Was können/sollen Kinder wissen?

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Anki
Beiträge: 29
Registriert: 4. Mai 2005, 23:12

Was können/sollen Kinder wissen?

Beitrag von Anki »

Hallo!

Wie habt ihr es mit Eueren Kinder gemacht - was sagt ihr wenn es dem Partner nicht gut geht und er so arg anders ist. Meine MÄdels sind zwar noch sehr klein (fast 3/5) aber doch habe ich das Gefühl es zumindest der grossen irgendwie erklärbarer zu machen, warum nihr Papi heute wiedermal nicht mit uns spricht und nur traurig ist.

Es grüsst Euch
Anke
BeAk

Re: Was können/sollen Kinder wissen?

Beitrag von BeAk »

Liebe Anke,

meine Kinder sind schon älter, Tochter 20, sie hat in den letzten Jahren leider sehr oft als Sündenbock für meinen Mann herhalten müssen, bin dazwischen gegangen, aber sie hat stark gelitten, ihr habe ich auch schon vor Jahren erklärt das ihr Vater krank ist. Seit mein Mann sich ärztlich behandlen läßt, ist das Verhältnis zu unsere Tochter entspannt und er ist Stolz auf sie. Sohnemann ist noch in der Pupertät, für ihn war die letzten Jahre sein Vater Vorbild und Mama doof. Er wollte auch nicht glauben das sein Vater krank ist und übernahm alle von seinem Vater in seiner Depression gemachten Anschuldigungen mir gegenüber. Also, was Papa sagt ist richtig und Mama ist schuld an allen Streitigkeiten. Das mein Mann krank ist, glaubt er erst seit wenigen Tagen, als mein Mann es seinem Freund gegenüber sagte und diesem einen medizienischen Ratschlag für dessen seelisch kranke Freundin mitgab.
Anke, du hast noch keine pupertätsprobleme mit deinen Kindern. Du kannst ihnen sagen das der Papa krank ist und deshalb so traurig, aber das er sie trotzdem lieb hat.
20870
Beiträge: 0
Registriert: 6. Aug 2004, 10:15

Re: Was können/sollen Kinder wissen?

Beitrag von 20870 »

hallo anki

unsere kinder sind 4 und 7 jahre alt und es war für sie nicht leicht mit der situation umzugehen.meine frau war "plötzlich" ein halbes jahr in mehreren kliniken und es ergab sich zwangsläufig eine andere situation.sie haben auch viel mitbekommen doch habe ich mit ihnen nur darüber gesprochen , wenn sie fragten,was allerdngs selten vorkam.
habe allerdings mit dem kinderarzt sowie lehrern und kindergärtern gesprochen um eventuelle schwere veränderungen die mir vielleicht verborgen geblieben wären,sofort mitzuteilen.
ich glaube , ich lag damit nicht so falsch,wobei ich aber sagen muss, das mir unsere familie(großeltern,geschwister etc)sehr geholfen haben.
wenn es zu haus richtig akut wurde,habe ich doch versucht, das sie es möglicht nicht mitbekommen haben.

was letztlich bei ihnen hängen geblieben ist
wird man wohl erst viel später sehen

gruß teddy
tommi
Beiträge: 1008
Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: Was können/sollen Kinder wissen?

Beitrag von tommi »

Liebe Anke,

ich fand es wichtig, dass meine Kinder 11/13 über die Krankheit informiert wurden.

Wenn meine Frau in einem Tief ist, wird sie nicht nur mir gegenüber ungerecht, sondern auch den Kindern gegenüber. Die leider nicht immer vermeindlichen Streits bekamen unsere Kinder auch mit. Damit sie diese Situationen nicht auf sich beziehen, sondern der Krankheit zuschreiben können, ist es wichtig, dass sie bescheid wissen.

Ich nahm eine Rehamaßnahme zum Anlass um ihnen das zu erklären, da sie ja 6 Wochen nicht zu Hause war.

@Teddy

schön, mal wieder von dir zu lesen. Wie geht es euch?

Gruß
Tom
Edeltraud
Beiträge: 1495
Registriert: 22. Mai 2003, 16:49

Re: Was können/sollen Kinder wissen?

Beitrag von Edeltraud »

Hallo Anki,

das m.E. Wichtigste/Wesentlichste hat Bea in ihrem letzten Absatz geschrieben.
Als Betroffene musste ich das meinen Kindern in der Schwere der Erkrankung selbst erklären, dass meine Symptome und dadurch mein Verhalten Teil einer Erkrankung sind, da ihnen sonst niemand darüber Auskunft erteilte, außerdem fragten mich meine Kinder direkt selbst.

Mein Sohn, damals knapp 4 fragte mich dauernd weshalb ich so traurig schaue. Ich sagte ihm, dass ich krank sei, dass mich das traurig macht, es mir irgendwann wieder besser geht, dass ich nicht wegen ihm traurig bin und ich ihn sehr lieb habe. Er fragte mich dauernd wegen dem traurig schauen und ich wiederholte immer wieder meine Antwort.
Auch wenn die Kinder nicht danach fragen, so würde ich ihnen das auch altersgerecht erklären, damit sie das Verhalten nicht verkehrt einordnen.

Wieso spricht dein Mann desöfteren nicht mit euch? Hast du ihn schon mal danach gefragt?
Bei mir war es so als es mir ziemlich schlecht ging, dass ich dazu manchmal kaum in der Lage war mangels Energie.

Da meine Depression chronisch verläuft, so tauchen immer wieder Fragen der Kinder auf.

Meine Erkrankung hatte/hat keine negativen Auswirkungen auf ihre Entwicklung, insgesamt eher positive.

Viele Grüße
Edeltraud
Anki
Beiträge: 29
Registriert: 4. Mai 2005, 23:12

Re: Was können/sollen Kinder wissen?

Beitrag von Anki »

Hallo!

Vielen Dank für Euere Antworten. Falls ich es morgen schaffe habe ich mir vorgenommen mit der KIndergärtnerin zu reden. Letzte Woche habe ich zu meiner "grossen" gesagt, dass Papi traurig ist und desswegen so anders ist. Sie ist ein recht empfindliches Mäuschen und hat da nicht weiter nachgefragt. Aber ich denke, auch nach Eueren Antworten, dass ich das nächstemal mit ihr klarer reden sollte. Nicht dass sie es sich zu arg zu Herzen nimmt, weil sie es nicht verstehen kann.

Danke!

Gruss Anke
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