Wenig Verstndnis fr eine andauernde Depression

Antworten
Dring
Beiträge: 261
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Wenig Verstndnis fr eine andauernde Depression

Beitrag von Dring »

Ich habe rein zufällig das "Kompetenznetz" gefunden. Auch die leide unter Depressionen. Kurz zu meiner Person: Ich bin 56 Jahre alt. Immer voll berufstätig gewesen; meine Eltern un mein Bruder sahen in mir immer die "Starke". In den letzten 5 Jahren habe ich meine Mutter gepflegt, in ihrer eigenen Wohnung, sobei ich einen eigenen Haushalt habe und ausserdem vollberüftätig bin. Mein Vater ist bereits vor einigen Jahren verstorben. Es war nicht immer leicht. Meine Mutter war in den letzten Jahren bettlägerig, morgens kam die Diakonie, abends am Wochenende ich. Vor 2 Jahren klappte ich zusammen, total erschöpft und depremiert. Ich kam 5 Wochen in eine Klinik in Bad Salzuflen. Ich hatte auch mehrere Hörstürze und inzwischen einen starken Tinnitus. Ich wurde während dieser Zeit entlassen. Nach dem Klinikaufenthalt ging es langsam besser ich suche und bekam neue Arbeit. Meine Mutter ist im November gestorben, danach habe ich wieder meine Arbeit verloren und im Februar kam die bekannte Art der Depression. Nicht aufstehen können, nicht anziehen, nicht waschen, es ist alles egal, möchte mit keinr Person mehr sprechen; ziehe mich in meine Ecke zurück. Dinge die ich früher (Hobbys) gern machte, damit kann ich nichts mehr anfangen; aufgrund des starken Tinnitus kann ich aber auch nicht lesen, aber nicht auch sonst nicht konzentrieren. Ich sollte wieder in die Klinik, wobei die Krankenkasse den Aufenthalt ablehnte, da ich lt. Diagnose stark in der Erwerbsfähigkeit beeinträchtigt u. gefährdet bin. Daher sollte der Rentenversicherer eintreten. Diese bewillte einen Kuraufenthalt erst nach seiner Absage und meinem Widerspruch. Die Klinik fragte mich sofort, ob ich bereits einen Antrag auf Rente gestellt hätte; war ich verneinte, jedoch in Erwägung ziehe. Ich war wieder in der gleichen Klinik; leider brachte die Kur nicht viel; ich emfapnd sie sehr anstrengend, die vielen Menschen usw. Kam auf meiner Traurigkeit nicht heraus. Man hat mich auch nach 4 Wochen entlassen, da der Aufenthalt nicht zum Erfolg führte. Bezgl. der evt. Rente, wollte man dem Versicherung entsprechende Mitteilung machen. Nunmehr teilt mir mein Hausarzt mit, daß der Bericht bzgl. erwerbsminderungsrente sehr negativ ausgefallen ist. Die Erfolgslosigkeit der Kur wird mit im Zusammenhang mit meine Anfrage bzg. Rentenbegehren beschrieben weiterhin "..konstant unterstützt durch ein intentionales Verhalten mit ausgeprägter Klagsamkeit und erheblicher Verdeutlichungstendenz, wobei das intentionale Verhalten bei Rentenbegehren in der neuropsychologischen Testuntersuchung eindeutig nachweisbar war (was heißt dieses ??) Zunächst wurde ich arbeitsunfähig entlassen. Ich fühle mich aber verlassen. Was heißt denn "klagsam" und auf die evtl. Erwerbsminderung hatte auch bereits mein behandelnder Hausarzt und auch die Psychologie (auch bin ich schon 2 Jahre in therapetischer Behandlung) angeregt. Ich fühle mich wieder total traurig; weil ich auch das Gefühl habe, daß diese Krankheit aus meiner Sicht nicht ernst genommen wird, obwohl es sich doch um fachleute handelt. Ich will doch nicht klagen, aber mir gehts schlecht. Nochmehr jetzt, wo ich den Bericht kenne; ich seihe uneingeschränkt voll arbeitsfähig, allerdings für leichte bis mittelschwere Arbeiten, ohne Zwangshaltung. Wie geht es weiter?? Mein Arzt hat mich zwar z.Z. weiter krankgeschrieben, aber wenn ich wegen dieser Krankheit laufend krank bin, habe ich bald keinen Krankenversicherungsschutz mehr. Und habe kann auch in meinem Zustand der auch mit wechselnden Medikamenten behandelt wurde, nicht arbeiten. Ich zwinge immer, alles zu machen, aber der Druck wird immer stärker, bin froh, wen der Abend kommt ich ins Bett gehen kann und der Tag mit seinen Anforderungen vorbei ist. Wer hat ähnliches erlebt; seid ihr alles fähig zu arbeiten??. Ich schaffe es nicht, ich weiss auch nicht mehr, wie es weitergeht. Bis her war ich immer die Starke, haben allen geholfen, aber nunmehr bin ich wie "tod". Ich vegitiere nur noch so dahin.
fabien
Beiträge: 23
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Wenig Verstndnis fr eine andauernde Depression

Beitrag von fabien »

Hallo Betina, solch netagive Erlebnisse hatte ich bisher im Berufsleben noch nicht gehabt. Bei mir auf Arbeit weiß aber auch fast keiner etwas von meiner Krankheit, bis auf 1-2 gute Kolleginnen. Ich bin Verkäuferin und "muss" immer freundlich und nett zu den Kunden sein. Das fällt nicht immer leicht. In Depri-Phasen stehe ich enorm unter Stress. Kleinste Abweichungen von der Norm verunsichern mich und ich gerate in Panik. Ich komme dann nach Hause und bin total erledigt...körperlich wie seelisch. Bis jetzt habe ich mich immer strikt geweigert mich krankschreiben zu lassen. Ich nehme jetzt Antidepressiva(Insidon und Citalopram), bisher merke ich nur die Nebenwirkungen wie starke Müdigkeit (Insidon) oder Übelkeit und Zittern (Citalopram). Das erschwert das arbeiten noch zusätzlich, aber ab nächste Woche hab ich Urlaub, das lässt mich die paar Tage auch noch durchstehen. Und dann hoffe ich mal, das nach dem Urlaub die eigentliche Wirkung schon eingesetzt hat. Vielleicht solltest du mal deine Medikamente wechseln, oder zu einem anderen Arzt gehen. Was für eine genaue Art der Depression hast du denn? Bei mir wurde die Major-Depression festgestellt. Ich wünsche dir noch einen angenehmen Abend. Fabien
Tina
Beiträge: 106
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Wenig Verstndnis fr eine andauernde Depression

Beitrag von Tina »

hallo betina, ich heiße bettina und habe schon unter "ich weiß nicht mehr weiter" geschrieben. ich bin erst 34 und habe auch eine erfolglose reha hinter mir und bin als arbeitsunfähig entlassen worden. mein therapeut hier vor ort meint aber, daß ich arbeiten kann und er will mich nicht weiter krankschreiben. mein hausarzt hat mich bis 25.10. krankgeschrieben und ich humpele noch mit nem gebrochenen knöchel rum. obwohl ich das bein nicht voll belasten soll bin ich gerade ne stunde gelaufen und bin teilweise auch voll aufgetreten. ich mache bewußt so nen mist. morgen muß ich dann nochmal zum hausarzt. ich weiß nicht, ob ich mich noch länger krankschreiben lassen soll. ich komme hier zu hause überhaupt nicht klar. meine wohnung sieht langsam aus wie ein schlachtfeld. ich habe noch nichtmal die sachen von der reha alle ausgepackt. nur wenn meine mutter oder oma neben mir standen habe ich was gemacht. ansonsten kotze ich mich hier vor dem pc aus und freue mich wie du wenn ich endlich ins bett darf weil abend ist´. und dann kommt die angst vor dem nächsten morgen. denn ich muß aufstehen und weiß nicht wofür. solange ich noch was zu essen habe und geld geht es aber írgendwann ist das auch vorbei und meine oma beginnt mich langsam wirklich zu verabscheuen, weil ich null mithelfe. mein therapeut hat heute auch gesagt, daß er die behandlung abbricht, wenn ich nicht endlich ordnung in mein leben bringe. es ist so schrecklich, denn er hat recht. ich bin erschreckend klar solange ich mich hängenlassen kann. panik bekomme ich nur,wenn andere menschen bei mir anrufen bzw wenn ich was TUN muß. bei dir ist es mit der erwerbsunfähigkeit ja altersbedingt eigentlich günstiger. obwohl schwer ist es wohl immer. und ich kann so gut nachfühlen, wie es dir gehen muß. mit dem unterschied, daß ich meine nie oder nicht genug etwas für andere getan zu haben. ich fühlte mich meistens schon bei einer bitte überfordert, weil ich immer so viel zu arbeiten hatte. habe auch total viele überstunden gemacht und für den betrieb gelebt. und jetzt kommt hoch, daß die überstunden wegen des perfektionismus und der kontrollzwänge zustande kamen. mein kollege der meinen arbeitsplatz letztes jahr übernahm als ich in die psychiatrie ging, hat die arbeit allein nämlich bestens geschafft. und ich war dann nach meiner entlassung in meiner alten und anderen abteilungen und konnte nirgendwo mehr fuß fassen. immer nur angst, konnte mich nicht entscheiden, was ich wohin buche (bin buchhalterin) und war nicht mehr in der lage selbstständig zu arbeiten. ständig nervte ich die anderen kollegen mit fragen und ich denke in der zeit hätten sie die sachen besser selber machen können. war für den betrieb gar nicht mehr tragbar. aufgrund der größe und der toleranz der chefs bin ich wohl nicht gefeuert worden. ja und da stehe ich nun. seitdem ich zur reha bin ist das gerüst total zusammengefallen. ich habe vorher zwar oft gefehlt aber mich irgendwie noch hingequält. und jetzt kann ich nicht so einfach da wieder hin zumal ich nicht autó fahren kann mit dem fuß und panik habe vor dem busfahren und dem mich zwingen mir gedanken zu machen wie ich das organisatorisch hinkriege. ich bilde mir die ganze zeit ein ich kann nichts mehr. und dazu gehört auch buspläne lesen und mir die strecken raussuchen. heute bin ich zwar gefahren aber da hatte ich keinen zeitdruck´, denn ich mußte nur nach hause. betina ich höre besser auf, denn ich denke ich verwirre dich nur und helfen kann ich dir ja leider nicht. wollte dir nur sagen, daß ich mich auch außerstande sehe zu arbeiten und langsam falle ich auch aus dem raster krankengeld usw.. vor allem kommt das krankengeld ja nicht von allein. die anträge liegen in meiner küche und ich bringe es nicht fertig sie auszufüllen. schluß nun. ich wünsche dir auf jeden fall mehr klarheit und das es vielleicht klappt mit der erwerbsunfähigkeit bei dir. auf jeden fall kenne ich das tot fühlen und das gefühl dahinzuvegetieren. bei mir kommt dazu, daß ich es irgendwie bewußt tue und immer wenn die angst hochkriecht versuche ich abzuhauen. aber das geht nur noch diese woche - es sei denn ich entschließe mich um eine verlägerung der krankschreibung zu bitten. morgen. hab jetzt schon angst und meine mutter wird anrufen und dann muß ich aufstehen eine entscheidung fällen. machs gut und schlaf gut. schlafen ist das einzig schöne gell?? tina
Dring
Beiträge: 261
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Wenig Verstndnis fr eine andauernde Depression

Beitrag von Dring »

Hallo, tina, ich hatte Dir bereits eine Nachricht gesandt, habe aber das Gefühl, daß diese nicht angekommen ist. Einerseits freue ich mich, daß andere ebenso empfinden, doch wünschen tue ich es niemanden. Es hilft, so meine ich schon, wenn man mit Betroffenen redet. Anere verstehen das nämlich nicht; auch mir ist meistens nicht zum Reden; ja, sich ins Bett legen und Ruhe zu haben, ist das beste, aber leider muß man sich immer wieder aufraffen. Ich hoffe, daß Du es doch schaffst, mal wieder aufzustehen; oft hilft es ja auch, wenn man sich etwas Schönes kauft, auch von man nicht mehr so viel Geld hat, ein kleine Blume ö.ä. Ich wünsche Dir, daß alles gut wird; vielleicht hören wir wieder voneinander. betina
Antworten