therapieart wechseln?

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Sozialer
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Registriert: 14. Dez 2004, 14:27

therapieart wechseln?

Beitrag von Sozialer »

Hallo,

sollte das mit meiner einweisung nicht klappen (krankenhausposting) wollte ich fragen ob ich nach 25st kurzzeittherapie tiefenpsychologisch nach verhaltenstherapie wechseln oder muß ich dann 2 jahre warten.

meine therapeutin meinte ich aknn nicht wechseln entweder bei ihr langzeittherapie oder 2 jahre pause.
Nico Niedermeier
Moderator
Beiträge: 2837
Registriert: 21. Mär 2003, 11:10

Re: therapieart wechseln?

Beitrag von Nico Niedermeier »

Man kann nach 25h sehr wohl ohne Pause wechseln, der Verhaltenstherapeut muss dann einen Antrag auf Verfahrenswechsel schreiben, aber das geht problemlos. (ich habe es oft gemacht)...
Dr. Niedermeier
Sozialer
Beiträge: 23
Registriert: 14. Dez 2004, 14:27

Re: therapieart wechseln?

Beitrag von Sozialer »

Vielen Dank für Ihre Antwort.
fish
Beiträge: 423
Registriert: 19. Jul 2004, 03:12

Re: therapieart wechseln?

Beitrag von fish »

Hallo an den Doc und an alle,
das issn Ding.

Meinem Mann wurde auch erzählt, er müsse erst mal Pause haben, dann ginge eine weiterführende Behandlung. Es war ein ziemliches ein geschlagenes halbes Jahr dauerndes Rumgezicke, als er im zweiten Durchlauf eine tiefenpsychologische Behandlung anstrebte.

Der erste Analytiker lies ihn seine Lebensgeschichte, möglichst in epischer Form, darstellen. (OK, das machen sie generell.) Ohne sie aber je gelesen zu haben dann, lies er ihn schnell vorher wissen, dass er ihn doch nicht behandeln könne (oder wolle, das hat mein Mann nie erfahren). Ein Analytiker kann ja gern sagen, das oder das ist ihm nicht so recht, oder dass er mit genau diesem Clienten nicht so gut wird arbeiten können.
Aber VOR der Lebensgeschichte? Interessant.

(Wenn ich der Betroffene gewesen wäre, hätte ich mit Knall hingeschmissen, was soll das? So gesehen bewundere ich mittlerweile die "Schafs"_geduld meines Mannes.)

Beim jetzigen scheint es zu klappen. Isja nun endlich mittlerweile 2 Jahre her seit der letzten (kognitiv, sowiel ich weiß).

Mir als Angehöriger stellt sich die Frage, ob Therapeuten, die das mit der nicht unbedingt nötigen Pause und dem dazu nötigen Antrag auf Therapiewechsel ihrem Clienten NICHT sagen, das entweder selber nicht so genau wissen oder können (die eine, die ich privat kenne , ist zumindest generell recht konfus in bürokratischen Sachen und flippt bei Formularen gleich aus...

Oder ob manche Therapeuten keinen Bock haben, das zu sagen.

Egal warum, irjendwie ärjert mich das jetzt.
Werden Depressive, die Hilfe wollen und das auch sagen (selten, diese innere Kraft bei manchen Depressiven...) nur noch blind durch die Gegend geschickt ohne Plan? Sollte ich selber mal Hilfe brauchen, werde ich ein recht misstrauischer Client sein...


Mehr Transparenz

wünscht

Wanda
(Angehörige)
wenkie
Beiträge: 618
Registriert: 23. Feb 2005, 12:39

Re: therapieart wechseln?

Beitrag von wenkie »

Hallo Wanda,

ich finde es auch ein Ding der Unmöglichkeit.
Lehnt man eine Therapie von vorne herein ab,
heiß es gleich, man ist ja nicht krank, oder man will gar nicht gesund werden.
Will man aber den Therapeuten wechseln,
dann soll das nicht gehen. Oder nur mit langer Wartezeit.
Man geht zur Thera um gesund zu werden.
Bei dem Wunsch nach mehr Transparenz, gebe ich dir völlig Recht.

LG
Wenkie
"Die ganze Welt verändert sich, jeden Tag-Ich mich auch!"
Nico Niedermeier
Moderator
Beiträge: 2837
Registriert: 21. Mär 2003, 11:10

Re: therapieart wechseln?

Beitrag von Nico Niedermeier »

Liebe Wanda...
vieleicht habe ich es auch falsch ausgedrückt..also nochmal..wenn das Kontingent (tiefenpsychologisch oder verhaltenstherapeutisch) nicht ausgeschöpft wurde, dann kann man realtiv problemlos zwischen zwei Therapieverfahren wechseln...wenn das Kontingent ausgeschöpft wurde ((nach 80 Stunden VT oder TPT)dann stehen die zwei Jahre Pause an) dann wird es schon sehr viel schwieriger...dann müssen die Therapeuten ein ausführliches Gutachten schreiben warum schon wieder Psychotherapie inner halb von zwei Jahren...dieses Gutachten dauert, ist mies bezahlt.. un der Ausgang ist ungewiss.....foglicg denke ich das vieleicht manche einen solchen Fall nicht gerne übernehmen werden..
hat man das Kontingent aufgebraucht und will innerhalb des gleichen Verfahrens nochmal Stunden binnen zwei Jahren ist es fast ganz aussichtslos...
Gruß
Dr. Niedermeier
KatzeI
Beiträge: 136
Registriert: 15. Okt 2004, 05:59

Re: therapieart wechseln?

Beitrag von KatzeI »

Hallo Ihr Lieben!

Generell denke ich, das man sich genau informieren sollte, was der Schwerpunkt der einzelnen Therapieform ist.

Selber war mir das am Anfang nicht ganz klar, musste meinen Psychiater ausquetschen - der sich auch viel Zeit genommen hat dafür! Er selber riet mir die TPT an um mit dem Erlebten umgehen zu lernen.

Als ich aus dem Krankenhaus kam hatte ich zunächst keine andere Wahl als VT. Man hat ja zu Beginn immer 5 Stunden die von den Kassen übernommen werden - sozusagen als Probezeit. Die VT habe ich gleich nach der 2. Stunde abgebrochen, weil ich merkte das das nichts für mich ist, das es mir nicht weiterhilft.

So sitze ich seitdem ohne Therapeuten, warte und warte... Habe mich nun einer SHG angeschlossen, die therapeutisch betreut wird. Dort werde ich wenigstens etwas aufgefangen.

Ich wünsche jedem von Euch die Zeit, Geduld und Kraft,den für sich richtigen Therapeuten zu finden!!

Alles Liebe

Kaddy
Erst wenn man unten ist, weiß man wie es oben aussieht..
fish
Beiträge: 423
Registriert: 19. Jul 2004, 03:12

Re: therapieart wechseln?

Beitrag von fish »

Hallo Doc
und vielen Dank für die Antwort.

Meines Wissens hatte mein Gudster 50 Stunden VT, sein Kontingent war nicht ganz voll. Hm.

Grüße

Wanda
wenkie
Beiträge: 618
Registriert: 23. Feb 2005, 12:39

Re: therapieart wechseln?

Beitrag von wenkie »

Hallo Wanda,

dann mach es doch so, wie es dir Dr. Niedermeier erklärt hat.

Viel Glück dabai!

LG
Wenkie
"Die ganze Welt verändert sich, jeden Tag-Ich mich auch!"
balduin.cruchot
Beiträge: 222
Registriert: 26. Apr 2005, 21:24

Re: therapieart wechseln?

Beitrag von balduin.cruchot »

Mir ist im Grunde dasselbe passiert - nach ca. 32 Stunden TPT ging es mir schlechter denn je, und der (leider erst dann) augesucht Psychiater riet mit zu Medikamenten und VT. Die Suche nach einem Therapeuten ist ja nie leicht, aber sobald ich denen am Telefon erklärt habe, dass ich eine TPT abbrechen und wechseln will, hatten die Psychologen kein Interesse mehr. Offensichtlich sind auch hier ein paar Hürden zu überspringen, und warum soll man sich zusätzlich Arbeit machen, wenn die Kranken eh Schlange stehen. Ich fand das damals auch sehr enttäuschend und habe mich gefragt, was diese Psychologen wohl für eine Berufsauffassung haben. Erst mein Psychiater hat mir dann einen Psychologen empfohlen, der mich dann - auch erst nach Wartezeit von einem halben Jahr - genommen hat.
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