Sind das "typische" Verhaltensmuster ? Wie gehe ich richtig damit um?

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gaby69
Beiträge: 20
Registriert: 20. Apr 2005, 14:24

Sind das "typische" Verhaltensmuster ? Wie gehe ich richtig damit um?

Beitrag von gaby69 »

Liebe Forumsmitglieder und Leser,

mache von Euch kennen mich ja schon - ich bin Gaby und habe hier schon ein paar Beiträge zu bestehenden Themen verfasst (u. a. in Angehörige - bestehende Beziehungen).

Dieses neue Thema möchte ich eröffnen, weil es zwar sicher irgendwo bei den anderen einsortiert werden könnte, es mir aber um Rat in einer ganz bestimmten Fragestellung geht. Und ich könnte mir vorstellen, dass vielleicht der / die eine oder andere ähnliche Erfahrungen gemacht hat bzw. gerade macht.

Es wäre schön und ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn Ihr Euch angesprochen fühlt und Euch traut, den einen oder anderen Beitrag zu meinem Thema zu schreiben!

Nun zu meinem Anliegen:

Kurze Vorgeschichte:
Mein Freund, den ich sehr liebe, leidet seit etlichen Jahren an einer psychotischen Erkankung. Psychologische Hilfe lehnt er meist ganz ab bzw. beendet sie nach kürzester Zeit, weil er glaubt, sich in Gesprächen rechtfertigen zu müssen bzw. es handele sich um eine Art "Verhör". Seine Ängste, wegen denen er auch schon mehrere Arbeitsstellen verloren hat, bestehen darin, einer Situation oder Person - vorwiegend in Kritiksituationen - nicht gewachsen zu sein. In seinen schlechten "Phasen" wird er auch mir gegenüber aggressiv, ausfallend und laut, fühlt sich sehr schnell angegriffen und interpretiert Dinge in Gesagtes hinein, die man nie so gesagt hat.

In diesen "Phasen" kommt es seinerseits zu ganz bestimmeten - wie soll ich das sagen? - "Verhaltensmustern". Es ist mir bisher leider nicht gelungen, irgendeine Möglichkeit zu finden, diese "abzustellen" oder zumindest so damit umzugehen, dass mein Partner mit der Zeit nicht mehr automatisch in sie zurückfällt.

1) "Piesaken":
Er versucht z. B. mich dann extrem zu piesaken, indem er mir dauernd für einen kurzen Moment entweder ein Nasenloch zuhält (er sagt, das sei gesund) oder die Nase koplett zuhält (er sagt, ein Nobelpreisträger habe herausgefunden, dass man dann automatisch den Mund öffnet) oder mir die Ohren reibt und behauptet, dass dies eine äußerst gesunde Behandlungsmethode eines weiteren Nobelpreisträgers sei... überhaupt hat er in diesen "Phasen" sehr oft solche "Anwandlungen", angebliche "medizinische Anwendungen" auszuführen, was aber wie gesagt nur aus Ohren-knickeh, Finger-in-die Ohren-stecken, Nase-zuhalten,ruckartigen Armbewegungen bei mir ausführen usw. besteht.

Wenn ich dann sage, dass ich das nicht möchte, weil es mir wehtut oder mich stört, muss ich es oft etliche Male wiederholen, bis er es dann sein lässt, wobei er dann aber ganz offensichtlich allen Ernstes nicht ganz verstehen kann, dass mir das unangenehm ist, er wiederholt dann nur, sein Hausarzt habe ihm das ausrücklich empfohlen und es sei gesund. (Es handelt sich übrigens auch um meinen Hausarzt und derartige "Empfehlungen" traue ich diesem Arzt wirklich nicht zu)... es seien doch nur "medizinische Tests", die wären gesund und gut usw.

Was genau könnte dahinter stecken? Was will er damit ausdrücken? Was kann ich selbst dagegen tun?

2) Extremer Putzzwang:
Zeitaufwand: für unser kleines Bad + eher kleineres Schlafzimmer ca. 8 Stunden. Dabei werden sämtliche (!) Schränke vorgezogen (sofern das geht), komplett ausgeräumt, die Kachelritzen mit einem Messer ausgekratzt, die Kacheln komplett abgewaschen, sogar der Kühlschrank und Herd werden vorgezogen - einräumen darf ich dann alles.

Wenn man versucht, ihn davon abzuhalten, wird er ausfallend, beschimpft mich - in meinen Hinderungsversuchen sieht er eine "Unverschämtheit", denn er wolle ja "nur putzen und tue niemandem etwas". Es geht dann regelmässig so weit, dass er auf mir und der Beziehung rumhackt, ja sogar behauptet, ich wäre ihm "sch...egal", nur um putzen zu können. Er kommt dann beim Putzen an sich vom Hölzchen zum Stöckchen und zum Streichhölzchen, denn erst soll nur der Boden gewischt werden, dann kommen die Fenster dazu, dann natürlich Rahmen, Rolläden etc...

Ich putze doch auch, aber ich gehe 8 Stunden arbeiten, da kann ich nicht jedes Mal die Schränke vorziehen oder alle Regale komplett leer räumen - oder macht man das so? Ich möchte ihn ja auch nicht am Putzen hindern, aber ehrlich gesagt, es ist mir etwas viel, wenn jedes Mal alles komplett ausgeräumt und vorgeschoben wird und immer eine tagesfüllende Aktion daraus wird, so lieb wie er es sicher einerseits meint.

Er entschuldigt sich meist für seine Äußerungen,aber nur, wenn ich ihn darauf anspreche, allerdings sieht er sich im Recht, denn ich war in seinen Augen "unverschämt" oder "gemein" und habe ihn ja nicht putzen lassen. Er sagt auch, dass ihm das Putzen eine sehr große Befriedigung gibt und er sich hinterher sehr gut fühlen würde.

Ich weiss wirklich nicht, was ich da machen soll oder kann. Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Könnt Ihr mir vielleicht helfen, wie ich "richtig" damit umgehe?

Vielen Dank schon mal.

Liebe Grüße
Gaby
Edeltraud
Beiträge: 1495
Registriert: 22. Mai 2003, 16:49

Re: Sind das "typische" Verhaltensmuster ? Wie gehe ich richtig damit um?

Beitrag von Edeltraud »

Hallo Gaby,

wie du schreibst, leidet dein Partner an einer psychotischen Erkrankung.
Im Kompetenznetz Schizophrenie gibt es auch ein Forum. Ich bin mir sicher, dort erhältst du zahlreiche Tips im Umgang mit einer psychotischen Erkrankung.

Vielleicht kann dir auch hier in diesem Forum jemand einen Rat geben, der Erfahrungen mit einer psychotischen Erkrankung hat.

Viele Grüße
Edeltraud
gaby69
Beiträge: 20
Registriert: 20. Apr 2005, 14:24

Re: Sind das "typische" Verhaltensmuster ? Wie gehe ich richtig damit um?

Beitrag von gaby69 »

Liebe Edeltraud,

danke für Deine Nachricht!

Dank für den Tipp, beim Kompetenznetz Schizophrenie war ich vorhin mal schauen, aber leider habe ich dort nicht so ein Forum gefunden, wie es hier ist.

Ich hoffe daher sehr, dass sich vielleicht doch noch andere hier melden, die mir etwas Hilfestellung geben können.

Nochmals vielen Dank!

Liebe Grüße
Gaby
dasBöse

Re: Sind das "typische" Verhaltensmuster ? Wie gehe ich richtig damit um?

Beitrag von dasBöse »

hallo gaby,

im kompetenznetz-schizophrenie gibt es sehr wohl ein forum, das mit diesem hier vergleichbar ist.

Grüße

sewi

[Beitrag von mir gekürzt. T. Pfeiffer]
gaby69
Beiträge: 20
Registriert: 20. Apr 2005, 14:24

Re: Sind das "typische" Verhaltensmuster ? Wie gehe ich richtig damit um?

Beitrag von gaby69 »

Hallo sewi,

hast ja recht sollte mich vielleicht freuen...

Aber ich empfinde das wirklich stellenweise nicht als Spass , zumal er mir auch schon gesagt hat, dass er das macht, wenn er Abstand will...allerdings hat er genau diese Aussage dann auch wieder zurückgenommen (mit der Begründung, er wolle nur was für meine Gesundheit tun), d. h. was er wirklich damit bezwecken möchte, wird nicht so klar, mir zumindest nicht.

Und diese Penetranz, mit der er dann solange rummacht, bis ich wirklich kurz davor bin, auszuflippen... ich würde das ehrlich gesagt nicht so machen, wenn ich nur "Spaß" machen wollte. Und ich würde spätestens dann damit aufhören, wenn mir jemand sagt, dass es unangenehm ist etc. Aufgefallen ist mir, dass er das nur dann macht, wenn er gerade ein Tief hat... da hat er sonst alles, aber absolut keinen Sinn für Humor...

Trotzdem danke ich Dir und ich werde dann nochmal schauen, auf der anderen Internetseite, vielleicht habe ich den Link nur nicht gefunden...

Liebe Grüße
Gaby
BeAk

Re: Sind das "typische" Verhaltensmuster ? Wie gehe ich richtig damit um?

Beitrag von BeAk »

Hallo Gaby, kennst Du schon diese Seiten?

www.zwaenge.de

Dürften für Dich interessant sein, ist auch ein Forum drin.
Edeltraud
Beiträge: 1495
Registriert: 22. Mai 2003, 16:49

Re: Sind das "typische" Verhaltensmuster ? Wie gehe ich richtig damit um?

Beitrag von Edeltraud »

Hallo Gaby,

in der Apotheken-Umschau vom 1.März war ein Artikel über Zwänge drin, u.a. auch Tipps für Angehörige.

Vielleicht kann man den Artikel auch im Internet nachlesen.

Viele Grüße
Edeltraud
tommi
Beiträge: 1008
Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: Sind das "typische" Verhaltensmuster ? Wie gehe ich richtig damit um?

Beitrag von tommi »

Liebe Gabi,

ich würde die Agressivität deines Freundes auch nicht als Spaß empfinden, sondern ein Grund hier eine klare Grenze zu ziehen. Was du aushalten "musst", ist schon echt extrem. Deswegen entschuldige meine direkte Frage: Was hält dich eigentlich bei diesem Mann? Ich hoffe, dass ich dir nicht zu nahe getreten bin.

Manchmal hilft es, sich eine Liste mit zwei Rubriken anzufertigen: Ich finde an meinem Freund positiv, ich finde an meinem Freund negativ. Vielleicht hilft dir diese "Bestandsaufnahme" auch, deine Gefühle zu ihm zu ordnen.

Gruß
Tom
BeAk

Re: Sind das "typische" Verhaltensmuster ? Wie gehe ich richtig damit um?

Beitrag von BeAk »

Hallo Tom,
das Verhalten von Gabys Freund ist so selten nicht, er hat eine Männerdepression. Guck mal hier www.maennerdepression.ch/

Ich persöhnlich halte eine partnerschaftliche Beziehung zu einem Depri auf lange Zeit nur für sinnvoll, wenn dieser an seiner Krankheit arbeitet.
BeAk

Re: Sind das "typische" Verhaltensmuster ? Wie gehe ich richtig damit um?

Beitrag von BeAk »

Liebe Gaby,

mein Mann war die letzten 6 Monate wieder sehr stabiel und wir hatten eine sehr schöne Zeit, allerdings hatte er letztens vergessen sich rechzeitig um ein Nachfolgerezept für seine Medikamente zu kümmern, das hat sich wieder sehr nachteilig auf seine Gesundheit ausgewirkt und die letzten Wochen waren ziehmlich durchwachsen.

Nun zu Deinen Problemen, meiner Meinung nach orientierst Du Dich zusehr an der Meinung Deines Freundes, unabhängig ob krank oder gesund. Du mußt sehen das Du Dich in Deinem Körper wohlfühlst und nur das darf ein Grund sein 10 kg abzzunehmen. Trage die Kleidung die Dir gefällt, kaufe Dir was neues wenn Du meinst es ist Zeit dazu. Richte Euch gemeinsam die Wohnung neu ein.
So wie Du Dich verhälst, verleitest Du Deinen Freund dazu über Dich zu herrschen.
Das ist keine Partnerschaft
BeAk

Re: Sind das "typische" Verhaltensmuster ? Wie gehe ich richtig damit um?

Beitrag von BeAk »

Liebe Gaby,
jetzt habe ich noch die Hälfte vergessen. Also weiter.
Dein Freund projetziert seine Schächen auf Dich und straft Dich dafür ab. Das er keine Lust an Sex hat, ist für einen Depri normal. Damit mußt Du leben, bis es ihm wieder besser geht. Nur genau Da liegt die Schwierigkeit, wielange willst Du dir das alles gefallen lassen? DU bist für Dich verantwortlich, das es Dir gut geht.
Unser Pychiater hat mir gesagt, wenn Sie nicht damit leben können, ziehen Sie die Konsequenzen.
tommi
Beiträge: 1008
Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: Sind das "typische" Verhaltensmuster ? Wie gehe ich richtig damit um?

Beitrag von tommi »

Liebe Bea,

ich gebe dir vollkommen Recht. Es kann nur gelingen, wenn der Partner behandelt wird.

Was mich bei Gabys Freund stört, sind seine Handgreiflichkeiten, die sie sich auf keinen Fall gefallen lassen sollte. Depri hin, Depri her. Man muss schon so viel aushalten, aber Gewalt ist für mich das letzte und sollte nicht so entschuldigt werden.

Wo soll die Gewalt noch hinführen? Plötzlich ist man so in einer Abhängiogkeit, dass man Angst hat, was falsches zu sagen oder zu machen. Ich hatte Nachbarn, wo die Frau oft von ihrem Mann windelweich geschlagen wurde, ich die Polizei holte und sie trotzdem bei ihm blieb um wieder geschlagen zu werden. Also wehret den Anfängen.

Gruß
Tom
Tine
Beiträge: 214
Registriert: 11. Okt 2004, 19:57

Re: Sind das "typische" Verhaltensmuster ? Wie gehe ich richtig damit um?

Beitrag von Tine »

Hallo Zusammen,
in dieser Sache kann ich Tom nur zustimmen.

Sicher gibt es viele Formen von Aggression. Auch der absolute Rückzug, den vor allem wohl Männer in depressiven Phasen üben, ist im Grunde aggressiv. Dennoch ist es für einige Betroffene vielleicht noch der Weg, der ihnen am wenigsten aggressiv erscheint.

Bei körperlichen Übergriffen ist jedoch eine deutliche Schmerzgrenze überschritten. Während man bei Aggressionen gegen die Seele immer noch mit den verschiedenen Wahrnehmungen argumentieren kann, ist die Sache bei körperlicher Aggression wohl klar. Mit anderen Worten: Es kann sein, dass einem Menschen nicht bewusst ist, was er in der Seele seines Gegenübers mit Wort oder Tat anrichtet, da gibt es eine größere Grauzone, wobei natürlich in einigen Fällen auch hier die Sachlage klar ist.
Im Falle der körperlichen Übergriffe gibt es eine solche Grauzone definitiv nicht. Jeder weiß, dass der Leib des Gegenübers nur mit dessen Zustimmung berührt werden darf. Das gilt im Grunde auch für jede Art der Berührung. Ist nun die Berührung auch noch eindeutig negativ gibt es auch keine Entschuldiung dafür. Es mag seltene Fälle geben, wo aufgrund einer schwerwiegenden geistigen Erkrankung solche Grenzen irreversibel aufgehoben werden. Ist es jedoch einem Menschen immer wieder möglich, in 'normale' Zustände zurückzukehren, so sollte man erwarten, dass er seine Handlungen reflektieren kann und weiß, dass er alles zur Verfügung stehende unternehmen muss, sich unter Kontrolle zu bekommen.
Tut er das nicht, ist dies mehr als bedenklich.
Auch für den Fall, dass ich mit meiner Äußerung nicht den mainstream treffe, dennoch: Auch wenn man noch so sehr zu lieben glaubt, darf man sich nicht vor Tatsachen verstecken. Gewalt bleibt Gewalt. Dabei ist es letztlich egal, ob man zu Tode gekitzelt oder zu Tode geprügelt wird. Auch der Grund der Handlung ist unerheblich.

Dass dir Gaby, die Behandlungen deines Freundes ein großes Problem bereiten ist mehr als verständlich und wenn dies nicht so wäre, würdest du kaum hier Hilfe suchen.
Wenn du dann Antworten bekommst, die die Handlungen deines Freundes bagatellisieren, empfinde ich das als Hohn. Dein Gefühl, dass mit dir etwas getan wird, was nicht getan werden darf, ist vollkommen richtig.
Die Sache als 'Macke' abzutun wird weder dir noch deinem Freund gerecht.

Ich hoffe, dass ihr einen konstruktiven Weg aus der Situation findet. Wobei ganz klar ist, dass zunächst einmal dein Partner sich auf den Weg machen muss.
Liebe Grüße
Tine
gaby69
Beiträge: 20
Registriert: 20. Apr 2005, 14:24

Re: Sind das "typische" Verhaltensmuster ? Wie gehe ich richtig damit um?

Beitrag von gaby69 »

Hallo,

erst einmal ganz lieben Dank für Eure Antworten, die ich bisher erhalten habe!!!

Nun, ich suche irgendwo nach einem Weg, seine Verhaltensmuster auszuschalten, wenn das geht. Ich suche nach einer Möglichkeit, dass er halt nicht mehr anfängt, mich zu piesaken, dass er mich nicht mehr schlägt und eben auch nicht mehr seine Zwänge so auslebt.

Gibt es da irgendwas, was ich selbst tun kann, irgendein Verhalten oder so?

Mir hat ein Psychologe gesagt, ich würde die Grenzen nicht deutlich genug ziehen und nicht deutlich genug sagen, wenn etwas nicht in Ordnung ist - Frage ist nur, wie bitte macht man Grenzen deutlich bei jemandem, den man mit Worten nicht erreichen kann?

Lieben Dank schon worab für Eure Antworten.

Lieben Gruß
Gaby
tommi
Beiträge: 1008
Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: Sind das "typische" Verhaltensmuster ? Wie gehe ich richtig damit um?

Beitrag von tommi »

Liebe Gaby,

kein Mensch hat es verdient, dass an ihm Gewalt ausgeübt wird! Dieses gilt insbesondere für eine Partnerschaft. Dieses Verhaltensmuster wirst du schwerlich unterbrechen können, da es meines Erachtens in der Person deines Freundes begründet ist. Das Motto - Ich schlage dich, weil ich dich liebe; ich pisake dich, weil es dir gut tut-
ist krank, unakzeptabel und ist auch mit der Krankheit nicht zu entschuldigen.

Dein Psychologe hat Recht. Du ziehst keine Grenze und lässt es mit dir machen. Ziehe die Notbremse! Scheue dich nicht davor ihn zu verlassen. Mache dir klar, dass es immer schlimmer wird. Schütze dich vor ihm.

Leider habe ich in der Bekannschaft eine Frau, die auch von ihrem Mann geschlagen wurde. Sie zog mit ihrem Kind aus und lebte zwei Jahre recht glücklich in ihrer neuen Wohnung. Es fand in der Zeit eine Familientherapie statt. Nach zwei Jahren zogen sie wieder zusammen und das Schlagen ging nach kurzer Zeit wieder los. Erst als er sie krankenhausreif schlug, trennte sie sich endgültig von ihm.

Eine schlimme Geschichte, aber leider kein Einzelfall.

Ich möchte nicht, dass dir das Gleiche passiert, also pass auf DICH auf.

Gruß
Tom
Anki
Beiträge: 29
Registriert: 4. Mai 2005, 23:12

Re: Sind das "typische" Verhaltensmuster ? Wie gehe ich richtig damit um?

Beitrag von Anki »

Hallo Gaby!
Ich habe mir nocheinmal Deine Geschichte durchgelesen - und sitzte mit erstauntem Blick da - Du schreibst mir, sicherlich zu recht, dass ich filtern soll, was er wirklich ernst meint, und was aus der STimmung herrausgeschieht. Doch wenn ich Deine Geschichte lese, dann merke ich, dass Du sehr viel mehr härte aushalten musst. Ein riessengrossen Respekt gebe ich Dir - und frage mich, wie ich es aushalten könnte, wenn er mich so piesacken würdest wie Du es erfährst. Gaby, ich weiss, ich bin zur Zeit die, die nach Hilfe schreit, aber kannst Du das wirklich aushalten geschlagen, u.a. zu werden, ohne dass Du daran kaputt gehst??? Pass auf dich auf.

Es grüsst Dich ganz herzlich
Anke
bersch0507
Beiträge: 52
Registriert: 12. Jan 2005, 15:31

Re: Sind das "typische" Verhaltensmuster ? Wie gehe ich richtig damit um?

Beitrag von bersch0507 »

Liebe Gaby,

>> Ohren-knickeh, Finger-in-die Ohren-stecken, Nase-zuhalten <<
>> mich zu piesaken, dass er mich nicht mehr schlägt <<

Um dich besser zu verstehen: wirst du von ihm geschlagen oder „nur“ gepisakt? Beides mußt du dir nicht gefallen lassen, es ist aber ein elementarer Unterschied zwischen Ohren-knicken und geschlagen zu werden.

Gruß Bernd
gaby69
Beiträge: 20
Registriert: 20. Apr 2005, 14:24

Re: Sind das "typische" Verhaltensmuster ? Wie gehe ich richtig damit um?

Beitrag von gaby69 »

Hallo,

@ANke:
Danke für die nette Mail. Naja, ich denke, für jeden von uns hier ist das, was wir "mitmachen" schlimm, egal welcher Ausprägung das ist, was unsere Partner uns "antun"... ich weiß manchmal auch nicht weiter, ... ich rappele mich irgendwie zusammen und denke immer, es muß doch irgendeinen Weg geben... aber ich bin genauso oft auch kurz davor, alles hinzuwerfen, denn es zerrt an einem, raubt einem den Atem.

Jetzt ist dazu gekommen, dass ein Kunde von mir (aus meinem Nebenjob) Regreßansprüche geltend macht, weil ich wegen der ganzen Sachen mit meinem Freund einen Auftrag nicht rechtzeitig erledigen konnte, nun habe ich das auch noch am "Backen"...

@Bernd:
Meist piesackt er mich "nur". Selten, dass er zuschlägt, aber es kommt halt leider auch vor. Im Affekt, wie er sagt. Er prügelt mich nicht, er schlägt einmal zu, aber sehr gezielt.

Habe morgen nochmal Termin bei einer Beratungsstelle, aber viel Hoffnungen mache ich mir da ehrlich gesagt nicht.

Sorry, wenn ich heute "kurz" bin, aber ich muß gleich noch zu einem Termin und fühle mich heute wirklich nicht gut.

Liebe Grüße,
Gaby
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