Erschöpfungsdepression - BurnOut

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Lora
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Registriert: 11. Feb 2004, 16:51

Erschöpfungsdepression - BurnOut

Beitrag von Lora »

Hallo,
ich bin seit einem halben Jahr wegen o.g.
Krankheit krankgeschrieben. Habe einige Medikamente ausprobiert (Remergil, Insidon usw.) die jedoch starke Nebenwirkungen gezeigt haben.
Hat von Euch jemand einen Tipp, wie mein Gesundheitszustand sich bessern kann.
Hat vielleicht Jemand Erfahrung mit Naturheilmitteln, Sport oder sonstiges?
Danke Lora
Brombeersaft
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Re: Erschöpfungsdepression - BurnOut

Beitrag von Brombeersaft »

also ich kann dir sagen das Sport sehr gute Laune machen kann wenn man ihn regelmässig betreibt.........aber nicht übertreibt.....denn sonst erreicht man nur das Gegenteil....Gruss Zitronenfalter
Brombeersaft
Beiträge: 287
Registriert: 25. Jan 2004, 15:08

Re: Erschöpfungsdepression - BurnOut

Beitrag von Brombeersaft »

ich selbst hatte auch ein psychovegetatives Erschöpfungssyndrom........oder habe es noch?naja geht aber wenn ich zurück schaue wieder um 100 Prozent besser.....
Lora
Beiträge: 128
Registriert: 11. Feb 2004, 16:51

Re: Erschöpfungsdepression - BurnOut

Beitrag von Lora »

Hallo ,
wie hast Du es angestellt, dass es Dir wieder besser ging?
triste
Beiträge: 1061
Registriert: 22. Jun 2003, 16:38

Re: Erschöpfungsdepression - BurnOut

Beitrag von triste »

Hallo Lora,
das war auch meine erste Diagnose: Erschöpfungsdepression.
Ich habe mich ungefähr ein Jahr hinter dem 'Burn out' versteckt, bevor ich endlich akzeptieren konnte, daß ich eine Depression habe. (Burn out klingt ja auch schicker).
Ich habe bis heute nicht so richtig herausgefunden, inwieweit mein Job, meine Art zu arbeiten, und mein Selbstbild etwas mit der Erkrankung zu tun haben...habe Vermutungen, aber keine wirklichen Erklärungen.
Was mir geblieben ist, ist eine sehr starke Erschöpfung, noch immer geringe Belastbarkeit und fast immer Krankheitsgefühle.
Auch ich habe einige ADs versucht, werde ab nä. Woche wieder einen Versuch starten.
Den einzigen Rat, den ich Dir geben kann:
Überprüfe sehr genau und ehrlich, ob Dein Kranksein etwas mit dem Job zu tun hat. (Oder damit, was vordergründig zum Burn out führte).
Den wirklichen Grund herauszufinden dürfte wohl bereits der halbe Weg sein.
Ansonsten half es mir auch, Druck herauszunehmen, mich der großen Müdigkeit zu ergeben, mich auszuruhen, mal wieder angenehme Dinge zu tun, z.Bsp. ein heisses Bad genießen, einen Spaziergang. Wohlbefinden kannte ich überhaupt nicht mehr. Also: Im Großen und Ganzen den Körper wiederzuentdecken, als etwas, das ausser Schmerzen auch Wohlgefühl geben kann.
Und am Ende steht wohl, diese Krankheit als Signal zu akzeptieren, als Teil seiner selbst.
Mein Fehler war, über 1,5 Jahre gegen die Krankheit zu kämpfen. Nun versuche ich, sie als Teil von mir zu akzeptieren.
Das ist noch immer schwer..ich spüre an guten Tagen jedoch, daß es einfach gut tut, mit etwas einverstanden zu sein, das man selber ist......

Sorry, keine wirklichen Tipps, aber manchmal hilft es ja auch zu hören, daß man nicht allein ist.
Dir alles Gute!
Virginia
triste
Beiträge: 1061
Registriert: 22. Jun 2003, 16:38

Re: Erschöpfungsdepression - BurnOut

Beitrag von triste »

P.S.
Wenn Du wirklich eine Erschöpfungsdepression hast, wäre ich vorsichtig mit Sport. Ich habe mein Leistungsdenken darauf verlagert und mich immer gewundert, daß ich Herzschmerzen bekam.
Also versuch´ herauszuspüren, was Dir gut tut. Bewegung ist wichtig, aber ein langer Spaziergang ist für den Anfang auch gut. Wenn Du mehr schaffst, umso besser...Devise: es muß gut tun.
V.
Marlen-04
Beiträge: 0
Registriert: 18. Jan 2004, 12:23

Re: Erschöpfungsdepression - BurnOut

Beitrag von Marlen-04 »

Hallo Lora,
Morgen miteinander,

Ich habe durch Sport gute Erfahrungen gemacht (bei Depression). Aber kann Brombeersaft nur zustimmen. Zuviel des Guten ist wohl sehr gefährlich. Exzessiver Sport wird sogar als Symptom für Burnout beschrieben. Johanniskraut wird ja viel verwendet. Ich habe es früher auch ab und zu genommen, doch ob es was gebracht hat, kann ich nicht sagen. Ich habe es aber auch nicht ganz so regelmäßig genommen.

@Lora
wie waren deine Symptome, dass du deswegen (Burnout) krankgeschrieben wurdest?

@alle
Ich habe mal eine grundsätzliche Frage zu Burnout (vielleicht können mir auch die Forumsmoderatoren weiterhelfen). Wie kann man Burnout und Depressionen unterscheiden? Oder geht Burnout immer mit einer Depression mitein? Kann man sich aus einem tiefen Burnout ohne professionelle Hilfe selbst "befreien", mit gesunder Ernährung, etwas weniger Arbeit, etc.?

Ich habe mir ein Buch zu Burnout gekauft, doch das taugt überhaupt nichts. Nun allgemeingültige Plattitüden. Falls also jemand ein GUTES Buch kennt, wäre es schön, wenn er das schreiben könnte.

Viele liebe Grüße
Marlen
Lora
Beiträge: 128
Registriert: 11. Feb 2004, 16:51

Re: Erschöpfungsdepression - BurnOut

Beitrag von Lora »

Hallo,
vielen Dank. Also meine Symptome gingen vor ca. 2 1/2 Jahren los. Kopfschmerzen (Verdacht auf Gehirnblutung), dann zu schneller Puls, Bluthochdruck, Gliederschmerzen, den ganzen letzten Winter schlimme Allergien, Hautprobleme und vor allem die Müdigkeit. Bis ich vor ca. 1/2 Jahr Übelkeit und schlimme Magenschmerzen dazu bekam. Ich konnte nicht mehr aufstehen und mußte mich krankschreiben lassen - vorher war ich immer in der Arbeit. Ich arbeitete 5Std. täglich - Überstnden kamen natürlich noch dazu, nachmittags war ich zu Hause, da ich zwei größere Kinder habe.
Die körperlichen Symptome sind jetzt besser - Müdigkeit und Schwunglosigkeit noch vorhanden. Medikamente vertrage ich wie gesagt nicht. Ich habe ungef. bis vor 3 Monaten gebraucht um die Krankheit einzusehen. Zu schaffen macht mir auch, dass ich relativ einsam bin, ich habe zwar zwei Kinder und einen Mann, aber so zum Ratschen oder auch mal zum Weggehen außer der Familie habe ich Niemanden. Ich habe mal überlegt, mich persönlich ruft höchstens einmal in der Woche jemand an und dies auch wahrsch. aus schlechtem Gewissen, der Rest der Bek. den ich noch so kannte, hat sich zurückgezogen, da viele Menschen denken ich mache "Krank". Hobbies habe ich relativ wenige, da ich die letzten Jahre sehr stark beruflich eingespannt war und die verbliebene Zeit war die Familie und Putzen. Ich überlege natürlich was ich machen könnte, mir fehlt aber nichts ein.
Problem ist natürlich auch noch, dass ich wenig Schwung an den Tag lege, d.h. ich kann mich nicht aufraffen z.B. alleine in die Sauna zu fahren usw. Mein Mann treibt mich am Wochenende immer an und dort gehen wir auch regelmäßig weg. Hat jemand ähnl. Erfahrungen gemacht, wer ist hier wie wieder rausgekommen? Habt ihr Erfahrungen wielange die Krankheit sich hinziehen kann, in meinem alten Job kann ich auf keinen Fall mehr arbeiten, dies steht schon fest. Liebe Grüße
Makaraku
Beiträge: 2
Registriert: 12. Feb 2004, 10:30

Re: Erschöpfungsdepression - BurnOut

Beitrag von Makaraku »

Hallo, ich bin neu hier!:hello:
Was ist bitte genau ein Burn out?
Ich leide seit geraumer Zeit unter starker Energie- u. Lustlosigkeit, inneres Beben, kontrollierten Atmen und Schwindel. Ist das das sogenannte Burn out?
Ich nehme seit einer Woche das "Einstiegs-Ads" Insidon. Bis jetzt konnte ich noch keine positive Wirkung feststellen,bis auf leichte Müdigkeit. Ich sehe mein Problem wie einen bösen Geist, der in einem wohnt und hoch kriecht. Er kommt und geht, wann er will. Dazu habe ich auch das Problem wie Lora. Mir fehlt auch jemand zum quatschen und austauschen. Und ständiges Alleinsein ist Gift für die Psyche.
Ich bin froh, dieses Forum gefunden zu haben. Denn nun weiß ich, das ich mit meinem Problem nicht alleine bin.
Liebe Grüße
Tina
Surfer
Beiträge: 42
Registriert: 29. Dez 2003, 20:32

Re: Erschöpfungsdepression - BurnOut

Beitrag von Surfer »

Hallo Lora,
das von Dir beschriebene kann ich nur allzugut nachvollziehen. Wir könnten nur die Namen tauschen und es würde passen.
Vor 3 Jahren war ich beruflich sehr stark angespannt. Jeden Tag 10-12 Stunden gearbeitet, keine Zeit mehr für Familie und auch keine Zeit für Freunde. Damals half mir Saroten und eine Verhaltenstherapie. Nach meiner "Genesung" war ich bis Sommer 2003 ohne Beschwerden.
Dann "wuchs" mir die ganze Sache wieder über den Kopf. Beruflich Stress, Privat zwei kleine Kinder und eine unheilbare Schwiegermutter. Habe nicht mehr schlafen können und so kam es zu einem "Erschöpfungszustand". Mein Körper setzte mit Angst- und Panikattacken ein deutliches STOP Signal. Im Moment nehme ich Remergil 30 mg Abends vor dem Schlafen gehen. Dies unterdrückt jedoch nur, ohne das Problem zu lösen. Daneben, und jetzt komme ich auf den Punkt, habe ich wieder begonnen, mehr zu leben. D.h. ich gehe wieder skilaufen und bin 2-3 mal die Woche beim joggen. Falls joggen nicht geht, reicht auch eine Stunde raus an die frische Luft. Dies aber bitte ohne Druck aufzubauen, sondern nur weil es eben schön ist. Mein Problem ist zwar immer noch nicht gelöst, aber ich bekomme langsam wieder Kraft es anzugehen. Natürlich gibt es Tage an denen ich nicht aus dem Haus will und 1000 Ausreden dafür finde. Aber ich versuche mich zu zwingen und meistens klappt das auch.
Sport auf jeden Fall ja, aber bitte Deinem Typ entsprechend.
Liebe Grüße
Surfer
Lora
Beiträge: 128
Registriert: 11. Feb 2004, 16:51

Re: Erschöpfungsdepression - BurnOut

Beitrag von Lora »

Hallo Surfer,

arbeitest Du denn derzeit wieder? Remergil habe ich auch genommen mit dem Erfolg, dass ich nur noch geschlafen habe, ich konnte nicht mal mehr aufstehen. Ansonsten werde ich langsam denke ich wieder mit Joggen beginnen, vor 3 Jahren - als alles noch i.O. war, habe ich den Silvesterlauf über 10 km mitgemacht und ich denke mir, dass das beim Laufen freigesetzte Seratonin auch nicht schlecht ist. Geschlafen habe ich auch nicht mehr eigentlich nur noch etappenweise, jetzt ist es wieder besser, es gibt aber immer noch so 2 x wöchentlich die Phase, bei der ich nachts mehr grüble als schlafe. Vielleicht hilft mir Dein Tipp, es eben doch ein klein wenig zu erzwingen, die Aktivität (wobei mein Arzt am Anfang jede Aktivität verboten hat).

Gruß
Lora
Beiträge: 128
Registriert: 11. Feb 2004, 16:51

Re: Erschöpfungsdepression - BurnOut

Beitrag von Lora »

Hallo,
ja dies mit dem Burn out ist so eine Sache, bei mir wurde genau Erschöpfungsdepression diagnostiziert und wenn Du Dich im Internet mit dem Thema beschäftigst (es gibt einige gute Seiten) dann kannst Du rausfinden, ob es für Dich paßt. Insidon habe ich auch genommen mit dem Erfolg, dass ich Dauerbetrunken war.
Wie alt bist Du, dass Du relativ wenig Kontakt hast? Was willst Du dagegen unternehmen? Liebe Grüße
Brombeersaft
Beiträge: 287
Registriert: 25. Jan 2004, 15:08

Re: Erschöpfungsdepression - BurnOut

Beitrag von Brombeersaft »

also das erste was ich machte war das ich das rauchen aufgegeben habe.....danach habe ich auch keinen Alkohol mehr getrunken............ausreichend Schlaf........schöne Bäder....Psychotherapie....Lichttherapie.......eine schöne Duftlampe zugelegt.....gesunde Ernährung.....Gewicht reduziert.....im Januar letzen Jahres hatte ich noch 91 Kilo.....jetzt 75.....Fitnessstudio (schön wenn man seinen Körper spüren kann).....aber das alles habe ich mir nach und nach angeeignet....ciao,ciao und gute Besserung Zitronenfalter
Makaraku
Beiträge: 2
Registriert: 12. Feb 2004, 10:30

Re: Erschöpfungsdepression - BurnOut

Beitrag von Makaraku »

Hallo Lora!
Der Kontakt ging zurück seit meiner Scheidung vor 5 Jahren und Umzug in eine andere Stadt.Und die Freunde, die ich habe, sind alle gebunden. Und um neue Kontakte zu knüpfen, fehlt mir die Lust und der Antrieb. Und mit 44 Jahren und psychisch unstabil ist das auch nicht so einfach.
Lieben Gruß
Anne1
Beiträge: 3
Registriert: 15. Jul 2003, 11:27

Re: Erschöpfungsdepression - BurnOut

Beitrag von Anne1 »

liebe lora,
ich habe ähnliche erfahrungen. bin auch verheiratet und habe zwei erwachsene kinder. habe außer arbeit, sauber machen und diverse andere sachen wohl auch vergessen eigene bedürfnisse zu haben. ich war erschrocken. als meine therapeutin mich nach meinen hobbys fragte. ich konnte die frage nicht beantworten und empfand dies als sehr bedenklich. dann habe ich immer wieder ueberlegt, wann ich denn zeit haben sollte für eventuelle hobbys und habe dies mit mangelnder zeit immer wieder entschuldigt.
frueher habe ich gerne gelesen, aber die zeitung kann ich überhaupt nicht mehr lesen und über einem buch schlafe ich ein oder kann mich nicht konzentrieren, da meine gedanken ständig abschweifen. geht es dir auch so?? wuerde mich mal interessieren


gruss anne
anne
Lora
Beiträge: 128
Registriert: 11. Feb 2004, 16:51

Re: Erschöpfungsdepression - BurnOut

Beitrag von Lora »

Hallo Anne,

ja hast Du denn für Dich jetzt schon eine Lösung gefunden?? Oder war es bei Dir nicht so dramatisch wie bei mir.
Mir ging es ähnlich, ich war beruflich ziemlich eingespannt, manchmal mußte ich mich u.a. auch selbst vorstellen, d.h. Hobbies usw. - jetzt im Nachhinein hätte ich zum Denken kommen müssen - ich gab immer an - mit einem Lächeln im Gesicht, Hobbies: Arbeit - Firma, Kinder und mein Mann. Genau dies war der Knackpunkt, es hat sich bzw. dreht sich alles nur darum. Jetzt soll ich mir schnellstmöglich ein Hobby suchen, wo ich mich sowieso schon schwer aufraffen kann.
Lesen tue ich periodenweise sehr viel, dann wieder einen Monat überhaupt nicht (aber auch erst seit meiner Krankschreibung) . Ich schlafe auch teilweise ein, aber mir reicht ein Schlaf tagsüber von 10 Min. dann geht es mir wieder besser. Früher als ich noch arbeitete habe ich mir immer gewünscht auch mal abends länger fernschauen zu können, geht aber nicht, ich /wir gehen relativ früh ins Bett und ich bin meist auch sofort weg, was aber nicht heißt, dass ich die ganze Nacht durchschlafe, meist ist es ab zwei Uhr vorbei, ich wache ständig auf und schaue auf die Uhr.

Liebe Grüße
Lora
Beiträge: 128
Registriert: 11. Feb 2004, 16:51

Re: Erschöpfungsdepression - BurnOut

Beitrag von Lora »

Hi,

eine Frage: Arbeitest Du noch oder wieder oder bist Du im Krankenstand?? Liebe Grüße
kirchi
Beiträge: 30
Registriert: 22. Feb 2004, 20:57

Re: Erschöpfungsdepression - BurnOut

Beitrag von kirchi »

Hallo Lora,
du hast mal die Frage gestellt ob Sport oder so? Ich habe die Erfahrung gemacht dass es ganz wichtig ist z.B. zu laufen, ich bin ein halbes Jahr nach einer längeren Depriphase jeden Tag meine Strecke gelaufen,und das hat mir sehr gut getan,und was ich sagen wollte wenn ihr Kinder habt und die sind etwas größer dann lasst die doch putzen und ihr macht etwas anderes das euch Spaß macht,es ergibt sich dann auch dass man neue Leute kennenlernt und die Welt wird wieder bunter.
Gruß Elke
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