Wirkungsverlust von Trevilor ?

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silvermoon
Beiträge: 47
Registriert: 18. Sep 2004, 07:38

Wirkungsverlust von Trevilor ?

Beitrag von silvermoon »

Guten Morgen,
ich nehme seit 4 Monaten Trevilor 150 mg retard gegen Depressionen. Bis vor ein paar Wochen ging es mir psychisch sehr gut damit, dass einzige was nicht so schön war, war die dauernde Müdigkeit. Jedenfalls war ich entspannt, konnte mit Problemen gut umgehen, war auf der Arbeit konzentriert und mit Spaß dabei, hatte keine Grübelneigungen, konnte mich wunderbar mit mir selbst beschäftigen und war einfach rundrum zufrieden.
Seit 3 - 4 Wochen merke ich irgendwie eine Veränderung meines Zustandes. Ich habe oft eine Enge in der Brust, als würde ein Stein auf meiner Brust liegen, ich bin oft nervös bzw. hibbelig sodass ich keine Ruhe finde, um ein Buch zu lesen und mich damit zu beschäftigen. Was mich auch sehr lähmt ist diese dauernde Müdigkeit, obwohl ich nachts gut schlafe. Manchmal bin ich tagsüber so erschöpft, dass ich mich hinlegen muss.
Seit ein paar Tagen habe ich leichtes Bauchweh und weniger Appetit. Solche Symptome kenne ich aus meinen depressiven Phasen, aber jetzt nehme ich doch Medikamente dagegen. Kennt das jemand von euch, dass die Symptome zurückkehren, trotz Medis? Manchmal kam mir schon der Gedanke, ob das Trevilor nie richtig gewirkt hat. Gibt es sowas? Oder kann ein Medi erst wirken und auf einmal nicht mehr?
Ich freue mich über jede Antwort, ich bin z.Z. sehr am grübeln über meinen Zustand.
Viele Grüße
silvermoon
DepriXX
Beiträge: 1498
Registriert: 5. Feb 2004, 10:57

Re: Wirkungsverlust von Trevilor ?

Beitrag von DepriXX »

hallo siver,

auch wenn du ein ad nimmst, so heisst das noch lange nicht, das du immer gleich gut drauf bist! es können genauso schwankungen im befinden auftreten.

es kann auch sein, das dein ad bei dir nicht mehr so wirkt, du solltest das beobachten und deinen psychiater fragen. es kann auch eine psychotherapie unterstützend helfen.

denn nur ein ad nehmen, das reicht nicht aus.
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



Moonlight77
Beiträge: 30
Registriert: 19. Sep 2004, 13:37

Re: Wirkungsverlust von Trevilor ?

Beitrag von Moonlight77 »

Hey Silvermoon.
Ich nehme auch trevilor retard, seit etwa 3 Monaten. Erst habe ich 150 mg genommen, war davon aber dauernd total aufgeputscht, hatte Schweißausbrüche, Zittern und Schwindel. Das kam aber erst nach etwa 5 Wochen. Mein Therapeutin meinte, wir sollten die Dosis halbieren. Und seitdem nehme ich 75 mg und damit fühle ich mich "normal"! Ich sage absichtlich nicht "super" oder "gut", weil das ja keine Glückspille ist. Ich habe normale Stimmungsschwankungen, bin auch mal traurig oder glücklich. Und das ist gut so, denn davor dachte ich, ich hätte überhaupt keine Gefühle mehr, das ist ja oft so während einer Depression.
Bist du denn in psychotherapeutischer Behandlung? Weißt du, die Medis nehmen dir ja deine Probleme nicht, sie sind ja sozusagen nur "Schwimmflügel", bis du selber wieder schwimmen kannst.Das wurde mir in der Klinik, in der ich vor kurzem war, gesagt. Was ich aber noch sagen wollte: ein AD kann nicht auf einmal aufhören zu wirken und es ist auch nicht so, daß der Körper sich an die Dosis gewöhnt und immer mehr braucht. Es sollte nur eine gewisse Menge im Blutspiegel vorhanden sein, und da jeder Mensch anders verstoffwechselt, kann die Dosis bei jedem variieren. Wurde mir auch in der Klinik vom Professor erzählt. Dann muß es ja stimmen. Aber es kann schon sein, daß ein Medikament nicht wirkt, bei den Antidepressiva gibt es ja zig verschiedene Gruppen, jede wirkt auf andere Weise. Trevilor ist mein viertes. Aber wenn es dir erst gut ging damit, und du sagtest ja, du mußtest nicht mehr grübeln, glaube ich nicht, daß du wechseln mußt.
Drück dir jedenfalls die Daumen!

diana
silvermoon
Beiträge: 47
Registriert: 18. Sep 2004, 07:38

Re: Wirkungsverlust von Trevilor ?

Beitrag von silvermoon »

Hallo Diana,
danke für deine Antwort, habe mich sehr gefreut und was du schreibst beruhigt mich ein wenig.
Nein, ich bin nicht in psychotherapeutischer Behandlung. Ich hatte vor ca. 3,5 Jahren meine erste depressive Episode und hatte damals dann ein Verhaltenstherapie gemacht. Diese hat mir auch überwiegend gut getan. Nach meiner letzten depressiven Episode vor 5 Monaten dachte ich, es geht diesmal auch ohne Therapie.Ich bin mir eh unsicher, ob ich z.Zeit eine genehmigt bekommen würde, da die Beendigung meiner ersten Therapie erst 1,5 Jahre zurück liegt. Auch muss ich gestehen, dass ich nicht wirklich bereit bin wieder eine Therapie zu machen. Alle Ärzte die sich während meiner Depressionen mit mir beschäftigt haben, sind der Meinung, es gibt keinen greifbaren Auslöser für meine Depressionen, also ich habe eine endogene Depression. Ich selbst konnte auch nie Auslöser oder schwerwiegende Probleme für eine Depression feststellen. Die damalige Therapie hat mir gut getan, insofern dass ich über alles reden konnte, was mich bewegt und mir schwierigkeiten macht.
Das es auch mit den Tabletten gute und schlechte Phasen gibt, habe ich verstanden, ich muss nur noch lernen mit den schlechten besser umzugehen. Ich hoffe, es wird mir gelingen. Mit meiner Psychiaterin rede ich ja auch darüber, da habe ich auch immer genug Zeit darüber zu sprechen.Ich versuche es ab heute mit 75 mg Trevilor, vielleicht komme ich mit dieser Dosis besser zurecht.
Liebe Grüsse
silvermoon
Moonlight77
Beiträge: 30
Registriert: 19. Sep 2004, 13:37

Re: Wirkungsverlust von Trevilor ?

Beitrag von Moonlight77 »

Guten Morgen, silvermoon!
Kannst du eigentlich gut schlafen unter Trevilor? Weil die letzte Nachricht mitten in der Nacht geschrieben wurde...
Hast du etwa alleine auf 75 mg reduziert? Wie geht es dir damit? Fühlst du dich eigentlich so, daß du denkst, das Medikament "fängt dich nicht auf"? Dann kann das ja sein, das Trevilor nicht wirklich das richtige ist. Hat deine Psychiaterin denn schon mal mit dir über eine Kombination geredet? Bei mir ist es so, daß ich abends noch Tolvin, ein tetrazyklisches AD, was etwas sediert, nehme. Mit den beiden komme ich bestens klar und habe seit dem auch nicht mehr zugenommen, sondern abgenommen...
Vielleicht bekommst du einen Klinikaufenthalt von der Krankenkasse genehmigt, hast du darüber schon mal nachgedacht? Auch wenn du nciht wirklich zu einer therapie bereit bist, ist es doch so, daß man dich in so einer Klinik auch körperlich völlig auf den Kopf stellt! Das war zumindest bei mir so. Dort wurde ich ja endlich auf das richtige eingestellt, nach drei Fehlschlägen und zwei Jahren echter Dunkelheit!!
Glaube in deinem Schreiben ziemliche Unsicherheit rauszuhören, du weißt nicht, was du tun sollst. Du machst ja aber schon ne ganze Menge, wenn du dich hier im Forum aufhälst. Ich drück dir feste die Daumen.
Liebe Grüße,
moonlight77
silvermoon
Beiträge: 47
Registriert: 18. Sep 2004, 07:38

Re: Wirkungsverlust von Trevilor ?

Beitrag von silvermoon »

Hallo Diana,
danke für deine Antwort. Doch, ich kann gut schlafen mit Trevilor. Wenn mich etwas sehr beschäftigt, dann kann es sein, dass ich mitten in der Nacht aufwache und absolut nicht mehr schlafen kann. Die vorletzte Nacht war so eine. Da gab es am Wochenende schlimme Probleme mit meinen Eltern, und die haben mich sehr beschäftigt. Aber zum Glück kommen solche Nächte nicht oft vor ( in den letzten 4 Monaten hatte ich 2 durchwachte Nächte).
Jetzt wegen der Reduktion von Trevilor von 150 auf 75 mg. Das war natürlich so mit meiner Psychiaterin besprochen, alleine experimentiere ich nicht herum. Allerdings rief ich gestern früh meine Ärztin an, und erzählte ihr von meinen momentanen Problemen und meinem Befinden, und dass ich jetzt bedenken habe zu reduzieren. Das Gespräch hat mir echt gut getan und wir haben beschlossen vorerst bei 150 mg zu bleiben. In 3 Wochen bin ich wieder bei ihr, da bereden wir noch mal die Dosis. Ich hoffe, dass sich mein Zustand wieder stabilisiert, jedenfalls merke ich heute das ich mich besser fühle. Ich arbeite an mir!
Alles Gute für dich
Liebe Grüße von
silvermoon
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