Ausstieg aus der Depri?

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fedora
Beiträge: 2
Registriert: 23. Mai 2003, 17:56

Ausstieg aus der Depri?

Beitrag von fedora »

Hallo,

ich bin heute zum ersten mal hier, bin bisher um dieses und ähnliche foren herumgeschlichen wie die katze um den heißen brei, hatte nie den mut aktiv zu werden und zu schreiben. Ich leide schon seit längerer zeit unter wiederkehrender depression und bin im moment wieder in einer krise. vor ein paar wochen hat mich mein freund verlassen und das hat einen neuen schub ausgelöst. es war keine sehr lange beziehung, deshalb ist es für emine umgebung auch absolut unverständlich, warum ich so sehr leide. ich vermisse den mann, weiß aber, dass das irgendwann vorbeigeht. was mir angst macht sind meine einsamkeit und mein selbsthass. ich wóhne seit drei jahren in einer kleinstadt und habe es bisher nicht geschafft, hier leute kennenzulernen. ich kann mich einfach nicht aufraffen, finde mich langweilig und uninteressant. als ich meinen ex getroffen habe, habe ich geglaubt, alles wird besser, für einige wochen lief es auch gut. als er mich ohne angabe von gründen verlassen hat, hat mich das in ein tiefes loch gestürzt. ständig denke ich darüber nach, dass ich nicht fähig bin beziehungen zu führen. ich denke ständig über selbstmord nach. seit ca. 6 wochen nehme ich remergilo, habe aber nicht das gefühl, dass es mir besser geht. auch die psychotherapie, die ich seit fast 2 jahren mache, hat keine fortschritte gebracht. wie komme ich bloß aus dieser situation wieder raus? ich will endlich mein leben leben!!! grüße fedora
Nico Niedermeier
Moderator
Beiträge: 2865
Registriert: 21. Mär 2003, 11:10

Re: Ausstieg aus der Depri?

Beitrag von Nico Niedermeier »

Liebe Fedora (hat der nick was mit dem Film zu tun??),
wissen Ihre Behandler wie schlecht es Ihnen wirklich geht?? Das fände ich das wichtigste vor allem anderen
Gruss
Dr. Niedermeier
Romina
Beiträge: 38
Registriert: 1. Jun 2003, 17:13
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Re: Ausstieg aus der Depri?

Beitrag von Romina »

Hallo!
Mir ging es bis vor kurzem genau wie Dir! Ich würde Dir gerne helfen wollen wenn Du das willst!
Meld Dich doch einfach mal bei mir!
Wenn Du es nicht möchtest, dann wünsche ich Dir ganz viel Kraft für die Zukunft!
Bis dann!
MadMax
Beiträge: 383
Registriert: 1. Jun 2003, 14:05

Re: Ausstieg aus der Depri?

Beitrag von MadMax »

Hallo Fedora!

Wieso kenne ich das alles irgendwoher? Vielleicht hilft es Dir ja schon etwas, wenn Du weißt, dass es Tausende anderer Menschen gibt, denen es genauso geht wie Dir. Das hat mir auch ein wenig neuen Mut gegeben als ich vor ein paar Monaten auf dieses Forum gestoßen bin. Meinen ersten Beitrag hab ich jedoch erst vor ein paar Tagen gepostet. Bisher nach dem Motto: Iiiiih, zum posten muss man sich ja irgendwie motivieren…..

Als es damals (vor zweieinhalb Jahren) mit meiner letzten "richtigen" Beziehung aus war, ist für mich auch eine Welt zusammen gebrochen. Nur wusste ich da noch gar nicht, dass das alles mit Depressionen zu tun hat. Ich habe erst vor allem im letzten Jahr vieles verstanden und ergründet.

>ständig denke ich darüber nach, dass ich nicht fähig bin beziehungen zu führen
Das ist totaler Quatsch! Tschuldige, dass ich das so direkt sage. Auch ich hab schon darüber nachgedacht und bin mir nicht sicher, ob ich mit jemandem (jedenfalls im Moment, jemals?) zusammen sein könnte, der Depressionen nicht kennt. Aber ich finde, Beziehungen zu führen kann man und muss man erstmal (wieder aufs Neue) lernen. Manche Menschen tun sich damit leichter, manche (wozu unsereins definitiv zugehört) schwerer. Nur gehört zu einer Beziehung auch immer ein Gegenpart, der - wenn er es denn wert ist - mitlernt.

Wenn Du magst, melde Dich!

Liebe Grüße,

Mad Max
fedora
Beiträge: 2
Registriert: 23. Mai 2003, 17:56

Re: Ausstieg aus der Depri?

Beitrag von fedora »

Liebe Romina, lieber MadMax

vielen Dank für eure aufmunternden Worte. Es ist unwahrscheinlich, wie sehr es hilft, von anderen zu hören, dass sie all die naegativen Gefühle auch kennen. Meine Umwelt kann nicht nachvollziehen, wieso mich eine wirklich nur wenige Monate dauernde Beziehung so aus der Bahn wirft. Die Wahrheit liegt ja auch viel tiefer, Probleme hatte ich auch vorher schon, nur ging`s mir in der Partnerschaft kurzfristig besser. Habe mich eben nicht mehr für so wertlos gehalten. Außerdem hatte ich viel mehr Motivation wichtige und unwichtige Dinge in meinem Leben zu erledigen. Das ist überhaupt das größte Problem, diese unheimliche Schwerfälligkeit, Dinge z.B. im Job zu erledigen, obwohl sie weder besonders anspruchsvoll noch nervig sind. Aber mir erscheint fast alles unüberwindlich.
MadMax
Beiträge: 383
Registriert: 1. Jun 2003, 14:05

Re: Ausstieg aus der Depri?

Beitrag von MadMax »

Liebe Fedora!

Du hast wohl ganz richtig analysiert, dass Deine Probleme tiefer liegen und sich nun nur noch verstärkt äußern wo die Beziehung vorüber ist. Ganz klar, dass Deine Umwelt diesen Bruch in den Vordergrund stellt und darin alle Ursachen sucht, weil dies die angeblich einzige offensichtliche und plausible Erklärung ist. In deren Augen eine verwunderliche Überreaktion. Du weißt es aber besser! Die Außenstehenden können, und wollen vielleicht auch gar nicht verstehen. Schätze, damit muss man sich einfach abfinden.

Und die Sache mit der Schwerfälligkeit: Mein (Anti-) Lieblingswort lautet "Motivation" bzw. "Keine Motivation"

Viele Grüße!

Mad Max
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