wie"schaffe ich mein leben"

Antworten
88
Beiträge: 5
Registriert: 2. Jan 2005, 18:15

wie"schaffe ich mein leben"

Beitrag von 88 »

hallo!
ich nehme lange zeit schon ad mit teilweise gutem erfolg.doch immer wieder hören sie plötzlich auf zu wirken!dann suchen wir wieder ein neues und das spiel beginnt von vorne.ich bin nicht fähig kontenuierlich zu studieren und überhaupt etwas regelmäßig in etwa gleichem ausmaß zu tun.das macht mir so große angst.besonders,wenn ich so überlege,wie ich mein leben selbstständig schaffen soll.noch dazu wo ich mich durchaus für gscheit halte.aber das nützt mir nix.
ich habe sowieso schon"länger gebraucht"-ich hatte 10 jahre anorexie.
immer,wenn es wieder ein bisschen besser wird,kann ich fast sicher sein,das dunkel holt mich wieder ein und "verhindert mich "ziemlich vollständig.meine freunde finden mich wohl auch teiweise recht anstrengend-und professoren denken,ich sei faul und unzuverlässig.ich mag ja nicht so meine""behinderung""(ich empfinde das so)herumerzählen.
ich denke,daß die störung die folgen der anorexie sind-und eben vornehmlich körperlich bedingt sind.das heißt,ich gehe nur zur psychotherapie,um mit der angst vor der depression fertigzuwerden...es GIBT da keine möglichkeit AKTIV etwas gegen meine depression AKTIV zu tun mit psychotherapie.
ich wäre dankbar um erfahrungsberichte.ich bin ja sicher nicht alleine mit den auswirkungen einer"unsichtbaren"erkrankung,die einen zur verzweiflung bringt.
nun nehme ich übrigens lamictal.vielleicht wird es ja besser...
angelika
angelika
Julimond
Beiträge: 51
Registriert: 17. Nov 2004, 09:20

Re: wie"schaffe ich mein leben"

Beitrag von Julimond »

Liebe Angelika,

geht es Dir heute besser?

Ich kenne diese Momente der kompletten Verzweiflung auch, immer dann, wenn man denkt, dass man nicht weiter kommt, dass die Krankheit niiiiieeee aufhört und dass es gar keine Möglichkeit gibt, etwas aktiv zu tun (ich zitiere Dich jetzt mehr oder weniger, merkst Du es?), dass es immmer so weiter gehen wird, dass es immer dunkel sein wird.... Und schwupp ist man drin im Schwarzweißdenken mit Extremen ("nie", "immer", "keine Möglichkeit"), es gibt kein Grauton dazwischen ......... und eigentlich übertreibt man doch maßlos.

Du hast doch bereits angefangen, AKTIV zu sein! Du gehst AKTIV zu Deiner Psychotherapie, Du nimmst AKTIV ein Medikament, Du gehst AKTIV mit Deiner Erkrankung um, indem Du hier von Deiner Geschichte berichtest und AKTIV sagst, dass Du 10 Jahre lang magersüchtig warst.

Das ist doch gut! Ich sage das jetzt nicht, um Dich zu trösten oder Dich ruhig zu stellen, sondern weil ich es so meine. Bei psychischen Erkrankungen kommt man meist nur in sehr kleinen Schritten vorwärts. Die Erfolge sind (scheinbar) ganz minimal und man merkt sie gar nicht. Vielleicht bist Du aufgrund Deiner Depression früher dreimal die Woche morgens nicht aus dem Bett gekommen (nur ein Beispiel), aber jetzt sind es nur noch zwei Tage die Woche, an denen Du Mühe hast aufzustehen. Oft merkt man das aber gar nicht, weil einem das normal vorkommt. Aber so etwas ist ein Fortschritt.

Außerdem kann Dir die Meinung anderer Leute über Dein Fortschreiten im Studium eigentlich egal sein, denn nicht sie müssen Dein Studium meistern, sondern Du. Darauf kommt es letztendlich dann.

Weißt Du, ob es an Deinem Studienort eine psychotherapeutische Beratungsstelle (PBS) des Studentenwerks gibt oder vielleicht so etwas von der Hochschule selbst? Die dort ansässigen Psychologen sind auf den Studienalltag am konkreten Hochschulort eingestellt und kennen sich sehr gut mit den Problemen der Studierenden aus. Kosten tut es im Regelfall nichts, oder wenn, dann nur ganz minimal. Vielleicht wäre ja die PBS auch mal was, wo Du vorbeischauen könntest. Im Regelfall werden auch Kurse angeboten z.B. zu Lernschwierigkeiten, wobei natürlich fraglich ist, ob solche Kurse angesichts Deiner Geschichte richtig sind.

Ich möchte Dich ermutigen, den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen. Du wirst immer wieder ein bisschen lahme Flügel bekommen und denken, es geht nicht mehr weiter. Aber ich bin sicher, dass es weiter geht, denn ein Prozess wurde in Gang gesetzt, als Du beschlossen hast, etwas zu tun. Und dieser Prozeß kann aber schon manchmal unbemerkt (unbewusst) weiterlaufen.

LG Julimond
AF
Beiträge: 412
Registriert: 6. Jun 2003, 11:47

Re: wie"schaffe ich mein leben"

Beitrag von AF »

Hallo Angelika
welche Ads nimmst Du denn. Es gibt ein Phänomen, daß mit der Veränderung des Gehirns auch Medis ihr "Verhalten" ändern.
Dies hängt vermutlich damit zusammen, daß das Gehirn im Laufe der Zeit lernt depressiv zu denken. Sobald das Gehirn davon wegkommt und nicht mehr depressiv denkt kommt es immer wieder zu einer Art depression die aus der Vorstellung kommen.
ICh kann Dir nur raten eine Verhaltenstherapie zu machen, denn dann lernst Du damit umzugehen. Auch ja auf Xaviros Datenbank würde ich auch mal schauen was es alles hier für Ads gibt.
Gruß
Theo
88
Beiträge: 5
Registriert: 2. Jan 2005, 18:15

Re: wie"schaffe ich mein leben"

Beitrag von 88 »

hallo theo!
das,was du da schreibst finde ich sehr interessant.der körper macht schon sachen....ich erleb das immer wieder-
punkto der medikamente habe ich so weit ich weiß schon alle möglichen wirkungsmechanismen probiert.dabei waren: mutan, deanxit, trittico,
harmomed und zolpidem(-wobei,das ist ja nur ein starkes schlafmittel)(letztere zwei weil ich absolut nicht mehr schlafen konnte.aber ich bin auf beide ganz nervös und unruhig geworden...mein arzt hat gemeint,daß es nicht seriös wäre,mir noch etwas anderes zum schlafen zu verschreiben.diese einstellung hab ich aber gut gefunden.) ,
dogmatil (hat sehr gut geholfen,aber ich habs nicht vertragen.hat meine hormone gänzlich verwirrt..)
nun nehme ich effectin und lamictal.letzteres erst seit kurzem.mal sehen...
ich werde mit meiner therapeutin über deinen vorschlag sprechen.sie macht selbst keine verhaltenstherapie.
vielen dank,angelika
angelika
88
Beiträge: 5
Registriert: 2. Jan 2005, 18:15

Re: wie"schaffe ich mein leben"

Beitrag von 88 »

hallo julimond!
heute ist in meinem leben ein bisschen mehr farbe.einfach so.
dein zeilen geben mir kraft.es tut mir sehr gut,verstanden zu werden.das alleine ist schon eine große hilfe.
ich muß unbedingt lernen mich vor den"anderen" und vor allem MICH vor MIR nicht um meiner langsamkeit auf meinem weg zu schämen.denn das tue ich bis in die tiefste spalte des ozeans...
irgendetwas in mir sagt mir -zum glück nur mehr manchmal-,das so ein"fauler mensch wie ich",nichts angenehmes verdient hat.gönne ich mir dann etwas,kommt manchmal ein schlechtes gewissen hoch...aber das muß ich lernen.da gibts keine ratschläge.das weiß ich
ich werd auf jeden fall aktiv bleiben!
und wenn ich mal absolut nicht aus dem bett komme,dann werd ich mich jetzt nimmer kränken sondern einfach weiterschlafen.
denn es ist wirklich schon verhältnismäßig prima geworden-mit dem aufstehen zur rechten zeit..
danke,angelika
angelika
Antworten