FREUNDE

Captain Kirk
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FREUNDE

Beitrag von Captain Kirk »

Bolek

Re: FREUNDE

Beitrag von Bolek »

ricky
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Re: FREUNDE

Beitrag von ricky »

Also,

ich habe keine einzige negative Erfahrung bezüglich Depri`s und Freundschaft gemacht.

Keiner hat blöde Bemerkungen abgelassen,keiner hat sich von mir abgewendet.

Sogar mit meinen Kolleginnen,die alle bescheid wissen,hatte ich null Probleme.

Alle haben Verständnis gezeigt,zu mir gehalten und mich unterstützt.

Es kann also auch anders sein.
Wollte ich nur mal kurz gesagt haben...

Gruss Uta
*Zahme Vögel haben Sehnsucht. Wilde fliegen.*
albert
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Re: FREUNDE

Beitrag von albert »

Was soll das Wort "Freund"?
Wenn ich mir das oben lese, dann klingt da viel Enttäuschung und Leere.
Das kenn ich auch. In der Depression habe ich Abschied genommen von meinen alten Bekanntschaften, ich will nicht sagen, dass das Freunde waren, das waren Begleiter im Lebensabschnitt und großenteils schlechte Begleiter, weil sie ihre eigenen Interessen im Auge hatten oder nur Besserwisser oder Dummschwätzer.
Ich habe sie nicht verloren, es kam einfach die Zeit, da war es vorbei mit ihnen. Das Gespräch ging nicht mehr. Ich hatte keinen Stoff mehr, um mit ihnen zu reden.
Der einzige Freund, den ich heute habe, ist mein Nachbar, ein Alki mit zwei Entziehungskuren, der gelernt hat, kontrollliert zu trinken.
Das ist das Gemeinsame: der depressiv Kranke und der Suchtkranke wollen aus dem Leben gehen. Er und ich haben das überwunden, deshalb haben wir die gleiche Wellenlänge, deshalb haben wir nur noch wenig zu verlieren und deshalb haben wir so viel gemeinsam.
Nachttaube
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Re: FREUNDE

Beitrag von Nachttaube »

Glückwunsch Captain, ich freue mich für Dich, dass Du Licht im Tunnel siehst. Für mich ist es das erste Posting das ich lese, welches sich mit einer (fast) erfolgreichen Genesung befaßt (das gibt mir Mut).

Tja, als mein Doc mich bezüglich meines Freundeskreises befragt, zuckte ich ersteinmal gedanklich zusammen. Freunde? Nein, so konnte ich die Sache nicht nennen. Ich habe einen großen Bekanntenkreis, Freunde habe ich nicht. Ich lasse keinen zu nahe ran, wahrscheinlich, um mir die Enttäuschungen zu ersparen. Diese Erkenntnis war bitter und zugleich sehr peinlich. Schließlich ist es mein eigenes Versagen, keine Freunde zu haben.
jospi62
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Re: FREUNDE

Beitrag von jospi62 »

Hallo, eine Lanze für Freunde: Ich habe Freunde, die mich seit der Grundschule begleiten. Der erste Anlauf, die Krankheit zu "gestehen", war natürlich nicht leicht. Ergebnis: Mein Freund öffnete sich, berichtete von seiner eigenen Unfähigkeit, seine eigenen depressiven Phasen anderen mitzuteilen. Jetzt spricht er mit mir darüber (und ich frage mich, warum es mir zuvor nicht gelungen ist, diese Schale zu durchbrechen). Ein anderer Freund, von dem ich wusste, dass er Depris hat und seit Jahren ADs nimmt, ist für mich eine Anlaufstation. Was er gefühlt hat, wenn er davon erzählte, "da ist mir das Blech weggeflogen, ich konnte beim Essen die Gabel nicht mehr halten", verstehe ich leider erst jetzt. Freundschaft ist immer Geben und Nehmen. Jeder ist in der Pflicht. Vielleicht bin ich eine Ausnahme an dieser Stelle - aber ich gönne es allen, Stützen zu haben, wenn es einem schlecht geht.
albert
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Re: FREUNDE

Beitrag von albert »

Hallo Jospi,
für solche Freunde mit einem gemeinsamen Leiden, mit denen es möglich ist, sich auszutauschen, möchte ich dich beneiden. Meinen Glückwunsch.
Alles Gute und
herzliche Grüße
Albert
Luxa_
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Re: FREUNDE

Beitrag von Luxa_ »

Hallo Nachttaube,

ich weiss nicht, ob ich es als Versagen bezeichnen würde, keine engeren Freunde zu haben. Ist es nicht so, dass man schon oft enttäuscht wurde von denen, die man für 'Freunde' hielt und dadurch einfach vorsichtiger wurde. (also, bei mir war es jedenfalls so) - irgendwie ist es ja ein Teufelskreis, denn gerade in einer Krise wäre es ja schon hilfreich Freunde zu haben die a) von den Problemen wissen und b) sich nicht deswegen von einem abwenden. Vielfach finde ich einfach die meisten Leute sind ziemlich oberflächlich und ich bin inzwischen auch so, dass ich mir gut überlege, wem ich was erzähle. Aber ich glaube, dass ich mir damit nicht nur geschadet habe. Ich finde, man sollte sich nicht auch noch 'schuldig' fühlen müssen, wenn man seine Lehren gezogen hat, auch wenn sie einen etwas ins Abseits manövrieren teilweise. So sehe ich das zur Zeit.

Liebe Grüsse Luxa_
Mariko
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Re: FREUNDE

Beitrag von Mariko »

Zunächt einmal freue ich mich , dass deine Depressionen zu ende gehen . Du hast erfahren was du willst und brauchst . Ich bin mir ganz sicher , dass du Menschen findest die zu dir passen und wert auf deine Person legen.

gruß Mariko
kira03
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Re: FREUNDE

Beitrag von kira03 »

nun ja, das Thema "Freunde/Freundinnen" beschäftigt mich auch permanent. Ich bin an einen Punkt angelangt, an dem ich völlig alleine dasteh, d.h. im Grunde genommen ja auch schon vorher, aber jetzt ist es irgendwie manifester... ich mein, ich frag mich dann tatsächlich auch immer wieder ob es Sinn macht, an alten Bekannten festzuhalten, bei denen ich das gefühl habe, das sie sich nur mit mir treffen wollen, wenn ihnen langweilig ist... um´s kurz zu sagen, mit den meisten ist der kontakt abgebrochen... und ich weiß nicht ob es gut ist oder nicht. schlecht geht es mir so oder so... nun hab ich allerdings immer das gefühl ich bin irgendwie stigmatisiert, dadurch, dass ich keinen kontakt habe zu fast niemandem, mich andere deswegen komisch etc. finden... was es nun nicht wirklich einfach macht neue leute fest kennenzulernen. das hört sich alles ziemlich wirr an ich weiß, aber ich ich bin an nem punkt angelangt (vielleicht eigenverursacht oder nicht?!) wovor ich von kindesbeinen an angst hatte... ich weiß einfach nicht mehr weiter und mir fehlt es an jeglicher kraft...
ist das denn versagen?? ich frag mich das immer und immer wieder ob meine depri-phasen hausgemacht sind? von außen bekomm ich nur platte ratschläge wie kalt duschen (meine mutter)...auch meine therapeutin ist nicht wirklich ne hilfe und kapiert überhaupt nichts.
Christina
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Re: FREUNDE

Beitrag von Christina »

Hallo an alle,

ich habe mich von allen sogenannten Freunden distanziert, als ich merkte das ich nicht okay bin. Ich wollte/will keinem damit zur Last fallen, denn eine ewig rumjammernde Freundin brauchen sie doch alle nicht. Okay scheint so als wenn es wirklich keine Freunde waren, denn es ist niemand zurückgekommen und hat sich nach mir erkundigt. Aus den Augen aus dem Sinn !!!
Ich bin ja selbst meiner Familie gegenüber vorsichtig was meine Krankheit angeht. Denn sie haben wenig Verständniss dafür, so nach dem Motto stell Dich nicht so an. Wir müssen auch unsere Probleme allein lösen, also jammere nicht rum.
Wenn man es mal ganz genau betrachtet und das tue ich grad, bin ich recht einsam mit meinen Depressionen. Besser nicht zuviel drüber nachdenken, sonst geht es mir gleich noch bescheidener.

Sorry das ich mich mal wieder hier ausgelassen habe. Bin wohl auch am Thema vorbei geschliddert
Captain Kirk
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Re: FREUNDE

Beitrag von Captain Kirk »

Captain Kirk
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Re: FREUNDE

Beitrag von Captain Kirk »

Chi
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Re: FREUNDE

Beitrag von Chi »

Hallo,

Dieses Thema löst auch bei mir immer wieder eher besch*** Gefühle und Gedanken aus...
Obwohl nach heftigen Enttäuschungen, traumatischen Erlebnissen (und ganz grossem "Aussortieren") tatsächlich auch "Freunde" übrigblieben. (und trotzdem viel Einsamkeit...)
Ich frage mich trotzdem immer wieder: sind das denn wirklich Freundschaften?
Ich weiss es nicht sicher.
Und weiss auch nicht, inwieweit das auch an meiner Wahrnehmung, meinen Erwartungen und meinen Ansprüchen liegt, und vielleicht nicht nur an den Leuten...

Ich erlebe, dass ich mit meinen "Freunden" (?) manchmal tatsächlich über Sachen reden kann, die in mir sind / wie ich jetzt bin. Und habe manchmal den Eindruck dass sie mich auch mit dem annehmen. Andererseits merke ich auch oft Rückzug von deren Seite, wenn ich denn mal was von den mich bedrückenden Dingen rauslasse. Und fange oft wieder an zu zweifeln, ob das denn wirklich Freundschaft ist.
Es sind wohl z.T. schon einfach ganz verschiedene Welten.

Ich versuche, mich daran zu freuen, wenn "tiefer" Kontakt möglich ist, und wenigstens etwas Offenheit für meine Themen und mein "jetziges Ich", und gleichzeitig mich nicht zusehr in meinen Panzer zurückzuziehen, wenn es mal nicht meinen Erwartungen entspricht, sondern zu akzeptieren, dass es für sie offensichtlich Grenzen gibt, wie weit sie sich mit meinen Erfahrungen / Schwierigkeiten belasten wollen / können.
Auf diese Weise habe ich entdeckt, dass es tatsächlich noch Leute gibt, mit denen ich manchmal recht guten Kontakt haben kann, auch mit meinem "jetzigen Sein".
Obwohl es mir auch immer wieder Angst macht.
Und ich ständig das Gefühl habe ich riskiere zuviel, vertraue zu schnell, und öffne dem auf-die-Nase-fallen ja schon wieder Tür und Tor.
Es ist ein balanceakt...

Ich will aber die Tür wieder ein bisschen öffnen, und Kontakte zulassen (können), und offen gucken können, ob nicht doch so etwas wie Freundschaften möglich ist.
Viele Kontakte mit Menschen schrecken mich ab, und ich denk nur wieder: aufpassen, aufpassen! das tut nicht gut!
Aber irgendwo müssen doch auch Menschen sein, die mit so jemand wie mir was anfangen können, und mit denen ich was anfangen kann, für die Freundschaft nicht (nur) in oberflächlichem Spaß haben und Langeweile töten / was unternehmen besteht!!
Und deshalb will ich den Mut haben, auch zu riskieren wieder auf die Nase zu fallen: die Tür ein wenig zu öffnen, aus meinem Panzer rauszukriechen, und wieder daran zu glauben dass es Freunde geben kann.

Vielleicht am Thema vorbeigeschliddert?

Clara
Christina
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Re: FREUNDE

Beitrag von Christina »

Hi Clara,

genau das ist es, dieses wieder zulassen können/möchten/wollen.
Auch ich habe mir ein Schutzschild aufgebaut und lasse im Real-Life kaum jemanden an mich heran.
Ich habe Angst vor Enttäuschung und das mir der/die eine oder andere Person einfach nicht gut tut.
Vielleicht blocke ich zu früh und zu schnell die Bekanntschaften ab und es sind sogar ganz liebe Menschen darunter, aber die Angst ist einfach da.

Ich hoffe ich flutsche jetzt nicht falsch dazwischen*ggg.
Christina
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Re: FREUNDE

Beitrag von Christina »

Da kannste mal sehen @Captain, mir schliddern sogar die Gedanken ins Abseits

Nee das Geschriebene war wohl schon okay, aber ich bin es offensichtlich heute mal wieder nicht
Chi
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Re: FREUNDE

Beitrag von Chi »

Liebe Christina,

ja, genau das ist es. das wieder zulassen wollen/können/... diese angst (schschsch, bleibst du wohl in deiner Ecke, Angst, ich schreib das hier jetzt trotzdem!)
lange lange lange habe ich nur abgeblockt. Und denke darüber: es war nötig, wichtig, und gut, ein wichtiger schutz!! obwohl ich dadrunter gelitten habe. vor einiger zeit konnte ich nicht mal zulassen wollen...
können ist immer noch sehr problematisch. ich versuche jetzt, mich da ganz ganz vorsichtig ranzutasten. und hoffe, dass ich lernen kann, einzuschätzen wer / was mir guttut und wer nicht, und unterscheiden zu lernen. hoffe das kann ein schutz sein, und wünsche mir noch ganz viel anderen schutz, (obwohl ich keine idee hab wie der aussehen könnte) damit ich diesen Panzer der mich einsperrt vielleicht irgendwann nicht mehr brauche...
Da muss man doch auch irgendwann, irgendwie wieder rauskommen können?!? Ist der Schlüssel, wie so oft, mal wieder die Geduld mit sich selber?

Clara
Luxa_
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Re: FREUNDE

Beitrag von Luxa_ »

hallo clara und christina,

ich hoffe, ich komme da nicht unpassend dazwischen. ich habe mir auch vor einiger zeit einen 'panzer abgelegt' und ganz viele dinge sind daran abgeprallt. menschen haben sich von mir abgewendet, die ich einmal für 'freunde' hielt.aber ich glaube dadurch, dass ich diesen schutz aufgebaut habe, bin ich mir auch näher gekommen. vielleicht wäre ich sonst total daran gebrochen, so habe ich einfach meinen raum eingegrenzt und potentielle verletzungen/unverständnis etc. ausgegrenzt. und ich merke jetzt, wo der panzer wieder am bröckeln ist, weil ich jetzt auch wieder so weit bin einige schläge aufzufangen, dass die oberflächlichkeit vieler leute auch eine art schutz ist, jedenfalls merke ich wie man oft abprallt, sobald man eben etwas tiefergehend ist.
Viele Grüsse Luxa
Christina
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Re: FREUNDE

Beitrag von Christina »

Hallo Luxa_

keiner kommt unpassend dazwischen .

Ich habe zusätzlich noch diesen Panzer angelegt, weil ich so eine liebenswerte Jasagerin war und mich mehr um die Probleme anderer gekümmert habe als um meine eigenen.
Und jetzt kümmere ich mich halt in erster Linie um mich und sage tatsächlich auch mal *Nein* und das scheinen einige nicht vertragen zu können, und nun stehe ich mit meinen Sorgen und Problemen allein auf Weiterflur(?).
Weil ich ja vorher viel bequemer und angepasster war .

Tja so ist das mit den lieben *Freunden*
Captain Kirk
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Re: FREUNDE

Beitrag von Captain Kirk »

Christina
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Re: FREUNDE

Beitrag von Christina »

Hallo zusammen,

es ist um Grunde schon so wie albert es beschrieben hat, liebe Bekannte die eine Zeitlang unsere Wegbegleiter waren.
Die einen kürzer, andere etwas länger und wieder andere vielleicht ein Leben lang.
Und diese letztere Gruppe von Menschen würde ich dann schon als Freunde bezeichnen, aber bis dahin ist es ein langer Weg.

Und das der eine oder andere von uns sich neu orientieren möchte oder sogar muss, liegt auch sicher an der Tatsache das wir uns verändern, unser neues/wahres ICH finden wir manchmal erst spät.
Chi
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Re: FREUNDE

Beitrag von Chi »

liebe luxa,
schön dass du mitmischst

@ captain:
finde das klingt gut. geht mir ähnlich, mit der schnittmenge, ein gewisses minimum muss da sein.
vielleicht können ja auch neue menschen mit neuen "Mengen" und vielleicht ja passenden Schnittmengen dazukommen im Laufe der Zeit...

grüsse
Clara
Luxa_
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Re: FREUNDE

Beitrag von Luxa_ »

...einen panzer 'angelegt' sollte das eigentlich heissen.
Luxa_
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Re: FREUNDE

Beitrag von Luxa_ »

Hallo clara,

schön von dir zu hören (lesen)

zum Thema:
wenn ich darüber nachdenke, ist es etwas paradox: weil mir einmal gewisse 'freunde' zu wichtig waren, vermeide ich es heute, dass dieser irrtum wieder geschehen könnte und dies wiederum kommt anscheinend als gleichgültigkeit rüber, so dass sogar beinahe-kollegen sich im voraus abwenden.
einige seltene (wertvolle) freundschaften sind geblieben.
jedenfalls bin ich kritischer geworden.
dafür muss ich auch nicht mehr soviel einstecken. hat also auch sein gutes.
die metapher mit der schnittmenge finde ich gut.

Viele Grüsse Luxa
Chi
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Re: FREUNDE

Beitrag von Chi »

Liebe Luxa,

ja, freu mich auch, dich hier wiederzutreffen!

dieses Paradoxon macht mir schon ziemlich zu schaffen. Es tut mir auch gut, nicht mehr so viel einstecken zu müssen, aber ich finde den Preis dafür recht hoch: es ist schon ziemlich Isolation. Und bei mir viel Angst dabei. Wenn ich unter Menschen bin, denke ich manchmal nur, oh gott hoffentlich sieht mir jetzt keiner an, was in meinem Kopf vorgeht... (klar, mein Kopf weiss es auch besser. Aber der Bauch...)
Die seltenen Freundschaften, die geblieben sind, empfinde ich wohl auch dadurch als so unglaublich wertvoll, weil ich da diese angst nicht so habe. auch wenn ich selbst da nicht viel davon erzähle was in meinem Kopf so rumspukt.

Mir ist doch tatsächlich, als ich einer (alten) Freundin von einer Studienkollegin erzählte, der Begriff "Freundin von der Uni" rausgerutscht... Ich war richtig erschrocken über mich selbst! ich kenne sie grad mal vom letzten Semester. Und erst neulich einmal ein Gespräch gehabt wo ich zwar auch nicht so viel rausgelassen habe von mir, aber wenigstens das Gefühl hatte ich bin "mit meinem ICH dabei" (hmm klingt komisch, weiss nicht wie ich das anders sagen soll). Und bei mir klingelten alle Alarmglocken (und ich hab sie ganz tapfer ignoriert - oder sträflicherweise?).
Es kommt mir alles vor wie Glatteis.
Studientechnisch werde ich ihr jetzt nicht mehr begegnen (anderer Fachbereich), aber ich habe mir ganz fest vorgenommen, mich bei ihr mal zu melden, und (vorsichtig) zu gucken ob / wie es da vielleicht Schnittmengen geben kann...?

Es tut weh, wenn Unsicherheit und Rückzugsbereitschaft (klingelnde Alarmglocken?) als Gleichgültigkeit interpretiert werden. So froh ich oft bin, dass niemand in meinen Kopf gucken kann, wenn ich unter Menschen gehe... es führt wohl auch oft zu mis-interpretationen, nicht zu wissen, was wo dahintersteckt?
Oder kann / darf / muss (?) man darauf vertrauen, dass die Menschen, die "es Wert wären" (dass man sich traut Kontakt einzugehen) / die einem nicht Schaden würden - dass diese es auch hinkriegen, genug zu überlegen / anzufühlen (?), was dahinterstecken könnte, und die richtige (wohlwollende??) Interpretation finden?

Ich bin ein bisschen unsicher, ob es nicht vielleicht in einen anderen (neuen?) thread gehört, wenn ich so von Uni-Begegnungen erzähle, und Versuchen von aus-dem-Panzer-kriechen?

Liebe Grüsse,
Clara
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