Beziehungsprobleme dank Krankheit :(

bersch0507
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Re: Beziehungsprobleme dank Krankheit :(

Beitrag von bersch0507 »

Liebe Chiron,

ich würde dir gerne helfen aber ich weiß auch keine Lösung.
Aber eins vorab: wegen Gewichtsproblemen die Medikamente abzusetzen halte ich, sorry, für, vorsichtig ausgedrückt, unüberlegt. Eine Depression und deine Streßsituation, wie soll das ohne medikamentöse Unterstützung funktionieren? Dein Äußeres ist doch weniger Wert als dein Inneres, oder?
Depression in einer jahrelangen Ehe mit Kindern und dann einen verständnislosen Partner, das ist hart. Eifersucht ist in einer „normalen“ Beziehung schon eine Geisel. Aber du hast ein unheimlich großes Plus: du kannst darüber reden, dich klar und sensibel ausdrücken und die Zusammenhänge reflektieren. Der Wunsch die Lebensversicherung zu realisieren ist nachvollziehbar. Aber weil du so logisch und klar denkst, wirst du dich selbst vor diesem Schritt schützen. Natürlich weißt du das SM nur ein spektakulärer Abgang ist und es sich immer lohnt das Leben anzunehmen. Bei allen Druck dem du ausgesetzt bist, glaube mir, es gibt eine Menge Menschen, die ihr Schicksal mit dem deinen tauschen wollen.
Ich weiß nicht, wie du deinen Mann wach rütteln kannst, aber er muß sein Verhalten ändern (die Eifersucht wird bleiben). Du hast schon so viele Beiträge geschrieben, also brauche ich dir über die Interaktion der Krankheit auf euch beide nichts erzählen. Wenn er es nicht kapieren tut, dann habt ich vielleicht andersartige Eheprobleme. Eine Partnerberatung ist sicher erstrebenswert oder er soll einmal zu deinem Therapeuten. Er muß sich etwas mehr Mühe geben um deine Krankheit zu verstehen. Verdammt, er hat für die Kinder, die Familie und für den kranken Partner doch die Mitverantwortung. Kann ihm denn keiner in den A.. treten? Wenn er es ablehnt, dann fehlt ihm die charakterliche Basis. Dann mußt du, trotz der Krankheit, DEIN Leben neu in „die Hand nehmen“.

Ich wünsche dir die Kraft das SM-Gespenst zu zähmen und einen Sonnenstrahl zu erhaschen, liebe Grüße Bernd
bersch0507
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Re: Beziehungsprobleme dank Krankheit :(

Beitrag von bersch0507 »

Liebe Chiron,
danke für deine Zeilen. Du kannst deine Situation sehr gut analysieren und emotional toll beschreiben, ich kann davon etwas mitnehmen. Was du über dein Umfeld beschreibst beziehst du zu sehr auf deine Situation. Kurz um, unsere Gesellschaft ist eben so. Darüber kann man philosophieren und seine eigene Einstellung reflektieren, aber das war es dann schon. Gehe deinen Weg wenn du mit ihm in den Spiegel schauen kannst.
Bei deinen Zeilen ist mir etwas eingefallen. Ich habe meine Verhaltensweise an den „Logiken“ deines Mannes gesiegelt. Auch wenn ich mich für einfühlsamer als dein Mann halte, hier einige Gedanken, einige eigene Gefühlserfahrungen in meiner Ehe. Als Liebespaar, incl. der ersten Ehejahre, ist der Fokus auf den anderen Partner gerichtet, er ist das Zentrum. Es ist von beiden der Kinderwunsch normal. Wenn dann der Nachwuchs da ist, der Fokus ändert sich erfreut vom Partner zum Kind (bei beiden!). Man merkt nicht, das man nicht mehr beim anderen im Blickpunkt steht. Für eine Mutter ist das kein Problem, denn die Mutterliebe ist wirklich etwas ganz besonderes und von der Natur auch so gewollt. Der Vater erlebt aber eine Veränderung. Irgend wann merkt er, das er nur das „fünfte Rade am Wagen“ ist. Es denkt, er ist nur noch der Geldbeutel (überspitzt) und er hat wie selbstverständlich zu funktionieren. Er fühlt sich nicht wohl und entzieht der Mutter seine Aufmerksamkeit: weniger Komplimente, keine besonderen kleine Geschenke oder Blumen mehr, verschwitzt die Feiertage und keine lobende, anerkennende Erwähnung über die 24-Std.Leistung einer Mutter. Er erfährt die Anerkennung ja auch nicht, er fühlt sich ignoriert und überflüssig. Sie merkt natürlich seinen Rückzug, kritisiert ihn und wirkt immer unzufriedener mit ihrem Mann. All ihre Liebe und Zuneigung bekommen die Kinder, für den „Alten“ bleibt da nichts übrig. Seine biologische Arbeit ist erledigt, der Moor kann gehen. Das ist, und das weiß ich aus vielen Gesprächen mit Ehemännern, scheinbar eine „gängige“ Entwicklung. Aus den vielen Männer-/Frauenwitzen ist es ablesbar.
Wenn dann die Frau andere Männer „lobend“ erwähnt, ärgert das den Ehemann. Entzogene Zuneigung und andere „Vorbilder“ vorgehalten zu bekommen, da muss man eifersüchtig, oder hier viel besser formuliert, neidisch werden. Die Interaktion des GEGENSEITIGEN „Liebesentzugs“ macht beide unzufrieden und Männer gehen damit scheinbar aggressiver um als Frauen, die eher „gerne“ leiden. Noch eine Depression „dazu“ und schon wird es völlig „unübersichtlich“.
Ohne eine Lanze für die Männer zu brechen (bitte nicht wieder über mich herfallen), vielleicht ist das ein Denkansatz für das Verhalten deines Mannes. Unzufriedenheit ist ein Gefühl und bedeutet nicht, das er dich nicht mehr liebt! Meine persönliche Fehlersuche (was könnte ich/wir besser machen) hat diese Elemente. Ich bin sehr traurig, das eigentlich Banalitäten (von BEIDEN!), über viele Jahre schleichend und unerkannt, jenseits jeder Absicht, zu solchen verfahrenen Situationen führen. Denke einmal darüber WERTFREI nach.
Liebe Grüße Bernd
Chiron
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Re: Beziehungsprobleme dank Krankheit :(

Beitrag von Chiron »

Hallo Bernd,

Deine Ansätze haben mich sehr berührt. Etwas Ähnliches meinte mein Thera vor zwei Wochen.
Leider war ich zu weit unten und depri um es auf den ersten Moment zu kapieren und verdrängte es.
Dein Postiing hat mir sehr geholfen, weil es aus der Sicht des Mannes ist, ohne dabei zu werten, wer besser oder schlechter von beiden dran ist.
Außerdem fällt mir dazu ein, mein Mann meinte mitten im Streit, er möchte doch nur, dass ich das anerkenne, was er leistet.
Vielleicht sollte ich das wieder öfter aussprechen um ihn daran zu erinnern, dass es wirklich nicht selbstverständlich ist, was er für die Family leistet.
Denn eigentlich hängen wir beide sehr an unserer Beziehung und fühlen uns auch zeitweise sehr wohl darin.
Nur ein Aussenstehender mit ähnlicher Erfahrung kann das leichter wertfrei nachvollziehen.
Deshalb bin ich um jeden Vorschlag, den ich im KND erhalte sehr dankbar.
Bekannte oder Freunde sind verständlicherweise zu sehr mit dem einen oder anderen verbunden als dass eine möglichst wertfreie Beurteilung möglich wäre.
Selbst beim Thera habe ich manchmal das Gefühl, er ist zu sehr auf meiner Seite und dadurch eine klare Sicht der Dinge nicht immer möglich. Darum hoffe ich, niemand fühlt sich von Dir angegriffen und es tut mir leid, falls Du mal missverstanden wurdest.
Mir hast Du weitergeholfen.
Vielen Dank dafür.

Viele Grüße
Chiron
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
bersch0507
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Re: Beziehungsprobleme dank Krankheit :(

Beitrag von bersch0507 »

Liebe Chiron,
es freut mich, das meine eigenen Erfahrungen dir einen Denkanstoß geben. Dann beginne damit, deinem Mann deine Zuneigung und deinen Respekt zu zeigen. Das wird schwer für dich, denn es wird einige Zeit dauern, bis er es glaubt. In der Zwischenzeit wird er die Messerstiche nicht lassen. Was so eingefahren ist, läßt sich so schnell nicht beheben. Wenn du die Kraft hast, dann stehe es durch. Wenn er merkt, das er für dich wertvoller ist als irgend eine Mail oder ein kleines Hündchen, dann wird seine Unzufriedenheit nachlassen. Immer unterstellt, das er dazu die charakterlichen Fähigkeiten (Selbstkritik / emotionale Antennen ....) mitbringt. So wie du ihn zwischen den Zeilen beschreibst meint er es ja nicht klassisch böse. Ihr seid halt, wie viele auch, BEIDE verletzte Seelen.
Das mit den Erfahrungen im Forum hat mit den Frauen zu tun, die die Lösung aller Dinge in den Schwarz-Weiß-Zuordnungen der Geschlechter sehen: Männer sind brutal und Sch. gesteuert, Frauen sind sensibel und intelligent (überspitz auf den Punkt gebracht).
Würde mich freuen von deinen Erfahrungen wieder etwas mitzubekommen. Bis bald und Gruß Bernd
Karoshi
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Re: Beziehungsprobleme dank Krankheit :(

Beitrag von Karoshi »

Hallo ihr Lieben,
Glückwunsch an Chiron, du hörst(liest) dich schon etwas besser an. Ich wünsche dir weiterhin, daß du dieses Forum besuchen kannst und sehen kannst, daß du nicht allein bist.

Ich selbst war endlich nach mehreren Wochen mal wieder bei meinem Therapeuten. Wir hatten uns letztesmal so getrennt, daß ich mich melde, wenn ich es für nötig halte, weil ich im umgang mit meinen Depressionen schon in dem Stand war. naja, durch die aufkeimenden Beziehungsprobleme erachtete ich es nun mal wieder für nötig. Wir hatten ein gutes Gespräch, bin gerade wieder zu Hause. Ich habe wieder ein Fünkchen Kraft sammeln können, für die Liebe zu kämpfen, wo ich doch schon so Hin und Hergerissen war, zwischen Beziehung aufgeben und mich weiter kaputt machen
Ich weiß zwar immer noch nicht, wie ich es schaffen soll, die Beziehung in die Bahnen zu rücken, die es benötigt, um zu wachsen (regelmäßige Auszeiten für mich, um mich nicht eingeengt zu fühlen), aber ich hoffe daß ich durch mein Posting hier und eure liebe Unterstützung da noch hinkomme, besser früher als später. Meine Partnerin ist zur Zeit nicht hier, kommt aber nachher wieder. Ich hoffe, daß meine positive Energie der heutigen Therapie sich nicht durch unnötige Maulereien in Wohlgefallen auflösen wird. Wünscht mir Glück..
Chiron
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Re: Beziehungsprobleme dank Krankheit :(

Beitrag von Chiron »

Hallo Karoshi,

diese Gefühle der Hoffnung kenne ich.
Deshalb wünsche ich Dir alles Liebe und Gute und viel Kraft und Durchhaltevermögen, diese Energie lange frisch zu halten.

Wir dürfen nur die Hoffnung nie verlieren, denn ohne Hoffnung fehlt der Auftrieb weiter zu leben.

In diesem Sinne viele Grüße an Dich und alle Leidensgenossen
von Chiron
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
Tine
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Re: Beziehungsprobleme dank Krankheit :(

Beitrag von Tine »

Hallo Karoshi,

siehst du deine Freundin normalerweise täglich?
Deine Schilderungen tun mir manchmal richtig weh. Eure Situation ist mit soviel Enttäuschung besetzt. Deine Freundin kommt nachher und du wärst eigentlich lieber alleine. Sie wird dann da sein und spüren, dass etwas nicht so ist, wie sie es sich vorstellt. Traurig.
Aber du solltest den Mut nicht verlieren. Sie muss halt noch lernen zu verstehen, was so schwer zu verstehen ist. Du hilfst ihr ja dabei. Manch einer der Angehörigen musste diesen Lernprozess ohne die Hilfe des Partners bewältigen.
Könnte es nicht eine Möglichkeit für euch beide sein, wenn ihr von vorn herein einen oder zwei Tage in der Woche vereinbart, an denen ihr euch nicht seht? Vielleicht ist das für sie dann leichter. Sicher liegt darin auch das Risiko, dass ihr euch beide gerne gerade an einem solchen Tag sehen möchtet und Sehnsucht habt. Oder aber, dass gerade ein Tag an dem du gerne alleine wärst, ein Tag mit Freundin ist. Aber den Preis müsstet ihr dann zahlen. Vielleicht würden sich ihre massiven Trennungsängste aber auf diese Weise etwas mildern.
Ich wünsche dir weiterhin alles Liebe und Gute.
Tine
tommi
Beiträge: 1008
Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: Beziehungsprobleme dank Krankheit :(

Beitrag von tommi »

Lieber Karoshi,

nicht nur wir unterstützen dich mit unseren Postings, sondern du unterstützt uns. Ich bin seit geraumer Zeit hier im Forum und habe viel über die Krankheit gelernt und es hat sich vieles auch umsetzten können. Aber deine Gedankengänge führen dazu, dass wir Angehörige besser Verstehen(ich denke ich spreche hier für viele, die mitlesen). Wie viele schreiben, dass ihre depressiven Partner sich zurückziehen oder gar die Beziehung beenden. Wie viele schreiben, dass sie es nicht verstehen- es war doch bisher alles toll. Dein Thread gibt uns Auskunft und denen Hoffnung, die auf der anderen Seite stehen und verzweifelt sind, weil sie verlassen wurden.
Deswegen möchte ich mich bei dir recht herzlich bedanken, dass du hier bei den Angehörigen die Unterstützung gesucht hast und nicht im Betroffenenforum, da es für mich zumindest recht schwierig ist, diese solche postings dort zu finden.
Ich würde mir sogar wünschen, wenn einige Depris mehr hier posten würden, da sie eben die Sichtweise erweitern.

Danke nochmals und ich wünsche dir, dass deine neugewonnene Kraft ganz lange anhält und bei deiner Freundin endlich die Glühbirne über ihrem Kopf angeht.
Gruß
Tom
Tine
Beiträge: 214
Registriert: 11. Okt 2004, 19:57

Re: Beziehungsprobleme dank Krankheit :(

Beitrag von Tine »

An Tom und Karoshi!

Sprichst mir aus der Seele Tom. Wie so oft.
Auch ich danke dir Karoshi und schließe mich den Worten Toms an. Schöner kann man es eh nicht formulieren.
Liebe Grüße
Tine
tommi
Beiträge: 1008
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Re: Beziehungsprobleme dank Krankheit :(

Beitrag von tommi »

Lieber Bernd,

ich falle nicht über dich her , weil deine Gedankengänge meiner Meinung richtig sind. Viele Ehen gehen gerade daran kaputt, weil sie sich als Partner aus den Augen verloren haben. Oft kommt der Knall, wenn die Kinder die Fürsorge nicht mehr so brauchen. Deswegen ist es so wichtig, sich als Paar von den Kindern Auszeiten zu gönnen und ihre Partnerschaft zu pflegen.
Gerade deswegen habe ich auch des öfteren gesagt, dass Kriese allgemein und die Krankheit im Besondern eine Chance ist, wieder zueinander zu finden.
Die Wertschätzung des Partners ist hierbei ein entraler Punkt und sollte häufig ausgesprochen werden. Der Mensch ist im Grunde sehr Eitel in dieser Hinsicht und braucht das Schulterklopfen und somit Anerkennung genauso wie die Liebesbekundungen.

Leider ist es so, dass mehr über Banalitäten gesprochen wird, als über das Innere. Weil banale Dinge häufiger vorkommen, als Themen, die Grundsatzfragen aufwerfen oder an innerste Gefühle gehen. Der Alltag bestimmt die Partnerschaft und es ist an jedem, häufiger einen Sonntag einzuflechten.

Meine Frau und ich versuchen es, durch einige gemeinsame Aktivitäten uns Zweisamkeit zu leben, z.B. Sauna, Tanzen, oder mal nur zu zweit kartenspielen. Streß wird abgebaut, nicht banale Gespräche kommen auf. Und trotzdem geht einiges im Alltag unter und man muss sich die Auszeiten erzwingen und die Tiefphasen tun das ihre dazu. Die Sonntage kommen manchmal zu kurz.

Gruß
Tom
Yvonne
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Re: Beziehungsprobleme dank Krankheit :(

Beitrag von Yvonne »

hallo ihr alle...

auch ich möchte mal etwa dazu sagen, ich bin eine angehörige und mein freund hat es nicht gesagt, aus scham wohl verschwiegen. ich habe mich selber darüber gewundert, wir führen eine fernbeziehung und verständlicherweise war es nicht nachvollziehbar, warum er sich nach anfänglicher überschwenglichkeit und eroberung einfach mal so in ausflüchte hineinmanövriert hat, so von wegen, er müsse seinen weg finden mal ne zeit, wir haben doch zeit...wobei er eigentlich anfänglich mit zusammenziehen und zukunft mich drängelte. ich war die jenige die ihn bremsen musste...,alles war auf einmal nicht mehr so eilig, ich habe es nicht verstanden fragte ihn, warum er sich nun nicht mehr meldet, ob er mich verarschen will oder er sollte mir doch sagen, wenn es was mit mir zu tun hat!!!

er versicherte mir, das es das nicht hat.im gegenteil, er verlaufte mich für dumm und sprach, das sich doch gar nichts geändert hätte...halloooo! tjaaaa, aber warum wollte er mich nicht sehen??? alle 5-8 wochen ein treffen?! und dann mir noch sagen wollen, es hätte sich nichts geändert....ich beneide euere männer und frauen und rechne es euch hoch an, das ihr denen wenigstens die chance gabt und das vertrauen euch zu verstehen. nur für mich war doch nicht sofort klar, dass es sich hier um eine depression handelt...er beschrieb mir immer wieder solche symptome mit denen ich nichts anzufangen wusste, so innere leere, gefühllosigkeit...ich hatte manchmal richtig angst. vor wochen gab ich dann einfach mal "innere leere" bei google ein und dann fiel es mir wie schuppen von den augen, mein gott, endlich hatte das kind einen namen...ich las euer forum und freute mich, ach das liegt ja nun doch nicht an mir. konnte endlich sein verhalten erstehen *steinvomherzfiel* mir seine gefühle sagen oder zeigen wie anfänglich das ging schon lange nicht mehr, er hat den zugang versperrt, ne mauer gebaut, keine ahnung warum, wohl durch diese krankheit...oder so, aber wenigstens am ende eines telefonates sagte er
jeden tag, seit einem jahr, das er mich liebt, das ich ein teil seines lebens bin und so...ich hatte begriffen, ich liebe ihn auch. nun konnte ich endlich ihn so behandeln wie ihr immer schreibt, wollte aber noch nicht gleich mit ihm reden...sondern noch abwarten um noch mehr erfahrungen zu sammeln über euch dankaaaaa auch!

er war bei mir und ich bei ihm, er brachte sein knd mit....alles war gut, meine kinder verstehen sich mit seinem...perfekt.

ich habe mich auf ihn eingestellt, wollte auch alles so harmonisch wie möglich machen...hätte er doch mal eher von all dem gesprochen, liebe ist doch nun auch dafür da, in guten wie in schlechten zeiten füreinander da zu sein.

als er nach ostern nach hause fuhr, ereilte ihn bald darauf so eine phase..ich hörte es am telefon, hatte da schon richtig gute antennen enwickelt, er sprach von einsamkeit, erleuchtung....nicht das dieser mensch irgendwelchen blödsinn macht, nein...er ist alleineriehend, hat einies mitgemacht in seiner ehe naja...er kämpfte um das kind und wohnt bei seinen elli's wegen seines jobs.

alles gut und schön, er sagte, das er bilder gesehen hat aus der vergangenheit...einfach so, er ist ein schwieriger verdränger, kein einfacher..aber das wollte wohl raus.

er hat keinerlei erinnerung an vieles aus seiner vergangenheit (verdrängt) und erklärte mir, das er mir nicht mehr sagen könnte, ob er mich noch liebt! PENGGGGG das saß....ich war verletzt, zeigte es ihm nicht, aber meine stimme zitterte, wobei er mir nachmittags des selbigen tages es noch sagen konnte. das war noch das einzigste was ich von ihm hatte, beziehungstechnisch.

er will jetzt den weg alleine gehen, mir keine hoffnungen machen, er hätte ja schon soooo viel schuld auf sich geladen bei vielen menschen und kann mir nicht sagen, wenn er zurück kommt, ob er dann eine zukunft für uns sieht.

ich hing eine ganze woche zu hause und in der luft, war froh das ich meine maßnahme noch hatte und mich mit den kidds ablenken konnte und in diesem forum las.

jemand von hier schrieb dann, er wäre froh gewesen, wenn ihn jemand darauf hingewiesen hätte an was er leidet, das war für mich sowas wie ein zeichen.....ich rief ihn gestern an und fragte wie es ihm geht, er schien auch erfreut und erzählte mir so banale dinge, über uns sprachen wir schon lange nicht mehr, ich traute mich auch nie, selbstschutz oder so.

schonend machte ich ihm klar, das er depressionen hat und bitte mal zum arzt gehen sollte und ich mich hier in diesem forum eingelesen habe...und das alles was er von dieser qual erzählte auch auf ihn zutrifft. seine reaktion, nein nein....er hätte es nicht und damit bastaaa...war wieder total kalt und auf meine versuche ihm zu erklären, das ich doch da bin, immer....für ihn meinte er, ich verstehe es nicht oder ich will es nicht verstehen...er will seinen weg ein stück alleine gehen und ich solle ihn lieber als ein arsch sehen.

ich kann mir nichts mehr erklären, aus meiner liebe war wut geworden und verzweiflung und das immer noch, ich weiß nicht, was das soll.

gestern nach dem auflegen war er aber sofort auf mein profil, dort wo alles anfing um zu schaun, ob ich mich schon gelöscht habe, das macht er sonst nicht, nur die woche davor war das gebau dasselbe, das einzigste lebenszeichen überhaupt von ihm, eine nachricht hinterlässt er mir nicht, ob er es gestern getan hat weiß ich nicht, möchte irgendwie auch gar nicht rein schauen. meine nerven liegen blank, ich habe eine prüfung vor mir, muss lernen...meine kinder, den haushalt und diese sorge mit ihm...ich liebe ihn wirklich, nur er hat mich von wolke sieben auf null runter geschmissen.

ich erklärte ihm, das wenn er freiräume braucht, es kein problem für mich ist, naja so nach 5-8 wochen hat er doch jeden freiraum, ich glaube, da war der allabendliche anruf schon zu viel.

man begreift das alles nicht so schnell...wenn man am anfang mit liebeserklärungen per mail, sms und anrufen überschüttet wir und das alles dann systematisch herunmtergeschraubt wird...das ist wirklich nicht einfach.

so nun sitze ich hier, weiß wieder nix, habe alles falsch gemacht, wollte ihn helfen, ihn lieben....er tritt alles mit füßen, ich glaub, ich habe auch die kraft nicht mehr um ihn hinterher zu rennen, da geht auch meine achtung vor mir selbst verloren....alles...meine kinder fragen nach ihm und seinem kind, was soll ich denen sagen?...als er da war lud er doch glatt meine nachbarn ein zum essen und diese freuen sich schon auf ihn und konfrontierten mich gleich mal mit der essensfrage und wann er wieder kommt tzzzzz.....ich denke manchmal, da leben zwei verschiedene personen in seinem körper, was gutes und was böses und nun hat das böse eben gesiegt. übrigens ist er bei mir ewig gut drauf, lacht viel und ist wie ausgewechselt...liest auch ab und zu in einem buch, aber wer nicht weiß das er was hat, glaubt es nicht (maske?) obwohl, er kam wirklich ganz frei und echt vor...naja.

danke fürs lesen und bitte, klärt euere partner auf, ich hätte mir das so gewünscht und er sich wohl auch viel erspart, was die vorwürfe meinerseits angingen.

viele lieben grüße

yvonne ;o))
Vor das Licht am Horizont legt sich eine dunkle Wolke der Unsicherheit. Ich versuche sie immer wieder wegzupusten, aber mir geht langsam die Luft aus!
Yvonne
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Re: Beziehungsprobleme dank Krankheit :(

Beitrag von Yvonne »

ach ja....und noch was, er möchte jetzt keine entscheidung treffen, er kann sich selbst kaum trauen....ich weiß überhaupt nix mehr.....könnte mich mal jemand aufklären??...das wäre super nett, danke ihr lieben.

bezeichnet sich selbst als "emotionaler krüppel"

ich weiß von der gefühllosigkeit in so einer phase, aber wenn jemand gefühle gezeigt hat, wenigstens am anfang, dann er!!

so viel gefühl abe ich nie kennengelernt, nur alleine die wortwahl und alles, war der helle wahnsinn, um so unverständlicher sein verhalten jetzt, auch in der gesunden phase, ich weiß nicht...auch da kann er nicht über gefhle reden, meint nur, das er es selber nicht versteht, das sich seine finger nicht um die schale legen um sie fest zu halten sondern immer weiter auseinanderspreizt. was sol ich denn da noch tun.

er nimmt sein leben um sich herm kaum noch wahr und funktioniert nur....tjaaa....aber er hat natülich keine depressionen, meine güte, man kann sie doch behandeln, ohne thera und medis wird es doch nichts und das leben so, ich merke doch, es geht ihm auch nicht gut dabei.
Vor das Licht am Horizont legt sich eine dunkle Wolke der Unsicherheit. Ich versuche sie immer wieder wegzupusten, aber mir geht langsam die Luft aus!
Chiron
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Re: Beziehungsprobleme dank Krankheit :(

Beitrag von Chiron »

Hallo Bernd,

Wunder geschehen!

Nach Deinem Posting gestern, erschien mir auf einmal alles viel klarer. Es war als hätte sich bei mir ein Knoten gelöst.
Mein Mann kam nach einem 12 Std.-Arbeitstag nach Hause. Wir schafften es plötzlich ganz normal miteinander zu reden. Warum, weiß ich nicht. Er hörte ruhig zu und ich erzählte von Deinem Posting und den Erfahrungen im KND.
Nichts passierte! Kein Eifersuchtsdrama!
Nein, Freude darüber, dass es einen Menschen, noch dazu Mann, im KND gibt, der anscheinend unsere Probleme klar erkannt hat, weil selbst betroffen.
Kein Streit! Kein Gezetere!
Endlich begriff er, warum ich das KND so sehr schätze. Freunde und Bekannte sind zu parteiisch für ihn oder mich, je nach Zuneigungsgrad. Das bringt uns nicht weiter.
Eine klare Analyse eines Betroffenen und trotzdem unbefangenen Menschen, weil wir uns bis dato noch nicht mal virtuell über den Weg gelaufen waren, brachte die totale Einsicht.

Danke, vielen Dank dafür!!!

Wir konnten sehr viele Missverständnisse klären. Es war wie ein Befreiungsschlag in alle Richtungen. Das, was ich so sehr an ihm liebe, die Fähigkeit des endlosen Diskutierens über Gott und die Welt mit mir, war wieder da.
Scheinbare Verletzungen, die er mir zugefügt hatte, lösten sich in Wohlgefallen auf.
Sie beruhten nur auf Kommunikationsproblemen.

Selbst als ich erzählte, warum das Sommertreffen in Backnang eine besondere Bedeutung für mich hat, flippte er nicht aus.
Er schlug sogar vor, in diesen 3 Tagen bei meinen Eltern Unterschlupf zu suchen.
Denn früher verbrachte ich jedes Wochenende in Backnang. Diese verrückte Zeit konnte ich ohne Angst erzählen. Er wurde nicht eifersüchtig! Endlich verstand er, warum ich ihn und nicht irgend jemand anderen geheiratet habe, trotz Gelegenheiten.
Um mir möglichst eine schöne Zeit in Backnang zu ermöglichen, möchte er nicht, dass ich den relativ weiten Weg von unserem Heimatdorf dort hin unternehme, sondern von meinen Eltern aus fahre, weil dieser Weg mir noch sehr gut in Erinnerung ist.
Ausgerechnet Backnang! Ich habe noch nie Menschen per Internet kennengelernt und bin sehr gespannt wie es sich im RL anfühlt.
Wird die Vertrautheit, die man zu manchen aufgebaut hat, bestehen bleiben oder ist man sich fremd und irgendwie gehemmt?
All diese Beweggründe, warum ich dort gerne hingehen möchte, verursachten keinen Anfall!
Ich kann es immer noch nicht glauben.
Träume ich das alles nur?
"Es ist wie ein Wunder........!!!"

Euch allen wünsche ich, dass sich Eure Probleme mit viel Verständnis und Liebe ebenso in Wohlgefallen auflösen wie unsere.
Denn auch Krisen lassen eine Beziehung reifen und wachsen. Zudem ist es eine große Hilfe im Kampf gegen die Depris, Verständis vom Partner zu bekommen.
Das hilft mehr als alle AD´s oder Therapieen.
Oder besser gesagt, der Thera meinte: "Frau ...., sie leben eben ins sehr schwierigen (emotionalen) Verhältnissen, da ist es nicht leicht die Depris zu besiegen."
Trotzdem hat sich mein Kampf diese Beziehung zu retten anscheinend gelohnt, auch wenn wir beide es fast nicht überlebten, wegen unserer beider sehr verletzten Seelen.
Mit dem Unterschied, dass mein Mann heute noch, aus Angst um seine kranke Mutter immer den Starken markiert und selbst dabei fast zu Grunde geht, weil er nun auch noch, ne Depri-Frau geheiratet hat.
Der Unterschied zwischen seiner Mutter (wir haben am gleichen Tag Geburtstag) und mir, ist der, dass ich es immer wagen werde Hilfe zu suchen, sobald mein eigener Verstand oder meine Kraft nicht mehr ausreichen, um Probleme zu lösen. Ich schäme mich nicht dafür auf Hilfe in manchen Bereichen angewiesen zu sein, sondern habe sie, wenn auch mit etwas Suchen immer bekommen.
Scham wegen einer Krankheit oder Schwäche hilft uns nicht weiter und drängt alle anderen Betroffenen ebenfalls in die Isolation. Deshalb bin ich froh nach dem Klinikaufenthalt ehrlich über die Depris gesprochen zu haben, trotz der Scham der Familie. Es war sehr erstaunlich wie viele sagten: "Mensch, das kenne ich auch, ich nahm das und das AD....., mein Brunder hat wahrscheinlich auch eine, will es aber nicht wahrhaben....."
Die Stigmatisierung "Depression" = "Geisteskrank und -gestört" verlor ihren Schrecken.
Wenn wir offen über vermeintliche beschämende Krankheiten zu sprechen lernen, wird sich die Angst davor vermindern und eine bessere Heilungschance und das Verständnis untereinander werden gewährleistet sein.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen positiveren Umgang mit dem "Schreckgespenst Depression."
Denn nur so kann es seinen Schrecken verlieren und wir heilen.

Viele liebe Grüße
Chiron
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
bersch0507
Beiträge: 52
Registriert: 12. Jan 2005, 15:31

Re: Beziehungsprobleme dank Krankheit :(

Beitrag von bersch0507 »

Liebe Chiron,
das ist eine super Nachricht!!!!!! Bedenke aber, das ist noch keine dauerhafte Lösung. So eingefahrene Fehlentwicklungen lösen sich nur langsam. Bitte bleibt dran und rechnet mit Rückschlägen, man ist auch nicht immer gut drauf. Lasst euch nicht entmutigen, es ist der einigste und der richtige Weg! Gruß an euch BEIDE, Bernd
Chiron
Beiträge: 2006
Registriert: 14. Feb 2005, 15:45

Re: Beziehungsprobleme dank Krankheit :(

Beitrag von Chiron »

Hallo Bernd,

lies bitte mein Posting in Deinem Thread zu Angehörigen oder so ähnlich,
ich fand es durch Zufall und habe Dir darin was für Deine Frau geschrieben.

Alles Liebe für Euch
Chiron
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
Karoshi
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Re: Beziehungsprobleme dank Krankheit :(

Beitrag von Karoshi »

Hallo ihr Lieben,
ersteinmal möchte ich mich für Chiron freuen. Wenn dies ein Anfang in die Richtige Richtung für euch beide ist, dann sollte man sich ruhig gebührend darüber freuen, es bedeutet zwar weitere Arbeit, aber der schwerste Schritt ist doch getan und bietet endlich Platz für echte Hoffnung. Verlasse das Forum nicht, Chiron, nimm es weiter als "Begleiter".
Danke auch Tommi, so eine "Lobpreisung" ist für mich immer noch schwer anzunehmen, ich freue mich aber darüber.
Hallo Yvonne, wie wärs, wenn du mit deinem Problem einen neuen Thread aufmachst, das klingt nach tieferen Schwierigkeiten, auf die ich gerne etwas schreiben würde, wenn du magst, nur das möchte ich nicht hier tun

Zu meinem Fall möchte ich euch auch noch etwas berichten: Mir ist am Abend, den ich im letzten Posting beschrieben habe, noch etwas "rausgerutscht", was mir nach der Therapiestunde im Kopf herumspukte. Irgendwie hat mich das Gespräch ja mit einem Teil neuer Energie versorgt. Dementsprechend rutschte mir irgendwann vor meiner Partnerin heraus, nachdem sie mich fragte, wie es denn dort ewesen wäre und sich wunderte, daß ich nicht kaputt war, daß wir uns glücklich schätzen können, daß ich diesen Termin hatte, weil ich sonst keinen habe, mit dem ich über das Ganze sprechen kann und ich es mit ihr ja leider nicht schaffe, weil ich dann immer das Gefühl habe, ich würde dafür "einen vor den Latz geknallt" kriegen.
Dabei erwähnte ich noch eine Gefühlsregung, die zu stark war, um sie weiter in mir zu vergraben, nämlich, daß durch diesen Termin das Unheil abgewendet wurde, daß ich mich evtl. trennen werde. Das warf sie natürlich ganz schön aus der bahn und es entwickelte sich ein seltsamer Streit. Seltsamerweise war ich ganz ruhig und sachlich, ich weiss selber nicht warum. Es hat ziemlich lange gedauert, bis ich auch wütend wurde. Ich versuchte mich wieder und wieder zu erklären, daß ich es nicht mehr aushalte, daß wir uns jeden Tag nur noch streiten (was sie nicht so sah), schaffte es aber nicht, wahrscheinlich aus Rücksichtnahme, ihr noch andere Punkte offenzulegen. Sie verliess dann das Zimmer udn es gab noch einige gespräche in der Nacht. Am Ende war sie dann ganz lieb und gestern habe ich richtig bemerkt, wie sie sich den ganzen Tag bemüht hat, Streitpunkte zu entkräften und für Harmonie zu sorgen. Das war wirklich toll, wo ich doch irgendwie innerlich sehr aufmerksam war, ob nicht gleich wieder etwas passieren würde. Nun habe ich einerseits das Gefühl, daß eine Aussprache sehr gut und passend wäre, andererseits habe ich Angst, nochmal eine solche Situation wie vorletzte Nacht hervorzurufen. Die Idee von euch, vielleicht klare Absprachen für Feste "Auszeittage" zu treffen, finde ich garnicht so schlecht, haben aber bei meiner Partnerin glaube ich schlechte Chancen auf Erfolg. Ich weiss aber, daß mir Tage wie gestern, wo alles ohne negative Störungen geklappt hat und Situationen wie jetzt gerade, wo sie nicht hier ist, weil sie einen Teermin hat, viel positives geben, weil ich so auch Zeit für mich habe, wo ich nicht alles "auf die Depressionsgoldwaage" legen "muss", was auch der beziehung zu Gute kommt. Eine Aussprache, Lösung oder was auch immer halte ich dafür für unerlässlich.
Die Frage ist nur wie. Ich fühle mich zu schnell überfordert...
Tine
Beiträge: 214
Registriert: 11. Okt 2004, 19:57

Re: Beziehungsprobleme dank Krankheit :(

Beitrag von Tine »

Hallo Karoshi,
manchmal hat man wirklich das Gefühl, dass das klärende Gespräch einen mehr Energie kostet, als das Aushalten der Situation, die man eigentlich klären will. Deshalb belässt man dann alles so wie es ist und leidet weiter. (Wie gut man doch die Zusammenhänge bei Außenstehenden erkennt!
Wie wäre es, wenn du ein Gespräch mit deiner Freundin, an dem positiven Erlebnis des gestrigen Tages anknüpfst. Teile ihr mit, wie viel sie dir bedeutet und wie gut dir die Harmonie getan hat. Dann kannst du vielleicht das Gespräch darauf lenken, was du brauchst, damit du solche Harmonieerlebnisses noch öfter erleben und erzeugen kannst. Zeige ihr im Verlauf des Gespräches immer wieder, dass du sie liebst. Vielleicht kannst du sie im Arm halten? Mir fällt es oft leichter, ernste Dinge zu besprechen, wenn ich meinem Liebsten ganz nah bin. Ich habe dann eher das Gefühl, ihn nicht zu verlieren und traue mir mehr zu. Ich kann auch viele Dinge besser annehmen, die er mir in solchen Situationen sagt.
Es ist schon ganz schön hart, dass du in deiner Situation so Oberhand behalten musst und organisieren und regeln musst.
Ich hoffe, dass deine Freundin irgendwann einmal deine Leistung erkennt und anerkennt.
Liebe Grüße
Tine
gaby69
Beiträge: 20
Registriert: 20. Apr 2005, 14:24

Re: Beziehungsprobleme dank Krankheit :(

Beitrag von gaby69 »

Lieber Karoshi,
und all die anderen,

erst einmal möchte ich sagen, dass ich es wirklich sehr mutig und toll finde, wie offen Du hier sprichst! Es ist wirklich sehr hilfreich, wenn auch Betroffene, nicht nur Angehörige hier schreiben, denn so lernt man wirklich sehr viel darüber, was in den Betroffenen vorgeht, und vor allem auch, was von unserem Verhalten wie ankommmt oder ankommen könnte.

Und ich kann wirklich bestätigen, dass ich durch Deine Schilderungen vieles überdenken konnte, was so zwischen mir und meinem "kranken" Partner (ich finde das Wort krank so unpassend...) abläuft.

Ich war anfangs auch so ähnlich wie Deine Partnerin, habe das Verhalten meines Freundes nicht deuten können und folglich auch nicht verstanden. Er neigt zu verbalen Ausfällen und Attacken, die ich natürlich erst einmal auf mich bezogen habe und offen gestanden auch heute noch ab und an auf mich beziehe. Er hat dann irgendwann den Mut gefunden, mit mir offen zu reden, so wie Du es mit Deiner Partnerin ja auch tust... ich habe mir dann allerdings selbst Literatur besorgt, mich hier ins Forum begeben, um Rat zu suchen. Natürlich, es ist nicht immer einfach, aber ich weiss, dass er mich liebt und dies auch ausdrückt, eben auf seine Art, nicht immer auf der Gefühlsebene. Sicher fällt es mir machmal schwerer, manchmal leichter...

Ich habe mir mal die Mühe gemacht, das Verhalten meines Freundes genau zu beobachten. Ich konnte feststellen, dass in bestimmten Situationen von ihm ganz bestimmte Reaktionen kommen und dass dies ein gewisses Schema hat, immer wieder so abläuft (ist wirklich nicht negativ gemeint)... wenn man das mal verstanden hat, dann kriegt man im Kopf auch eher klar, dass sein Verhalten weniger mit mir als mit der gerade aktuellen Situation (Umfeld, Arbeit etc.), mit dem Druck, den er dabei empfindet und mit seinen Ängsten zu tun hat.

Mit seinen Ausbrüchen klar kommen, ist natürlich nicht immer so einfach, aber welcher Mensch ist schon einfach? Ich kann die Gefühle, die in Deiner Freundin aufkommmen, einerseits aus eigener Erfahrung sehr gut nachempfinden - andererseits hat es wohl so wie ich es sehe, schon etwas mit Nichtkennen der Erkrankung und Nichtwissen über das, was in Dir vorgeht, zu tun.

Ich versuche auch, mit meinem Partner zu sprechen, soweit das eben möglich ist, ich weiss, wie schwer ihm das manchmal fällt und umso mehr weiss ich das zu schätzen, dass er dennoch dazu bereit war. Ich habe mir angewöhnt, immer nachzufragen, wenn ich eine Äußerung nicht verstehe oder nicht weiss, wie ich es deuten soll. Inzwischen weiss er, dass ich ihn nicht ausfragen will, oder er sich rechtfertigen muss, dass es auch kein Verhör ist, sondern ich lediglich verstehen bzw. nachvollziehen möchte, was in ihm vorgeht, dass ich Interesse habe, auch wenn er selbst seine Gedankengänge als "wirr" bezeichnet und dass er nicht darüber reden muss, wenn er nicht möchte. Ich akzeptiere das dann aber auch.

Wir sind dabei, Absprachen zu entwickeln, mit denen beide leben können. Wenn ich merke, ihn bedrückt etwas, so frage ich zwar nach wie vor nach, aber wir haben abgemacht, dass er dann deutlich sagt, wenn er jetzt nicht über seine Probleme / Gedanken reden möchte.

Mir hilft das sehr, wenn er deutlich sagt, was genau er möchte und warum. Das geht halt nicht immer. Aber er kann nun doch schon häufiger mal sagen, dass er allein sein will, weil er über sich oder seine Situation nachdenken muss, dass er das mit sich selbst ausmachen will, dass ihm einfach zuviel im Kopf rumgeht und er das ordnen möchte usw. Das hilft mir zu verstehen, dass sein Wunsch nach Alleinsein in dem Moment nichts mit mir zu tun hat.

Mit seinen Angriffen muss ich selbst klarkommen, seine Gefühlskälte, wenn es ihm schlecht geht, muss ich akzeptieren. Das ist ein Lernprozess, nicht einfach, aber ich denke leistbar, wenn man jemanden liebt und bereit ist, denjenigen mit seinen Stärken und eben auch seinen Schwächen so zu akzeptieren, wie er eben ist.

Andere Frauen. Klar, man denkt auch das am Anfang. Aber inzwischen weiss ich, wie sehr mein Freund mit sich beschäftigt ist, dass er seinen Rückzug einfach braucht... er geht dann meist alleine "um die vier Ecken" oder fährt Rad, hält sich bei seiner Mutter auf etc. Wenn jemand nicht erkrankt ist und alleine sein will, dann hat das doch auch nicht zwangsläufig mit anderen Frauen zu tun, denke ich zumindest.

Du hast wirklich sehr offen mit ihr gesprochen. Aber sie sollte sich halt auch mit dem Thema beschäftigen. Sie muss akzeptieren lernen, dass Du so bist wie Du bist und dass Du Ihr ja nichts Böses willst.

Emails:
nun, das Forum würde ich ihr vielleicht zur Zeit nicht zeigen. Aber Emails. Hm. Ist sie manchmal in irgendeinem Chat? Vielleicht könnte sich ja eine(r) von uns dort mal mit ihr in Verbindung setzen, so ganz nebenbei mal erzählen... irgendwann kommt man ja auf das Thema Freund/Freundin... vielleicht wäre es über die Erfahrungsberichte anderer möglich, dass sie ihr eigenes Verhalten überdenkt und so vielleicht eine neue Sichtweise bekommen kann.

Lass den Kopf net hängen, ich weiss das sagt sich gut, aber ich wünsche Dir wirklich, dass ihr es packt!

Liebe Grüße
Gaby
Karoshi
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Registriert: 3. Aug 2003, 14:26
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Re: Beziehungsprobleme dank Krankheit :(

Beitrag von Karoshi »

Hallo Gaby,
danke für deine ausführlche Betrachtung der Lage. Besonders interessant fand ich..

***
Wenn jemand nicht erkrankt ist und alleine sein will, dann hat das doch auch nicht zwangsläufig mit anderen Frauen zu tun, denke ich zumindest.
***

Das selbe, vielleicht in etwas anderen Worten hat neulich mein Therapeut auch zu mir gesagt. Das wäre ein natürliches Problem in einer Partnerschaft und müsse nicht zwangsläufig mit Depression zu tun haben, so in etwa.
Naja, es führte letztendlich gestern wieder zu einem heftigen Streit
Tjaja, "lange" hab ich hier im Beitrag nicht geschrieben, war es weil ich zuviel um die Ohren hatte oder weil ich dachte, alles wird besser? Gute Frage..
Einerseits also das viel um die Ohren haben.
Ansich ne schöne Sache, da waren Familienfeiern, Geburtstage und (kaum zu glauben) ich war tatsächlich seit ewig langer Zeit mal wieder in einer Disco. Und hatte auch noch Spaß dabei
Allerdings bin ich irgendwie nicht wirklich so belastbar wie vielleicht andere "normale" Zeitgenossen und dementsprechend fühle ich mich jetzt langsam ausgelaugt und kraftlos. Mal wieder so eine Phase. Und ärgerlicherweise kam jetzt dazu, daß ich die letzten 2 Wochen keinen Tag Auszeit für mich hatte. Das nagte doch schon ganz schön an mir. Meine Partnerin hatte sich auch den Fuss verletzt und da mochte ich natürlich schon garnichts sagen..
Nun habe ich, Montag glaub ich, in den sauren Apfel gebissen und um Auszeit gebeten. Die Reaktion war okay, aber so Null komma Nichts wurde der Donnerstag erst angesetzt für den Tag, wo sie denn mal ausser Haus bleiben würde. Naja, schlucken und durch. Und nun ist Donnerstag und ich habe etwas Zeit für mich, die Gelegenheit hier zu schreiben
Gestern Abend aber dann der berüchtigte Super-Gau! Mir wurde so ziemlich alles an den Kopf geschmissen und ich habe innerlich nur noch gebetet, daß es endlich Donnerstag ist und ich meine Ruhe habe (hört sich sicherlich hart an, sorry).
Konsens des Streits (um das hier mal abzukürzen) war, daß sie absolut nicht verstehen kann, wie man etwas nicht "KANN".
Wenn man etwas nicht macht, dann "WILL" man es nicht, sagt sie. Da bin ich dann echt explodiert. Ich habe von Situationen erzählt, wo ich im Bett lag und nicht in der Lage war, auch nur einen Arm aus dem Bett zu bewegen, weil ich wie gelähmt war durch Depressionen. Da "KONNTE" ich einfach nicht. Laut ihrer Aussage hätte ich es ja nur "Wollen" müssen
Scheinbar besteht ein riesengroßes Problem darin, daß sie einfach nicht nachvollziehen kann, warum ich bestimmte Sachen, auch im Bezug auf Sie, nicht KANN!
Ich kann zum Beispiel nicht mit ihr zusammenziehen, zumindest jetzt noch nicht. Das hat nichts mit Wollen zu tun, sondern einfach damit, daß es mir jetzt nicht gut tun würde. Ich habe eh so wenig Zeit für mich, da sie momentan schon quasi bei mir mitwohnt. Aber sämtliche Erklärungen bringen da nichts. Ich laufe nur gegen eine Wand, weil sie das eben nicht nachvollziehen kann, daß man z.B. auch mal Zeit für sich braucht.
Sie ist da eben ganz anders und so argumentiert sie auch.
Ich weiss nicht, ob ich da ausflippen soll oder in schwere depression verfallen soll. Ein bisschen von Beidem irgendwie.

Ich saß natürlich die tage von Montag bis heute hauptsächlich am Computer, weil es mir mies ging, denn meine Schmerzgrenze für das "ich brauche mal eine Auszeit für mich" war ja schon deutlich überschritten. Also tat ich das, was mich am besten ablenkte, am PC sitzen. Und jetzt versucht sie mir einzureden, ich wäre PC-Süchtig und so weiter. Ich habe ihr versucht zu erklären, warum ich mich "hinterm PC verkriechen" würde. Aber auch das half nichts, es führte nur zu eben dieser Diskussion, daß sie es nicht nachvollziehen kann.
Herzlichen Glückwunsch, soll ich die Beziehung lieber beenden, um nicht immer wieder diesen Diskussionen ausgesetzt zu sein, die mich doch sehr belasten? Ich will nicht um das betteln müssen, was ich mir hart in Therapiesitzungen erkämpft habe. Ich muss mir nicht edesmal erzählen lassen, es wäre schon komisch, daß ich ständig Tabletten nehme etc...
Oder soll ich weiter kämpfen? Aber ich will die Errungenschaften der Therapie, die mich endlich weiter und aus der schweren Phase herausgebracht haben, nicht aufgeben..
Mein Kopf tut mir bei diesem Gedankenwirrwarr weh. ich weiss es nicht..

PS: ich glaube sie chattet nirgendwo regelmäßig, die Idee war aber toll, danke.
BeAk

Re: Beziehungsprobleme dank Krankheit :(

Beitrag von BeAk »

Lieber Karoshi,

wenn deine Partnerin jetzt immer noch so dämliche Sprüche los läßt, wenn Du Deine Tabletten nimmst, läßt das eigendlich nur eine Schußfolgerung zu, sie WILL nicht verstehen das Du krank bist. Deshalb will sie auch keine Rücksicht nehmen, auf deine Bedürfnisse. Meine Meinung, schick die Frau in die Wüste, das wird auf dauer nichts.
Besser ein Ende mit schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.
Tine
Beiträge: 214
Registriert: 11. Okt 2004, 19:57

Re: Beziehungsprobleme dank Krankheit :(

Beitrag von Tine »

Lieber Karoshi,

das Unverständnis deiner Freundin ist wirklich zu krass. Wenn du so beschreibst, wie sich die Situation gestaltet, tut mir das richtig weh. Ich stelle mir vor, wie alles in dir nach Ruhe, nach Abstand schreit und du genau das Gegenteil davon erhältst. Weiter sehe ich dann eine Frau vor mir, die ständig um dich herum schwirrt, auf dich einredet und in irgendeiner Form aktiv ist.
Hoffentlich habe ich jetzt etwas übertrieben.
Sei mir nicht böse, aber rein von deiner Beschreibung her, empfinde ich deine Freundin als regelrecht aufdringlich.
Dass sie nicht verstehen kann was du ihr doch mit Mühe und eindringlich erklärst, ist fast schon ignorant.
Eines ist klar, dein Weg, wenn du ihn mit ihr weiter gehen willst, ist hart, steinig und vermutlich lang.
Hast du ihr schon Informationsmaterial gegeben? Kannst du sie nicht mit zu deinem Therapeuten nehmen? Soll ich ihr nicht vielleicht doch einmal einen Brief schreiben? Ich würde das sehr gerne für euch tun. Vielleicht würde es ihr helfen und sie könnte hier oder über mail auch einen Ansprechpartner finden.
Überlege es dir.
Wenn du deinen Kummer loswerden willst, schreibe ruhig immer wieder hier. Wir hören dir zu. Für heute wünsche ich dir einen tollen Abend. Tu was dir gefällt und koste jede Minute aus.
Liebe Grüße
Tine
bersch0507
Beiträge: 52
Registriert: 12. Jan 2005, 15:31

Re: Beziehungsprobleme dank Krankheit :(

Beitrag von bersch0507 »

Hallo Karoshi,

ich kann nur den Anderen voll zustimmen. Für Betroffene und Angehörige wird schnell die Depression für alles verantwortlich gemacht. Aber auch ohne diese Krankheit gibt es Partnerschaftsprobleme. Den Charakter eines Menschen entdeckt man oft erst in Belastungen. Es gibt auf beiden Seiten Egoisten und Partnertypen. Deine Freundin hatte ja alle Möglichkeiten der Information und eine der Grundregel, das wollen und können zwei paar Schuhe sind, muss sie kennen. Das wir Angehörige an den paradoxen Regeln der Depression oft verzweifeln und dann wieder kurzfristig Fehler machen, ist normal. Beide Seiten müssen Geduld aufbringen, jeder nach seinen Möglichkeiten. Dein Verhalten ist vorbildlich und manche Angehörigen wären glücklich, so einen offenen Partner zu haben.
Selbstherrlichkeit ist für eine Partnerschaft tödlich. Das gilt für Betroffene im Sinne des „sekundären Krankheitsgewinns“ und für Angehörige mit dem Terror „das habe ich doch nur gut gemeint“. Fazit, sei froh das du es schon jetzt erkannt hast, sie ist eben keine PARTNERIN für dich. Ich wünsche dir die Einsicht, die Trennung als „Erlösung“ sehen zu können und uns allen sonnenreiche Feiertage.
Gruß Bernd
bersch0507
Beiträge: 52
Registriert: 12. Jan 2005, 15:31

Re: Beziehungsprobleme dank Krankheit :(

Beitrag von bersch0507 »

Hallo Chiron,

wie ist es dir ergangen? Wir würden uns freuen wieder von dir zu lesen. Schöne Feiertage & Gruß
Bernd
Karoshi
Beiträge: 230
Registriert: 3. Aug 2003, 14:26
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Re: Beziehungsprobleme dank Krankheit :(

Beitrag von Karoshi »

Hallo an Alle,
danke für die aufbauenden, sowie auch erschreckenden Worte. Wenn es nur so einfach wäre, sich für das eine oder andere wirklich zu entscheiden. Da ist ja noch die Liebe "dazwischen", die sich nicht einfach wegwischen lässt. Also läuft eine Trennung in meinem Falle erst in einer Situation ab, in der wirklich garnichts mehr gehen wird. Bin ich deshalb dumm? Ich weiss es nicht, scheinbar hat man als Depressiver Mensch das Bedürfnis zu sehr, keinen Fehler zu machen und auch auf seine Gefühle zu hören. Ich denke, der Schlusspunkt, an dem ich kurz vorm Zerbrechen stehe ist noch nicht erreicht, und somit versuche ich es weiter - für die Beziehung.

@Tine: Danke für dein Angebot mit dem Briefschreiben. Vielleicht komme ich doch noch darauf zurück. Es juckt mich ja regelrecht in den Fingern, ihr dieses Forum/Diesen Beitrag zu zeigen, weil etwas in mir sich erhofft, daß es bei ihr eine Art "Aha-Effekt" auslöst. Aber da wir im Streit schon darauf kamen, daß sie es ganz schlimm findet, wenn man woanders über sie redet, erscheint mir das unklug.
Naja, ich geniesse mal meine letzten freien Stunden
bersch0507
Beiträge: 52
Registriert: 12. Jan 2005, 15:31

Re: Beziehungsprobleme dank Krankheit :(

Beitrag von bersch0507 »

Hallo Karoshi!

>> Da ist ja noch die Liebe "dazwischen" << genau das ist das Dilemma, aber da seid ihr Betroffenen und wir Angehörigen in der gleichen Not. Wir Angehörigen haben es da auch nicht leicht, denn was ist die Depression (Verständnis aufbringen) und was ist der Charakter (wie war der Partner vor der Depression). Ihr könntet es leichter auseinander nehmen, wenn da nicht die negative Depri-Brille wäre. Letztlich ist da jeder mit seinem „Liebeskummer“ alleine gelassen. Gut ist, wenn man ehrliche Freunde hat, die nicht gleich Patentrezepte vorschlagen, sondern einem beim Nachdenken und Abwarten „unterstützen“.
Mit solchen Foren sollte man mit der Weitergabe vorsichtig sein. Meine Frau z.B. nimmt sich immer die Sätze raus, die in ihr Vorwurfschema passen. Die anderen Dinge filtert sie als nicht gelesen einfach aus. Der Wille zum Erkennen, der Wille zum Nachdenken, der Wille zur Veränderung müssen da sein. „Wer nicht will, hat schon“ sagt der Volksmund.

Bis bald & Gruß
Bernd
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