Rauchen, Alkohol u.a.

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metroboulotdodo
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Rauchen, Alkohol u.a.

Beitrag von metroboulotdodo »

Hat jemand Erfahrungen wg. Rauchen aufhoeren? Nachdem ich ständig Schwindel, Kopfweh und Appetitlosigkeit habe, habe ich mich entschlossen, nach 12 Jahren auf meine ca. 15 Zigaretten taeglich zu verzichten. Zwar kann ich es schwer beurteilen, weil ich ziemlich beständig depressiv bis ängstlich fühle, aber mir kommt vor, daß ich da den Teufel (die körperlichen Zipperleins) mit dem Beelzebub in Form einer noch übleren Depr. ausgetrieben habe. (Der bewußte Trieb zur Zigarette ist aber mäßig) Hat jemand eine Tip für mich, wäre super. lg, metro
gisi
Beiträge: 6
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Beitrag von gisi »

Ich habe nach ca. 18 Jahren starken Rauchens von einem Tag auf den anderen aufgehört und mir ist das erstaunlicherweise nicht schwergefallen. Nach einem Jahr hatte sich meine berufliche Situation so sehr zugespitzt, daß ich wieder angefangen bin und zwar -jedenfalls meine Meinung nach langem Nachdenken- mit folgender Motivation: Ich belohne mich mit dem Rauchen (ist natürlich vom Kopf her völliger Quatsch), werde dadurch quasi aufgefangen ("rauch` mal erst eine, Du Arme") wie von einer Mutter, die ihrem Kind nach dem Schreck/schlimmen Erlebnis etc. einen Schokoladenpudding gibt, und ich kann bestimmen, wann und wieviel von dieser "Zuwendung" ich bekommen, bin also nicht angewiesen auf zugeteilte Rationen von Zuwendung, sondern unabhängig. Vielleicht hilft es Dir, wenn Du Dir dieses oder ein anderes, für Dich gültiges System, wie das mit dem Rauchen funktioniert, klar machst. Ich rauche derzeit wie ein Schlot, trotz obiger Erkenntnis, bin aber sicher, dass ich wieder aufhören könnte, wenn ich mir das alles noch mal in Ruhe klarmachen kann. Weil es nach meiner unmaßgeblichen Meinung ein Problem im Kopf ist, könnte man es doch eigentlich über den Verstand lösen. Viel Glück !
susan
Beiträge: 2551
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Rauchen, Alkohol u.a.

Beitrag von susan »

Die Depression hat mir viele Entscheidungen abverlangt... und ich habe das Gefühl, das es kein Ende nimmt. Mir sehr nahestehende Menschen tun mir nicht gut, ich kann mich nicht in ihrer Nähe aufhalten, meine Eltern, meine Geschwister....wenn ich mich von allem, was mir weh tut, trenne, dann bin ich mehr als einsam. Und heute bin ich besonders traurig. Ich habe jemand wiedergetroffen, der für mich der erste Mensch war, dem ich vertraute, der mit mir "auf einer Wellenlänge" war...war!!! Aber...da war ja noch der Alkohol - er war anfangs nur am Rande, aber er drängte sich immer mehr in unsere Freundschaft. Ich habe gekämpft, ich habe mich schuldig gefühlt, ich habe alles getan, um diese Freundschaft zu erhalten, sie bedeutete mir sehr viel. Doch ich mußte aufgeben, ich habe den Kampf verloren. Ich war selbst ganz weit unten, hatte all meine Kräfte investiert, umsonst... Ich habe es geschafft, zu diesem Freund eine Distanz zu bekommen - eine Distanz, die wichtig war, um zu überleben, die aber sehr, sehr weh tat. Freunde findet man nicht so leicht und ich habe lange gewartet, bis ER mir über den Weg lief. Ich habe geheult, geflucht, gezittert, nichts brachte mir diese Freundschaft wieder... Und heute war so ein Tag, ich hatte Sehnsucht danach, zu reden, und diese vertraute Stimme zu hören. Diese Sehnsucht ließ sich nicht stoppen. Wir hatten uns ein Jahr nicht mehr gesehen, auch nicht telefoniert. Ich rief ihn an und wir verabredeten uns...ich freute mich sehr, das er kommen wollte.... Und er kam - und ich fühlte den Boden unter den Füßen nicht mehr - schon als er sich mir näherte...dieser Geruch... nun bin ich wieder zu Hause, ich fühle mich leer und ich spüre die Ohnmacht von damals in mir. Ich habe keinen Freund mehr und werde ihn nicht zurückbekommen - das ist bitter....und ich halte den Gedanken kaum aus, es tut mir WEH!!!!!!!!! Susan


caroline

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Beitrag von caroline »

Liebe Susan Du musst dich fühlen, als wenn du diesen Menschen zu Grabe getragen hast. Ich kann nachvollziehen, welche Schmerzen das bei dir hervorruft, die müssen schier unerträglich sein!! Und das alles wegen dem Alkohol, dieser gefährlichen Droge, die noch immer so oft unterschätzt wird in ihrer destruktiven Kraft!! Susan ich nehm dich in den Arm und halt dich, du kannst ein bisschen ruhen! Und dann sitz ich in Gedanken an deinem Bett und begleite dich in dieser nacht, in der du nicht so allein sein sollst mit diesem Schmerz. Eine ganz lange Umarmung von Caroline
susan
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Beitrag von susan »

Liebe Caroline danke das du mir geschrieben hast. Und dafür, das du bei mir warst...lebendig begraben...Der Schmerz ist unbeschreiblich.... ich kann nicht aufhören zu weinen, es tut so weh Danke Susan


caroline

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Beitrag von caroline »

Liebe Susan Solange du weinen kannst, tu es. Die Schmerzen sind kaum auszuhalten, umso mehr, wo du sie mit keinem teilen kannst. Eine endgültige Zerstörung, das zerreisst dich, ich kanns so gut verstehen!! Ich halt dich Susan Caroline
waltraut
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Beitrag von waltraut »

Liebe Susan, ich setz mich mit zu dir. Gehen wir mit Caroline an einen stillen See,setzen uns unter einen Baum und du magst erzählen oder schweigen oder weinen. Wir sind neben dir. Waltraut
susan
Beiträge: 2551
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Beitrag von susan »

Liebe Waltraut, liebe Caroline danke, das ihr DAS mit mir ausgehalten habt. Es tut gut, mit euch an dem See zu sein, weinen zu dürfen und Geborgenheit zu spüren. Dies gibt mir Kraft, Kraft zum Weitergehen. Ich habe gemerkt, das ich mich von der "alten " Welt noch nicht verabschiedet hatte. Es war längst in einer Schublade und ich glaubte, sie zugemacht zu haben. Wißt ihr noch, die Geschichte vom Seelenvogel, die Sarah uns hier aufgeschrieben hat, der Seelenvogel und die vielen Schubladen, die solange offen bleiben, bis ES angesehen wird.... Und ich habe nie geglaubt, das die Geschichte mit dem Freund noch eine so große Wunde in mir ist. Ich bin doch schon SO weit gewesen, und nun sollte es so sein, das ich noch einmal zurückgehe, um mich endgültig von ihm zu verabschieden. Es war eine schöne Zeit, aber die Sehnsucht, das dies zurückkehrt, ist nun gestillt, was bleibt, ist die Erinnnerung an eine sehr schöne Zeit. Ich kann die Kräfte, die ich aufgebracht habe, um zu glauben, das die Zeit zurückkommt, in meinen Weg investieren. Ihr habt mir sehr geholfen - DANKE Hi, Christabelle.... weißt du noch, das Bild mit dem Berg, dessen Gipfel wir erklimmen wollen, die Pausen, die wir einlegen müssen, um Kraft zu sammeln zum Weitergehen...ich glaube nun, das es sogar Momente gibt, in denen wir uns entscheiden, zurückzugehen, z.B. um einen schönen Ausblick noch einmal zu geniessen... Lieber Gruß Susan


caroline

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Beitrag von caroline »

Liebe Susan Das ist so ein schöner Satz: " Ich kann die Kräfte, die ich aufgebracht habe, um zu glauben, dass die Zeit zurückkommt, in meinen Weg investieren ". Und so wahr und so wichtig!! Ich hoffe, es geht dir heute wieder besser? Erzähl mal ein bisschen von der Gruppe, ja? Einen ganz lieben Gruss Caroline
susan
Beiträge: 2551
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Beitrag von susan »

Liebe Caroline ja, ein schöner Satz....und ich schau auch wieder nach vorn - mit 'ner Träne im Auge Die Gruppe macht mir Angst ;-) ..schreibe darüber in Selbsthilfegruppe... Wie geht's dir so? Ganz viele liebe Grüße Susan


Dawn

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Beitrag von Dawn »

Ich leide seit meiner Jugend (also seit fast 30 Jahren) mal mehr, mal weniger unter Depressionen und war deswegen schon zweimal in psychotherapeutischer Behandlung. Jetzt habe ich einen 'Nervenzusammenbruch' gehabt und das Spielchen geht vermutlich wieder los. Merkwürdig ist nur, daß ich vor drei Monaten das Rauchen aufgegeben habe und die ersten Symptome meiner Depressionen praktisch zeitgleich aufgetreten sind. Da ich mein Leben seit einigen Jahren eigentlich in einem (zwar labilen) Gleichgewicht halten kann, vermute ich einen biochemischen Hintergrund (Stichwort: Botenstoffe, Neurotransmitter, Serotonin, Noradrenalin). Ich suche nach Leuten, die vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Kann mir jemand sagen, ob ich da völlig auf dem Holzweg bin oder wie lange so etwas dauern kann? Ist man sein ganzes weiteres Leben dann auf Antidepressiva angewiesen oder sollte man besser gleich wieder anfangen zu rauchen? Ich habe übrigens auch den Eindruck, daß ich Alkohol als Antidepressivum gebrauche (der schaltet den Kopf so zuverlässig ab). Kann mir dazu jemand was sagen?
Anonym
Beiträge: 406
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Rauchen, Alkohol u.a.

Beitrag von Anonym »

Hallo Dawn, zum rauchen kann ich nichts sagen, aber das mit dem alkohol hab ich auch bei mir beobachtet. Ich leide an Depressionen seit drei Jahren und das trinken ist der einzige Lichtblick gewesen das es mir mal gut geht wenn ich trinke. Doch ist es sehr gefährlich, da man sich sehr schnell an den alkohol gewöhnt und die wirklichen Probleme nur zunehmen. Wie schon gesagt der alkohol schaltet dein Problem nur kurzzeitig aus, und führt dann, wenn du wieder nüchtern bist nur zu mehr Problemen. Du solltest auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen.
Anonym
Beiträge: 406
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Rauchen, Alkohol u.a.

Beitrag von Anonym »

Hallo Dawn, gerade depressive Menschen sollten wohl lieber gar keinen Alk trinken, die Suchtgefahr ist einfach zu groß. Von Antidepressiva wirst du weder süchtig noch rutschst du sozial ab wie beim Alkohol.
hobbit
Beiträge: 285
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Rauchen, Alkohol u.a.

Beitrag von hobbit »

Zum Thema Rauchen: Rauchen aufgeben soll Depression fördern (ohne Gewähr!). http://www.depression.ch/news/index.shtml#thema4 Gruß Hobbit
Laura
Beiträge: 7
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Beitrag von Laura »

Als ich mit dem Rauchen aufhörte, da fehlte erstmal was, dass ist normal.Das ich mit dem Alkohol Probleme hatte merkte ich erst als ich meinen Freund kennen lernte, einen trockenen Alkoholiker.Immer wenn ich Depressionen hatte, manchmal auch manisch, trank ich sehr gerne und im Übermaß. Ich denke ich wurde schleichend abhängig.Ich trank nicht jeden Tag, aber meine Flaschen wurden mehr und meine Entgleisungen schlimmer. Hinterher waren die Depressionen noch schlimmer, nur ich dachte es ist der "Kater".Mein Freund fragte mich, ob ich nicht merke, dass ich hinterher aggressiv und schwer depressiv bin.Habe sofort aufgehört, war mein letzter Strohhalm. Habe seit 2 Jahren aufgehört mit Trinken und mir geht es stetig besser. Es geht aber sehr langsam. Ich brauche viel Geduld. Nehme auch Lithium. Meine hellen Tage sind länger gewurden. Hatte diesen Sommer das erste Mal keine Beschwerden.(3 Wochen) Mir ging es super. Ich kann warten. Würde jedem abraten Alkohol oder andere Drogen anzurühren der Depressionen hat! Es hilft nur kurz aber nicht von Dauer und mir hat es sehr geschadet.
brigitte
Beiträge: 2
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Beitrag von brigitte »

hallo laura, trinke auch zuviel wegen depression. möchte aufhören und nehme antidepressiva. aber meine gedanken quälen mich abends noch so stark, dass sie nur der alkohol ausschaltet. ist auch bei mir lithium vielleicht die lösung? wie sind die nebenwirkungen? gruß brigitte
Anonym
Beiträge: 406
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Rauchen, Alkohol u.a.

Beitrag von Anonym »

Hallo zusammen.Ein Wort zum Thema Alkohol.Bin selbst Alkoholikerin,seid Februar trocken. Ich leide stark unter Depries, heute erkenne ich das wenigstens klar. Ich glaube für mich, das Alkohol das Dilemma verschlimmert,sprich, ich hab mich von einer Depression in die andere gesoffen. Ich kann nicht sagen das es mir heute gut geht.Aber besser als mit Alk, weil ich mehr Kontrolle über mich habe und Zusammenhänge besser sehen kann,mit klarem Kopf.Allerdings will ich grad heute zum Arzt um über ein Antidepressiva nachzudenken.Ich erhoffe mir dadurch nochmal auf die richtige Spur zu kommen, die ich unbemerkt vor vielen Jahren verlassen hatte. Aber auf jeden Fall:Alkohol, NEIN DANKE.
Dr. Niedermeier

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Beitrag von Dr. Niedermeier »

Hallo an Alle.. Eure Statments sind vom Sinn her alle richtig..Alkohol hilft vielen Menschen kurzfristig die Anspannung zu vermindern, aber mittel und langfristig wird sie durch Alkohol noch grösser, da z.B. die der Anspannung zu Grunge liegenden Probleme nicht gelöst werden... Grüsse Dr. N. Niedermeier
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