Beschwerde über Klinik an die BfA

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Lisa23

Beschwerde über Klinik an die BfA

Beitrag von Lisa23 »

Hallo liebe Mitleser,

ich war letzte Woche bei meinem Arzt. Es ging um meinen Entlassungsbericht der Reha-Klinik.

Ich hatte den Bericht selbst schon eine ganze Woche und habe mir verschiedene Punkte markiert, die mir und meiner Situation nicht entsprachen.

Genau diese Punkte missfielen auch meinem Arzt, er ist der Meinung, dass von mir ein ganz falsches Bild vermittelt wurde und das ich so, wie ich dargestellt werde, nicht bin. Ich solle zu dem Bericht Stellung beziehen.

Da ich aufgrund meiner Erkrankung immer ängstlicher werde, auch im Umgang mit Behörden, hätte ich gerne Euere Hilfe. Kann eine solche Beschwerde hilfreich sein? Wie reagiert die BfA?

Von Mitpatienten weiß ich, dass sie sich mittlerweile über verschiedene Probleme mit der Klinik und den Ärzten, Therapeuten beschwert haben, oder solche Beschwerden noch gemacht werden, wenn die Massnahme beendet ist. Es gab sogar Patienten, die sich während ihres Klinikaufenthalts bei der BfA, LVA beschwerten.


Ich habe morgen einen Termin mit dem VdK. Meine vorgefertigte Stellungnahme nehme ich mit, lasse sie dort durchlesen und gegebenenfalls ändern. Ein ehemaliger Arbeitskollege von mir ist Versichertenältester für die LVA, er wird mich beraten.

Trotzdem würde ich mich auch über Euere Hilfe freuen, damit ich nicht übers Ziel hinausschieße.

Vielleicht könnt Ihr mich verstehen, aber ich bin so unsicher. Normalerweise sollte ich den Wisch einfach abschicken. Ich habe schon alles von einer neutralen Person durchlesen lassen. Ich habe mich weder im Ton vergriffen, bin sachlich in meinen Schilderungen, stelle nur manche Falschinterpretationen der Klinik richtig. Ich sehe mich durch den Entlassungsbericht sehr abgewertet, das kann ich so nicht auf mir sitzen lassen. Zumal ich in der Klinik ganz wenig tatsächliche Hilfe erhielt und momentan geht es mir schlechter als vor dem Klinikaufenthalt.

Danke an alle und einen schönen Sonntag, liebe Grüße, Lisa
DewaChe

Re: Beschwerde über Klinik an die BfA

Beitrag von DewaChe »

Liebe Lisa,

auch jetzt möchte ich dich nochmal unterstützen, dies durchzuziehen.
Ich kann deine Unsicherheit sehr gut verstehen, immerhin wagst du es, ein Gutachten einer Klinik in Frage zu stellen. Aber - du hast ja noch andere Gutachten.

Es ist doch bekannt, daß viele klinische Maßnahmen dahingehend enden mit dem Befund "arbeitsfähig", schließlich gehts ja immer um Geld. Die Kliniken brauchen Nachschub an Patienten und die Bfa muss das finanzieren - ergo, wenn denn zuviele Rentenansprüche bejaht werden, würde ja ne Bfa Pleite gehen... ja, ein scheiss System hier!!

Und dieses System vertraut immer noch darauf, daß die wirklich Kranken, die ja darniederliegen eh nicht in der Lage sind zu kämpfen und sich einfach ihrem bzw. dem Schicksal des Rententrägers hingeben.

Zum Glück ändern sich die zeiten etwas, die Kranken schliessen sich zusammen und es gibt Interessenvertretungen.
Ja, nimm die Hilfe des VDK in Anspruch, mobiliesier Kräfte...es kommt irgendwann auch jenen zu Gute, die diese Kraft nicht mehr haben und durch irgendwelche Medis ruhig gestellt werden.

Depression und überhaupt psychische Erkrankungen werden leider immer noch nicht sehr ernst genommen und es liegt an uns, da mal Aufklärung zu leisten.

Sorry Lisa, wieder en Sermon von mir... doch reiche Beschwerde ein, zeige, daß du ein klar denkender Mensch bist mit Rechten...was könnte eigentlich schlimmstenfalls passieren?

Viel power

Gina
feuerfisch
Beiträge: 1118
Registriert: 15. Jan 2005, 01:45
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Re: Beschwerde über Klinik an die BfA

Beitrag von feuerfisch »

Hai Lisa

Schon wieder ein Beitrag auf den ich dir antworte - anscheinend sind wir uns recht ähnlich

Ich war letztes Jahr in einer Reha-Klinik und habe von dort auch so einen ominösen Bericht mitgebracht. Ich begann ihn zunächst zu überfliegen, stellte jedoch rasch fest das er mich zu sehr überforderte in dem Moment, ich fühlte mich auch mißverstanden und herabgesetzt.
Später, Zuhause dann, habe ich mich bequem in die Sonne gesetzt und ihn mir ganz langsam durchgelesen. Doch ich kam damit immer noch nicht klar. Als nächstes nahm ich den Bericht mit zu meinem Therapeuten und fragte ihn einfach ob er ihn mal lesen möchte. Er bejahte und so fasste ich mich in Geduld und bereitete mich innerlich schon auf etwas Schlimmes vor - das er es genauso sieht wie der Doc in der Klinik. Doch ich wurde überrascht: schon während des Lesens schüttelte er nur immer wieder den Kopf. Schliesslich kamen laute Zwischenbemerkungen: "Wie kann der nur...?" "Unbegündet" usw.
Endlich war er fertig und wir sprachen den Bericht einzeln durch. Als erstes lachten wir über den Aufnahmebefund, denn das fand ich schon als ich ihn alleine gelesen hatte nur lächerlich - darin wurde nur mein Aussehen beschrieben, also meine Kleidung und was ich damit ausdrücken möchte (ich trug Jeans und ein dezent gemustertes Hemd), es wurde daraus ein Frau gemacht die sich von Männern unterdrückt fühlt und einen Hass auf Männer entwickelt hatte....

Na, in diesem Stil ging es weiter, wir zerpfückten den Bericht nach und nach, darauf ob er stimmig ist oder nicht. Er relativierte auch meine Diagnose, jedoch hatte ich das zuvor schon Mithilfe von Infos aus Büchern und anderen Quellen getan (wobei ich der Diagnose eher zustimme als mein damaliger Therapeut es tat).
Im grossen und ganzen gesehen jedoch war der Bericht nicht stimmig. Wie könnte er es auch sein? Ich war nur ein paar kurze Wochen da, in einer "Durchgangsstimmung" und zudem sowieso aus dem normalen Leben herausgerissen. Zudem liegt es in der Natur meiner Krankheit das ich mich sehr bedeckt halte und mich nicht verhalte wie ich mich fühle. Der Doc hatte gar keine Chance mich "richtig" zu beurteilen.

Doch geschadet hat es mir nicht. Ich musste diesen Bericht inzwischen meinen neuen Ärzten vorlegen (Umzug)und brauchte ihn für zwei Anträge. Ich habe es geschafft dem Bericht die Bedeutung zu geben die ihm zusteht.

Doch das ist sicher nicht in allen Fällen so harmlos, das gebe ich gerne zu. Und nicht alle Menschen können mit Fehldiagnosen leben. Wenn du meinst das der Bericht dir schadet (egal in welcher Hinsicht), dann unternimm auf alle Fälle etwas dagegen! Wehre dich, denn obwohl oder gerade weil wir krank sind, sollten wir nicht alles mit uns machen lassen! Und dazu mitgeben möchte ich dir die Worte die ich bei meinen neuen Ärzten zu hören bekam als ich sie auf meine Diagnose ansprach - "Sie wissen doch, irgendwas muss man in die Berichte rein schreiben, zudem kann man psychische Krankheiten nicht so ganz klar definieren, denn es gibt kaum einen "Musterkranken", der dem Bild genau entspricht."

In diesem Sinne wünsche ich dir viel Erfolg und auch Kraft um das durchzukämpfen!

feuerfisch
Es gibt 1000 Gründe alles beim Alten zu lassen und nur einen einzigen etwas zu ändern - DU HÄLTST ES EINFACH NICHT MEHR AUS!
Lisa23

Re: Beschwerde über Klinik an die BfA

Beitrag von Lisa23 »

Hallo Gina, ich habe Dir eine Mail geschickt. Danke für Deine Antwort.

Hallo Feuerfisch, auch Dir danke. Nun habe ich ja in kurzen Zügen den Bericht mit meinem Arzt durchgesprochen. Er ist der Meinung, dass ich so wie ich geschildert werde, nicht bin und eine Gegendarstellung machen soll.

Bevor ich sie abschicke, lasse ich sie noch von meiner Therapeutin durchlesen, die ich am Mittwoch treffe und lasse mich beim VDK beraten.

Es ist mein dritter Reha-Bericht. Die anderen beiden kann ich ohne Bedenken überall weiterreichen. Bei diesem Bericht wird mir ganz elend, angst und bange.

Deshalb werde ich wohl meine Sicht der Dinge aufzeigen müssen.

Liebe Grüße, Lisa
delphi
Beiträge: 122
Registriert: 9. Mär 2005, 20:48

Re: Beschwerde über Klinik an die BfA

Beitrag von delphi »

Hi,

also des ist doch dein gutes Recht das du das machst. Ich war auch mal recht lange in ner Klinik und die haben da Sachen diagnostiziert die überhaut nicht stimmen. Die Leute dort waren echt alle recht unqualifiziert und das habe nicht nur ich so empfunden. Ich bin mittlerweile der Meinung das die besten Ärzte und Therapeuten eben in den eigenen Praxen sitzen spich sich nicht mehr in Kliniken aufhalten. So ein Klinikbetrieb ist sehr häufig ein Lehrbetrieb also nicht nur die reinen Kliniken sondern auch die Psychosomatischen Fachkliniken. Vielleicht waren wir ja in der gleichen Einrichtung den Namen von meiner damaligen Klink möchte ich jetzt auch nciht nenne. Also ich habe zu der ganzen Sache sowiso ne komplett andere Meinung mittlerweile.

Die Leute die sagen wow die Klinik hat mir gut getan die z.B wegen einer Depression dort waren da ist es doch meist so das bei denen eben die Medikamente gut gewirkt haben und aufgrunddessen die restlichen Verfahren als positiv empfunden wurden. Ich kann mich auch täuschen aber den Eindruck habe ich bei sehr sehr vielen Leuten. Naja egal zurück zum eigentlichen Thema. Ich würde wenn du dich falsch eingeschätzt oder beschrieben fühlt das auf jeden Fall zur Sprache bringen. Es geht ja hier um Deine Zukunft.
Viel Erfolg und alles gute

delphi
Lisa23

Re: Beschwerde über Klinik an die BfA

Beitrag von Lisa23 »

Hi delphi, ich kann Dir nur zustimmen. Die besten Ärzte findet man nicht in einer Klinik, egal welcher Fachrichtung. Sie sind ja auch oft nicht frei in ihren Entscheidungen, schließlich gibt es noch einen Chef und eine Klinikleitung. Ganz schlimm ist es dort, wo mit Zeitverträgen gearbeitet wird.

In der Klinik in der ich war, galt für die Ärzte und Therapeuten folgende Regelung: Acht Uhr morgens, alle Mann antreten beim Chef, nach der Mittagspause 13.00 Uhr erneutes antreten, ab 16.30 antreten und abmelden. Der Chef war also täglich über jede Kleinigkeit unterrichtet, Ausnahmen konnten ohnehin nur mit vorheriger Zustimmung des Chefs genehmigt werden. Selbst der Operarzt durfte ohne vorherige Rücksprache, keine Entscheidung treffen.

Ich konnte das 6 Wochen beobachten und dachte oft arme Ärzte und Therapeuten aber auch arme Patienten. Das nahm solche Ausmaße an, dass jeder Arzt und jeder Therapeut über jeden einzelnen Patienten Bescheid wußte. Das war vielen Patienten einfach zuviel. Viele hatten Angst überhaupt noch etwas zu sagen, da es doch gleich wieder weitergetragen wird. Man könnte schon fast vermuten, dass in der Klinik ein paranoides Verhalten herrscht. Und das in einer Einrichtung für psychsomatische Erkrankungen. Also ich bin vorerst geheilt, was Klinikaufenthalte anbelangt.

So, das musste mal raus.

Liebe Grüße, Lisa
DewaChe

Re: Beschwerde über Klinik an die BfA

Beitrag von DewaChe »

Liebe Lisa,

ich lese eben dein posting und wir kennen uns ja schon etwas durch mails.

Mir tut es so weh zu lesen, wie ungerecht doch die Kuchen verteilt sind.
Ich kam in eine Klinik die ein Höchstgweinn für mich war und andere dümpeln dahin, es entstehen enorme Kosten und der Mensch scheint nicht mehr zu interessieren sondern nur die Kostenverteilung.

Ja, woran liegt das, mit welchen Maß wird gemessen... warum zB. bekomme ich trad. chin Medizin von meiner Krankenkasse erstattet und andere nicht? Mit welcjem Maß wird hier gemessen??
Zur Info, och bin in einer stinknormalen Angestellten Krankenkasse - mir wurde jeder Wunsch in den A.... geschoben auf deutsch gesagt.

Ich habe neulich Kostenübernahme für nen neuen Qigong Kurs beantragt - wird normalerweise nicht übernommen...
ich schrieb zurück, ok, dann werde ich wieder krank und geh in die Klinik. Mein Arzt fügte Attest bei, dass er autorisiert ist, seriöse kurse zu leiten und siehe da.... wow, ich bekomme alles ...

Ich verstehe das nicht, wenn ich lse, daß hier manche einfach nicht zu Potte kommen...für Medis wird ein vermögen bezahlt... und Alternativen bzw. Unterstützung zur Medikation würden nur einen Bruchteil kosten....

Verkehrte Welt...
Aber ich bin sehr dankbar an meine Ärzte, die sich auch mit altern. Medizin beschäftigen und daß ich so unterstützt werde.

Leute, es gibt mehrere Wege... man muss einfach nur Mut haben

Gina
Melancholie
Beiträge: 74
Registriert: 8. Sep 2005, 16:59

Re: Beschwerde über Klinik an die BfA

Beitrag von Melancholie »

Hallo ihr,

ich finde es ganz klasse dass ihr euch währt und ich bin auch gerade dabei das zu üben

wer nicht wagt der kann auch nicht gewinnen und die Bürokraten rechnen ja nur damit dass man den Mund hält.

Es stimmt, man hat nichts zu verlieren. Also sollte man den Kampf aufnehmen.

Liebe Grüße Mela
Lass dir von keinem sagen, wo deine Grenzen sind.
Caramia
Beiträge: 38
Registriert: 5. Sep 2003, 20:03

Re: Beschwerde über Klinik an die BfA

Beitrag von Caramia »

Im Leben gibt es immer wieder Steine die man nicht wegräumen kann. Darum ist es gut sich neben ihnen einzurichten so gut es geht.















Lisa23

Re: Beschwerde über Klinik an die BfA

Beitrag von Lisa23 »

Hallo Mela, danke für Deine ermutigenden Worte. Ich war heute bei meiner Therapeutin und sie hat mich auch ermuntert, die Stellungnahme abzuschicken.

Hallo Cara, das hört sich wirklich ähnlich an. Den Namen der Klinik möchte ich hier nicht öffentlich nennen, aber vielleicht können wir mailen. Ich denke aber, dass die Kliniken großen Druck von oben haben (KK und BfA) und deshalb im Schnellverfahren, alle Patienten als geheilt entlassen müssen.

Mich würde interessieren, wie es bei Dir weiterging. Bist Du z.Z. krankgeschrieben oder läuft lediglich Dein Rentenantrag?

Liebe Grüße, Lisa
Caramia
Beiträge: 38
Registriert: 5. Sep 2003, 20:03

Re: Beschwerde über Klinik an die BfA

Beitrag von Caramia »

Im Leben gibt es immer wieder Steine die man nicht wegräumen kann. Darum ist es gut sich neben ihnen einzurichten so gut es geht.















Lisa23

Re: Beschwerde über Klinik an die BfA

Beitrag von Lisa23 »

Hallo Cara, danke für Deine E-Mail Adresse. Ich habe Dir geschrieben.

Liebe Grüße, Lisa
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