Mutterliebe-Was ist das?

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future
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Mutterliebe-Was ist das?

Beitrag von future »

Hallo da draussen,

ich habe mir viele Eurer Beiträge durch gelesen und dabei ist mir aufgefallen das die Beziehung zu der Mutter viel mit den Problemen der " Kinder " zutun hat.
" Fehlende " Mutterliebe scheint dabei eine grosse Rolle zu spielen, " fehlende " Vaterliebe weniger.
Wie kommt das?
Es zeigt mir aber auch, wie viel Verantwortung auf einer Mutter lastet und wie gross die Gefahr ist, das eine Mutter vor ihren Kindern und der Gesellschaft nicht besteht.
Die Väter werden nach wie vor weniger in die Pflicht genommen. Wenn Väter nicht für die Kinder da sind, dann wird es immer noch mit zu viel Arbeit; Überlastung; kann die Gefühle nicht so zeigen; Alkoholproblemen oder anderen Frauen; ect. - pp entschuldigt. Mit anderen Worten:
Die fehlende Vaterliebe scheint immer noch entschuldbar zu sein. Die fehlende Mutterliebe aber nicht!

Doch was ist eigentlich Mutterliebe?
Wie entwickelt sie sich? Ist sie da, wenn das Kind zur Welt kommt, oder schon während der Schwangerschaft?
Und mit welchem recht erwartet man nach wie vor das eine Mutter sich mehr um ihre Kinder kümmert, als ein Vater?
Ich habe dieses Phänomen am eigenem Leibe zu spüren bekommen, bin mittlerweile aber selbst Mutter von drei Kindern.
Ein grosser und äußerst wichtiger Faktor, ist meiner Meinung nach, die Zeit die man mit seinen Kindern verbringt. Hierbei geht es nicht so sehr darum, wie viel Zeit man mit ihnen verbringt, sondern mehr darum wie man diese Zeit gestaltet. Und genau darin liegt auch ein grosses Problem.
Ein anderer Faktor ist, das viele Eltern immer noch glauben Übermenschen sein zu müssen. Zeige deinen Kindern ja nicht irgendwelche Schwächen. Weine nicht vor deinen Kindern; sei allzeit bereit in die Bresche zu springen; sei deinen Kindern ein gutes Vorbild!
Kinder sollen sich nicht mit Problemen der Eltern belasten!
Wie Unrecht tun wir unseren Kindern damit! Und wie Unrecht auch uns selber!
Ich rede mit meinen Kindern über belastende Situationen. Versuche zu erklären wie es dazu gekommen ist und was wir tun müssen, um das durchzustehen. Dabei werden auch Fehler unsererseits, also Fehler von den Erwachsenen, zugegeben.
Meine Erfahrung: Meine Kinder können besser damit umgehen, auch wenn wir Eltern mal nicht so gut drauf sind. Sie wissen ja warum und das es mit ihnen nichts zu tun hat. Wir können uns gegenseitig trösten und uns Mut machen.
Anmerkung: Meine älteste Tochter hat schon ihre eigene Familie, mein Sohn ist siebzehn und unsere Tochter sieben.
Ich würde mich freuen Eure Meinungen und Erfahrungen dazu zu lesen.
Liebe Grüsse
Heike
future
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Re: Mutterliebe-Was ist das?

Beitrag von future »

Hallo,

schade. Eigentlich hahe ich gedacht das gerade zu so einem Thema viel zu sagen ist.
Wahrscheinlich habe ich es falsch angepackt.
Mir geht es nicht darum die Vaterliebe abzuwehrten und Mütter in Schutz zu nehmen. Wenn der Beitrag so rübergekommen ist, dann tut es mir leid und ich entschuldige mich dafür. ( Bin noch nicht so geübt darin, Gedanken schriftlich in Worte zu fassen).

Also Formuliere ich meine Frage um:
Worin besteht der Unterschied zwischen der Beziehng zum Vater und Der zur Mutter?
artemis
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Re: Mutterliebe-Was ist das?

Beitrag von artemis »

Hallo Heike!
Ich hätte da irre viel zu schreiben können. Mehr als mir gut tut. Ich hätte zig Beispiel aufführen können, warum ich dir recht gebe, obwohl ich eine ganz andere Lebenssituation habe als du. Bin mit meiner Sichtweise hier aber auch schon oft angeeckt (besonders bei den Müttern). Da hatte ich schlicht und simpel keinen Bock drauf.
Tut mir sehr leid für dich und das eigentlich interessante Thema.
Liebe Grüße von
Arte
Caroline1
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Re: Mutterliebe-Was ist das?

Beitrag von Caroline1 »

Hallo Heike

Erstmal ist es bestimmt nicht "unfair", ein so schwieriges Thema anzuschneiden. Ich denke, es ist hauptsächlich sehr vielschichtig.
Mich beschäftigt diese Frage eigentlich erst so richtig, seit ich selbst Mutter bin, und ich habe immer wieder Schwierigkeiten, selber diese sogenannte Mutterliebe zu empfinden. Da frage ich mich immer wieder, wieviel daran eigentlich nur Mythos ist, und was daran tatsächlich von Natur aus sozusagen vorgegeben ist. Ich bin mir zB auch ziemlich sicher, dass es auch Männer, sprich Väter gibt, die an dieser Problematik leiden. Die zB eine "Übermutter" als Partnerin haben und ihre Vaterrolle deshalb nur sehr schwer einbringen können.

Ich tendiere sogar dazu, zu behaupten, dass der Unterschied zwischen Mutter- und Vaterliebe viel kleiner ist als uns das so weisgemacht wird. In der ersten Zeit ist ein kleines Kind ja tatsächlich mehr auf seine Mutter angewiesen als auf den Vater, aber danacj sind für mich die Rollen zu großen Teilen austauschbar. Für ein Kind ist Elternliebe sehr sehr wichtig, im Idealfall natürlich von beiden Elternteilen.

Ach, es gibt noch unendlich viel zu diesem Thema zu sagen, aber ich bin gerade auch nicht in Topform, um all meine Gedanken so genau formulieren zu können. Was mein grundsätzliches Interesse an den Antworten auf deine Fragen aber nicht schmälert, im Gegenteil!

Ich wünsch dir eine gute Nacht

Caroline
Caroline1
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Re: Mutterliebe-Was ist das?

Beitrag von Caroline1 »

Liebe Arte

Schön, dich auch hier zu lesen, und ich glaub dir gerne, dass deine Sichtweise bei so manchen Müttern aneckt, wobei du ja weisst, dass ich dir in dieser Hinsicht sehr nahe stehe:-)

Ich bin total geschafft von meinem Umzug, hab den praktischen Teil jetzt hinter mir, aber jetzt fangen andere Schwierigkeiten an, und die sind auch nicht von Pappe....Ich hoffe, dir gehts gut, und ich würd mich auf ein Wiedersehen mit dir freuen!?!?!

Ganz liebe Grüße an dich von

Caroline
future
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Re: Mutterliebe-Was ist das?

Beitrag von future »

Hallo Artemis und Caroline 1,
mit dem ´Anecken`habe ich auch so meine Erfahrung, vom Kindesalter bis zur Erwachsenen hin. Erst gestern hatte ich wieder so ein Erlebnis damit.

" Daran kann man eben nichts ändern" ist meiner Meinung nach der schlimmste und auch Folgenschwerste Spruch auf dieser Welt. Er ist weitverbreitet , gerade unter den Erwachsenen. Die Gründe dafür sind natürlich vielschichtig.

Warum ich diesen Spruch für dieses Thema anführe?

Weil es der am meisten Benutzte ist, um unangenehmen Gesprächen aus dem Weg zu gehen.
Folgenschwer: Weil diese Reaktion , oft genug benutzt, in den meisten Fällen zur Aufgabe führt. ( " Okay, ich gebe auf, es hat ja doch keinen Zweck" )
Wenn diese Reaktion kommt, hat der Andere bereits gewonnen. Ein Aufatmen, " Endlich muß ich mich mit diesem unangenehmen Thema nicht mehr beschäftigen".

Aber, Artemis, war das eigentliche Ziel nicht: einen Mißstand aufzudecken?!

Anecken = Anstoßen; Mißfallen erregen
Mißfallen = Nichtgefallen; Nichteinverstandensein

Hier geht es um Tabuthemen die, wenn angesprochen, natürlich Mißfallen erregen!
Wir assoziieren das Ansprechen von Tabuthemen mit Kritik an der Gesellschaft.

Tabu = unantastbar; heilig; geheiligt;verboten, im herkömmlichen Sinn = Vorschrift innerhalb einer Gesellschaft.

Also: Unsere Gesellschaft schreibt uns vor nicht über solche Themen zu sprechen. Folglich duldelt unsere Gesellschaft Mißstände, oder sehe ich das falsch?!
Ich kann jedenfalls nichts ´Heiliges`an negativem Verhalten finden.

heilig = erhaben über alles Irdische ( als Eigenschaft Gottes); fromm, von Gottes Geist erfüllt.

Hier geht es um das ´Wachrütteln`der Gesellschaft! Um das ´Aufzeigen`von Mißständen. Um die Notwendigkeit, neue Vorschriften für den Umgang und das Zusammenleben der Gesellschaft zu finden.

Nun sieht dieser Beitrag auf den ersten Blick mal wieder so aus, als wenn ( mal wieder ) Eine da wäre, die all ihre Probleme nur auf die Gesellschaft abwiegeln möchte. Doch das ist nur Oberflächlich betrachtet so. Wer so empfindet, macht sich nicht die Mühe ´hinter die Kulissen`zu schauen.

Gesellschaft = maßgebende, führende Schicht eines Landes od. Stadt.

Diese Gesellschaft und alle Vorherigen wurden aus dem Vertrauen heraus vom Volk gewählt, für das Wohl des Volkes zu sorgen.

Volk = durch gemeinsame Sprache u. Kultur verbundene, größere Gemeinschaft von Menschen.

Wir haben die eigentliche Bedeutung dieser Worte vergessen. Unsere Sprache ist zu einem seelenlosen Werkzeug degradiert worden und wer sie so benutzt handelt oft auch dementsprechend.
Das Ziel = Aufdecken von Mißständen; nicht aufgeben; habt Mut zum ´Wachrütteln`.

" Das Ziel ist der Weg und der Weg ist das Ziel"
LG
Heike
future
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Re: Mutterliebe-Was ist das?

Beitrag von future »


Hallo Caroline 1,
ich kann deine Gefühle nachempfinden.Mit einer Aussage bin ich aber nicht ganz einverstanden. In der ersten Zeit benötigt ein Kind die Mutter mehr, als den Vater?

Das ist doch nur physisch betrachtet ( Wenn man davon ausgeht, das die Muttermilch das beste für´s Kind ist ) richtig.

In Kriegen haben schon viele Mütter ihr Leben verloren und viele Neugeborenen haben überlebt. Glaubst du das alle diese Kinder deswegen seelische Probleme haben? Das Alle mit ihrem Leben nicht klar kommen?

Es ist die Wärme; Zuneigung; der Zuspruch; die Förderung und die Anerkennung, die die seelische Entwicklung eines Menschen ausmacht. Die Nahrung ist natürlich ein sehr wichtiger Faktor, aber Kinder ohne Mutter verhungern nicht.

Nun, das ist ein Widerspruch in sich selbst, denn es verhungern ja leider immer noch viele Kinder auf dieser Welt.

Das liegt aber nicht daran, weil sie vielleicht keine Mutter mehr haben, sondern weil sich niemand Ihrer annimmt.

Auf Grund meiner Vergangenheit und auch meiner jetzigen Situation, und meinem ständigen Verlangen nach Verstehen, beobachte ich die Reaktionen meiner eigenen Kinder oft sehr genau. Dabei ist mir klar geworden: es gibt eigentlich keinen Unterschied zwischen Mutter- und Vaterliebe, zwischen der Liebe einer geliebten Tante und der eines lieben, und wiedergeliebten, Opas.( Die individuelle Persönlichkeit eines Kindes sehe ich als Naturgegeben an und nicht als Unterschied in der Sache).
Die Reaktionen der Kinder sind gleich. Strahlende Augen; Kinderlachen; Freude und Lebensmut. Da besteht auch kein Unterschied zwischen Jungen und Mädchen. Die Reaktionen verlieren höchstens ihre ´Heftigkeit`mit zunehmendem Alter.
Es geht um die Bezugsperson eines Kindes. Und natürlich geht ein Kind, mit seinen Nöten, aber auch seinen Freuden, viel lieber zu einer Person die Es kennt. Es geht um das sogenannte ´Feedback`.( ´Feedback` ist für mich das Wort des Jahrhunderts, auch für uns Erwachsene äußerst wichtig. Dieses Forum beweist wie wichtig). Wie reagiere ich auf die Freude meines Kindes, interssiert Sie mich? Höre ich meinem Kind zu? Frage ich mich woher die Ängste meines Kindes kommen?

Im Grunde genommen sucht sich das Kind, sofern es die Möglichkeit einer Wahl auch hat, die wichtigste Bezugsperson selber aus.
Es ist die, mit der das Kind am leichtesten klarkommt.

So!
Und hier kommt jetzt die Rolle eines Jeden ins Spiel.

Wenn man mal die Entwicklung der Menschheit betrachtet, wird man erkennen das die Aufgabe der Erziehung früher nie nur, oder in erster Linie, der Frau überlassen worden ist.
Und warum soll etwas, das über viele Jahrtausende hinweg funktioniert hat, heute nicht mehr funktionieren?
Die Gemeinschaft, wie sie früher bestand, gibt es nicht mehr in diesem Sinne. Wir leben nach dem Irrglauben nicht mehr aufeinander angewiesen zu sein.
Wie gesagt: Ein Irrglaube!

Glaube = innere Gewißheit, die von Beweisen unabhängig ist; gefülsmäßige Überzeugung
irren = ohne Kenntnis der Richtung umherlaufend

Wir sind diese Gemeinschaft und dieses Forum ist der beste Beweis für unseren Irrglauben.

Ich wünsche dir viel Kraft und Mut, hoffe du überstehst auch noch den Rest deines Umzugs.

LG
Heike
future
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Re: Mutterliebe-Was ist das?

Beitrag von future »



Anmerkung:
Die von mir angesprochenen Reaktionen wie, Freude; Zuneigung; Lebensmut und Hunger nach Anerkennung, können wir sogar bei unseren Tieren erleben. Wer ein Haustier hat weiß wie wichtig Zuwendung für eine gute Entwicklung ist, oder sollte es zumindest wissen.

Sich an der ungeschönten Lebensfreude eines jeden Wesens selbst erfreuen zu können. Ist das nicht die Mühe wert?
Mir zeigt es, wie wichtig Liebe ist. Das ist Grund genug für mich der Welt und ihrer Wesen die größtmögliche Zuwendung zu geben.

Ach ja!

Liebe = starke Zuneigung; starkes Gefühl des Hingezogenseins

Jetzt kommts!

Liebe = opferbereite Gefühlsbindung ( Menschen-, Mutter-, Nächsten-, Tier-, ( AUGEPASST! ) VATERLANDS-liebe).

Wo bleibt dieVaterliebe?!

Können Väter nicht lieben?

Ich schrieb von ´den Wesen dieser Welt`!


Nun, ich mag auch AUSSERIRDISCHE.
EIN HERZLICHES WILLKOMMEN DEN VÄTERN DIESER WELT; ODER WO IMMER IHR AUCH HER KOMMT.

Message ende
LG
Heike
artemis
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Re: Mutterliebe-Was ist das?

Beitrag von artemis »

Hallo Heike!

Klar ist es das Ziel Mißstände aufzudecken. Und es macht mir auch nichts aus dabei anzuecken. Aber ich muß schon auch einen (persönlichen) Nutzen darin sehen oder wenigstens ein Vorankommen in der Sache. Dieses Forum ist für mich aber nicht der Ort, sich heftig zu verausgaben, das tue ich dann doch schon lieber im realen Leben.

Wenn zu Beispiel, von einer sich scheinbar selber mit ihren Ansprüchen überfordernden Mutter, die ihrem Kind im fast jugendlichen Alter so gar nicht zumuten mag, der man versucht klar zu machen, daß man das auch anders sehen kann, die Antwort kommt man könne da nicht mitreden, wenn man keine Kinder hätte, dann ist das für mich vergebene Liebesmüh. (Oh man, was für ein Satz!) Seit dem enthalte ich mich des Komentars, wenn am anderen Ende scheinbar eine "Übermutter" sitzt.

Ich habe zwar keine eigenen Kinder, bekomme um mich herrum aber schon recht intensiv mit, wie welche aufwachsen. Und mir erscheinen die Kids besser drauf zu sein, die nicht zu sehr in Watte gepackt und begluckt werden. Die bei denen Zuwendung nicht Quantität sonder Qualität hat. Die bei denen die Eltern, insbesondere die Mütter, sich teilweise den Freiraum erhalten auch ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Eltern die auch für sich selber sorgen sind, meiner Meinung nach besser drauf und können dann, in der Zeit, in der sie mit den Kinder zusammen sind viel gelassener sein und mehr geben.

Wenn Eltern regelmäßig auch mal zeitweise nicht für die Kinder verfügbar sind, heißt das automatisch, daß Kinder auch Beziehungen zu anderen Menschen aufbauen (müssen). Das können Kinderfrau(mann?), Großeltern, Tanten, Onkels, nette Nachbarn etc. sein.

Idealisiern wir nicht alle die bäuerliche Großfamilie, wie es sie früher gab? Nun, da war das aber so, daß die Mütter recht bald wieder mit aufs Feld gingen und der Nachwuchs bei den Großeltern blieb, die sich nebenbei aber auch noch um leichte häusliche Arbeiten gekümmert haben. Es hat also nicht ständig wer die Kinder "betüdet" und schon gar nicht die Eltern.

Ich denke schon, daß Eltern die wichtigsten Bezugspersonen sind und sein sollten. Wichtig ist es aber auch, daß Kinder intensiven Kontakt zu anderen Menschen haben und dabei sich weitere Vertrauenspersonen selber aussuchen können. Für mich war das meine Oma. Meine Eltern haben mich (uns) recht früh mal ein paar Tage bei ihr gelassen und ich habe sie eigentlich immer gerne besucht. Natürlich hatte ich dabei auch mal Heimweh. Hat aber nie lange gedauert. Letztlich war unsere Beziehung so gut, daß ich Oma von manchen Schulproblemen eher erzählen konnte als meiner Mutter. Trotzdem war meine Liebe zu meiner Mutter größer, aber manchmal ist es leichter seine Problem einem zwar lieben und vertrauten Menschschen zu offenbaren, der in der persönlichen "Rangliste" aber nicht gleich an oberster Stelle steht.

Mütter sind für Kinder sehr wichtig, besonders in den ersten Monaten, da muß ich Caro zustimmen. Kinder, die gestillt werden entwickeln sich gewöhnlich sowohl physich, wie auch psychisch besser. Sie haben die besseren Vorraussetzungen, was aber nicht heißt, daß gestillte Kinder ihr Lebenlang glücklich und gesund sind und die nicht gestillten automatisch irdendwann körperlich oder seelisch Krank werden. Für alles gibt es Spielraum und Ausgleich.

Kommen wir zu den Vätern. Meiner war zwar irgendwie da, aber was mir in meiner Entwicklung am ehesten gefehlt hat war seine Aufmerksamkeit. Das liegt an meinem recht stark ausgeprägtem männlichen Anteil, den damaligen Zeiten mit ihrem noch stark verwuzeltem Rollenverständnis und daran, daß mein Vater selber nicht so richtig einen hatte. Ich glaube, daß auch heuten den Vätern sowas noch eher gesellschaftlich verziehen wird als Müttern. Und das, finde ich, ist total falsch.

Väter sind für die Entwicklung eines Kindes genau so wichtig, wie Mütter und gleich danach kommen die anderen Vertrauten, die ein Kind auch dringend braucht. Vater und/oder Mutter können schließlich auch mal (zeitweise) ausfallen oder dem Kind ist es einfach lieber sich jemandem anders anzuvertrauen.

So, nun bin ich mal wieder plötzlich ganz leer geschrieben und mache einfach Schluß, obwohl ich weiß, irgendwas wichtiges habe ich vergessen. Aber morgen ist auch noch ein Tag. Rechtschreibung, Grammatik und Kommasetzung sind wahrscheinlich mal wieder grauenhaft bei mir, aber ich habe keinen Bock mehr zum Korrekturlesen.

Liebe Grüße an alle Frauen (Mütter), Väter (Männer), Menschen, die menschlich sind
Arte
artemis
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Re: Mutterliebe-Was ist das?

Beitrag von artemis »

Caro, dir einfach einen ganz lieben Gruß an dieser Stelle. Ich würde dich auch gerne wiedersehen. Klappt bestimmt irgendwann, irgendwie. Mein Gästebett steht fast immer bereit.
Viel Erfolg und Kraft bei den Nach-Umzugs-Wehen wünscht dir
Arte
albert
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Re: Mutterliebe-Was ist das?

Beitrag von albert »

Also ich finde auch, dass es verkehrt ist, nur nach Unterschieden zwischen Vater- und Mutterliebe zu suchen. Die Liebe der Eltern zu ihren Kindern ist bedingungslos.
Auch die Liebe zwischen zwei Partnern ist bedingungslos, sofern es einer wahren Liebe nahekommt, oder ich möchte das nicht Liebe nennen.
Als Vater habe ich meinem Kind natürlich nicht so viel geben können wie die Mutter, einfach aus biologischen Gründen.
Wenn es mehr Unterschiede zwischen der Liebe von Vater und Mutter zu den Kindern gibt, dann wohl, weil es das Phähomen der Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern gibt. Aber das ist im Forum schon mal angesprochen worden.
Jetzt ist mitten in der Nacht, morgen noch ein Arbeitstag,
Gute Nacht an alle
Albert
future
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Re: Mutterliebe-Was ist das?

Beitrag von future »

Lieber albert,
mit meinem Beitrag suche ich nicht nach Unterschieden, sondern möchte Aufzeigen das es eigentlich keine Unterschiede gibt.
Wer soetwas behauptet tut jedem alleinerziehenden Vater nicht nur Unrecht, sondern nimmt Ihnen auch den Mut.
Diese ´armen` Männer haben, Eurer Meinung nach zu urteilen, doch nie eine Chance auch nur annähernd an eine " Mutter " heran zu kommen.
Ein Kind kann von einem Vater oder jeglichen anderen Person genau so gut erzogen und geliebt werden, wie von einer Mutter.
Damit es keine Mißverständnisse gibt:
Ich bin froh das es Mütter; Väter; Omas und Opas und sonstige Bezugspersonen gibt.
Aber was ich nicht verstehen kann ist, wie kann man in der heutigen Zeit noch an dieser Rollenverteilung festhalten.

Wohl der Familie, bei der die Situation so ist, das die Rollenverteiling passt und jeder zu seinem Recht kommt.

Aber was ist mit all den anderen Familien?
(Vater ist berufstätig und Mutter ist berufstätig. Beide haben weniger Zeit für ihre Kinder.)

albert, ich bitte dich!
Du konntest aus biologischen Gründen deinem Kind nicht soviel geben, wie die Mutter?!

Ist das nicht eher eine der vielen , bequemen Ausreden ,die benutzt wird, damit kein schlechtes Gewissen aufkommt?
tomroerich
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Re: Mutterliebe-Was ist das?

Beitrag von tomroerich »

Hallo Heike,

ich höre bei dir heraus, dass Männer es wohl nötig haben, nach Ausreden zu suchen, wenn sie es nicht schaffen, ebenso nahe an ihren Kindern dran zu sein wie die Mutter.
Ich sage dir mal, wie ich das erlebt habe mit meinen 2 Kindern, wovon das eine jetzt das Studium beginnt und das andere heftigst pubertiert.

Am, besten komme ich gleich zu dem Punkt, der mir wichtig ist: Meine Frau hat sich, nach meinem Empfinden, immer zwischen die Kinder und mich gedrängt, weil sie nun mal davon ausgeht, dass sie wichtiger ist als ich. Das mag nun eine persönliche Ansicht von ihr sein aber sie konnte es jedenfalls so machen, weil sie eben tatsächlich näher an den Kindern ist als ich und das jedenfalls gilt nicht nur für sie.

Allein der Vorzug der Frauen, ihre Kinder zu gebären und zu stillen stellt doch die viel propagierte völlige Gleichstellung von Mann und Frau sehr in Frage, es sei denn, man will abstreiten, dass dies irgendeine Auswirkung auf die Psyche von Kindern habe. In meinen Augen wird damit ein ganz klarer Unterschied geschaffen, der naturgegeben ist und der Frau, wenn sie dies so will, eine größere Nähe zu ihren Kindern ermöglicht. Und das wollen viele Frauen, auch davon bin ich überzeugt. Die Mutterschaft ist eine zu einmalige Gelegenheit, eine überragende Rolle im Leben ihrer Kinder zu spielen als dass Frau sich das entgehen ließe, um es mal mit einem Anflug von Gehässigkeit zu formulieren. Mann kämpft in diesem Fall oft vergebens um eine adäquate Gleichstellung und kann diesen Kampf auch gar nicht gewinnen, denn die Mutter bleibt die Gebärende und die Säugende, wie immer du das auch drehen willst.

Schönen Tag wünscht dir

Thomas
Betroffene für Betroffene

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Data

Re: Mutterliebe-Was ist das?

Beitrag von Data »

Hallo Arte,

super Beitrag, ich stimme dir zu 150% zu! Es bringt dem Kind gar nichts, wenn es die Eltern "zu sehr" lieben und schon bei kleinen Problemen mit Lösungen und Fürsorge und ungewollten Hilfsmaßnahmen überschütten, so dass das Kind glaubt, seine großen Sorgen gar nicht mehr loswerden zu können aus Angst, die Eltern können es nicht verkraften und drehen durch oder begraben einen unter ihren gut gemeinten Ratschlägen und Hilfsmaßnahmen. Ich habe es bei meiner Mutter selbst erlebt, diese gluckenhafte Liebe. Es gibt kaum was belastenderes. Natürlich ist auch das Gegenteil falsch. Mein Vater hatte aus meiner Sicht zu wenig Interesse an seinen Kindern, so dass auch er für mich keine Bezugsperson darstellte, wo ich meine Sorgen loswerden konnte. Aber es ist für Eltern auch verdammt schwer, es wirklich richtig zu machen, dass muss man fairerweise sagen, und nahezu unmöglich ist es für sie, wenn es auch mit ihnen selbst schon falsch gemacht wurde.

Was das eigentliche Thema dieses Threads betrifft, so bin ich der Auffassung, dass es sehr wohl Unterschiede zwischen Mutter- und Vaterliebe gibt. Zum einen aus genetischen Gründen. Ich ziehe gern die Natur bzw. die Tierwelt als Beispiel heran, denn ich finde, auch der Mensch ist nur ein Tier (zumindest ich *g*). Bei den meisten Tierarten kümmert sich das Weibchen um die Aufzucht (Erziehung) der Jungen, das Männchen kümmert sich ums Fortpflanzen und um sich selbst. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Zum anderen sind es gesellschaftliche Gründe, die die Unterschiede zwischen Mutter- und Vaterliebe bedingen, zumindest was das Rollenverhalten betrifft. Ich will mich darüber nicht groß auslassen, es weiss ohnehin jeder, was gemeint ist, denke ich. Aus diesen gesellschaftlichen Erwartungen heraus werden nun den Vätern das "Sich-zu-wenig-kümmern" oder andere Fehler bei der Kindeserziehung auch heute noch eher nachgesehen als den Müttern, wobei aber auch die Väter ihre Rolle zu spielen haben. Nach wie vor ist diese wohl meist die einfachere, glücklicherweise verwischen sich heutzutage die Unterschiede mehr und mehr.

Was uns nun von den Tieren unterscheidet ist u. a. unsere Fähigkeit, nicht nur instinktiv, sondern verstandesgesteuert (entgegen dem Instinkt) zu handeln. Somit sollte es wohl möglich sein, dass ein Vater auch eine gute Mutter sein kann und umgekehrt.

Das war mein Senf zum Thema.

Grüße an alle!

Data
Data

Re: Mutterliebe-Was ist das?

Beitrag von Data »

Hallo Thomas,

ja, auch so kann man es durchaus sehen, und in vielen Fällen stimmt das wohl auch! Aber das ist eine Sichtweise, vor der sich wohl viele Frauen bewußt oder unbewußt verschließen (oder die sie nicht verstehen können, weil sie eben Frauen sind? *g*) Nun ja, wie auch immer.

Hallo Albert, was meinst du mit "bedingungsloser" Liebe?

Grüße

Data
tomroerich
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Re: Mutterliebe-Was ist das?

Beitrag von tomroerich »

Hmmm, ich kann mich nicht damit anfreunden, dass es keinen Unterschied zwischen der Liebe von Vätern und Müttern geben soll. Wäre das so, dann würde es auch keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen geben. Wir sind doch alle bipolare Wesen, haben unsere männlichen und weiblichen Anteile in uns. Es gibt männliche und weibliche Sichtweisen über die Welt und richtig ist weder die eine noch die andere sondern nur beide zusammen, auch wenn sie sich widersprechen. Nach meiner Einsicht sind Frauen bestimmten Aspekten des Lebens näher und Männer wieder anderen und zwar ihrem Wesen nach, nicht durch soziale Prägung. Für Kinder sind dann die Bedingungen optimal, wenn es in den Eltern positive Repräsentanten beider Sichtweisen hat.

Grüße an alle

Thomas
Betroffene für Betroffene

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albert
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Re: Mutterliebe-Was ist das?

Beitrag von albert »

Hallo Heike, Thomas, Commander und die anderen,
natürlich gibt es biologische Gründe, dass Vater und Mutter nicht gleich sind. Als Mann habe ich rudimentäre Brustwarzen. Die haben an meinem Körper keine Funktion. Auf der anderen Seite stand ich mal in der Situation, dass meine Graduiertenförderung auslief, eine irgendwie geartete Verlängerung war nicht zu erwarten und in der Wohnung waren die Ehefrau und das halbjährige Kind. Da bin ich zum Arbeiten in einen Industriebetrieb gegangen. Später wurde mir aus meinem Verwandtenkreis vorgehalten, ich hätte ja die Frau zum Arbeiten schicken können; das war schon ein komischer Onkel, der mir das zehn Jahre später sagte. Ich habe so meine Vermutung, wer dieses Wort meiner Verwandtschaft ins Ohr legte. Anderthalb Jahre war ich in jenem Betrieb und das Kind lernte in dieser Zeit, die ersten Wörter sprechen. Eines Abends berichtete meine Frau, das Kind habe gesagt: "Papa nicht lieb, Papa Arbeit." So war das. Später hatte ich eine gute Anstellung, konnte mittags sogar nach Hause kommen, um dort zu essen und das Kind begrüßte mich: "Papa spielst du mit mir?" Dann wurde zur Freude des Kindes der Stoffball durch das Wohnzimmer gerollt.
Zur bedingungslosen Liebe:
In der "Beziehung" von Eltern zu ihren Kindern fragen diese nicht, stellen keine Bedingungen, der Liebende gibt einfach. Das Wenigste daran ist verstandesmäßig, sondern sehr viel gefühlsbedingt. Eltern nehmen die Mühen des Kinderaufziehens auf sich, weil sie die Antworten der Kinder auf ihre Zuwendung als Erwiderung der Liebe empfinden und nehmen. Das ist eine Verbindung auf Gedeih und Verderb. Kinder kommen hilflos auf die Welt, sie sind als Säuglinge den Erwachsenen ausgeliefert, können zunächst nicht sitzen und nicht gehen, sie brauchen Hilfe beim Trinken und beim Saubermachen usw. Auch später, wenn sie gehen können, brauchen sie noch jahrelang die Hilfe der Eltern. Aber die Eltern müssen den heranwachsenden Kindern auch Beschränkungen auferlegen. Ein Vater, der seine Tochter verwöhnt, eine Mutter, die ihren Sohn verwöhnt, vergisst, dass Kinder Verzicht üben müssen, sonst werden sie später zu Egomanen, Menschen mit einer narzisstischen Störung. An diesem Punkt findet die bedingungslose Liebe ihre Grenzen.
Herzliche Grüße
Albert
MissMarple

Re: Mutterliebe-Was ist das?

Beitrag von MissMarple »

Hallo an alle,

jetzt will ich auch noch meine Meinung zu der Thematik äußern.

Mutterliebe, Vaterstadt, Vaterland sind Worte, die sich sicher irgendwie begründen lassen, genauso wie alle Frauen sind häuslich, mütterlich, schwach und emotional, alle Männer (Väter) gehen raus und verdienen den Lebensunterhalt für die Familie, weinen nicht, zeigen keine Gefühle, sind stark etc.

Aber das ist doch alles Schnee von gestern (hoffentlich!!!!!!!!!!). Natürlich ist die Liebe zu den Kindern genauso wie die Liebe der Kinder nicht vom Geschlecht abhängig

Ich hoffe. dass es für die Generation, die nach den berühmt, berüchtigten 60er Jahren des letzten Jahrhunderts geboren wurde, gar keine Frage mehr ist. Die von ihren Eltern so erzogen worden sind, dass es die "typischen" Geschlechterrollen nicht mehr gibt.

Unsere Eltern sind selbst nach dem "alten Muster" erzogen worden, genauso wie sie uns noch nach dem Muster erzogen haben.

Das waren meine allgemeinen Anmerkungen, nun kommen die persönlichen.

Das Verhältnis meiner Geschwister und mir zu unserer Mutter war auch als wir alle schon erwachsen waren sehr eng, mit ihr haben wir alles besprochen, mit ihr haben wir telefoniert, sie hat uns angerufen, wenn wir krank waren, wenn wir Geburtstag hatten etc. Unsere Mutter besprach dann alles mit dem Vater. er wußte immer Bescheid. Unsere Mutter konnte Gefühle zeigen, unser Vater nicht, er hatte es nicht gelernt. Wenn wir aber eine Bitte hatten, er war immer zur Stelle, er stand uns immer zur Seite.

Nach dem unsere Mutter gestorben war und unser Vater einen schweren Schlaganfall(er konnte nicht mehr sprechen und laufen)hatte, sagte mein Bruder eines Tages völlig aufgelöst zu mir, dass er lange nicht soviel für den Vater empfinden könne wie für die Mutter. Ich gab ihm recht, es ging mir genauso. Unser Vater kam in ein Pflegeheim und wir Kinder besuchten ihn abwechslnd jeden Tag. Das erstemal in unserem Leben haben wir uns wirklich mit unserem Vater "beschäfftigt", haben mit ihm gesprochen, haben nur Zeit für ihn gehabttu.s.w. Und als er dann nach einem dreiviertel Jahr starb, war unsere Trauer riesengroß. Durch die Schwestern im Pflegeheim ließ er uns nach seinem Tode ausrichten, er wisse, was für tolle Kinder er hat.

Heute bin ich froh, diese intensive Zeit mit unserem Vater gehabt zu haben, ich durfte nach der Mutterliebe auch die Vaterliebe erleben.

Birgit
artemis
Beiträge: 912
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Mutterliebe-Was ist das?

Beitrag von artemis »

Also, ich glaube, ich muß meine "lila Latzhose" in der hinterletzten Ecke des Kleiderschrankes suchen gehen... Mist, ich habe sie wohl schon vor Jahren zur Altkleidersammlung gegeben.

Mir klingen viele der Beiträge nach: Die Mütter sind wegen Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit näher an den Kindern dran und das muß dann auch die nächsten 20 Jahre so bleiben. Das ist aber, meiner Meinung nach total falsch. Zugegeben in den ersten Wochen/Monaten ist das Mutter-Kind-Band besonders intensiv. Aber auch da können Väter sich beteiligen. Ein Baby muß schließlich nicht nur gesättigt werden. Auch die Väter können Körperkontakt mit dem Kind herstellen, können fürs Bäuerchen sorgen, trösten, baden, wickeln, spielen, Gutenachtlied singen...

Jetzt kommt bestimmt das Argument mit der Zeit. Schließlich bleiben ja die Mütter meist erst mal zuhause, und die armen Väter müssen arbeiten gehen. Aber es soll ja auch noch einen sogenannten Feierabend und Wochenenden geben. Und es geht mir mal wieder um Qualität und nicht Quantität. Die Mutter wird sich wohl auch kaum den ganzen Tag mit dem Baby beschäftigen können. Dafür gibt es zu viele Dinge die zusätzlich erledigt werden müssen.

Außerdem finde ich das Argument mit dem Tierreich nicht passend. Erstens ist der Mensch eben nur biologisch ein Tier. Zweiten gibt es im Tierreich zig Beispiele, wo sich die Männchen sehr intensiv um Brut und Nachwuchskümmern. Es gibt sogar Arten, da legen die Weibchen nur die Eier, verziehen sich dann total und die Männchen sorgen für das Gelege. Oh man, sind das schlechte Mütter und die armen Väter Das Tierreich zeigt höchstens, daß es eben auch anders gehen kann, als der Mensch es aus Tradition und gesellschaftlichem Zwang macht.

Aus jedem Baby wird irgendwann Kleinkind, Schulkind, Jugendlicher und junger Erwachsener. Im Rahmen dieser Entwicklung nimmt die "Wichtigkeit" der Mutter sehr schnell ab und die des Vaters zu, schnell sind beide gleichwichtig für ein Kind und werden es auch bleiben. Weil Männer und Frauen eben verschieden sind, wird der eine die andere (und andersrum) nie ganz ersetzen können. Vater- und Mutterliebe sind vielleicht nicht gleichartig aber sicher gleich wichtig und –wertig für ein Kind.

Ist da in einem Posting vielleicht auch etwas männlicher "Schwangerschafts- Geburts- und Still-Neid" vorhanden? Ich weiß ja nicht, ob das für frau wirklich sooooo toll ist, wenn ihr wochenlang übel ist, sie nicht mehr essen und trinken darf wonach ihr ist, der Bauch irgendwann so dick ist, daß sie sich die Schuhe nicht mehr zubinden kann oder im Bett keine rechte Schlafposition findet, die Schmerzen der Geburt durchzustehen, monatelang schwere tropfende Brüste zu haben und ihre Zeiteinteilung fast völlig auf die Bedürfnisse des Säuglings ausrichten zu müssen. (Mal ganz abgesehen vom beruflichen Karriere-Knick oder gar nicht erst einen guten Job zu bekommen, weil frau schwanger werden könnte.) Das alles und die Liste ließe sich fortsetzen, müßte eigentlich jede Frau davon abhalten Kinder zu bekommen, wären da nicht auch die damit verbundenen Glücksgefühle. Wodurch auch immer die ausgelöst werden, aber zum Glück gibt es sie, sonst wäre die Menschheit wohl schon ausgestorben. Mit einigen jungen Müttern gehen die und ihr Beschützerinstinkt in der ersten Zeit quasi etwas durch und sie lassen scheinbar niemanden, nicht mal den Vater gerne an sich und das Kind ran. Das gibt sich aber meist recht schnell, insbesondere wenn der Vater liebevoll aber auch bestimmt zeigt, daß er seine neue Rolle annehmen will. Das ist meine Erfahrung als außenstehende Beobachterin.

Meiner Meinung nach, wird den Müttern von der Gesellschaft zu viel aufgedrückt. Das überfordert sie und macht es auch den Vätern schwer sich in ihrer neuen Aufgabe zurecht zu finden (aber eben auch leicht sich zu "verdrücken"). Wer mir dabei aber am meisten leid tut, das sind die Kinder die zwar einen Vater haben aber, aus welchem Grund auch immer nicht genügend Zuwendung und Liebe von ihm bekommen. Da frage ich mich: Ist es dann nicht besser gar keinen Vater zu haben, als einen der einen anscheinend für nicht wichtig hält?

Arte
artemis
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Re: Mutterliebe-Was ist das?

Beitrag von artemis »

Birgit, wir könnten Schwestern sein!
Genau so, wie du es beschreibst, war/ist es bei uns auch.

Mein Vater war durch meine Mutter immer informiert über die Kinder, aber gerade ich als Mädchen hatte keine echte Beziehung zu ihm.

Meine Eltern leben allerdings noch, aber auch ich bin Kind der mittleren 60er und habe erst in den letzten Jahren, den Kontakt zu meinem Vater bekommen, den ich als Kind gerne gehabt hätte. Manches (leider nicht alles) läßt sich auf anderer Ebene nun nachholen. Wir haben schon auch unsere Konflikete aber wenigstens werde ich jetzt endlich von ihm als Mensch wahrgenommen und bekomme direkte Reaktionen von ihm. Wir haben auch viel schöne gemeinsame Zeit, Zeit in der wir endlich mal wirklich zusammen sind und zusammen was machen, reden oder auch einfach nur gemeinsam schweigen.

Arte
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