therapieresistente chronische depression ?

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zerus
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therapieresistente chronische depression ?

Beitrag von zerus »

Hi

Ich hab seit 9 jahren eine leichte depression, ich glaube das nennt sich Dysthymie und seit April eine ziemlich starke. Ich kam und komme auch jetzt noch schwer aus dem bett und jede kleinigkeit kostet mich starke überwindung.

Anfangs hab ich 50 mg Zoloft bekommen das in den ersten 2 wochen zu schwankungen geführt hat mal nen tag gut mal ein paar tage schlecht usw. später hat es dann gar nichts mehr geholfen. Dann kam ich in eine Klinik dort wurde auf Trevilor umgestellt das langsam auf 300 und später auf 375 hochdosiert wurde unter dem hatte ich innerhlab von 6 wochen 4 mal eine halbstündige schwankung ins positive. Also ne halbe stunde gesund und danach wieder beim alten. Weil das nicht häufiger und länger wurde wurde umgestellt auf 8mg edronax und 30 mg remergil. Dort kam es fast zu gar keinen schwankungen ganz ganz leichte vielleicht.

Jetzt wurde umgestellt auf jatrosom 20 mg und das remergil erstmal gelassen. Also bekomme das jetzt 4 tage hatte vorgestern wieder ein kleines hoch jetzt wieder nichts.

Hat hier jemand erfahrung mit solchen kurzen hochs und dann ewig gar nichts mehr. Ich habe angst das die Tabletten bis auf anfangliche schwankungen nichts bei mir bewirken... die depression soll wohl schon chronisch sein - ist hier jemand der sowas kennt und was hat bei ihm geholfen ?

Hilft lithium dabei ?
ismile4you
Beiträge: 99
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: therapieresistente chronische depression ?

Beitrag von ismile4you »

hallo zerus, hallo alle anderen,

hatte erbarmen, weil bis heute noch keiner auf deinen thread geantwortet hat...

mit ratschlägen möchte ich mich zurückhalten, aber ich möchte von meinen erfahrungen berichten, vielleicht hilft es dir, wie's bei mir war und wie ich damit umgehe? für weitere details sieh gerne auch in meinem beitrag unter "umgang mit der krankheit" mein thread von heute, nach.

zu mir:
ich habe knapp 20 jahre wiederkehrend leichte- mittlere depressive episoden bis akut schwer ab 1998 wiederkehrend, ärztlich diagnostiziert erst ab 2001/2002! bin jetzt 33 & female.

es gibt hoffnung,
ich setze auf änderung meines bisherigen lebens (begleitend durch therapie)

und das aber mit unbedingter unterstützung von ad's .

inzwischen geht es mir etwas besser, nachdem ich meine medikamente noch mal unter die lupe genommen habe und da angefangen habe, ein bisschen!!!herumzuexperimentieren. das sollte aber sehr vorsichtig und auch immer ! nur! mit absprache eines guten ! neurologen geschehen!!!!!!!! das herum-experimentieren ist normal, denn auch ärzte sind keine! götter in weiss und können unmöglich die genaue wirkung auf das einzelne individuum voraussehen! und jeder kann ein bisschen anders reagieren oder spezifische nebenwirkungen aufweisen. das herumexperimentieren sollte aber immer mit aller vorsicht und vor allem mit viel langem atem und geduld geschehen, wichtig ist wie schon an anderer stelle kommentiert das langsame ein- und ausschleichen und man sollte wissen, dass die meisten ad-medikamente meist erst ab dem 4 tag zu wirken anfangen, meistens aber erst richtig nach einnahme der vollen dosis über einen langen zeitraum von 4 Wochen (+/- 2 wo)!!! das heisst aushalten!! verantwortungsvoller umgang mit dem eigenen körper und den medis! aber nicht die verantortung komplett auf die medis abschieben, sondern wie gesagt auch selbst was tun. das sind die prämisen, die ich mir gesetzt habe. einfach war und ist es oft nicht. trotzdem lohnt es sich, nicht aufzugeben!

inzwischen bin ich nach 1 1/2-Jahren eeeendlich! fast richtig eingestellt! zoloft (50-100 mg über 3/4 jahr) hat bei mir gar nie richtig dauerhaft angeschlagen, wenngleich es gewirkt hat, aber nicht durchschlagend und ferner mit für mich nicht zu akzeptierenden nebenwirkungen (dauerblutungen monatelang/bei höherer dosis kopfweh und überhänge), jetzt habe ich auf cipramil umgestellt (30 mg, seit mitte august) und mache damit super erfahrungen, zusammen mit edronax, das mir aber noch große schlaflosigkeit beschert, aber da experimentiere ich noch, wie ich das in den griff kriege. lange nicht mehr so gut gefühlt, mein "ich" ist wieder da, meine wahrnehmung hat sich geändert, stimmung aufgehellt, freude wieder da, aktivität da + "spüre eigene power" auch wieder, käseglocke weg, trotz unverändert schwieriger persönlicher situation!

alles wird gut.

hoffe, auch für dich und euch! gebt nicht auf.

karin
MatthiasW
Beiträge: 8
Registriert: 17. Nov 2003, 23:59

Re: therapieresistente chronische depression ?

Beitrag von MatthiasW »

Gruß Zerus, ist ja schon ein bischen her, daß Du diesen Beitrag abgeschickt hast, von daher ist meine Reaktion vielleicht nicht mehr sonderlich nützlich. Aber grundsätzlich sollte man nach 4 Tagen nicht erwarten, ein Antidepressvum beurteilen zu können, dass geht in aller Regel erst 14 Tage aufwärts bei Ausdosierung. Jatrosom wird bis 30 mg. dosiert z.T. deutich höher, habe selbst 60 mg. gehabt. (habe Herstellerinformation gelesen von Patienten der 130 mg! bekommen hat), erfordert dann natürlich extrem erfahrenen Arzt.
Nachttaube
Beiträge: 295
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: therapieresistente chronische depression ?

Beitrag von Nachttaube »

Hallo zerus
Deine Fragen zielen auf Medis ab, aber von therapieresestents kann bei den aufgezählten 3 Medikationen und keiner (?) Psychotherapie wohl keine Rede sein. Oder hast Du in den 9 Jahren leichter Depression Therapien gemacht? Warum haben sie nicht angeschlagen?

In übrigen ist es so, wie Matthias schon schreibt. Ein AD kann seine volle Wirkung nicht in 2 - 4 Wochen entfalten. 6 Wochen sind minimum (evtl. auch länger). In den ersten Wochen sind Stimmungsschwankungen zu erwarten. Ich empfehle Dir einen besseren Arzt aufzusuchen, der mit Dir diese heiklen ersten Wochen bespricht und dann die Besserung beobachtet. (wenn sie denn Eintrift)
Nachttaube
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