Starke Unruhe und Angst

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nattl
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Starke Unruhe und Angst

Beitrag von nattl »

Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar
nattl
Beiträge: 10
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Starke Unruhe und Angst

Beitrag von nattl »

Nachdem ich mich nun schon länger nicht mehr hier gemeldet habe, möchte ich nun doch wieder mein ganz großes Problem hier ansprechen. Seit über 20 Jahren leide ich an Depressionen in allen Formen, aber diese starke Unruhe und Angst kenne ich nun seit ca. 6 Jahren. Ich habe dabei ein Gefühl, als wenn ein großer Felsbrocken auf meiner Brust liegt, was ich sogar körperlich spüre. Er nimmt mir die Kraft, etwas zu tun, drückt mich am Morgen in mein Bett und behindert auch die Atmung, sodaß ich das Gefühl habe, nicht genügend Luft zu bekommen. Außerdem spüre ich mein Herz sehr stark schlagen und in meinem Hirn herrscht Chaos. Die Unruhe wird dann oft so groß, daß ich sie als Angst wahrnehme. Ich bin oft nicht fähig, richtig zu denken oder etwas zu erledigen, etwa einen Einkauf oder in meiner Wohnung Ordnung schaffen. Es fehlt mir auch die Konzentration, einem Hobby nachzugehen.
Dieser Zustand ist für mich fast unerträglich. Nach außen sieht es mir niemand an, aber innerlich zerreißt es mich fast. Medikamente, z.B. Stangyl bewirken zwar eine gewisse Besserung, aber ein Gefühl von Ruhe und Entspannung kenne ich schon lange nicht mehr. Darüber hinaus habe ich auf dieses AD ziemlich zugenommen, was meine Stimmung drückt und meine Depressionen durch meinen Anblick nur noch verstärkt werden. Ich bin so verzweifelt und weiß nicht mehr, wer und was mir noch helfen könnte.
Darum würde ich mich über jeden Rat von Euch freuen. Manchmal denke ich, nur ich habe diese Symptome und habe Angst, sie nie mehr wieder los zu werden.

Eure (fast hoffnungslose) Renate
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar
betina
Beiträge: 198
Registriert: 20. Mär 2003, 17:39

Re: Starke Unruhe und Angst

Beitrag von betina »

Hallo Renate, ich glaube wir hatten auch schon mal Kontakt. Ich schreibe auch nicht mehr viel, aber ich lese immer.

Die Angst, daß man meint, ein Felbrocken liegt auf der Brust, kenne ich. Mir geht es ebenfalls so. Irgendwann bekommt man dann Panik und meint, die Luft geht weg, man muß nach draußen rennen.

Auch mit der Konzentration ist es ebenso. Früher habe ich gerne gelesen, jetzt fange ich ein Buch mehrmals an, weil ich nach einer Weile die Konzentration verliere, nicht weiterlese und beim nächsten Ansatz wieder vorn anfange. Viele Hobby hatte ich, aber ich kann mich dazu nicht aufraffen. Jetzt habe ich mich für eine Töpferkurs angemeldet, da ich denke, daß dann ein wenig Druck dahinter steht und ich dann etwas machen kann. Aber im verganenen JAhr kamen bei mir starke Schmerzen im Ellenbogen dazu (Golfarm) welche immer stärker werden und bisher kein Arzt mir helfen konnte (deswegen auch evtl. Tippfehlr und das Schreiben bei mir wird weniger). Ich kann darum kaum noch etwas machen, weil jede Bewegung sehr schmerzhaft ist.

Das mit der Gewichtszunahme ging/geht mir ebenso. Vor 1 Jahr bekam ich Cipramil, wobei ich nicht zunahm. Da auf Dauer aber meine Depris auf einem gewissen Grad stehenbielben, wurde im Sept. inder Klinik auf Paraxotin umgestellt. NAch ca. 3 Wochen nahm ich zu, von 57 kg. auf 72 kg. Die Psychiaterin und auch die Neurologin sagten mir, daß ich zuviel esse. Quatsch, ich habe nie in meinem Leben viel gegessen und auch meine Ernährung ist immer gleich geblieben. Trotzdem sagten beide, daß von Medis ich nicht zunehme, ich solle weniger essen. Dann bekam ich keine ADs mehr verschieben, da sie mir angeblich nicht mehr helfen könnten. Dann gings mir sehr schlecht und mußte am Wochenende für 1 Tag ins Krankenhaus. Mein Hausarzt hat mir wieder Cipramil verschrieben. Mein Gewicht ist dann von Febr. innrhalb von ca. 5 Wochen uf 65 kg. rutnergegangen, aber leider bleibt mein Gewicht jetzt bei 65 kg. stehen.

Mir gehts so wie Dir auch. MAn fühlt sich nicht wohl, die Kleidung paßt nicht mehr. Ich habe auch kaum noch eine Hose/Rock der paßt. Durch die lange Kreinkschreibung kann ich mir nun auch nicht neue Kleidung kaufen, zumal man davon ausgeht, daß das Gewicht wieder runter geht?? Ja. liebe Renate, viel Trost kann ich nicht spenden, nur Du siehtst, daß Du nicht allein mit diesem Probleme bist. Mir hat auch meine Therapeutin gesagt, daß es bekannt ist, daß man von den ADs auch zunimmt. Alle Liebe für heute
betina
Bolek

Re: Starke Unruhe und Angst

Beitrag von Bolek »

tomroerich
Beiträge: 3102
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52
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Re: Starke Unruhe und Angst

Beitrag von tomroerich »

Bolek, machst du diese ganzen leeren Beiträge? Warum? Musste gerade mindestens 30 solche Dinger löschen!
Betroffene für Betroffene

http://www.depressionsliga.de
alyssa

Re: Starke Unruhe und Angst

Beitrag von alyssa »

Hallo Thomas, hallo Bolek!
(bitte entschuldigt betina und? sorry für die Ignoranz meinerseits eurer Beiträge gegenüber gerade)
also ehrlich gesagt nervt es mich auch. Ich bekomme per Abo einen geleerten Beitrag nach dem anderen und schaue ich nach, dann war dat wieder der Bolek
Was ist los?!
Ob das gestrige Geplänkel scheiße war oder nicht, was solls. Ist halt geschehen.
Meinste was andere schon rausgehauen haben in ihrem Frust, soweit nur dazu weil du ja gerne vergleichst und anscheinend lernwillig, aber unfähig bist dir oder anderen Dummheiten zu vergeben.
Das ist nur! meine! individuelle! Meinung!
Habe ja auch so meine Macken
und jetzt mal Arsch hoch ZWO,DREI,VIER
alyssa
betina
Beiträge: 198
Registriert: 20. Mär 2003, 17:39

Re: Starke Unruhe und Angst

Beitrag von betina »

Hallo Alyssia, da habe ich eine Frage, es komme ja so viele Beiträge die geändert oder in dene gar nichts steht; ich habe ja auch das Abo, daß alles per E-Mail kommt. Wenn also Beiträge geändert sind, oft mehrmals, kannst Du genau mir sagen, wer das dann macht. Oft bekomme ich Beitrage ohne Text??

Ansonsten erst einmal danke für Deine lieben Hinweise und Tips. Tschüß für heute und alles Liebe betina
Bolek

Re: Starke Unruhe und Angst

Beitrag von Bolek »

leider leider
gebe freiwillig zu der übeltäter gewesen zu sein.
das passierte direkt danach als ich hier "angeschossen" wurde. in einem ruck habe ich dann meine hochgeisstigen ergüsse geplättet.

dabei ist mir natürlich nicht eingefallen, daß ich die mailboxen anderer überschütte.
wer denkt schon an Abo wenns um leben und tod geht, schliesslich wollte man mich vor gericht zerren..

in dem sinne also sorry.
ist ja echt nervig diese löscherei in der mailbox, gebs zu.

hab das jetzt auch gemerkt. wahnsinn, hab nur ein paar spuren gebucht und der kasten quilt nach wenigen tagen über..

echt nervig

Bolek
alyssa

Re: Starke Unruhe und Angst

Beitrag von alyssa »

Hallo betina, hi bolek,
freue mich über diese positive Resonanz.@Bolek, na da hat meckern ja geholfen
echt, als ich das schrieb war ich soooo stinkig. ich war nur mit löschen beschäftigt, aber Schnee von gestern. Jetzt weißte ja anscheinend...
ach ja, habe inzwischen hier und da einiges neues gelesen und menno, da ist ja ein Menschlein hinterm Kasperl. Aber bitte vergiss den Kaspar nicht, das warst doch auch du, oder? Hoffe es geht dir gut. Ich habe selber nicht viel Kraft, aber nen kleines bischen gebe ich dir gerne ab. Ich weiß ja wie schwer das mit der Mistdroge Alk ist.
Ich habe so meine Mechanismen entwickelt:
Man nehme ne leere Pulle, hau ihr den Kopf ab (ohne sich selbst zu verletzen), würze das mit nem Pflaster ggf. oder ner Prise Erinnerung an freie Zeiten. Als Kind hast du bestimmt nicht gesoffen.
Naja, so macht das jeder halt für sich selbst. Kannst ja auch was an die Mülltonne tackern, z.Bsp. nen Bild von deiner EX oder so. Und dann mal rein mit dem Müll!

@betina: als Antwort, ich lösche. Überarbeitete Beiträge und leere; manchmal schau ich nach, weil ich nicht weiß wer es geschrieben hat. es gibt da leider so eine Unsitte, nicht per Nick abzuschließen.
Ansonsten habe ich viel auch von dir gelesen, gerade vor kurzem wieder. Ich bemerkte das es dir nicht so gut geht, aber was soll ich da tun. Ich traute mich nicht, einfach mal zu schreiben, das ich dir alles Liebe wünsche und du verdammt nochmal es verdient hast. Tja, das ist meine unbeholfene Art Gefühle auszudrücken. Ich las jedenfalls mit Freude, das du einen Partner hast, der zu dir steht.
Technikfragen weiterhin allowed
Was hilfst du Menschen, dass du schreibst...
Echt. Und dabei zu sehen, dass du dir selber hilfst... Das ist es doch! Das Forum!

@Renate /Thema
ich litt früher oftmals unter Panikattacken, ich denke dabei spielte mein Gift(Alk)konsum eine gravierende Rolle. Denn wenn man plötzlich absolut nüchtern war, sah man erst das ganze Elend. Ich bin nie als Deprie diagnostiziert worden, aber ich leide seit meiner Kindheit unter irrationalen Ängsten. Das beschäftigt mich schon sehr sehr lange. Vielleicht soff ich mich also nur müde!? Oftmals hatte ich das Gefühl, das ist jetzt keine Affektäußerung!
Ich habe früher Kärtchen mit mir rumgeschleppt, auf denen standen Sprüche, die ich mir sagen sollte, damit ich die Angstattacken in den Griff kriege. Dann klauten mir irgendwelche Spätpubertierende auch das, weil sie ins Auto einbrachen, als ich in der Mittagspause schwimmen war. GRRRR.
Neulich musste ich daran denken. Ich kam nach Hause und dachte mir, woh immerhin zuckst du nicht mehr zusammen, nur weil es im Gebüsch rascheln könnte. Und yes! ich lauf auch nicht mehr im Kreis, weil ich Stress nicht packe.
Panikattacken, oja die kenne ich gut!

Es macht mir auch heute noch Angst, wenn irgendwas nicht so läuft. Ich weiß inzwischen, worauf das zurückzuführen ist und ich genieße jede Nacht, die ich ohne Licht verbringe. Das ist mein Verdienst.
Vielleicht klingt das seltsam, aber ich neigte immer dazu zu verdrängen. Ich habe mich nie getraut zu sagen, was mich so verängstigt hat, das ich Angst eben nicht mehr als normales Gefühl wahrnehmen konnte.
alyssa
alyssa

Re: Starke Unruhe und Angst

Beitrag von alyssa »

hallo renate,
deine Worte haben mich so "gefesselt". Deshalb möchte ich gerne noch was dazu schreiben.
Du beschreibst deine Gefühle der Angst und der folgenden Beklemmenung so verständlich. Da bleibt mir fast selbst die Luft weg. Ich hechelte dann immer, hyperventilierte.
In ganz schlimmen Momenten lief ich im Kreis; immer wieder und immer wieder. Hin und her, Kreis soweit es die Umgebung zu lies.
Siehste und jetzt mache ich gerade das Radio lauter und höre "Born slippy/Underworld/Techno. Ja da gehts auch ums Irresein...und lauter! Und hoffe auf Erlösung.
Musik hilft mir! Da baue ich das an Gefühlstau ab, was ich anders nicht verarbeiten kann. Manchmal hilft da auch ein Chopin (harte Schmalzgrenze gg), aber ich liebe eben auch Klassik und kenne viel.
Von Punk bis Billie Holiday.

Diese verdammten Angstattacken, was hasse ich die. Mein Freund hat ein Nachtlicht gekauft, durch den dunklen Flur muss ich aber allein. Öfters sagt er wenn er bemerkt, das ich kurz weg war, das er stolz ist. also er sagt, ich wäre doch im Dunkeln wieder zu Bett gekommen. Mann für mich sind das Kilometer!
Ich versuche das ja, immer und immer wieder.
Wenn ich das Licht anmache, dann kommt dazu, das er genervt ist und ich sowieso die Gewöhnungszeit habe. Ich weiß schon sehr lange, das ich mich langsamer an Dunkelheit gewöhne als andere. Das ist ne Sehschwäche!
Ich taste da wie ne Blinde rum und andere sehen. Haha.

Sicher habe ich genug Humor dafür, aber wenn ich als erwachsener Mensch immer noch nicht im Dunkeln schlafen kann, dann muss ich doch ne Klatsche haben.
Verdammt, wovor habe ich Angst?
In der Dunkelheit wird alles so irreal. Ähemm, selbst ne tote Oma ist da sozusagen permanent präsent. Sorry, aber das greift mich dann. Ich versuche es ja, aber genauso wie bei Probs erzeugt das Herzrasen.
Und dann habe ich den Lichtschalter. Ich habe es sogar schon mal soweit getrieben, dass mir der Strom abgestellt wurde. Dann mußte ich, dachte ich.
Hat nicht funktioniert.

Mein Freund sprach früher von Missbrauch, weil ich von dem schwarzen Mann erzählte. Aber das war mein Vater, er ging spät zu Bett und er ging an mir vorbei. Türlich hatte ich Angst, er war ein scheiß Choleriker. Aber das kanns nicht sein.

Verdammt wieso schlafe ich nachts nicht?
Wem geht es ähnlich?

Ich erzähle jetzt mal über mich...
alyssa
Reni
Beiträge: 71
Registriert: 20. Mai 2003, 18:16

Re: Starke Unruhe und Angst

Beitrag von Reni »

Hallo Alyssa !
Das Gefühl, das ich oben beschrieben habe, kommt nicht und geht nicht, sondern es ist schon da, bevor ich richtig wach bin, begleitet mich den ganzen Tag, egal, was ich tu oder wo ich hingehe und endet erst wieder, wenn ich einschlafe - und das Tag für Tag. Ich kann nichts dagegen tun, es ist einfach da. Ich hab Angst vor dem Frühstücken, dem Zähneputzen, sogar davor, daß mein Freund mich besucht. Andererseits war ich am Montag wieder beim Reiten. Das machte mich zwar auch nervös, aber da habe ich eine Erklärung dafür, denn wer fällt schon gerne vom Pferd. Aber für die andere Angst gibt es keine Erklärung. Ein Arzt meinte, dies wären Symptome der Depression, wonach man in erster Linie diese behandeln müßte. Aber das tut man schon 20 Jahre und sie vergeht nicht.

Ich kann auch keine gezielte Angst-Therapie machen, denn man weiß ja nicht, wo man ansetzen soll. Allerdings weiß ich, daß ich während meiner Kindheit sehr viel Angst hatte z.B. vor meinem jähzornigen Vater, vor Lehrern und vor allem Möglichen. Das kann sich auch bei mir im Unterbewußtsein festgesetzt und jetzt durch meine Depr. wieder ausgegraben werden. Ich weiß selbst nicht mehr, was ich tun soll. Ständig bin ich extrem angespannt und nervös, dabei aber müde und kraftlos. Ein Sch...Zustand.

Liebe Alyssa, ich kann verstehen, daß es auch für Dich schlimm ist, diese Zustände zu haben. Aber denkst Du nicht, daß vielleicht eine Hypnose zutage brächte, was diese Angstzustände auslöst. Hab ich das richtig verstanden, daß diese nicht ständig da sind, sondern durch Gedanken ausgelöst werden ? Hast Du irgendwelche Medikamente, die im Notfall etwas Linderung bringen, wie z.B. Tavor o.ä. ? Die nehme ich schon, wenn es mal wieder besonders schlimm ist und ich etwas Wichtiges vorhabe. Zwar machen sie etwas müde aber immer noch besser als vor Angst halb durchzudrehen. Ich möchte ja auch nicht, daß andere mitbekommen, was ich habe.

Liebe Grüße von
Renate
alyssa

Re: Starke Unruhe und Angst

Beitrag von alyssa »

Hi Renate,
wer fällt schon gerne vom Pferd. Ja, das genau ist eben der Unterschied zwischen berechtigter Angst, die überlebenswichtig ist, weil sie ein gesunder Schutzmechanismus ist und den irrationalen Ängsten halt, die einen belasten. Das Leben unsinnig schwer machen. Ich habe diese Attacken phasenweise, sie werden wie du vermutet hast, durch Gedanken ausgelöst. Nunja, habe aber keinen Kippschalter im Hirn.
Da ich nicht genau weiß woher meine Angst in der Dunkelheit kommt, schaue ich was die Auslöser sind und trainiere.
Symptombekämpfung halt. Ich setze mich z. Bsp. in den Raum und mache das Licht aus. Den Lichtschalter in der Hand, sodaß ich wenns zu schlimm wird, also jederzeit "nachschauen" kann, ob alles okay ist. Manchmal wenn ich ganz tapfer bin, stelle ich mir sogar den Wecker. Mal 10min usw.
Das verfahren half mir, schon vor Jahren.
Ähnlich ist es wie beschrieben mit Musik, das funktioniert auch.

Allerdings verhält es sich mit der "sonnigen" Angst anders. Sie sitzt irgendwie tiefer.
(Bitte entschuldige meine Verwirrtheit, aber ich bin es nicht gewohnt, "offen" zu sprechen. Ich spiele oftmals nur die "Starke")
Wenn es jetzt z.Bsp. klingeln würde, Telefon oder Tür, wüßte ich schon jetzt: Herzrasen, völlige Lähmung. Vielleicht wäre die Panik heute nicht so groß, denn es geht mir gerade sehr gut. Ich fühle viel Kraft in mir, aber sie käme. Die Panik!

Und so vereinfacht das klingen mag, ich glaube schon, dass dies ursächlich an irgendeinem Ereignis in meiner Kindheit liegt, das tief verbuddelt ist.
Mein Vater war auch ein jähzorniges A* bei aller Liebe.
Er schrie uns klein. Und er behauptete nicht zu schlagen, das stimmt aber so nicht. Er war Choleriker!

Und ja ich hatte Angst vor ihm. Das ist so ungerecht. Bis zu seinem Tod schwieg ich mehr oder weniger mit. Als er dann noch drohte, meine Mutter mitzunehmen, was sie mir erst später erzählte, da war das Fass übergelaufen. (Ich aber ahnte und dementsprechend Vorsichtsmaßnahmen ergriff)

Was nun, soll ich ihn lieben oder ihn hassen? Wie kann man einen Toten hassen?

So wirr wie das jetzt klingen mag, ich glaube es hilft aber, endlich nicht mehr stumm sein zu müssen.
Ich erzähle vieleicht oft dasselbe, mir hilft das!
Auch was die Angst betrifft. Ich ging neulich ganz im Dunkeln zur Toilette, das ist echt nen guter Kilometer Fortschritt für mich.

Ich schreibe später nochmal, jetzt prasselt sowieso nur alles aus mir raus. Das könnte gefährlich sein.
Habe übrigens ne wöchentliche SHG, die gibt mir sehr viel Kraft.

Hoffe es geht dir gut, renate. Und hoffe auch es belastet dich nicht noch zusätzlich, das ich hier schreibe.
Bitte entschuldige, wenn ich so nicht auf deine Worte eingehen konnnte, alyssa
Ist ein schweres Thema für mich
Reni
Beiträge: 71
Registriert: 20. Mai 2003, 18:16

Re: Starke Unruhe und Angst

Beitrag von Reni »

Liebe Alyssa,
ich kenne das: Man will eigentlich auf einen Beitrag antworten und man will eigentlich nur ein persönliches Beispiel nennen, aber plötzlich erzählt man und die worte sprudeln nur so aus einem heraus und fast hat man ein schlechtes Gewissen dabei und kommt sich vor, als wenn man sich wichtig machen möchte. Aber das ist halt mal so, wenn man so viele Probleme hat. Es wirkt oftmals erleichternd, sich mitzuteilen und das Aufgestaute aus sich rauszulassen.
Auch ich hatte einen jähzornigen Vater, vor dem ich immer nur Angst hatte. Jetzt mit fast 50 Jahren "erlaubte" ich mir, mit ihm zu streiten und ihn vieles an den Kopf zu werfen, z.B. sagte ich ihm, daß ich nie einen Vater hatte. Meine Eltern streiten auch heute noch sehr viel und als ich wieder bei ihnen zu Besuch war und es wieder losging, wurde ich (auch das erste Mal) wütend und sagte ihnen, daß mir das ewige Streiten auf die Nerven geht und daß ich deshalb nicht gerne zu Besuch komme. Beim nächstem Mal stehe ich auf und gehe, weil ich es einfach nicht mehr ertrage.
Ich habe deswegen auch nie ein richtiges Elternhaus gehabt, weil die Beiden sich stets beschimpften und bekämpften und da war natürlich für meine Bedürfnisse kein Platz mehr. Vielleicht strebe ich dadurch so sehr nach Harmonie und Geborgenheit in einer Beziehung, wobei ich vorsichtig sein muß, nicht allzusehr zu klammern. Auch bin ich sicherlich oft zu anpassungsfähig und suche extrem die Nähe des Partners, was mir schon oft Enttäuschungen einbrachte.

Gestern hatte ich mit meinem Freund einen sehr schönen Tag und am Abend von 18-24 Uhr hörte ich ihm beim musizieren zu, denn er spielt in einer Trachtenkapelle Akkordeon. Wir hatten ständig Blickkontakt und ich spürte eine so große Nähe, obwohl wir den ganzen Abend kein Wort miteinander reden konnten. Leider habe ich aber mit ihm ein anderes Problem, aber davon möchte ich hier noch nichts schreiben, außer es interessiert Dich wirklich.

Habe heute keine Angstgefühle, obwohl ich mein Stangyl absetze und nun Insidon einnehme. Hoffe, es hilft mir.

So nun habe ich genug gequatscht.
Viele liebe Grüße
sendet Dir Renate
christoph6667
Beiträge: 121
Registriert: 3. Mai 2003, 17:41

Re: Starke Unruhe und Angst

Beitrag von christoph6667 »

gut gegen die innere unruhe:
ruhiger macht mich eindeutig klassische musik aus dem radio(höre aber auch viele andere sachen).oder auch ein gutes buch. oder bewegung.das sind alles dinge, die mich entspannen.durch meditation werde ich eher noch unruhiger. wer die ruhe nicht in sich selbst hat, kann sie auch nicht aus sich selbst heraus bekommen.
hilft natürlich nicht unbedingt gegen die innere traurigkeit, da hilft eine schulter zum anlehnen.aber nicht allein, klar.in verbindung mit einer stabilen persönlichkeit.
barbara
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