Hallo,
ich leide unter starker Unruhe, Verzweiflung,Anspannung und öfteren Kopfschmerzen. Darum habe ich das Amitriptylin 25 bekommen, doch nun wurde ich umgestellt auf Remergil SolTab 45. Nun habe ich von den vielen Nebenwirkungen gelesen und Angst, dass ich dann auch wieder vermehrt Kopfschmerzen habe. Durch priv. Ärger leide ich auch sehr unter Schlafstörungen.Was ist nun die bessere Wahl?
Auch der Arzt war unsicher.
Amitriptylin oder Remergil?
Re: Amitriptylin oder Remergil?
Hallo Gewitter,
Remergil kenne ich nicht, aber ich habe 1 1/2 Jahre Amitriptylin bekommen, davon lange Zeit in der Höchstdosierung von 150 mg am Tag.
Ich zitiere mal einen Auszug aus dem Buch "Erfolgreich gegen Kopfschmerzen und Migräne" von Prof. Hartmut Göbel, dem Leiter der Schmerzklinik Kiel:
S. 165
*Amitriptylin ist besonders indiziert bei gleichzeitigem Vorliegen von Migräne und einem chronischen Kopfschmerz vom Spannungstyp, einer Depression oder von Schlafstörungen....In Deutschland ist es nicht zur Migränevorbeugung zugelassen, jedoch zur langfristigen Schmerzbehandlung im Rahmen eines therapeutischen Gesamtkonzeptes.*
D.h., dass dein Arzt es dir zwar als Antidepressivum verschreibt, du aber auch von der schmerzvorbeugenden Wirkung profitierst, so es denn bei dir wirkt.
Bei mir hat es gut geholfen, ich hatte allerdings als Nebenwirkung Gewichtszunahme und anfangs Mundtrockenheit. Als meine Ärztin es absetzte, wurden meine Migräneanfälle wieder schwerer und häufiger.
S. 282 Vorbeugende Behandlung des Kopfschmerzes vom Spannungstyp
*Als besonders wirksam hat sich dabei das Amitriptylin erwiesen. Es handelt sich dabei um ein Medikament, das eigentlich primär bei Depressionen verabreicht wird.
Im Beipackzettel ist die Anwendung Kopfschmerz vom Spannungstyp auch nicht explizit ausgewiesen. Die Patienten können bei mangelnder Beratung den Eindruck gewinnen, dass sich der Arzt bei der Verschreibung des Medikamentes geirrt hat. Tatsächlich gibt es aber eine Reihe von Studien, die zeigen, dass die kontinuierliche Gabe von Amitriptylin zu einer Verbesserung des Kopfschmerzleidens führen und zu einer deutlichen Reduktion der Kopfschmerzdauer beitragen kann.
Allerdings gilt auch hier:
Die medikamentöse Vorbeugung kann nur ein Baustein des Gesamtkonzeptes einer erfolgreichen Therapie sein und muss immer von flankierenden nichtmedikamentösen Maßnahmen begleitet sein.*
Das würde in deinem Fall bedeuten, eine Psychotherapie zu machen,oder wenigstens regelmäßige Gespräche bei einem Facharzt, da deine Kopfschmerzen so wie bei mir mit Sicherheit auch ursächlich von deiner Lebenssituation ausgelöst werden.Ich mache beides, ein 20minütiges Gespräch bei einer Psychiaterin pro Woche und 2x in der Woche Psychotherapie.
25 mg Amitriptylin erscheint mir als Dosis zu niedrig, wie gesagt, ich bekam 150 mg. Es muss einschleichend dosiert werden und über einen längeren Zeitraum genommen werden, sonst bringt es nichts.
Prof. Göbel ( er ist diiii...e Kapazitat bei der Kopfschmerzbehandlung in Deutschland)empfiehlt:
S. 283
1. Woche 25 mg zur Nacht
2. Woche 50 mg zur Nacht
3. Woche 75 mg zur Nacht
dann 8 Wochen Therapiedauer; wenn es wirksam ist, Weiterführung über mindestens 6 bis maximal 9 Monate. Wenn man weiterhin mehr als 15 Kopfschmerztage im Monat hat, Erhaltungsdosis von 10-25 mg zur Nacht, ansonsten Ausschleichen über 4 Wochen.
*Die eigentliche Wirkung stellt sich frühestens nach 2 Wochen ein.*
Ich hoffe, ich konnte dir ein bißchen helfen.Sprich deinen Arzt darauf an, was er dazu meint. Drucke eventuell meinen Beitrag einfach aus und nimm ihn mit. Hoffentlich fühlt er sich dadurch nicht in seiner Kompetenz angegriffen.
Liebe Grüße
Annette
Remergil kenne ich nicht, aber ich habe 1 1/2 Jahre Amitriptylin bekommen, davon lange Zeit in der Höchstdosierung von 150 mg am Tag.
Ich zitiere mal einen Auszug aus dem Buch "Erfolgreich gegen Kopfschmerzen und Migräne" von Prof. Hartmut Göbel, dem Leiter der Schmerzklinik Kiel:
S. 165
*Amitriptylin ist besonders indiziert bei gleichzeitigem Vorliegen von Migräne und einem chronischen Kopfschmerz vom Spannungstyp, einer Depression oder von Schlafstörungen....In Deutschland ist es nicht zur Migränevorbeugung zugelassen, jedoch zur langfristigen Schmerzbehandlung im Rahmen eines therapeutischen Gesamtkonzeptes.*
D.h., dass dein Arzt es dir zwar als Antidepressivum verschreibt, du aber auch von der schmerzvorbeugenden Wirkung profitierst, so es denn bei dir wirkt.
Bei mir hat es gut geholfen, ich hatte allerdings als Nebenwirkung Gewichtszunahme und anfangs Mundtrockenheit. Als meine Ärztin es absetzte, wurden meine Migräneanfälle wieder schwerer und häufiger.
S. 282 Vorbeugende Behandlung des Kopfschmerzes vom Spannungstyp
*Als besonders wirksam hat sich dabei das Amitriptylin erwiesen. Es handelt sich dabei um ein Medikament, das eigentlich primär bei Depressionen verabreicht wird.
Im Beipackzettel ist die Anwendung Kopfschmerz vom Spannungstyp auch nicht explizit ausgewiesen. Die Patienten können bei mangelnder Beratung den Eindruck gewinnen, dass sich der Arzt bei der Verschreibung des Medikamentes geirrt hat. Tatsächlich gibt es aber eine Reihe von Studien, die zeigen, dass die kontinuierliche Gabe von Amitriptylin zu einer Verbesserung des Kopfschmerzleidens führen und zu einer deutlichen Reduktion der Kopfschmerzdauer beitragen kann.
Allerdings gilt auch hier:
Die medikamentöse Vorbeugung kann nur ein Baustein des Gesamtkonzeptes einer erfolgreichen Therapie sein und muss immer von flankierenden nichtmedikamentösen Maßnahmen begleitet sein.*
Das würde in deinem Fall bedeuten, eine Psychotherapie zu machen,oder wenigstens regelmäßige Gespräche bei einem Facharzt, da deine Kopfschmerzen so wie bei mir mit Sicherheit auch ursächlich von deiner Lebenssituation ausgelöst werden.Ich mache beides, ein 20minütiges Gespräch bei einer Psychiaterin pro Woche und 2x in der Woche Psychotherapie.
25 mg Amitriptylin erscheint mir als Dosis zu niedrig, wie gesagt, ich bekam 150 mg. Es muss einschleichend dosiert werden und über einen längeren Zeitraum genommen werden, sonst bringt es nichts.
Prof. Göbel ( er ist diiii...e Kapazitat bei der Kopfschmerzbehandlung in Deutschland)empfiehlt:
S. 283
1. Woche 25 mg zur Nacht
2. Woche 50 mg zur Nacht
3. Woche 75 mg zur Nacht
dann 8 Wochen Therapiedauer; wenn es wirksam ist, Weiterführung über mindestens 6 bis maximal 9 Monate. Wenn man weiterhin mehr als 15 Kopfschmerztage im Monat hat, Erhaltungsdosis von 10-25 mg zur Nacht, ansonsten Ausschleichen über 4 Wochen.
*Die eigentliche Wirkung stellt sich frühestens nach 2 Wochen ein.*
Ich hoffe, ich konnte dir ein bißchen helfen.Sprich deinen Arzt darauf an, was er dazu meint. Drucke eventuell meinen Beitrag einfach aus und nimm ihn mit. Hoffentlich fühlt er sich dadurch nicht in seiner Kompetenz angegriffen.
Liebe Grüße
Annette
Nichts im Leben ist hoffnungslos traurig; selbst eine Träne, die die Wange hinabrollt, kitzelt.
Re: Amitriptylin oder Remergil?
Hallo Gewitter,
was besser ist, weiß ich nicht. Ich leide ebenfalls unter Migräne und die ist absolut verschwunden während der Einnahme von Remergil. Und ich habe spätestens 1/2 Stunde nach Einnahme des Medi geschlafen. Nebenwirkungen waren akzeptabel (leichte Mundtrockenheit). Leider hat es bei mir irgendwann nicht mehr gewirkt, deshalb habe ich gewechselt.
Liebe Grüße
Marlen
was besser ist, weiß ich nicht. Ich leide ebenfalls unter Migräne und die ist absolut verschwunden während der Einnahme von Remergil. Und ich habe spätestens 1/2 Stunde nach Einnahme des Medi geschlafen. Nebenwirkungen waren akzeptabel (leichte Mundtrockenheit). Leider hat es bei mir irgendwann nicht mehr gewirkt, deshalb habe ich gewechselt.
Liebe Grüße
Marlen