Remergil absetzen

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mia
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Remergil absetzen

Beitrag von mia »

Hallo,

vor ein paar Tagen habe ich meine letzte Tablette (Remergil) genommen. Vorher ging es mir über mehrere Wochen richtig gut, ich war wirklich überzeugt, es endlich ohne AD zu schaffen. Auf der Arbeit und privat läuft alles optimal, absolut nichts was mich jetzt belasten müsste. Die Anregung es mit dem Absetzen zu probieren ging sogar von meinem Psychiater aus. Ich habe, wie er es mir empfohlen hatte, innerhalb von 4 Tagen auf 0 reduziert.
Jetzt sind wieder Schlafstörungen aufgetreten, d.h. ich wache nach 4-5 Stunden auf und fühle mich hellwach. Mit dem Einschlafen geht es ganz gut, nur, der Schlaf reicht einfach nicht aus. Tagsüber fühle ich mich müde und unkonzentriert. Das macht mich ziemlich fertig. (Mit Remergil hab ich an Wochenenden schon mal gute 12 Stunden schlafen können.)

Nun weiß ich nicht, ob das jetzt ein typisches Absetzphänomen ist und ich einfach ein paar Wochen Geduld aufbringen sollte, auf dass sich mein Schlafrhythmus wieder normalisiert. Oder bin ich doch nicht soweit, das AD abzusetzen? Wollte heute schon meinen Arzt fragen, der ist aber in Urlaub. Hat vielleicht jemand von Euch Erfahrungen mit dem Absetzen von Remergil???
Vielen Dank im schonmal im voraus

von Mia.
CloneX
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Re: Remergil absetzen

Beitrag von CloneX »

Hi Mia,

meine Antwort willst du wahrscheinlich nicht hören, da ich extrem schlechte Erfahrung beim Absetzen von Remergil gemacht habe.

Aber ich kann dir versichern dass Schlafstörungen nach/beim Absetzen von Remergil normal sind. Das ist besonders auffälig bei Leuten, die vorher nie Schlafprobleme hatten (wie ich) und dann plötzlich nicht mehr richtig schlafen können. Das legt sich aber mit der Zeit. Auch viele andere Symptome können nach dem Absetzen auftreten.

Innerhalb von 4 Tagen zu reduzieren ist schon fast Wahnsinn Ich habe über 3-4 Monate langsam reduziert und konnte trotzdem nicht der Absetzungshölle entkommen.

Aber bei dir wird es wahrscheinlich nicht so schlimm sein. Also keine Sorge. Einfach abwarten. Die meisten Symptome lassen mit der Zeit nach, insbesondere die Schlafprobleme.

Wenn es zu schlimm wird, dann kann ich dir nur empfehlen das nächste mal wesentlich langsamer zu reduzieren.

Alles Gute



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CloneX
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Re: Remergil absetzen

Beitrag von CloneX »

Mich würde auch interessieren wie lange du Remergil genommen hast und welche Dosis.



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rachel
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Re: Remergil absetzen

Beitrag von rachel »

Hallo Mia!
Ich hatte auch versucht Remergil abzusetzen, und keine Glück damit gehabt. Als ich auf 0 war, hatte ich eine Woche Schlafstörungen, ich konnte garnicht mehr schlafen. So bin ich wieder bei 15 mg angefangen. Bei mir war aber vorher schon eine Schlafstörung da.
Vielleicht probierst Du mal einige Tage aus, ob sich der Zustand bessert.
Innerhalb von vier Tagen auf null absetzen finde ich auch recht heftig.
Wieviel mg hast Du denn genommen?
Liebe Grüsse,
Rachel
cocoon
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Re: Remergil absetzen

Beitrag von cocoon »

Hallo Clone X,

was hattest du denn für Absetzprobleme mit dem Remergil? Da eigentlich nur gelegentlich davon berichtet wird.

MfG

Tom
mia
Beiträge: 41
Registriert: 20. Mär 2003, 18:16

Re: Remergil absetzen

Beitrag von mia »

Hallo Rachel, hallo Clone X,

danke für Eure Antworten. Ja, wahrscheinlich hätte ich doch über längere Zeit ausschleichen müssen. Ich hatte Remergil 30 mg seit einem halben Jahr und bin auch sehr gut damit klargekommen. Bis auf eine leichte Gewichtszunahme hatte ich keine wesentlichen Nebenwirkungen.
Ich habe mich entschlossen, erst einmal wieder bei 15 mg einzusteigen und ganz langsam zu reduzieren. So über die Weihnachtsferien, dann bin ich nicht so unter Druck, dass es mit dem Schlafen unbedingt klappen muss. Liebe Rachel, hast Du es denn mittlerweile geschafft, auch ohne Remergil schlafen zu können? Bei mir sind die Schlafstörungen das grösste Problem überhaupt. Ich hatte sie auch schon vor der „eigentlichen Depression“. Das scheint auch irgendwie in der Familie zu liegen. Na ja, ich habe immer noch die Hoffnung, dass die Psychotherapie mich innerlich ausgeglichener macht.
Liebe Grüße,
Mia
CloneX
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Re: Remergil absetzen

Beitrag von CloneX »

Hallo Mia,

ja, nimm dir auf jedenfall Zeit das Medikament auszuschleichen. Dass du bei einem schnellen Wechsel von 30mg auf 0mg Schlafstörungen bekommst ist zu erwarten. Schlafstörungen und auch andere Symptome kannst du auch bekommen, wenn du langsamer ausschleichst, aber lass dann nicht gleich den Kopf hängen. Häufig liegt das einfach am Absetzen und nicht am Wiederkehren der Symptome.

Viel Erfolg



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rachel
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Remergil absetzen

Beitrag von rachel »

Hallo liebe Mia!
Sorry, das ich mich erst so spät melde, hatte aber viel um die Ohren.
Noch habe ich es nicht geschafft, ohne Remergil zu schlafen, da ich auch immer noch diese depressiven Schübe habe. Ich habe auch schon Jahrelang Antidepressiva zum Schlafen genommen.
Im Frühling, werd ich nochmal versuchen Remergil abzusetzen. Wie geht es Dir mitlerweile jetzt?
Dir ganz liebe Grüsse,
Rachel
cocoon
Beiträge: 78
Registriert: 22. Jul 2003, 21:52

Re: Remergil absetzen

Beitrag von cocoon »

Hallo zusammen,

weswegen nehmt Ihr denn das Remergil überwiegend wegen Depressionen oder gegen eine Angststörung. Ihr sagt Ihr könnt ohne Remergil nicht schlafen. Meine Frage. Könnt IHr nicht schlafen weil ihr so starke Ängste habt oder weil die durch die Depression bedingte Grübelei und "Katastrophengedanken" euch nicht einschlafen bzw durchschlafen lassen? Ich selbst habe Remergil gegen eine generalisierte Angststörung bekommen habe auch Depressionen aber traue mich dieses verflixte Ding nicht zu nehmen weil ich tierische Angst vor der Benommenheit habe oder das ich in einem so komischen Zustand bin das ich garnicht schlafen kann trotz Remergil (aktuell kann ich ohne irgendwas schlafen). Was habt Ihr denn vorher für Medizin bekommen hat einer von euch auch schon mal einen SSRI bekommen (Seroxat,Cipramil,Zoloft) und hat den nicht vertragen wegen zu starker Unruhe und wurde dann erfolgreich auf Remergil umgestellt. Wäre super wenn ihr mir ein paar Tipps geben könnt.

MfG

Tom
rachel
Beiträge: 284
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Remergil absetzen

Beitrag von rachel »

Hallo Tom!
Ich habe Remergil in der Klinik bekommen, wegen meiner hauptsächlichen Depression, und auch nicht schlafen konnte, Angststörung ist bei mir auch dabei. Ich bin ganz langsam eingstellt worden, bis ich auf 45 mg war. Aber die Depressionen wurden nicht besser, nur halt das ich schlafen konnte. Dann wurd es so langsam runtergesetzt, und zur gleichen Zeit bekam ich Cipramil, und dieses half mir aus dem Loch raus, nur als das Remergil ganz auf null ausgeschlichen war, fingen meine Schlafstörungen wieder an. Ich habe mehr als eine Woche durchgehalten, dann bin ich wieder mit 15mg angefangen. Zuhause versuchte ich wieder Remergil ganz abzusetzen, aber konnte wieder nicht schlafen. Bei mir ist es Depressionsbedingt. Benommen habe ich mich nie gefühlt, beides vertrage ich recht gut.. Ich versorge meine Kids ganz gut, und schaffe auch vieles besser jetzt.
Gegen meine Ängste, und Depressionen nahm ich vor der Klinik Saroten, was mir auch eine Zeit auch gut half, nur davon fühlte ich mich zuletzt am Tage recht müde, und wurde deswegen in der Klinik umgestellt. Ich hoffe Dir einigermasen geholfen zu haben.
Grüsse an Dich,
Rachel
cocoon
Beiträge: 78
Registriert: 22. Jul 2003, 21:52

Re: Remergil absetzen

Beitrag von cocoon »

Hi Rachel,

noch eine letzte Frage hat in der Klinik jemand auch Remergil bekommen der in erster Linie eine Angststörung hatte ?

Mfg

Tom
Kunstfehler
Beiträge: 2
Registriert: 19. Dez 2003, 23:26

Re: Remergil absetzen

Beitrag von Kunstfehler »

Hi Tom, bin zum ersten Mal hier, Also ich habe Remergil schon seit ca 4Jahren. Ich habe auch Depressionen und eigentlch viel mehr Ängste. Darum hat mir das Remergil gegen Ängste nicht viel geholfen. Ich habe dann im Inet gesucht gesucht und gesucht und habe ein Medikament gefunden Es heißt Nefadar und Edronax. Nefadar gibt es in Deutscheland seit letzten Sommer nicht mehr und demensprechend gehts mir auch. Ich habe immer wieder Ängste was die Zukunft angeht usw, kennst Du sicher. Bin weiter auf der Suche. Mitlerweile weiß ich auch nicht ob ich Depressionen habe oder psychotische Ängste. Wie gesagt ich suche weiter, weil ich es eigentlich liebe zu leben. MfG Andi
rachel
Beiträge: 284
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Remergil absetzen

Beitrag von rachel »

Hallo Tom!
Ich weis nur von einen Mitpatienten, das der sehr starke Ängste hatte, und auch heftige Panikattaken. Dieser bekam Saroten, und es half ihn auch sehr gut. Jemand der Remergil wegen überwiegenden Ängsten, hab ich nicht kennengelernt, mehr depressive. Jedoch hatte keiner berichtet, das die sich benommen fühlten vom Remergil. Ich hatte auch immer sehr starke Ängste vor Nebenwirkungen. Was sagt Dein Arzt dazu? Ich würde ihn unbedingt auf Deine Ängste aufmerksam machen. Und wieviel mg Remergil sollst Du nehmen, und hast Du schon genommen?
Ich wünsch Dir soweit alles Gute,und wenn Du noch fragen hast, dann frag ruhig,
Rachel
cocoon
Beiträge: 78
Registriert: 22. Jul 2003, 21:52

Re: Remergil absetzen

Beitrag von cocoon »

Hi Andreas,

also ich habe halt immer so eine deutlich schlechte Grundstimmung kann mich kaum freuen und eben recht starke Ängste. Nicht unbedingt über die Zukunft (über die natürlich auch) sondern eher vor anderen Geisteskrankheiten, bin immer sehr angespannt, leicht reizbar und eben einfach nicht gut drauf. Ich habe auch eine zum Teil starke Entfremdungsgefühle. Naja ich habe eben tierisch viel Schiss vor Remergil eben das ich dadurch Nebenwirkungen wie stärkere Entfremdungsgefühle, oder das ich mir zu stark wie "ein Schleier vor dem Kopf" vorkomme. Ich kann es eben überhaupt nicht einschätzen. Aber würde eben sehr gerne wieder ein wenig mehr Lebensqualität bekommen. Gegen eine reine Müdigkeit nach einnahme am Abend oder ein wenig mehr Gewicht habe ich nicht s. Das ist im VErgleich zum jetztigen Zustand egal. Naja genug gejammert hoffentlich traue ich mich auch es zu nehmen. Was sehr gut ist ist dieses Forum weil man ja doch immer wieder Antwort bekommt.

MfG

Tom
Surfer
Beiträge: 42
Registriert: 29. Dez 2003, 20:32

Re: Remergil absetzen

Beitrag von Surfer »

Hallo Tom,
die von Dir beschriebene Situation kenne ich nur zur gut. Ich hatte 1999 bereits eine Depression, die ich damals mit Saroten und einer Verhaltenstherapie gut in den Griff bekommen haben.
Jetzt seit Herbst 2003 bin ich aufgrund privater Umstände erneut erkrankt. Hierbei werde ich ohne ersichtlichen Grund immer wieder von Angstzuständen heimgesucht. Mein Arzt hat mir erneut Saroten verabreicht. Die Nebenwirkungen reichten von absoluter Benommenheit bis tageweise durchschlafen. Danach wurde ich auf Remergil umgestellt. Ich nehme seit November 2003 30 mg 1 Stunde vor dem Schlafen gehen. Ich komme mit dem Medikament super klar. Die Angst- und Panikattacken sind so gut wie weg und ich habe eines wieder - Lebensqualität. Man sollte nicht verkennen, dass die Medikamente in erster Linie helfen sollen. Klar ist es nicht so toll, wenn man rumläuft, als ob man in Watte gepackt ist. Es sollte auch nicht das Ziel sein diese Dinger Jahrelang zu nehmen. Im Jahr 2000 hat mir Sport sehr, sehr gut geholfen. Auch diesmal habe ich wieder mit dem Joggen angefangen und so lässt es sich durchaus aushalten.
Dir alles Gute und Kopf hoch
Herbert
Surfer
Beiträge: 42
Registriert: 29. Dez 2003, 20:32

Re: Remergil absetzen

Beitrag von Surfer »

Hallo Tom,
die von Dir beschriebene Situation kenne ich nur zur gut. Ich hatte 1999 bereits eine Depression, die ich damals mit Saroten und einer Verhaltenstherapie gut in den Griff bekommen haben.
Jetzt seit Herbst 2003 bin ich aufgrund privater Umstände erneut erkrankt. Hierbei werde ich ohne ersichtlichen Grund immer wieder von Angstzuständen heimgesucht. Mein Arzt hat mir erneut Saroten verabreicht. Die Nebenwirkungen reichten von absoluter Benommenheit bis tageweise durchschlafen. Danach wurde ich auf Remergil umgestellt. Ich nehme seit November 2003 30 mg 1 Stunde vor dem Schlafen gehen. Ich komme mit dem Medikament super klar. Die Angst- und Panikattacken sind so gut wie weg und ich habe eines wieder - Lebensqualität. Man sollte nicht verkennen, dass die Medikamente in erster Linie helfen sollen. Klar ist es nicht so toll, wenn man rumläuft, als ob man in Watte gepackt ist, doch das muss auch nicht unbedingt passieren. Es sollte auch nicht das Ziel sein diese Dinger Jahrelang zu nehmen. Im Jahr 2000 hat mir Sport sehr, sehr gut geholfen. Auch diesmal habe ich wieder mit dem Joggen angefangen und so lässt es sich durchaus aushalten.
Dir alles Gute und Kopf hoch
Herbert
Dini
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Registriert: 2. Jan 2004, 14:46

Re: Remergil absetzen

Beitrag von Dini »

Hallo,

ich habe Remergil über 14 Monate lang in Mengen von 15 mg genommen. Die ersten Tage habe ich nur geschlafen und fühlte mich, als ob mir jemand ein Brett vor den Kopf geschlagen hätte. Dies ließ irgendwann nach und ich merkte, wie ich etwas ruhiger wurde und das beste- ich konnte endlich wieder schlafen! Seit ein paar Monaten habe ich die Dosis stetig ganz langsam reduziert, so dass ich nun im Prinzip nur noch einen kleinen Krümmel der Tablette nehme. Bin positiv überrascht, dass mir das Absetzen keine allzu großen Veränderungen brachte. Ich glaube, es ist aber auch ganz wichtig, dass an das MEdikament ausreichend lang genug nimmt, bis man neue Lösungsansätze gefunden hat. Chemische Wirkung ist wohl nicht mehr da, aber dafür der Psychoeffekt umso mehr. Um es ganz wegzulassen habe ich mir einen Termin bei einer HEilpraktikerin gemacht. Möchte versuchen auf Bachblüten etc. umzusteigen, vielleicht hilft mir das ja jetzt weiter.
Es geht immer irgendwie weiter!




Liebe Grüße Dini.
Dini
Beiträge: 47
Registriert: 2. Jan 2004, 14:46

Re: Remergil absetzen

Beitrag von Dini »

Hallo Tom,

deine Angst vor dem Einnehmen der Tablette kenne ich. Die hatte ich auch. Ich saß stundenlang vor der Tablette und hatte große Angst vor den Nebenwirkungen. Hab dann all meinen Mut zusammen genommen und sie genommen, weil ich wusste, dass es ohne bisher auch nicht erfolgreich war. Ich fühlte mich total scheiße, hatte Angst, dass ich alle Nebenwirkungen bekommen würde, die auf der Packungsbeilage stehen. Auch in den nächsten Tagen war es nicht viel besser.

Aber Tom, es lohnt sich durchzuhalten, denn Remergil hat mit einen Teil dazu beigetragen, dass ich wieder einigermaßen klarkam.
Es geht immer irgendwie weiter!




Liebe Grüße Dini.
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