Gleichnisse und ein bisschen mehr ....

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Muriel
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Gleichnisse und ein bisschen mehr ....

Beitrag von Muriel »

Ich hole heute mal ein fast "vergessenes" Thema wieder ans Licht.

Viele liebe Grüsse an alle, die mich noch kennen. (c:

Muriel =^..^=



Der träumende Fischer

In einem Hafen an der westlichen Küste Europas liegt ein ärmlich gekleideter Mann in seinem Fischerboot und träumt.
Ein schick angezogener Tourist legt eben einen neuen Farbfilm in seinen Fotoapparat, um das idyllische Bild zu fotografieren: blauer Himmel, grüne See, schwarzes Boot, rote Fischermütze.
Klick.
Noch einmal: klick.
Das Geräusch weckt den träumenden Fischer, der sich schläfrig aufrichtet, schläfrig nach seiner Zigarettenschachtel angelt, aber bevor er sie gefunden hat, hält ihm schon der neugierige Tourist eine Schachtel vor die Nase.
"Sie werden heute einen guten Fang machen."
Kopfschütteln des Fischers.
"Aber man hat mir gesagt, dass das Wetter günstig ist."
Kopfnicken des Fischers.
"Sie werden also nicht ausfahren?"
Kopfschütteln des Fischers, steigende Nervosität des Touristen.
Gewiss liegt ihm das Wohl des ärmlich gekleideten Menschen am Herzen.
"Oh, Sie fühlen sich nicht wohl?"
Endlich beginnt der Fischer zu sprechen: "Ich fühle mich großartig", sagt er. "Ich habe mich nie besser gefühlt."
Er steht auf, reckt sich, als wollte er demonstrieren, wie athletisch er gebaut ist. "Ich fühle mich fantastisch."
Der Gesichtausdruck des Touristen wird immer unglücklicher, er kann die Frage nicht mehr unterdrücken.
"Aber warum fahren Sie dann nicht aus?"
Die Antwort kommt schnell und kurz: "Weil ich heute morgen schon ausgefahren bin!"
"War der Fang gut?"
"Er war so gut, daß ich nicht noch einmal auszufahren brauche, ich habe vier Hummer in meinen Körben gehabt, fast zwei Dutzend Makrelen gefangen ... ."
Der Fischer, endlich erwacht, klopft dem Touristen beruhigend auf die Schultern.
"Ich habe sogar für morgen und übermorgen genug", sagt er.
"Rauchen Sie eine von meinen Zigaretten?"
"Ja, danke."
"Ich will mich ja nicht um Ihre persönlichen Angelegenheiten kümmern", sagt der Tourist, "aber stellen Sie sich mal vor, Sie führen heute ein zweites, ein drittes, vielleicht sogar ein viertes Mal aus und Sie würden drei, vier, fünf vielleicht sogar zehn Dutzend Makrelen fangen ... ."
Der Fischer schüttelte den Kopf.
"Sie würden sich in spätestens einem Jahr einen Motor kaufen können, in zwei Jahren ein zweites Boot, in drei oder vier Jahren könnten Sie vielleicht einen kleinen Kutter haben, mit zwei Booten und dem Kutter würden Sie natürlich viel mehr fangen, eines Tages würden Sie zwei Kutter haben, Sie würden ...", er begeisterte sich so sehr, dass er kaum weitersprechen kann.
"Sie würden ein kleines Kühlhaus bauen, später eine Konservenfabrik, mit einem Hubschrauber rundfliegen, den Weg der Fischschwärme von oben erkennen und es Ihren Kuttern per Funk mitteilen! Sie könnten ein Fischrestaurant eröffnen, den Hummer direkt nach Paris exportieren und dann ...", wieder kann er kaum weitersprechen, kopfschüttelnd, im tiefsten Herzen betrübt, blickt er auf das Meer, in dem die ungefangenen Fische munter springen.
"Und dann", sagte er, aber wieder verschlägt ihm die Erregung die Sprache.
Der Fischer klopft ihm beruhigend auf den Rücken.
"Was dann?", fragt er leise.
"Dann", sagt der Fremde mit stiller Begeisterung, "dann könnten Sie ruhig hier im Hafen sitzen, in der Sonne liegen und auf das herrliche Meer blicken."
"Aber das tu ich ja jetzt", sagt der Fischer, "ich sitze beruhigt am Hafen und träume, nur Ihr Klicken hat mich dabei gestört."
Tatsächlich ging der Tourist nachdenklich fort.
Früher hatte er auch einmal geglaubt, er arbeite, um eines Tages nicht mehr arbeiten zu müssen, und es blieb kein Rest von Mitleid mit dem ärmlich gekleideten Fischer in ihm zurück, - nur ein wenig Neid.

von Heinrich Böll
Wer zugleich seinen Schatten und sein Licht wahrnimmt,

sieht sich von zwei Seiten,

und steht somit in der Mitte.
tinamaus
Beiträge: 204
Registriert: 19. Mai 2003, 12:36

Re: Gleichnisse und ein bisschen mehr ....

Beitrag von tinamaus »

Hallo Muriel!

Danke für diese tolle Geschichte. Sie hat mich total begeistert, weil sie einem vor Augen führt, wie sinnlos dieses ständige Vorwärtsstreben doch ist. Bei mir hat es zum Nervenzusammenbruch und Depression geführt. Oft ist weniger eben doch mehr. Danke!

Tinamaus
alyssa

Re: Gleichnisse und ein bisschen mehr ....

Beitrag von alyssa »

Was tat das gut, das zu lesen.
Auch wenn Reflexion manchmal weh tut.
Danke für den Beitrag, alyssa
Bolek

Re: Gleichnisse und ein bisschen mehr ....

Beitrag von Bolek »

hähä,

schöne Geschichte, könnte von mir sein.

Wollte genauso leben wie der fischer, und eigentlich hab ichs auch.
Es gab immer genug für ein paar Tage. Geld meine ich.


Aber da habe ich wohl die Rechnung ohne den Wirt gemacht.
Nämlich ohne meine Perle.

Ja so is dat, und da kann mir kein mann widersprechen. Sobald ne Frau ins Spiel kommt, isz es vorbei mit der Rumträumerei am See oder sonswo.

Ab dann gibts Verpflichtungen, die erfühlt werden müssen, ob man will oder nicht.

Das ist der Anfang aller Probleme, ja so isses, da lasse ich mit mir nicht lange diskuttieren.

Bolek
Muriel
Beiträge: 421
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Gleichnisse und ein bisschen mehr ....

Beitrag von Muriel »

Seminar im Kinderzimmer

Wir haben, seit wir mit Kindern leben, immer wieder die großen Themen des Lebens auf dem Tisch.
Früher ging es darum, woher wir kommen und warum wir da sind, und im gleichen Atemzug klärten wir, wohin wir essen gehen sollten.
Jetzt kreist alles um die wirklichen Themen des Lebens:
Wie teilt man eine Flasche Traubensaft tropfengenau auf drei Kinder auf?
Warum heißt es angeln und nicht Fische fangen?
Es wird klargestellt, dass die Küchenrolle in ihrem innersten Wesen eigentlich ein Küchenklopapier ist und dass dies noch niemand – außer gerade jetzt unser Jüngster mit seinen vier Jahren - erkannt hat.
Salsa-Musik mit ihrem Rhythmus wird im Bauch gehört und nicht mit den Ohren (wie richtig).
Die Entwicklungspolitik der Industrienationen wird in ihrem eigentlichen Kern erfasst. „Wisst Ihr, zuerst teile ich mit mir und dann mit Euch“, sagt unser Kleiner, als der Rest der Familie entrüstet über das Ansichreißen einer Packung Gummibärchen im Kreis um ihn herumsteht.
Wettbewerbe werden nur zu Ende ausgetragen, wenn sich ein Gewinn abzeichnet.
Sobald ein Verlieren sich einzustellen droht, werden die Wettkämpfe abgebrochen und der Mitspieler mit bösen Blicken über sein schlechtes Benehmen bestraft.
Gewinnen wird außerdem mit dem Definieren von günstigen Spielregeln sichergestellt.
Man läuft beim Spaziergang allen voraus.
Wir ahnen nicht, dass wir Teilnehmer an einem Wettbewerb sind und dann triumphiert man an markanten Stellen mit: „Ich bin Erster!“
Das Auflösen von Zeit ist in diesem Alter nichts, was Metaphysiker noch lehren könnten. Auf die Frage, wann der Papa wieder nach Hause kommt, wird die - in normalen Kategorien gedacht – richtige Antwort „in drei Tagen“ gegeben.
Aber hier ist ein in den metaphysischen Kategorien bewandertes Vis-à-vis, das meint: „Also jetzt. Denn drei Tage sind schon vorbei!“
Ein weiteres Beispiel zum Thema Zeit: Wir diskutieren das mathematische Problem der Messung des Lebensalters und stoßen dabei auf die Tatsache, dass wenn man neun Jahre ist, eigentlich schon im zehnten Lebensjahr steht. Sagt zumindest der große Bruder des kleinsten Bruders.
Der Kleine hört aufmerksam zu und denkt nach innen.
Nach einiger Zeit läßt er seine dabei gesammelten Erkenntnisse vom Stapel.
Die Diskussion der anderen ist natürlich schon weit fortgeschritten, aber das tut seinem Eifer keinen Abbruch: „Ich bin schon fünf, weil ich schon vier bin und das ist so, weil ich nie drei war und auch kein Baby war, da ich schon ein Papa bin“.
Wir halten alle inne.
Kein Zweifel, um dieser Wortmeldung folgen zu können, braucht es unser aller Kapazität.
Jetzt wird mir klar, warum gerade mein Kleinster so groß im Konflikte anzetteln und Austragen ist: Er kennt keine Zeit und damit ist alles jetzt und was nicht jetzt ist, ist nie.
Darum kämpft er und ich(er-)warte das Später.
Er sorgt sehr gut für sich selbst.
Er kümmert sich lauthals, schlagend oder entwaffnend charmant den ganzen langen Tag für die optimalen Rahmenbedingungen für ein gutes Leben.
Keine Manipulationsstrategie an seinem Umfeld läßt er dabei unerprobt.
Ich blicke immer wieder mal bewundernd und gleichzeitig neidvoll auf diese Lebenskräfte, die den Konflikt zwischen Ich und Du wagen.
Die Kinder scheinen sich nicht über ihre äußere Größe zu definieren, sondern über ihr inneres Wünschen.
Meinem kleinen großen Gegenüber scheint dies alles ohne Lektüre oder Seminarbesuch möglich zu sein.
Aber: wer hört schon jemand zu, der unter einem Meter misst?
Ich bekomme eine Perspektive für mich: ich bin vier, weil ich siebenunddreißig und eigentlich die weise Mutter von mir selbst bin.
Ich sorge für die unterstützenden Rahmenbedingungen in meinem Leben.
Ich schiebe nichts auf, weil alles jetzt ist und tue, was ich tun will.
Jetzt.
Ich glaube, der Kleine vor mir, sieht weiter als ich.
Bei den auf Bewusstsein beschränkten Erwachsenen ist das wahrscheinlich keine allzu große Leistung.
Ich werde nun weniger Geld für Seminare ausgeben und die Ausgaben für Bücher von Psychologen und Metaphysikern werde ich genauer prüfen.
In der damit verfügbaren Zeit werde ich wieder im Kinderzimmer sitzen, wenn ich als real Vierzigjährige noch darf.
Denn, obwohl ich auch vier bin, kann man mich nicht mehr überall hin mitnehmen, da ich von Beruf Mutter bin.
Mit dem neu verfügbaren Budget werde ich meine Kinder klugerweise in Eissalons einladen, ein paar Gespräche kann ich dort noch führen oder bei den Kindern mitverfolgen.
Sie, liebe LeserInnen, werden nun lauschend am Nebentisch sitzen.

Eine Geschichte geschrieben von Gabriela Nickel aus Österreich
Wer zugleich seinen Schatten und sein Licht wahrnimmt,

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Conny37
Beiträge: 244
Registriert: 24. Mai 2003, 21:34

Re: Gleichnisse und ein bisschen mehr ....

Beitrag von Conny37 »

Hi Muriel,

da ich täglich ein bisschen im Forum stöbere, fand ich heraus, dass du auch Berlinerin bist. Freue mich immer, wenn ich im Forum jemandem aus meiner Nähe begegne. Wie du vielleicht schon gemerkt hast, habe ich dein Huhn mal wieder in die vorderste Front geschickt. Ansonsten warte ich auf mehr.....?

Viele liebe Grüsse sendet
eine Bald - Mahlsdorferin

Conny
Conny
Conny37
Beiträge: 244
Registriert: 24. Mai 2003, 21:34

Re: Gleichnisse und ein bisschen mehr ....

Beitrag von Conny37 »

Hiermit erkläre ich öffentlich meinen Rücktritt vom Erwachsensein.
Ich habe beschlossen, die Bedürfnisse einer Sechsjährigen zu leben.
Ich möchte zu McDonalds gehen und denken, es handle sich um ein Viersternerestaurant.
Ich möchte kleine Stöckchen über eine frische Lehmpfütze segeln lassen und kleine Wellen mit Steinchen machen.
Ich möchte denken, daß Smarties besser sind als Geld, weil man sie essen kann.
Ich möchte unter einer großen Eiche liegen und an einem heißen Sommertag mit meinen Freunden einen Limonadenverkauf betreiben.

Ich möchte zu einer Zeit zurückkehren, als das Leben einfach war.
Als alles, was ich kannte, Farben, Rechentafeln und einfache Schlaflieder waren, was mich nicht gestört hat, weil ich nicht wußte, was ich nicht wußte, und darüber auch nicht besorgt war.
Was ist mit der Zeit geschehen, zu der wir glaubten, das Schlimmste, was uns passieren könnte, wäre, daß uns jemand unser Springseil wegnimmt und uns als Letzten in die Handballmannschaft wählt?
Ich möchte wieder einfach leben.

Ich möchte nicht, daß meine Tage aus Computerabstürzen, Bergen von Akten und deprimierenden Nachrichten bestehen.
Ich möchte an die Kraft eines Lächelns, einer Umarmung, eines netten Wortes glauben, an Wahrheit, Frieden, Träume, und an die Kraft, die davon ausgeht, im Liegen Rauschgoldengeln in den frischen Schnee zu formen.
Ich möchte wieder sechs sein.

Anonym, aus dem Internet - p.goetsch@virgilio.it - danke!
Conny
Muriel
Beiträge: 421
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Gleichnisse und ein bisschen mehr ....

Beitrag von Muriel »

Stilblüten aus Aufsätzen

Neben den Prunksälen hatten die Ritter auch noch heizbare Frauenzimmer.

Graf Zeppelin war der erste, der nach allen Richtungen in die Luft schiffte.

Nach einem Zug nach Italien, heiratete Alexander der Große eine indische Prinzessin und starb kurze Zeit darauf an den Anstrengungen.

Cäsar machte sofort das Lager voll und jeder stand stramm vor seinem großen Haufen.

Der leichtsinnige Fahrer fuhr durch die nächtlichen Straßen, ohne sein Hinterteil zu beleuchten.

Siegfried hatte an seinem Körper eine wunderbare Stelle, die aber zeigte er nur Kriemhild.

… dann gingen wir in den Zoo. Da war ein Großer Käfig mit Affen. Mein Onkel war auch dabei.

Mit großem Strahl gaben die Feuerwehrleute ihr Wasser ab.

Die Pferde trugen Rosetten in den Landesfarben am Kopf, am Geschirr und an den Schwänzen, die Männer waren ähnlich gekleidet.

Der Landwirtschaftsrat ließ die Bauern zusammenkommen, denn die Schweine fraßen zuviel.

Als der Jäger den dicken Bauch der Großmutter sah, wusste er, was geschehen war.

Dort, wo jetzt verlassene Türme ragen, standen einst verlassene Burgfräuleins und warteten auf ihre ausgezogenen Ritter.

Als Elsa ein Jahr mit Lohengrin verheiratet war, fragte sie ihn, wessen Geschlecht er sei.

Eine Wirbelsäule ist ein zusammengesetzte Knochen, der den Rücken hinunter läuft. Oben sitzt der Kopf und unten sitze ich.

Nachdem die Männer über 100m Kraul geschwommen waren, wickelten die Frauen ihre 200m Brust ab.

Es war eine Demonstration, der Markt war voller Menschen. Noch in den Nebenstraßen pflanzten sich die Männer und Frauen fort.

Die Eiskunstläuferin drehte ihre Pirouetten. Dabei hob sich ihr Röckchen im eigenen Wind.

Die Gleichberechtigung der Frau gilt auch für den Verkehr. Hier nimmt sie die gleiche Stellung ein.

Wir wissen heute, dass die Urmenschen alle Werkzeuge besaßen, um eine Familie zu gründen.

Alle Welt horchte auf, als Luther seine 95 Prothesen an die Schlosskirche schlug.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der alte Fritz ohne seinen Vater nicht denkbar wäre.

Jetzt verbarg sich Tell hinter einem Busch, drückte ab und das Werk der Befreiung war vollendet.

Schiller hätte gern das Drama vollendet, doch die Arbeit an seiner "Braut" hielt ihn ab.

Die Alm liegt hoch im Gebirge. Dort sind der Senn und die Sennerin. Im Frühjahr wird auf- und im Herbst abgetrieben.

In der Sylvesternacht gossen wir Blei. Mein Vater goss einen Dackel, während ich ein Kind zusammenbrachte.

Die Macht des Wassers ist so gewaltig, dass der stärkste Mann es nicht halten kann.

Die Krähe geht hinter dem Pflug und hackt dem Bauern die Würmer aus der Furche.

In Lappland wohnen zwei Gruppen von Menschen. Die reichen Lappen fahren mit dem Rentierschlitten. Die armen Lappen müssen gehen. Daher die Fußlappen.

… und wir gingen mit unserer Lehrerin im Park spazieren. Dort stand ein großes Haus, wo die Mütter ihre Kinder gebären. Eine Gebärmutter schaute zum Fenster heraus und winkte uns freundlich zu.

Die Alm liegt hoch im Gebirge. Dort ist der Senner und die Sennerin. Im Frühjahr wird aufgetrieben und im Herbst wird abgetrieben.

Beim roten Kreuz widmen sich die Männer und Frauen der Liebe. Einige tun es umsonst, andere werden bezahlt.

Meine Tante schenkte mir eine Sparbüchse. Sie war ein Schwein. Sie hatte 2 Schlitze. Hinten einen fürs Papier und vorne einen fürs Harte.

Wir gingen mit unserer Lehrerin im Park spazieren. Gegenüber dem Park war ein Haus, wo die Mütter ihre Kinder gebären. Eine Gebärmutter schaute aus dem Fenster und winkte uns zu.

Zu Allerheiligen waren wir auf dem Friedhof. Es war sehr feierlich, denn der Pfarrer besprang mit seinem Wedel die Friedhofsbesucher.

Gestern hatten wir Jugend-Skitag. Jede Minute ließ der Lehrer einen fahren. Wenn ihm einer zu früh rauskam, schickte er ihn zurück.

Streichhölzer müssen gut versteckt sein, damit die keine Kinder bekommen.
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Muriel
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Re: Gleichnisse und ein bisschen mehr ....

Beitrag von Muriel »

Liebe Conny,

ja, hier im Forum "schwirren" einige Berliner/innen herum.
Ich freu' mich immer, wenn ich "Verbündete" in der Nähe weiss, lächel.

Ich habe auch mal wieder was für's Forum mitgebracht.
Viel Spass beim Lesen. (c;

Viele liebe Grüsse

Muriel =^..^=
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Muriel
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Re: Gleichnisse und ein bisschen mehr ....

Beitrag von Muriel »

Eine kleine Geschichte



Vor langer, langer Zeit existierte eine Insel, auf der alle Gefühle der Menschen lebten:

Die gute Laune, die Traurigkeit, das Wissen .... und so wie alle anderen Gefühle, auch die Liebe.

Eines Tages wurde den Gefühlen mitgeteilt, dass die Insel sinken würde.

Also bereiteten alle ihre Schiffe vor und verließen die Insel.

Nur die Liebe wollte bis zum letzten Augenblick warten.

Bevor die Insel sank, bat die Liebe um Hilfe.



Der Reichtum fuhr auf einem luxuriösen Schiff an der Liebe vorbei.

Sie fragte: "Reichtum, kannst du mich mitnehmen �"

"Ich kann nicht .... auf meinem Schiff habe ich viel Gold und Silber, da ist kein Platz für dich."



Also fragte die Liebe den Stolz, der auf einem wunderbarem Schiff vorbeikam: "Stolz, ich bitte dich, kannst du mich mitnehmen ?"

"Liebe, ich kann dich nicht mitnehmen ....", antwortete der Stolz, "hier ist alles perfekt, du könntest mein Schiff beschädigen."



Also fragte die Liebe die Traurigkeit, die an ihr vorbeiging: "Traurigkeit, bitte, nimm' du mich mit."

"Oh Liebe", sagte die Traurigkeit, "ich bin so traurig, dass ich alleine bleiben muss."



Auch die Gute Laune ging an der Liebe vorbei, aber sie war so zufrieden, dass sie nicht hörte, dass die Liebe sie rief.



Plötzlich sagte eine Stimme: "Komm' Liebe, ich nehme dich mit."

Es war ein Alter, der da sprach.

Die Liebe war so dankbar und so glücklich, dass sie vergaß den Alten nach seinem Namen zu fragen.

Als sie an Land kamen, ging der Alte fort.



Die Liebe bemerkte, dass sie ihm viel schuldete und fragte das Wissen: "Wissen, kannst du mir sagen, wer mir geholfen hat ?"

"Es war die Zeit", antwortete das Wissen.

"Die Zeit", fragte die Liebe, "warum hat die Zeit mir geholfen ?"

Und das Wissen antwortete: "Weil nur die Zeit versteht, wie wichtig die Liebe im Leben ist."


(unbekannter Verfasser)



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lestat
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Registriert: 27. Aug 2003, 10:44

Re: Gleichnisse und ein bisschen mehr ....

Beitrag von lestat »

Diese Geschichte mit der Liebe und auch die mit dem Fischer sind wirklich grossartig. Obwohl mich persönlich die Liebesgeschichte traurig macht. Aber gut!
Ich habe nicht genug Tränen für das was ich mir habe antun lassen
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