Antidepressiva und Schwangerschaft!!

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nasi
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Registriert: 23. Feb 2005, 08:05

Antidepressiva und Schwangerschaft!!

Beitrag von nasi »

Hallo!Und zwar ist mein Problem das ich vor kurzem wieder mit Trevilor angefangen habe und es mir 1. nicht hilft und 2. das ich jetzt Schwanger geworden bin.Hoffe es kann mir jemand Tipps geben zum Thema Antidepressiva in der Schwangerschaft! Danke
AF
Beiträge: 412
Registriert: 6. Jun 2003, 11:47

Re: Antidepressiva und Schwangerschaft!!

Beitrag von AF »

Hallo Jasmin
ich kan Dir nur den Rat geben. Gehe morgen zu Deinem Gyn und frage ihn.
Gruß
Theo
Britta
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Registriert: 4. Dez 2004, 16:33

Re: Antidepressiva und Schwangerschaft!!

Beitrag von Britta »

Hallo Jasmin,

auch ich würde sagen, geh´ zum Arzt. Es ist allerdings superschwer einen zu finden, der sich da auskennt!

Ich weiß wovon ich rede, hatte das selbe Problem, allerdings mit Remergil. Ich habe es abgesetzt. Bin von Pontius zu Pilatus, habe rumtelefoniert wie verrückt. Jeder Arzt hatte seine eigene Meinung, meine Frauenärztin kannte sich gar nicht aus. Am ehesten kann Dir wohl noch dein Psychiater/Neurologe helfen.

So "aus dem Bauch heraus" würde ich mal sagen, versuch´ die Schwangerschaft ohne ADs durchzustehen. Ob das aber für Dich und Dein Kind wirklich das Beste ist, kann ich nicht beurteilen. Auch schwere Depressionen sind ja für das Kind nicht gerade gut. Es gibt aber auch ältere Medis, für die schon so viele Erfahrungen vorliegen, daß es aussagekräftig ist.

Es gab vor einiger Zeit, einen ähnlichen thread. Leider weiß ich das Thema nicht mehr. Aber mit der Suchen-Funktion kannst Du sicher auch einiges finden.

Viele liebe Grüße, Britta
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N00b
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Registriert: 23. Feb 2005, 13:33

Re: Antidepressiva und Schwangerschaft!!

Beitrag von N00b »

http://www.wissenschaft-online.de/artikel/772110

Antidepressiva in der Schwangerschaft führen bei Neugeborenen zu Entzugserscheinungen

Nehmen Mütter während der Schwangerschaft selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) gegen Depressionen, können ihre Kinder nach der Geburt Entzugserscheinungen zeigen. Wissenschaftler fordern daher von Ärzten, Schwangeren mit seelischen Störungen jene Medikamente nur bedingt oder gar nicht zu verschreiben.

SSRIs kamen 1988 auf den Markt und wurden schnell zur bevorzugten Standardbehandlung von Depressionen und einem breiten Spektrum weiterer seelischer und Verhaltensstörungen. Inzwischen sind Entzugserscheinungen durch diese Medikamente weit reichend bekannt. Auch von Neugeborenen wurden bereits mehrfach Entzugserscheinungen berichtet, die sich in Krämpfen, Reizbarkeit, abnormalem Schreiverhalten und Tremor äußern.

Emilio Sanz von der University of La Laguna in Spanien und seine Kollegen durchsuchten nun Daten der Weltgesundheitsorganisation zum Thema Nebenwirkungen nach Fällen, bei denen Neugeborenen an Krämpfen und Entzugserscheinungen gelitten hatten, nachdem die Mütter während der Schwangerschaft mit SSRIs behandelt worden waren. Die Datenbank enthält Informationen aus 72 Ländern und beinhaltet über drei Millionen Einträge seit 1968. Anhand der Originalveröffentlichungen prüften die Forscher sorgfältig die Einnahme von anderen Medikamenten und weitere Symptome, um alternative Erklärungen für die Entzugserscheinungen auszuschließen.

Die Forscher stellten fest, dass bis November 2003 insgesamt 93 Fälle von Krämpfen und Entzugserscheinungen bei Neugeborenen berichtet wurden, die mit einer SSRI-Einnahme der Mütter während der Schwangerschaft assoziiert werden konnten. Dies lässt einen kausalen Zusammenhang vermuten. Von diesen Fällen waren 64 assoziiert mit Paroxetin, 14 mit Fluoxetin, neun mit Sertralin und sieben mit Citalopram.

Nur in 13 Paroxetin-Fällen wurde dabei die Dosis angegeben, sie lag zwischen zehn bis fünfzig Milligramm am Tag. Die Behandlungsdauer konnte nur in acht Fällen geklärt werden, in allen hatten die Frauen das Medikament sechzig bis vier Monate vor der Geburt eingenommen und mit der Geburt aufgehört.

Professor Sanz schließt daraus: "Unter Berücksichtigung der Grenzen bei der Auswertung von Spontanmeldungen lassen die Ergebnisse doch vermuten, dass Entzugserscheinungen bei Paroxetin ein größeres Problem darstellen könnten als bei anderen Medikamenten. Paroxetin sollte daher in der Schwangerschaft gar nicht eingesetzt werden oder wenn doch, nur in der geringstmöglichen Dosierung. Die Anwendung anderer SSRIs, wie Citalopram und Venlafaxin, sollte sorgfältig überwacht und neue Fälle sofort an Medikamenten-Überwachungsstellen gemeldet werden."

Es wäre allerdings voreilig anzunehmen, Entzugserscheinungen bei Neugeborenen seien nur auf die Einnahme von Paroxetin zurückzuführen, meinen Vladislav Ruchkin und Andrés Martin von der School of Medicine der Yale University in einem begleitenden Kommentar.

Es müsse sich noch zeigen, so Dr. Ruchkin weiter, "ob die Erkenntnisse von Sanz und seinen Kollegen nur ein kleineres Problem im Zusammenhang mit einem bestimmten Antidepressivum widerspiegeln oder ob sie ein weiterer Hinweis darauf sind, dass die Behandlung von jungen Menschen mit SSRIs schwerwiegende Probleme nach sich ziehen. Im schlimmsten Fall könnten diese Berichte den Anfang vom Ende der unangefochten Vorherrschaft von SSRIs im letzten Jahrzehnt einläuten. Bis andere diese Ergebnisse reproduzieren oder widerlegen konnten, sollten wir verstärkt auf nichtmedikamentöse, empirisch begründete Behandlungen setzen. Auch gilt es, unsere persönlichen Verschreibungsschwellen gerade bei Schwangeren, Stillenden und Kleinstkindern zu überdenken und womöglich neu festzusetzen. Und letztendlich müssen wir darauf hoffen, dass die nächste Generation revolutionärer neuer Medikamente quasi schon vor der Tür steht."


Evtl. auch mal im www.adfd.de schaun, da gibt es glaube ich auch Threads dazu
wenkie
Beiträge: 618
Registriert: 23. Feb 2005, 12:39

Re: Antidepressiva und Schwangerschaft!!

Beitrag von wenkie »

Hallo Jasmin, es gibt in jedem Krankenhaus eine spezielle Stelle für werdende Mütter, die während der Schwangerschaft Medikamente einnehmen müssen, sollen oder wollen. Auf jede Fall kann man sich da informieren, ob das für das werdende Kind schädlich ist oder nicht. Ich würde diese Beratung in Anspruch nehmen, da ich selbst schwanger war alst ich ein leichtes Beruhingungsmittel bekommen habe. Bei mir ging alles in Ordnung auch mit meinem jetzt schon 14-jährigen Sohn, er ist gesund und nur das zählt. Als lass dich beraten und dir geht es auch besser.
Liebe Grüße Wenkie
"Die ganze Welt verändert sich, jeden Tag-Ich mich auch!"
wenkie
Beiträge: 618
Registriert: 23. Feb 2005, 12:39

Re: Antidepressiva und Schwangerschaft!!

Beitrag von wenkie »

Hallo Jasmin, jetzt ist es mir wieder eingefallen, man wendet sich im Krankenhaus an die genetische Beratung. Die helfen dir weiter.
Liebe Grüße Wenkie
"Die ganze Welt verändert sich, jeden Tag-Ich mich auch!"
nasi
Beiträge: 5
Registriert: 23. Feb 2005, 08:05

Re: Antidepressiva und Schwangerschaft!!

Beitrag von nasi »

Danke schön für eure Ratschläge!Habe meine Medis erst einmal abgesetzt ist wohl besser so weil sich ja grade alles entwickelt bei den Baby!Soll erst nach der 12. Woche wieder was nehmen!Muß morgen wieder zu meiner Neurologin mal sehen was sie sagt!Bis dann Jasmin
wenkie
Beiträge: 618
Registriert: 23. Feb 2005, 12:39

Re: Antidepressiva und Schwangerschaft!!

Beitrag von wenkie »

Hallo Jasmin,
ich find das super von Dir, als ich wusste, dass ich schwanger bin konnte ich von heute auf morgen zum Rauchen aufhören. Nur wegen der leichten Beruhigungsmittel bin ich zur genetischen Beratung und falls dir deine Ärztin ein Medikament verschreibt, auch wenn sie sicher ist man darf es in der Schwangerschaft nehmen, solltest du bei der genetischen Beratung Rücksprache halten.
Ich wünsche Dir von Herzen eine komplikationslose Schwangerschaft und dann natürlich ein gesundes Baby. Ausch so etwas kann eine Depression regelrecht vertreiben, so wars zumindest bei mir, ich bin richtig aufgeblüht.
Liebe Grüße
Wenkie
"Die ganze Welt verändert sich, jeden Tag-Ich mich auch!"
nasi
Beiträge: 5
Registriert: 23. Feb 2005, 08:05

Re: Antidepressiva und Schwangerschaft!!

Beitrag von nasi »

Hallo zusammen!Also ich war am Montag bei meiner Ärztin und sie fragte mich was ich für richtig halte und ich meinte das es vielleicht besser ist wenn ich ersteinmal nichts einnehme!Sie sagte dann das ist meine Entscheidung und gab mir eine Überweisung zum Psychiater, wo ich angerufen habe aber erst in Mai oder später Termin bekomme und in eine andere Stadt kann ich nicht fahren wegen meiner Angst!Sie meinte auch das ich dann sofort wieder Arbeiten gehen muß aber wie soll ich das nur machen da ist jede Minute eine Qual für mich!Sie weiß das aber auch und es ist ihr egal!Die meisten Ärzte interessiert es doch gar nicht wie es um einen steht!Naja Augen zu und durch!Vielleicht habt ihr ja noch ein Rat für mich!
danke Lg Jasmin
nochnichtmammi
Beiträge: 1
Registriert: 25. Mär 2005, 13:25

Re: Antidepressiva und Schwangerschaft!!

Beitrag von nochnichtmammi »

Hallo Jasmin,
mich interssiert das Thema "Antidespressiva während der Schwangerschaft", weil mein Mann und ich uns trotz meiner endogenen Depression ein Kind wünschen. Das Absetzen des Zoloft habe ich aber sehr negativ erlebt. Hier die Links zu den Seiten, die ich für sehr informativ halte:

www.neuro24.de/adschwang.htm

www.pharmazeutische-zeitung.de/pza/2002-14/pharm3.htm

Alles Gute euch beiden!
Crossie
Beiträge: 104
Registriert: 26. Feb 2005, 15:15

Re: Antidepressiva und Schwangerschaft!!

Beitrag von Crossie »

Hallo Jasmin,

ich hatte gerade wenige Wochen Fluoxetin abgesetzt als ich schwanger geworden bin. Und nur kurze Zeit später ging es mir wieder deutlich schlechter, aber ich dachte ich könne halt nichts einnehmen in der Schwangerschaft. Mein Zustand verschlechterte sich aber massiv. Ich war dann bei meinem Psychiater derzufälligerweise gerade eine Fortbildung zu Schwangerschaft und Antidepressiva gehabt hatte und meinte, daß es nicht grundsätzlich kontraindiziert wäre. Ich war mittlerweile im 7.Monat und alle Organe waren ja schon längst angelegt. Ab da habe ich dann wieder Fluoxetin éingenommen und das war keine leichte Entscheidung, weil ich selbst immer das Gefühl hatte meinem Kind evtl zu schaden. Ich hab dann mit meinem Sohn geredet und ihm die Situation erklärt, und ich glaube er hat verstanden, daß es nicht anders ging. Es war eine sehr harte Zeit, aber ich weiß nicht ob ich es "ohne" noch 2 Monate geschafft hätte. Zum Glück habe ich dann vor 3 Monaten einen gesunden Jungen zur Welt gebracht, darüber bin ich sehr dankbar. Er hatte auch keinerlei Entzugserscheinungen. Ich denke diese Entscheidung fällt keine Mutter leichtfertig, aber es ist die Frage wo das Kind mehr drunter leidet unter dem Medikament oder einer Mutter, die seelisch am Ende ist. Dazu gibts ja keine Studien.

Die Berliner Beratungsstelle für Embryonaltoxikologie kann dir auch Auskunft zu Fragen zu dem Medikament geben.
Tel:030-30308-111
Die haben auch eine Internetseite, die ich im moment allerdings nicht finde, kannst du ja bei Google eingeben.
Bei aller Liebe zum Kind, denke auch an dich.

Liebe Grüße
Anke
Seelchen
Beiträge: 6
Registriert: 22. Okt 2004, 09:27

Re: Antidepressiva und Schwangerschaft!!

Beitrag von Seelchen »

Hallo,

eigentlich habe ich nur zufällig hereingeschaut, bin aber bei deinem Beitrag hängengeblieben.

Es ist sicher nicht einfach, eine Entscheidung für oder gegen Medikamente zu treffen. Schon gar nicht als Ratschlag für andere. Jeder MUSS das selbst für sich entscheiden...
Ich habe mich für ein Medikament ab der 13. Woche entschieden. Durch die Hormonumstellung zu Beginn der Schwangerschaft habe ich eine schwere Depression bekommen. Ich war aber stur und wollte in den ersten drei Monaten kein Medi und bin lieber für 4 Wochen in die Klinik gegangen. Danach habe ich einen super Arzt aufgesucht, der mir geraten hat, Amitriptylin zu nehmen. Es ist ein "altes" Antidepressiva und das Mittel der Wahl bei einer Schwangerschaftsdepression. Zu diesem Medikament liegen am meisten Studien etc. vor.

Aber das ist meine Geschichte, jeder hat eine andere. Ich hatte außerdem Glück, dass das Medi angeschlagen hat und dass auch noch in einer ganz geringen Dosis.

Unser Sohn wurde gesund geboren (Apgarwerte waren bei 10/10). Keine Entzugssymptome. Ein ganz normales süsses Baby.

Auch heute - drei Jahre danach - berühren mich noch Beiträge zu diesem Thema. Ich habe damals auch Nächte damit verbracht, um mich zu informieren. Bis zur Geburt, war ich voller Angst, ob alles gutgeht. Es ist nicht einfach....


Ich wünsche dir alles Gute


Seelchen


PS: Ich hatte mir zur Sicherheit das Buch "Medikamente in Schwangerschaft und Stillzeit" besorgt. Darin werden alle gängigen Antidepressive etc. aufgeführt und erläutert, ob Missbildungen o.ä. aufgetreten sind. Sehr interessant.
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