meine Geschichte... Teil II

Zisky
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meine Geschichte... Teil II

Beitrag von Zisky »

Hallo...

jetzt muss ich mich doch mal wieder melden. Leider konnte ich auf meinen alten Thread nicht mehr antworten, da er archiviert wurde... hmm... Nun gut, dann muss ein neuer her.

Zunächst muss ich mal sagen, dass ich es unheimlich gut finde, dass man sich an Euch wenden kann mit Problemen und Fragen, man fühlt sich einfach nicht so allein.

Bei mir sieht es zur Zeit so aus, dass mein Freund seit 2 Tagen wieder auf Distanz gegangen ist, allerdings rein emotional. Er hat die letzten beiden Tage mit mir verbracht. Ich leide nur darunter, dass er mich kaum berühren, geschweige denn küssen mag. Heute morgen ist er heim, hat sich normal verabschiedet und ich hab daraufhin erst mal vor mich hin geweint. Ich weiß, dass ich genau jetzt kein Gespräch mit ihm deswegen suchen kann, da er im Moment mir gegenüber eben nicht anders sein KANN, ein erzwungenes Gespräch alles nur noch schlimmer machen würde.
Aber ich selber weiß jetzt wieder mal nicht, wie ich mich richtig verhalten soll.
In solchen Momenten wie den letzten beiden TAgen fühle ich mich einfach nur ungeliebt und auch als Frau nicht gerade anziehend, da er ja eigentlich nur "anwesend" ist - mehr nicht.
Aus Trotz dachte ich jetzt schon, ich melde mich jetzt erst mal gar nicht mehr bei ihm, lasse ihn kommen, wenn er es mag. Oder ich habe keine Zeit, wenn er mich sehen will. Ich fühle mich in solchen Distanzzeiten wie eine Frau, die um Liebe bettelt. Kann das jemand verstehen? *schluchz*

Habt Ihr vielleicht einen Tip für mich? Ich denke da auch an Betroffene... Wie würdet Ihr Euch wünschen, dass auf Euch zugegangen wird? Ich möchte ihn doch gern sehen, ihn sprechen... Und es ist so schwer für mich, dass er das scheinbar auch möchte, aber zu mehr in bestimmten Situationen nicht fähig ist... also keine Umarmung, kein Kuss, kein Berühren, nix... Wenn ich ihn dann mal streichle, bekomme ich ein Gefühl, dass er einfach "hinhält".. als ich ihn irgendwann drauf ansprach meinte er, er würde meine Berührungen genießen.. Warum kommt es so anders bei mir an?
Ach ich weiß auch nicht... werde die Situation wohl wieder aussitzen müssen.. alles andere würde alles nur verkomplizieren... Ich lasse ihm jetzt die Zeit für sich, werde wohl warten, bis er sich wieder meldet.

Euch allen einen schönen Sonntag abend...
Zisky
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Zisky
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Re: meine Geschichte... Teil II

Beitrag von Zisky »

Sollte ich ihm in guten Phasen vielleicht sagen, wie sehr ich unter diesem Gefühl leide? Dass es mir schon helfen würde, wenn ich dann weiß, dass alles nix mit mir zu tun hat, dass eigentlich "alles in Ordnung" ist??? Ich denke, das sollte ich wirklich tun....
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Tine
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Re: meine Geschichte... Teil II

Beitrag von Tine »

Hallo Franzi,

was du beschreibst, kenne ich auch nur zu gut. In depressiven Zeiten darf ich meinen Freund nicht berühren, er zuckt dann vor körperlichem Kontakt geradezu ängstlich zurück.
Das muss man als Partnerin wohl einfach aushalten. Sicher fühlt man sich in diesen Momenten ungeliebt, nicht beachtet, unattraktiv oder auch einfach einsam.
Aber sieh mal, wenn du krank bist und es dir total schlecht geht, so richtig beschissen, dann kannst du es bestimmt auch nicht aushalten, wenn dich jemand berühren will. Du brauchst deine ganze Konzentration, um mit der Krankheit umzugehen oder mit deinen Schmerzen. So ähnlich geht es wohl auch unseren Partnern. Dass er dennoch die letzten Tage bei dir war, war sicher schon schwer für ihn, er hat es für dich getan. Sieh es einmal so. Er hatte die Wahl, ganz abzutauchen oder dir das zu geben, was er im Moment noch geben kann.
Auch diese Verhaltensweise kenne ich von meinem Freund und weißt du was, manchmal denke ich, es ist ein Segen, dass er sich in den schlimmsten Zeiten zurückzieht (ich meine damit nicht das Beenden der Beziehung, sondern, einfach den Rückzug ins Alleinesein). Diesen Eisklotz, der er dann ist, zu ertragen, ist fast unmöglich.

Also, sieh die Sache nicht zu negativ. Dass du im Moment überlegst, aus Trotz nicht zu reagieren, das kenne ich auch nur zu gut. Aber du kannst ihn in einer schlimmen Phase dadurch zu nichts bewegen, du bestätigst ihn höchstens in seiner ohnehin negativen Haltung.
Wichtig ist, das beginne ich jetzt erst zu begreifen, nach 2,5 Jahren, dass du ihm sagen musst, was seine Rückzüge mit dir machen. Ihr müsst versuchen Abkommen zu treffen, mit denen ihr beide umgehen könnt. Doch solche Gespräche kannst du nur führen, wenn es ihm wieder besser geht.
Verlier den Mut nicht. Reagiere so, wie es dir gut tut.
Liebe Grüße
Tine
MBG
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Re: meine Geschichte... Teil II

Beitrag von MBG »

Hallo Zisky,

ich bin froh dieses Forum gefunden zu haben, so sehe ich, dass ich mit meinen Problemen nicht alleine da stehe. Momentan ist mein Mann auch wieder in einer Phase wo er auf Abstand zu mir geht. Kuss oder Berührungen sind äußerst selten und auch ich fühle mich dann total mies, und oft habe ich dann gefragt warum küsst du mich nicht, was ist los mit mir, hast du denn keine Lust auf mich usw. Aber auch durch dieses Forum ist mir jetzt klar geworden es geht wohl den meisten so und es ist von allen Angehörigen schwer zu verstehen es nicht persönlich zu nehmen. Ehrlich gesagt beruhigt mich das, sonst habe ich immer gedacht es muss an mir liegen, habe ich so starken Mundgeruch, oder liebt er mich nicht mehr?
Auch vermisse ich in diesen Phasen einfach mal von ihm in den Arm genommen zu werden und er mir sagt das er mich liebt, oft geht es mir dann wie dir und ich lege mich früh alleine ins Bett und weine eine Runde. Aber das Forum hilft mir, jetzt viele Dinge leichter zu sehen, nicht mehr alles so persönlich zu nehmen, in den Phasen kann er nicht anders. Er weiß das er mir damit weh tut, ich habe ihm gesagt in diesen Phasen habe ich das Gefühl du bist weit von mir entfernt und ich fühle dich einfach nicht. Aber im Grunde weiß ich helfen kann ihm nur eine Therapie aber dazu ist er leider nicht bereit, drängen will ich ihn auch nicht weil es ihn dann nichts bringt. Mir fällt es leichter wenn er in solchen Phasen, auch wenn ihm das verdammt schwer fällt, auf Dienstreise geht, ich muss sagen mir geht es dann mit Abstand zu ihm besser. Da wir verheiratet sind und 2 Kinder haben leben wir zusammen und in den Phasen wo es ihm schlecht geht fühle ich mich oft überfordert mit Kindern, Haushalt, Hund, Arbeit und einem Mann der einfach nicht er selbst ist. Aber irgendwie geht es immer weiter. Merkwürdig ist, wenn er in einer schlechten Phase ist können wir so gut wie gar nicht miteinander reden, aber am Telefon geht es, warum frage ich mich oft, geht es am Telefon und nicht wenn man sich direkt sieht. Wichtig ist es für mich in diesen Phasen jemand zum Reden zu haben, ich habe eine Freundin mit der ich darüber reden kann, alle anderen, auch meine Familie verstehen es nicht.
Auch schreiben tut mir gut, Tagebuch usw, auch hier im Forum schreiben und lesen hilft mir.
Versuche im zu zeigen das du für ihn da bist und zeuge ihm nicht wie schlecht es dir in diesen Phasen geht, ich denke das macht es für ihn noch schlimmer weil er in diesen Phasen nicht ändern kann.

Alles Liebe
Isa
Zisky
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Re: meine Geschichte... Teil II

Beitrag von Zisky »

Hallo Tina...
vielen Dank für Deine Antwort. Ja, genauso sehe ich das theoretisch auch. Ich denke auch nicht daran, auf nichts zu reagieren. Ich überlege nur, zu warten, bis er sich wieder meldet... also dass ich mich im Hintergrund halte. Rückzüge seinerseits kamen eigentlich immer nur dann, wenn ich in so einer Phase zu Gesprächen gedrängt habe, er sich dann in die Enge getrieben sah, weil er in der Situation eben nicht anders kann/konnte.
Ich habe gelernt, damit umzugehen, es auszusitzen. Aber dennoch... es tut weh. Heute nacht, einmal ganz kurz, hat er mich geküsst und den Arm um mich gelegt... da ich aber aus dem Tiefschlaf aufgewacht bin, hab ich es kaum "geschnallt". Schön war es trotzdem.
Verdammt, ich liebe diesen Mann. Was ist das für eine Dunkelheit, die ihn ab und zu gefangen hält?
Ich warte jetzt die nächsten Tage ab... werde mich ab und zu mal kurz melden, mehr nicht.
Heute sind wir ein halbes Jahr zusammen. Er hatte es bestimmt nicht vergessen....

Zisky
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Zisky
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Re: meine Geschichte... Teil II

Beitrag von Zisky »

Hallo Isa...
wir wohnen nicht zusammen, ich denke, das ist auch ganz gut so. Durch diesen Abstand bekommt er seine Auszeiten ganz automatisch...
Ich weiß, dass die letzten zwei Tage mir zeigen sollten, dass ich ihm wichtig bin, dass er dennoch mit mir zusammen sein wollte. Durch seine Depression reagiert er auch körperlich... hatte eine verschleppte Grippe, muss nun Antibiotika nehmen, da die Viren schon im Blut sind. Ich hoffe, dass alles wieder gut wird.
Wenn man bedenkt, dass ich aufgrund seiner Krankheit momentan wöchentlich selber zu Gesprächen bin... das hilft mir sehr. Dieses Forum hier gibt mir auch eine gewisse Sicherheit, ich weiß, dass ich nicht allein damit stehe, dass es eben nichts mit mir zu tun hat. Das beruhigt auch micht sehr...

Ich wünsche uns allen viiiiel Kraft.

P.S.... ich werde ihm nie mehr zeigen, wie sehr es mich in DEM Moment verletzt, denn dann reagiert er meistens mit totalem Rückzug, aus schlechtem Gewissen, weil er mir nicht weh tun will ... Ich weine für mich allein. Auch ich habe eine gute Freundin, die (welch ein Glück ) Psychologie studiert und mich immer wieder ganz gut "geraderücken" kann.
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tommi
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Re: meine Geschichte... Teil II

Beitrag von tommi »

Liebe Franzi,

Trotz ist nicht der richtige Weg. Ich verstehe deine Verzweifelung. Du bist gekränkt, weil er dir zur Zeit nicht die Aufmerksamkeit zukommen lässt, die du dir wünscht.
Ich habe auch schon aus gekränkter Eitelkeit heraus gedacht, dass sie jetzt an der Reihe wäre, auf mich zuzukommen. Das tat sie nicht und sagte, als ich wieder den ersten Schritt tat, dass sie es nicht konnte. Sie war bereit und sah den oberen Rand des Loches, brauchte aber meine Hand, damit sie gänzlich heraus kam.
Ja, man fühlt sich im Recht und erwartet eine Entschuldigung oder ein Aufeinzukommen, doch das Denken und Wahrnehmen des Betroffenen ist eben ein anderes.

Wenn du mit ihm Kontakt aufnimmst, solltest du es vermeiden, mit ihm über Grundsatzthemen zu reden. Dieses kann nur fruchten, wenn er aus seiner Tiefphase heraus ist. Dann ist es auch recht wichtig, wie Tine es schon schrieb, sich über die Probleme während der depressiven Phase auszutauschen und Absprachen zu treffen.

Also Kopf hoch. Vertraue deinem Gefühl. Es gibt kein Richtig oder Falsch, wenn es um den Zeitpunkt des Kontaktes geht. Manchmal ist der sofortige Kontakt richtig, manchmal das Abwarten. Es geht im Übrigen auch nicht nur darum, sondern auch wie es dir dabei geht. Wenn du das starke Bedürfnis hast, ihn anzurufen, dann tue es, wenn nicht dann nicht.

Gruß
Tom
Zisky
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Re: meine Geschichte... Teil II

Beitrag von Zisky »

Hallo Tom,

ich danke Dir sehr für Deine aufmunternden Worte. Schön, dass einem hier immer wieder der Kopf gerade gerückt wird

Natürlich werde ich nicht trotzig reagieren, zumal er mir heute eine eMail schrieb, ob ich denn noch Lust hätte, mit ihm ins Theater zu gehen, er hatte mich vor einer Woche schon mal gefragt. Die eMail war super sachlich, aber er schrieb, dass er sich sehr sehr freuen würde. Naja, an diesem Tag werde ich erstmals seine Eltern bzw. die gesamte Familie treffen, da seine Schwester in diesem Theaterstück eine Hauptrolle spielt. Auch wenn er sehr sachlich schrieb, hat er dennoch an mich gedacht... das macht mir Mut.. und natürlich werde ich sehr gern mit ihm dahin gehen.
Heute werden wir uns sicher nicht sehen und sprechen, er soll seine Zeit für sich auch haben. Das letzte Mal hatten wir an Ostern so ein Tief. Als wir uns dann 3 Tage nicht gesehen haben, freute er sich am 4. wie ein Schneekönig auf mich. Daran halt ich mich jetzt ganz fest.
Dieser Anflug von Trotz gestern.. ja, vielleicht ist es gekränkter Stolz, da man sich in dem Moment einfach nicht sicher ist, ob es tatsächlich an der Depression liegt. Es ist mitunter so schwierig einzuschätzen. Und natürlich würde ich in so einer Phase niemals grundsätzliche Dinge besprechen, so zerbrach beinahe unsere Beziehung. Ich werde ihm nur - wenn es ihm wieder gut geht - sagen, wie er mir diese Situationen erleichtern könnte... aber eigentlich tut er das, indem er mir genau so eine eMail wie heute schreibt... zwar ohne "ich liebe dich"-aussagen, aber er denkt an mich und das ist viel wichtiger und zeigt das, was er im Moment geben KANN.
Danke Euch allen. Das wird schon wieder.
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tommi
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Re: meine Geschichte... Teil II

Beitrag von tommi »

Liebe Franzi,

zweifle nicht an der Beziehung, außer du hast einen triftigen Grund, der außerhalb der Krankheit liegt.

Ich freue mich für dich. Ich wünsche dir einen schönen Theaterabend mit ihm .

Gruß
Tom
B.D.H
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Re: meine Geschichte... Teil II

Beitrag von B.D.H »

Liebe Franzi!
Ich kann Dich wirklich bgut verstehen!! Du scheinst ihn sehr zu lieben, wie Du von ihm schreibst und überhaupt Deine ganze Geduld...Ich leide auch an Depressionen und kenne Phasen, wie jede,r von uns von unendlicher Tiefe und von besseren zeiten.
grundsätzlich denke ich, es geht hier um DICH!! Du mussst sehen, wieviel Du ertragen kannst an Schmerz, wielange Du warten kannst auf ihn. Ich denke schon, daß du Deine Gefühle vor ihm zeigen darfst und solltest. Denn es ist 1. unmöglich für Dich so zu tun als würde es Dir nichts ausmachen-und auch Du hast ein Recht aufs weinen(!!!!),2. denke ich, vielleicht tut ihm das gut, wenn er nicht immer eine starke Person an seiner Seite hat. Warum solltest du ihm nicht sagen dürfen, wie sehr Dir das weh tut...außerdem: Jemand der z.B. Krebs hat, möchte auch nicht wie ein rohes Ei behandelt werden, sondern so wie ein normaler mensch.
Klar, auch ich kenne diesen Zwiespalt: Einerseits möchte ich wie jede,r andere behandelt werden, andererseits ist die Sehn-(!)Sucht nach Liebe und angenommen-sein riesig...Das bringt mich manchmal zur Verzweifelung. Denn durch diese Gefühle in mir bin ich schrecklich verletzlich...!!!!!!! Das nervt mich und macht mich unzufrieden. Also:Natürlich kannst du Deinen freund behandeln, wie jeden anderen Menschen auch, aber eben so, wie Du es auch gesagt bekommen möchtest. Und nochwas: Am geeignetesten sind Ich-Botschaften...Aber das wirst du wahrscheinlich eh wissen.
Ich wünsche Dir viel Mut und kraft!Und viel Liebe in Dir und von anderen Menschen! Natürlich auch von Deinem freund!
Grüße!Herliche Grüße, Birte
B.D.H
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Re: meine Geschichte... Teil II

Beitrag von B.D.H »

Hallo Tine,
hoffentlich weiß Dein Mann, was für eine tolle Frau er hat!! ich bewundere Deinen mut un Ehrgeiz.Wenn ich das so lese fühle ich mich bestätigt in meinen Überlegungen, die ich manchmal so treffe: Manchmal denke ich, es soll wohl so sein, daß ich keinen Partner habe. Ich selber habe auch Depressionen, es gibt Phasen da komme ich sehr gut klar und sogar ohne Medis und plötzlich geht alles wieder den bach runter... Von daher: Was würde ich meinem Partner antun...Andererseits reagiere ich nicht so extrem mit Rückzug. Aber wer weiß wie es in einer Partnerschaft wäre...
Na, auf jeden Fall wollte ich Dir nur sagen, daß ich Deinen Umgang mit der schweren Situation schätze!! Ich wünsche Dir von Herzen (weiterhin) -immer wieder neu- kraft und auch Freude!! Ich wünsche Dir viel, viel Gutes von lieben Menschen um Dich herum!!!Sei herzlichst gegrüßt!Birte
Zisky
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Re: meine Geschichte... Teil II

Beitrag von Zisky »

Hallo Krokus,
viiiielen Dank für Deine Worte. Ja, ich liebe ihn sehr.
Ich habe einmal im Beisein meines Freundes geweint.. er war unfähig darauf zu reagieren, fühlte sich schlecht, hatte Gewissensbisse... sagte, für ihn wäre es das schlimmste, meine Erwartungen nicht erfüllen zu können... In seiner Tiefphase erreiche ich damit nur (wir haben das 4 mal durch), dass er untertaucht, ich ihn für 2 Wochen nicht sehe... der Kontakt meistens nur dann zustande kam, wenn ich den ersten Schritt tat. Das letzte Mal wollte ich mich trennen, er kämpfte um mich.. und unsere Absprache war... kein totaler stummer Rückzug.. Bisher hält er sich daran, wie es ihm möglich ist. Ich ertappe mich dennoch oft dabei, wie ich zu "vorsichtig" mit ihm umgehe.. ich arbeite daran. Aber ich denke, dafür dass ich keinerlei Erfahrung mit Depressionen hatte und ihn doch erst ein halbes Jahr kenne, schlage ich mich ganz gut. Zumal ich mir auch selber sehr schnell professionelle Hilfe gesucht habe, wöchentliche Gesprächstermine helfen mir sehr. Vor drei Tagen sagte er mal, ich wäre viel zu gut zu ihm... hmm... ich sollte tatsächlich was ändern.

Ihr glaubt gar nicht, wie froh ich bin, hier gelandet zu sein. Dank Tina, die mir den Tipp gegeben hat.

Gruß, Franzi
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Zisky
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Re: meine Geschichte... Teil II

Beitrag von Zisky »

Hallo, guten Abend.

Ich muss einfach heute mal wieder schreiben, weil ich hier sitze und heule... es tut gerade so weh. Hoffe so sehr, dass von Euch jemand online ist und mir bissle Mut zusprechen kann. *schluchz*

Er ist emotional so distanziert, das tut weh. Ich wollte ihn gestern abend mal anrufen, er war mit alten Studienfreunden unterwegs, die extra aus Würzburg angereist waren (hatte ich glatt vergessen). Er wollte dann anrufen, sobald er wieder daheim ist... Irgendwann gegen 23 Uhr war ich müde, wollte ins Bett, schrieb ihm das auch... Naja..... danach hörte ich nichts von ihm, bis heute mittag. Habe eine eMail verfasst, dass ich ihn vermisse und ihn wiedersehen will. Darauf kam auch eine Antwort, dass er mich doch auch mal wieder sehen will und dass er mich heute abend anruft vor seiner Bandprobe. Nun wir haben vorhin telefoniert, ich merkte gleich, dass er nicht so gut drauf war, keine Witze oder Späßle (so wie üblich). Völlig sachlich. Er sagte, dass wir uns doch morgen sehen könnten, wobei er sich vielleicht noch mal mit seinen Studienfreunden treffen will, ich könne doch gern mitkommen. Dass wir am Freitag zusammen bei einem meiner Freunde zum Geburtstag eingeladen waren, hatte er glatt vergessen... Das war ihm super unangenehm, denn nun war die Bandprobe auf diesen Tag verlegt worden... (muss dazu sagen, dass ihm sowas ständig passiert, wenn er Termine nicht sofort aufschreibt ).
Er meinte nur, er wird eher von der Probe gehen und natürlich dabei sein am Freitag. Er war so sachlich, so emotionslos... ;(

Ich schrieb ihm später noch mal eine SMS, dass er mir wirklich fehlt und ich mich auf ihn freue - keine Reaktion.

Heute kam das Buch "sie haben es nur gut gemeint"... Schreiben die da etwa von meinem Freund? Mir kommt es fast so vor! Und im Moment bin ich fast an meinen Grenzen angekommen, ich kann fast nimmer. Leider kann ich erst am Freitag wieder zu meiner Therapeutin, sie kann mich immer wieder ganz gut auffangen.

Ich liebe meinen Freund. Ihm muss doch auch was an mir liegen.... aber kann er das so wenig rüberbringen im Moment. Es tut so schrecklich weh *schluchz*

Menno... im Moment bin ich echt verzweifelt.

P.S. Am Montag abend allerdings habe ich eine sehr liebe Gute-Nacht-Nachricht von ihm bekommen... das hat mich riesig gefreut.
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tommi
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Re: meine Geschichte... Teil II

Beitrag von tommi »

Liebe Franzi,

hui, da sind aber viele rote Smilis.

Ich kann nicht viel schlimmes entdecken. im Gegenteil, er möchte dich auch sehen, macht den Vorschlag, dass du morgen mitkommen sollst , sieht zu, seine Bandprobe zu kürzen, um mit dir zur Feier zu gehen . Das hört sich nur positiv an .

Du hast das Gefühl, dass er nur sachlich mit dir spricht, vielleicht ist es auch so. Vielleicht kann er jetzt nicht anders, weil er im Tief steckt. Wenn das so ist, hat es ihm schon eine menge Kraft gekostet, dir eine Lösung anzubieten, weil du ihm wichtig bist .

Ich verstehe dich. Du willst ihn jetzt bei dir haben und bist verzweifelt. Aber freue dich doch über seine Vorschläge und der Aussage, dass er dich auch gerne sehen will .

Hab Geduld, mit dir und ihm .

Ich hoffe, dass dich mein posting mit den positven Smilis aufgebaut hat .

Gruß
Tom
Zisky
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Re: meine Geschichte... Teil II

Beitrag von Zisky »

Lieber Tom,

Du glaubst gar nicht, wiiiie sehr mich Dein Posting aufbaut. Tut wirklich sehr gut. Ja ich weiß, dass es das ist, was er im Moment geben KANN. Aber ich denke, Du weißt, was ich vermisse... ein liebevolles Wort, eine liebevolle Geste... *seufz*. Ich habe natürlich Geduld mit ihm, ich liebe ihn.
Aber manchmal... in meinem Kämmerlein übermannt mich doch der Kummer. Muss dazu sagen, dass das Weinen ebenso eine befreiende Wirkung haben kann.
Und das waren viele gelbe Smileys. Ich freue mich auf ihn, er ist was ganz besonderes für mich.

Dir einen schönen Abend und nochmal danke.
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Tine
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Re: meine Geschichte... Teil II

Beitrag von Tine »

Hallo du Liebe,

fühl dich zuerst einmal ganz, ganz fest gedrückt. Diese Situationen sind wirklich verdammt schwer. Du sehnst dich nach Nähe und er kann dir keine geben. Du rufst nach seiner Hilfe, doch er kann dir im Moment nicht das geben, was du brauchst.
Wenn du das Verhalten deines Freundes beschreibst, sehe ich darin eine große Liebe zu dir. Er kann dir zur Zeit keine Wärme geben, aber er gibt dir alles, was er im Moment geben kann. Und das was er gibt, ist in der Situation wohl schon ziemlich viel.
Vielleicht gelingt es dir, dich ein wenig selbst zu wärmen und daran zu denken, dass er sein Möglichstes tut.
Gerade kommt Besuch zu mir.
Ich melde mich später noch einmal bei dir.

Halt die Ohren steif. Es kommen wieder bessere Zeiten. Freu dich darauf
Tine
Zisky
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Re: meine Geschichte... Teil II

Beitrag von Zisky »

Ich danke Euch sehr... Für die aufmunternden Worte und überhaupt.

Eben schrieb er mir, dass das Treffen heute nun nicht stattfindet, er also Zeit hat. Er wird mich heute abend anrufen. Das war's.

Naja... Ihr mögt recht haben, dass er mir versucht, all das zu geben, was er noch kann. Das sehe ich genauso. Aber ich habe das Gefühl, er muss sich mächtig dazu zwingen. Ist es das, was ich will? Sollte ich nicht lieber sagen, lassen wir es heute...? Ich hab gerade keine Ahnung, was ich tun soll. Wenn er heute abend kommt und dann so abweisend ist, wäre das sicher schlimmer für mich, als ihn gar nicht zu sehen. Andererseits vermisse ich ihn doch. Was meint Ihr?

Ach menno... es ist so ein schöner Tag heute. Werde mal bissle in die Sonne blinzeln, dann geht es mir bestimmt wieder besser.
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gaby69
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Re: meine Geschichte... Teil II

Beitrag von gaby69 »

Liebe Franzi,

ich habe Deine Geschichte schon vor ein paar Tagen gelesen und konnte erst gar nicht schreiben, weil mich Deine Geschichte so betroffen macht - es ist den Dingen sehr ähnlich , die ich auch fast täglich mit meinem Freund (er leidet seit Jahren an einer Psychose mit Depressionen) erlebe.

Ich kenne diese Ohnmacht, Hiflosigkeit, manchmal offen gestanden auch fast Wut, man fühlt sich schlecht, unattraktiv (wie Tine schon so treffend beschreibt), ungeliebt... egal, was man auch tut, es scheint verkehrt zu sein....

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass in diesen Tiefs leider wirklich gefühlsmässig nichts geht, und dass die negativen Äußerungen und Verhaltensweisen eigentlich auf ihn selbst bezogen sind, er kann sich sozusagen selbst nicht leiden und versteht dann auch nicht, wie man ihn da lieben kann, wo er sich doch selbst nicht liebt.

Ich habe hier im Forum schon an verschiedenen anderen Stellen was geschrieben und ein neues Thema eröffnet... schau einfach mal rein, wenn Du möchstest. Du wirst sehen, dass wir alle irgendwo sehr ähnliche Probleme haben.

Die Gefühlskälte Deines Freundes hat NICHTS mit Dir selbst oder Deinem Vehalten ihm gegenüber zu tun, sie hat mit seiner Erkrankung zu tun. Du solltest auch nicht zuviel überlegen, weshalb er das jetzt genau so getan oder gesagt hat - denn leider scheint es für diese Dinge keine in unseren Augen "logische" Erklärung zu geben.

Ich kann Dich gut verstehen, dass Du Dich manchmal am liebsten nicht melden würdest. Aber ich denke, und auch hier kann ich mich den anderen nur anschließen, das würde ihn evtl. in seiner Haltung sich selbst gegenüber nur bestärken, er versteht in dem Moment ja nicht, weshalb Du Dich so verhälst bzw. er bringt es nicht mit seinem eigenen Verhalten in Verbindung - er sieht den Zusammenhang nicht, erkennt nicht, dass sein Verhalten Dein Verhalten sozusagen hervorgerufen, "provoziert" hat. Mein Freund kann das auch nicht, er sieht dann nur isoliert das, wie ich mich verhalte und kann sich das dann nicht erklären. Er sieht mein Verhalten nicht als Reaktion auf das, was er gerade gesagt oder getan hat. Er sieht nur sich, seine Ängste, seine eigenen Reaktionen erscheinen ihm normal, die anderen sind die, die sich "nicht normal" verhalten, die anderen "zwingen" ihn mit ihrem Verhalten dazu, genau das zu tun oder zu sagen, was er gerade gesagt oder getan hat. Das ist seine Logik. In seinen Augen ist das so. Verstehst Du?

Ihr solltet aber auf jeden Fall versuchen, miteinander zu reden, aber das ist leider nur erfolgversprechend in den Phasen, in denen es ihm besser geht und ihr solltet unbedingt Absprachen treffen, aber ich weiss selbst nur zu gut, dass das nicht immer einfach ist, nicht das Reden und das Einhalten der Absprachen für ihn auch nicht. Absprachen - damit meine ich z. B. dass er Dir nach Möglichkeit sagt, wenn es ihm nicht gut geht, dass er Dir deutlich sagt, was er wünscht (in Ruhe gelassen werden, Kontakt, wenn ja, welche Art Kontakt, Besuch etc.). Bei uns steckt das auch noch in den Kinderschuhen, wie man so schön sagt, aber ich bin überzeugt, dass es der einzige Weg ist, damit beide mit der Sache so gut es geht umgehen können und die Beziehung nicht über alle Maßen belastet wird. Durch die Erkrankung ist eine Beziehung in einem solchen Fall sowieso mehr belastet als es meist in Beziehungen unter nicht erkrankten Partnern der Fall ist.

Du hast sehr viel Geduld und ich denke, das weiss er auch ganz genau. Ich glaube auch, dass er Dich wirklich liebt, sonst würde er sich nicht bemühen, wie er es ja tut, wenn er es auch derzeit nicht in dem Maße kann, wie Du es Dir wünschen würdest.

Du machst nichts falsch, er kann nur eben nicht immer reagieren, nicht auf Gefühlsebene zumindest.

Schau, mein Freund brüllt mich regelmässig an, wird ausfallend, beschimpft mich... ich habe sehr lange gebraucht, bis ich verstanden habe, dass das nicht auf mich bezogen ist. Aber es fällt mir immer noch schwer, damit umzugehen. Seine Gefühlskälte stürzt mich auch regelmässig immer wieder in Zweifel, ob das denn so weitergehen kann...

Ich wünsche Dir und uns allen einfach ganz, ganz viel Kraft und Zuverisicht! Bitte nie aufgeben!

Liebe Grüße
Gaby
Zisky
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Re: meine Geschichte... Teil II

Beitrag von Zisky »

Hallo Gaby,

ich sehe schon lange nimmer so schwarz wie heute morgen... das sind immer nur kurze Phasen bei mir, dann siegt wieder etwas anderes, das stärkere in mir. (was ich damit wohl meine? )

Natürlich werde ich ihn sehen heute abend, egal wie seine Stimmung ist. Wenn er es möchte natürlich.

Nach dem letzten Tief sagte er mal zu mir, als wir uns gerade kugelten vor Lachen. "Ich habe das so vermisst, dabei war ich ja Schuld, dass Du nicht mehr gelacht hast."

Diese Aussage hat mich sehr ergriffen.
Ich denke, ich werde heute zu ihm sein, als wäre alles in Ordnung, das fällt mir auch nicht schwer ... aber etwas möchte ich ihm sagen. Dass ich merke, dass es ihm nicht gut geht... das es in Ordnung ist. Und er nichts mir zuliebe tun muss. Dass er allein sein kann, wenn ihm danach ist. Ich aber auch gern da wäre, ihm etwas gutes zu tun, oder mit ihm zu sprechen.

Wir haben so eine Absprache... Nämlich, er kann sich seine Auszeit nehmen, wenn er sie braucht, aber nicht stumm... 2 Wochen keinen Kontakt oder so. Das halte ich nämlich nicht aus. Wir haben uns jetzt seit Sonntag morgen nicht mehr gesehen.... Montag schrieb er eine eMal, dienstag rief ich kurz an, gestern haben wir auch kurz telefoniert... Aber ich merke einfach, dass er der Vereinbarung "nachkommt", mehr aber nicht möglich ist... das ist aber in Ordnung für mich.
Er sagte mir mal... "Er weiß, dass er immer mal wieder die Einsamkeit braucht, er das aber nicht als Abstandnehmen von mir sieht"... Ist doch eine klare Aussage vom Februar.

Aber wisst Ihr, was es vielleicht so schwer macht? Dieses Wissen... wäre es nicht die Krankheit, könnte es durchaus einfach mangelndes Gefühl oder Interesse sein. Mitunter kämpft da Bauch gegen Kopf. Ich finde, das ist das eigentliche Problem.

Aber ich komme zunehmend besser zurecht, stimmt heute morgen war es schlimm, aber das hat sich wirklich wieder relativiert.

Er sagt nie etwas böses zu mir, aber er starrt vor sich hin, vermeidet es, mich ansehen zu müssen, berührt mich nicht... Als wäre er für sich in seiner Welt. Schwierig zu erklären.

So schnell gebe ich nicht auf...



Liebe Gaby, ich wünsche auch Dir viiiiel Kraft für alles. Danke.
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gaby69
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Registriert: 20. Apr 2005, 14:24

Re: meine Geschichte... Teil II

Beitrag von gaby69 »

Liebe Franzi,

danke für Deine Zeilen.

Ja, ich kenne das, dieser Kampf zwischen Kopf und Bauch. Ich denke mir auch immer, mein Gott, kann er denn nicht wenigstens mal versuchen, mich nicht anzubrüllen.... oder nicht über die Beziehung herzuziehen... aber er kann es wohl wirklich nicht.

Ich habe auch oft das Gefühl, er ruft nur an, weil wir diese Absprache haben. Aber er hält sie immerhin ein, das war nicht immer so.

Ich mach jetzt gleich Feierabend - wollte nur mal kurz nachschauen, ob Du Dich gemeldet hast - drücke Dir ganz doll die Daumen für heute Abend!

Liebe Grüße
Gaby
Zisky
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Registriert: 11. Apr 2005, 16:39

Re: meine Geschichte... Teil II

Beitrag von Zisky »

Hallo...

nachdem ich vor 2 Tagen noch ganz optimistisch war, geht es mir heute wieder deutlich schlechter. Am Donnerstag sahen wir uns, anfänglich haben wir etwas gefremdelt, aber es war trotzdem sehr schön, ihn bei mir zu haben...
Nun, und gestern war nun der Geburtstag in meinem Freundeskreis, er kam, aber er war völlig zurückgezogen, hat mich kaum angesehen, auch nicht berührt. Er wollte dann heim, wie sind gemeinsam gelaufen, stumm... Bei ihm zu Hause angekommen, sagte er: Er braucht wohl wieder die Einsamkeit... ob es was Schlechtes zu bedeuten hat, wisse er nicht genau... er wäre sich seiner Gefühle wieder nicht sicher und wüsste nicht, woher das jetzt plötzlich wieder kommt.
Vor 10 Tagen schrieb er mir noch, dass er mich lieb hat.
Ich weiß jetzt, dass alles darauf hinauslaufen würde, dass ich ihn wieder 1-2 Wochen nicht sehe, er sich nicht meldet, ich wieder auf ihn zugehen würde und VIELLEICHT wäre dann alles wieder gut.
ABER: Bitte verzeiht mir, ich kann nicht mehr! Im Moment erscheint mir alles so aussichtslos. Ich habe schon einige Male versucht, vorsichtig anklingen zu lassen, dass es an den Depressionen liegen könnte. Er reagiert da ziemlich heftig drauf, also ließ ich es. Ich kenne ihn jetzt ein halbes Jahr.. in dieser Zeit hing ich mehr in der Luft, als jemals zuvor. Ich habe mir unheimlich viel Wissen angeeignet über diese Krankheit und bin mir SICHER, dass es bei ihm zutrifft. Er kann keine Entscheidung treffen... warum hat er gestern nicht Schluss gemacht? Doch sicher, weil er seinen Gefühlen gar nicht traut im Moment. Ich werde von ihm jetzt sicher nichts hören, bis ich mich wieder melde. Aber ich WILL das nicht mehr. Ich denke, wir haben nur noch eine Chance oder Zukunft, wenn er es sich eingesteht. Aber wird er das? Ich denke, er weiß sehr wenig über diese Krankheit. Dabei steht er mit diesen Problemen nicht allein da. Er weiß auch, dass ich ihn in allem unterstützen würde. Ich werde ihm jetzt ein Buch geben und ihm davon erzählen, dass ich hier im Forum Rat und Hilfe suche in der Hoffnung, dass er es sich ansieht. Er weiß gar nicht, dass ich auch wöchentlich in Therapie bin... Wird er sich hintergangen fühlen? Ich hoffe nicht. Aber nur dadurch habe ich es bis hierher überhaupt geschafft. Ich liebe ihn, aber das weiß er.
Für den Moment allerdings muss ich erst mal einen Cut machen, werde ihm seine Sachen und seinen Schlüssel bringen. Ich möchte nicht, dass alles so läuft wie bisher, das bin ich mir schuldig. Was Ihr ja noch gar nicht wisst, ich habe einen Sohn, 8 1/2 Jahre, der braucht mich auch, sehr sogar.
Ich hätte es so gern gehabt, dass mein Freund zu meiner kleinen Familie gehört. ER ist wirklich ein ganz besonderer Mensch für mich. Aber so kann ich das nicht mehr, diese Kälte.
Ach menno... warum ist nicht alles so schön einfach.

Franzi
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Tine
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Re: meine Geschichte... Teil II

Beitrag von Tine »

Liebe Franzi,

es wird dir nicht viel nutzen, aber ich sage dir dennoch, dass ich dich sehr gut verstehen kann. Dass man in solchen Situationen einfach nicht mehr will, ist verständlich. Du brauchst dich auch nicht schlecht zu fühlen, weil es manchmal einfach in dir schreit, dass du nicht mehr kannst und nicht mehr willst. Die Belastungen, denen man als Angehöriger ausgesetzt ist, sind enorm.
Als wir in der letzten Phase steckten (sie ist gerade mal seit einer Woche vorbeit) bildete sich in mir auch immer stärker der Gedanke, dass ich diese Beziehung nicht mehr will. Ich habe diesen Gedanken zugelassen und ihn nicht mehr verdrängt. Als ich dann merkte, dass ich mich emotional unabhängiger gemacht hatte, konnte ich überzeugten Herzens wieder auf ihn zugehen. Vielleicht wird dies irgendwann einmal nicht mehr so sein und ich werde auf Abstand bleiben. Auch dann brauche ich mich nicht zu schämen, denn die größter Verantwortung tragen wir für uns selbst. Uns selbst zu schützen ist die vorrangigste Aufgabe.
Für dich gilt es nun herauszufinden, wie gut du ohne ihn auskommst. Gelingt es dir, ein vernünftiges Leben zu führen, auch wenn er abgetaucht ist? Kannst du damit umgehen, indem du dir sagst, er ist nun mal für zwei Wochen krank?
Wir als Angehörige brauchen sehr viel Ich-Stärke. Dass wir sie nicht in jeder Minute, an jedem Tag haben, ist klar. Aber haben wir genug davon, uns selbst zu tragen? Und haben wir genug davon, die Situation zu ertragen?

Gib ihm Schlüssel und Sachen nur, wenn du wirklich bereit bist, ihn ganz loszulassen. Du fügst euch sonst nur beiden Schmerzen zu, wenn du jetzt so reagierst, um dann in zwei Wochen wieder auf ihn zuzugehen. Er ist jetzt in einer Situation, in der er wohl nicht erkennen kann, dass du im Grunde ein Zeichen setzen möchtest.
Versuche, ein bisschen zur Ruhe zu kommen. Lenke dich ab und warte ein bisschen.
ABer wie gesagt, ich kann gut verstehen, dass du jetzt irgendwie aus der Situation ausbrechen möchtest, weil du sie nicht mehr aushältst. Das ging mir schon ganz oft so, es ist einfach wahnsinnig schwer auszuhalten.
Liebe Grüße an dich.
Tine
Zisky
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Re: meine Geschichte... Teil II

Beitrag von Zisky »

Hmm... ich habe ihm heute Nacht noch eine Nachricht geschrieben:
Dass der nächste "Tauchgang" der letzte sein wird... dass ich seit ich ihn kenne, Rücksicht übe und das Gefühl habe, auf der Strecke zu bleiben... dass ich einem Menschen möchte, der mich heute genauso lieb hat wie morgen, dass ich wütend bin. Und dass ich, wenn er keine Entscheidung treffen kann, sie ihm wohl abnehmen sollte, dass ich doch nix falsch gemacht habe, ihn nur liebhaben wollte. Natürlich hat er darauf nicht reagiert.
Sicher war meine Reaktion heftig. Aber dennoch menschlich, denn sind die Gefühle, die mich im Moment beschäftigen, die mich quälen, mir weh tun, mich zum Weinen bringen, mich nicht schlafen lassen.

Keine Ahnung, wie es jetzt weitergehen wird.... er wird sich nicht melden. Vielleicht war das heute Nacht auch zuviel und ich hätte es nicht schreiben sollen. ABER: ich habe ungefähr 3 Stunden geschlafen. Und: Ich bin mir sicher, dass ich das Recht habe, meinen Frust auch rauszulassen, nicht alles kann man mit dieser Krankheit entschuldigen.
- dieses Schreiben wurde maschinell erstellt und ist ohne Unterschrift gültig -
Tine
Beiträge: 214
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Re: meine Geschichte... Teil II

Beitrag von Tine »

Liebe Franzi,

natürlich durftest du ihm das schreiben und natürlich hast du ein Recht darauf, deinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen.
Ich bin mir sicher, dass deine Nachricht nichts am Gang der Dinge ändern wird.
Was du in deiner Nachricht an ihn geschrieben hast, kann ich nur allzu gut verstehen, könnte auch von mir an meinen Freund geschrieben sein.
Was wir ertragen können oder ertragen wollen, hängt immer ganz von uns selbst ab. Hier muss jeder seine Grenze finden und letztlich dazu stehen. Ich habe den Eindruck, dass du das Gefühl hast, erklären zu müssen, warum du jetzt die Schnauze voll hast. Du musst es nicht erklären, ich verstehe dich und die meisten anderen werden dich auch verstehen. Du liebst deinen Freund, du gibst ihm sehr viel Wärme, nimmst Rücksicht, gehst auf ihn ein. Natürlich wünschst du dir das gleiche von ihm, das ist nichts Verwerfliches. Da er da zumindest zeitweise nicht kann, gehst du davon aus, dass er dich nicht so liebt wie du ihn. Nun, das kann man letztlich nicht wissen, aber diese Fragen lassen sich generell nicht beantworten. Hinzu kommt noch, dass Liebe sich nicht immer in den gleichen Verhaltensweisen zeigt. Sie hat viele Gewänder.
Tatsache ist, dass du dich im Moment allein gelassen fühlst und dich dies traurig und wütend macht. In diesen Situationen beginnt man an der gesamten Beziehung zu zweifeln.
Vielleicht kann es dir helfen, wenn du die Situation versuchst, von außen zu betrachten. Zu welchem Schluss kommst du dann? Kannst du unter dem Strich aus eurer Beziehung so viel für dich gewinnen, dass du sie bejahen kannst? Es sind ganz schmerzliche Fragen und du wirst noch eine zeitlang durch das Tal der Tränen gehen, bis du sie beantworten kannst. Letztlich, das ist klar, wird es an dir sein, wieder auf ihn zuzugehen, wenn du das willst. Aber du solltest es mit einem realistischen Blick tun und in dem vollen Bewusstsein, worauf du dich einlässt. Es gibt nichts gegen Beziehungen einzuwenden, in denen sich einer der Partner aus gesundheitlichen Gründen für eine bestimmte Zeit zurückzieht, das gilt aber nur dann, wenn beide damit leben können. Wenn man für sich den Schluss ziehen muss, dass man zwar den Menschen liebt, aber mit dieser Situation nicht umgehen kann, dann darf man gehen. Man wird nicht zum Verräter, denn man hat viel versucht, viel ausgehalten und viel nachgedacht.
Ich wünsche dir viel Kraft, diese Zeit der emotionalen Achterbahn gut durchzustehen.
Liebe Grüße
Tine
Zisky
Beiträge: 25
Registriert: 11. Apr 2005, 16:39

Re: meine Geschichte... Teil II

Beitrag von Zisky »

Es hat sich viel getan...
Entgegen meiner Annahme hat er sich auf meine Nachricht von heute nacht doch gemeldet...
Er meint, er fühlt sich wie ein A...., ich hätte in allem Recht. Er würde mir jetzt die Entscheidung überlassen, wie es weitergeht...
Nun ich habe eine sehr wichtige schwerwiegende Entscheidung getroffen. Ich habe ihm seine Sachen gebracht, da ich momentan erst mal nach mir sehen muss. Ich habe ihm aber auch das Buch "sie haben es doch gut gemeint" mit einem Zettel dazu gelegt... Darauf stand: Vielleicht bist Du jetzt böse auf mich, aber ich habe nichts mehr zu verlieren. Bitte lies es Dir mal durch, vielleicht wird Dir einiges klarer. Ich hab Dich lieb.

Das war heute mittag 12 Uhr, wir haben unsere Schlüssel getauscht, jeder hatte Tränen in den Augen.

Vor einer Stunde schrieb ich ihm eine SMS. Dass ich mich so sehr auf den Sommer mit ihm gefreut habe und ich keine Ahnung habe, wie ich ihn aus meinem Herzen bekommen soll.

Ich bekam Antwort, dass er eben mein Buch liest!!! Und so viele Sachen wahr wären und andere doch wieder nicht. Dass er den Sommer auch sooo gern mit mir verbracht hätte, aber ob er denn schön für mich wäre mit nem wankelmütigen Depri-Mann an meiner Seite?

Meine Antwort? Der Sommer wäre schon deshalb schön, weil er da ist. Und es würde vielleicht etwas abgedroschen klingen, aber er wäre etwas ganz besonderes für mich gewesen (und immer noch), weil er so ist, wie er ist...

Und seine Antwort ist: Dass er sooo froh wäre, dass ich noch mit ihm spreche. ??? Ich solle ihm noch etwas Zeit zum lesen geben, vielleicht würde dann ja wirklich einiges klarer werden. Er würde sich sooo freuen, dass ich ihn trotz allem noch ernst nehmen würde, so wie er ist... und dass ich auch etwas sehr besonderes bin...

Nun kann ich nur noch warten. Ich denke, ich habe alles auf eine Karte gesetzt, vielleicht habe ich ja gewonnen.. denn bisher wollte er nie etwas davon hören, "krank" zu sein. Ich denke, der Zwischenstand ist recht positiv. Obwohl ich ihn immer noch verlieren könnte... *schluchz*
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