Depression und Schlafapnoe

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Janina40
Beiträge: 7
Registriert: 28. Jun 2005, 16:35

Depression und Schlafapnoe

Beitrag von Janina40 »

Ich habe jetzt seit vielen Jahren rezidivierende Depressionen. Die letzte sehr schwere war erst von vor Weihnachten bis Mai. Seit zwei Wochen gehe ich wieder arbeiten.
Als ich in der Klinik war, hat mich eine Krankenschwester auf mein Schlafverhalten angesprochen und mir mitgeteilt, dass so kein erholsamer Schlaf aussieht. Ich würde mich nur bewegen und ganz fürchterlich schnarchen. Sie hätte den Verdacht auf Schlafapnoe (Atemaussetzer im Schlaf mit nachfolgendem Sauerstoffmangel und dadurch immerwährende Weckreaktionen, die man aber nicht bemerkt). Die Psychiaterin wollte davon nichts wissen und lies mich die dreimonatige Therapie machen. Langsam habe ich mich dort erholt. Danach habe ich mir einen Termin in einer Schlafambulanz geholt und siehe da: Schlafapnoe mit massiver Schlafstörung durch periodische Arm- und Beinbewegungen. Ich bekam ein sog. CPAPgerät (dient zur Überdruckbeatmung während der Nacht) mit Atemmaske mit nach Hause. Ich schlafe jetzt seit 3 Wochen damit und ich fühle mich wesentlich besser. Ich bin wesentlich ausgeschlafener und aktiver. Mir machen Sachen wieder Freude, da hätte ich im Leben nicht dran gedacht, dass ich das wieder kann. Traurig ist an der Sache, dass keiner meiner behandelnden Ärzte auf die Idee mit dem Schlaflabor gekommen ist, obwohl ich die Sache mit dem Schnarchen bereits vor Jahren angesprochen habe. Mein damaliger Mann hatte mich mit Sorge zum Arzt geschickt und der meinte lapidar: bei mir wird zu gut gekocht ich solle mal abnehmen, dann wird das schon. Ich habe eine schwere Esstörung, da war mir das nicht möglich und so hat sich die richtige Behandlung erst jetzt ergeben. Ich nehme immer noch meine Antidepressiva ein, aber ich hoffe, diese bald absetzen zu können. Ich hoffe auch, dass mich die Depressionen jetzt lange verschonen und ich mich immer mehr stabilisieren kann. Die Hoffnung stirbt bekanntlich ja zuletzt!
Grüße
Janina
Kathinka
Beiträge: 33
Registriert: 23. Nov 2004, 21:12

Re: Depression und Schlafapnoe

Beitrag von Kathinka »

Hi!

Deinen Bericht finde ich sehr interessant. Bin schon seit längerem immer wieder depressiv. Erst jetzt bin ich auf den Gedanken gekommen, mal im Schlaflabor meinen Schlaf zu testen. Ich schnarche zwar selten, knirsche aber mit den Zähnen, habe sehr oft unglaubliche Alpträume, die mich auch den ganzen Tag verfolgen. Meinst du, dass das Sinn machen würde, mich dort zu untersuchen? Wie wird die Untersuchung gemacht und wie kommt man an Adressen in der Umgebung?

Liebe Grüße
Kati
DYS-
Beiträge: 1838
Registriert: 19. Mär 2003, 17:28
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Re: Depression und Schlafapnoe

Beitrag von DYS- »

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Gerade weil wir alle in einem Boot sitzen,

sollten wir heilfroh darüber sein,

dass nicht alle auf unserer Seite stehen.
Kathinka
Beiträge: 33
Registriert: 23. Nov 2004, 21:12

Re: Depression und Schlafapnoe

Beitrag von Kathinka »

Dank dir DYS.
Janina40
Beiträge: 7
Registriert: 28. Jun 2005, 16:35

Re: Depression und Schlafapnoe

Beitrag von Janina40 »

Ein Jahr später....

Mir geht es super, ich habe keine Depressionen mehr.
Nehme keine Antidepressiva mehr ein.
Kann heute ohne Mittagsschlaf leben.
Werde im Herbst eine Weiterbildung anpacken. Fachoberschulreife nachholen, damit ich studieren kann.

Mensch, hätte mir das damals einer gesagt, als es mir so bescheiden ging, ich hätte ihn für verrückt erklärt.

Ich bin so dankbar dafür, dass es mir wurscht ist, mit diesem kleinen Kästchen schlafen zu müssen.

Mein Freund hat ebenfalls Schlafapnoe, so schnorcheln wir nachts um die Wette, hihi zwei Rüsselelefanten!

Endlich kann ich auch meine Therapie wirklich effektiv machen und merke auch, dass sich etwas tut. Denn die brauche ich auch, weil ich Borderline habe.

Was mich nur so wütend macht, ist die Ignoranz meiner Ärzte. Hätte man dies früher festgestellt, hätte ich mich nicht jahrelang so quälen müssen, meine Ehe wäre vielleicht auch etwas anders verlaufen, besonders das Ende.

Liebe Grüße
Janina
ege0804
Beiträge: 436
Registriert: 13. Aug 2004, 17:31

Re: Depression und Schlafapnoe

Beitrag von ege0804 »

Hallo,

habe die Diagnose Dysthemie mit wiederholt starken depressiven Phasen, die kritischen Monate sind bei mir November - April. Im Sommer jedenfalls hat bei mir noch nie eine depressive Phase begonnen.

Meine Frau vermutet bei mir eine Schlafapnoe. Sie hat auch schon öfter festgestellt, dass ich im Schlaf spreche, sowie auf ihre Fragen reagiere, ähnlich wie Schlafwandeln, wovon ich aber nichts mitbekomme. Das Schnarchen bemerke ich selbst manchmal beim Einschlafen oder Aufwachen. Werde wohl mal in ein Schlaflabor gehen.

Wie gefährlich ist so eine Schlafapnoe?

viele Grüße
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