Depressionen, die nicht mehr mit Medis behandelt werden können

Xenia
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Depressionen, die nicht mehr mit Medis behandelt werden können

Beitrag von Xenia »

Hallo liebes Forum,
ich gehe mal davon aus, daß Ihr mich eher als "Stehaufmännchen" kennt, das es irgendwie immer schafft, nicht aufzugeben. Bin ich im Grunde auch. Ich habe aber das Gefühl, daß es sich demnächst "ausgekämpft" hat, weil

meine Medis werden abgesetzt. Ist ja ein Grund zur Freude...

Aber nicht, wenn die Medis abgesetzt werden, weil man die Depr. medikamentös nicht mehr behandeln kann. Das ist leider Fakt und nicht meiner depr. Phantasie entsprungen; ich wünschte es wäre so... Man will jetzt also nach und nach alles absetzen, bis auf eines, das gegen die Manien hilft. Ich kann noch nicht mal Elektrokrampf-Therapie bekommen (womit ich kein Problem habe), aber das ist bei bipolaren Störungen nicht gerade ein besonders gutes Behandlungsmittel.

Nun meine eigentliche Frage an Euch und auch an Dr. Niedermeier: falls jemand auch diese Erfahrung gemacht hat, wie ist er damit fertiggeworden? Wie soll ich das in mein Leben integrieren, soll ich meine Zukunftspläne überdenken? Wie sieht es mit Kindern aus (ach ja, bin erblich stark vorbelastet)?

Womit kann ich mir Mut machen, damit ich nicht mein Leben aufgebe?

Grüße, Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
artemis
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Re: Depressionen, die nicht mehr mit Medis behandelt werden können

Beitrag von artemis »

Hallo Xenia,
du drehs gerade arg am Rad, was? Ich würde dir gerne einen Rat geben, wie du dir Mut machen kannst, aber ich weiß keinen.
Aber ich glaube, du mußt das Abstetzen der Medies vielleicht auch nicht soooo schwarz sehen, wie du es gerade tust.
Wenn Medies, die eh nicht wirken abgesetzt werden, dann wird es dir dadurch bestimmt nicht schlechter gehen, im Gegenteil, du wirst deren Nebenwirkungen los. Und ein Medi, das gegen die Manie, sollst du ja weiternehmen. Ich gehe mal davon aus, daß das Lithium oder ähnliches (Phasenprophylaxe ist das Stichwort) ist. Diese Medies wirken aber nicht nur gegen die Manie, sie schwächen sowohl die Hochs als auch die Tiefs ab und verlängern die Intervalle. Die "Achterbahnfahrt" wird weniger rasant und das hilf sehr. Du solltest deinen Doc nochmal genau danach fragen, wie das Medi, das du weiterhin nehmen sollst wirkt, wenn es eine Phasenprophlaxe ist, ist es sogar sehr sinnvoll die ADs auszuschleichen.
Zu deiner Fragen nach Kindern: Rein biologisch wirst du natürlich trotz bipolarer Störung welche bekommen können. Aber das war wohl weniger deine Frage. Die Frage ist wohl eher, wie hoch das Risiko ist, das ein Kind die Depri erbt. Nun, Kinder von Depris entwickel häufiger ebenfalls eine Depri als die von gesunden. Es liegt also eine erbliche Komponente vor, die aber nicht zwingend ist. Bei mir ist das so: Mein Vater, seine Schwester, deren Mutter und einige andere sind/waren betroffen (allerdings unipolar), mich hat es erwischt, meinen Bruder nicht. Und bei mir ist es auch nicht so schlimm, daß ich nicht leben möchte. Gut, ich habe immer mal wieder meine Tiefs, wo ich dann Hilfe brauche aber dazwischen sind lange Phasen in denen ich mein etwas eigenwilliges Leben genießen kann und nicht missen möchte.
Ich habe auch viel darüber nachgedacht, ob ich meine Gene verbreiten darf. Hat sich nicht ergeben und inzwischen ist der Zug so gut wie abgefahren für mich. Aber wenn ich ein Kind gehabt hätte, dann hätte es einen Vater mit einer bipolaren Störung gehabt. Trotz Verhütung nur durch rechnen bin ich damals nicht schwanger geworden und inzwischen sind wir auch schon fast 3 Jahre getrennt. Das Schicksal hat es also nicht gewollt und ich denke es ist gut so und hat irgendwie seinen Sinn.
Aber ich bin auch gegen Eutanasie vor der Zeugung. Wer sagt denn, das ein Kind wirklich Erkrankt? Ist Leben, mit welcher Krankheit auch immer nicht lebenswert?
Stell dir mal vor, du hättest ein Kind. Gut, es hat dann ein etwas höheres Risoko eine Depri zu bekommen, aber es hat auch eine Mutter, die das früher erkennen kann als eine gesunde Mutter, und je früher eine Behandlung einsetzt, um so weniger ausgeprägt werden die Symptome sein.
Also, wenn du dir ein Kind wünscht und dir zutraust es auf dem Weg ins Leben zu begleiten, dann laß dir das von dieser erblichen Komponente der Depri nicht vermiesen.
Was soll ich dir zum Abschluß dieses Postings wünschen? Vielleicht die richtige Mischung aus Gelassenheit und Aktionismus.
Liebe Grüße von Arte
Faustus
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Re: Depressionen, die nicht mehr mit Medis behandelt werden können

Beitrag von Faustus »

Hallo Xenia !

Bin erleichtert, wieder von Dir zu lesen ! Ich mache mir wirklich so meine Gedanken ueber Dich ...

Ich schliesse mich der Meinung von Arte an, insbesondere was die Medis betrifft. Die Nebenwirkungen wirst Du los, und wenn sie sowieso nicht gewirkt haben ... klar, die Medizin gibt einen gewissen Halt, die Hoffnung dass es besserwerden koennte. Aber leider klappt das ja nicht immer ... mir hat das Fluoxetin auch nicht lange geholfen, bin ja gerade ebenfalls im Abbruch ...


Ansonsten kann ich nur nochmal wiederholen - halte durch ! Bitte ... sterben tun wir noch alle frueh genug, und warum nicht das Leben abwarten, auch wenns schwerfaellt ...


Wiederum nachdenklich,


Faustus
Xenia
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Re: Depressionen, die nicht mehr mit Medis behandelt werden können

Beitrag von Xenia »

Liebe Arte,
lieber Faustus,
ich bin Euch echt sehr dankbar, daß Ihr Euch Gedanken darum macht, wie ich mit meiner Scheiße umgehen kann. Ich habe jetzt zwar einen Traurigkeitskloß im Hals, aber ich "freue" mich über Eure Anteilnahme.
Ich bin Euch auch dankbar, daß Ihr versucht, mich zu trösten wegen der Medis und dem Kinderkriegen und so. Für mich ist die Frage die, ob ich ein Leben, wie ich es habe, einem Menschen zumuten möchte. Natürlich muß es nicht heißen, daß ein Kind von mir auf jeden Fall krank wird, es erbt "lediglich" eine Disposition, ob die "Krankheit" irgendwann ausbricht, liegt an mehreren Ursachen. Ich wußte mal, wie hoch das Risiko ist, daß ein Kind einer bipolaren Mutter, deren Familie erheblich vorbelastet ist (wie die meinige - auf beiden Seiten), ebenfalls an einer bipolaren Störung erkrankt. Hab's vergessen und das ist auch gut so. Das mit dem Kinderkriegen war eigentlich auch mehr so allgemein gesagt, das passiert immer, wenn ich solche Lebenskatastrophen höre. Dann denke ich halt, mein Leben ist vorbei und ich kann keinem Kind zumuten, so ein Leben zu führen... Im Grunde bin ich sogar froh, kein Kind zu haben: es wäre mir mit Sicherheit weggenommen worden in meinen schlimmen Phasen. Ich meine, eine Mutter, die 8 Monate in der Psychiatrie ist? Und immer wieder reinkommt? Man hat mir zumindest gesagt, daß ich damit rechnen soll, immer mal stat. aufgenommen zu werden bei meinem Krankheitsbild und meiner Krankheitsentwicklung. Da hätte kein Jugendamt mitgemacht...

>Wenn Medies, die eh nicht wirken abgesetzt werden, dann wird es dir dadurch bestimmt nicht schlechter gehen, im Gegenteil, du wirst deren Nebenwirkungen los. Und ein Medi, das gegen die Manie, sollst du ja weiternehmen. Ich gehe mal davon aus, daß das Lithium oder ähnliches (Phasenprophylaxe ist das Stichwort) ist.<

Das große Problem ist, daß die Medis zwei Jahre lang gut gewirkt haben... Nebenwirkungen? Nicht wirklich, vielleicht ein wenig häufiger Kopfweh, aber das hat mir nie was ausgemacht. Wißt Ihr, ich habe es so satt, ein Medi zu nehmen, glücklich damit zu sein und dann wirkt es entweder gar nicht mehr oder löst eine Manie aus... (wie z.B. Zoloft, das ein SSRI ist, eine Manie bei mir ausgelöst hat, was so gut wie nie vorkommt...). Dieses Theater habe ich seit mittlerweile bald sechs Jahren. Es ist echt zum Kotzen.
Arte, meine Phasenprophylaxe ist nicht Lithium (hat bei mir nicht gewirkt, noch Fragen...), sondern Lamotrigin. Ist derzeit nur als Antiepileptikum zugelassen, soll aber im Sept. die Zulassung auch für die Behandlung von bipolaren Störungen bekommen. Ich habe mal was dazu ím Forum "Medikamente" geschrieben.

>du drehs gerade arg am Rad, was?<

Das geht jetzt ungelogen seit September durchgehend so, egal in welchem Bereich, ich komme nicht weiter aufgrund HIndernisse, an denen ich nichts ändern kann.

Im Moment kann ich mir eigentlich gar nicht vorstellen, ein Kind zu kriegen, denn ich glaube nicht, daß ich als Alleinerziehende klarkäme. Und einen Partner zu haben, kann ich mir gerade auch nicht vorstellen, wobei ich hier eher sagen muß, daß ich mir nicht vorstellen kann, daß einer mich als Partnerin haben will. Aber diese Diskussion hatten wir ja schon...
Gute Nacht, Arte, bis bald, Xenia

Und nun zu Dir, Faustus:

zu den Medis brauche ich ja nichts mehr schreiben, steht alles im Posting an Arte.

>Ansonsten kann ich nur nochmal wiederholen -halte durch ! Bitte ... sterben tun wir noch alle frueh genug, und warum nicht das Leben abwarten, auch wenns schwerfaellt ...<

Du kannst Dich auf mich verlassen, daß ich alles tue, um früh genug dem Notarzt in der Psychiatrie auf die Nerven zu gehen, sollte ich das Gefühl haben, die Kontrolle über die S.-Gedanken verlieren zu können. Diese Gedanken kenne ich zur Genüge, sie begleiten mich mittlerweile auch schon lang, den ersten Versuch startete ich mit 17 Jahren... Und ich stehe hier recht vielen im Wort. Ich kann es also nicht bringen, mich zu suizidieren. Also, falls Du nichts hörst von mir, mache Dir bitte keine Sorgen, ja? Das setzt mich nämlich ein wenig unter Druck. Denn ich will auf keinen Fall den Menschen Sorgen bereiten. Ich fand es schon furchtbar, als mein Krisentherapeut gesagt hat, daß er auch schon in der einen oder anderen Nacht über mich nachgedacht hat, ob ich am nächsten Morgen wohl noch da sei (da war ich stat.). Ich bin zuverlässig. Das kann mir hier jeder glauben. Und sollte die Situation sich zuspitzen, werdet Ihr es lesen.
Ich habe Dir in "hoffnungslos" was geschrieben, wegen eines Kabels. Könntest Du mal nachgucken?
Ansonsten auch Dir eine gute Nacht! Herzliche Grüße, Xenia
P.S.: Mein Krisentherapeut hat am Freitag mit seinem Oberarzt ein Gespräch, was sie jetzt weiter mit mir machen sollen und nach Pfingsten könnte ich auf Stat. kommen. Steht alles in "hoffnungslos".
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




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albert
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Re: Depressionen, die nicht mehr mit Medis behandelt werden können

Beitrag von albert »

Hallo Xenia,
ich habe deine Postings sehr aufmerksam gelesen, aber es war für mich sehr eigenartig: ich fühlte mich angesprochen und berührt, aber ich fand keine Worte. Erst in den letzten Tagen hat sich diese Haltung geändert und ich möchte auf dein obiges Posting antworten.
Erinnerst du dich noch an dein Wort zum Opferlamm?
Darum geht es: aus der Verwundung, aus dem tiefsten Abgrund aufzustehen und zu gehen. Solange ich die Wölfe gewähren lasse, werde ich immer Opfer sein. Viele die hier mitlesen, sind in Gedanken bei dir, jeder, der dir mit einem Posting antwortet, reicht dir die Hand; ich reiche dir die Hand, damit du eine kleine Hilfe hast beim Aufstehen. Du bist nicht allein in deiner Not. Wenn jetzt die Medikamente abgesetzt werden, bedeutet das nur, dass dir künftig eine Krücke fehlt. Ich habe selber nie Antidepressiva genommen. Für die Ärzte zählt das als Ausnahme; aber was ist eigentlich Norm? Ich bin sicher, dass jeder Mensch in sich eine Quelle der eigenen Kraft besitzt. Suche und finde diese Quelle und du wirst gehen können. Du wirst gehen können und weggehen aus der Situation, die zum Opferdasein vorausbestimmt, du kannst die Opferrolle abstreifen und selbstbestimmt leben.
Eine Verletzung ist noch nicht der Tod, sie kann lebensgefährlich sein, aber ein Mensch kann danach oft wieder gesund werden. Ein Depressionsschub kann schlimmer sein: die Sehnsucht zu sterben oder das Bewusstsein, sich in einem Grab zu befinden ist wie das Ende des bisherigen Leben. Und doch enthält es zugleich die Möglichkeit zu einem neuen Anfang, den Beginn zu einem neuen Leben. Ich will dir nichts vormachen, ich weiß aus meinem eigenen Erleben, dass der Weg zum neuen Leben lang und schwierig ist, mit vielen Gefahren verbunden. Ich fühlte mich vor einem Jahr selber wie im Grab. Über mir standen Menschen, blickten auf mich herunter und hatten den Spaten in der Hand, um Erde auf mich zu werfen und mich zu begraben - und doch bin ich aus dem Grab herausgestiegen. Ich habe mich daran erinnert, dass ich eine Quelle der eigenen Kraft in mir habe, eine Quelle, die mir sehr viel Kraft spendet und ich habe diese Kraft genutzt.
Für mich als bipolar Betroffener gibt es keine andere Wahl, ich gehe diesen Weg, weil es meine einzige Möglichkeit ist, zu leben; als Alternative gäbe es nur den Untergang und das kommt nicht in Frage.
Ich sende dir ein Bündel Kraft um aufzustehen und Salbe für deine Narben.
Herzliche Grüße
Albert

PS: Du schreibst immer so einen schönen Satz am Ende deiner Postings.
Kannst du das wörtlich nehmen? Dieser Satz wirkt auf mich, als suchst du Möglichkeiten, an deinen Problemen zu arbeiten. Aber ich spüre, dass es dabei ein Problem gibt. Ist das die nötige Kraft?
Ach ja,
ich bin auch erblich belastet, mein Großvater war zwanzig Jahre lang depressiv, ehe er das Zeitliche segnete. Ich habe aus meiner früheren Ehe eine Tochter, heute 25 Jahr alt, die bei der Mutter aufgewachsen ist. Sie hat viel von mir geerbt und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass sie ebenfalls eines Tages depressiv werden wird. Ich werde dann nichts tun können; ihr höchstens das gleiche sagen, was ich dir hier schreibe. Denn jeder Mensch hat sein eigenes Leben.
Im Übrigen möchte ich mein neues Leben nicht missen, ich gehe gerade die ersten Schritte. Es ist noch nicht die schönste Umgebung, da werde ich mir noch was Besseres suchen müssen, aber der Anfang ist gemacht.
Xenia
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Re: Depressionen, die nicht mehr mit Medis behandelt werden können

Beitrag von Xenia »

Lieber Albert,
witzig, daß Du gerade heute die Opfergeschichte ansprichst. Darüber habe ich mir nämlich vor zwei Jahren mal im Rahmen des ersten Teils meiner Traumaarbeit intensive Gedanken gemacht, denn wenn ich eines nicht mehr sein will, dann ist es ein Opfer zu sein. Ich versuche meinen Text als Anlage beizufügen oder hierein zu kopieren. Zu mehr bin ich um diese Uhrzeit nicht mehr in der Lage, zumal ich in der letzten NAcht kaum geschlafen habe.
Noch zu meinem Schlußsatz: am Anfang habe ich ihn nicht richtig verstanden, sondern natürlich nur aus der depressiven Sicht. Aber im Grunde ist es doch so, daß, egal, was mit uns gemacht wurde, wir die Möglichkeit haben, an diesen Krisen zu wachsen. Ach, hört sich jetzt zu einfach an,denke ich. Ich versuche, mich nach diesem Satz, der übrigens von Sartre stammt, zu richten und immer wieder aufzustehen, gestärkt aus einer Krise hervorzugehen. Phönix aus der Asche vielleicht?
Nein, so vielleicht nicht gerade, aber vielleicht kannst Du Dir vorstellen, daß ich total stolz auf mich war, als ich das erstemal eine heftig suizidale Krise ambulant geschafft hatte. Genau so etwas sagt mir dieser Satz. Gestärkt hinausgehen und was draus machen.
Das wars mal fürs erste, liebe Grüße Xenia. Wie kommt es, daß Du ausgerechnet heute schreiben konntest/wolltest? Gestern und heute habe ich nämlich viel Resonanz bekommen, finde ich. So jetzt probiere ich es mal mit meiner "Opferdatei". Deine Meinung dazu würde mich interessieren!! Auch die Meinungen von allen anderen!! So, ich muß jetzt den ganzen Text hierein kopieren, dieser Server akzeptiert das Dateiformat nicht (ich habe es zweimal: 1 word-datei, 1 txt.-datei). Wie muß die Datei denn beschaffen sein? Wie kann man eigentlich seinen Text formatieren (fett, kursiv usw.)?


Opfer

Mir paßt die Bezeichnung "Opfer" nicht, da die meisten Menschen damit "Schwäche" assoziieren. Damals war ich schwach, weil ich nicht gelernt hatte, daß ich mich wehren darf. Heute aber bin ich nicht mehr schwach. Ich wähle daher den Begriff „Verletzte“.

Man muß sich entscheiden zwischen

Modell a) Opfer sein und bleiben

ist die Einstellung, die wohl jeder traumatisierte Mensch lange Zeit zu sich hat: Ich bin das Opfer, weil ich ein schlechter Mensch bin und die Täter provoziere, so daß diese nicht anders können, als in mir das Objekt ihrer Begierde zu sehen.

Modell b) Opfer gewesen sein und nicht mehr werden

ist die Einstellung, die wichtig ist, wenn man die Traumaarbeit erfolgreich absolvieren möchte: Ich war Opfer, weil ich aufgrund meiner fehlenden, nicht gelernten „Abwehrmechanismen“ ein gutes Objekt zur Lustbefriedigung der Täter war.

Man muß sich vergegenwärtigen, daß es den Tätern geht es ausschließlich um das Ausleben von Macht durch Erniedrigung Schwächerer.

Und dann eine Entscheidung treffen (die Entscheidungsphase ist schwierig, kostet sehr viel Kraft und Zeit, man muß Rückfälle einkalkulieren):

Will ich ihnen nach so langer Zeit immer noch den Triumph gönnen, indem sie immer noch so viel Platz in meinem Leben einnehmen? Dann hätten sie ihr Ziel ja nicht besser erreichen können. Wenn ich mich aber für den Weg der Veränderung entscheide, werde ich kämpfen müssen und auch einige Niederlagen und Verletzungen hinnehmen müssen.

Wenn ich mich für das Modell a) entscheide, schenke ich den alten Tätern das Ziel ihrer Intentionen und ermögliche zukünftigen Tätern, das Werk der ersteren zu vollenden. Aber da ich das Opfer bin, geschieht es mir recht und ich setze den erneuten Übergriff von anderen, neuen Tätern als weiteres Indiz für meine Schlechtigkeit auf die Liste.


Diese beiden „Opfermodelle“ entscheiden sich erheblich voneinander, wenn man sie als Identifikation der Verletzten mit dem Opferbegriff betrachtet.

Bei Modell a) ist man immer noch das Opfer, man hat sich nicht gelöst von seinem Opferdasein. Opfer sein ist auch Macht ausüben auf die unmittelbare Umwelt, jeder geht mit einem „präsenten“ Opfer vorsichtig um, versucht, nichts falsches zu sagen etc. Verletzte, die sich für das Modell a) entschieden haben, sprechen von sich oft als „Überlebende“, was ja sehr genau zeigt, in welchem Maße das Opferdasein in deren Leben eine Rolle spielt.

Verletzte, die sich für Modell b) entschieden haben, sind dabei, sich von ihrem Opferdasein loszulösen. Sie haben einen schweren Weg vor sich, da sie immer wieder dagegen ankämpfen müssen, nicht doch lieber dem Modell a) zu entsprechen, da Modell a) im Grunde leichter auszuhalten ist: Man ist und bleibt Opfer. Man muß das „ist“ nicht gegen ein „war“ eintauschen bzw. „bleibt“ muß nicht ersetzt werden durch „nicht mehr werden“.

Modell a) ist ein statischer Zustand, ohne Bewegung, wohingegen das Modell b) ja nur aus Bewegung besteht. Sich fortbewegen vom Opferdasein hin zu einem Leben mit einem in das Leben und die Biographie integrierten Trauma.

Anmerkung auch hier: dies sind ausschließlich meine Gedanken zu diesem Thema, was nicht heißen muß, daß diese Gedanken "richtig" sind und andere "falsch". In diesen Gedanken gibt es für mich kein besser oder schlechter, wenn es sich auch so anhört. Wie man sich letztendlich entscheidet, liegt an vielen Dingen, die ich nicht zu beurteilen vermag!!!
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
Chi
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Re: Depressionen, die nicht mehr mit Medis behandelt werden können

Beitrag von Chi »

Liebe Xenia,

danke für deinen text!

Ich kann noch nicht viel dazu sagen, ausser dass er glaube ich für mich sehr wichtige Denkansätze enthält. Vielleicht ein Schlüssel zum manches besser verstehen?
Mir läuft es im moment immer noch nur kalt den Rücken runter und ich mag jetzt nicht mehr denken, am liebsten grad gar nichts mehr fühlen.

Liebe Grüsse,
ich wünsch dir ganz viel Kraft!
Clara
albert
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Re: Depressionen, die nicht mehr mit Medis behandelt werden können

Beitrag von albert »

Hallo Xenia,
nur ganz schnell, bevor ich nach draußen gehe ins schöne Wetter:
ich sende dir meinen Glückwunsch zu deinem Text zur Opferrolle und zum Weg aus der Opferrolle. Ich sende dir weiterhin Kraft.
Herzliche Grüße
Albert
Xenia
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Re: Depressionen, die nicht mehr mit Medis behandelt werden können

Beitrag von Xenia »

Hallo Albert,
viel Spaß im schönen Wetter. Ich nehme mal an, daß Du nicht mit all' den Vätern durch die Gegend marschieren wirst? Kann ich mir nur schlecht vorstellen...

Ach ja, hoffentlich ist das jetzt nicht das größte Fettnäpfchen der Welt, aber: herzlichen Glückwunsch zum Vatertag!

Lieber Albert, liebes Forum, Ihr sendet mir alle so viel Kraft, ich weiß gar nicht, wie ich mich bedanken soll. Denn Kraft ist das, was ich brauche. Und wenn es auch "nur" virtuelle Kraft ist, steht doch immer irgendwie dabei, daß Ihr seht, wie ich mich abstrampele, damit ich endlich leben kann...
Mit dieser ganzen Kraft bin ich mittlerweile wohl schon zu einem psychischen Arnold Schwarzenegger geworden, wenn da bloß nicht dieses verdammten, bisher nicht endgültig erforschten Löcher wären, durch die die Kraft wieder verschwindet...

Zu meinem Satz ist mir was eingefallen. Ein griechischer Philosoph (Platon?) hat gesagt: "alles ist im Fluß." Er meinte, es gibt keinen Stillstand, sondern nur Bewegung in die eine oder andere Richtung. Der Satz von Sartre paßt dazu, finde ich, er fordert dazu auf, nicht dort stehenzubleiben, wohin man "gebracht" wurde. Sich nicht mit dem Schicksal abgeben. Die neue Situation anschauen, Ziele überdenken und sich vielleicht umorientieren.Ich denke, diesen Satz kann man auch auf meine "Opfer-Gedanken" anwenden?
Diesen Satz zu "leben" fällt mir sehr schwer, zu viele Neuanfänge, zu viele Umorientierungen. Aber ich gebe mir alle Mühe der Welt, nicht stehen zu bleiben!!!
Liebe Grüße, Xenia
P.S.: Wenn Du mal Zeit/Lust hast, schreibe doch mal so etwas wie eine Rezension zu meinen Gedanken. Bisher hatte ich nur Psychiater- oder Psychotherapeutenmeinungen, die meine Gedanken sehr gut fanden. Wichtiger wäre es aber, wenn Ihr als "Psychos" dazu etwas sagt.
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
Xenia
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Re: Depressionen, die nicht mehr mit Medis behandelt werden können

Beitrag von Xenia »

Guten Morgen liebe Clara,

schön, mal wieder was von Dir zu hören!! Geht es ein klitzekleines bißchen besser? Ich meine mit den Erinnerungen und so.

Weißt Du, bei der Abfassung dieses Textes wurde mir vieles ganz glasklar. Zumindest, was mein heutiges Verhalten betrifft und woran es lag, daß ich in vergangenen Zeiten immer wieder Scheiße erlebt habe in verschiedenen Ausführungen, durch verschiedene Typen.

Dieser Text ist für mich wahnsinnig geworden, denn für mich stimmt er. Natürlich, wenn man das da so liest, hört sich alles einfach an, "naja, dann folge ich jetzt halt mal dem anderen Modell...", so auf die Art. Nee, diese Entscheidung kostet unheimlich viel Kraft und Durchhaltevermögen. Rückfälle sind unvermeidbar. Aber mit der Zeit funktioniert es immer besser.

Ich möchte hier aber nochmal sagen: diese beiden Modelle sind nicht als "besseres" und "weniger gutes" von mir entwickelt worden. Ich respektiere beide Entscheidungen, jede(r) hat seine Gründe.

>Mir läuft es im moment immer noch nur kalt den Rücken runter und ich mag jetzt nicht mehr denken, am liebsten grad gar nichts mehr fühlen.<

Ich glaube, ich weiß, was Du in der letzten Zeit empfindest. Tut weh, nicht wahr? Hast Du irgendwelche Strategien, aus diesem Kreislauf rauszukommen?

Clara, ich beantworte bald Deine Mail.

Bis dahin ganz liebe Grüße, Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
MissMarple

Re: Depressionen, die nicht mehr mit Medis behandelt werden können

Beitrag von MissMarple »

Hallo Xenia,

ich hoffe, Du hast ein bißchen besser geschlafen und Deine Stimmung hat etwas von dem Wetter vor der Tür angenommen.

Du willst nicht mehr soviel posten, wenn es D i r dabei besser geht, mache es. Wenn Du aber denkst, uns damit einen Gefallen zu tun, poste weiter soviel. Viele Forums-teilnehnmer werden es Dir bestätigen, Deine postings regen uns zum Mit- und Nachdenken an.

Nun zu der Absetzung Deiner ADs. Ich bin bekannt dafür, praktisch zu denken. An Deiner Stelle, auch nach Rücksprache mit Deinen Ärzten, würde ich die Absetzung mit dem Klinikaufenthalt beginnen. In dem Falle bist Du nicht alleine, hast Menschen mit denen Du sprechen kannst u.s.w.(wem sage ich das).

Vielleicht höre ich ja heute noch von Dir, ich freue darauf mich.

Birgit
albert
Beiträge: 1284
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Re: Depressionen, die nicht mehr mit Medis behandelt werden können

Beitrag von albert »

Hallo Xenia,
ich werde deinen Text gerne näher anschauen und mir Gedanken darüber machen. Lass mir bitte ein paar Tage Zeit dazu. Ich hoffe dann vielleicht am Sonntag dazu schreiben zu können.
So, jetzt muss ich aber raus zu meinen Verabredungen: Vereinsfest, Fischen und Stammtisch, das geht heute alles ineinander über und dazu ein abwechslungsreiches Wetter.
Herzliche Grüße und alles Gute
Albert
Xenia
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Registriert: 20. Apr 2003, 12:31

Re: Depressionen, die nicht mehr mit Medis behandelt werden können

Beitrag von Xenia »

Tach Birgit,

erstmal antworte ich Dir hier, danach in dem anderen Thema. Man kommt ja total durcheinander sonst.... Ach ja und außerdem schicke ich Dir 'ne e-mail, habe eine "nicht schlechte" Überschneidung in unseren beiden Leben gefunden, die ich hier aber meinserseits noch nicht preisgeben will.

Besser geschlafen: nicht unbedingt. Trotz momentan starker MEdikamente schlafe ich nicht länger als vier Std. am Stück. Okay, es gab Zeiten, da habe ich max. 30 Minuten geschlafen, aber es nervt trotzdem, immer so müde zu sein. In der Kanzlei fallen mir immer ab ca. 15.30 Uhr die Augen zu (ich muß mich wirklich anstrengen, wenn ich am PC arbeiten will während dieser Zeit). Aber das liegt ja nicht nur am Schlafmangel, sondern auch an meiner neuen Zwillingsschwester, der Depr., nicht wahr?
Wetter vor der Tür angenommen: äh, Birgit, hier gewittert es gleich. Meinst Du dieses Wetter oder dachtest Du eher an Sonnenschein???

>Du willst nicht mehr soviel posten, wenn es D i r dabei besser geht, mache es.<

Ich geb's zu, ich will nicht mehr so viel quasseln, inzwischen mische ich mich ja fast überall ein... Aber Du hast natürlich Recht. Wenn es mir guttut und ich evtl. anderen helfen kann, indem ich mein Wissen weitergebe, poste ich auch weiterhin. Aber manchmal muß ich mich richtig zurückhalten. Vor allem, wenn mich etwas ärgert. Strategie: Schritt zurück, nochmal draufgucken, entscheiden ob für mich wichtig oder nicht und dann entsprechend handeln. Natürlich gibt es hin und wieder 'n Ausrutscher aber im großen und ganzen funktioniert es. Ich habe sowieso keine Energie mehr, wieso soll ich dann den kostbaren Rest verschwenden, indem ich mich ärgere?

>An Deiner Stelle, auch nach Rücksprache mit Deinen Ärzten, würde ich die Absetzung mit dem Klinikaufenthalt beginnen<

Das wann, wie, wo ist noch nicht so ganz geklärt. Wie gesagt, morgen hat mein Krisentherapeut eine Besprechung mit seinem Oberarzt, sie wollen noch einmal das Vorgehen durchsprechen. Daß ich direkt nach Pfingsten aufgenommen werden kann/müßte, liegt eher daran, wie sich meine Stimmung entwickelt. Wenn es so bleibt wie im Moment, dann werde ich wohl gehen, meine Depr. nimmt Formen an, die einen Aufenthalt unumgänglich machen... ich höre etwas, was gar nicht wirklich existierte, fange an Dinge zu sehen, die auch nicht wirklich da sind, und dann die "lieben" S.-Gedanken, die in diesem Stadium meiner Depr. nicht zu verachten sind.
Weil ich momentan zwar irgendwie leer bin, aber nicht motorisch. Und mein Hirn denkt auch noch manchmal. Da kann man schon die Kontrolle verlieren...
Aber, das scheint eine neue Eigenschaft an mir zu sein, bin ich abgeschweift: stat. Aufenthalt während Ausschleichen der Medis.
Du meinst, ich solle am Anfang auf Stat. gehen. Da denke ich anders. Ich will meinen Aufenthalt so kurz wie möglich halten (ach, was, ehrlich???:p)und erst dann gehen, wenn es wirklich notwendig ist. Und ich denke, daß dieser Fall erst eintritt, wenn ein Teil der Medis schon fast ganz abgesetzt ist. In dieser Zeit ist die Gefahr, noch schwerer depr. zu werden wohl am höchsten.

Eigentlich ist es so, daß ich in der Realität ein sehr stiller Mensch bin. Hier schreibe ich wie eine Verrückte, geradezu so viel, wie ich normalerweise nicht rede... Auf Stat. müssen sie mich direkt ansprechen, sonst rede ich eine gewisse Zeit lang überhaupt nicht. Bin stumm.

Liebe Grüße, Birgit, ich freue mich, wenn ich was von Dir höre
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
Faustus
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Re: Depressionen, die nicht mehr mit Medis behandelt werden können

Beitrag von Faustus »

Liebe Xenia !


Auch an dieser Stelle noch mal danke fuer die beruhigenden Worte an mich und die anderen Teilnehmer. In der Tat machen wir uns Sorgen, wenn wir immer wieder S-Andeutungen hoeren. Klar, die hat jeder mal, aber Du hast einfach schon zu viel in dieser Richtung durchgemacht.

Auch hat mir die Aufschluesselung der "Opferrolle" sehr gut gefallen ! Nun auch den traegen Maulesel des Gefuehls auf den Weg zu bringen, den der Geist schon klar hat, das erfordert Energie ...

Wenn Du z.B. schreibst, dass Du meinst keinen Partner zu bekommen weil Du nicht tragbar seiest, dann sehe ich wieder Plan A. Dein Peiniger hat Dir immer wieder eingebleut, dass Du nichts wert bist - dem Diktator Depression kommt genau dieses gerade recht. Welch ein Luftschloss ! Warum solltest Du nicht liebenswert sein ?

Ich freue mich, dass es Dir momentan wieder besser geht ... hoffentlich ist das der Anfang vom ... Neuanfang !


Alles Gute,


Faustus, der ab morgen ein paar Tage nicht erreichbar ist
Xenia
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Re: Depressionen, die nicht mehr mit Medis behandelt werden können

Beitrag von Xenia »

Lieber Faustus,
jetzt nachdem ich wieder zu Hause bin (war mit meiner Freundin im Biergarten)hat mich wieder diese allumfassende Traurigkeit in den Würgegriff genommen. Als ich vorhin wegging, nachdem ich gelesen hatte, daß Tina sich Hilfe holt, war ich stolz auf mich, weil ich dachte, daß ich ihr letztendlich mit meinen tollen therapeutischen Sätzen den Anstoß dazu gegeben habe. Wahrscheinlich war das wieder einmal ein bißchen größenwahnsinnig von mir. Und dadurch, daß ich mir ernsthaft Gedanken über das S.-Thema gemacht habe, ist das natürlich auch wieder näher an mich herangerückt. Diese Sehnsucht, jede Faser meines Körpers sehnt sich danach, sich aufzulösen. Ich bin mutlos und schwach, schaffe nichts. Meine Träume konnte ich nicht verwirklichen.
Ja, Ihr schreibt von Neuanfang.... Ich habe das Wort "Neuanfang" aus meinem Wortschatz gestrichen. Es waren zu viele, die ich machen mußte.
Als ich Tina vorhin helfen wollte, habe ich mal wieder gemerkt, daß der Bereich Psychologie doch das richtige für mich ist. Nein, Ihr braucht nicht über mich lachen, dieser Wunsch ist nicht daraus entstanden, daß ich selbst so viel Therapieerfahrung habe oder weil ich selbst Psychotherapeutin werden will.
Ich habe einfach einige Charakterstärken, die in diesem Bereich sehr vorteilhaft sind. Hinzu kommt mein vollständiges Jura-Studium, wo "nur" das Staatsexamen fehlt, weil ich zu der Zeit krank wurde. Mein Wahlbereich war damals das Strafrecht. Derzeit arbeite ich bei einer Fachanwältin für Strafrecht. Ich möchte gerne im forensischen Psychologie-Bereich arbeiten. Das ist dann die Arbeit im Bereich der Psychiatrie, in der Straftäter untergebracht sind. Ich will aber nicht als Therapeutin arbeiten, sondern in der Forschung, genauer gesagt in der Therapieforschung im forensischen Bereich. Ich kriege durch meine Arbeit viel mit und mache mir so meine Gedanken. Wie z.B. über die Opferrolle.
Ich habe meinen Plan mit einigen Profis besprochen (Prof. f. Psychiatrie, Prof. f. Psychologie, Abteilungsleiterin der forensischen Abteilung der hiesigen Uni-Psychiatrie), die mich alle in meinem Wunsch unterstützt haben. Der Psychologie-Prof. hat sich sogar für mich eingesetzt, daß ich einen Studienplatz kriege. Psychologie ist ein ZVS-Studium, da werden die Plätze zentral für ganz D vergeben. Ich habe 1990 (!) Abi gemacht. Damals hatte ich nicht die Einsicht, krank zu sein und habe eine dementsprechend schlechte Note. Ich habe mein Jura-Studium durchgezogen trotz Krankheit und einem Psychopathen, bis ich aufgeben mußte. Es war geplant, daß ich nach einem Semester oder so wieder einsteige. Das Studentensekretariat hat mir dringend geraten, mich nicht zu exmatrikulieren, da ich dann keine Studienplatzgarantie mehr hätte. Also ließ ich mich für insgesamt sechs Semester beurlauben wegen Krankheit. Naja, diese Urlaubssemester zählen für die beschissene zvs nicht als Wartesemester, mit Wartesemestern erhöht man die Chance auf einen Studienplatz. Für die bin ich eine "Bummelstudentin". Ich habe daher keinen Studienplatz gekriegt. Der Prof. hat nochmal alles mögliche versucht, hat aber auch nicht geklappt. Ich habe e-mails an verschiedene Unis geschickt mit meinen Qualifikationen und meinem Wunsch, einen Platz zu bekommen.
Ich hätte niemals gedacht, Antwort zu bekommen. Aber mehrere Unis haben mich angerufen um mir mitzuteilen, wie leid es ihnen tut, zu sehen, wie qualifiziert und motiviert bin und mir trotzdem keinen Platz geben zu dürfen wegen der zvs. Ich weiß gar nicht, wieso ich jetzt bei diesem Thema angelangt bin. Egal.
Auf jeden Fall ist es so, daß ich mich wirklich darüber freue, wenn ich Menschen irgendwie weiterhelfen kann (im Rahmen meiner Möglichkeiten). Warum soll ich denn die Erfahrungen, die ich machen mußte, nicht nutzen?
Mit der Studienplatzablehnung fing meine ganze derzeitige Misere an. Das war Anfang September. Ich werde mich für diesen Winter natürlich wieder bewerben, aber die Chancen stehen nach wie vor schlecht. Ich müßte meinen Studienplatz einklagen. Würde ich sofort tun, da gibt es aber ein Problem: ich habe keine Kohle dafür.
Wieder ein Lebenstraum, den ich abhaken kann... Mein Jura-Ziel (Tätigkeit im strafrechtlichen Bereich) mußte ich ja auch an den Nagel hängen. Ach, immer wieder neu orientieren, das ist zum kotzen. Da habe ich keinen Bock drauf, das könnt Ihr mir glauben.
Jetzt sitze ich hier und sehe in die (natürlich depr. gefärbte) Zukunft. Da sehe ich mich dann in meinem Büro sitzen als "Rechtsanwaltsfachangestellte". Vollkommen überqualifiziert und unglücklich (obwohl das Klima in der Kanzlei super ist). So soll ich die nächsten 30 Jahre verbringen? Mir laufen schon die Tränen. Ich hätte vieles machen können aus meinem Leben.
In diesem Sinne, gute Nacht
Xenia
Faustus, viel Spaß beim "weg sein".
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
Faustus
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Re: Depressionen, die nicht mehr mit Medis behandelt werden können

Beitrag von Faustus »

Liebe Xenia,

ich bin zufaellig nochmal drin, wie im anderen Thread schon beschrieben.

Ich kann nicht viel mehr sagen, ausser, dass es so viele Moeglichkeiten fuer Dich gibt ! Du hast Tina geholfen, und wenn Du Deinen Job verwirklichst, ist vielen geholfen !

Es liegt nicht nur an der "Kohle" - klar, Du bist verschuldet, aber kein Geld der Welt rechtfertigt Dein Ableben. Eher wuerde ich ableben als Dein Ableben zulassen. Sorry, ich bin nicht ganz zurechnungsfaehig, muesste laengst zuhause im Bett sein. Aber ich empfinde es so, rein gefuehlsmaessig.

Ich moechte nicht, dass ich Dich verliere. Du hast mich angemailt, weil wir Parallelen gefunden haben !

Ach, was soll ich noch schreiben. Jedes Wort koennte falsch sein ... sch**** Depression !

Ich drueck Dich ! Auf dass Dein GEFUEHL die Kurve kriegt !!!

Hey, ich drueck Dich nochmal ... weil es mir so leid tut.

Was mein "weg sein" betrifft - es faellt mir nicht leicht. Ich habe einen neuen Bekannten getroffen - uebrigens auch im Internet - der wie ich leidenschaftlicher Sterngucker ist. Und wir haben diesen Termin schon lange vereinbart, was seltenes ... die Sonnenfinsternnis in Schottland. Ich raffe mich dazu auf, obwohl mir auch nicht danach ist. Um eine Antenne ins _LEBEN!!!_ aufrechtzuerhalten ...


Hoffentlich hast Du auch solche Antennen und hoffentlich kannst Du sie bald ausfahren !!! Um zurueckzufinden,

in die Welt,

in das _wirkliche_ Leben,

zum _inneren Kind_,

zu DIR SELBST, EINER LIEBENS(!!!)WERTEN(!!!) PERSON, die nur eine dumme, dumme Krankheit hat, die mit _VIEL_ _KRAFT_ _HEILBAR_ (!!!) ist !!!


Ich drueck Dich ...



J. alias Faustus !!!
Xenia
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Re: Depressionen, die nicht mehr mit Medis behandelt werden können

Beitrag von Xenia »

Lieber Faustus,
ich habe Dir schon ausführlicher in "hoffnungslos" ausführlicher geschrieben, muß jetzt mal demnächst anfangen, zumindest äußerlich arbeitsfähig zu werden.
Grüße Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
albert
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Re: Depressionen, die nicht mehr mit Medis behandelt werden können

Beitrag von albert »

Hallo Xenia,
zu deinem Text möchte ich Folgendes sagen:
die zwei Modelle und ihr Unterschied sehe ich als einen ersten Schritt, um die Statik des ersten Schritts zu verlassen. Das zweite Modell heißt Bewegung, aber Bewegung wohin?
Damit habe ich deinen Text behandelt. Aber ich kann nicht dabei stehen bleiben.
In scharfem Kontrast dazu steht der Inhalt deiner Postings. Ich bin versucht, diesen Inhalt als die "schwarze Sicht" zu bezeichnen, die über alles negative Betrachtungsweise des depressiven Menschen. Mit Trostworten kann ich dabei nur vorübergehend helfen. Denn am nächsten Tag wird die "schwarze Sicht" wieder zum Vorschein kommen - bis hin zu deutlich geäußerten Selbstmordgedanken. So geht das nicht.
Ich versetze mich mal zur Verdeutlichung in die gleiche Haltung und schreibe:
Da sehe ich meinen Körper an, die Operationsnarben vom Leistenbruch auf dem Leib und von der Strumektomie am Hals, die kahle Stelle auf dem Hinterkopf, die Asymmetrien im Gesicht und die gebückte Haltung.
Danach folgen die bekannten Muster, je nach Haltung positiv oder negativ, das erspare ich mir hier. Es wurde hier ja schon mehr als genug beschrieben.
Stattdessen erstelle ich mir eine Positivliste, die enthält:
Ich kann flüssig schreiben, erfasse Sachverhalte schnell, arbeite zuverlässig ohne zu klagen und mit hoher Konzentration.
Trifft das auch auf dich zu? Kannst du noch mehr Positives von dir aufzählen?
Bin ich negativ eingestellt, brauche ich:
Eine gründliche Verhaltenstherapie, am Besten unter Anleitung. Gibt es die Möglichkeit dazu in der Klinik?
Dazu die Bearbeitung der Verletzungen unter Führung von erfahrenen Therapeuten; ich hoffe, dass du dies in der Klinik erhalten kannst.
Die anderen Dinge, wie die verpassten Gelegenheiten in der Berufsausbildung und
beruflichen Arbeit kenne ich selbst zur Genüge. Ich arbeite auch unter meiner Qualifikation. Heute kann ich damit leben, weil ich gelernt habe, mit Verletzungen umzugehen, egal ob das unpassende Bemerkungen aus der Familie und dem sonstigen Umfeld sind, oder ob das handfeste Benachteiligungen bei der Arbeit sind, spürbar im Einkommen. Und doch:
es gibt Möglichkeiten trotz aller Hindernisse, ich habe selbst nur zu lange auf die Steine gestarrt, die auf meinem Weg liegen, aber der begehbare Rasen außen um die Steine herum, den hatte ich nicht beachtet.
Du gibst hier gerne Hilfe an andere, welche gefährdet sind. Aber denk auch an dich selber! Menschen, die S... postings schreiben, brauchen dringend Hilfe; aber solche Postings werden zu Recht gelöscht. Ich kann mir vorstellen, dass das Schreiben und Beschreiben solcher Gedanken erleichternd sein kann, aber es kann auch andersrum ausgehen als ein sich Hineinsteigern mit dem Punkt für immer. Das ist nicht gewünscht, von niemandem hier.
Wenn es dir helfen kann, dann bin ich bereit, solche S...Schreiben über meine Emailadresse zu empfangen. Ich denke, dass ich stabil genug bin, um das zu verkraften. Oder hast du dir die Nummer der Telefonseelsorge notiert?
Wenn das alles nicht in deinen Gedanken ist, dann beschreibe uns doch bitte, wie du negative Gedanken loswerden kannst. Kannst du dich mit dem Gedanken daran anfreunden? Nimm mir das bitte nicht übel, aber das sind meine Gedanken und Vorschläge zu deiner Situation.
Dein Text mit den zwei Modellen ist ja gut, wie oben erwähnt, sehe ich darin einen ersten Schritt. Bleib aber bitte nicht stehen, sondern tue den zweiten Schritt. Es muss nicht schnell sein, du kannst dir einiges vorher überlegen, auch hier in deinen Postings im Forum, sogar gründlich, und du kannst diesen zweiten Schritt langsam tun, aber mach ihn! Eine Bitte:
Kannst du den zweiten Schritt auch so ausführlich beschreiben wie den ersten?
Worin könnte dieser zweite Schritt bestehen?
Ich werde auch weiterhin auf deine Postings in den anderen Threads nicht antworten, denn Trostworte verschicke ich nicht.
Ich sende dir Kraft.
Mit herzlichen Grüßen
Albert
Xenia
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Re: Depressionen, die nicht mehr mit Medis behandelt werden können

Beitrag von Xenia »

Hallo Albert,
ich habe eine Bitte an Dich:
erkläre mir doch bitte in einfachen Sätzen, was Du von mir erwartest.
Ich kann Deine Forderungen an mich nicht richtig verstehen, in dem Sinne, daß ich nicht weiß, was die Frage ist.
Liegt vielleicht daran, daß ich müde bin, zum anderen auch an der allgemeinen Reaktion auf mein Posting von gestern.
Ich habe jetzt nicht alle Postings zwischen uns gelesen, aber habe ich Dich um trostspendende Worte gebeten? Vielleicht habe ich mal geschrieben, daß Deine Worte mich trösten, was aber nicht heißt, daß ich von Dir tröstende Worte hören will und sonst nichts.
Also:
wie lauten die Fragen, auf die ich antworten soll?
Du schreibst, ich gebe gerne Hilfe denjenigen, die gefährdet sind. Ist das so zu verstehen, daß das schlecht ist und ich es nicht tun soll, oder daß es gut ist? Oder meinst Du, ich möchte mich hier aufspielen, als diejenige, die allen helfen kann? Nein, so ist das nicht. Aber ich habe aus den verschiedenen Reaktionen heute gelernt und werde weder meine Gedanken beschreiben, noch auf andere Menschen mit diesen Gedanken eingehen. Wird wohl besser sein.

>Wenn das alles nicht in deinen Gedanken ist, dann beschreibe uns doch bitte, wie du negative Gedanken loswerden kannst.>

Wieso sollte ich das tun? Ich habe meine Strategien, wie ich sie loswerden kann, die ich auch fleißig anwende. Außerdem habe ich mindestens zweimal geschrieben, daß ich am Leben bleiben werde und mir rechtzeitig Hilfe holen werde.

>Stattdessen erstelle ich mir eine Positivliste, die enthält:
Ich kann flüssig schreiben, erfasse Sachverhalte schnell, arbeite zuverlässig ohne zu klagen und mit hoher Konzentration.
Trifft das auch auf dich zu? Kannst du noch mehr Positives von dir aufzählen?
Bin ich negativ eingestellt, brauche ich:
Eine gründliche Verhaltenstherapie, am Besten unter Anleitung. Gibt es die Möglichkeit dazu in der Klinik?
Dazu die Bearbeitung der Verletzungen unter Führung von erfahrenen Therapeuten; ich hoffe, dass du dies in der Klinik erhalten kannst.>

Ich verstehe nicht, was Du mir damit sagen willst.

Nimm' es bitte nicht persönlich, aber ich bitte um Aufklärung. Ich kann Dir halt nicht folgen.
Grüße, Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




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albert
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Re: Depressionen, die nicht mehr mit Medis behandelt werden können

Beitrag von albert »

Hallo Xenia,
ich will schnell antworten das Nötigste:
es ist schon okay, dass du anderen helfen willst, dagegen ist nichts einzuwenden, aber vergiss dich selber nicht darüber. Es ist mir gestern im Laufe des Tages aufgefallen, dass du eine schwarze Sicht mit dir trägst, nach außen die Arbeit tust; das sind bekannte Muster des depressiven Menschen. Meine Fragen zielen dahin, dir einiges davon bewusst zu machen. Du hast mich nach der Rezension deines Textes gefragt; aber ich kann dabei nicht stehen bleiben.
Du musst nicht alle Fragen beantworten, vielleicht ist jetzt nicht die Zeit dazu und morgen oder übermorgen wird ein besserer Tag sein.
Also lass dir damit Zeit und nimm dir Zeit dafür, soviel du brauchst.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende.
Herzliche Grüße
Albert
Xenia
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Re: Depressionen, die nicht mehr mit Medis behandelt werden können

Beitrag von Xenia »

Lieber Albert,
es ist schon richtig, nach außen hin tue ich meine Arbeit, funktioniere. Aber in meinem Inneren sieht es ganz anders aus, mein Inneres kennt niemand, noch nicht einmal kenne es vollständig. WEil ich irgendwann in der Kindheit beschlossen habe, nichts mehr nach außen durchdringen zu lassen. Ich bin eine perfekte Schauspielerin, das Problem ist jedoch, daß ich nicht mehr die Oberhand darüber habe, wer gerade "aktuell" ist...

Und manchmal rutscht dann doch was aus meinem Inneren raus, was ich nicht will und mich eine Zeit später auch nicht mehr erinnere, was es war. So wie gestern halt. Mehr kann ich momentan nicht schreiben, fahre gleich ein bißchen in den Schwarzwald und treffe mich mit einer Freundin.
Schönen Tag noch, Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




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albert
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Re: Depressionen, die nicht mehr mit Medis behandelt werden können

Beitrag von albert »

Hallo Xenia,
ich grüße dich aus dem Schwarzwald. Heute Nachmittag war ich mit meinem Fischerfreund dort an unserer Strecke. Die grüne Talwiese mit dem Bergwald zu beiden Seiten gibt mir ein angenehmes Empfinden - weil für meine Vorfahren die Savanne das bevorzugte Jagdrevier war - so ist das angenehme Empfinden auf der Talwiese mir angeboren und unbewusst verankert. Ich schwang meine Leine und erinnerte mich an die fleißigen Übungen zur Koordination von beiden Armen und Händen und dass ich sicher auch nachts im Schlaf weitergeübt hatte - tief im Unterbewusstsein. So laufen 80 % der Vorgänge im menschlichen Gehirn unbewusst ab. Es hatte mich viel Mühe und Anstrengung über Jahre hinweg gekostet, eine tragfähige Verbindung zwischen Bewusstsein und unbewusstem Erleben herzustellen. Das unerwartete und plötzliche Erscheinen von Gefühlsausbrüchen, will sagen das Auftauchen von unbewussten Inhalten, kommt mir heute vor wie ein Vulkanausbruch: unkontrollierbar und zerstörerisch. Es war ein wichtiger Teil meiner Heilung, im Rückblick mutet es mir an wie eine Erlösung, dass ich heute in meinem Unterbewusstsein arbeiten und hin zu den erwünschten Zuständen steuern kann. Ich war früher sehr verschlossen, konnte mich nicht artikulieren. Das ist heute anders. Es heißt auf Menschen zugehen und es gab einen wichtigen Nebeneffekt der Depression: der Aufbau einer Fassade, einer Maske. Das ist sehr widersprüchlich gegenüber meinem Wunsch nach Wahrheit. Aber ich muss mir auch vorstellen, dass es oft Zeit braucht, um eine Wahrheit gut zu formulieren, manchmal muss ich auch einen guten Zeitpunkt für die Präsentation abwarten und dann ist es auch mal gut, die Wahrheit zu verkleiden, z. B. in eine Bildergeschichte.
Herzliche Grüße
Albert
Xenia
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Registriert: 20. Apr 2003, 12:31

Grüße aus'm Schwarzwald

Beitrag von Xenia »

Hallo Albert,
Du warst gestern auch im Schwarzwald? Wo denn? Ich war ja auch, hatte ich ja angekündigt, oben.

Ich war in der Villinger Gegend, habe ich mit einer neuen Freundin getroffen, die ich im Internet vor einiger Zeit kennengelernt habe. Wir haben uns das erste Mal gesehen, das war schon aufregend irgendwie, als ich mit dem Zug hochgefahren bin... Es war ganz toll, um 10.00 Uhr bin ich dort angekommen und um 21.00 Uhr haben wir uns wieder getrennt. Fast den ganzen Tag waren wir in der Natur unterwegs und ich habe schon lange nicht mehr so viel gelacht wie gestern. Vor allem war es schön, mit jemandem unterwegs zu sein, mit der ich über bestimmte (nicht-psycho) Themen diskutieren konnte, weil sie eben das entsprechende Wissen für die Themen hat wie ich (aus dem Studium).
Es hat mir so wahnsinnig gut getan, mal hier raus zu kommen und den Kopf freizukriegen. Wir werden uns demnächst wieder oben treffen. Wir haben es so gemacht, daß beide eine gewisse Strecke fahren und wir uns dann irgendwo in der Mitte treffen. Mal sehen, wo es das nächste Mal sein wird.
Ich möchte nur fragen. ob es in Ordnung wäre, wenn wir unsere Postings jetzt erstmal so stehen lassen können? Nach dem gestrigen Tag möchte ich erstmal versuchen, mich neu zo ordnen....
Hast Du eigentlich "Beute" gefangen? Hat's geschmeckt??
Liebe Grüße, Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
MissMarple

Re: Depressionen, die nicht mehr mit Medis behandelt werden können

Beitrag von MissMarple »

Hallo xenia,

ich freue mich so für Dich, dass die klare(?) Schwarzwaldluft und die nicht krankheitsbezogenen Gespräche Deine Depressionsschraube endlich ein bißchen nach oben geschraubt haben.

Geniesse dieses Gefühl und konserviere es.

Liebe Grüße

Birgit
albert
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Re: Depressionen, die nicht mehr mit Medis behandelt werden können

Beitrag von albert »

Hallo Xenia,
ich schließe mich Birgit an. Es ist schön, dass du mal rauskommen konntest und etwas ganz anderes hast machen können. So wie du schreibst, hat es dir gut getan. Meinen Glückwunsch!
Ich war gestern nachmittag im Würmtal, das ist in der Nähe von Pforzheim. Aber der Fluss ist dieses Jahr ätzend, weil die maßigen Fische fehlen. Es gibt ja noch mehr Fischspezialisten auf der Erde als nur Angler; letztere haben das Nachsehen. Heute war ich am Rheinstrom, um die Lage zu erkunden, dort werde ich mich künftig mehr aufhalten, um frische Luft zu schnappen und mich an Talwiesen zu erfreuen.
Natürlich können wir die Postings so stehen lassen, wie sie sind. Ich habe damit keine Eile.
Ich wünsch dir einen guten Wochenanfang und sende
herzliche Grüße
Albert
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