Hilflosigkeit als Partner 2

Antworten
Dendrit
Beiträge: 4976
Registriert: 23. Mai 2003, 11:14
Wohnort: Oberbayern
Kontaktdaten:

Hilflosigkeit als Partner 2

Beitrag von Dendrit »

Neuer Thread als Rücksicht für alle mit analogem Anschluß

Hilflosigkeit als Partner 1 http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1115242787

von Anki(Anki)

Letzer Beitrag von Bea (BeAk):

Hallo Troppo,

ich bin ruhig und gelassen, weil es gut bei uns läuft. Bei Wanda und Tom wird es ähnlich sein. Im letzten Frühling, Sommer und Herbst war ich genau das Gegenteil von ruhig, ich war sehr traurig, wütend, und hatte Verlustängste und Angst vor der Zukunft. Als ich dann meinen Mannn endlich mit Hilfe eines Scheidungsantrages dazu gebracht hatte, ärztliche Hilfe an zu nehmen, hatte ich im Gefühlskaos auch ein wenig Hoffnung. Diese wuchs dann, jemehr die Depressionen meines Mannes nach ließen und wurde zur Gewissheit das wir eine gemeinsamme Zukunft haben können, auch wenn mich Stimmungsschankungen kurzzeitig in Angst versezten.

Gruß Beatrix
tommi
Beiträge: 1008
Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: Hilflosigkeit als Partner 2

Beitrag von tommi »

Liebe Manuela,

danke, dass du den Thread neu geöffnet hast, der alte war wirklich schon recht voll. Ich habe es immer noch nicht herausgefunden, wie das Einfügen geht .

Liebe Troppo,

"Gelassenheit" kann man sich nur gönnen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.
Ich habe das Glück, eine Frau zu haben, die sich mir gegenüber öffnet, die sich in ärztlicher Behandlung begeben hat und die eine Therapie macht. Ohne dies wäre ich auch nicht "gelassen" .
Gut, bis hierhin war es ein weiter Weg, weil wir vorher die Depression nicht alts solche erkannt haben. Wir redeten regelrecht aneinander vorbei. Auch noch als ich ahnte, dass meine Frau psychische Probleme hatte, wurden viele Fehler gemacht und die Kommunikaton stimmte überhaupt nicht. Erst als ich nicht mehr weiter wuste und ich mich über Depressionen informiert habe, kam die Erkenntnis, dass wir nicht nur ein Beziehungs- und Kommunikationsproblem hatten. Wir mussten beide erst lernen unsere Gefühle zu artikulieren. Hierbei half uns enorm unser Ehe/Lebensberater.
Wichtig war und ist die Erkenntnis, dass eine Partnerschaft nur gut funktionieren kann (ob Depression oder nicht), wenn beide daran mitarbeiten. Durch die Krankheit ist unsere Beziehung inniger geworden.
Trotzdem bleiben die depressiven Phasen für beide schlimm, jedoch für meine Frau schlimmer, weil sie es ist, die in den depressiven Gedankenstrudel versingt .

Gruß
Tom
1963
Beiträge: 11
Registriert: 24. Mai 2005, 11:45

Re: Hilflosigkeit als Partner 2

Beitrag von 1963 »

Wenn keiner den Anfang machen will, mache ich es halt.

Hallo ihr Lieben,

Bea, Wanda, ihr habt gesagt, daß es letzendlich nur mit einem Scheidungsantrag funktioniert hat.
Ich war schon manchmal kurz davor, aber (als hätte er es gespürt) kam dann immer eine Phase der Hoffnung. Er gab sich plötzlich Mühe. Hatte eigene Ideen.
Und da die Hoffnung, wie gesagt, immer zuletzt stirbt, sind dann die Gedanken erst mal wieder auf Eis gelegt.
Nach und nach schleicht sich dann wieder das alte Verhaltensmuster ein, und dann muß ich erst wieder mühsam das Eis von den Scheidungsgedanken kratzen....
Und so vergeht die Zeit und mit ihr nach und nach meine Liebe und meine Geduld.
Aber das war bei euch vor dem Antrag sicher ähnlich, oder?
LG 1997
1963
Beiträge: 11
Registriert: 24. Mai 2005, 11:45

Re: Hilflosigkeit als Partner 2

Beitrag von 1963 »

Da haben wir uns überschnitten..

Hallo Tom,
ich kann deinen netten Worten nur zustimmen. Ich weiß, daß es so ist.
Wie oft habe ich das Thema mit meiner Therapeutin schon gehabt.
Es können nur beide die Beziehung verändern, beide sind verantwortlich...

Und ich weiß auch, daß sein "Nicht-machen" auch eine Art des Handelns ist.
Aber wie schon oben beschrieben, dann kommt wieder so eine gute Phase und ich lasse mich von der Hoffnung einlullen.

Grad gestern hat er mich (mit einer kleinen Geste) aus einer blöden Situation mit den Kindern rausgeholt. Hinterher hab ich gesagt wie toll ich das fand, wie mir das geholfen hat .... (Loben als Ansporn)
Dann denke ich nicht an Trennung.

Und wenn er in Gesprächen wieder nur sagt, ja du hast recht, ich bin Schuld, du hast recht, aber ich kann nicht mehr geben.

Dann stehe ich wieder alleinverantwortlich vor der Beziehungsfrage da er sich wieder ganz bequem aus der Affäre gezogen hat.

Trotz guter Phase verzweifelte Grüße
troppo
fish
Beiträge: 423
Registriert: 19. Jul 2004, 03:12

Re: Hilflosigkeit als Partner 2

Beitrag von fish »

Hallo Troppo,

du schreibst:
"Und wenn er in Gesprächen wieder nur sagt, ja du hast recht, ich bin Schuld, du hast recht, aber ich kann nicht mehr geben.

Dann stehe ich wieder alleinverantwortlich vor der Beziehungsfrage da er sich wieder ganz bequem aus der Affäre gezogen hat."

Vor allem hast DU die Verantwortung hingeballert bekommen, Scheidung ja/nein, wenn dir da nicht passt. Schluck oder stirb.

Solche Patt-Situationen kannte ich zur Genüge. Sie sind auch insofern recht "clever", weil die Aussage "ja, du hast recht, ich bin schuld", keine Differenzierungen zulässt. Keine Alternativen aufzeigt, keine Verbindlichkeiten/Gemeinsamkeiten herstellt und den nächsten (negativen)Zug ausschließlich dem anderen überlässt.

Was will ich denn mit einem Mann, der mir nichts geben kann oder will. Weitermachen nach einem solchen Satz ist doch demütigend.
Wenn es nicht gelingt, diesen Satz in einer Familien- oder Paarberatung zu betrachten, ist das das KO, nicht das OK, für die Beziehung. Für mich sagen das solche, die entweder wirklich nur in der Depression so denken (und ansonsten nicht, hoffentlich) oder Menschen, die die Verantwortung für den nächsten Zug gerne komplett dem anderen aufhalsen. Also geschieden werden wollen, das aber nicht selber sagen wollen müssen.
Meist in Mischform, was es nicht besser mnacht. Denn falls Depression in diesem Denken eine Misch-Rolle spielt, ist das auch eine mehr oder weniger willkommene Art "Beisshemmung" für den anderen herzustellen: "er/sie ist ja depressiv, er meint das nicht so." Was es nicht weniger quälend macht.

Ich versuch mich mal hineinzuversetzen, das mach ich immer, wenn mir eine Aussage nicht klar vorkommt:
Also wenn ich diesen Satz in gesunder Verfassung zu einem Mann sage, und er geht immer noch nicht, werde ich ihn in Zukunft für einen ziemlichen Trottel halten, der sich ängstlicherweise viel gefallen lässt. Wenn ich diesen Satz in sehr depressiver Verfassung sage, dann meine ich, dass ich mich JETZT tatsächlich so fühle. Aber nicht weiss, wie ich mich in 2 Wochen fühlen werde.
Depressie antizipieren nicht.

Die theoretische Frage ist, sagt er solche Sachen in gesundem, zurechnungsfähigem Zustand, dann Plan A, oder ist er "nur" depressiv, dann Plan B. Das aber ist hochhypothetisch. Im echten Leben sind die Dinge vermischter, oft nicht zu entwirren, und wir können schauen, wie wir damit rumkommen. In so einem Fall muss man sich überlegen, wie lange kommt man mit diesem elendigen Jojo klar. Und wann ist man am Ende.

Ich für mich bevorzuge, auszusteigen, BEVOR ich gar keine Kraft mehr habe. Selbstschutz. Depression hin, Depression her. Ich habe ihm dann klar gemacht, dass mich dieser Satz und die Hoffnungslosigkeit daraus so sehr quält, dass ich echt am Ende bin. Körperlich, psychisch. Und dass die Konsequenz daraus nur eine Scheidung/Trennung sein kann. Und zwar sofort, wenn er nicht bereit ist, gemeinsam mit mir oder allein zu seiner Gesundung beizutragen.

Denn gesund ist so oder so nicht, dem anderen nichts geben zu können oder zu wollen. Das hebelt das Grundprinzip einer Beziehung aus. Dann muss man alleine leben.


Liebe Grüße

die Wanda
BeAk

Re: Hilflosigkeit als Partner 2

Beitrag von BeAk »

Liebe Troppo,

Depressionen verschwinden mit nettem und aufmerksamen Verhalten nicht, sie werden nur kaschiert. Das einzige was hilft ist eine ärztliche Behandlung.
Da ich alles nögliche auf die sanfte Tour versucht hatte, die Situation zu verbessern, ihn zu Artzbesuch zu bewegen und es nichts gebrachte, blieb mir nur noch Härte und Konsequenz. Es ist mir sehr schwer gefallen und es tut mir immer noch weh, wenn ich darann denke, aber es war die letzte Change für uns.
fish
Beiträge: 423
Registriert: 19. Jul 2004, 03:12

Re: Hilflosigkeit als Partner 2

Beitrag von fish »

Liebe Troppo,
kann Bea nur beipflichten.

Mit liebnettem Verhalten werden Probleme in der Familie, auch die der Depression, oft kaschiert.

Ich bin aber nicht der Typ, der die Kraft hat, jeden Tag innerlich bewaffnet bis an die Zähne rumzurennen - Bea sicher auch nicht. Was man aber tun kann, ist gleichzeitig liebenswürdig und nett sein im Ton, aber konsequent sein im Inhalt.

Das hat mir persönlich sehr geholfen. Es ist zwar schwer, denn mein Mann hat oft provoziert; je ausgeglichener ich war, je mehr.

Und wenn es mir überhaupt nicht mehr getaugt hat, weil ich einfach die Nase gestrichen voll hatte vom Meister, bin ich meiner Wege gegangen. Nicht ohne vorher kühl oder auch verletzt mitzuteilen, das es mir jetzt tüchtig langt; aus meinen Gefühlen machte ich keinen Hehl. Samthandschuhe is nich.

Liebe Grüße

Wanda

Das mit dem Lob ist so eine Sache. Zu "therapeutischen" Zwecken habe ich es noch nie eingesetzt, nur wenn mir wirklich danach war. Und das ist besser so, sind wir doch keine Therapeuten.
tommi
Beiträge: 1008
Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: Hilflosigkeit als Partner 2

Beitrag von tommi »

Liebe Troppo,

in einem Posting von dir, selltest du die Frage, dass es ihm ohne Depressionen leichter fallen würde, mit der Familie umzugehen. "Oder ist das eine Charakterfrage?"

Ich denke natürlich, dass die Depression eine große Rolle spielt. Verdeutliche dir, dass er krank ist. Die Aussage, dass er nicht weiß, dass er auf dauer mit den Anstrengungen um die Familie nicht leben kann, ist meines Erachtens auf die Depression zurückzuführen und hat mit dem Charakter nicht in erster Linie was zu tun.

Im Betroffenenforum hört man häufig, dass die Betroffenen überfordert sind. Es können Kleinigkeiten sein, die sie in ein Tief bringen. Sie können die Nähe nicht ertragen, sehnen sich nach Ruhe, sind mit ihren Gefühlen total im Unklaren.
Wanda und Bea haben gute Erfahrungen mit der "Schocktherapie" gemacht. Irgendwann ist sie vielleicht auch nötig.? Ich möchte es aber ein wenig differenzierter sehen, da jeder die Depression anders erlebt und es so nicht ein Allheilmittel gibt.

Ich denke, du solltest dir Gedanken darüber machen, was du wirklich willst, ohne die Krankheit deines Mannes aus den Augen zu verlieren. Wie kannst du mit der jetzigen Situation umgehen, was kannst du ändern, was muss/kann er ändern, damit ein weiteres Zusammenleben möglich ist.
Stellst du für dich und deine Kinder fest, dass es deine Kräfte übersteigt und du die Gefahr siehst, selbst krank zu werden, solltest du die Notbremse ziehen. Ansonsten, würde ich es vorziehen, Schritt für Schritt an der Situation zu arbeiten.

Vielleicht ist es eine Möglichkeit ihn zu fragen, was er braucht, damit er besser mit seiner Krankheit zurecht kommt und er sich nicht ständig überfordert fühlt. Es führt eventuell zu Gesprächen, die es ermöglichen, dass er sich öffnet. Die Hoffnung stirbt zuletzt... .

Gruß
Tom
Anki
Beiträge: 29
Registriert: 4. Mai 2005, 23:12

Re: Hilflosigkeit als Partner 2

Beitrag von Anki »

Hallo!
Uff, da hat sich ja eine grosse Menge getan.

DAnke Bea, dass Du geschrieben hast, dass Du denkst, dass wir auf einem gutem WEge sind. Gerade heute tut so was gut.

Er war 3 Tage letzte Woche plötzlich in so einem heftigem Tief innen gewesen dass ich jeden TAg hilfloser und auch wütender geworden bin. Von meinen GEfühlen stand ich wieder ähnlich durcheinander da wie Anfang Mai. Er war so verschlossen wie er schon sehr lange nic´ht mehr war. und dass obwohl er Medikamente nimmt. Das Ende gipfelte dass er im Tierpark regelrecht zusammenbrach. Ich war fast schon in Panik als ich ihn da als HÄufchen Elend sitzen/hängen sah. Ich weiss es nicht, aber vielleicht war auch dieser Ausbruch seiner inneren Gefühle auch nötig gewesen um "leichter" zu werden. Vielleicht war es ja nötig, dass er so tief war, um wieder was zu spüren? Danach war er aufjedenfall kurzfristigt besser, offener. Bis wieder eine Kleinigkeit schief ging udn er wieder in sich war. (Fast kommt er mir da vor wie ein Autist - gefangen in seiner Welt) Nun geht er wieder ARbeiten und die Ärztin hat hheute die Dosis verdoppelt.

Mir fällt es so schwer zu verstehen, dass er in der Depression stekct, und ich a) nichts/kaum dagegen tun kann, und b) dass ich anscheinend auch sehr vorsichtig sien muss wenn er so tief ist wie zur Zeit. Vor einer STunde bin ich wieder voll reingerannt. Ich erwarte zuviel. Das weiss ich. Ich erwünsche mir so viel, dass ich ihm damit konfrontiere, er aber anscheinend damit noch gar nicht umgehen kann weil er es nicht an sich rankommen lässt. Ich habe vorhin gesagt, dass ich das GEfühl habe, dass er sich an den schlechten TAg gar nicth und ansonsten nur sehr schwer in andere Menschen hineinversetzten kann - ich aber genau das heute abend von ihm verlangt habe.
Er meinte, dass könne schon sein.

Mich hat es letzte Woche so wahnsinnig gemacht wenn ein grosser starker Mann vor einem sitzt und bei jeder Frage den Kopf senkt und mit den Schultern zuckt. "ich weiss nicht" ARggggg. "Anke, wann soll ich morgen aufstehen, was denkst Du was am besten ist....." Ich könnte schreien wenn er so ist - und doch dneke ich mir nun, gaaaanz ruhig, er macht es nicht absichtlich. Am Sonntag bin mitten beim Frühstücken aufgestanden und zur Nachbarin geganngen, die gerade im 'Garten war. (Sie weiss bescheid) Tief luft geholt und wiede´r rein zu ihm.

Auf der Heimfahrt vom Tierpark erzählte er mir, warum ich denke, dass sie die Selbstmorde von der Golden Gate Bridge nicht mehr zählen. DAs hat er im Spiegel gelesen und fand es hochinterressant. Mir macht es Angst. Zu was ist er in der Lage?????

Charakter: Das ist zur Zeit auch eine meinerFragen - was ist Krankheit und was/wie ist er eben. WAs ist Beziehung - was ist Krankheit. was ist heute mal ein schlechter TAg .- was ist Krankheit. Wie war er vor 8 Jahren, wie war er vor 5 Jahren.
Wie schon geschrieben wurde gibt es da wohl keine genauen Antworten. Vielleicht ist in vielen Dingen immer etwas von beiden Seiten darin. Vielleicht sind die Grenzen keine Linien sonder übergangslos/verschwommen.

Und mir stellte sich letzte Woche die Frage - wie es ihm wohl geht. wie er wohl leidet. Sagen tut er ja nichts. Ich fand es heute nur für mich sehr erschrecken, dass die Verdrängung recht gut funktioniert. "Ach, was, so schlimm waren doch die Tage nicht, vielleicht muss er gar nicht zu ARzt gehen udn höher dosiert werden..." Verrückt denn es war schlimm.

Und noch eine Frage stelle ich mir immer mehr: wo stehe ich und wie geth es mir - und was kann ich mit meiner Erkenntnis machen, dass es mri besser geht. Bin noch nicht viel weiter, ausser dass ich immer mehr wahrnehme, dass ich gut Show spielen kann. Gestern beim Treffen mit Schwestern und Kindern - Lächeln - kurzes rausgehen, Mundwinkeln fallen nach unten - stehen vor der Tür - innerlicher Aufruf "Schultern straffen und Lääääccccchhhheln" Ja, ich weiss , nich´t unbedingt optimal. Ich merke, dass ich mich immer mehr von Leuten zurückziehe, mit denen es nur um den Smaltalk geht. Die Kraft habe ich nicht, zumíndest jetzt gerade nicht.

Meine Nachbarn sind aber Goldschätze. Die letzten TAge haben sie ständig irgendwas dringend mich Fragen wollen, oder was von uns ausleihen wollen. Tut gut, ,merke wie ich mich da immer mehr fallen lassen kann.

Und noch was merke ich, dass es mir sehr gefehlt hat, hier nicht regelmässig reinzukucken. Ich hoffe das klappt nun wieder besser.

Einen grossen Gruss an Wanda, Tom, Bea, Toppo oder so ähnlich (oder 1963?)

Ciao Anke
Anki
Beiträge: 29
Registriert: 4. Mai 2005, 23:12

Re: Hilflosigkeit als Partner 2

Beitrag von Anki »

Hallo Troppo!

habe mich nun auch bei Deinem Thread mal reingelesen und Dich "kennengelernt". Ich fand es teilweise echt fast schon zum grinzen bei so manchen Sätzen - hast Du die nun geschrieben oder ich.

"Verdammt nochmal kann denn keiner kommen und ihn mal schütteln???" Jaaaaaa! GEnau das fühle ich manchmal auch - oder etwas gewalttägiger. (sorry)

Oder dass Du Dich fühlst als hättest du ein drittes Kind mit ihm bekommen. Meine GEdanken vor 3 Wochen.

Echt gut zu lesen, dass das eigenen Denken nichts voll abstrakt ist und andere ähnlich/genauso denken.

Bin mal possitiv gespannt, was "wir alle" hier noch gemeinsam in der nächsten Zeit erarbeiten.

Viele Grüsse Anke
fish
Beiträge: 423
Registriert: 19. Jul 2004, 03:12

Re: Hilflosigkeit als Partner 2

Beitrag von fish »

Hallo Anke,
schön wieder von dir zu hören.

Du schriebst:

"Er war 3 Tage letzte Woche plötzlich in so einem heftigem Tief innen gewesen dass ich jeden TAg hilfloser und auch wütender geworden bin."

Das kenne ich. Für meinen Teil hatte ich da beschlossen, keine Gefühle zu diesem Thema zu haben und zu zeigen. Habe mir da einen gaz persönlichen Zweck-Autismus angewöhnt, eine gewisse "Härte", wenn man so will, sonst komme ich nicht mehr rum. Aber nur in diesem Bereich. Wenn ich groß positive oder negative Gefühle gezeigt hätte in dieser seiner Phase, hätte er sie mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit sogar wenig oder verzerrt wahrgenommen.

"Von meinen Gefühlen stand ich wieder ähnlich durcheinander da wie Anfang Mai. Er war so verschlossen wie er schon sehr lange nicht mehr war. Und dass obwohl er Medikamente nimmt."

Das kommt, weil wir Angehörigen ganz schöne Erwartungen in diese Medikamente haben. Manchmal zu hohe. Das merkte ich in der SHG daran, dass das Gespräch sich sehr oft, viel zu oft um DAS Medikament drehte, das DEN Durchbruch bringen soll und alle Hoffnungen werden darauf gesetzt. Das kann nicht gut gehen.

"Das Ende gipfelte dass er im Tierpark regelrecht zusammenbrach."

Vielleicht ist er noch nicht soweit, um gerade Tierparkbesuche durchzuhalten. So wie ich Tierparkbesuche kenne, laufen die nicht unter 4 Stunden ab.

"Ich weiss es nicht, aber vielleicht war auch dieser Ausbruch seiner inneren Gefühle auch nötig gewesen um "leichter" zu werden..."

Ich würde nicht zu arg versuchen, in seine Befindlichkeiten hineinzukriechen. Man dreht sich wieder nur um die Krankheit und grübelt.

"Nun geht er wieder Arbeiten und die Ärztin hat hheute die Dosis verdoppelt."

Kann schon sein, dass er mehr braucht, siehe oben mit den Durchhängern.

"Ich habe vorhin gesagt, dass ich das Gefühl habe, dass er sich an den schlechten TAg gar nicth und ansonsten nur sehr schwer in andere Menschen hineinversetzten kann - ..."

Depression ist nach den Worten von Prof. Hegerl die Vereisung der Seele. Und so kam es mir auch vor. Wenn der Partner - hier der männliche - in guten, gesunden Tagen sich aber ebenfalls mehr schlecht als recht in andere hineinversetzen kann, dann ist das für mich eine Mischung aus Veranlagung oder quasi zuviel Testosteron oder sonst einer neurologischen oder Botenstoff-Geschichte (es ist Gegenstand neuerer Forschung, dass bei manchen Männern generell eine stärkere Neigung zu einer Art "Autismus" oder Abschneiden von den Gefühlen vorherrscht, was aber noch im "gesunden" Bereich liegt). Oder aber Erziehung, Angst, "schlechte" Gewohnheit, weil das Emotionale, das Hineindenken die Frau in sehr starkem Maße für den Mann " mit erledigt" und ausdrückt, dann "erübrigt" sich das für ihn vielleicht, oder oder... Vielleicht "expressed" sie sich zu viel, das könnte eine Spirale werden: je mehr und je deutlicher sie über sich und ihre Bedürfnisse mitteilt, umso weniger braucht er dazu tun.

Ich hab mal den "TEst" gemacht, und habe kaum über mich geredet (was ich mag, wie ich mich fühle, was ich jetzt tun werde, wen ich jetzt treffen werde, was mit schmeckt, things like that, aber auch sonst kaum mit ihm sachlich abgesprochen, wie Termine oder was er wissen muss, Butter fehlt oder son Kram; nicht einmal das. Es hat knapp 2 (!!)Wochen gedauert, bis es ihm überhaupt aufgefallen ist und noch mal ne halbe Woche, bis er von sich aus aktiver sich e-t-w-a-s um mich bemüht hat und mal was g-e-f-r-a-g-t hat von sich aus. Seitdem bin ich aus Prinzip schweigsamer und tausche mich umso mehr mit anderen aus, wenn mir was spontan auf dem Herzen liegt. Super begeistert bin ich nicht darüber, kann aber damit leben. Natürlich wünsche ich mir eine Änderung, früher war er offener. Aber wenn ich ihn "derschlag", macht ers halt erst recht nicht. Ich hatte mal einen recht geschwätzigen und überbemühten, auch sehr eifersüchtigen, Mann als Lebensgefährten. Schwestern, glaubt mirs, das macht keinen Spass mehr irjendwann... Das ist die andere Seite, vielleicht wirken manche von uns mit ihrer emotionalen Überbedürftigkeit auf ihre Männer so...*vorsichtig frag?* Es ist halt alles eine Frage der Balance und Depression bringt zusätzlich so ungefähr alles aus der Balance.

Es gibt zig Gründe.

Ich sage dazu oft *achtung satire*: für manche Frauen wäre es besser, wenn sie mit einer Frau verheiratet wären.

"...warum ich denke, dass sie die Selbstmorde von der Golden Gate Bridge nicht mehr zählen."

Solange er darüber redet, gehts aber noch.


Liebe Grüße

die Wanda

Post skriptum: Wenn ich meine emotionalen Bedürfnisse nur über meinen Mann zu decken versuchte, wäre ich ebenfalls arm dran. Selbst heut noch. Oft bleibt mir nichts anderes übrig, als mich mit "Weiwern" zu begnügen, wenn ich will, dass sich mal jemand in mich hineinversetzt. Er scheint seinerseits extrem liebesbedürftig, kriegts aber nicht rüber, und jede warme Geste von mir wird sofort als Einladung ins Bett missverstanden. Sein Problem: er kapiert Zwischentöne nicht. Das zieht sich durch alle Bereiche durch wie ein roter Faden. Schwarz oder weiß. Daher halte ich ihn für alles mögliche als für gesund, obwohl er "ausgeschlichen" ist mit dem Medikament.
Edeltraud
Beiträge: 1495
Registriert: 22. Mai 2003, 16:49

Re: Hilflosigkeit als Partner 2

Beitrag von Edeltraud »

Hallo Anke,

eben habe ich nochmal dein Eingangsposting in Teil 1 gelesen. Ich finde es toll, dass du es geschafft hast deinen Mann dazu zu bewegen/überzeugen sich ärztl. Hilfe zu holen.

Wegen seiner Aussage/Frage zur GoldenGateBridge:
Es ist verständlich, dass dir das Angst macht. In deinem ersten Posting sprachst du auch schon von Angst, dachtest du da auch schon in diese Richtung?
Zu was er in der Lage ist, diese Frage ist etwas unglücklich ausgedrückt. Vielmehr stellt sich die Frage: Wie verzweifelt ist er, in welchem Maße kaum erträglich/qualvoll ist die Depression für ihn? Was ist zu tun?
Das wichtigste für ihn ist seinem Arzt mitzuteilen in welchem Ausmaß/Stadium solche Gedanken vorliegen. Dies ist auch sehr wichtig in Hinblick der geeigneten Medikamente, damit sich das nicht noch steigert!
Es ist ein gefährlicher Irrtum zu glauben, dass jemand der in diese Richtung spricht dies nicht vollzieht.

Ging euer Gespräch darüber noch weiter?

Ich wünsche dir und deinem Mann alles Gute und gute Besserung!

Viele Grüße
Edeltraud
Anki
Beiträge: 29
Registriert: 4. Mai 2005, 23:12

Re: Hilflosigkeit als Partner 2

Beitrag von Anki »

Hallo!

EDeltraut, bein dem Thema Brücke ging es nicht viel weiter. Er hat mir nur den ARtikel berichtet. Es war aber eben recht skurill ihn erst weinend im Park zu haben und dann kurz darauf so ein Thema anzuschneiden. WAnda, ich weiss nicht ob es "!zuviel" für ihn war. Denn was wäre zuhause gewesen? ich vermute nicht viel anderes, ausser dass er noch unzufriedener gewesen wäre, weil er noch traurige KInder umn ihn herrum hätte. Es war natürlich nicht der beste Tag für so einen Ausflug, mir erschien er jedoch besser als mit ihm zuhause zu sein.

"ÜBerbedürftig" Bin am Überlegen ob ich mich angesprochen fühlen soll oder nicht..... Beschliesse eher zu Nein. Ich glaube, das Mass was ich als BEdürftigkeit mir erhoffe ist nicht unbedingt zuviel.

Mal sehen wie der ABend heute wird. Er hat heute leider seine Tablette nicht genommen. Mistig.

Es grüsst Euch
Anke
BeAk

Re: Hilflosigkeit als Partner 2

Beitrag von BeAk »

Hallo Anke,

so wie Du das schilderst hatte es wirklich ein großes Tief, in den vergangenen Tagen. Mach Dir um seinen Charakter keine Sorgen, das was er die vergangenen Tage gezeigt hat, war doch sehr depressiv. Aber es ist positiv das ihr darüber sprechen könnt, das läßt hoffen.
fish
Beiträge: 423
Registriert: 19. Jul 2004, 03:12

Re: Hilflosigkeit als Partner 2

Beitrag von fish »

Hallo Anke,
Wichtig ist, ob ER mit wollte.

Die traurigen Kinder, falls er nicht mitwollte, hätte er vermutlich dann eben nicht um sich rum gehabt, sondern die wären ... im Tierpark gewesen. Kann mich auch irren, ich weiß ja nicht, wer alles im Zoo war

Dass er seine Tablette nicht genommen hat: die Frage ist, ob er sie lediglich vergessen hat (das passierte meinem Mann ab und an auch, hat ihm aber überhaupt nicht getaugt, dann fühlte er sich gleich schwammig wie hinter Milchglas, sagte er), dann kann man ihn ja behutsam oder auch ganz normal dran erinnern. Wenn er sie bewusst nicht nahm und das auch gezielt verkündet, schwierig.
Irgendwas stimmt dann nicht.

Hast du die Möglichkeit, in eine Angehörigen SHG, die halbwegs in der Nähe ist, zu gehen?

Liebe Grüße

Wanda
1963
Beiträge: 11
Registriert: 24. Mai 2005, 11:45

Re: Hilflosigkeit als Partner 2

Beitrag von 1963 »

Hallo ihr Lieben,
so leid es mir tut - ich steige erstmal wieder aus.
Da ich nicht einfach so verschwinden möchte erkläre ich es:
ich habe einfach viel zu wenig Zeit.
An den Tagen, an denen ich hier im Forum war, habe ich gemerkt, daß anderes liegen geblieben ist.
Ich will nicht nur kurz eure Beiträge überfliegen und dann halbherzig beantworten. Es soll ja Hilfe für mich sein. Aber die Zeit alles zu lesen, zu reflektieren und zu antworten habe ich im Moment nicht.

Die Vormittage sind fast alle voll - den letzten brauche ich zum Einkaufen und Putzen. An drei Nachmittagen feste Termine, zwei lebhafte Kinder die an den freien Nachmittagen mal "Mami" brauchen.
Und am Abend schaut der Betroffene mir über die Schulter.
So geht es leider nicht.

Und um nicht halbherzig zu werden sage ich (leider) erstmal Tschüß zu euch. Ich bin sicher, ich komme irgendwann wieder.
Danke für die vielen lieben Worte. Auch wenn es nur kurz war, es war schön hier.

Liebe Grüße von troppo
tommi
Beiträge: 1008
Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: Hilflosigkeit als Partner 2

Beitrag von tommi »

Liebe Troppo,

schade, dass du dich verabschieden musst. Ich habe aber großes Verständnis dafür und finde deine Einstellung gut - entweder ganz oder garnicht. Das Forum kostet natürlich Zeit, wäre aber schön, wenn du sie hast, dass du hier wieder schreibst.

Ich wünsche dir und deiner Familie auf dem Weg eines glücklichen Zusammenlebens alles liebe.
Gruß
Tom
tommi
Beiträge: 1008
Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: Hilflosigkeit als Partner 2

Beitrag von tommi »

Liebe Anke,

es tut mir leid, dass es deinem Mann so schlecht ging.

Wenn ich merke, dass es meiner Frau nicht so gut geht, gehe ich alleine mit den Kindern los. Ich habe festgestellt, dass es keinem was bringt, wenn sie mitkommt. Ich glaube auch, dass sie dann die Zeit für sich braucht.
Wenn wir dann wiederkommen, gehen wir oft zu zweit spazieren - entweder wortlos, Hand in Hand - oder gesprächig, je nachdem, wie sie es will. Wir genießen es regelrecht.

Ich habe am Anfang meine Frau auch mal überredet mit den Kindern auf ein Straßenfest zu gehen. Ich habe ihr regelrecht ein schlechtes Gewissen bereitet, indem ich gesagt habe, wir könnten mal auch wieder was mit den Kindern gemeinsam unternehmen . Letztendlich war es die Hölle. Vor allem für meine Frau.

Ich denke, du solltest versuchen, diese Tiefs zu akzeptieren. Wenn du merkst, dass er in ein Loch fällt, kannst du dagegen nichts machen. Er macht es nunmal nicht extra, um dich zu ärgern. Frag ihn, was er im Moment braucht und du tun sollst, damit es ihm evtl. besser geht. Mehr ist schon nicht drin.

Mich würde seine Bemerkung über die Brücke auch beunruhigen. Das Thema solltest du im geeigneten Moment nochmal anschneiden.

Gruß
Tom
Anki
Beiträge: 29
Registriert: 4. Mai 2005, 23:12

Re: Hilflosigkeit als Partner 2

Beitrag von Anki »

Hallo zusammen!

Erst mal an Edeltraut, bevor ich es vergesse - Du hast in meinem anderen Thread das Thema grosses schweigen von ihm angesprochen. Was Du schreibst klingt recht plausibel bei ihm. er sagt nämlich auch, dass er halt abends müde ist und einfach nicht mehr reden will - schiesslich bin ja auch ich ein morgenmuffel und rede morgens auch kein Wort zuviel. Desswegen steht ihm der Abend, sprich ABendessen zu. es ist nur eben für mich recht schwer dies als Erklärung anzunehmen, wenn er bei der Erklärung auch gegen mich angeht. (ich weiss, er meint es nicht so, aber grummel.....)


Tom - vielleicht hast Du recht und es wäre besser gewesen wenn wir alleine gefahren währen. Er meinte auch mal, dass wir halt alleine fahren sollen wenn wir ihn nicht dabei haben wollen und mehr Spass haben wollen. Ich habe Angst, dass er sich zurückgesetzt fühlt wenn wir uns einen schönen Tag machen. Für ihn wäre es viellecht wirklich gut gewesen, aber andererseits hätte er sich nicht noch mehr reingesteigert, dass ihn keiner mag und er nutzlos ist? Nachdem er es ja schon angesprochen hat?? Mal sehen. In der Zukunft werde ich es aber mal verstärkt abwägen etwas alleine zu machen, dann halt nicht gleich einen Tagesausflug.

Über das Brückenthema haben wir seitdem nicht mehr gesprochen, noch glaube ich, dass er nicht reden würde. Ich möchte es mal ansprechen wenn es ihm wieder besser geht.

Heute habe ich feststellen müssen, dass er sogar unsere finanziellen SAchen nicht mehr erledigt hat. Unser KOnto steht voll im MInus, weil er nichts mehr rüberüberwiesen hat. Es war bisher noch nie ein Thema. ER hat sich da vollkommen darum gekümmert. Und nun das. Ich habe ihn angesprochen, ein lapidares, ja ich weiss, ich überweise demnächst auch wieder was.... Ich könnte das schon auch machen, jedoch war das schon immer seine Aufgabe. Ob er das Thema Geld verdrängt? Nachdem er mit vor 3 Wochen ja sagte, dass das seine grosse Angst ist, und er teilweise mehrmals am Tag den KOntostand überprüft?? Er wirkt zwar im MOment nicht richtig gut, aber auch nicht schlecht. Eher ein ganz seltsamer schwebezustand. Von nichts irgendwas.

Im Moment ist er joggen. Ich hoffe er kommt wieder gut heim. Auf der einen Seite freue ich mich, dass er sich dazu aufgerafft hat, aber doch bleibt da die Unsicherheit.

Nun gut. Geduld und abwarten ist nicht ganz meine Stärke.

Troppo - schade dass Du gehst!!Vielleicht findest Du doch noch ab und zu ein bischen Zeit am Morgen hier reinzukucken? Auch wenn ich Dich verstehen kann, dass Du unzufrieden bist, wenn Du es nur halbherzig machen kannst. DAs kenne ich auch. Machs gut und viel Kraft!

Wanda - SHG - ich habe mal kurz gekuckt habe aber nocht nichts gefunden. Ich weiss nicht, ob es hier auf dem Lande so was gibt.
Bis bald dann

Viele Grüsse Anke
tommi
Beiträge: 1008
Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: Hilflosigkeit als Partner 2

Beitrag von tommi »

Liebe Anke,

"Er meinte auch mal, dass wir halt alleine fahren sollen wenn wir ihn nicht dabei haben wollen und mehr Spass haben wollen. Ich habe Angst, dass er sich zurückgesetzt fühlt wenn wir uns einen schönen Tag machen."

Man kann es auch so formulieren, dass er sich nicht zurückgesetzt fühlt. Z.B. wenn man darauf Antwortet: Natürlich möchte ich dich dabei haben, aber brauchst du nicht im Moment deine Ruhe? Ich möchte nicht, dass du dich übernimmst." In dieser Art etwa.

Ich merke es mitlerweile, wenn meine Frau nur aus "Pflichtgefühl" mitfaheren will. Dann sage ich ihr, dass sie ruhig zu Hause bleiben und sich die Ruhe antun kann. Meistens geht sie dann auch nicht mit.

Wir haben u.a. auch darüber gesprochen und hier eine Absprache getroffen, denn solche Gedanken wie: Ich werde nicht mehr gebraucht! können so entschärft werden. Deswegen meinte ich auch in meinem letzten posting, du solltest ihn einfach mal fragen ,wass er möchte oder braucht.

Gruß
Tom


Schweigen ist Gold, Reden ist Platin
Anki
Beiträge: 29
Registriert: 4. Mai 2005, 23:12

Re: Hilflosigkeit als Partner 2

Beitrag von Anki »

Hallo Tom!

Reden kann nur dann schwierig sein, wenn ich auf meine Fragen viel Schulterzucken bekomme.

Vermutlich ist momentan Zeit das beste Mittel auch - damit er mit sich im klaren kommt und die Tabletten nicht mehr als "Depperlastabletten" betitelt und ich auch lerne in den schlimmen Tagen es nicht auf mich zu beziehen und dann eben anders zu handeln und zu reagieren wie bisher.

Ich habe ihn gefragt, was ihm dann am besten tut - Antwort, ich weiss es nicht... Also ähnlich wie Schulterzucken.

Also, dann schaun wir mal weiter.

Viele Grüsse Anke
Antworten