Trevilor reduzieren, irgendwann ganz absetzen

Caroline1
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Registriert: 19. Mär 2003, 16:48

Re: Trevilor reduzieren, irgendwann ganz absetzen

Beitrag von Caroline1 »

Ich freue mich, hier immer wieder lesen zu können von Leuten, die es doch scheinbar schaffen, das Trevilor zumindest herunterzudosieren. Denn es spukt auch schon seit längerer Zeit in meinem Kopf herum. Seit Jahresanfang nehm ich jetzt nur noch 150mg statt 225mg täglich. Als Symptom ( wenn es denn nun eins war/ist ) dieser Reduzierung habe ich vor allem eine massive Dünnhäutigkeit bei mir festgestellt, aber ich hab durchgehalten und nicht gleich wieder erhöht. Jetzt fühl ich mich seit einigen Tagen aber wieder durchgehend stabil und hoffe, dass ich die nächsten Schritte auch irgendwann schaffe. Damit lasse ich mir allerdings noch Zeit und will nichts überstürzen.

Liebe Grüße an alle anderen Trevilor-Junkies

Caroline
kruedorida
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Re: Trevilor reduzieren, irgendwann ganz absetzen

Beitrag von kruedorida »

Ich habe nun die ersten 50 Reduziertage auf 75 mg Trevilor hinter mir: Bis jetzt ist nichts Gravierendes passiert, obwohl ich familiär einige harte Brocken zu vrkraften hatte/habe. Ich hoffe, dass ich auch die nächsten 50 Tage mit 75 mg gut schaffe und dann - wie es meine Psychiaterin vor hat - nur noch jeden 2. Tag eine 75er Trevilor nehmen brauche. Was ich allerdings immer noch - an manchen Tagen verstärkt- bemerke und zu beklagen habe, sind die Verkrampfungen der Kiefermuskulatur (ich knirsche nachts nicht!).
Wer hat das auch? Ich habe diesen Punkt immer wieder bei meiner Psychiaterin erwähnt, aber sie versucht das immer wieder als Symptom, das nicht mit der Einnahme von Trevilor zusammenhängt, zu sehen . Es ist für mich aber sehr unangenehm und ich hoffe, dass es mit dem Absetzen von Trevilor verschwindet.
Hat jemand diese Erfahrung gemacht?
Durchhalten, Trevilor- Reduzierler!
Doro
emriye
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Re: Trevilor reduzieren, irgendwann ganz absetzen

Beitrag von emriye »

Hi Doro,
mein Psychiater bestätigte das als eine NW von Trevilor. Er hatte zufällig mit einer Neuro/psychobiologin gesprochen, die das untersucht hat.
Ich habe nämlich auch diese Kieferverspannungen seit einigen Wochen. Z.Zt. ist es auch wieder sehr stark, ich habe starke Schmerzen besonders auf meiner re. Kieferseite - diese war auch mal gebrochen. Aber ich merke wie ich immerwieder verkrampfe, besonders wenn ich viel träume. Und da ich mal den Kiefer gebrochen hatte als Kind und der Bruch so zusammengewachsen ist, merke ich es auf dieser Seite besonders.

Dir ganz liebe Grüße

emriye

P.S am 1. Feb. hab ich nochmal einen Termin bei meinem Psychiater, ich werde nochmal nachfragen, was diese Neurobiologin genau herausgefunden hat...

Liebe Grüße an alle Absetzler...
Flitzpiepe
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Re: Trevilor reduzieren, irgendwann ganz absetzen

Beitrag von Flitzpiepe »

Hallo Moni
Ich habe seit dem ich Trevilor nehme ( ca. 1 Jahr ) auch absolut kein Interesse mehr am sex. Und vorher sah das ganz anders aus bei mir. Mir kommt es auch so vor als hätte ich mich daran gewöhnt. Ich brauch es nicht mehr. Hoffe nur, dass es nicht ewig so bleibt...Ich kann dir leider nicht weiterhelfen und auch keine Tips geben. Wollte mich euch nur anschließen, damit ich mit meinem Problem nicht so alleine bin. Ich hab übrigens von 150mg direkt auf 75mg reduziert. Das einzige was jetzt wieder los geht ist das sauna-mäßige Schwitzen in der Nacht. Das nervt schon ein wenig. Aber sonst war der Schritt problemlos.
lg
Julimond
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Re: Trevilor reduzieren, irgendwann ganz absetzen

Beitrag von Julimond »

Hallo,

melde mich auch mal wieder zu Wort. Seit einer Woche bin ich ohne Trevilor. Zuvor habe ich etwa im 1-2wöchigen Rhythmus um 10mg reduziert. Im Endeffekt bedeutet das, dass ich seit 2 Monaten fast ununterbrochen Absetzerscheinungen hatte. Eigentlich hätte ich es auch (noch) langsamer machen können, aber ich habe die Nase voll.

Die ersten vier Tage seit dem kompletten Absetzen waren nicht gerade angenehm. Gott sei Dank, war ich sehr müde, so dass ich die ersten zwei Tage fast komplett verschlafen habe. Schlimm waren die Ohrgeräusche und die Zaps. Eine Nacht lang habe ich so geschwitzt, dass ich ohne Bettdecke schlafen musste. Wenn das kein astreiner Entzug ist, weiß ich auch nicht.
Jetzt ist es aber besser, allerdings noch nicht ganz weg.

Ärgerlich ist das Unverständnis der Umwelt. Das erste Mal in vier Jahren habe ich bei meinem Psychotherapeuten einen Termin abgesagt (weil die Symptome schlimm waren und eine weitere Reizung hätte ich nicht ertragen), woraufhin der mir Vorwürfe machte, durch die deutlich wurde, dass er mir die Absetzsymptome nicht abnimmt. Von meiner Psychiaterin fange ich erst gar nicht an, denn die spielt die Dinge eh runter. Ich habe echt die Nase voll und will erst mal gar niemanden mehr sehen.

Grüßle
Julimond
tomroerich
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Re: Trevilor reduzieren, irgendwann ganz absetzen

Beitrag von tomroerich »

Hallo Julimond,

ich finde das wirklich ein tolles Ding, dass deine Behandler dich hinstellen wie eine überempfindliche Simulantin. Ich frage mich, was sich hinter einer solchen Haltung eigentlich für Motive verbergen- warum die annehmen wissen zu können, wie du dich fühlst? Sind das Informationen der Pharmaindustrie, die schlichtweg anderes behauptet als die Realität dann hergibt oder ist das die Grundhaltung, dass eine psychische Störung gleichzeitig bedeutet, dass der Betroffene nicht mehr zurechnungsfähig ist und der Arzt besser weiß, wie sich der Patient fühlt? Mir ist das wirklich schleierhaft! Und noch schleierhafter ist mir, was sich die Behandler von einer solchen Vorgehensweise überhaupt versprechen. Es widerspricht jeder vernünftigen Menschenkenntnis (die diese Leute doch haben müssten?), dass irgend etwas Gutes dabei herauskommen kann, wenn man die Gefühle des Gegenüber nicht ernst nimmt. Und doch ist genau das der Alltag in den Arztpraxen.

@Rainer

Danke für deine Berichterstattung! Werde selbst bald mit dem Reduzieren beginnen und dann hier berichten.

Grüße vom

Thomas
Betroffene für Betroffene

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Kathinka
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Re: Trevilor reduzieren, irgendwann ganz absetzen

Beitrag von Kathinka »

Hallo Moni, Hallo Steffi!

Ich nehme auch seit ein paar Monaten 1 Trevilor 75 täglich. Seit ca. 4 Wochen habe ich einen neuen Freund, mit dem ich gerne und oft Sex habe. Trevilor scheint mich in dieser Beziehung nicht zu behindern.
Liebe Grüße
Kati
Faustus
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Re: Trevilor reduzieren, irgendwann ganz absetzen

Beitrag von Faustus »

Hallo allerseits,


hier meine "Leidensgeschichte":

Nach dem Ausbruch meiner aktuellen Depressionsepisode anfaengliche Medikation mit 75 mg Fluoxetin pro Tag. Und das obwohl ich mich jahrelang gegen ADs wehrte. Kein Erfolg. Dosis verdoppelt, hilft auch nichts.

Schliesslich Umstieg auf "Efexor", so heisst das Trevilor hier in England. 75 mg taeglich, und das erste Mal merke ich wirklich was. Es geht bergauf ! Allerdings diese Nebenwirkungen ... waehrend ich das staendige Durstgefuehl vom Fluoxetin her kenne, kommt jetzt eine signifikante Gewichtszunahme hinzu. Und die will ich nicht.

Einmal vergass ich 2 Tage lang die Einnahme, und ich bekam Kopfschmerz, Herzschmerz, Schwindelgefuehl und mein sowieso omnipraesenter Tinnitus wurde nun stark moduliert - ein starkes Auf- und Abschwellen wie ich es nie zuvor hatte. Nach Einnahme einer neuen Tablette verschwanden diese Symptome binnen weniger Stunden.

Schliesslich versuchte ich ein Ausschleichen, zunaechst eine Pille aller 2 Tage, dann hoerte ich ganz auf ... und fiel in ein tiefes Loch. Seitdem nehme ich die Dinger wieder artig ein, zunaechst brauchte ich dabei die 75er auf, in dem ich aller 2 Tage eine nahm. War irgendwie nicht gut, ich hatte fast permanent diese Absetzerscheinungen.

Jetzt nehme ich taeglich 50 mg, die nicht in einer Pille sondern als Pressling daherkommen. Seitdem ich das tue, bin ich ziemlich stabil. Der Verlust sexuellen Verlangens, der hier haeufiger Erwaehnung findet, stoert mich weniger weil ich ein Solches nie wirklich hatte.


Insgesamt ist meine Stabilitaet erstaunlich. Ich erinnere mich an meine Suizidgedanken, als mir vor 2 Jahren Kinder eine Fensterscheibe einwarfen. Gestern passierte in meinem neuen Haus das Gleiche, und ich bin selbst erstaunt wie ruhig ich dabei bleibe. Ich werde wieder belastbar !

Die omnipraesente Frage ist lediglich, ob dieser Zustand nun mit dem Venlafaxinsalzgehalt steht und faellt, oder ob ich wirklich irgendwann auf das Zeug verzichten kann. Mein Aequatordurchmesser wuerds mir danken ... bin zwar nicht wirklich dick aber doch fuehle ich mich mit den 5 kg mehr nicht wohl ...


Alles Gute wuenscht


Faustus
Xenia
Beiträge: 2051
Registriert: 20. Apr 2003, 12:31

Re: Trevilor reduzieren, irgendwann ganz absetzen

Beitrag von Xenia »

Lieber Faustus,

es freut mich sehr, daß es Du stabil bist!!!

Ich denke nicht, daß man das auf die Wirkung des Trevilors allein zurückführen kann, mir erscheint es zumindest so, daß man mit Hilfe der ADs eher die nötige Power hat, Dinge in seinem Leben, Denken, Fühlen zu verändern. Bei Dir ist das so, finde ich: im vergangenen letzten Jahr hat sich unheimlich viel getan an äußerer Veränderung...

Liebe Grüße

Xenia

P.S. Mach' Dir mal keine Sorgen wegen des Äquatorumfangs!
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
Edeltraud
Beiträge: 1495
Registriert: 22. Mai 2003, 16:49

Re: Trevilor reduzieren, irgendwann ganz absetzen

Beitrag von Edeltraud »

Hallo Brigitte,

inwiefern hat Migräne mit Trevilor zu tun?

Ich fragte dich auch schon im anderen Thread, wieso du dich nicht hier konkret dazu äußerst, wie man seine Migräne dauerhaft loswerden kann.

Bist du auch an Depression erkrankt?

Viele Grüße
Edeltraud
Faustus
Beiträge: 690
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Trevilor reduzieren, irgendwann ganz absetzen

Beitrag von Faustus »

Hallo Xenia,


danke fuer Deine Antwort ... sicherlich hast Du Recht. Das Medikament gibt mir die Kraft zur Veraenderung meines vormals depressogenen Umfeldes. Allerdings moechte ich das Trevilor dennoch nicht missen - nach dem Absetzversuch und daraus resultierenden Rueckfall.

Ich glaube, das "aequatoriale" Problem werde ich durch geeignete Ernaehrungsmassnahmen in den Griff bekommen. Hoffentlich.


Alles Gute wuenscht


Faustus
franka
Beiträge: 1
Registriert: 14. Feb 2005, 17:51

Re: Trevilor reduzieren, irgendwann ganz absetzen

Beitrag von franka »

Ich nehme nun schon seit 2 Jahren Trevilor, täglich 300mg.
Eigentlich möchte ich das Medikament auch gerne absetzen, aber mir grauts es davor, mich wieder hundeelend zu fühlen. Ich habe Trevilor z.B. auch gegen meine Migräne verschrieben bekommen und es ist bis jetzt das einzige Mittel, das wirklich dagegen hilft. Um richtige Migräne scheint es sich ja wohl auch nicht zu handeln, aber dieses Art von Kopfschmerz ist ja schon mehrmals hier beschrieben worden.
Diese "Zaps", die hier erwähnt werden, sind das diese Blitzartigen Störungen im Kopf? Ich habe dieses Wort nie zuvor gehört. Diese komischen Blitze hatte ich übrigens schon, bevor ich Trevilor nahm. Allein durch dieses Medikament sind sie verschwunden. Wenn ich allerdings mal eine Einnahme vergesse, habe ich sofort wiede diese Beschwerden.
Kann mir denn niemand erklären, was das eigentlich ist??? Bisher war kein Arzt in der Lage, mich mal darüber aufzuklären.
Und wie groß stehen eigentlich die Chancen, ein Leben ohne Trevilor zu leben? Ich kann das doch nicht bis an mein Lebensende nehmen. Mein Mann ist ziemlich frustiert, da ich die ganzen 2 Jahre seit der Einnahme ziemlich unnahbar geworden bin. Die kleinsten Berührungen sind eine Qual für mich, an mehr ist gar nicht zu denken!
Wäre toll, mal etwas mehr darüber zu erfahren, von meinem Arzt bekomme ich immer nur ein neues Rezept, aber null Erklärung.

franka
Rainer62

Re: Trevilor reduzieren, irgendwann ganz absetzen

Beitrag von Rainer62 »

Hallo,

Wollte mich auch mal wieder melden. Bin bei 37,5 mg /halbe Kapsel) und guter Dinge, daß ich das "Zeug" mal ganz loswerde.
Die NW spüre ich immer noch, vor allem die blöde intensive Träumerei nervt sehr.
In 4 Wochen geht es dann runter auf 25 mg (1/3 Kapsel).

Liebe Grüße

Rainer
Julimond
Beiträge: 51
Registriert: 17. Nov 2004, 09:20

Re: Trevilor reduzieren, irgendwann ganz absetzen

Beitrag von Julimond »

Hallo,

habe gerade jetzt erst gesehen, dass der Thread weiterging. Seit 2,5 Wochen bin ich nun ohne Trevilor, die Absetzerscheinungen sind auch fast weg, Ohrgeräusche habe ich immer noch.

Leider sind seit 2 Tagen wieder Deprigefühle da, allerdings hatte ich auch viel Streß die letzte Zeit und auch Ärger. Diese Deprigefühle hatte ich unter Trevilor ja auch.

Weiter oben wurde gefragt, ob Kopfschmerzen von Trevilor kommen. Mit meinen Erfahrungen sage ich jetzt, ja, sie können davon kommen und Migräne fördern.

Meine Ärztin fing vor 10 Tagen davon an: "Und was hatten wir abgesprochen, was wir dann machen?". Also, ich finde das schon der Hammer, dass sie so fragt. Klar, hat sie viele Patienten, aber..... Außerdem ging ihre Frage eindeutig in Richtung Medikamente, wobei ich ihr gesagt hatte, dass ich erst mal keine mehr will. Sie hat als nächstes - für den Fall der Fälle - Zoloft oder Aurorix vorgeschlagen. Ich hatte ihr bereits gesagt, dass ich fast 10kg zugenommen habe durch Trevilor und dass ich das nicht toleriere bei einem Medikament. Und bei Zoloft nimmt man, soviel ich weiß, nämlich auch zu. Sie hatte ziemliche große Augen bekommen, als ich sagte, dass ich 10kg zugenommen hatte, das sei dann doch sehr viel bei Trevilor. Aber bei den Medikamenten weiß man halt nie, da gäbe es die erstaunlichsten Dinge.

Um ehrlich zu sein, genügt mir diese Aussage irgendwie nicht. Ich will absolut gegen die Erkrankung kämpfen, aber diese Art und Weise wie mit mir umgegangen wird, gefällt mir dann auch nicht.

Ich stelle mir die Frage, ob nicht einfach zu viel zu schnell verschrieben wird. Es ist doch auch schon einfach, man schmeißt ne Pille rein und der Rest wird dann schon. Da muß sich der Arzt ja nicht groß anstrengen (und der Patient auch nicht).

Ich stelle AD sicherlich nicht generell in Frage. Sie erweisen ihren guten Dienst. Aber insgesamt gesehen frage ich mich schon, ob damit nicht zu schnell, leicht und auch fahrlässig umgegangen wird.

So, nun habt ihr meinen Frust.

Grüße
Julimond
Julimond
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Re: Trevilor reduzieren, irgendwann ganz absetzen

Beitrag von Julimond »

Ich habe etwas vergessen: seit ich komplett abgesetzt habe, hat sich mein Geschmacks"erleben" verändert. Saures kann ich vergessen. Und das ist wirklich erst seither so.

Dann bin ich näher am Wasser und ein bißchen "gefühlsduselig", d.h. bei Filmen fang' ich an zu heulen und werde ganz schniefig. Das war davor auch nicht so.
Xavro
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Re: Trevilor reduzieren, irgendwann ganz absetzen

Beitrag von Xavro »

Hallo Julimond

Ein Arzt oder ein Therapeut, der mich und meine Beschwerden nicht ernst nimmt, selbst wenn ich sie mir nur einbilden sollte, sieht mich nicht wieder. Punkt.

Vielleicht solltest du denen mal den Beipackzettel von Trevilor vorlesen. Besonders das Kapitel "Nebenwirkungen bei Behandlungsende"

Die Depressionen so kurzfristig nach dem Absetzen sind übrigens mit großer Wahrscheinlichkeit auch Absetzerscheinungen und nicht die Grunderkrankung.

Offensichtlich gehörst du zu den Personen, die extrem empfindlich auf den Trevilorentzug reagieren. Im Prinzip war es daher sehr gut, dass du in 10 mg Schritten abgesetzt hast. Es wäre dir aber vermutlich besser gegangen, wenn du etwas geduldiger gewesen wärst. Bitte verstehe das nicht als Vorwurf, sondern als Hinweis für andere, die sich in einer ähnlichen Situation befinden.

Da du jetzt auf 0 herunter bist und keine signifikanten körperlichen Beschwerden mehr hast, würde ich wegen der Depressionen die du derzeit hast, auf gar keinen Fall wieder mit Trevilor anfangen (das ist jedenfalls mein Tip als Laie). Sonst geht das ganze Drama mit dem Absetzen wieder von vorne los.

Als Absetzerscheinungen sollten die augenblicklichen Depressionen etwa in dem Zeitrahmen verschwinden, wie die anderen Absetzerscheinungen auch. Es ist aber sehr schwierig, das zu beurteilen. Du musst dich da gut selbst beobachten und beurteilen.

Die "Gefühlsduseligkeit" kann übrigens auch ein Symptom für die Heilung von der Depression sein. Eine Depression geht ja oft mit einer emotionalen Kälte einher. Wenn du also wieder Emotionen empfinden kannst, ist das vielleicht einfach auch ein gutes Zeichen.

Gruß
Xavro
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Xavro
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Re: Trevilor reduzieren, irgendwann ganz absetzen

Beitrag von Xavro »

Hallo Leute,

auch ich bin übrigens gerade auf "Entzug"

Ich hatte auch nie Probleme, wenn ich Trevilor (auch bei 300mg) mal 1-2 Tage "vergessen habe". Erst nach etwa 2 Tagen machten sich leichte Kopfschmerzen bemerkbar, die mich sanft an mein Versäumnis erinnerten.

Seit August habe ich allmählich von 300 auf 75 mg reduziert ohne irgendwelche Probleme. Vor ein paar Tagen habe ich mal wieder die Einnahme zwei mal vergessen. Auch diesmal meldeten sich prompt leichte (!) Kopfschmerzen. Trotzdem habe ich dann entschieden, die Kapseln nicht weiter einzunehmen, da es in zwei Wochen ohnehin so geplant war. Am dritten Tag ohne bekam ich Schwindel und Ohrgeräusche (mehr ein gelegentliches Rauschen, als ein Pfeiffen). Insgesamt fühle ich mich also seit zwei Tagen recht grippig. Es ist aber eher lästig, als unerträglich.

Obwohl ich das aus der Theorie alles sehr genau kenne, ist es schon komisch, das selbst einmal zu erleben. Ich muss zugeben, dass ich nicht damit gerechnet hätte, Absetzsymptome zu bekommen, weil ich eigentlich nie Probleme mit dem Weglassen und Reduzieren hatte und selbst bei heftigen Medikamenten (wie eben z.B. Antidepressiva) kaum zu Nebenwirkungen neige. Heute ist also Tag 5. Mal sehen, wie es weiter geht.

Gruß
Xavro
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Xavro
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Re: Trevilor reduzieren, irgendwann ganz absetzen

Beitrag von Xavro »

Hallo Faustus,

den Fehler, das Antidepressivum nur noch alle zwei Tage einzunehmen machen viele. Besonders bei den Antidepressiva mit kurzen Halbwertszeiten funktioniert das nicht und führt zwangsläufig zu permanenten Absetzerscheinungen, wie du es ja auch beschreibst. Das liegt daran, dass die Menge an Wirkstoff im Körper zwischendurch immer wieder auf fast 0 sinkt.

Der richtige Weg ist tatsächlich die tägliche Einnahme einer immer geringeren Dosis.

Wie ich vorhin schon an Julimond geschrieben habe, waren die Depressionen nach dem Absetzen vermutlich auch bei dir Absetzsymptome und nicht wirklich ein Rückfall.

Wenn Du soweit bist, das Venlafaxin wieder abzusetzen rate ich auch dir, das sehr langsam und geduldig zu tun, da auch du offensichtlich zu den Personen gehörst, die große Probleme damit haben.

In Deutschland stellen Apotheke auf Rezept bzw. für wenig Geld auch individuelle Dosierungen von Medikamenten her. Bei Venlafaxin ist das sowohl bei den Kapseln, als auch bei den Tabletten problemlos möglich.

Gruß
Xavro
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Glühwürmchen
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Re: Trevilor reduzieren, irgendwann ganz absetzen

Beitrag von Glühwürmchen »

Hallo Kati,

ich nehme erst seit ca. 4 Wochen Trevilor retard (jetzt 150 mg). Habe jede Menge Nebenwirkungen (Übelkeit, Schlaflosigkeit, Verstopfung, Kopfschmerzen, Tinntius [ständiger Piepston in beiden Ohren], Schwindelgefühl usw. usf.). Ich bin echt verzweifelt deswegen. Mein Arzt meinte, ich müsste schon noch ein zeitlang die ADs weiternehmen; das eine oder andere an Nebenwirkungen würde sich dann wohl legen (??)

Ich habe vorher schon Fluoxetin und zuletzt Citalopram genommen. Beim Citalopram hatte ich absolut keine Nebenwirkungen. Dieses Medikament hat zuletzt anscheinend nicht mehr "ausgereicht", da ich im Januar einen argen Rückfall hatte. Trevilor nehme ich u. a., weil noch Ängste zu den Depressionen hinzugekommen sind.

Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Dir alles Gute !

Glühwürmchen
(Gabi Müller) Jahrgang 1962
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