunden macht mir große Angst.
Muß ich erst wieder zusammenklappen aus Angst oder kann man das schon irgendwie klären.

Bitte helft mir mit eurem Wissen
Sylvia
byron

Re: BU Rente...unendliche Geschichte/Update

Beitrag von byron »

Hallo Sylvia,

ich fürchte, da mußt Du stumpf durch - mir war die stundenlange Begutachtung lieber( obwohl ich danach fix und alle war wie nach einem Stattsexamen)als jene erste Begutachtung, die nur 1 Std dauerte, und wo ich kaum einen Satz beenden konnte ohne unterbrochen worden zu sein.

Bei der anderen hatte ich nicht das Gefühl, wichtiges sei ausgelassen worden, was mich sehr beruhigte, daß man Zeit genug hat.

Aber inzwischen hat sich etwas getan - einem Wunder gleich, hat jene Frau Dr B.-E. das Gutachten vom 11.4.05 jetzt diktiert und es nun zum schreiben extern in Auftrag gegeben - in der nächsten - 3. KW - Woche sollte es beim Versorgungswerk eintreffen und ich Ende Januar...Bescheid bekommen, ob nun weiter Rente gezahlt wirde...oder es dann vor Gericht weitergeht. Das haben wir auch deutlich gemacht, daß es dann so weitergeht( ich habe eine Rechtsschutz Versicherung für den Fall, ein Glück)

Immerhin, der Einsatz der RA hat sich doch gelohnt, man zeigt denen, daß man es ernst meint und sich nicht kleinkriegen läßt.

Nun ja, vermutlich ist das dann nur der Auftakt eines mehrjährigen Verfahrens,mein Vertrauen ist geschwunden - vor 4 Jahren hatten sie mich noch echt anständig behandelt beim ersten Antrag, aber die wirtschaftliche Lage hat sich selbst bei den finanziell besser als BFA gestellten Versorgungswerken verschärft und scheinbar auch bei geringen Renten wie der meinen, man muß für jeden Cent kämpfen.

Aber es ist gut, wenn man in der Lage ist, "für´s Grobe" einen Anwalt zu haben, den man natürlich mit Munition versorgen muß.

In meinem Fall hat sich das Versorgungswerk auch gleich 3 ganz grobe Schnitzer geleistet, die sie in jedem Verfahren alt aussehen lassen und man die tendenziöse Behandlung sofort erkennen kann:

erstens mit der peinlichen Desinformation beider Gutachter, daß ich einen Wiederholungsantrag stelle und bereits 3 Jahre verrentet war und wer die 3 Gutachten pro BU geschrieben hat...( darunter ein Prof und Leiter eines LK )

zweitens dann die mir nicht laut Regeln gewährte Auswahl aus mehreren Gutachtern ermöglicht haben und mich einfach zu einer von ihnen ausgesuchten Gutachterin 200 km entfernt schickten ....

und drittens ,daß sie erst richtig aktiv die 2.Gutachterin um Abgabe des Gutachtens 7 Monate nach dem Termin ersucht haben, nachdem ich die Anwältin eingeschaltet hatte.

Deswegen bin ich noch einigermaßen zuversichtlich - hoffe natürlich, daß sie mir wieder Rente zahlen, ist auch nicht sehr viel und treibt das VW nicht in den Ruin, sollte man meinen..., 400 E zusätzlich im Monat haben oder nicht macht schon viel aus.

B.
betina
Beiträge: 198
Registriert: 20. Mär 2003, 17:39

Re: BU Rente...unendliche Geschichte

Beitrag von betina »

Das ist erschütternd, wa Du da erlebt hast. Ich kann keine Sorgen udn Ängste verstehen. Ich habe auch einen lange nWeg zur Rente gemacht. Erfahrungen mit Deinen Gutachtern habe ich aber nicht.

Kurz mein Weg:
Seit JAhren leide ich unter Depris und psychosomatischen Schmerzen sowie Arthrose, Tinnitus und einige mehr. Habe auch 60 % GdB. War 2000 zum ersten mal in Reha, wurde arbeitsunfähig entlassen, habe wegen Krankheit meinen Arbeitsplatz verloren. Habe mir nach einem 1/2 Jahr neue Arbeit gesucht. Wurde dann nach 1 Jahr wieder entlassen. Zusammenbrüche usw. Kann 2002 wieder in die reha, wurde arbeitsunfähig entlassen und mir wurde zugesichert, daß ich die Rente beantragen sollte, da ich nicht mehr arbeiten kann. Im Bericht der Klinik stand dann, daß ich aber mehr al 6 Std. arbeiten könne. Nachdem ich dann kein Krankengeld mehr bekam nch 78 Monaten, mußte ich mich beim Arbeitsamt melden. Ich hatte dann Anfang 2003 auch die Rente beantragt. Aufgrund meiner vorliegenden Bericht beim Arbeitsamt wurde ich auch als arbeitsfähig eingestuft aber mit vielen Einschränkungen, der Arbeitsberate sagte mir, so eine Arbeit gibt es nicht. Mir war es egal, ich bekam erst einmal Arbeitslosengeld. 2004 war ich 4 Wochen in eine Akutklinik, auch arbeitsunfähig entlassen, mit dem Hinweis, auf EU-Rente. Aufgrund meines EU-Rentenatrages wurde dieser abgelehnt, ich ging in Widersrpuch, mußte zu 2 Gutachtern, die beide bestätigten, daß ich nur noch 2 Std. arbeiten könne, trotzdem wurde die Rente wieder abgelehnt. Seit Mai 2003. Bin ich vor dem Sozialgericht am klagen. Im Juni 2005 (nach vielen Schreibereien hin und her) bekam ich (habe einen Anwalt) eine Einladung zur Anhörung vor dem Sozialgericht. Dort wurde eine Rente nicht bewilligt, ich solle eine Reha machen, Reha geht vor Rente, auch mein Einspruch, daß ich bereits 2x in Rehe und 1x in Akut-Klinik war, interessierte nicht. Ich sollte nach Usedom und zwar per Eilantrag, und zwar im AUgust, die BfA-Dame sagte, daß geht ganz schnell. Auch war es notwendig, da ich Asthma habe. Sollte ich wieder arbeitsunfähig entlassen werden, gibt es sofort Rente.

Es tat sich nichts. Nach mehrer Rückfragen bei der BfA waren die Akten verschwunden, utnerwegs (z.B. mit LKW werden die Akten innerhalb Berlin von einer Stelle zur anderen gefahren usw.). Dann bekam ich Mitte Sept. Bescheid, daß ich in eine psychosomatische Klinik nach Bad Salzuflen komme, und zwar in der 46./47 KW. Nichts mit schnell. Darauf wieder unser Einspruch. Viele Telefonate, dann blieb es aber bei der Klinik jedoch bekam ich dann Termine für Anfang Okt., die sich dann wieder verschoben, aber ab 19.10. kam ich dann weg. Inzwischen war ich bereits ab Sept. wieder arbeitsunfähig geschrieben.

NAch 2 Wochen wurde ich bereits entlassen, weil ich die Anwendungen n icht schaffte. Ich war total erledigt. Der Schefarzt versichterte mir, daß ich arbeitsunfähig erntlassen werde und daß ich nicht mehr arbeiten kann und dem Arbeitsmarkt nicht mehr zu Verfügung stehe, somit gäbe es kein Hindernis für die Rente.

Aufgrund diese Befundberichtes der Klinik (war eine BfA-Klinik) teilte auch der MdK mit, daß ich arbeitsunfähig sei, ich auch nicht weiter mich dort vorstellen brauche, da ich nicht mehr arbeiten kann. Leider teilte die BfA dem Sozialgericht wieder keine Zustimmung der Rente mit. Vor einigen Tagen bekam ich dann vor der Krankenkasse Bescheid, ich müsse in die Reha, wenn ich keinen Antrag stelle soll wird mein Krankengeld gestrichen und das gezahlte muß zurückgezahlt werden. Ich bekam einen Schreck. Was soll ich nocht machen, die Krankenkasse erklärte aber nch Rücksprache, da es wohl falsch ausgedrückt sei, ich dürfe nur den EU-Antrag nicht zurücknehmen. Nunmehr hat das Gericht und die Kasse bei der BfA nochmals Druck gemacht. Heute teilt mein Anwalt mit, nach Rücksprache mit dem Rentenversicherer, daß meine Bewilligung am Freitag ans Sozialgericht gegangen sei. Somit scheint ein langer Weg zu Ende gegangen zu sein.

Hoffen wir, daß nicht alle so lang brauchen, es macht krank und man verliert die Hoffnung. Dir alles Gute betina
Speranza
Beiträge: 385
Registriert: 9. Apr 2005, 13:58

Re: BU Rente...unendliche Geschichte

Beitrag von Speranza »

Hallo Byron, hallo betina und alle,
ich bin ganz erschüttert über den Umgang der BfA mit euch - wie könnt ihr das nur aushalten?
Ich habe jetzt im Dezember mit Hilfe des VdK Rentenantrag gestellt, habe auch 60% Schwerbehinderung wegen Tinnitus, Depri etc etc.
Ich wäre so unendlich froh zumindest BU bei teilweiser Erwerbsunfähigkeit zu bekommen (mcöhte versuchen, etwas dazu zuverdienen, damit mir die Decke nicht auf den Kopf fällt) .Ich arbeite in der Behindertenarbeit und schaffe die (auch körperlich) so schwere Arbeit im Schichtdienst einfach nicht mehr, ich kann mich gar nicht mehr erholen, gar nicht mehr von der Arbeit abschalten.

Morgen muss ich zum Gutachter (Psychiater) und habe scheußliche Angst davor - einerseits schäme ich mich, dass ich aufgeben muss, andererseits fürchte ich, dass mich der Gutachter nicht ernst nimmt und mir so was wie Faulheit unterstellt.
Eure Erlebnisse machen mir Angst und Wut zugleich. Hoffentlich bekommt ihr schnell euer Recht!
Lieber Gruß
Ursula
byron

Re: BU Rente...unendliche Geschichte

Beitrag von byron »

Liebe Ursula,

ich drücke Dir die Daumen für Deinen Termin - berichte einfach, wie es in Dir aussieht, zeige auf, was Du alles nicht mehr kannst, und wie Dich die Depression behindert, normal zu funktionieren. Bloß keine Stärke mimen und Dich zusammenreißen, Du mußt Dich so darstellen, wie Du bist.

Man muß sich immer wieder im Klaren sein: so, wie ich jetzt bin, kann ich nicht normal arbeiten.

Bei mir ist es auch z Zt so, daß ich mich gerade so über den Tag rette, und noch einen und noch einen, ich kann die Wartezeit kaum ertragen, bis das Gutachten nun beim Versorgungswerk ( nicht BfA!) angekommen ist, wann sie es besprechen und wann ich endlich einen Bescheid bekomme...

Ruft dann noch wie heute abend zB, mein Arzt an, um mich daran zu erinnern, daß ich gegen meine hohen Zuckerwerte was machen muß( er sichtete gerade wohl Karteidaten) , dann beginne ich fast zu heulen, weil ich *nur* 1 Problem zur gleichen Zeit bewältigen kann - aber erst danach , wenn die Rente geklärt ist , die Kraft habe, zum Hausarzt zu gehen und mich meinem Übergewicht und vermutlich beginnendem Diabetes zu stellen. Das kann ich aber nicht reduzieren, weil ausgerechnet Mirtazapin mein bestes medi ist....trotz 20 kg Zunahme, die Wirkung ist so super, daß ich es nicht tauschen kann.

Es ist schon sehr belastend, und meine Reaktion auf solche "normalen" Dinge bestärkt mich darin, durchzuhalten - ich bin wirklich nicht mehr in der Lage, einen anspruchsvollen medizinischen Beruf mit viel Stress zu bewältigen.

Öhrchen steif halten!!!

B.
Munder
Beiträge: 86
Registriert: 14. Jan 2004, 17:47

Re: BU Rente...unendliche Geschichte

Beitrag von Munder »

Hallo Sylvia, hallo an alle,
auch ich bin seit 2 Jahre wegen endogener Depressionen und einer Sehbehinderung berentet. Die Rente wurde damals auch recht schnell bewilligt, allerdings mit einem Zusatz: "Berentet auch wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage". Wer kennt diesen Zusatz ebenfalls und wie ging es danach weiter?
Ich komme so einigermaßen ohne Medikamente (wegen starker Nebenwirkungen, weil die Wirkung einfach nur kurzfristig angehalten bzw. auch so was wie Manien aufgetreten sind) über die Runden. Depressionsfrei war ich absolut nie. Einige Symptome sind durch die Behandlung und den Ruhezustand besser, aber die Antriebslosigkeit und das Gefühl der Wertlosigkeit, wenn auch in abgeschwächter Form, sind immer geblieben
Zurzeit bin mal wieder sehr stumpf, antriebslos und wie gelähmt und ohne jede Meinung - ich denke, weil mir auch eine Weiterbewilligung der Rente bevorsteht.
Ich würde sehr gerne wieder arbeiten, aber ich fühle mich einfach zu schwach und nicht in der Lage, mich diesem Druck dauerhaft wieder auszuliefern.
Ich kann mich nur kurzfristig konzentrieren und bin auch psychisch und körperlich schnell erschöpft.

Gruß Marga
betina
Beiträge: 198
Registriert: 20. Mär 2003, 17:39

Re: BU Rente...unendliche Geschichte

Beitrag von betina »

@Marga,
ch habe bereits ja meinen Weg zur Rente beschrieben. Es erstaunt mich nur immer wieder, wie utnerschiedlich die Beurteilingen/Gewährungen sind. Bei Dir gab es sogar einen Grund , warum zu schnell. Berentet auch wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage". Da denke ich mal, betrifft das nicht alle. Ich hatte ja bereits bei Antrag der Rente 2003 ganz viele Einschränkungen, so daß mir beim Arbeitsamt gesagt wurde, so einen Arbeitsplatz gibt es gar nicht, ich konnte meinen Beruf als Sekretärin nicht mehr ausführen, daß war klar. Da ich aber nicht mehr schreiben konnte (Arthrose in Händen, neben Depris und anderen Beschwerden, auch schlecht hören - Tinnitus, 2 Hörgeräte) war eigentlich auch jeder andere Beruf für mich verschlossen. Trotzdem bekam ich keine Rente. Ich denke ma, wenn es Dir gesundheitlich nicht viel besser geht, wird der Grund u.a. "wirtschaftliche LAge" sich auch nicht ändern. Mir geht es auch ohne Arbeit etwas besser, da ich inzwischen Strukturen geschaffen habe, die mir den Aufenthalt zu Hause einigermaßen erleichtern. Wäre es mti meiner Rente klar, könnte ich etwas ruhgier sein, es würde mir gut tun, sagen meine Ärzte. Dir alles Gute.

@Ursula
Ich hoffe, der Gutachtertermin ging gut aus, zumindest Du hast es gut überstanden. Hoffntlich war er nett und hatte Verständnis. Ich hatte leider nicht so viel Glück. Bei mir hatte er nur knappe 10 Min. Zeit und wollte den Rest aus den Unterlagen entnehmen. HAt dann zwar auch im Gutachten geschrieben, ich könne als Sektretärin nur noch 2 Std. arbeiten, aber dann etwas anderes machen. Habe mich allerdings bei der BfA beschwert, denn es ist wichtig, gerade bei Depressionen auch einige Zeit zu haben für Gespräche mit der Patentin, denn hier geht es nicht um z.B. einen Knochenbruch, den man sehen kann. Leider wird bei diesen Krankheiten wenig auf die Seele geachtet. JA, daß man uns auch oft nicht ert nimmt, habe ich auch in den JAhren um die Rente gemerkt. Bei der Gerichtsverhandlung wäre ich fast zusammengebrochen, aber da hatte ich dann Angst, daß die denken, ich stelle mich nur an. MAn kann es Nichtbetroffenen so schlecht nahebringen. Ich hoffe, Du hast Glück und es regelt sich alles zum Guten. Wie Du schreibst "Eure Erlebnisse machen mir Angst und Wut zugleich". Ich glaube - jedenfalls bei mir ist es zum Schluß so, daß ich eigentlich nur noch Wut habe, auf alle Ämter besonders, vor allem Wut auf die BfA die mich total verschaukelt haben und aufgrund meiner Rückfragen ich mich total "verarsch..... fühle. Die Ausreden waren einfach zu dumm. Alles Gute wünche ich Dir und nicht alle haben so ein Pech. Gib die Hoffnung nicht auf


@Sylvia
So wie Du schreibst, empfinde ich es auch. Wenn man die EU-rente erst einmal für 3 JAhre bewilligt hat, kommt man etwas zur Ruhe, was mir meine Ärzte und Psychotherapeutin auch immr bestätigen, nur nach 3 JAhren Kampf, wird man immer "kränker".

Ich stoße so auf den Satz Ich will versuchen eine neue Kur zu bekommen". HAbe oben weiter schon geschrieben, daß ich mich von allen, besondern von den Ämtern "auf den Arm genommen fühle". Vor Gericht wurde ja auch mein EU-Rentenantrag abgelehnt. Begründung u.a. auch, daß ich doch daran denken sollte, daß dann alles für mich vorbei sein, z.B. ich keine Kur mehr bekomme, um evtl. nochmals wieder gesund zu werden und am Arbeitsleben teilnehmen zu können (ich bin 59). Wenn die Rente ausläuft, muß Du doch swieso zum Gutachter, oder? Dann könntest Du doch mal nachfrgen, ob es nicht sinnvoll wäre, eine Kur zu machen, damit sich dein Gesundheitszustand bessert und die evtl. wieder arbeiten kannst, evtl. eine Halbtagsbeschäftigung. ALs ich letztens in der Reha war, waren dort einige, die auch z.Z. eine EU-Rente bezogen und trotzdem eine Reha bekamen. Deshalb fand ich auch die Bemerkung seinerzeit bei Gericht so dumm, mir zu sagen, ich bekäme als EU-Retner keine Reha mehr. Mehr kann ich leider auch nicht sagen. Mit den Gutachtern ist es sicherlich sehr unterschiedlich. Welche sind wirklich sehr nett, andere machen Probleme. Ich habe sehr unterschiedliche kennengelernt. Sehr gute Erfahrungen hatte ich mit dem MdK. Dort waren immer sehr verständnisvolle Ärzte. Dir drücke ich den Daumen und wünsche Dir alles Gute

Viele liebe Grüße an Alle betina
Speranza
Beiträge: 385
Registriert: 9. Apr 2005, 13:58

Re: BU Rente...unendliche Geschichte

Beitrag von Speranza »

Hallo Byron, hallo Betina und alle,
ich freue mich ganz doll über eure Antworten und euer Mitfühlen!!
Mein Gutachtertermin ist eigentlich ganz gut verlaufen, allerdings kann ich überhaupt nicht einschätzen ob mein Antrag unterstützt wird.
Es war eine Fachärztin, die mich sachlich, gründlich bis hartnäckig, aber freundlich 9O Minuten lang befragt hat. Dann folgte die Körperl. Untersuchung und EEG - nach zwei Stunden war ich wieder draußen - sehr erschöpft und erleichtert zugleich.
Nachträglich habe ich den Eindruck, dass die Ärztin akzeptiert und verstanden hat, dass ich den Anforderungen an meinem Arbeitsplatz psychisch und körperlich nicht mehr gewachsen bin, dass ich wirklich krank bin und es für mich auf Grund der Einsparungen im sozialen Bereich stellenmäßig keine leichtere Arbeit gibt.
In der Praxis sagte man mir, dass nun erstmal meine mitgebrachten Berichte durchgearbeitet werden, aber in wenigen Tagen das Gutachten an die BfA rausgeht. Ich müsste, um das Ergebnis zu erfahren, das Gutachten direkt bei der BfA anfordern.
Nun warte ich also das Ergebnis ab - es ist schön, euch bei der Warterei an der Seite zu wissen!
Doch was heißt in meinem Fall "Warten" - ich habe immerhin 4Wochen nach Antragstellung schon meinen Gutachtertermin gehabt!!!
Ich hoffe sehr, dass sich bei euch etwas im positiven Sinne bewegt!!
Aufgeregte Grüße
Ursula
PS: ich habe übrigens gesagt, dass ich keine REHA mehr will, weil ich gerade in meiner Psychotherapie Fuß fasse.
byron

abgelehnt....

Beitrag von byron »

Hallo liebe Leidensgenossen

nachdem das Gutachten der Obergutachterin nach 9 Monaten...nun fertig gestellt wurde,und ich Ende Februar auch die Ablehnung meines Verlängerungs-BU Rentenantrags bekam, muß ich nun den Weg der Klage gehen.

Meine Ärztin hat sich über die 2 Gutachter des Versorgungswerkes so geärgrt, weil sie völlig neue Diagnosen "erfanden", die nicht auf mich zutreffen( Borderline und etwas Dysthymie)und somit ihre Diagnose natürlich in Frage stellten, daß sie ungefragt sofort 2 Seiten Widerspruch schrieb, daß die seit 98 behandelnden Nervenärzte sowie der Gutachter 2002 mit ihr konform gehen in der Diagnose chron, rezidiv Depression mit saisonal 2-3 schweren Schüben/ Jahr sowie Angststörung und daß ich unter Höchstdosis 2-er potenter ADs nun lebe - 150 mg Sertralin und 37.5 mg Mirtazapin.
Dazu noch Schwerhörigkeit( die Obergutachterin hat meinen HNO NICHT angeschrieben, wie ich sie ermächtigt hatte, sondern keß im Gutachten behauptet, im Gespräch sei ihr keine Beeinträchtigung aufgefallen - aber ich bin mgd schwerhörig! Da war mein HNO auch sauer, als er das las, was sie sich fachfremd angemaßtzu diagnostizieren!
Mein Lymphödem in beiden Beiden findet sich als leichte Schwellung der Fußgelenke wieder...usw

Es ist schon frustrierend, dann im Gutachten sowas zynisches lesen zu müssen wie " mit etwas Willenskraft" kann sie wohl arbeiten, und die Obergutachterin zwar feststellt, wo ich überall nicht arbeiten kann, aber ...zB als Gutachterin ( da hätte ich fast bitter gelacht...).

Nun geht es weiter in dieser unerfreulichen Geschichte.

Meine Anwältin kontaktiert die RS Versicherung und dann wird Klage eingereicht, mit 3 ärztlichen Bescheinigungen, die den 2 vom Versorgungswerk bezahlten...diametral widersprechen.

Sachlich sieht as also gut aus - aber mein vertrauen in die Unabhängigkeit und Sorgfalt der Gutachter ist doch arg ramponiert und ich traue mittlerweile keinem mehr.

Schade, aber es ist nun reines pokern: klagt sie, oder nicht? Wenn nur 20 % der Betroffenen zB wegen fehlender RS Versicherung oder schlecht eingestellter Depri nicht klagen , haben sie beim Vers-werk schon profitiert.

Und die haben 2004 über 10 Mill Überschuß erwirtschaftet( es ist ja ein berufsständisches Versorgungswerk) - und meine Rente beträgt 400 E...es ist frustrierend, wie hart da vorgegangen wird, und wie ungerecht es zugeht.
Zumal auch von Seiten eines Mitarbeiters in einem Telefonat mit meiner Anwältin gesagt wurde " der Mann verdient ja gut!"(Ist auch über das gleiche Vers.werk Rentenversichert) - so ist das wirklich übelst - ich habe schließlich selbst einbezahlt, und es ist kein Almosen, was verteilt wird!!!

Wer hat Erfahrungen mit Klagen??? Kommt es da vorab noch zu Verhandlungen, wenn der Rententräger merkt, man klagt doch? Wie läuft das so ab? Ich bin richtig böse, weil ich mich derart verschaukelt fühle und allein das nicht hinnehmen kann, ohn mich zu wehren.

frustriert

B.
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