Katadolon und Depressionen

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Xavro
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Katadolon und Depressionen

Beitrag von Xavro »

Hallo Leute,

wegen aktuter und chronischer Schmerzen (letztere duch Depression / Muskelverspannungen), hat mein Orthopäde mir Katadolon (Wirkstoff: Flupitrin) verschrieben. Jetzt lese ich gerade im Beipackzettel bei den Nebenwirkungen sehr häufig bis häufig: Depressionen.
Das wäre für unsereins natürlich kontraproduktiv. Hat jemand Erfahrungen mit Katadolon?

Gruß
Xavro
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häslein
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Re: Katadolon und Depressionen

Beitrag von häslein »

Tach auch, Herr Kollege.-), hallo Xavro,

da ich bereits seit 2001 Katadolon nehme (gleich gibt es auch wieder eine...), denke ich, ich kann sehr gut etwas aus meiner Erfahrung dazu beitragen.

Mir hat Katadolon in erster Linie endlich gegen meine hartnäckigen Schmerzen geholfen, ich war sehr froh, dieses Medikament zur Verfügung zu haben. Wie schon mal in einem anderen Thread gesagt, hat sich die Gabe von niederig dosierten AD’s nicht förderlich auf meine Schmerzen ausgewirkt.

Ich konnte keine stimmungsdrückenden oder depressiv machenden Nebenwirkungen erkennen, lediglich die manchmal und je nach Tagesverfassung auftretende Müdigkeit kann zu schaffen machen (Auto fahren nicht unbedingt nach Einnahme zu empfehlen), und oft bei Anfang der Einnahme Beschwerden im Magen-Darm-Bereich, was aber schnell abklingt, oder ggf. mit leichten Durchfallmitteln schnell wieder im Lot ist.
Ich habe sogar jetzt in der Klinik sofort wieder Katadolon zugeteilt bekommen (ist dort in Abstimmung mit den Schmerztherapeuten gegangen), und man hat mir die gute Verträglichkeit bestätigt.

Ich habe mir neulich im Netz genauere Infos eingeholt, aber den Link habe ich nicht mehr, nur noch den Ausdruck:
das Medikament stabilisiert die Ruhelage von Nervenzellen, die an der Verarbeitung von Schmerzreizen im Gehirn beteiligt sind. Demnach öffnet Flupirtin eine spez. Gruppe von Kalium-Kanälen, die bei der Verarb. von Schmerzreizen eine wichtige Rolle spielen. Dies erklärt die duale Wirkung gegen Schmerz u. Verspannung. Außerdem werden die Zellen zusätzl. durch die Stabilisierung des elektr. Membranpotentials vor neurotoxischen Einflüssen geschützt. Dies wirkt der Chronifizierung des Schmerzes entgegen. Das Modell erklärt auch, warum Flupirtin best. Nebenwirkungen anderer Gruppen v. Schmerzmitteln nicht hat. "Da diese Substanz an anderen Stellen in das Schmerzgeschehen eingreift, als bspw. Opiode oder andere Analgetika, eröffnen sich neue Wege, verschiedene medikamentöse Behandlungsstrategien sinnvoll miteinander zu kombinieren.

Noch einTipp, Xavro: wenn das Katadolon bei dir anspricht, gebe ich dir den Rat, es mal über 3-4 Wochen gezielt mit jeweils 2 oder 3 Gaben pro Tag zu nehmen, falls, und davon gehe ich jetzt mal aus, du sehr starke chron. Schmerzen mit hartnäckigen Verspannungen hast, meiner Erfahrung nach zeigt sich dann das ganze Potential, sprich, die Schmerzen bessern sich. Ich habe oft nur bei Bedarf etwas eingenommen, damit die Spirale nicht zu sehr angestachelt wird, bei ganz extremer Schmerzbelastung fahre ich dann die Dauermedikation. Aber sprich das noch mit deinem Arzt ab, es ist wie gesagt nur mein subj. Rat.


Also abschließend kann ich das Medi nur empfehlen, ich denke nicht, dass es die Depri fördert. ich habe auch schon Bedenken gehabt, dass es meine Angst und Unruhe fördert, weil es auch auf dem freundl. zettel steht, dem spricht jedoch dagegen, dass ich die auch schon ohne Katadolon hatte.

Hoffe, dir weitergeholfen zu haben.
Schöne Grüße, Martina
Xavro
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Re: Katadolon und Depressionen

Beitrag von Xavro »

Hallo Martina,

danke für die Einschätzung. Ich habe direkt 3x1 verordnet bekommen. Gestern mittag habe ich angefangen mit der Einahme und habe also jetzt schon 5 intus.

Von Nebenwirkungen wie Müdigkeit oder Übelkeit merke ich nichts. Mein Mund war heute verdächtig trocken, aber auch nicht extrem. So ad hoc, kann ich keine Wirkung feststellen, aber ich meine auch gelesen zu haben, das es eher langfristig wirkt. Ich muss dass aber ohnehin über einen längeren Zeitraum beobachten.

Über das Mittel und die Wirkungsweise hatte ich mich schon vorher informiert. Mein Orthopäde hat es mir aber sofort verschrieben, als ich ihm erzählte, dass ich meine Nervenärztin bitten wollte mir Mydocalm oder Katadolon zu verschreiben. Ich hatte ihn nicht darum gebeten. Meine Aussage ergab sich nur so aus dem Gespräch, also nehme ich an, das er das Mittel auch als hilfreich betrachtet.
Seitdem bei mir einmal (fälschlicherweise) eine Fibromyalgie diagnostiziert wurde, lese und schreibe ich auch in einem entsprechendem Forum mit und dort kommen die beiden Mittel sehr oft zum Einsatz.

Anfangs hatten wir die Schmerzen mit dem normalen Antidepressivum gut in Griff bekommen, aber im letzten halben Jahr hat sich das wieder sehr verschlechtert, auch wenn es noch lange nicht so schlimm ist, wie einst.

Jetzt ist aber noch die Problematik mit meinen Handgelenken dazu gekommen (Lunatummalazie), was zeitweise auch sehr schmerzhaft ist und ich war es jetz einfach satt, ständig diese Schmerzen ertragen zu müssen. In den letzten Wochen war es schlecht mit Schmerzmittel, wegen der Diagnosestellung im Handgelenk, aber wenn jetzt noch ein Arzt irgendwo drücken und drehen will, hat er halt Pech gehabt. Es haben eh schon genug Ärzte entsprechende Tests gemacht und in Befunden nieder geschrieben.

Gruß
Xavro
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häslein
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Re: Katadolon und Depressionen

Beitrag von häslein »

Hallo Xavro,

sorry, dass ich keine Rückmeldung auf deinen letzten Post geschrieben habe, aber es läuft bei mir zur Zeit nicht so gut. Ich wollte gerne fragen, wie du klar kommst mit dem Katadolon. Hilft es gegen deine Art Schmerzen? Ich habe eine Bekannte, der bringt es leider gar nichts.

Ja, das kenne ich auch mit den angehäuften Befunden unzähliger neuer Anlaufversuche zum Thema Schmerzen. Ich habe da auch eine Einstellung gewonnen, dass an mir so schnell niemand mehr rucken, drücken oder schieben darf. Es wird meist schlimmer.

Ich hoffe, es geht dir wirklich besser.
Grüße, Martina.
Xavro
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Re: Katadolon und Depressionen

Beitrag von Xavro »

Hallo Martina,

also, ich bin mal noch vorsichtig da die Wirkung bei Katadolon ja auch erst langsam auftreten soll, aber im Augenblick würde ich sagen Effekt nicht signifikant.

Auch ich habe eine Bekannte, die sofort nach dem der Begriff Katadolon fiel, meinte, dass wirkungslos sei. Andererseits schreibe ich aber auch in einem Forum über Fibromyalgie und dort sind fast alle ausnahmslos begeistert.

Ich nehme es jetzt noch mal eine Weile bis zum nächsten Termin bei meiner Nervenärztin. Dann dürfte die erste Packung eh ziemlich leer sein und wenn es bis dahin keinen Effekt hat, ist es wohl auch nicht sinnvoll das fortzusetzen.

Nebenwirkungen: Tendenziell trockener Mund und einen etwas heftigeren und zwei, drei leichte Anflüge von Übelkeit. Also eigentlich nichts gravierendes.

Gruß
Xavro
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häslein
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Re: Katadolon und Depressionen

Beitrag von häslein »

Hallo Xavro,

hast du schon mal Novalgin (ziemlich altes Arzneimittel) versucht? Ich habe in schlimmen Zeiten zusätzl. zum Katadolon Novalgin in Infusionen, und für zuhause in Tropfenform bekommen, allerdings muß der Flüssigkeitshaushalt hochgefahren werden, weil Novalgin auf den Kreislauf geht.

Es gibt natürlich auch reine Myolytika, also Muskelrelaxans, das wäre auch noch eine Idee. Aber ich kann deine Art der Schmerzen ja nicht korrekt beurteilen.
Wie währe es, wenn du zusätzlich einen Schmerztherapeuten aufsuchst? Vielleicht könnte dort ein anderer Ansatz probiert werden; außerdem kennen die sich auch im Thema AD in Kombination mit Schmerztherapeutika aus, so dass man nicht die ganze Chose von vorne anfangen muß. Gibt es in deiner Nähe vielleicht eine Schmerzklinik mit Ambulanz?

Einen schmerzlosen Abend wünsche ich dir. Grüße, Martina.
Xavro
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Re: Katadolon und Depressionen

Beitrag von Xavro »

Hallo Martina,

ich werde mir das mal notieren. Jetzt werde ich aber erst mal abwarten, was meine Nervenärztin am 7.12. sagt. Auf die paar Tage kommt es jetzt auch nicht mehr an.

Außerdem hat sich heute heraus gestellt, dass mein Handgelenk Mitte Januar operiert wird (zum Glück hat sich die Diagnose Lunatummalazie nicht bestätigt). Das muss jetzt natürlich auch berücksichtigt werden.

Da Trevilor bei mir nicht zu helfen scheint, werd ich sie auch mal fragen, was sie von einer Umstellung auf das neue Mittel Duloxetin hält, das ja auch analgetisch wirkt.

Ich melde mich dann noch mal nach dem Termin. Nochmals Danke.

Gruß
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häslein
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Re: Katadolon und Depressionen

Beitrag von häslein »

Hallo Xavro,

dann wünsche ich dir toi toi toi, für den Termin und auch die OP. Hoffe, du bist danach wieder recht schnell fit fürs Forum...
Wann schläfst du eigentlich, deine Posts scheinen immer zu sehr früher Stunde einzugehen...nur mal so nebenbei gefragt

Alles Gute für dich,
Grüße, Martina.
Xavro
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Re: Katadolon und Depressionen

Beitrag von Xavro »

Hallo Martina,

ich bin seit einiger Zeit mal wieder in so einer Phase in der ich nachts oft aufwache. Da ich keine Lust habe (und es auch keinen Sinn hat) mich ewig schlaflos von rechts nach links zu wälzen und womögllich ins Grübeln zu kommen, stehe ich auf und versuche die Zeit sinnvoll zu füllen. Meist kann ich dann eine Stunde später wieder weiterschlafen.

Und was kann sinnvoller sein, als mitten in der Nacht wildfremden Leuten bei Ihren Problemen zu helfen

Na ja, und wenn Ihr dann mal keine Probleme für mich habt, dann räum ich halt nachts um vier die Wohnung auf oder so.

Gruß
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häslein
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Re: Katadolon und Depressionen

Beitrag von häslein »

Hallo Xavro,

ja, das Problem kenne ich. Ich habe es auch aufgegeben, dann liegenzubleiben, man wird nur kribbelig darüber. Ich habe mittlerweile schon ne ganze Palette an Hilfsmitteln parat, aber die Hausarbeit konnte mich bisher noch nicht locken, wäre also noch eine Option

Probleme können wir dir jede Menge liefern, also sind deine schlaflosen Zeiten gesichert...

Grüße, Martina.
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