depressive sind die intelligenteren menschen!

Cizzer
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depressive sind die intelligenteren menschen!

Beitrag von Cizzer »

nein, ich habe keine manische phase!
ich habe nach 3 jahren meine depressionen mit cipralex überwunden. die thera hat nicht geholfen, war vielleicht auch die falsche.

ABER: ich weiss jetzt, dass jeder der hier ist zu den intelligenteren und fähigeren menschen gehört. (wir machen uns mehr sorgen und mehr gedanken als alle anderen)

und ich weiss auch, dass ihr mir das nicht glaubt, vorallem nicht die, die tief in ihrer krankheit stecken und nicht mehr denken können. jeder, der das gefühl hat, dass sein kopf nicht mehr richtig funktioniert und eigentlich nur noch daran denkt schluss zu machen.
ich war da -- ich habe mein leben gehasst, ich konnte mich nicht mehr konzentrieren, am arbeitsplatz habe ich mich so gut wie möglich versteckt (geht bei mir

ich hätte es ohne ad nicht geschafft -- ich weiss jetzt, dass ich körperlich krank war und vielleicht auch immer ads nehmen muss.

wir depressive sind wie ein porsche mit einer defekten kupplung, wir bringen die leistung nicht auf die strasse, weil ein teil defekt ist.

ich glaube an alle von euch, solange ihr hierherkommt und euch nicht komplett zurückzieht habt ihr eine echte chance.

danke an alle, die sich alles angehört haben.

cizzer
cizzer = ex-sadman
KatzeI
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Re: depressive sind die intelligenteren menschen!

Beitrag von KatzeI »

Hi Cizzer!!

Finde Deinen Porsche-Getriebe Vergleich echt prima!

Denke ähnlich wie Du! Denn wir sind ja doch weiter als manch Andere! Wir kennen und "akzeptieren" unsere Diagnose und ignorieren es nicht! In sofern sind wir doch besser dran und viel,viel weiter...

Liebe Grüße und weiterhin die Kraft, oben zu bleiben..

Kaddy
Erst wenn man unten ist, weiß man wie es oben aussieht..
Cizzer
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Re: depressive sind die intelligenteren menschen!

Beitrag von Cizzer »

schönen guten morgen katze,

danke für dein feedback, auch dir alles gute!

cizzer
cizzer = ex-sadman
Chiron
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Re: depressive sind die intelligenteren menschen!

Beitrag von Chiron »

en.
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
Wölkchen30
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Re: depressive sind die intelligenteren menschen!

Beitrag von Wölkchen30 »

Hallo cizzer,
auch mir gefällt dein Vergleich sehr gut und möchte mich für deine wohltuenden Worte bedanken, die für mich auch viel Wahrheit enthalten

@chiron
ich finde deine Einstellung sehr gut. DU musst niemandem etwas beweisen du Liebe (habe auch NUR? mittlere Reife und eine Ausbildung). Aber ich empfinde es nicht als NUR, wir können auch darauf stolz sein liebe chiron. Und ja, wir sind eben für etwas ganz Anderes vorgesehen und irgendwann werden wir zurückschauen und verstehen...

Ich drück dich Lieb



*Auch mal zu meiner lieben Kaddy rüberwink*
maria

Re: depressive sind die intelligenteren menschen!

Beitrag von maria »

Hallo Chiron,

Mein Lebensweg sah andere Dinge vor, die mir Spaß machen und mein "Hirn" anstrengen. By the way ist das Leben zu kurz um sich und anderen ständig etwas zu beweisen.

Deine Sicht finde ich klasse! Es gehört schon viel Mut dazu, sich (letztendlich zum eigenen Wohl) darüber hinwegzusetzen, was andere von einem halten!

Was bedeutet nun also Intelligenz?

Gute Frage. Sicher bedeutet Intelligenz nicht, ein Abi zu haben und vielleicht ein Studium. Oder das große Geld zu machen. Immerhin wurde ja in den letzten Jahren der Begriff "emotionale Intelligenz" geprägt. Von der haben Depressive vielleicht wirklich mehr als viele anderen, weil sie gezwungen sind, sich Gedanken über grundlegende Dinge zu machen.

Lieber Gruß von Maria
Chiron
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Re: depressive sind die intelligenteren menschen!

Beitrag von Chiron »

Hallo Wölckchen,

danke für Deinen Seelenbalsam. Das tat richtig gut!!! :-):-)

Hallo Maria,

diese Ansichten waren bei mir in der letzten Zeit sehr verschüttet. (leider) (-:
DANK KND, Psychotherapie... habe ich endlich den Mut und Willen gefunden, nach dem zu Leben was zu mir gehört und nicht schlecht ist, weil meine Überzeugungen sind:

1."Was du nicht willst das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu."

2."Tu Gutes, es kommt zu dir zurück."

3. "Übe Toleranz und Frieden und du erfährst es."

4."Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."

Diese Ansichten kosteten mich manches Leid und Erfahrungen. Trotzdem gehören sie zu mir und ich lasse sie mir von niemanden mehr absprechen und werde sie ewig im Herzen tragen.
Schließlich bedeuten Toleranz und Frieden für mich nicht, alle Demütigungen und Anfeindungen von anderen Menschen gegenüber meiner Person oder von mir geschätzten Menschen und Dingen anzunehmen und zuzulassen.
Nein, es bedeutet der Kampf um mehr Gerechtigkeit, Verständnis für einander und endlich mehr Frieden auf dieser Welt.
Das sind tiefe innere Bedürfnisse in mir, die ich mir von niemandem mehr streitig machen lasse. Denn genau hier beginnt für mich die Grenze zwischen Toleranz und Gleichgültigkeit.

In diesem Sinne wünsche ich allen einen schönen Sonntag!

Viele Grüße
Chiron
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
maria

Re: depressive sind die intelligenteren menschen!

Beitrag von maria »

Liebe Chiron,

deine Überzeugungen kann ich ohne Zögern unterschreiben! Leider hapert es bei mir manchmal noch an der ensprechenden Praxis, deshalb noch eine weitere Überzeugung von mir: Ich darf (wie jeder Mensch) Fehler machen!

Einen schönen Sonntagabend wünscht dir

Maria
KatzeI
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Re: depressive sind die intelligenteren menschen!

Beitrag von KatzeI »

Guten Morgen Ihr Lieben!!

Ich frage mich, seit wann man Intelligenz am Schulabschluß und evtl. Studiengang festmacht???
Intelligenz wird im wesentlichen in drei verschiedene Teile aufgeteilt! Jeder Mensch hat halt in einem der Bereiche mehr davon.

Selber habe ich damals nach meinem Hauptschulabschluß die mittlere Reife und anschließend eine Ausbildung gemacht. Eigentlich glaube ich, es kommt darauf an, was man - wenn es will - daraus macht. Damit meine ich,durch Weiterbildung sich zu Qualifizieren..

Für jeden, der meint er wäre nicht gebildet genug: Wenn ein Abiturient nach der Schule studiert hat er keinerlei Berufserfahrung. In der Regel dauert sein Bildungsweg ca. sechs Jahre länger. In diesen sechs Jahren hat dann unsereins ne Ausbildung plus Berufserfahrung gemacht. Wenn Zeit und Geld stimmten darüberhinaus diverse Weiterbildungen. Beide bewerben sich auf den gleichen Job; Frage: wer von Beiden wird ihn wohl bekommen?

Ihr Lieben, stellt Euer Licht nicht immer unter ein Scheffel!! Denkt daran, was Ihr geschafft habt und vergleicht Euch nicht mit Anderen!!

Lieber Drücker - besonders an Wölkchen + Chiron (trotz Sekundarab.I ganz groß+lieb, DRÜGGER)!!

Kaddy
Erst wenn man unten ist, weiß man wie es oben aussieht..
Chiron
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Re: depressive sind die intelligenteren menschen!

Beitrag von Chiron »

Hallo Maria,

eine sehr gute Ergänzung!

Hallo Kaddy,

das tut einfach nur gut!gut!gut!

"Heimat sind die Menschen, die wir verstehen und die uns verstehen."

DANKE für so viel Heimatgefühl an Euch alle!!!

Viele liebe wärmende Sonnenstrahlen an Euch.
Chiron
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
steppenwolf1

Re: depressive sind die intelligenteren menschen!

Beitrag von steppenwolf1 »

Hm, also ich finde die Aussage, dass Depressive die intelligenteren Menschen sein sollen, als etwas überheblich ... ich habe eher Denkblockaden und fühle mich häufig minderbemittelt und in keinster Weise intelligenter als andere (im Gegenteil). Und nur weil sich depressive mehr Gedanken machen ? Ich weiss nicht, kommt auch darauf an über was man sich Gedanken macht. Die Gedankenkreisel über scheinbare Kleinigkeiten haben nichts mit Intelligenz zu tun. Das ist meine Meinung. In diesem Sinne,

viele Grüße, steppenwolf
zerbrochene_Seele
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Re: depressive sind die intelligenteren menschen!

Beitrag von zerbrochene_Seele »

Hey, das hier ist echt ein toller Thread!!!

Ich habe auch schon oft gehört, dass besonders intelligente Menschen, biel anfälliger sind für psychische Krankheiten, als eben nicht so intelligente, und das stimmt in der Tat.

Ich lag schon etliche Male in Psychatrien, habe dort sehr viele Menschen getroffen, die hoch gebildet waren, dazu noch super hübsch, und trotzdem soooo krank.

Sicher, nciht so intelligente Menschen werden AUCH manchmal seelisch krank, aber die Tendenz, dass besonders begabte, intelligente Menschen so tief abrutschen ist einfach viel größer.

Wie oft habe ich mir schon gewünscht, dumm geboren worden zu sein. Dumm, häßlich und vieleicht noch..., ach, keine Ahnung. Ich kenn so viele Menschen, wirklcih dumme Menschen, die überaus glücklich mit ihrem Leben sind. Ich kenn auch Menschen, die nicht dumm sind, vielleicht eine Behinderung auf körperlicher Ebene haben, die aber dennoch super glücklich mit ihrem Leben sine. Wie kommst das?

Dises Frage stellte ich mal einem Wissenschaftler. Er sagte: Menschen mit einer Behinderung, dabei schloß er aber eine psychische Behinderung aus, wissen einfach wo ihre Grenzen sind. Das wissen psychisch Kranke oft nicht.

Wie seht ihr denn das????

Zu sagen: Hey, man ist gut so, wie man ist, egal, ob man nun ein Abitur hat oder nicht, ist sooooo schwer. Denn: Wir werden doch oft schon so erzogen, dass nur DIE Menschen was im Leben schaffen, die Erfolg haben. Und Erfolg hat man eben nur durch ein Abitur und ein Hochschulstudium. Natürlich gibt es auch Leute, die aus Scheiße Gold gemacht haben, aber der Weg dorthin ist doch um einiges schwerer, als wenn man gleich Abi macht und gleich studiert, oder nicht???

Oder etwa nicht?????

Auch ICH bin so aufgewachsen. Einst sagte ich mal zu meiner Mutter: Ich könnte doch zum Beispiel auch "nur" eine Lehre machen, worauf SIE von oben herab antwortete: Naja, wenn du 1000 DM weniger verdienen willst, als deine Schwester, dann bitte....

Hat sie mich allein mit diesen Worten nicht schon in die Enge getrieben????

Was sagen diese Wort denn denn aus???
Wohl kaum: Ja, mach deine mittlere Reife, mach eine Lehre, dann bist du ein toller Mensch.

Es ist echt nicht leicht, sich mit dem zufrieden zu geben, was man erreicht hat, wenn man unter Leistungsdruck aufgewachsen ist.

Wie war das damals bei euren Eltern?

Als ich meine 1. Klausur in der Oberstufe verhauen habe, setzten sich meine Eltern mit mir zusammen, und meine Mutter meinte sofort zu meinem Vater: Sieh dir das mal an!!!!! Eine 5!!!!! Wir hätten sie NIEMALS ins Gymnasium schicken sollen!!! Sie packt das doch NIEMALS!!!! Da schafft es ja eine Inga W.( eine ehemalige Mitschülerin, die grotten schlecht war in der SChule), ja noch eher, als unsere Tochter.

Dann wendete sie sich zu mir und sagte abfällig: Such dir ne STelle als Putzfrau!!!! Zu mehr taugst du ja sowieso nicht!!!!


Und jetzt frage ich EUCH: Wie soll mann denn bitte schön, ein gesundes Selbtswertgefühl entwickeln, wenn man solche Dinge hört????

Wie soll man denn bitte schön mit dem zufrieden sein, was man heute erreicht hat????

Sagt mir wie, und ich bin gesund.

Eure traurige Seele
Edeltraud
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Re: depressive sind die intelligenteren menschen!

Beitrag von Edeltraud »

Hallo Cizzer,

zu deinem Eingangsposting:
"nein, ich habe keine manische Phase!"

Bist du bipolar erkrankt?

Folgendes habe ich irgendwann irgendwo mal gelesen, leider weiß ich die Quelle nicht mehr:
Das Bildungs- und Einkommensniveau der Familien mit bipolar erkrankten Patienten liegt über dem von Familien, in denen ein Mitglied an einer unipolaren Depression leidet. Bipolare Erkrankungen sind oft mit mittlerer bis höherer Schichtzugehörigkeit und mittlerem bis höherem Bildungsgrad verbunden.

Viele Grüße
Edeltraud
ff
Beiträge: 80
Registriert: 25. Aug 2003, 22:44

Re: depressive sind die intelligenteren menschen!

Beitrag von ff »

Hallo Leute,

nicht nur seitdem ich selber an Depressionen erkrankt bin, ist/war es für mich einleuchtend, dass Depressive intelligenter, sozial gebildeter sind.
Wie Maria schon richtig erkannt hat, die "emotionale Intelligenz" gerade in der Arbeitswelt ist ein wichtiges Thema - auch aus ökonomischer Sicht. Es ist mittlerweise nachgewiesen, dass in einem Betrieb, in dem ein gutes Klima unter den Beschäftigten und ein ebensolches zwischen Chef und Mitarbeitern herrscht, dass dort effektiver und erfolgreicher gearbeitet wird. Leider imitieren manche Leute - egal ob Chef oder Angestellte - nur ein "gutes" Arbeitsklima. Es sind lediglich Floskeln oder nur weil es sich gehört, aber so etwas ist nicht ehrlich und aufrichtig, sondern auch nicht effektiv. Wer mit Überzeugung und Fingerspitzengefühl voran geht und dahingehend es vorlebt, das ist authentisch und annehmbar. Alles andere nur gelogen oder gewollt und nicht gekonnt.
Depressive sind nun mal sensibel, das ist nicht - wie landläufig immer angenommen als negativ oder schwächlich gemeint - es ist eine Stärke. Wir verstehen manche Dinge auch ohne Worte, wir empfinden vorab Schwingungen, die einem störend vorkommen, und wir haben eine bessere Menschenkenntnis.
Das macht es uns ja auch so schwer im Leben. Depressive sind in vielen Dingen vorausschaubarer und im Endeffekt gibt uns unsere Intuition auch recht.
Schließlich überlegen depressiv Erkrankte viel mehr, setzen sich mit sich selbst, anderen und die Welt auseinander, nehmen nicht alles so fraglos und ohne Nachzudenken so hin. Dabei hat das nichts mit der Schulbildung zu tun, mehr mit Lebenserfahrung, Offenheit und Lernwilligkeit.
Ein Doktortitel hat auch nicht zwingend etwas mit Intelligenz, eher mit Wissen zu tun.
Sonst würden doch so viele Menschen mit Doktor- oder Professortitel in Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft nicht solche Probleme machen, wie wir sie auf der Welt haben bzw. hatten.
Herzensbildung wird auch als "kitschig", "schmalzig" angesehen.Gerade wenn Männer davon reden, dann ist ja man schon ein "Weichgespülter".
Ich sehe meine Krankheit auch als ein Zeichen der Veränderung, ein Hinweis auf einen neuen Weg in meinem Leben.
In diesem Sinne, für heute erst einmal alles Gute!

ff
Dendrit
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Re: depressive sind die intelligenteren menschen!

Beitrag von Dendrit »

Hallo Zerbrochene Seele,

Du schreibst

Ich kenn auch Menschen, die nicht dumm sind, vielleicht eine Behinderung auf körperlicher Ebene haben, die aber dennoch super glücklich mit ihrem Leben sine. Wie kommst das?

Dises Frage stellte ich mal einem Wissenschaftler. Er sagte: Menschen mit einer Behinderung, dabei schloß er aber eine psychische Behinderung aus, wissen einfach wo ihre Grenzen sind. Das wissen psychisch Kranke oft nicht.

Da kann ich ihm nur zustimmen. Vermutlich habe ich deswegen mit "Epilepsie" kein Problem, obwohl ich ungefähr zur selben Zeit meine ersten Depri's kamen, aber erst ca. 18 y später als "Depression" diagnostiziert und das Kind somit einen Namen bekam. Obwohl ich also beides von Kind auf kenne, ist Depri für mich nicht fassbar. Die Psyche ist so tief und viel - das mir Angst macht.

Ich selbst habe nur den Quali, aber ich bin der Überzeugung, dass man durch belesen und Weiterbildung sehr viel Wissen erreichen kann (ob man's nun wirklich braucht oder nicht).

Was ist Intelligenz? Durch den IQ mag er sich wissen lassen, aber es gibt ja auch den EQ. Erst die beiden zusammen und noch mehr, machen einen liebenswerten Menschen. Und zum Umgang mit Menschen ist diese Fähigkeit für manchen etwas Unerreichbares.

LG, Manuela
flora80
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Re: depressive sind die intelligenteren menschen!

Beitrag von flora80 »

Hallo zusammen!

Ich befasse mich gerade ausführlich mit dem Thema Intelligenz und Hochbegabung und ich muss sagen, dass es für einen hochbegabten Menschen nichts schlimmeres geben kann, als verkannt zu werden. Das hat nichts mit Überheblichkeit zu tun, sondern damit, dass es für die oder den Betroffene/n erhebliche Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben kann. Auf der einen Seite gibt es die jenigen, die den typischen 1,0 Durchschnitt im Abi haben und vorher selten etwas schlechteres, als eine 1- hatten. Diese Mitschüler werden oft gefördert und gefordert, weil ihre Begabung offensichtlich ist. Aber auf der anderen Seite kämpfen die genauso typischen underachiever. Und das heißt: Selbstwert = NULL. Man fühlt sich doof und unfähig, trotzdem aber gelangweilt und unterfordert. Dieser Zwiespalt ist nicht leicht zu durchschauen, wenn man selbst darin steckt, weil die Angst vorhanden ist, nicht ernst genommen zu werden. Das heißt: KOMPLETTER RÜCKZUG oder ANGRIFF (Aggressivität). Und wenn die psychosozialen Voraussetzungen dazu noch nicht besonders günstig sind, dann ist eine psychische Erkrankung eigentlich vorprogrammiert...
Und was hilft mir der IQ????


NICHTS!!!!


In diesem Sinne,

Flora
kekn
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Re: depressive sind die intelligenteren menschen!

Beitrag von kekn »

Hi Euch alle, was ist Intelligenz. Ich habe studiert, das auch noch zwei mal. Mein Mann nicht. Trotz allen ist sein Allgemeinwissen sehr viel höher, als das der meißten andern Menschen die ich kenne. Das hat ihn mir einst auch so interessant gemacht. Im laufe unseren Zusammenlebens bekam ich ständig zum Vorwurf gemacht, daß ich studiert habe und er nicht. Und er ja wohl der intelligentere von uns beiden sei. Alles habe ich falsch gemacht, bis ich alles was nicht mit Wäsche waschen, Essen kochen u.s.w. zu tun hatte ihm machen lassen habe. Wenn ich fachliche Fragen an ihn hatte (wir haben in der gleichen Branche gearbeitet) habe ich andere Kollegen vorgeschickt. Ihnen hat er alles in aller Ruhe erklärt, nur mir nicht. Heute mußten wir beide erkennen, dass wir uns in diese Situation (beide zeigen wir depressives Verhalten) gegenseitig hineingezogen haben. Ich habe mich zu einen willenlosen Menschen entwickelt - ich ziehe mit in ein Haus was ich nicht mag, ich beteilige mich an einer Firma, von der ich nicht überzeugt war, ich bin nett zu Bekannten meines Mannes, kann sie aber nicht ausstehen. Seltsamerweise behalte ich immer am Ende mit meiner innerlich gefassten Meinung recht. Er hat sich zu einen Egomanen entwickelt, der im verborgenen, was ich auch kenne ein liebenswerter Mensch ist. Deshalb ist jetzt auch er vom "Hohen Ross gefallen" und schiebt zu Hause nur noch depressive Phasen. Nun haben wir sie glücklicherweise beide - All die Intelligenz die wir doch beide haben wollten - wo war sie all diese Jahre geblieben.
Anne
Dendrit
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Re: depressive sind die intelligenteren menschen!

Beitrag von Dendrit »

Liebe Anne,

verwechsle Intelligenz nicht mit Selbstbewusstsein bzw. Egoismus. Macht Dein Mann eine Therapie? Hört sich wie die Sch... bei meiner Schwester an, nur dass er die Einsicht zu einer Therapie nicht hat. Und das hat im Moment verheerende Folgen ...

LG, Manuela
kekn
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Re: depressive sind die intelligenteren menschen!

Beitrag von kekn »

Liebe Manuela, erst heute habe ich das Thema angeschnitten. Er weicht aber aus. Er will sich ja nicht einmal diese Seite ansehen, da uns sowieso keiner helfen kann. Dann werden wir eben Hartz IV-Empfänger, so seine Antwort.
Anna
Cizzer
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Re: depressive sind die intelligenteren menschen!

Beitrag von Cizzer »

edeltraud,

wie hast du das bloss so schnell gemerkt, dass ich bipolar erkrankt bin .

ich weiss, dass ich fähigkeiten habe, die viele andere menschen nicht haben. wenn ich keine depris habe, bin ich auch in der lage geistige höchstleistungen zu vollbringen... aber es gibt eben die schattenseite, die viele von uns hier kennen.

mein ad hat die "spitzen" genommen, ich bin ausgeglicher und zufriedener, aber auch fauler und ja -- fetter geworden.

das wichtigste ist, dass ich jetzt länger an einer idee arbeite und nicht 10 ideen "andenke" und dann wieder verwerfe.

den zusammenhang zwischen sozialer schicht und bi-polarität kannte ich nicht, ist mir auch egal.

ich war als depri in der lage überdurchschnittlich zu verdienen, das kann jetzt nur besser werden

das leben ist schön, versprochen!

cizzer
cizzer = ex-sadman
Cizzer
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Re: depressive sind die intelligenteren menschen!

Beitrag von Cizzer »

Chiron,

schon aus dem wie du hier schreibst, kann man(n) "sehen" das potential in dir steckt. du hast recht es ist nicht wichtig, was man erreicht, aber es ist schön wenn man zufrieden ist und zufriedenheit kann auch durch das erreichen von zielen kommen.

wie komme ich auf den zusammenhang zwischen intelligenz und depris??

nun ja, 1. will ich, dass es so ist
2. bedeutet intelligenz für mich DENKEN zu können und zusammenhänge zu verstehen. vorallem die zusammenhänge, die andere nicht sehen können, weil sie sich nicht die mühe machen quer-zu-denken.
3. kann "ungesundes" denken = grübeln zu problemen führen, das habe ich erlebt.

ich würde gerne, sehen wieviel "hirnschmalz" in diesem forum vorhanden ist und erleben, dass was daraus entsteht. ein "thinktank der depressiven"

lasst uns depris die probleme der zeit lösen und uns dabei selbst helfen!

jeder braucht ziele, wir können sie oft nicht sehen, weil wir im nebel sind!

cizzer
cizzer = ex-sadman
Lisa23

Re: depressive sind die intelligenteren menschen!

Beitrag von Lisa23 »

Hallo Cizzer, erstmal danke für diesen Beitrag. Ich denke zwar auch, dass es etwas überheblich klingt, dass Depressive, die intellegenteren Menschen sein sollen, aber so abwegig ist es tatsächlich nicht.

Jedenfalls haben so die vielen Gedanken, die wir uns täglich machen, einen Sinn und Zweck.

Nur, wollen es die NORMALEN, dass wir uns über sie den Kopf zerbrechen? "Die Welt ist eine alte Frau" .... heißt es irgendwo. Sie hat die Ruhe weg und es kann sie nichts mehr erschüttern oder so ähnlich.

In diesem Sinne, liebe Grüße an Dich, Lisa
flora80
Beiträge: 3620
Registriert: 24. Mär 2003, 18:48

Re: depressive sind die intelligenteren menschen!

Beitrag von flora80 »

Huhu!

Also, ich denke eigentlich nicht, dass depressive Menschen unbedingt wesentlich intelligenter sein sollen, als "Normalos". Aber ich glaube, dass Hochbegabung nicht unbedingt nur ein Segen für die Betroffenen ist. Denn wenn man nicht lernt, Gedanken in sinnvolle Bahnen zu lenken, nicht über alles und nichts gleichzeitig nachzudenken, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, auch wenn das langweilig ist, dann bewegt man sich irgendwann in solch einer abgefahrenen Gedankensituation, dass man eigentlich nur noch scheitern kann. Und das wiederum führt dazu, dass man denkt, total unfähig zu sein, von allen gehasst zu werden, etc. Und damit ist der Sprung zur Depression nicht mehr weit....
Aber die Grübelei an sich, die für eine Depression so typisch ist, halte ich nicht für ein Zeichen von hoher Intelligenz. Einmal ganz abgesehen von den physiologischen und genetischen Faktoren, die bei einer Depression eine Rolle spielen können, sind doch oft gerade Menschen, die Gesellschaftlich nicht akzeptiert werden, auf Ablehnung stoßen oder sich in einer psychosozial schwierigen Situation befinden, betroffen. Und das kann ja bekanntlich in allen Schichten und Umgebungen der Fall sein.
Intelligenz an sich ist natürlich auch keine Ursache von psychischer Krankheit und es gibt mit sicherheit unter den Hochbegabten prozentual genauso viele Depressive, wie unter den nicht Hochbegabten. Leider konnte ich dazu noch keine Studie finden, aber das wäre ein interessantes Forschungsfeld.
Mein Fazit: Es kann in einigen Fällen einen Zusammenhang von hoher Intelligenz und Depression geben, aber das heißt nicht, dass alle Depris hochintelligent sind.

Lieber Gruß,

Flora
kekn
Beiträge: 26
Registriert: 6. Mai 2005, 08:09

Re: depressive sind die intelligenteren menschen!

Beitrag von kekn »

Hallo Flora, sicher geht Depression in vielen Fällen einher mit "Nichtanerkennung" oder "nicht verstanden fühlen". Das Letztere ist aber, so denke ich, eher der Normalfall. Das ist allerdings genau wie die Nichtanerkennung nicht Intelligenz-abhängig. Ich weiß nicht ob ich mich irre, jedoch wenn ich hier im Forum die verschiedenen Beträge lese, dann spüre ich in diesen das sie in den meissten Fällen von intelligenten Menschen geschrieben wurden die aber gleichzeitig auch sehr viel Gefühl/Verständnis haben. Kalte Menschen trifft man hier nicht - sie machen sich auch keine Gedanken über sich und die Welt.
Anna
derya
Beiträge: 33
Registriert: 19. Jul 2005, 10:44

Re: depressive sind die intelligenteren menschen!

Beitrag von derya »

interessante Diskussion....

ich bin (hoffe, das klingt jetzt nicht überheblich) überdurchschnittlich intelligent und hab es auch nach dem Studium zu einem relativen Erfolg gebracht. Jedoch macht mich diese Intelligenz nicht glücklich... außerdem merke ich, daß ich in depressiven Phasen nicht so konzentrationsfähig bin, schlecht aus meinem Gedankenkarussel ausbrechen kann und deswegen vielleicht auch meine Intelligenz drunter leidet.

Trotzdem glaube ich nicht, daß Intelligente eher depressiv werden.
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