Können mir AD helfen ?

[merry]

Hallo miteinander,

bin die Tage mal über dieses Forum gestolpert, mich angemeldet, und erhoffe mir ein wenig Hilfe.

Ich bin m. 30 Jahre und leide seit etlichen Jahren an Depressionen. Ich habe mich nun entschlossen
eine medikamentöse Therapie zu versuchen. Vielleicht kann mir der eine oder andere von euch
mir dabei mit eigenen Erfahrungen weiterhelfen.

Meine Beschwerden sind vor allem Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, "innere Leere", ich kann
mich über nichts richtig freuen, kann keine Entscheidungen treffen, und fühl mich emotional erkaltet.
Ich hatte über viele Jahre hinweg schlimme Episoden, in denen es mir nur schlecht ging. Das hat sich
heute geändert, ich spüre heute wenig davon, dafür ist mein Gefühlsleben fast völlig ausgeschaltet.

Ich erhoffe mir von der AD Therapie, wieder auf einen emotionalen Level zu kommen, auf dem ich
am Leben teilnehmen kann, ohne reine Kopfsteuerung. Mir fehlt der emotionale Unterbau.
Kann ich das durch AD erreichen ?

Wie ich aus dem Forum erfahren habe ist es nicht einfach das richtige AD für sich zu finden, da sie
auf verschiedene Personen unterschiedlich wirken. Wer von Euch hat erfahrungen mit neueren AD, sog. SSRI ?

Gehe ich besser erst zum Hausarzt oder direkt zu einem Neurologen.

Im Voraus vielen Dank für Eure Tips,

Merry

[DepriXX]

hallo merry

ich habe gute erfahrungen mit einem facharzt für psychiatrie gemacht und würde dir raten, diesen aufzusuchen.
er kann dich dann beraten bzgl. eines medikamentes. meist ist eine begleitende psychotherapie angeraten.

[Freekkk24]

ich nehme seit über 2 jahren sertralin SSRI 100mg.

ich habe gute erfahrungen mit dem medikament gemacht, muß aber auf heftige NW am anfang hinweisen, auch beim einschleichen. extrapyramidale störungen, erhöhter muskeltonus, schlafstörungen, kopfschmerzen..

hat sich aber nach 4 wochen gebessert, nur der erhöhte muskeltonus ist geblieben....

im großen und ganzen sind die SSRI und SNRI gute medikamente.



gruß
freekkk
merry schrieb:
> Hallo miteinander,
>
> bin die Tage mal über dieses Forum gestolpert, mich angemeldet, und erhoffe mir ein wenig Hilfe.
>
> Ich bin m. 30 Jahre und leide seit etlichen Jahren an Depressionen. Ich habe mich nun entschlossen
> eine medikamentöse Therapie zu versuchen. Vielleicht kann mir der eine oder andere von euch
> mir dabei mit eigenen Erfahrungen weiterhelfen.
>
> Meine Beschwerden sind vor allem Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, "innere Leere", ich kann
> mich über nichts richtig freuen, kann keine Entscheidungen treffen, und fühl mich emotional erkaltet.
> Ich hatte über viele Jahre hinweg schlimme Episoden, in denen es mir nur schlecht ging. Das hat sich
> heute geändert, ich spüre heute wenig davon, dafür ist mein Gefühlsleben fast völlig ausgeschaltet.
>
> Ich erhoffe mir von der AD Therapie, wieder auf einen emotionalen Level zu kommen, auf dem ich
> am Leben teilnehmen kann, ohne reine Kopfsteuerung. Mir fehlt der emotionale Unterbau.
> Kann ich das durch AD erreichen ?
>
> Wie ich aus dem Forum erfahren habe ist es nicht einfach das richtige AD für sich zu finden, da sie
> auf verschiedene Personen unterschiedlich wirken. Wer von Euch hat erfahrungen mit neueren AD, sog. SSRI ?
>
> Gehe ich besser erst zum Hausarzt oder direkt zu einem Neurologen.
>
> Im Voraus vielen Dank für Eure Tips,
>
> Merry

[Xavro]

Hallo Merry,

zunächst einmal finde ich es toll, dass Du dich zu diesem Schritt bereit erklärt hast. Du hast völlig recht, dass die Vielzahl der Antidepressiva schon verwirrend ist und dennoch scheint jedes einzelne seine Daseinsberechtigung zu haben. Grundsätzlich sind Antidepressiva genau dafür gedacht, um Deine Ziele zu erreichen.

Ich würde an Deiner Stelle zu einem Neurologen, Nervenarzt oder Psychiater gehen (das macht in der Praxis keinen Unterschied) und ihm genau das sagen, was Du in Deinem Posting geschrieben hast.

Er kann dann mit Dir gemeinsam abklären, ob eventuell ein medizinisches Problem hinter Deinen Depressionen steckt und wie die weitere Therapie aussehen soll.

Es gibt nicht das typische "Einsteiger-Antidepessivum", denn jede Depression ist anders. Auch die persönliche Erfahrung des Arztes mit einzelnen Mitteln spielt eine Rolle. Heutzutage redet natürlich auch die Kasse eine Wörtchen mit. Letzten Endes wird der Arzt Dir ein Mittel verschrieben, dass er in Deinem Fall für richtig hält. Ohne Dich gründlich untersucht zu haben, kann hier keiner sagen, welches für Dich das richtige Mittel ist.

Wenn Du Dich allgemein über Antidepressiva informieren möchtest, lade ich Dich ein, meine Homepage http://www.ak-medizin.de zu besuchen, da gibt es eine ausführliche Beschreibung und eine Übersicht.

Falls Du Dich in diesem ganzen Dschungel nicht zurecht findest, tu Dir keinen Zwang an und stell uns hier einfach Deine Fragen.

Gruß
Xavro

[DepriXX]

hallo xavro

ein neurologe ist meines wissens ein nervenarzt und es kann soweit ich weiss, auch einen unterschied machen, ob man zum neurologen oder zum psychiater geht!
hier in der gegend hat ein neurologe nicht automatisch auch den facharzt für psychiatrie gemacht.

[Xavro]

Hallo SuMo,

du hast in allen Punkten völlig recht.

Warum bleibe ich trotzdem bei allem was ich geschrieben habe:

Nervenarzt <-> Neurologe
Es gibt auch noch den Arzt für Nervenheilkunde, alles das Gleiche. Nur weiß das nicht jeder und wer gesagt bekommt, dass er zum Nervenarzt gehen soll, lässt dann unter Umständen die Neurologen in den Gelben Seiten links liegen.

Neurologe <-> Psychiater
Vereinfacht ausgedrückt könnte man sagen, die beiden Fachrichtungen beackern das gleiche Feld, nur von verschiedenen Seiten. Praktisch sind beide zur Behandlung von Depressionen qualifiziert.

Wenn ich also Neurologe/Nervenarzt/Psychiater schreibe, will ich damit nichts anderes sagen, als das man in allen drei Rubriken der Gelben Seiten suchen kann. Oft stehen ohnehin die gleichen Namen dort. Gerade wenn es nicht so viel Auswahl (in kleineren Orten) gibt, kann es meines Erachtens sinnvoll sein den Blickwinkel ein wenig zu erweitern.

Gruß
Xavro

[häslein]

Hallo Merry,

der Weg über den Hausarzt ist auch nicht immer der schlechteste, da du dort evtl. einen Tip und geeignete Adressen für einen Facharzt bekommen kannst zzgl. Überweisung (ist manchmal einfacher als das gelbe Buch), falls du schon einen Arzt deines Vertrauen Hausarzt nennen kannst.

Ansonsten kann ich nur anmerken, dass bei mir ein SSRI ein Schuß nach hinten war, liegt aber an meinem persönl. Problem. Der Arzt sollte auf jeden Fall gründlich nachfragen, wo deine körperlichen und seel. Bedürfnisse liegen, denn nicht jeder benötigt Antrieb oder Dämpfung. Daher muß das AD auch gewissenhaft ausgewählt werden. Leider klappt es nicht immer am Anfang.

Die Seite von Xavros ist sehr übersichtlich aufgebaut, hab ich auch schon gestöbert.
Ich würde auf jeden Fall was unternehmen, unnötige Quälerei muss ja nicht sein.

Gruß, martina

[DepriXX]

hallo xavro
Neurologe Psychiater
Vereinfacht ausgedrückt könnte man sagen, die beiden Fachrichtungen beackern das gleiche Feld, nur von verschiedenen Seiten. Praktisch sind beide zur Behandlung von Depressionen qualifiziert.
das wusste ich nicht! ich geh immer zuerst zum psychiater.

[Nico Niedermeier]

Das stimmt so einfach auch nicht....sie beackern nicht das gleiche Feld..Neurologen kümmern sich um neurologische Erkrankungen z.B. Multiple Sklerose oder einen Schlaganfall...das Spezialgebiet der meisten Neurologen ist nicht unbedingt die Behandlung einer Depression..Psychiater sind deutlich besser qualifiziert..gleiches gilt übrigens auch für Psychotherapeutische Mediziner, die sind auch besser qualifiziert
herzliche Grüsse
Dr. Niedermeier

[merry]

Danke schön für Eure Beiträge.

Gruesse, Merry