Hilfe bei Wahl der Therapie - Verunsicherung durch Therapeuten

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gilraen
Beiträge: 5
Registriert: 11. Mär 2004, 14:39

Hilfe bei Wahl der Therapie - Verunsicherung durch Therapeuten

Beitrag von gilraen »

Hallo zusammen,

dies ist mein erstes Posting in diesem Forum, und dieses gleich in Form einer Frage.
Ich habe mich in Düsseldorf an eine Beratungsstelle (Freie gemeinnützige Beratungsstelle für Psychotherapie e.V.)
gewendet, da ich mir nicht sicher war / bin, ob für mich eher eine Einzel- oder Gruppentherapie geeignet ist.

Nun habe ich zwei Gespräche mit einem Psychotherapeuten geführt: Er ist der Ansicht, dass für mich eine Gruppentherapie angezeigt sei. So weit, so gut. Er sagte mir, dass ich die Gruppentherapie selber zahlen solle, damit würde ich zeigen, dass ich es auch richtig ernst meine. Außerdem teilte er mir auch mit, dass die Krankenkassen Gruppentherapie nicht (unbedingt) erstatten würden.

Es kämen somit Kosten von ca. 240 Euro im Monat auf mich zu (laut Aussage des Therapueten: 2 Sitzungen in der Woche, pro Sitzung 30 €). Ich sagte daraufhin, dass ich mir das wohl nicht leisten könnte (ich studiere noch, habe ca. 680 € netto an Verdienst am Ende des Monats), wäre aber bereit, einen Teil zu bezahlen.

Er sagte dann nur, wo ein Wille ist, das ist auch ein Weg. Und da würde ja nur meine Vermeidungsstratgien wieder einsetzen, wenn ich das nicht zahlen will. Und ich könnte ja mit dem Studium ja auch schon längst fertig sein, dann würde ich auch mehr verdienen etc. (Das ist aber genau einer der Punkte, warum ich eine Therapie machen möchte, weil ich u.a. große Schwierigkeiten habe mit dem Studium & Langzeitstudentin bin, worauf ich überhaupt nicht stolz bin...)
Ich fühlte mich total überrumpelt & wusste überhaupt nicht mehr, was ich sagen soll. Ich habe sowieso Angst, dass ich mich finanziell nicht mehr über Wasser halten kann, wegen der Studiengebühren in NRW etc. Ich war irgendwann nur noch in der Verteidigungsposititon. Nach dem Gespräch war ich völlig durcheinander & fertig.

Ist das so normal bei Psychotherapeuten, evtl. eine Art Konfrontationstherapie. Was haltet ihr davon?

Nächste Woche habe ich dort noch einen Termin, zu dem ich aber gar nicht mehr gehen möchte...

Grüßle,
gilraen
juan
Beiträge: 211
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Hilfe bei Wahl der Therapie - Verunsicherung durch Therapeuten

Beitrag von juan »

Das neurologisch psychiatrische Institut für Lebensberatung
Willi Becker Allee 10.
40227 Düsseldorf
Tel.(0211-) 8995391

Sollte die Krankenkasse wirklich probleme machen wegen der Kostenübernahme bei Gruppentherapien,dann mach auf jeden Fall erst einmal eine Einzeltherapie denn die zahlt sie in jedem Fall.
Für die Gruppenarbeit kannst du dann in eine Selbsthilfegruppe gehen denn die sind wirklich umsonst.
PS:Ich würde dir auf jeden fall zu einer Verhaltenstherapie raten die ist meistens erfolgversprechender als eine Psychoanalyse.
juan
Beiträge: 211
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Hilfe bei Wahl der Therapie - Verunsicherung durch Therapeuten

Beitrag von juan »

Laß bloß die Finger von solchen Typen.Eine Psychotherapie(Einzeltherapie) wird von der Krankenkasse bezahlt und kostet nichts.Gruppentherapien sind auch umsonst.

Es gibt bestimmt in deiner Umgebung eine gute Selbsthilfegruppe.Klick mal ganz oben auf dieser seite auf das rote Bündniß gegen Depressionen Logo und anschließend auf Hilfe und Selbsthilfe dort findest du nach Postleitzahlen sortiert eine Menge Telefonische Ansprechpartner die dir in Düsseldorf weiterhelfen können

Alles Gute.
gilraen
Beiträge: 5
Registriert: 11. Mär 2004, 14:39

Re: Hilfe bei Wahl der Therapie - Verunsicherung durch Therapeuten

Beitrag von gilraen »

Hallo Juan,

danke für deine Antwort & Tipps.

Gruß,
gilraen
letu
Beiträge: 13
Registriert: 21. Feb 2004, 12:40

Re: Hilfe bei Wahl der Therapie - Verunsicherung durch Therapeuten

Beitrag von letu »

Liebe gilraen isilra,

ich will es Dir kurz und Bündig an einem Beispiel erklären:

Wenn menschen verschuldet sind, nicht mehr ein und aus wissen, keine banke mehr kredit gibt, d.h. die menschen in einer richtigen notlage sind, dann wenden sie sich manchmal an kreditvermittler, die in Zeitungen inserieren. Diese sogenannten Kreditvermttler vermitteln dann aber oftmals garkeinen Kredit, nein sie sagen viel mehr, dass sie nur einen Kredit vermitteln könnten, wenn derjenige eine Versicherung bei Ihnen abschliesst. Viele menschen glauben das in ihrer not und treiben noch einmal 300 EUro auf, bevor ganz schluss ist. Die 300 Euro sind dann weg und ende gelände (und hunger tut sau weh). Ach ja, die Staatsanwaltschaft hat bei sowas mal ermittelt (war unlängst im TV), aber sich leider soo viele jahre Zeitgelassen, dass dann das Verfahren wegen formfehler eingestellt wurde.

Was lernen wir daraus?

Wenn Du ganz in der Scheisse sitzt, dann gibt es sicher jemanden, der dir raus zu helfen verspricht und Dich noch tiefer reinreitet.

So und jetzt zu Deinem Psychologen.

Also er führet ein Vorgespräch. Du sagst, das und das siehst Du anders, kein Geld eben. Darauf greift er Dich an. Behauptet das Deine entscheidung ihm kein Geld in den Rachen zu schieben krankhaft wäre.

Nochmal: Wenn Du nicht zahlst, dann ist das also Zeichen Deiner Krankheit. So stellen wir uns ein Therapievorgespräch ja auch vor.

Zweitens macht er Dir Deine Situation noch zum Vorwurf und meint wenns anders wäre, dann hättest Du mehr geld. Ob das wahr ist, ist unklar.

Gut, wenn Du psychologie studiert hättest, dann könntest Du gruppentherapien anbieten

z.B. 10 Personen pro Gruppe zu 240 Euro pro Monat und zwei gruppen. Das macht dann 4800 Euro pro Monat, bei einer Arbeitszeit, naja sagen wir mal mit vorbereitung und nachbereitung von ca 32 Stunden pro MONAT.

So also ganz deutlich:

entweder verarschst Du soeben das Kompetenznetz, oder der psychoheini verarscht Dich.

In ersterem fall würd ich dich ersuchen, dass bleiben zu lassen. Im zweiten fall würd ich mal mit Deiner krankenkasse reden und dafür sorgen, dass der psychologe kein Geld bekommt fürs gespräch. Ich zahl da nämlich keine Beiträge ein, damit irgenwelche schrägen typen sich die untern nagel reissen.

Bist Dir eigentlich sicher, dass es ein psychologe war? Vielleicht wars ja so ein kreditvermittler, der wegen schlechter auftragslage schnell mal umgesattelt hat?

naja jetz lach mal wieder; würde übrigens hingehen und den typen voll verarschen. Erklär ihm doch, z.B. dass das alles gelogen war mit kein Geld und Du nur so lange Studierst, weil Du mit Aktiengeschäften das Familienvermögen vermehrst und da wenig Zeit bleibt fürs Studium. Dann gib ihm einen Aktientipp. Wirst Dich danach besser fühlen, aber bitte werde kein Kredithai nach der lektion.

letu
gilraen
Beiträge: 5
Registriert: 11. Mär 2004, 14:39

Re: Hilfe bei Wahl der Therapie - Verunsicherung durch Therapeuten

Beitrag von gilraen »

Hi letu,

jep, die Geschichte ist so abgelaufen, wie geschildert. Darf ich dann doch noch ein klein wenig in diesem Forum verweilen?

Eine Sache ist wohl nicht ganz richtig hier im Forum angekommen: Die "Freie gemeinnützige Beratungsstelle für Psychotherapie e.V." in Düsseldorf ( http://www.beratungsstelle-duesseldorf.de ) arbeitet auf ehrenamtlicher Basis (finanziert sich wohl von Spendengeldern...), d.h. man hat in drei bis fünf Gesprächen die Möglichkeit, mit der Hilfe des Psychotherapeuten die richtige Therapieform (Einzel-, Gruppentherapie etc.) zu finden.
Der Therapeut, bei dem ich gewesen bin, wird also in diesem Falle (für die drei bis fünf Sitzungen) nicht von der Krankenkasse bezahlt. Es handelt sich demnach nicht um die sog. probatorischen Sitzungen.

Ich dachte, dass wäre doch ein gutes Angebot. Mittlerweile bin ich mir aber nicht mehr so sicher. Vielleicht greift hier die "alte" Weisheit: "Kost' nix, taugt nix"...

Soweit ich es feststellen konnte, handelt es sich bei dem Menschen, mit dem ich das Gespräch hatte, tatsächlich um einen professionellen Psychologischen Psychotherapeuten. An seiner Praxis hängt auf der einen Seite ein entsprechendes Schild, auf der anderen Seite: Schilder sind geduldig... Ich weiß nicht, ob er in einer entsprechenden PsychologInnen-Vereinigung Mitglied ist und ob er von den gesetzlichen Kassen zugelassen ist.
Ich habe mich in der vergangenen Woche vielmehr über diesen Therapeuten geärgert und tendierte dahin, den Termin heute sausen zu lassen.

Nachdem ich mit zwei Freundinnen einen "Realitätsabgleich" gemacht habe, bin ich nun sicher, dass sich dieser Mensch absolut unprofessionell verhalten und seine Grenzen als Therapeut um Längen überschritten hat.
Und: Unmut (wenn unbegründet) gegen sich selbst zu richten, ist doch recht ungesund, gelle? Also nix wie hin, keine Vermeidungsstrategie mehr (dieser Vorwurf läuft dann ungebremst ins Leere...) und die Sache wird geklärt.

Ach ja, deinen Tipp (langes Studium, weil ich mit Aktiengeschäften das Familienvermögen vermehre...) find echt Klasse *lol*. Leider habe ich von Aktien überhaupt keine Ahnung, sonst würde ich ihm den miesesten Aktientipp aller Zeiten vor den Latz knallen.

Ich hoffe, ich konnte mit diesen Ausführungen mehr Licht in dein Dunkel bringen
So, das soll's erst 'mal sein.
Grüßle,
gilraen
letu
Beiträge: 13
Registriert: 21. Feb 2004, 12:40

Re: Hilfe bei Wahl der Therapie - Verunsicherung durch Therapeuten

Beitrag von letu »

Hi gilraen,

glaub Dir die geschichte schon. mein beitrag war ja nicht so ganz super ernst. ich würds mir auch in wirklichkeit nicht noch mal antun dort hinzugehen. sei jedenfalls gefasst, dass das gespräch nicht echt erfreulich wird.

ansonsten bin ich bereit dich zu treffen, mit Dir zu sprechen und dir gegebenenfalls (d.h. es kommt auf Dein Problem an) eine kognitive technik beizubringen, die ganz nützlich ist.

kostenlos aber nicht uneigennützig, denn ich will gerne sehen ob ich diese technik auch vermitteln kann.

letu

p.s.: ich bin weder therapeut noch kredithai und strebe auch nicht an dies zu werden.
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