Helfen, aber wie ?

McHawk01
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Re: Helfen, aber wie ?

Beitrag von McHawk01 »

Hallo Tine, hallo Tom,

für mich ist es gerade ganz wichtig zu spüren, das ich mir sehr gut ein Leben mit steffi vorstellen kann....genauso spüre ich aber auch, das der Gedanke oder das Gefühl, ohne sie nicht leben zu können, von Grund auf falsch ist. Das macht mich innerlich zu einem freien Menschen, der aktiv sein Leben beeinflusst und nicht passiv auf das Leben eines anderen wartet.

An euch beide mein Dank, das ihr mir viele Betrachtungsweisen aus euren Erfahrungen ermöglicht. Habe ich auf die letzten Monate wie auf ein Blatt Papier geschaut, so stellt sich das Ganze jetzt eher wie ein gläserner Würfel dar, mit inneren und äußeren Seiten, losgelöst von richtig und falsch, sondern jeweils abhängig von einer bestimmten Situation.

Schön, das es Euch gibt.

Lieben Gruß,
Markus
McHawk01
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Re: Helfen, aber wie ?

Beitrag von McHawk01 »

Da bin ich mal wieder...Tag fünf ihres Schweigens...der Abstand wächst und ich lebe gerade sehr bewußt für mich, denke nur bedingt an sie und organisiere mir meine Freizeit an den Abenden und auch schon für´s Wochenende. Habe diese in den jetzt fast fünf Wochen ihres Klinikaufenthaltes immer freigehalten, falls sie nach Hause konnte und falls sie mich vielleicht sehen wollte. Ist es verkehrt, wenn ich kein schlechtes Gewissen dabei habe, weil es auch Aktivitäten sind, die mich schlecht erreichbar machen (Moped-Tour mit Freunden). Sie ist im Moment für mich sehr weit weg aber ich empfinde meine Entscheidung, mich konsequent nicht zu melden, immer noch richtig,ich gebe diese Verantwortung einfach ab. Wenn sie es
wollte, würde sie sich melden. Sie weiß darum, das ich für sie da bin, aber sie auch in Ruhe lassen werde. Ich gehe damit bewußt das Risiko ein, das sie sich alleingelassen und nicht mehr geliebt fühlt aber gleichwohl fühle ich mich in dieser Situation wohler als in den Wochen, als sie mich geschoben, belogen, verleugnet hat und ich mein Leben vergessen habe.
Ohne das vorher geschriebene in Frage zu stellen trotzdem meine Frage: Bin ich zu egoistisch?

Markus
Tine
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Re: Helfen, aber wie ?

Beitrag von Tine »

Hallo Markus,

nein, du bist nicht zu egoistisch. Es ist nicht nur dein Recht, es ist auch deine Pflicht, für dich selbst da zu sein und dich selbst zu schützen.
Dass es dir im Moment gut geht, ist schön.
Du schreibst in deiner mail, dass du bewusst das Risiko eingehst, dass sie sich ungeliebt und alleine gelassen fühlt. Ist es denn so? Liebst du sie nicht mehr?
Ich habe dich eigentlich so verstanden, dass du ihr mitgeteilt hast, dass du für sie da bist, dass du aber gleichzeitig auch dein Leben gestaltend in die Hand nimmst, damit es dir gut geht in der Zeit, in der sie für sich sorgen muss, damit es ihr gut geht. Dagegen ist meiner Meinung nach nichts zu sagen.
Solltest du für dich jedoch zu der Entscheidung gekommen sein, dass du generell keine Verantwortung für sie und eure Beziehung übernehmen möchtest, oder anders formuliert, dass du nicht mehr an einer Weiterführung der Beziehung interessiert bist, dann solltest du es ihr schnellstmöglich mitteilen. Jetzt ist sie in der Klinik und hat Hilfe, ihr Leben neu zu ordnen. Ich fände es schlimm, wenn sie dort versuchen würde, etwas für euch zu tun, während du vielleicht für dich beschlossen hast, darauf nicht mehr zu setzen. Ich denke, dass du hier in der Position des Stärkeren eine besondere Verantwortung zur Ehrlichkeit trägst.
Aber noch einmal: Dein Verhalten ist nicht egoistisch. Wem würde es nutzen, wenn es dir jetzt schlecht ginge? Niemandem. Also sorge für dich.

Liebe Grüße
Tine
McHawk01
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Re: Helfen, aber wie ?

Beitrag von McHawk01 »

Hallo Tine,

seh das mit der Eigenverantwortung tatsächlich auch so aber du weißt selbst bestimmt gut genug, das da ein wenig Bestätigung von anderen nicht schadet.
Nein, an meinen Gefühlen für sie hat sich nichts verändert...mit zunehmender Dauer (hab sie jetzt seit vier Wochen nicht mehr gesehen) kommt Unsicherheit auf...wie wird eine erste Begegnung sein, welche Entscheidungen trifft sie gerade, wird es überhaupt ein "Wir" geben. Es war für mich schwer einzugestehen, das wir tatsächlich in den letzten Monaten noch kein Paar waren und genau das fühle ich gerade. ich stelle für mich fest, das es keinen Punkt gibt, an dem wir weitermachen werden, sondern wir müssen erstmal ganz von vorne beginnen.
Wie gesagt, ich organisiere mein Leben gerade so, als wenn es sie nicht geben würde. Mit Risiko meine ich, das man sich, auch im Hinblick darauf, wielange diese Situation noch andauert und was sie in uns bewirkt, durchaus verlieren kann.
Darauf möchte ich für mich halt vorbereitet sein.....

Lieben Gruß an Dich,
Markus
tommi
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Re: Helfen, aber wie ?

Beitrag von tommi »

Lieber Markus,

ich finde deine Einstellung gut. Ich glaube, es tut dir wirklich gut, dein Leben in die Hand zu nehmen. Ich bin auch deiner Meinung, dass eure Beziehung nach dem Klinikaufenthalt neu beginnt. Wie ich dich verstehe, siehst du diesen Neuanfang als Chance. Genau das denke ich auch.
Allerdings würde ich ihr ab und zu noch eine SMS schicken, damit sie noch weiß, dass du für sie da bist. So oft, wie du sie vorher kontaktiert hast soll es nicht sein. Wenn du dich überhaupt nicht mehr meldest, kann sie den Eindruck bekommen, dass du für sie nichts fühlst. Dann ist es folgerichtig, dass sie sich bei dir nicht meldet, auch wenn sie dich im Moment braucht. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es einem Depressiven schwer fällt, den ersten Schritt zu tun.

Das soll wiederum nicht dazu führen, dass du wieder in ein Loch fällst und deine Gefühlswelt wieder diese fürchterlichen Auf und Abs erfährt. Nein, mache weiter so, aber zeige ihr, dass du für sie da bist.
Egoismus ist nichts schlimmes, wenn dabei keiner zu Schaden kommt. Das sehe ich hier nicht.

Lass es dir also weiterhin gut gehen.

Gruß
Tom
McHawk01
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Re: Helfen, aber wie ?

Beitrag von McHawk01 »

Hallo Tom,

heute mittag doch nach Tagen eine sms, sie hört Musik, denkt an mich, fragt sich wie es mir geht, was ich tue.
Habe ihr geschrieben, das ja heute mein Urlaub beginnt(den wir Anfang des Jahres abgestimmt und gemeinsam eingetragen hatten) und ich mich auf die freie Zeit freue. Meine frage wie sie sich fühlt beantwortet sie mit: "ich bin körperlich am Ende und bin kurz davor aufzugeben" Rückfrage wie sie das meint, Antwort: "mich selbst".
Ich konnte und wollte ein so entscheidendes Thema in dem Moment nicht weiter per sms bewegen und hab ihr das auch geschrieben, weil sms immer die große Gefahr von Mißverständnissen bergen. hab ihr auch gesimst, das ich sie ganz doll drücke....seitdem keine Reaktion.
Hab ich was falsch gemacht, ich glaube eigentlich nicht?!?!

Lieben Gruß,
Markus
McHawk01
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Re: Helfen, aber wie ?

Beitrag von McHawk01 »

So, jetzt steh ich da..... sie hat gerade angerufen, mit kaum erkennbarer, gebrochener leiser Stimme...sie hat meine reaktion heute als sehr hart empfunden und hätte sich gewünscht, da ich ihr zeige das ich für sie da bin. Sie hat gesagt dass sie seit fünf Tagen nichts mehr gegessen hat und immer wieder Tropfen bekommt, damit sie nicht ausflippt. Sie hat vor mir ihren Mann angerufen und gesagt das sie nicht zu ihm zurückkehren wird, ebenso wie sie nicht zu mir zurück kommen will. Sie wünscht mir eine Frau mit der ich glücklich sein und leben soll...Auf Nachfrage wie sie sich in der Klinik bei der behandlung ihrer Depression aufgehoben fühlt kam ein "man hat mir gesagt ich hätte keine Depressionen sondern eine Lebenskrise...ein "grüß deine süßen Kinder von mir" war dann das letzte was sie gesagt hat....und grußlos aufgelegt hat.....war nicht der Lage zu simsen oder zurückzurufen, werde mich jetzt glaub ich ganz zurückziehe.....

Und nu.....?????

Ein sehr sehr trauriger Markus
annaberta
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Re: Helfen, aber wie ?

Beitrag von annaberta »

Hallo Markus,
habe mir eure Dialoge sehr interessiert durchgelesen.
Ich kann gut verstehen, wie Du dich an den Wochenenden fühlst. Man fühlt sich verpflichtet, gibt sich selbst fast auf. Ich will Dir nur sagen, dass es gut ist, was Du tust. Unternimm auch etwas anderes, gehe raus und lenke Dich ab!

Das schlechte Gewissen ist eine fiese Sache... ich weiß selbst, wie schlecht man sich fühlt, weil man am Wochenende doch nicht auf Besuch gefahren ist. Meine Mutter war seit Weihnachten in stationärer Behandlung... mich hat die ganze Situation -plötzlich den ganzen Haushalt und Job und die Sorgen um meine Mutter zu haben- auch fast aufgefressen. Und ich brauchte eine ganze Weile, ehe ich sagen konnte: "Nein, ich kann nicht mehr, ich brauche auch mal Zeit für mich!"

Ich kann mich den anderen nur anschließen. Du musst Dir auch Zeit für Dich nehmen, mal die Akkus aufladen und einfach mal den Kopf freimachen (soweit das möglich ist). Auch wenn es schwer ist, man ist nicht egoistisch. Ich würde es als eine Art Selbstschutz bezeichnen!
BeAk

Re: Helfen, aber wie ?

Beitrag von BeAk »

Lieber Markus,

sie hat Dich mißverstanden. Sie steckt in einer Krise, kann kaum klar denken, aber sie empfindet was für Dich. Jedenfalls verstehe ich Ihre Antwort so.
Sende ihr eine Nachricht das Du den Urlaub beginnst, aber noch lieber mit Ihr verbringen würdest. Das Du sie vermißt. Das Du auf ihre Gesundung warten kannst. So in der Art.
Solange sie in der Krise steckt, ist sie nicht in der Lage Entscheidungen über die Zukunft zu fällen. Vertage auch Du Deine Entscheidung bis sie stabiel ist, es sei den deine Gefühle für sie sind erloschen. Das glaube ich aber nicht, sonst wärest Du jetzt nicht verletzt. Habe Geduld
McHawk01
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Re: Helfen, aber wie ?

Beitrag von McHawk01 »

Bin jetzt nur noch leer und auch nicht in der Lage, die neue Situation abschließend zu beurteilen----werde mich jetzt nur um mich kümmern und mich nicht damit auseinandersetzen wie es ihr geht...wenn es der notwendige Befreiungsschlag für sie war, der sie zu sich führt und gesunden lässt, dann soll es so sein. Hab ihr das auch liebevoll gesimst und werde jetzt aus ihrem Leben verschwinden, in das sie mich leider nie herein gelassen hat.
Tine
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Re: Helfen, aber wie ?

Beitrag von Tine »

Hallo Markus,
zunächst einmal kann ich deine Reaktion gut verstehen. Du hast das dringende Bedürfnis dich zu schützen, weil du merkst, dass du nicht mehr länger kannst.
Dennoch, ich habe den Eindruck, dass du an einem Punkt eurer Beziehung aufgibst, an dem du die beste Chance hattest, dass etwas aus euch wird. Aber, wenn du für dich das Gefühl hast, diesen Schritt jetzt gehen zu müssen, dann ist es auch der richtige für dich.

Liebe Grüße
tine
McHawk01
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Re: Helfen, aber wie ?

Beitrag von McHawk01 »

Hallo Tine,

ich weiß, das ihr Schritt von gestern, sich sowohl von mir als auch von ihrem Mann zu lösen eine unglaubliche Kraftanstrengung und auch ganz wichtige Entscheidung war, damit sie jetzt hoffentlich den Blick auf sich lenken kann.
Wenn ich sage das ich aus ihrem Leben verschwinde dann nicht um sie aufzugeben, sondern sie eben unabhängig von mir und anderen wieder gesund werden zu lassen. Nur dann wird sie hoffentlich irgendwann frei sein zu fühlen und zu empfinden und vielleicht hat sie mich dann immer noch lieb.
Bis dahin kann ich aber nichts tun und ich werde die Zeit nicht mit Warten verbringen sondern aktiv sein. Ich sehe das auch wie du, das sich erst ab jetzt (hoffentlich, wahrscheinlich) Dinge bewegen können, die Steffi und mir eine Chance bieten könnten.

Lieben Gruß und einen schönen, sonnigen Samstag,

Markus
McHawk01
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Re: Helfen, aber wie ?

Beitrag von McHawk01 »

Hallo zusammen,

es ist sehr viel Zeit vergangen, seit ich das letzte Mal hier im Netz war und es ist sehr viel passiert. Der Zustand meiner Frendin hatte sich derart verschlechtert, das man sie nur mit Mühe vor heranfahrenden Autos wegziehen musste und es hat Wochen gedauert, bis sie begonnen hat, sich und ihr leben wieder lebenswert zu fühlen. Wir hatten in dieser Zeit überhaupt keinen Kontakt mehr und sie hatte sich jegliche beteiligung meinerseits an ihrem Leben verbeten. Nach der Entlassung aus der Klinik waren wir wie Fremde...erst langsam kam so etwas wie ein Hauch von Vertrauen zurück, erste Gespräche, dann Wärme und wir haben es tatsächlich geschafft,viele mauern einzureißen,Verletzungen und Wunden gemeinsam zu pflegen...und gehen jetzt seit einiger Zeit ganz offiziell als Paar in ein gemeinsames Leben..Immer noch mit der Erkrankung, die sich immer wieder zeigt aber in einem anderen Bewußtsein das, wie sie sagt, ihr jeden Tag zeigt, wie wunderbar es sein kann, an der Seite eines geliebten Menschen zu gehen, gemeinsam die Tiefen aber auch immer mehr die Höhen des Alltags zu erleben. ich sehe sie zum ersten mal seit Monaten wieder lachen, ausgelassen, planend....
An dieser Stelle allen, die mir in einer sehr schwierigen, weil vollkommen unbekannten Situation mit sehr einfühlsamen und erklärenden Worten geholfen haben ein von Herzen kommendes Dankeschön !!!

Liebe Grüße,
Markus
tommi
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Re: Helfen, aber wie ?

Beitrag von tommi »

Lieber Markus,

ich freue mich riesig für dich. Es ist wirklich schön, mal eine Erfolgsmeldung zu hören. Danke, dass du dich gemeldet hast. Es bringt vielen den Mut zu sehen, dass die Krankheit eben nich immer stärker ist als die Liebe.

Ich wünsche dir, dass ihr viele viele Hochs miteinander erlebt und ganz ganz wenig Tiefs, die ihr dann besser meistern könnt.

Gruß
Tom
Tine
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Re: Helfen, aber wie ?

Beitrag von Tine »

Lieber Markus,

bleibt nur eins zu sagen:
Ich freue mich aus ganzem Herzen für euch.
Alles, alles Liebe für euch.

Tine
McHawk01
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Re: Helfen, aber wie ?

Beitrag von McHawk01 »

Hallo Tina, hallo Tom,

vielen lieben Dank für Eure guten Wünsche.
Ich weiß nicht, ob ich ohne Euch die ganz "heiße" Phase der Krise zum einen für mich selbst schadlos überstanden und zum anderen nicht ganz andere, viel zu emotional ausgelöste Schritte unternommen hätte, die sicherlich dazu geführt hätten, das ich aus Unkenntnis und/oder Ungeduld heraus große Fehler begangen hätte.
Ihr habt mich auf eine sehr einfühlsame Weise in die Lage versetzt, den Blick von meinen eigenen Gefühlen (verletzt, ratlos, verzweifelt, verängstigt, hilflos) in erster Linie auf die meiner Freundin zu lenken und sie in gleicher Weise wichtig zu nehmen.
Vor allem aber habt ihr mir zum Zeitpunkt des Crash, als sie sich abwendet den Mut gegeben nicht aufzugeben und ihr Handeln als ersten Schritt in Richtung einer Befreiung zu werten...nicht als endgültige Abkehr.
Ich denke ich werde Euch, vielleicht in größeren Abständen, an Entwicklungen teilhaben lassen, natürlich hoffe ich, das diese positiver Natur sein werden aber das wird die Zukunft zeigen.

Seid ganz herzlichst gegrüßt,
Markus
McHawk01
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Re: Helfen, aber wie ?

Beitrag von McHawk01 »

Liebe Tina, lieber Tom,

es sind schon wieder mehrere Wochen vergangen und ich hatte ja seinerzeit versprochen, mich immer wieder mal zu melden. Zunächst vorweg: Es geht uns mittlerweile, gerade im Hinblick auf die wachsende Stabilität unserer jungen Beziehung, immer besser...eigentlich kann man schon sagen das es uns gut geht. Die letzten Wochen waren insofern nicht immer ganz geräuschlos, weil die Nebenwirkungen des Absetzens(kein Ausschleichen, sondern von jetzt auf gleich weg) von Trevilor (eine eigene, nicht mit dem Doc abgestimmte Entscheidung meiner Freundin)physisch nicht angenehm für sie waren, nunmehr aber überwunden sind. Zum anderen belasten im Rahmen der konkreten Schritte der Bearbeitung der Trennung von ihrem Mann auch große finanzielle Sorgen. Diese, und da bin ich richtig stolz auf die Kraft meiner Süßen, hat sie aber gezielt in die Hand genommen und alle möglichen Schritte unternommen, die für diese Abwicklung notwendig sind. Das diese Geldsorgen plagen ist nachvollziehbar und sie haben auch nichts mit ihrer Erkrankung zu tun, gleichwohl: Sie stellt sich den Dingen und ist aktiv, toll !!!
Klar gibt es (immer seltener) Tage, an denen sie nicht aufstehen mag, sich verschließt, nicht sagen kann, warum Freude sich innerhalb von Minuten auflöst aber die Abstände und die Dauer dieser Phasen beziehen sich auf einzelne Tage und dann kann sie sich wieder "fangen". Ihre Therapie setzt nunmehr auch auf die Vermittlung von konkreten Strategien auf, in denen sie lernt, sich abzugrenzen (privat und beruflich) und der Therapeut erkennt ihre Stabilität und "wäscht ihr zunehmend den Kopf"...sie verträgt es und bewegt sich ungeheuer nach vorne. Wie gesagt, ich bin sehr stolz auf sie und hoffe, das ihre/unsere Geschichte ein wenig Mut macht, daran zu glauben, das Liebe und Geduld der scheinbaren Ausweglosigkeit begegnen können.

Bis bald,
herzliche Grüße von Markus
soraya8
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Re: Helfen, aber wie ?

Beitrag von soraya8 »

Hallo Markus,

Deine Geschichte hat mich sehr bewegt und mir Mut gemacht! Danke dafür!

Ich hoffe, es läuft weiterhin so gut für Euch!

Alles Liebe,
lG, Soraya
tommi
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Re: Helfen, aber wie ?

Beitrag von tommi »

Lieber Markus,

toll, weiter so. Ich habe ein total gutes Gefühl, wenn ich deine Zeilen lese.
Ich sehe deine Gelassenheit, wie du mit der Krankheit umgehst. Ich sehe, dass ihr viel miteinander redet. Ich sehe, dass du ihr gut tust und sie dich nicht außenvor lässt. Ja, es werden immer wieder Situationen geben, in denen ihr euch nicht wohlfühlt. Aber wie ich das sehe werdet ihr immer einen Weg aus den Kriesen finden, weil ihr BEIDE an der Beziehung arbeitet.

Schönen Gruß an deine Freunin. Sage ihr, dass sie toll ist.

Gruß
Tom
Dendrit
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Re: Helfen, aber wie ?

Beitrag von Dendrit »

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