Wer hat schon Bekanntschaft gemacht mit Sertralin(Gladem,Tresleen,Zoloft), wie wars?

Rudi2
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Wer hat schon Bekanntschaft gemacht mit Sertralin(Gladem,Tresleen,Zoloft), wie wars?

Beitrag von Rudi2 »

Hab festgestellt daß SSRIs bei mir am besten wirken und auch am besten verträglich sind, mit einer Ausnahme: sexuelle Nebenwirkungen persistieren leider über die gesamte Einnahmedauer. da gabs bis jetzt wenig Unterschiede zw.Paroxetin, Fluoxetin und Citalopram. So hat mir denn die liebe Neurologin heute mal sertralin aufgeschrieben,eben weil ich bisher nur mit SSRIs Erfolge hatte.(Ausnahme MAO-Hemmer Moclobemid kommt für mich nicht in Frage, weil ich Käse über alles liebe und auf das eine oder andere Bierchen auch sicher nicht verzichten werde). edronax nicht vertragen,Stablon so gut wie nix gebracht,etc....
Noch ein andere Medi dazuschmeissen möcht ich eigentlich auch nicht (Viagra,Bupropion,etc.)weil ich auf NW doch sehr sensibel reagiere. Obwohl man natürlich persönl.Wirkungen und NW nur sehr bedingt auf andere Personen übertragen kann, wäre ich aber dennoch sehr an euren Erfahrungen mit Sertralin interessiert, besonderes von denjenigen unter euch die schon versch.andere SSRI genommen haben. danke einstweilen und machts gut!
lg rudi
amanita
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Re: Wer hat schon Bekanntschaft gemacht mit Sertralin(Gladem,Tresleen,Zoloft), wie wars?

Beitrag von amanita »

lieber rudi!
ich habe letzten dezember sertralin genommen und musste es wegen der nebenwirkungen absetzen.
unter anderem bekam ich sehr hohen blutdruck und eine abnorm starke periodenblutung (ist ja zum glück bei dir nicht zu erwarten:-))...wäre wegen der nebenwirkungen fast im krankenhaus gelandet...ausserdem bemerkte ich eine ausgeprägte libidoverminderung.

ich wünsche dir viel glück und keine nebenwirkungen,

alles liebe

michaela
N8falke
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Re: Wer hat schon Bekanntschaft gemacht mit Sertralin(Gladem,Tresleen,Zoloft), wie wars?

Beitrag von N8falke »

Hallo Rudi,

ich habe zuletzt einige Wochen Zoloft genommen, allerdings auch mit den von Dir beschriebenen Nebenwirkungen sexueller Art.

Andere Nebenwirkungen hatte ich zwar überhaupt nicht, dafür aber auch keine nennenswerte positive Wirkung, so dass ich es jetzt mit dem MAO-Hemmer Moclobemid versuchen werde.

Bei den neueren reversiblen MAO sind übrigens keine besonderen Diätvorschriften einzuhalten.
Allenfalls tyraminhaltige Lebensmittel wie reifen Käse und Rotwein in GROSSEN MENGEN sollte man vermeiden.

Und mit Alkohol zu den AD sollte man es ja eh nicht übertreiben.

Gruß
N8falke
Flachlandtiroler
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Re: Wer hat schon Bekanntschaft gemacht mit Sertralin(Gladem,Tresleen,Zoloft), wie wa

Beitrag von Flachlandtiroler »

Hallo

Ich habe zwei Jahre lang Sertralin (Zoloft) genommen. Zuerst hab ich keine Wirkung verspürt, bzw. nur Nebenwirkungen wie Schweißausbrüche und ein hoher Puls. Nach Erhöhung der Dosis (100mg) hatte ich dann tatsächlich kurze Phasen in denen ich nicht depressiv war. Leider zu selten, so einen Tag pro Woche. Vorsicht: Die Versuchung ist groß, die Wirkung durch Trinken von Alkohol zu verstärken!
DepriXX
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Re: Wer hat schon Bekanntschaft gemacht mit Sertralin(Gladem,Tresleen,Zoloft), wie wa

Beitrag von DepriXX »

hallo,

zoloft habe ich auch 7 wochen genommen, hatte keine nebenwirkung und auch keine wirkung.
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



Flachlandtiroler
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Re: Wer hat schon Bekanntschaft gemacht mit Sertralin(Gladem,Tresleen,Zoloft), wie wa

Beitrag von Flachlandtiroler »

Welche Dosis hattest du? 50 mg? Ich hab mal gelesen, dass dies eigentlich nur die Startdosis ist zur Eingewöhnung, und dass bei den meisten Patienten die Dosis im Folgenden erhöht werden sollte um Wirkung zu erzielen.
DepriXX
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Re: Wer hat schon Bekanntschaft gemacht mit Sertralin(Gladem,Tresleen,Zoloft), wie wa

Beitrag von DepriXX »

die ist auch erhöht worden, aber ich habe auch andere medis ausprobiert und bin nun bei
solvex, seit 4 tagen.
die ads werden ja soweit ich weiss, nach der einschleichphase eh erhöht.
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



Rudi2
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Re: Wer hat schon Bekanntschaft gemacht mit Sertralin(Gladem,Tresleen,Zoloft), wie wars?

Beitrag von Rudi2 »

Hallo Leute,
Danke erstmal für eure Antworten. Ich nehm jetzt seit 5 Tagen Sertralin und zwar nur 25mg, weil ich 1)die NW minimal halten will
und 2)"nur" leichte bis mittelschwere Depris habe, dafür aber permanent (Dysthymie). Hab früher jahrelang Paroxetin genommen, auch nur 10 mg und bin damit ganz gut zurecht gekommen außer dem fehlenden Lustgefühl. Beim Sertralin (wie seinerzeit beim Paroxetin-Einschleichen auch)merke ich momentan eine leichte Verschlechterung meiner psychischen verfassung.Körperl.NW hab ich:gelegentliche Übelkeit(aushaltbar),Müdigkeit und leichte Schlafprobleme(auch nicht weiter schlimm). ABER:Volle Libido,juhuu! Leichte Ejakulationsverzögerung ist mir eigentlich wurscht solang ich wenigstens normale Lustgefühle hab! Jetzt brauchts nur noch zu wirken anfangen,aber bei einer halben Tabl. werde ich wohl etwas Geduld aufbringen müssen.Naja,seit 6 Monaten probier ich jetzt ein Medi nach dem anderen,also in Geduld bin ich wahrscheinlich eh nicht so schlecht.
lg an alle, rudi
Flachlandtiroler
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Re: Wer hat schon Bekanntschaft gemacht mit Sertralin(Gladem,Tresleen,Zoloft), wie wa

Beitrag von Flachlandtiroler »

Hi Rudi
wieso hattest du das Paroxetin denn abgesetzt, wenn du damit gut zurechtgekommen bist?
25 mg Zoloft ist natürlich eine geringe Dosis, zumal der Spielraum laut Beipackzettel bei 50- 200 mg liegt. Die Übelkeit hatte ich auch. Vor allem das völlige Auseinanderdriften von Hunger und Appetit fand ich beunruhigend. Ich hatte zwar Hunger, konnte aber keinen Bissen runterkriegen.
Flachlandtiroler
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Re: Wer hat schon Bekanntschaft gemacht mit Sertralin(Gladem,Tresleen,Zoloft), wie wa

Beitrag von Flachlandtiroler »

Produkthaftungsklagen gegen Pfizer
09.08.2004 11:30:00

Der weltgrößte Pharmakonzern Pfizer Inc. wurde von einer Anwaltskanzlei im Namen aller kalifornischen Bürger auf Schadensersatz und Unterlassung verklagt. Demnach habe das Unternehmen die Nutzer seines Antidepressivums Zoloft nicht ausreichend über Risiken bei der Absetzung des Arzneimittels informiert.

Weiss jemand welche Risiken hier genau angesprochen werden?
DepriXX
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Re: Wer hat schon Bekanntschaft gemacht mit Sertralin(Gladem,Tresleen,Zoloft), wie wa

Beitrag von DepriXX »

vielleicht die üblichen absetzerscheinungen, die in fast keinem beipackzettel angesprochen werden? die auch nicht jeder bekommt und wenn dann auch nur einige...
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



artemis
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Re: Wer hat schon Bekanntschaft gemacht mit Sertralin(Gladem,Tresleen,Zoloft), wie wa

Beitrag von artemis »

Hi Rudi,

es ist bestimmt nicht schlecht erstmal mit 25mg Sertralin zu beginnen und zu schauen, was passiert. Erhöhen kann man dann immer noch.

Wenn auch selten, aber gelegentlich reicht die Dosis sogar. Da mußt du mal abwarten. Statistisch sind ab 50mg aufwärts wirksam, aber es gibt auch immer Ausnahmen.

Ich z.B. gehöre scheinbar zu diesen Ausnahmen - 50mg Sertralin fürs Schlimmste und mit 25mg Erhaltungsdosis ging es mir super. Analoge Erfahrung habe ich auch mit Citalopram.

Liebe Grüße von
Arte
Bellasus
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Re: Wer hat schon Bekanntschaft gemacht mit Sertralin(Gladem,Tresleen,Zoloft), wie wars?

Beitrag von Bellasus »

Hallo,

wieder zeigt sich die unterschiedliche Reaktion auf die Medis: Bei Arte reichen 25-50 mg, ich bin erstmalig eine Woche am Stück stabil und funktionsfähig, seit ich vor 10 Tagen auf 150 mg Zoloft erhöht habe. Selbst 100 mg haben mich nicht mehr aus dem Loch geholt. Mit 50 mg bin ich in den letzten Monaten mehrmals ganz schlimm abgestürzt und immer wieder durchgesackt, nichts war zuverlässig.

Nebenwirkungen habe ich gar nicht! Hoffe es bleibt jetzt so gut wie's ist.

Viele Grüße

Annette




www.depressionsliga.de

- Betroffene für Betroffene -
Marta
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Re: Wer hat schon Bekanntschaft gemacht mit Sertralin(Gladem,Tresleen,Zoloft), wie wars?

Beitrag von Marta »

Darf ich fragen, wie's dir mittlerweile mit Sertralin geht? Hab heute dieses Medikament verschrieben bekommen, weil ich bei Paroxetin auch totalen Libidoverlust habe. Effektin hab ich auch nicht vertragen. Ich hoffe, dieses Mittel hat jetzt weniger NW.

Liebe Grüße
Marta
hope
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Re: Wer hat schon Bekanntschaft gemacht mit Sertralin(Gladem,Tresleen,Zoloft), wie wars?

Beitrag von hope »

Hallo,

habe 2 Jahre Paroxetin genommen, mit den beschriebenen Nebenwirkungen...

Nachdem ich abgesetzt habe bekam ich einen Rückfall und nehme jetzt seit einer Woche Zoloft.

Mir geht es gut damit; langsam lassen Übelkeit und Herzrasen nach, die Kopfschmerzen werden hoffentlich auch noch weniger.

Und was die "sexuellen Dysfunktionen" angeht scheint Zoloft keine Nebenwirkungen zu machen.

Viele Grüße, Hope
artemis
Beiträge: 912
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Wer hat schon Bekanntschaft gemacht mit Sertralin(Gladem,Tresleen,Zoloft), wie wa

Beitrag von artemis »

Hi Annette (Bellasus),

da haben wir ja wirklich mal wieder ein Beispiel dafür geliefert, wei unterscheidlich Menschen auf das gleiche Medi reagieren können. Finde ich super gut, daß das hier mal so nahe zusammenstehend rüber kommt.

Hab mal 100mg Zoloft probiert und hatten dann nur noch Probleme mit bsd. nächtlichem Schwitzen und Durchschlafproblemen. Selbst bei 50mg stellten sich langfristig diese Probleme ein, die in Relation zur Wirung für mich unerträglich waren. Mit 25mg hatte ich ausreichend Wirkung und NWs waren erträglich.

Du hast keine Probleme mit NWs und brauchst mehr für eine ausreichende Wirkung. So unterschiedlich kann es eben sein.

Wie schon geschrieben, finde ich es einfach gut, daß sich diese beiden Gegensätze hier mal direkt treffen, denn Ähnliches gilt wahrscheinlich für alle Medies. Der eine kommt mit extrem wenig gut klar, der andere muß an die Oberkannte des "Erlaubten" gehen und die meisten liegen mit dem statistischen Mittel, bei Zoloft 50-100mg, gut. Wegen dieser Spannweite, finde ich es aber auch sinnvoll erst mal mit wenig zu beginnen, zu schauen, wie man das Medie verträgt und dann langsam hochdosieren bis man ausreichend Wirkung hat. So langsam kristallisiert sich für mich aus den vielen Postings zu Medies hier aber auch heraus, daß scheinbar der, der keine/wenig NWs hat letztlich etwas mehr braucht bis die Wirkung ausreicht. Wer keine NWs hat, der kann bestimmt auch etwas schneller hochdosieren, wer heftige hat, muß langsamer machen.

Diese persönliche Überlegung zum Thema Dosis-Nebenwirkungen-Wirkung mußte ich hier noch mal ablassen.

Liebe Grüße an Annette und alle anderen
Arte
C.
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Registriert: 4. Jun 2003, 22:28

Re: Wer hat schon Bekanntschaft gemacht mit Sertralin(Gladem,Tresleen,Zoloft), wie wars?

Beitrag von C. »

diese überlegungen zum thema dosis-NW-wirkung finde ich auch sehr interessant.
was ich nun gar nicht verstehe, ist, wieso viele ärzte felsenfest davon überzeugt sind viel hilft viel und das ist die alleinige wahrheit?
ich habe schon öfter zu hören bekommen, von ärzten, dass keine wirkung eintreten *kann*, wenn man unter der angegebenen wirksamen dosis bleibt (bei zoloft ist glaub ich 50 mg angegeben?). und es also auch gar keinen sinn machen würde es in geringerer dosis damit über längere zeit zu versuchen.
hier lese ich aber ab und an mal das gegenteil.
auch die forschung zu ultra rapid metabolizern gibt mir zu denken. das gegenteil gibt's ja dann offenbar auch. (und vielleicht auch noch einiges dazwischen...)
ist sowas in der psychiater-ausbildung oder in fortbildungen kein thema?

>So langsam kristallisiert sich für mich aus den vielen Postings zu Medies hier aber auch heraus, daß scheinbar der, der keine/wenig NWs hat letztlich etwas mehr braucht bis die Wirkung ausreicht. Wer keine NWs hat, der kann bestimmt auch etwas schneller hochdosieren, wer heftige hat, muß langsamer machen.
vielleicht reichen dem dann oft auch schon die geringen dosierungen?
wieso kommen ärzte nich mal auf so'ne gedanken?!?

grübelnde grüsse,
clara
Captain Kirk
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Re: Wer hat schon Bekanntschaft gemacht mit Sertralin(Gladem,Tresleen,Zoloft), wie wars?

Beitrag von Captain Kirk »

Ich habe eine Frage dazu, die etwas außerhalb der Threadüberschrift liegt, aber doch damit zu tun hat.

Ich komme einfach nicht mit den erlebten "sensationellen" Nebenwirkungen einiger ADs und dem Umgang der Ärzte damit zurecht. U.a. auch Zoloft, das ich mit 50 mg beginnen sollte. Ich habs in weiser Voraussicht und aus vorangehender schlechter Erfahrung mit andren ADs mit 25 mg begonnen und bin trotzdem beinahe aus dem Fenster gesprungen vor Panik und Angst. Der Arzt hat nur gelacht und gesagt,halten sie durch sie sind wohl ein bißchen sehr empfindlich und: na seien sie froh andre springen tatsächlich bei diesem Medikament.

Diese Erfahrungen haben mich so erschreckt und schockiert und ich kann es irgendwie nicht verarbeiten. Wie geht Ihr damit um, falls ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt?


Gruß
c.
triste
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Re: Wer hat schon Bekanntschaft gemacht mit Sertralin(Gladem,Tresleen,Zoloft), wie wars?

Beitrag von triste »

Hi, captain,

ich habe genau solche Erfahrungen gemacht und mache sie noch: Ich schleiche gerade Remergil aus und nehme morgens 75mg Zoloft.
Ich hatte bereits einmal versucht, Remergil auf die übliche Weise abzusetzen: Mit 15 mg.
Dabei hatte ich ziemliche Absetzsymptome, die ich allerdings auf Zoloft schob, das ich zeitgleich hochdosierte.
Seit einigen Wochen dosiere ich Remergil jetzt wieder ab, ganz langsam und in kleinen Schritten und bin mittlerweile bei einem Viertel von den 15 mg, (alle Remergil-User wissen, daß das bei den Soltabs eine Fummelei ist, aber es geht)!
Und bei jeder dieser minimalen Abdosierungen habe ich wieder dieselben Symptome (Durchfall, Unruhe, schlechterer Schlaf).
Unglaublich, aber wahr.
Meine Ärztin hält das für völlig unmöglich, genauso wie sie denkt, daß nicht das Zoloft mir Besserung brachte, sondern die Psychotherapie.
Ich bin inzwischen aber sehr von der Existent der Absetzsymptome wie auch von der Wirksamkeit des Zoloft bei mir überzeugt und kann nur an jeden appellieren, in kleinstmöglichen Schritten ein-oder auszuschleichen, wenn man empfindlich reagiert!
Mit dem Problem "Arzt-der-von-seiner-Auffassung-überzeugt-ist" gehe ich folgendermassen um:
Ich lasse sie quatschen...nachdem ich mehrmals erfolglos versucht habe, sie von meinen Erfahrungen und Empfindungen zu überzeugen.
Widersprechen nützt gar nix - und mittlerweile habe ich das Selbstvertrauen, meinem Bauch zu trauen und bin auch nicht mehr von der Zustimmung meiner Ärztin abhängig.
Blöd ist nur, w e n n man abhängig ist und der Arzt anderer Meinung ist. Im Notfall würde ich dafür den Arzt wechseln.

Ich habe aber zweieinhalb Jahre sehr unter den unter Psychiatern weit verbreiteten "unveränderbaren Dogmen über Depression und ihre medikamentöse Therapie" gelitten.
Und zwar hauptsächlich, weil ich mich in meiner Hilflosigkeit und Angst (und auch Unwissenheit über die D.) an die Aussagen der Ärzte klammerte - und mein eigenes Gefühl damit ignorierte und abtat. (Mal ganz abgesehen davon, daß so eine Behandlung natürlich auch nicht erfolgreich ist.)

Also ich meine, entweder man hat einen langen Atem und sucht nach einem guten Psychiater, der eine Behandlung als etwas Interaktives begreift, oder man benutzt ihn zur Austellung der Rezepte und liest sich selbst genug Wissen über diese Erkrankung an und - hilft sich selbst....

Liebe Grüße,
Virginia
triste
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Re: Wer hat schon Bekanntschaft gemacht mit Sertralin(Gladem,Tresleen,Zoloft), wie wars?

Beitrag von triste »

....sorry, gerade habe ich nochmal Deinen Text gelesen und gesehen, daß Du eher danach fragst, wie man solche Erfahrungen verarbeiten könnte.
Ich muß ehrlich zugeben, daß ich noch immer darüber wütend bin und auch immer wieder erbost darüber schreibe...also noch nicht verarbeitet, wie es scheint...finde eine solche Haltung ja nicht sehr produktiv, seufz.
Ich glaub´, es hilft nur, wenn man sich von dem Urteil des Arztes irgendwie versucht zu distanzieren, und: das eigene Empfinden ernst nimmt.
Gruß!
V.
Captain Kirk
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Re: Wer hat schon Bekanntschaft gemacht mit Sertralin(Gladem,Tresleen,Zoloft), wie wars?

Beitrag von Captain Kirk »

Liebe Virginia, danke für Dein Posting. Das hilft mir schon zu hören, dass es anderen auch so oder ähnlich geht. Irgendwann denkt man ja wirklich man spinnt nun vollkommen, weil die Ärzte einen auch mürbe machen mit Aussagen wie: HHmmm... von solchen Nebenwirkungen habe ich noch NIE gehört, sowas gibts doch garnicht ... das bilden sie sich nur ein... usw.

Ich bin mittlerweile auch soweit meinem Gefühl zu vertrauen. Ich habe viel Zeit und Mühe in das Studium der Krankheit, ihrer Medikamente, ihrer Psychotherapie und ihres "Personals" gesteckt.
Das war meine Rettung.

Du schreibst:<
Ich lasse sie quatschen...nachdem ich mehrmals erfolglos versucht habe, sie von meinen Erfahrungen und Empfindungen zu überzeugen.
Widersprechen nützt gar nix - und mittlerweile habe ich das Selbstvertrauen, meinem Bauch zu trauen und bin auch nicht mehr von der Zustimmung meiner Ärztin abhängig.
Blöd ist nur, w e n n man abhängig ist und der Arzt anderer Meinung ist. Im Notfall würde ich dafür den Arzt wechseln.<

Ja. So ist. Ist eben auch ein Lernprozess (der aus der Depression herausführt?) Ein harter.Langweilig wars jedenfalls nie


Gruß
c.


P.S.: Remergil gibt es auch als Lösung. das kann man dann tropfenweise runterdosieren.
triste
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Registriert: 22. Jun 2003, 16:38

Re: Wer hat schon Bekanntschaft gemacht mit Sertralin(Gladem,Tresleen,Zoloft), wie wa

Beitrag von triste »

Hi Captain,

oh, wie recht Du hast:
Langweilig war es wirklich NIE!

Mir hilft es auch, zu hören, daß es anderen Depris ähnlich geht/ging.
Ich habe auch nochmal drüber nachgedacht, das wirklich absolut perfide ist, daß dieser Typus Arzt den Patienten mitsamt seinen Empfindungen zu einem "eingebildeten Kranken" degradiert oder noch schlimmer: als 'irre' im Sinne von psychisch krank, und damit als nicht ernstzunehmende Person, die eben auch gerne mal überreagiert !
Und das zu einem Zeitpunkt, zu dem man null Selbstvertrauen hat und vollkommen hilflos ist.
Egal.
Wieder etwas gelernt fürs Leben, so ist es.

Liebe Grüße,
Virginia
C.
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Re: Wer hat schon Bekanntschaft gemacht mit Sertralin(Gladem,Tresleen,Zoloft), wie wars?

Beitrag von C. »

Wie ich damit umgehe... ?

am ehesten noch durch rückzug und vermeidung (wenn es geht). wenn man das umgehen nennen kann.

umgehen kann ich damit eigentlich gar nicht. es ist nur ein dicker batzen mehr auf meinem schwer lastenden berg.

Diese Erfahrungen haben mich so erschreckt und schockiert und ich kann es irgendwie nicht verarbeiten.

wüsste auch gerne wie damit umgehen und das verarbeiten.

mag das auch ärzten gegenüber eigentlich schon gar nicht mehr ansprechen, hab da auch schon zu oft ziemlich ...hm...nunja...für mich ziemlich befremdliche... reaktionen "geerntet".

manchmal denke ich, vielleicht gäbe es ja auch doch noch irgendwo nen (fach)arzt, der damit anders umgehen könnte und würde - vielleicht könnte ich dann auch einen anderen umgang damit finden. so gruselt mir einfach nur noch vor weiteren arztbesuchen und "experimenten". ich hab auch ohne medis schon genug probleme...

grüsse,
clara
Captain Kirk
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Wer hat schon Bekanntschaft gemacht mit Sertralin(Gladem,Tresleen,Zoloft), wie wars?

Beitrag von Captain Kirk »

Liebe Virginia, liebe Clara---

ein Gruß an Euch.

c.
triste
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Re: Wer hat schon Bekanntschaft gemacht mit Sertralin(Gladem,Tresleen,Zoloft), wie wa

Beitrag von triste »

Lieber captain, liebe Clara,

auch von mir einen Gruß hinaus ins nächtliche Deutschland.
Irgendwie bin ich bekümmert über das, was wir alle 3 erlebt haben, und ausser uns vermutlich noch viele viele andere.Selbstmitleid ist Scheisse, meinte meine Therapeutin gestern.
Ja. Aber es tut mit und ohne weh.

Virginia
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