bin verliebt

rapunzel12

bin verliebt

Beitrag von rapunzel12 »

sorry.... gelöscht
tomroerich
Beiträge: 3102
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52
Kontaktdaten:

Re: bin verliebt

Beitrag von tomroerich »

Hallo Rapunzel,

Ich will gar keine Beziehung, denn dazu habe ich in den Jahren viel zu viele Ängste aufgebaut.

Wenn man diesen Satz ansieht, dann ist dein Therapeut ja auch geradezu ideal für eine Verliebtheit, denn du kannst ihn ja nicht haben und läufst nicht Gefahr, mit deinen Ängsten umgehen zu müssen. Du liebst sozusagen in einem geschützten Raum ohne einlösen zu müssen, was eine gelebte Liebe fordert. Ich glaube, wenn du dir das immer vor Augen hältst und dir deine Sehnsüchte nicht die Gedanken vernageln, dann kann das doch eine gute Sache für dich sein. Lieben zu können ist ein so zentraler Punkt und wenn es nicht gelingt, fehlt etwas ganz Wesentliches.
Deshalb würde ich dir wünschen, dass aus deiner Verliebtheit die Kraft für eine tragende Verbindung zu deinem Therapeuten wächst, die dir hilft, einmal wieder ohne Ängste lieben zu können.

Gruß von

Thomas
Betroffene für Betroffene

http://www.depressionsliga.de
Mamamia
Beiträge: 32
Registriert: 10. Mai 2004, 09:17

Re: bin verliebt

Beitrag von Mamamia »

Hallo Rapunzel,
wenn Dein Therapeut ein verantwortungsbewusster Mensch ist, muss er, sobald er erfährt dass du in ihn verliebt bist, die Therapie abbrechen.

Das ist Therapeuten Ethik.

grüsse von mama
Marte
Beiträge: 79
Registriert: 13. Apr 2004, 18:07

Re: bin verliebt

Beitrag von Marte »

hallo rapunzel, hallo mama,

ich glaube dann müssten aber eine menge therapien abgebrochen werden!
ein therapeut muss eine verliebtheit bearbeiten können gemeinsam mit seiner patientin, aber abzubrechen wäre wohl sehr fatal. denn gerade in der beziehung zum therapeuten kann schmerzliches verarbeitet werden, und verliebtheit kann sehr schmerzhaft sein. wenn der therapeut sich verliebt sieht die sache natürlich anders aus
@mama. dein mann ist doch therapeut? ist er psychoanalytiker? ich hoffe sehr für seine patientinnen, dass er sie nicht wegschickt. beim verhaltenstherapeuten mag das anders sein..
liebe grüsse marte
Mamamia
Beiträge: 32
Registriert: 10. Mai 2004, 09:17

Re: bin verliebt

Beitrag von Mamamia »

Hallo Marte,
ja mein Mann ist Analytiker und es kommt immer darauf an wie sich die Verliebtheit äussert. Mein Mann hat schon einige Therapien abgebrochen weil der Zustand für Ihn und für uns (seine Familie) unerträglich war. Patientinnen haben teilweise Tag und Nacht angerufen. Diese Patientinnen hat mein Mann aber nicht fallengelassen sondern sie an eine Kollegin weiterüberwiesen.
Eine Zusammenarbeit mit einer Patientin die in Ihn verliebt ist macht die Arbeit fast unmöglich.

mama

PS:
Wenn in einer Therapie die "Verliebtheit" so wie rapunzel es beschreibt vorhanden ist dann würde mein Mann auf alle Fälle abbrechen. So wie ich es verstanden habe drehen sich ihre Träume ja nur noch um eine Beziehung mit dem Therapeuten.
Marte
Beiträge: 79
Registriert: 13. Apr 2004, 18:07

Re: bin verliebt

Beitrag von Marte »

hallo mama,
danke für die schnelle antwort.
tja. klar, wenn es sich um eine verliebtheit handelt, die in der realität dermaßen fuß fasst, dass die patientin die privatsphäre verletzt, ist das sicherlcih etwas anderes. aber ich glaube es gibt auch soetwas wie eine irreale verliebtheit, sehnsucht oder wie es auch immer genannt werden kann, die produktiv sein kann für den erkenntnisprozess. natürlich muss das dann auch thema sein. insgesamt ein heikles thema.
ich habe rapunzels posting noch einmal gelesen und finde eigentlich dass die verliebtheit eine temporäre hilfkonstruktion sein kann, um überhaupt therapiefähig zu sein. immerhin, hast du, rapunzel hier gepostet und um meinungen gebeten. hast du zweifel?
liebe rapunzel, nun diskutieren wir hier über deine gefühlswelt, als kennten wir sie wichtig ist doch, dass du vertrauen zu deinem therapeuten hast
ich sende dir liebe grüsse. marte
rapunzel12

Re: bin verliebt

Beitrag von rapunzel12 »

sorry.... gelöscht
elesse
Beiträge: 7
Registriert: 13. Jul 2004, 20:49

Re: bin verliebt

Beitrag von elesse »

Hallo Mama,
in der Hoffnung, dass du dieses liest.......
ich fand also deine Beiträge zu diesem Thema äußerst seltsam. Damit machst du allen Unsicheren hier ja regelrecht Angst.....außerdem, wie kannst du sagen, dass dein Mann im Falle von "Rapunzel" die Therapie abgebrochen hätte? Das ist ja furchtbar.....wie muss sie sich fühlen, hoffentlich macht sie sich nicht allzuviel daraus.
Du müsstest dich ja eigentlich mit dem Beziehungsgeschehen in einer analytischen Therapie auskennen.
Ist es nicht normal, dass eine Patientin, je nach ihrem Leiden und ihrer Bedürftigkeit sich in ihren Therapeuten verliebt?
Es kann ja wohl nicht sein, dass du hier für deinen Mann sprichst, oder sind es deine Ängste als seine Frau, die dich her in dieses Forum treiben???????ß
Also ich selbst habe eine gescheiterte Therapie hinter mir und war bis zum bitteren Ende in meinen Analytiker verliebt; aber der hätte mich nie und nimmer rausgeschmissen............
albert
Beiträge: 1284
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52
Kontaktdaten:

Re: bin verliebt

Beitrag von albert »

also ich kann aus meiner eigenen Erfahrung als Patient nichts Schlimmes im Verliebtsein in meine Therapeutin entdecken. Diese idealisierte Beziehung, die nur in meinen Gedanken bestand und in der therapeutischen Zuwendung durch die Therapeutin war eine Voraussetzung dafür, dass die Übertragung und damit Therapie überhaupt stattfinden konnte. Natürlich kam nachher der Schmerz, als die Therapie zu Ende war und die Trennung stattfand. Aber das gehört dazu.
übrigens gab es eine Zeit, als mir immer wieder Frauen über den Weg geschickt wurden, weil einige Leute wohl wussten, dass über solch einen Umweg was erreicht werden könnte. Aber ich habe das durchschaut und mich verweigert. Wahre Zuwendung auch von einem Therapeuten muss aus dem Herzen kommen. Dafür muss der Mensch (Therapeut) geboren sein und für solche Fälle wird er auch die Grenzen wahren können. Wenn er die Grenzen nicht wahren kann, ist er selbst therapiebedürftig.
Herzliche Grüße
Albert
rapunzel12

Re: bin verliebt

Beitrag von rapunzel12 »

sorry.... gelöscht
rapunzel12

Re: bin verliebt

Beitrag von rapunzel12 »

sorry.... gelöscht
albert
Beiträge: 1284
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52
Kontaktdaten:

Re: bin verliebt

Beitrag von albert »

Hallo Rapunzel,
ich weiß nicht, wo und wie da eine Grenzlinie zu ziehen ist. Ich gestehe, dass ich meine Therapeutin nie persönlich gesehen habe, habe mit ihr nur per Email und per Traumreisen Kontakt gehabt. Aber es hat funktioniert!
Natürlich hat sie von meinen Gefühlen für sie gewusst und mich in die Schranken verwiesen. Zeitweise haben meine Traumbilder verrückt gespielt. Solange, bis ich im Traum eine namenlose Frau gesehen habe, habe mir sofort gewünscht, und diese Frau erhielt ihr Gesicht. Da habe ich gemerkt, dass sich das alles in meinem Hirn abgespielt hat und Ausdruck meiner Wunschträume war. Das war der Anfang vom Abschiednehmen aus der Therapie.
Solange diese Therapie im Gange war, war diese Therapeutin für mich so eine Art moralische und ethische Instanz, dafür bin ich ihr in den Traumreisen begegnet und habe darüber im Brief mit ihr Rücksprache gehalten. So etwas geht nur in einer intensiven Beziehung. Zeitweise war es sehr schmerzhaft, aber ich bereue es nicht; es hat sich gelohnt.
Inzwischen ist der Kontakt zu ihr eingeschlafen, ich sollte ihr mal wieder eine Grußkarte schicken. Aber ich werde sie weiterhin brauchen, nicht als Therapeutin, sondern als mein Schutzengel. Das ist unabhängig vom Kontakt.
Herzliche Grüße
Albert
rapunzel12

Re: bin verliebt

Beitrag von rapunzel12 »

sorry.... gelöscht
Mélange
Beiträge: 18
Registriert: 23. Jul 2004, 10:22

Re: bin verliebt

Beitrag von Mélange »

hallo rapunzel,
ich habe die Beiträge gestern gelesen, aber ich muss gestehen, dass ich auch sehr skeptisch bin, wenn sich Liebe in die Therapie einschleicht. Es hängt aber sicher mit meinen eigenen Erfahrungen zusammen: ich habe mich gerade in akuten depressiven Phasen oft verliebt (nicht in Therapeuten), und dieses Verliebtsein hat eher wie eine Droge gewirkt. Beim Träumen, wenn es mir gelang, die Realität auszuklammern, fühlte ich mich völlig gesund, aber wenn ich wieder mit der Wirklichkeit konfrontiert wurde, d. h. die Unmöglichkeit dieser Liebesbeziehung, stürzte ich jedes Mal grauenvoll ab.
Vielleicht ist es bei dir nicht so schlimm, und vielleicht kann dein Therapeut gut mit deinen Gefühlen umgehen. Bist du dir wirklich im Klaren darüber, dass deine Liebe keine Zukunft hat? Bist du ganz sicher, dass du mehr profitieren als darunter leiden wirst? Ich frage nur. Was mich angeht, haben diese häufigen neurotisch besetzten Beziehungen inzwischen dazu geführt, dass ich jede Fähigkeit verloren habe, eine Liebesbeziehung zu einem Mann aufzubauen.
Gruß
Mélange
Martina71
Beiträge: 315
Registriert: 27. Jun 2003, 01:35
Kontaktdaten:

Re: bin verliebt

Beitrag von Martina71 »

Hallo zusammen,

also ich glaube, das es eine ganz normale Reaktion ist, das man für seine/n Therpeuten/in eine gewisse "Zuneigung" spürt, da er/sie ja meist in diesen Zeiten die einzige Person ist, die regelmässig für einen da ist und zuhört. Man fühlt sich alleingelassen von anderen aussenstehenden Freundschaften gehen kaputt, Krach mit Familie, Partner ... die einzige "Beziehung" die da wirklich regelmässig besteht ist nun mal die in der Thera. Ist bei mir z.Zt. auch jede Woche mein "Highlight", weil sie einfach "für mich da ist"

VLG Martina
-----------------------------



Das menschliche Dasein ist zu beschwerlich, darum will man es wenigstens in der Phantasie abschütteln!



(Franz Kafka)
Mélange
Beiträge: 18
Registriert: 23. Jul 2004, 10:22

Re: bin verliebt

Beitrag von Mélange »

hallo Martina, wenn ich es richtig verstehe, bist du bei einer TherapetIN, nicht bei einem Mann in Therapie. Ich denke, dass ist ein gewaltiger Unterschied. Auch für mich hat meine Therapeutin in extremen Phasen den einzigen Halt dargestellt, aber in dem Maße, wie's mir besser ging, änderte sich das. Aber wenn die Erotik eine Rolle zu spielen beginnt, wird meiner Meinung nach die Therapie zum Glatteis. Man ist verliebt und weiß (bei klarem Verstand), dass die Liebe keine Zukunft hat. Ich selber könnte gerade in einer depressiven Phase damit nicht umgehen und würde eine Trennung vorziehen. Meine Frage an euch ist wirklich: hat jemand das erlebt und bewältigt, in einer Form, die für die Heilung nützlich war?
Martina71
Beiträge: 315
Registriert: 27. Jun 2003, 01:35
Kontaktdaten:

Re: bin verliebt

Beitrag von Martina71 »

Hi Melange, ok, ich bin bei einer Frau in Behandlung, habe aber auch schon mal eine Beziehung mit einer Frau gehabt, und wenn die "Richtige" kommen würde, wär das auch wieder so... also ist es (in meinem Fall) egal, ob ich mein Therapeut weibl. oder männl. ist... (hätt ich vielleicht irgendwie erwähnen sollen- sorry)
Naja und meine Therapeutin ist auch noch sehr jung und sieht schon gut aus...
So long- schönen Abend noch.
LG Martina
-----------------------------



Das menschliche Dasein ist zu beschwerlich, darum will man es wenigstens in der Phantasie abschütteln!



(Franz Kafka)
albert
Beiträge: 1284
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52
Kontaktdaten:

Re: bin verliebt

Beitrag von albert »

Hallo Rapunzel,
entschuldige, dass ich erst jetzt antworte.
Das war so. Ich habe sie nie persönlich gesehen, habe auch kein Foto von ihr. Sie hat schon gewusst, wie sie den rechten Abstand wahren kann. Und trotzdem bin ich mir sicher, dass sie es war, die ich im Traum gesehen habe. Es gibt das Phänomen der Resonanz. Und es gibt einige Phänomene, die da sind als Teil meiner Wirklichkeit, die ich nicht voll erklären kann. Aber sie fügen sich in eine Modell und ich kann damit arbeiten. Das ist mir ausreichend.
Wenn dein Therapeut mal weniger Zeit hat, ist das natürlich ein Einschnitt. Ich bin auch so gelagert, dass ich solche Einschränkungen, z. B. eine Terminabsage oder -änderung schnell persönlich nehme. Aber du kannst eine Realitätsüberprüfung machen. Alle Umstände, die mit dieser therapeutischen Beziehung zusammenhängen, werden einer Analyse unterworfen und gefragt, ob sich etwas von Bedeutung verändert hat. Natürlich kannst und sollst du auch den Therapeut darauf ansprechen. Ein guter Therapeut wird darauf eingehen auf diese Metaebene und trotzdem das gewisse Maß an Zuwendung geben.
Dann ist eine Gesamtbewertung zu machen. Hat sich nur ein Merkmal geändert im Gesamten, so fällt das wenig ins Gewicht. Nur wenn mehrere Merkmale gleichzeitig verändert sind, oder ein Merkmal über längere Zeit verändert, wird es kritisch. Aber selbst dann lassen sich oft plausible Erklärungen finden. Aber bitte nicht allein darüber grübeln, sondern mit anderen im Umfeld darüber sprechen. Beim alleinigen Grübeln steigert sich der Mensch leicht in eine unerwünschte Stimmung hinein.
Alles Gute wünscht dir
mit herzlichen Grüßen
Albert
rapunzel12

Re: bin verliebt

Beitrag von rapunzel12 »

sorry.... gelöscht
rapunzel12

Re: bin verliebt

Beitrag von rapunzel12 »

sorry.... gelöscht
albert
Beiträge: 1284
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52
Kontaktdaten:

Re: bin verliebt

Beitrag von albert »

Hallo Rapunzel,
ich denke, dass der Austausch per Brief nicht viel anders verläuft, als auch hier im Forum. Nur dass vor jeder Äußerung mehr Zeit gegeben ist. Auch die Therapiestunden haben ja aus gutem Grund Zwischenräume, damit der Patient das Besprochene aufarbeiten kann. In diesem Zusammenhang kam hier schon mal der Einwand, dass doch Mimik und Gestik Teil eines Gespräches sind. Nun, das war bei mir gegeben durch die Handlungen in den Traumreisen. Übrigens war es auch im Forum eine Zeitlang üblich, sich gegenseitig zu umärmeln- wenigstens zwischen den Frauen. Ich finde es schade, dass dieses Ritual nicht mehr im früheren Umfang gebräuchlich ist. Aber ich schicke dir gerne eine brüderliche vorsichtige Forumsumärmelung.
Im persönlichen Gespräch mit dem Therapeuten sind natürlich andere Rituale angebracht, z. B. Blickkontakt, Lächeln und besonders der Tonfall der Stimme.
Im Brief sind Worte der Zuwendung wichtig. Deshalb bin ich gerne in diesem Forum.
Zur Resonanz möchte ich sagen, dass eine Voraussetzung dafür ist, dass Therapeut und Patient die gleiche Wellenlänge haben oder mit einem anderen Ausdruck: die Chemie muss stimmen. Dann gibt es tatsächlich so etwas wie Gedankenübertragung ohne Rücksicht auf die Örtlichkeiten, wo zwei Menschen sich gerade befinden. Dafür gibt es Beispiele auch hier aus dem Forum.
Das spielt sich in jenem Bereich ab, für den ich keine naturwissenschaftliche Erklärung habe und ich bin selbst Naturwissenschaftler. Ich akzeptiere, dass es Dinge gibt, für die es keine Erklärung gibt, aber die als Phänomene in meinem Leben existieren.
Die Sonne kommt gerade heraus,
ich wünsche dir ein schönes Wochenende.
Herzlichen Gruß
Albert
Mélange
Beiträge: 18
Registriert: 23. Jul 2004, 10:22

Re: bin verliebt

Beitrag von Mélange »

Traumreisen? Gedankenübertragung?
Darf ich da mal ganz bescheiden nachhorchen? Wie steht ihr zu diesen Dingen? Bei mir läuten die Alarmglocken, nimm mir das nicht übel, Albert, ich bin neu hier. Aber einen depressiv erkrankten Menschen mit diesen Dingen zu trösten, das halte ich für höchst bedenklich.
albert
Beiträge: 1284
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52
Kontaktdaten:

Re: bin verliebt

Beitrag von albert »

Hallo Melange,
ein Tröster bin ich auf keinen Fall. Sondern diese Phänomene, die, tut mir leid zu sagen, ich auch nicht zur Gänze erklären kann, sind Teil der therapeutischen Arbeit. Wohlbemerkt: nur ein Teil! Für den Erfolg der therapeutischen Arbeit gehört noch einiges mehr dazu. Ich weiß, dass hier immer eine gewisser Geruch nach Sektiererei durchzieht. Ich bin mir selbst dieser Gefahr sehr bewusst. Deshalb sind Sicherungen eingebaut.
Ich darf nur meine eigenen Traumreisen interpretieren. Traumreisen für andere Personen darf ich nur als Erzählung widergeben, aber nicht interpretieren, sonst würde ich Macht ausüben. Die Bilder sprechen für sich. Ich sehe meine Aufgabe darin, Wahrheiten zu erarbeiten. Das ist manchmal ein brutaler Job, weil ich damit anderen Menschen weh tue. Da kann es eine Hilfe sein, die Wahrheit zu verkleiden in Gestalt von Bildergeschichten.
Ich darf keinen Gewinn daraus ziehen. Deshalb bin ich arm und stelle als Depri wie gewohnt keine Ansprüche, bin bescheiden; ich bestehe nur auf der Wahrheit. Beruhige dich. Es gibt das Sprichwort: "Der Prophet gilt nichts in seinem Vaterland." Ja, wirklich, das ist ein böses Wort, aber leider wahr. Deshalb war ich schon zweimal ausgewandert und ich erwäge ernsthaft, das ein drittes Mal zu tun.
Im Übrigen habe ich im Forum mehr als einmal beschrieben, wie ich meinen eigenen Depri-Schub in einer Traumreise behandele; sonst würde ich heute nicht mit dieser Leichtigkeit schreiben.
Bitte, ich habe jetzt meine Haltung dargelegt.
Es darf jeder seine eigene Wahrheit haben. Oder anders gesagt: es gibt soviele Wahrheiten wie Interessengruppen gezählt werden.
Ich muss für heute Schluss machen, draußen wartet einer, der mit mir zusammen in die Samstagsnachmittagfliegenfischerfreizeit in den Schwarzwald fahren will.
Euch wünsch ich einen sonnigen Samstagnachmittag zu Hause oder am Badestrand oder im Bierzelt oder wo es sonst gemütlich ist.
Gruß
Albert
Mélange
Beiträge: 18
Registriert: 23. Jul 2004, 10:22

Re: bin verliebt

Beitrag von Mélange »

hallo Rapunzel, ich möchte noch einmal auf deinen letzten Beitrag (an mich gerichtet) eingehen. Ich finde dieses Thema wichtig und interessant, denn diese Dinge geschehen immer wieder. Aus persönlicher Erfahrung würde ich heute sagen: egal, was das „Herz“ sagt, die Therapie müsste helfen, dass der Verstand die Oberhand behält. Natürlich ist das ein Prozess, der sich nur langsam vollzieht. Ich habe das Verliebtsein in einer Depression nicht als hilfreich oder heilend empfunden, weder bei mir noch bei anderen, sondern als eine zusätzliche Quelle des Leidens, die oft sehr destruktive Nachwirkungen hatte. Auch du leidest, sonst hättest du nicht geschrieben. Und der Punkt, wo du dich der Realität stellen musst, wird unweigerlich kommen.
Die Frage ist auch: wie seriös ist dein Therapeut? Es gibt auch Therapeuten, die ihre Klienten emotional ausnutzen. Auch sexuelle Übergriffe sind nicht selten, und die betreffenden Therapeuten beschönigen sie hinterher als Teil der Therapie.

Ich stelle das natürlich nur als Frage. Es ist meine Erfahrung, sie muss nicht für alle gültig sein. Ich kann von mir nur sagen, dass ich immer sehr große Schwierigkeiten hatte, mich von jemandem zu lösen, und deshalb bin ich sehr vorsichtig geworden.
Gruß, Mélange
Sarah
Beiträge: 496
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

?

Beitrag von Sarah »

Antworten