Wahl des Therapeuten

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christa
Beiträge: 19
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Wahl des Therapeuten

Beitrag von christa »

Hallo ihr Depressionsexperten und -expertinnen!

ich mache gerade meine zweite Psychotherapie, und bin sehr im Zweifel, ob meine Therapeutin zu mir passt.

Ich leide schon mein ganzes Leben an einem geringen Selbstwertgefühl. Von Zeit zu Zeit kriege ich heftige Nervenzusammenbrüche, die mir selbst nur manchmal erklärlich sind.

1995 bekam ich nach meiner Scheidung eine schlimme psychische Krise und habe eine Therapie bei einem Psychoanalytiker gemacht, die mir sehr geholfen hat. Seither nehme ich Paroxetin. Es ging mir ein paar Jahre recht gut.

Jetzt hat ein sehr schlimmer Job eine neue Krise ausgelöst, und ich bin zu einer Psychologin gegangen, die schon professionell arbeitet.

Ich habe den Eindruck, sie hört mir nicht richtig zu, und versucht mich in eine bestimmte Richtung zu drängen.

Ich bin seit Oktober 2003 in einer ABM, wo ich nette Leute kennenlerne, von denen ich mich mit einigen Leuten gerne anfreunden würde. Mir fehlt das aber etwas schwer, und bräuchte dafür Tipps. Ich bin sehr einsam, und will das ändern. Seit der Therapie habe ich auch durch die ABM einige gute Sachen gelernt, die mir helfen. Aber das scheint die Psychologin gar nicht zu interessieren. Stattdessen drängt sie mich, mein Studium zu beenden, und meine Zeit zu planen. Beides ist schon wichtig. Ich finde es auch gar nicht so verkehrt, zu beidem regelmäßig gedrängt zu werden. Ich denke aber, der Gegenstand einer Psychotherapie sind doch Gefühle, und über Gefühle kann ich mit dieser Psychologien nicht reden.

Was haltet Ihr davon?

Gruß,

Lotus
sadhappy
Beiträge: 75
Registriert: 13. Feb 2004, 22:04

Re: Wahl des Therapeuten

Beitrag von sadhappy »

Hallo Lotus,

Du schreibst, Du hast das Gefühl, dass Deine Psychologin Dir nicht richtig zuhört und weiter, dass Du mit dieser Psychologin nicht über Deine Gefühle reden kannst.
Für mich liest es sich so, als wäre das Vertrauen nicht gerade groß, wenn überhaupt von Vertrauen die Rede sein kann.

Wenn Du schon solche Zweifel hegst, ist das nicht gerade eine gute Basis für eine Therapie, findest Du nicht?
Vielleicht solltest Du Dir lieber eine(n) Therapeut(in) suchen, der (die) Deinen Erwartungen entspricht.

Viel Erfolg wünscht

sadhappy
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Gott gebe mir die Gelassenheit,


Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,


den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann.


Und die Weisheit, das eine von dem anderen zu Unterscheiden.
<br /
christa
Beiträge: 19
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Wahl des Therapeuten

Beitrag von christa »

Hallo Sadhappy,

vielen Dank für Deinen Tipp. Das Wort "Vertrauen" stimmt mir sehr nachdenklich. Ich habe es schwer, Vertrauen zu anderen Menschen zu haben.

Andererseits scheint meine Therapeutin wenig Vertrauen in meine Fähigkeit zur Selbstheilung zu haben.

Ich muss mal nachdenken. Gott sei Dank gibt es eine Psychoanalytikerin, die mich schon länger kennt. Mit der werde ich erstmal über das Problem sprechen.

Leider kann ich nicht mehr so ohne weiteres die Therapeutin wechseln, weil wir wohl jetzt in der 10. (oder so) Sitzung sind.

Dankeschön, und Dir alles Gute,

Lotus
christa
Beiträge: 19
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Wahl des Therapeuten

Beitrag von christa »

Hallo Sadhappy,

die Psychoanalytikerin hat mir geraten, meine Therapie als Selbstbehauptungstraining zu betrachten.

Ich fürchte nach wie vor, nicht allzuviel von der Therapie zu haben, aber vielleicht bringt es mir wenigstens in dieser Hinsicht etwas.

Gruß,

Lotus
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