bin verliebt

albert
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Re: bin verliebt

Beitrag von albert »

Hallo Melange und Sarah,
da ist wohl ein Missverständnis auszuräumen. Während der Depression ist die Verhaltenstherapie das Richtige, um den Selbstwert aufzubauen.
Meine anderen Therapien habe ich in Zeiten gemacht, die frei von Depri-Schüben waren. Aufdeckende Therapien sind während einer Depression nicht angebracht; sie verschlimmern nur in solch einer Zeit. Deshalb muss der Patient vor Beginn der Therapie stabilisiert sein.
Natürlich waren diese Dinge, die Aufdeckungen und die Gefühle sehr belastend. Ich kann nicht sagen, dass ich mich während dieser Zeit gefreut hätte. Im Gegenteil war ich oft aufgewühlt. Schlimmeres als Ärgernisse tobten in mir. Die Trennung von der Therapeutin war sehr schmerzhaft. Habe ich doch mehr als deutlich oben schon erwähnt.
Die Besserung in meinem Befinden trat erst ein, als das alles vorbei war. Erst seitdem kann ich sagen, dass es sich gelohnt hat. Ich würde es wieder tun.
Leider gibt es den Missbrauch in der Therapie. Ich kann nur raten, sich den Therapeuten vorher genau anzusehen und über Dritte inoffizielle Erkundigungen einzuziehen. Das Dumme ist, dass die nötigen Informationen auf offiziellem Weg ja nicht zu bekommen sind. Da hilft nur Mundpropaganda.
Oder gibt es noch andere Möglichkeiten?
Herzlichen Gruß
Albert
rapunzel12

Re: bin verliebt

Beitrag von rapunzel12 »

sorry.... gelöscht
rapunzel12

Re: bin verliebt

Beitrag von rapunzel12 »

sorry.... gelöscht
elesse
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Re: bin verliebt

Beitrag von elesse »

Hallo Rapunzel,
ich kann dir gut nachempfinden; ich bin (leider) schon seit über drei Jahren in meinen Therapeuten verliebt: Am Anfang hat es mich auch "beflügelt", mir regelrecht Kraft gegeben.........ich durfte so schöne Gefühle erleben, auch wenn mir bewusst war, sie sind einseitig.......diese Liebe nie ihre Erfüllung finden wird und der Abschied traurig wird.......
Es ist ein "zweischneidiges Schwert". Bei mir ist es dann so ausgeartet, dass ich nach jeder Stunde frustriert war, in der ich nicht das bekam was ich wollte.....und ich wollte sein bezauberndes Lächeln, seine warme sanfte Stimme, seine tröstenden Worte. Ja, ich wollte mich bei ihm aufwärmen....und hätte ich nackt im Kühlschrank gesessen, mir wäre nicht kalt gewesen bei ihm.......
Natürlich wird die Beziehung allmählich dann sehr eng......für ihn ist das aber professioneller Alltag, für uns etwas, das man vielleicht nie erlebt hat......
Nie würde ich mich trauen ihn zu fragen, ob er mich mag.........ich weiß, dass er nicht lügt......und was sollte er dann sagen? Er würde mir sagen, dass ich ihm nicht egal sei (wie die anderen 30 auch), das muss ich mir dabei denken und würde ich das weiter hinterfragen, käme wahrscheinlich schön verpackt auch diese Antwort.
Ich glaube, dass diese Art der Hingabe unsererseits auch erst entsteht, wenn man tief einsam ist und das Selbstwertgefühl gleich null ist..........manchmal denke ich sogar in meinem Wahn, er würde meine Gefühle erwidern......aber leider ist das nicht so, bzw. sollte nicht so sein. Dann tröste ich mich damit, er würde es wenigstens in der Zeit, in der ich bei im bin, ein bisschen nachempfinden.
Es ist schön und traurig zugleich......und es hat mich so abhängig gemacht in dem Sinne, dass mein "Wohlergehen" gerade mal von dem abhängt, was ich in den Stunden erlebe.
Sag mal, vergleichst du denn auch gelegentlich andere Männer mit ihm, sodass sie allesamt schlecht abschneiden?
Nie wieder werden wir jemanden finden, der uns so zuhört, sich Mühe gibt uns zu verstehen und das alles so einfühlsam erfasst.......so denke ich und glaube auch daran, das macht mich so frustriert......
Elesse
rapunzel12

Re: bin verliebt

Beitrag von rapunzel12 »

sorry.... gelöscht
Sarah
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Re:

Beitrag von Sarah »

elesse
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Re: bin verliebt

Beitrag von elesse »

Liebe Rapunzel,
ich hatte auch solche Phasen, in denen ich unbedingt Bestätigung von ihm wollte und "so hintenrum" versucht habe, sie von ihm einzufangen..........meín einzige Aktion außerhalb der Stunden war die, dass ich ihm nach einer total missglückten Stunden eine E-Mail geschrieben habe und eine -wie bei deinem Telefonat- entsprechende Antwort erhalten wollte, die aber nicht kam........also wieder frustriert. Er hat wohl zurückgeschrieben, aber ziemlich herzlos.
Wie lange geht denn deine stationäre Therapie noch? Du hast aber ja danach die Möglichkeit, ambulant nochmal eine Therapie zu beantragen, oder? Bei einer Frau vielleicht........
Liebe Grüße,
Elesse
elesse
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Re: bin verliebt

Beitrag von elesse »

Liebe Sahrah,
genauso wie du es beschreibst, ist es auch bei mir; er wirft mich nicht raus -ganz bestimmt nicht- gibt mir aber auch keine Hilfestellung dazu herauszufinden, ob es noch großen Sinn macht, die Therapie weiterzuführen. Ich selbst komme von ihm nicht los, obwohl ich weiß, ich könnte vielleicht die restlichen mir verbleibenden Stunden bei einem anderen Therapeuten sinnvoller nutzen.........um an meinen ursprünglichen Problemen zu arbeiten. Sicherlich hat das auch mit der ganzen verfahrenen Situation in dieser therapeutischen Beziehung zu tun und ich fühle mich auch regelrecht "retraumatisiert". Es war schon immer so.........ich war schwierig, niemand kam mit mir zurecht (ich auch nicht) aber gerade deshalb suchte ich die Therapie und genau deshalb droht sie jetzt zu scheitern.
Mein Thero sagt nicht mehr viel zu meinen Abhängigkeitsgefühlen und meiner Verliebtheit. Was soll er auch sagen? Ich kann es nicht abstellen. Er ist hilflos (was er auch zugegben hat) ich auch.......genau wie einst bei meinen Eltern..........
Wie war das bei dir?
Habe jetzt aus ZEitmangel nicht allzuviel im Forum lesen können.......
Elesse
elesse
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Re: bin verliebt

Beitrag von elesse »

Mélange
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Re: bin verliebt

Beitrag von Mélange »

hallo ihr, ich kann sehr gut nachvollziehen, was ihr schreibt, auch wenn ich nicht in einen Therapeuten verliebt war. Bei mir war es ein Musiklehrer, bei dem ich Unterricht nahm. Ich denke, die Situation ist in etwa vergleichbar, denn gemeinsames Musizieren schafft ebenfalls eine sehr starke psychische Nähe. Er war verheiratet, er mochte mich auch, aber eine Beziehung zu mir wollte er nicht, warum auch immer, es ist seine freie Entscheidung.

Wie lange es gedauert hat, bis ich innerlich die Kraft gefunden habe (mit Hilfe meiner Therapeutin), den Unterricht zu beenden, kann ich nicht mehr sagen, drei Jahre...? Jedenfalls war es eine qualvolle Zeit. Man klammert sich an jede noch so kleine Hoffnung, und vor allem, man denkt: mit ihm wäre ich gesund. Das aber ist eine gefährliche Illusion.

Es war, wie ich schon schrieb, wie eine Droge. Vielleicht hat mich diese Droge in einer schlimmen Zeit am Leben gehalten, vielleicht hat sie mir geschadet, ich weiß es nicht. Ich weiß nur heute, dass die Distanz erst mit der räumlichen Trennung kommt. Und um diese zu schaffen braucht man Hilfe.

Heute – auch das als Trost an dich, rapunzel – habe ich diese Situation bewältigt und akzeptiert. Ich sehe in dieser Art des Verliebtseins ein depressives Schema:
man lehnt sich ab, wenn man depressiv ist, man entwertet sich, und eine zurückgewiesene oder unmögliche Liebe bestätigt diese Einstellung.

Niemand wird mir einreden können, es sei gut, in einen Therapeuten verliebt zu sein. Die Frage ist nur: wer hilft dir bei dem mühsamen Prozess der Ablösung. Ich denke etwa an eine zusätzliche Selbsthilfegruppe, oder wenn du stark suizidal bist, an eine stationäre Behandlung. ich denke, solche Situationen brauchen sehr viel Einfühlungsvermögen.

Gruß
Mélnage
rapunzel12

Re: bin verliebt

Beitrag von rapunzel12 »

sorry.... gelöscht
elesse
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Re: bin verliebt

Beitrag von elesse »

Aber, was soll man tun, wenn man trotz aller Vernunft und auch selbst dann, wenn man diese Muster erkennt (in meinen Gesangslehrer war ich auch verliebt), doch dieses übersteigt alles bisher gewesene an Verliebtheit.......man das alles rational erfassen kann, aber die Gefühle.......was tun?
Mélange
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Re: bin verliebt

Beitrag von Mélange »

elesse, gerade dieses Gefühl, das alles übersteigt, das ist doch die Krankheit.
Vielleicht klingt das nach all den Beiträgen jetzt etwas hart: Man kann auf Heilung verzichten, weil man ihr die Illusion vorzieht.
Oder man kann sich an kompetente Hilfe suchen. Das mag der schwerere Weg sein, aber man hat zumindest wieder eine Lebensperspektive.
Sarah
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Re

Beitrag von Sarah »

Sarah
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Re

Beitrag von Sarah »

bs

Re: bin verliebt

Beitrag von bs »

Hallo zusammen,

ich bin neu hier im Forum.
Diesen thread verfolge ich seit einigen Wochen mit besonderer Aufmerksamkeit, weil ich auch gerade eine Therapie mache (VT) und recht bald heftige Gefühle für meinen Therapeuten entwickelt habe. Dadurch, dass er mich neulich, als sich in einer Sitzung ausgesprochen wortkarg war, ganz direkt gefragt hat, ob ich mich in ihn verliebt hätte, war ich gezwungen, diese Gefühle mal genauer zu untersuchen. (in der Sitzung habe ich es zunächst reflexartig abgestritten: seit frühester Kindheit an verinnerlichte Reaktion von mir, da Zuneigung zu männlichen Wesen mir in Grundschulalter Hänseleien, später sogar offenen Verachtung meines Vaters eingetragen hat.)
Ehrlich gesagt,ich weiß nicht genau, was es ist. Ein großer Teil davon ist Dankbarkeit:

Dankbarkeit dafür, dass er mich sofort in seine Angstbewältigungsgruppe genommen hat, dass er mir ein auf Anhieb passendes Medikament (Moclix) verschrieben hat, ohne dass ich ihn bitten musste, dafür dass ich nicht lange auf Termine für Einzeltherapie warten musste...

Vertrauen ist auch dabei - sehr viel inzwischen. Er hat eine einfühlsame und zugleich akzeptierende Art, die es mir ermöglcht, Dinge auszusprechen, für die ich von anderen nur Unverständnis geerntet habe (sogar während eines 16-wöchigen Aufenthaltes in einer Tagesklinik bin ich bei manchen Themen geradezu hängengelassen worden.) Ihm muss ich das nicht lange erklären. Seine Antwort ist meist: Ja, das weiß ich. Oder: Klar, Du bist ja auch ... (je nachdem, worum es gerade geht.) Und dann sagt er mir, was ich besser machen kann und wir üben es. Mit ihm komme ich einfach bei diesen Themen endlich voran!!

Dann ist da noch ganz viel Hoffnung auf Hilfe. Geschürt durch rasche Anfangserfolge im Bereich Angstbewältigung, angemessenere Kommunikation und Entspannungstechniken, ist bei mir die Hoffnung entstanden, eventuelle Fähigkeiten entwickeln zu können, die mir z.B. im Beruf Perspektiven eröffnen könnten, die ich für mich niemals auch nur theoretisch in Erwägung gezogen hätte. (Führungsposition)

Das einzige Problem ist, dass er von seinem Äußeren her genau mein Typ ist (wie mein allererster Schwarm in der Schulzeit) und die Gefühle den damaligen auch sehr ähnlich sind.
Außerdem müssen wir zwangsläufig auch gelegentlich über Sexualität sprechen, weil bei mir wie bei (fast) allen Depressiven ziemlich sexuelle Lustlosigleit vorgelegen hat - und das im Prinzip seit ich mit 17 eine Magersucht entwickelte. Das Medikament gab er mir damals lächelnd mit dem Hinweis: Dein Mann wird sich freuen.
Es bessert sich auch allmählich und ich berichte ihm gelegentlich von neuen Aspekten im Erleben meines wiedererwachten Liebeslebens, worüber er sich ehrlich freut.
Gleichzeitig betont er immer wieder meinen Charme und neuerdings auch meine Attraktivität, die "Begehrlichkeiten" wecke.

Das ist alles schon sehr verwirrend. Ich bin einerseits schockiert ob der nie erlebten Unverblümtheit und habe sogar schon gedacht, dass er in mich verliebt sei. Dann wiederum glaube ich, dass ich in ihn verliebt bin und das alles überinterpretiere.

Andererseits scheint er absolut zu wissen, was er tut. Ich merke, dass ich durch seine Bemerkungen langsam lerne, meine Wirkung auf andere besser einzuschätzen, was mich freier und selbstsicherer macht im Umgang mit ihnen (habe auch eine soziale Phobie) und ziehe mich nicht mehr erschreckt zurück, wenn mir ein Mann ein Kompliment macht oder mich anlächelt. Dadurch entstehen neuerdings echt nette Unterhaltungen mit Kollegen.

Ich möchte jetzt in der therapeutischen Beziehung lernen, mir positive Gefühle für Männer zu erlauben und dabei mehr Alternativen zu haben als (selbst kleingemacht) Anhimmeln aus der Ferne, weglaufen oder eine Liebesbeziehung eingehen (verbietet sich halt, wenn man verheiratet ist - und in der Therapie sowieso).

Eine berufliche Krise, die Ende 2002 in eine Krankschreibung mündete, wegen der ich dann in die Tagesklinik gegangen bin, hatte nämlich genau dieses Vorspiel: Verliebt in den neuen Vorgesetzten (wahrscheinlich auch hier eher Hoffnung und Vertrauen), kleinmachen - keine eigenen Wünsche äußern -
Gefühl zu kurz zu kommen - Zusammenbruch!
Jetzt wo unsere Beziehung gestört ist, läuft einiges sehr schlecht in der Abteilung.

Da muss es bessere Wege geben mit Zuneigung unzugehen, etwas irgendwie Produktives ...

Ich werde meinem Therapeuten meine Überlegungen in der nächsten Sitzung vortragen. Mal sehen, was er dazu sagt.


Viele Grüße

Lieschen
rapunzel12

Re: bin verliebt

Beitrag von rapunzel12 »

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elesse
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Re: bin verliebt

Beitrag von elesse »

Hallo Melange,
ja, wenn die Verliebtheit oder nicht kontrollierbaren Gefühle die Krankheit sind, dann will mein Thero aber nichts damit zu tun haben.......leider sagt er schon seit einigen Monaten nicht mehr allzuviel dazu.......was soll er auch sagen. Natürlich bin ich auch wegen allem ziemlich verletzlich geworden. Wäre ich etwas "frustrationstolleranter" würde er mir wahrscheinlich sagen, meine Gefühle seien nicht echt oder ich bin nicht fähig zum Lieben oder ich wäre vielleicht schon etwas psychotisch....er schweigt sich über dieses Thema aus und will allerhand -für mich mittlerweile Nebensächliches- analysieren. Er macht mit bittere Vorwürfe, dass die Therapie zu scheitern droht, anschließend sagt er wenn Beziehungen scheitern, seien zwei daran schuld und ich solle ehrlich sein; sage ich, alleine das ist schon "schizo" ist er beleidigt und wird kanitg........ist mir aber alles egal, macht ihn nur noch menschlicher und lieber für mich....
Mélange
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Re: bin verliebt

Beitrag von Mélange »

Hallo elesse, ich würde es so ausdrücken: das Verliebtsein und die übermächtigen Gefühle sind nicht DIE Krankheit als solche, aber sie sind Ausdruck der Krankheit, und in dem Maße, in dem es dir besser geht, wirst du auch besser damit umgehen können.
Vergleiche ich mich mit Menschen, die nicht krank sind, dann stelle ich fest: auch sie verlieben sich wie ich in unerreichbare Partner; aber wenn die Beziehung nicht klappt, dann trennen sie sich, sind eine Weile traurig und enttäuscht, und dann geht das Leben weiter.
Es ist eben dieses Leiden und Trauern, das ich nicht in den Griff bekommen habe, die Träume, die sich nicht stoppen ließen. Und ich meine, dass hier die Grenze zum krankhaften Verhalten liegt.
Es war ein sehr mühevoller Weg, ich habe auch nicht ständig mit meiner Therapeutin darüber geredet. Es war wichtig, wieder Selbstbewusstsein zu bekommen, mit Anteilnahme andere Dinge zu tun, sich auf andere Menschen zu konzentrieren. Offensichtlich verhält sich dein Therapeut doch ähnlich.

Heute weiß ich, dass ich es immer schwer haben werde, eine Beziehung zu einem Mann aufzubauen, aber ich habe auch gelernt, das zu akzeptieren und mich nicht selbst zu entwerten. Es ist Folge der Krankheit und Folge der Erlebnisse durch diese Krankheit.
Da ich drei Mal in einer Klinik war, habe ich auch vieles von anderen Patienten miterlebt, und ich sehe die Gefahr, sich in eine Illusion zu verlieren, aus der man nicht mehr zurückfindet.
Um wirklich lieben zu können, muss es einem einfach ein Stück besser gehen. Das könnte doch eine Ermutigung sein, alles dafür zu tun....!
bs

Re: bin verliebt

Beitrag von bs »

Hallo rapunzel,

was Du schreibst, beruhigt etwas. Ich hatte auch eine grauenvolle Nacht nach der besagten Sitzung. Am nächsten morgen musste ich weinen, weil ich auch dachte, dass ich jetzt meine Therapie abbrechen muss, oder er sie abbrechen wird. Ich verstehe jetzt auch endlich den Begriff Gegenübertragung.

Man kann so ein Thema also auch noch ein zweites Mal ansprechen?
Ich war ja nicht in der Lage, darüber zu reden!!! Alleine die Frage hat mich ja total zusmmenschnurren lassen.

Deine Antwort hat mich aber auch daran erinnert, dass er noch so etwas sagte wie: "Das ist nicht schlimm", was mich in meinem Schreck zunächst nicht erreicht hat.
An Abbruch denkt er also nicht. Das ist gut.

Ich frage mich aber, was solche Gefühle letztendlich für Auswirkungen auf die Therapie haben werden...
Wird die Befangeheit irgendetwas erschweren oder gar unmöglich machen?

Noch immer nicht ganz beruhigt

Lieschen
rapunzel12

Re: bin verliebt

Beitrag von rapunzel12 »

sorry.... gelöscht
rapunzel12

Re: bin verliebt

Beitrag von rapunzel12 »

sorry.... gelöscht
bs

Re: bin verliebt

Beitrag von bs »

Hallo rapunzel,

so langsam habe ich den Eindruck, dass das ein Thema wird, was mich in meiner Therapie ebenfalls noch eine Weile beschäftigen wird.

Ich habe am Freitag mit meinem Therapeuten gesprochen, allerdings vor lauter Scham nicht so richtig das gesagt, gefragt, was ich eigentlich vorhatte (ich hatte extra einen Zettel vorbereitet!) Die Hälfte habe ich dann doch weggelassen: Ich habe ihn nicht nach seine wahren Gefühlen für mich gefragt, habe nicht gefragt, wie man die Gefühle konstruktiv für die Therapie nutzen kann. Ich war statt dessen wieder sehr vernünftig und habe betont, dass ich ihn als Therapeuten nicht verlieren will, habe durchblicken lassen, dass ich dieses "Spielchen" (Komplimente) als durchaus wirksamen Bestandteil der Therapie ansehe, weil es mich meinem Frausein tatsächlich näherbringt, dass weder meine Therapie noch meine Ehe gefährden will und auch nicht mehr so nette Komplimente hören will, weil manche meine Schamgrenze überschreiten.
Alles aber fast ohne Blickkontakt, ich war so unsicher und fühlte mich überhaupt nicht wohl in meiner Haut!
Weil es eben auch nur die halbe Wahrheit ist!
Ich entwickele langsam tatsächlich Lust auf ein erotisches Abenteuer (am liebsten mit meinem Therapeuten, irgendwann), ich bilde mir ein, er wäre auch nicht abgeneigt (irgendwann, nach der Therapie). Das haben wir noch nicht besprochen...
Ich traue mich nicht, weil ich mir seine Gefühle sicher nur einbilde, und das zu hören wäre schon sehr peinlich für mich.

Allerdings: Nicht davon zu laufen, wie früher, wenn sich gegenseitige Zuneigung eingestellt hat, sondern wenigstens einen Teil meiner Empfindungen in Worte zu fassen, ist schon etwas Neues und hat meine Befangenheit deutlich reduziert. Ich bin sehr erleichtert, wie absolut professionell und zugleich humorvoll mein Therapeut damit umgegangen ist.Er hat mir sogar noch Tips gegeben, wie ich Gefühle und Phantasien von ihm ablenken und statt dessen zur Bereicherung meiner Ehe einsetzen kann.

Vielleicht ist er seinerseits erleichtert, dass ich es nicht darauf anlege, ihn zu verführen, was wohl auch gelegentlich vorkommt.

Ein Rest Verwirrung bleibt - für gut 2 Wochen, denn nun macht er erst einmal Urlaub.

Tschüß und viele Grüße

Lieschen
rapunzel12

Re: bin verliebt

Beitrag von rapunzel12 »

sorry.... gelöscht
bs

Re: bin verliebt

Beitrag von bs »

Hallo rapunzel,

danke für Deine Antwort. Ich kann gut verstehen, wie es Dir geht. Einen Satz Deines Beitrags verstehe ich jedoch nicht ganz:

Zitat: Aber er hat mir ein paar nette Zitate von Freud und so vorgelesen, über die Liebe, die er seinen Patienten entgegenbringt usw. Da ist bei mir praktisch der Groschen gefallen... .

Hat das mit der Übertragung und Gegenübertragung zu tun?
Wer erzeugt in der Therapie in wem welche Gefühle und wodurch?
Wozu sind die Gefühle gut?
Helfen sie bei der Therapie?
Sind diese Gefühle echt - wären sie auch entstanden, wenn man sich als Kollegen oder Nachbarn kennengelernt hätte?

Du sagst, bei Dir wäre der Groschen gefallen.
Ich würde darüber schrecklich gern mehr erfahren. Kannst Du es mir erklären?

Gruß

Lieschen
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