Komorbiditäre Depression???

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rondra
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Komorbiditäre Depression???

Beitrag von rondra »

Hallo,

hat jemand Erfahrungen mit Komorbiditäre Depression durch spät diagnostizierte ADS?

Ich werde demnächst eine Psychotherapie deshalb machen. Kann mir jemand sagen, was dort gemacht wird?

Bei Psychotherapeuten war ich schon häufiger.Aber bislang hat nix genutzt, da auf herkömmlicher Depression Behandelt wurde, danach auf manischer Depression etc. Die richtige Diagnose wurde zu der Zeit nie gestellt. Ich bekam nur Antidepr. die aber nie die entsprechende Wirkung hatten.

Wer kann mir mehr über Komorbiditäre Depression sagem?

Gruß
rondra
cool
Beiträge: 2797
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Komorbiditäre Depression???

Beitrag von cool »

Hallo und herzlich willkommen im Forum.
Diese Diagnose habe ich noch nie gehört. Morbid heisst wörtlich übersetzt " Beschwerden haben ". Und ADS (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom) kann gut behandelt werden, besonders wenn es rechtzeitig erkannt wird. Vielleicht ist die Depression bei dir eine Folge, weil das ADS so spät erkannt wurde. Und das wird vielleicht jetzt in der Therapie auf- und verarbeitet. Könnte das so stimmen ?
Viele Grüsse, Cool
C.
Beiträge: 412
Registriert: 4. Jun 2003, 22:28

Re: Komorbiditäre Depression???

Beitrag von C. »

hallo rondra,

komorbide heisst einfach dass du beides hast (man kann ja auch flöhe und läuse haben ).
dass ADS'ler auf Antidepressiva 'untypisch' reagieren scheint öfters vorzukommen.
ich hoffe deine neue psychotherapie ist bei einer/m therapeuten/in, die sich auch mit ADS auskennt.
kennst du die seiten von ADD-online?
zur therapie bei ADS fand ich auch diese seite ganz interessant: http://www.sgipt.org/gipt/hypak/eb010307.htm
zu depressionen findest du sicher auf den seiten hier eine ganze menge informationen.

grüsse,
clara
down_under
Beiträge: 49
Registriert: 22. Jan 2004, 22:42

Re: Komorbiditäre Depression???

Beitrag von down_under »

Hallo rondra,

ich scheine dasselbe Problem wie Du zu haben. Schon länger Depression oder ähnliches und jetzt erst erkanntes ADS.

- das "Komorbiditäre" bedeutet nur Begleit- / Folgeerkrankung. Soll heißen, dass die Depression eine Folge bzw. Nebenerscheinung Deines ADS ist. Dies ist übrigens sehr häufig, Du bist kein exotischer Sonderfall, sondern vielen anderen geht es auch so, dass die ADS erst erkannt wird, nachdem sie lange mehr oder weniger erfolglos an Folgeerkrankungen rumgedoktort haben. Auch Dein unbefriedigendes Ansprechen auf die Antidepressiva ist dabei klassisch.

- Die Therapie wird üblicherweise sehr auf Dich zugeschnitten. Wichtig ist, wie Clara schon geschrieben hat, dass Du bei einem Therapeuten bist, der sich mit AD(H)S bei Erwachsenen auskennt.

-Einen ersten Onlineeinstieg um Dich zu informieren findest Du z.B. auch unter hhtp://www.adhs.ch/ (=das benannte ADD-Online) oder unter http://www.erwachsene-mit-adhs.de.vu/. Auf beiden Seiten findest Du auch eine ganze Reihe links.

- Leider ist ADS bei Erwachsenen in Deutschland irgendwie in Fachkreisen fast unbekannt, es gibt aber Fachärzte und auch Therapeuten, die sich mit dem Thema auskennen. Einen solchen Arzt scheinst Du ja gefunden zu haben, der kann Dir vielleicht auch gute Literaturempfehlungen geben.

- Einen guten ersten Einblick habe ich durch:
Sabine Bernau, "Alles über ADS bei Erwachsenen", Herder
gewinnen können. Das ist ein ganz neues kleines Taschenbuch (nur 9,90€), das mir schon mal deutlich weitergeholfen hat. Vielleicht findet sich auch in Deiner Stadtbibliothek so einiges.

- Sieh es positiv, die Chancen stehen gut, daß sich Deine Depression bessert oder gar ganz gibt, wenn Du das Grundproblem ADS gezielt angehst. Natürlich gilt alles was für "nur" Depressive gilt auch für Dich, d.h. alles was bei einer Depression hilft kannst auch Du nutzen, um Dein Leben zu verbessern.

Liebe Grüße,

down_under
rondra
Beiträge: 4
Registriert: 8. Mär 2004, 22:26

Re: Komorbiditäre Depression???

Beitrag von rondra »

Hallo Ihr lieben,

ja, es kommt, da die ADS nicht diagnostiziert wurde, und ich eh einen Hang zu depression habe. Dadurch hat sich das irgendwie verfestigt, oder so ähnlich. Die ersten Depressionen hatte ich mit 12 Jahren. - Vielleicht auch schon früher, weiß ich aber nicht.

Dr. Bernau ist übrigends mein Arzt;-)

Bücher und so habe ich schon viele gelesen. Du das Buch " Sitz doch endlich still" bin ich auf ADS gekommen. Wo ich das Buch gekauft habe, dachte ich erst wäre ein lustiger Roman. - konnte ja nicht wissen, dass es soviel verändert.
Dann habe ich alle Infos, die ich bekommen konnte in mich aufgesaugt. " Zwanghaft Zerstreut", " Eins nach dem anderen" und die " Choas Prinzessin" habe ich jetzt gelesen. Ich bin auch präsent in vielen Internet Foren zu ADS.

Nur dort wird eingentlich sehr viel über ADS und nicht über die Nebenerkrankungen gesprochen. Ich glaube, dass die Depression eins meiner schwersten Symtome ist, und das viele Probleme dadurch entstehen. Vorallem in meiner Stimmung. Ich bin immer unzufrieden, oder Euphorisch. Das gute mittelding gibt es irgendwie nicht. Selbst wenn andere sagen, dass ich ein Erfolgserlebenis habe, bin ich damit unzufrieden, traurig und sauer. - Ganz komisch. Außerdem bin ich immer viel zu ungeduldig.
Die Medikamenten Einstellung dauert mir wieder mal viel zu lange. Die Therapie kann ich erst dann beginnen. Außerdem wird es wahrscheinlich lange wartezeiten geben.
Ich habe mal wieder das Gefühl, dass mir keiner wirklich hilft. Vom Kopf er weis ich, dass es nicht so ist. - Aber mein Gefühl hört nicht auf meinen Kopf...

Außerdem möchte ich gerne wissen, wie die Therapie gemacht wird, bzw. was wird gemacht? Ich habe immer und zu allen Themen 1000 fragen... Damit nerve ich alle.

Dr. Bernau ist leider 130 km weit weg, so das wir viel über Telefon machen.

Ich habe irgendwie 1000 krankheiten bzw. Symthome, die alle Ärzte als Psychosomatisch diagnostiziert haben. Aber ich kann mir nicht vorstellen, wie diese dann einfach weggehen sollen.

Ich habe seit ich auf der Welt bin Bauchweh, und Durchfall. Chronische Verspannungen, kopfschmerzen und Migräne, Herzrhytmusstörungen und schwankender Blutdruck, immer mal wieder starkes Unterzucker. Nervöses Asthma,... Das sind nur einige. Einige Ärzte haben mich als Hypochoner Diagnostiziert. Aber die meisten Symthome waren ja messbar, so das ich da einigermaßen Glück hatte.
Vorallem sagten die Ärzte zu vielen Krankheiten, dass es Zufall, wann sie auftreten. Zum Beispiel habe ich alle Mathearbeiten zwischen der 2 und der 6. Klasse nachschreiben müssen, da ich kurz vorher immer Grippe hatte. Mit Fiber und allem drum und dran. Er sagte die Lehrerin spaßeshalber, ich sei ja wohl allergisch gegen Mathearbeiten. Später wurde von der selben Lehrerin gesagt, dass ich Simulieren würde...

Ok, das wollte ich eigentlich garnich so weit ausführen. Auf jedenfall dachte ich, dass ich hier vielleicht etwas über eine "erworbene" Depression durch ADS erfahren könnte?
Vielleicht gibt es ja auch noch ein paar Links. Leider habe ich nämlich noch nie was über die Behandlung solcher gelesen. Nur, dass es häufig vorkommt. Aber wieso wird da nicht mal die Erfolge und den Verlauf geschildert?? Daher dachte ich, ich wende mich mal an " Experten", die sich mit Depressionen auskennen und nicht nur von ADS erzählen.

Was mir übrigends bei den Psychologen aufgefallen ist, die mir die anderen Depressionen bescheinigt haben, ist, dass mir keiner erklärt hat, wie Depressionen sich auf den Körper auswirkt, und was genau im Körper passiert. Und was Depression medizinisch ist...

Vielleicht kennt ihr ja ein paar gute Links.

Gruß
rondra

p.s. Add online kenne ich bereits
rondra
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Registriert: 8. Mär 2004, 22:26

Re: Komorbiditäre Depression???

Beitrag von rondra »

@ down_under
der 2. Link, den du eingefügt hast, funktioniert bei mir irgendwie nicht.

@Clara
danke für den Link. War sehr informativ. Aber leider sehr allgemein und mehr auf eine Verhaltenstherapie ausgerichtet.

Vielleicht kennt ja jemand einen link über Psychotherapie, die auf einen bestimmten Grund hinberuht. In meiner vorhigen Therapie wurde fast nur auf Medikamente gesetzt, was aber nicht so wirklich klappte. Gespräche hatte ich nur 2 Stück. Und da wurde eher versucht mir irgendwas einzureden, als mir zu helfen. Wenn ich sagte, dass ich nicht wüsste, warum ich traurig bin, hat der Therapeut einfach was bestimmt, weswegen ich traurig sein muß...
Fand ich schon sehr merkwürdig?!

Gruß
rondra
rondra
Beiträge: 4
Registriert: 8. Mär 2004, 22:26

Re: Komorbiditäre Depression???

Beitrag von rondra »

Hallo, ich nochmal,

jetzt bin ich wirklich etwas verwirrt. Hatte heute einen Termin bei meinen Arzt. Ich hatte ihn nochmal auf die Psychotherapie hin angesprochen, die er mir ja vorgeschlagen hat. - Da ich es auch als sehr dringlich ansehe, dass etwas passiert. Mein Arzt meinte, dass er eine Psychotherapie für sehr erforderlich halte, aber der Zeitpunkt sein noch zu früh. - Das verstehe ich nicht. Erst verspricht er mir, dass die Therapie mir diesmal helfen würde, und nun sagt er, dass es noch zu früh ist. Was kann denn dafür sprechen, sowas zurückzuhalten? Hat jemand schon mal ähnliche Erfahrungen gemacht, oder kann mir erklären, was dort für ein Sinn hinter stehen könnte?
Und vorallem, was kann ich denn in der Zwischenzeit machen?? Zur Zeit war meine Taktik immer, dass ich mich von einem zum anderen Termin motiviert habe, aber was mache ich denn jetzt?

Gruß
Natascha
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