Beziehung zwischen MEINER MUTTER und mir....

susan
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Re: Beziehung zwischen MEINER MUTTER und mir....

Beitrag von susan »

Liebe Sandra

keine einfache Frage....
nein, ich habe ihn NIE gefragt. Das Schlimme war eigentlich, dass ich zwar merkte, dass mir etwas fehlte, aber ich konnte es nicht benennen. Das klingt sicher komisch, so'ne simple Umarmung oder ein in-den-arm-nehmen, das kann man doch sagen...wenn es so einfach gewesen wäre.

Ich hatte durch die Art meines Vaters riesengroße ANGST vor ihm. Das wollte er mit Sicherheit nicht erreichen, ich denke, ihm ging es um RESPEKT vor den Eltern, vor dem Erwachsenen, weil sich eben vieles SO gehört, musste sich das Kind, in dem Fall ich, fügen.

Ich musste auch einsehen, dass böse Kinder keine Beachtung verdient haben, sie gehören weggesperrt, ausgegrenzt. Das hat tiefe Wunden bei mir hinterlassen, nicht gleich - viel später. Und was mir da fehlte, war ein Zeichen, dass ich doch nicht nur böse bin, sondern er mich auch mag. Das habe ich damals jedoch nicht in der Form ausdrücken können, ich habe vieles vermisst, ich hätte ihn aber nie drum gebeten, es mir zu geben.

ES hatte keinen Namen, den hat es erst viel später bekommen. Die Angst, etwas falsch zu machen, war viel zu groß. Ich bekomme es heute noch nicht hin, neben ihm zu sitzen, ohne dass mich diese Gefühle beschleichen, es kraucht förmlich in mir hoch, und ich kann mich nicht wehren. Ich kann auch nicht mit meinem Vater darüber reden, ich halte Abstand zu ihm, aus Angst, er kommt mir zu nah. Es ist alles ein Thema in der Therapie, und ich hoffe, dass ich eines Tages besser damit umgehen kann.

Es war ein Riesenschritt für mich, dass ich das Hoffen auf das Unmögliche aufgegeben habe. Es hat mir gut getan, zu erkennen, dass die Art Liebe, auf die ich gewartet habe, mir nicht zuteil wird. So habe ich wenigstens in dieser Beziehung meinen Frieden gefunden und es raubt mir nicht unnötig Kraft, es ist Platz da für Neues, für eine Liebe, die in mir wachsen kann und die mich unabhängig vom Aussen macht.

Lieber Gruß
Susan


sandrak
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Re: Beziehung zwischen MEINER MUTTER und mir....

Beitrag von sandrak »

Hallo Susan,

danke....

mir gehts grad gar nicht gut,...eignetlich schon voll lange nicht, aber das weißt du sicher, wenn du von mir liest.

ich hab grad geschlafen, hab mich um 16.30 ca ins Bett gelegt, weil ich, wahrscheinlich, nicht mehr denken wollter,...mich von diesem wirrwarr entfernen, der in mir los ist. ich weiß warum es mir so schlecht,..aber nicht genau,...es können so viele Sachen sein, kann sie nicht beim namen nennen.
es ist ein unendlicher schmerz, ein schmerz der gar nicht so richtig im leben ist, noch zu weit weg, um in zu betrauern,..irgendwie sowas, weiß auch nicht was ich hier grad schreibe. Mich macht es verrückt, dass ich nicht genau sagen kann, warum es mir nicht gut geht, ...ich kann es nicht ausdrücken,..und weiß nicht warum, vielleicht weil es zuviel ist.

tut mir leid, dass ich grad nicht auf dein beitrag eingehe,..aber ich werde es wieder tun, wenn ich kann.
aber auf jeden fall fühle ich mit dir..

geht es dir heute gut?

Kennst du auch diesen Schmerz den man nicht beschreiben kann, weil man nicht weiß was genau einen gerade bedrückt?
es ist so vieles, und viel zu viel es vielleicht bei einem Namen zu nennen,
und wenn jemand fragt wie es mir geht, weiß ich oft keine antwort, und ich kann auch oft gar nicht sagen was los ist.
kennst du das?
wie ist es bei dir?

eine frage, die mich grad auch beschäftigt ist, ob die Mutter bei mir eigentlich der Kern der Sache ist, also der Auslöser für alle anderen Probleme im Alltag.
und bei dir anders rum, der Vater.

Meinst du, sie sind in gewisserweise daran Schuld? auch dass wir mit alltäglichen Dingen zu kämpfen haben?

lieben gruß
Sandra
susan
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Re: Beziehung zwischen MEINER MUTTER und mir....

Beitrag von susan »

Liebe Sandra

ich kenne die von dir beschriebenen Gefühle gut. Sie haben eine oft eine "Übermacht" über mein Tun. Ich habe dann das Gefühl, sie überrollen mich förmlich. Es ist ein großer Schmerz, den ich nicht zu fassen kriege, der mich aber ganzheitlich erfaßt, mich nahe an einen ohnmächtigen Zustand bringt. Das, was es so schwer macht, mit ihm umzugehen, ist die Tatsache, dass er sehr groß und mächtig ist und dass er nicht zuläßt, dass ich auch nur das Geringste tun kann. Meinst du es so?

Was kann ich aber tun, wenn er wieder da ist?
Inzwischen weiß ich, dass es einige Wunden in mir gibt, die noch nicht verheilt sind. Ich sehe diesen Schmerz als Summe dieser Wunden. Noch vor einem Jahr fühlte ich mich völlig machtlos ihm gegenüber, ich war wie gelähmt, wenn er kam, und ich habe es kaum ertragen, wenn er da war. Es gab Zeiten, da ging es mir sehr schlecht damit. Das war, bevor ich in die Klinik kam. Dort bin ich diesem Schmerz näher gekommen. Ich habe ihn in der Kunsttherapie sogar gezeichnet, ihn später auch aus Ton geformt. Er gleicht einem Ungeheuer, das mich bedroht. Er ist wesentlich größer als ich und hat immens viel Kraft. Durch die Therapie habe ich Kraft gewonnen, ich habe Tränen geweint, die ich schon vor 20 Jahren hätte weinen sollen und ich habe reden können, reden über vieles, was diese Wunden in mir verursacht hat. Und es ist so gekommen, dass dieser Schmerz, dieses Ungeheuer, nicht mehr so riesig und übermächtig war. Und ich habe beschlossen, vor ihm nicht mehr wegzurennen, denn das hatte ich ja lange genug versucht - ohne Erfolg. Seit ich mich dem Schmerz zuwende, ihn nicht für unbesiegbar halte, geht es mir besser. Es tut noch weh, in der Tat und ich fange demnächst - hoffentlich bald! - meine Therapie an. Dann schaffe ich es vielleicht, mit diesem Schmerz irgendwann zu leben, ohne dass er in mir ohnmächtige Gefühle auslöst.

Kannst du damit was anfangen?

Lieber Gruß
Susan


sandrak
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Re: Beziehung zwischen MEINER MUTTER und mir....

Beitrag von sandrak »

Hallo Susan,

schön, dass du noch da bist...
ja, dieses ohnmächtige gefühl, würde ich auch so sagen, aber was meint man eigentlich genau mit ohnmächtig?
ich wider, ich frag zu viel, oder?
meinst du es so, dass der schmerz es nicht so leicht zulassen kann, dass ich was tue, un darum fühle ich mich so ...?
ja, das kann alles schon sein, aber genau weiß ich es nicht zu beschreiben, aber ich denke du liegst richtig.
wie würdest du den schmerz den bezeichnen bei dir, woher stammt er, ist er ein schmerz vom Gesamten?
danke Susan, ich bin am nachdenken..was du so geschrieben hast.

wie oft warst du schon in der klinik?
ich gehe ja bald, hoffebtlich bald, zum 2 mal. vor 5 jahren war ich das erste mal und ich dachte danach, jetzt sei alles vorbei, aber das war es nicht.
es muß etwas jetzt sein, was zu der zeit vielleicht noch nicht thema war, aber jetzt.
Aber weißt du, ich habe diesen schmerz noch nie sooo doll erlebt. oder was ist es wenn es kein schmerz ist,..aber ich glaube, man kann ihn als schmerz bezeichnen.
gleich kommt mein freund von der arbeit nach hause, er ist immer so lieb und verständnisvoll, aber im moment merke ich, und das hatte ich noch nie so extrem, dass ich diese Nähe nicht so kann.
WAs hat das alles mit dieser Nähe auf sich...
Mein Therapeut sagt auch immer, ich habe angst vor Nähe, aber so richtig spüre ich das nicht.
hast du angst vor nähe?
kannst du mir sagen, wie man das merkt, und wie sie sich bei dir äußert?

lieben dank
Sandra
christoph6667
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Re: Beziehung zwischen MEINER MUTTER und mir....

Beitrag von christoph6667 »

hallo sandra!
ich wollte dich mal etwas fragen, und ich hoffe, das du dich nicht darüber ärgerst.
Ich habe schon ein paar von deinen Postings gelesen, weiß, dass du genauso alt bist wie ich und auch sehr ähnliche Probleme has(Ausbildung, kaum Freunde, und natürlich diese schreckliche Depression ) . Nur eins verstehe ich nicht: Du schreibst immer, du hast so einen lieben, verständnisvollen Freund. Wenn das wirklich stimmt,denn warum solltest du es nur so schreiben, und er so lieb ist , warum versuchst du nicht, dich daran " hochzuziehen" ,in dem du jedem Tag dankst, dass du mit so einem wundervollen Menschen zusammen bist. Oder liebst du IHN vielleicht nicht richtig ? Verstehe mich nicht falsch, ich weiß nur das eine, nämlich, dass ich mir eigentlich nichts sehnlicher wünsche, als einen Freund zu haben, der mich von Herzen liebt und umgekehrt und ich weiß leider auch, dass ich keinen habe, weil ich mich sehr viel zurückziehe, mein Kontakt sich nur auf sehr wenige Menschen beschränkt.Ich verstehe, dass es dir trotzdem nicht immer gut geht, ich verstehe es deshalb so gut, weil ich ja selbst auch " Depri" bin und mich oft so schwach und antriebslos,hoffnungslos fühle.
Kann es nicht sein, dass irgendwas in der Beziehung zu deinem Freund nicht stimmt, dass er dich manchmal so richtig scheiße behandelt, ihr euch doch nicht so richtig liebt, wenn das so wäre, dann kann ich dich in allem 100 prozentig verstehen,ansonsten frage ich mich halt, wenn du richtig glücklich mit deinem Freund bist , warum dann nicht auch die " Depri" weniger stark ist.
Ist es nicht vielleicht in Wirklichkeit sogar so, dass du krankhaft an eine Beziehung klammerst, weil du so große Angst hast vorm Alleinsein, dass du deshalb in einer Beziehung auch zu viele Kompromisse eingehst?
ok, ich weiß natürlich auch, eine Beziehung ist nicht alles im Leben, klar, aber ist es nicht das was wir uns nicht letztlich alle wünschen, absolut geliebt zu werden und diese Liebe auch zu erwiedern. Warum reicht das nicht, um das Leben akzeptieren zu können,
warum will man( du zb.) immer " mehr "??
Ich wollte dir nicht zu nahe treten,
und ich weiss auch sehr gut, wie du dich fühlst, dass du das Leben wegen der Depri nicht geniessen kannst, verstehe ich auch , aber macht es dich nicht auf der anderen Seite total glücklich, einen Freund zu haben, der dich so liebt, dass die Depri deshalb besser zu ertragen ist ?
ICh habe keine Ahnung, wie du über mein Posting denkst, ich weiss nur, dass ich absolut nicht die Absicht hatte, dich " runterziehen " , ich habe viele Deiner Postings mit Interesse gelesen und mich auch in vielem wiederkannt, und ich suche hier Kontakt zu anderen und nicht " Dissonanz" oder so, mir lagen nur diese Fragen auf der Seele, weil ich eine Person bin ,die sich immer viel fragt und auf viele Dinge keine Antwort hat.
Viele Grüße Barbara
sandrak
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Re: Beziehung zwischen MEINER MUTTER und mir....

Beitrag von sandrak »

Hallo Barbara,

ich bin nicht sauer,
was will ich d.zb immer mehr?

klar freue ich mich wenn er da ist und dass ich ihn habe, aber ich schaffe es nicht mich daran hochzuziehen, weil es noch so viele andere Sachen gibt, denke ich.
ich glaube das eine hat mit dem anderen auch nichts zu tun.
und die frage ob ich ihn liebe, ja tue ich, aber zur zeit kann ich es nicht so spüren wie vorher, weil alles verdeckt ist. ansonsten führen wir eine glückliche beziehung, wenn da nicht so oft die depression wäre.
ich bin der meinung und er auch, dass wir das durchstehen.
ich verstehe nicht ganz, wie du sagen kannst, oder fragen, ob ich ihn nicht richtig liebe, natürlich tue ich das, ich bin nur zu krank um es zu spüren.
hast du es noch nie erlebt, dass es irgendwann so schlimm war, dass dir keiner von deinen freunden helfen konnte? ich denke das ist in so einem Stadium ein stück weit "normal". und es wird auch wieder anders werden, wenn ich weiß wie es alles geht.
Glaube mir, ich verstehe auch, dass du gern jemanden hättest, den du lieben kannst, aber dennoch wirst du auch merken, dass es da auch manchmal probleme gibt, die es wegen der Depri schwer machen zu lieben.

liebe Barbara, ich bin nicht böse, keine angst, aber du schreibst:
Kann es nicht sein, dass irgendwas in der Beziehung zu deinem Freund nicht stimmt, dass er dich manchmal so richtig scheiße behandelt, ihr euch doch nicht so richtig liebt, wenn das so wäre, dann kann ich dich in allem 100 prozentig verstehen,ansonsten frage ich mich halt, wenn du richtig glücklich mit deinem Freund bist , warum dann nicht auch die " Depri" weniger stark ist.

wir lieben uns, und das wissen wir beide, und wir wissen auch beide dass die depri irgendwann vorbei geht, das ist schon mal sehr wichtig.
Weißt du, ich glaube das sind 2 sachen. ich bin ja nicht wegen ihn depri,..

in der beziehung bin ich sehr glücklich, nur mit mir nicht und das ist das problem, damit hat mein freund gar nichts zu tun.
Es stimmt alles in der beziehung, und was meinst du wie oft ich mich schon gefragt habe was los ist, warum ich so unglücklich bin, warum ich manchmal seine Nähe und so weiter nicht aushalten kann, ...das hat nichts damit zu tin, dass zu wenig lieben da ist. er ist jemand den ich nie missen möchte..

krankhaft klammern, nein, ich denke nicht.
das hatte ich alles schon mal vor ein paar jahren und ich denke darüber bin ich hinweg, auf jeden fall über das meiste.
ich hab ja auch ne eigene meinung manchmal, so ist es ja nicht, ich mache ja nicht alles was er will.

ich verstehe deine Äußerungen nicht so richtig, wenn es dir selbst so mie geht, dann würdest du doch verstehen, warum es auch in der Liebe für uns Depris manchmal nicht so einfach ist.
und nicht so einen schwachsinn reden,...sorry, aber ich verstehe das wirklich nicht.
vielleicht liegt es an dir, weil du so sehr den wunsch hast nach der nähe zu einem partner, kann ich auch verstehen,..weil das ist ja auch noch das was einem am leben hält.
Wollte dir auch nicht zu nahe treten!

es geht hier auch nicht um "mehr" wie du schreibst,...es geht zur zeit darum wieder gesund zu werden, ..

ja, es ist schön einen freund zu haben, und oft ist die depri auch besser zu ertragen, aber es gibt auch zeiten, wo das auch nicht so viel hilft,..leider.
darum komme ich ja in die klinik

ist schon ok, mit deinem posting.
aber ich denke, dass du auf viele fragen auch die antwort bei dir irgendwann finden wirst und nicht bei mir...

lieben gruß
Sandra
susan
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Re: Beziehung zwischen MEINER MUTTER und mir....

Beitrag von susan »

Liebe Sandra

von Ohnmacht spreche ich deshalb, weil ich dem so ausgeliefert bin, ich kann mich halt nicht gegen diesen Zustand wehren. Ich wünsche mir so sehr, dass ich damit umgehen kann, dass ich Mittel in die Hand bekomme, mit diesen übermächtigen Gefühlen zu leben.

Ich frage mich auch, warum sie gerade jetzt mit solcher Heftigkeit auftreten? Wie konnte ich so lange ein "normales Leben" führen. Es ist schon so, dass ich diesen Schmerz(ich finde kein anderes Wort dafür) auch in vergangenen Jahren spürte, aber nur zeitweise und ich konnte damit leben. Nun ist es so, dass es mich total aus der Bahn wirft - und das trotz Medis _- und es hört auch nicht auf. Er ist unberechenbar und hat noch zuviel Macht über mich. Ich will IHM näherkommen, um ihn zu verstehen, denn inzwischen sehe ich ihn als zu mir zugehörig an, er ist ein Teil von mir, deshalb kann ich ihn auch nicht ignorieren. Das hätte nur zur Folge - ich habe es lange Zeit so praktiziert - dass er sich andere Wege sucht, um mir zu sagen, dass er noch da ist.

Nähe, ja ich habe ein Näheproblem. Es äußert sich so, dass ich Angst vor Berührung habe und oft nicht mit mehreren Menschen in einem Raum sein kann. Ich lebe ständig in der Angst, jemand kommt mir zu nah. Schwer auszuhalten war es in der Klinik, weil ich dort nicht allein auf dem Zimmer war. Es ist nicht an bestimmte Personen gebunden, sogar mit meinem Mann und meinen Kindern habe ich dieses Problem, was mich sehr bedrückt. Es hat sich schon etwas gebessert, gerade im letzten Jahr. Es ist nicht nur körperliche Nähe, die mir Probleme macht, auch sonst brauche ich meinen "Sicherheitsabstand".

Warum das so ist, kann ich mir nur zum Teil erklären. Es hängt mit einigen Ereignissen in der Kindheit zusammen, darüber will ich hier nicht schreiben. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich irgendwann fähig bin, mich ganz "normal" unter Menschen aufzuhalten. Diese Angst vor Nähe hat sich anfangs nur in körperlichem Schmerz gezeigt, das war sozusagen das Ventil. Inzwischen geht es mir auch gefühlsmäßig in solchen Situationen sehr schlecht. Ich habe den großen Wunsch, Nähe wieder zulassen zu können und hoffe, dass dieser Wunsch auch erfüllt wird.

Die Frage der Schuld?? deiner Mutter...meines Vaters...nein, ich sehe es nicht so, dass er an irgendwas Schuld ist. DAs würde bedeuten, er hat es vorsätzlich getan. Das hat er nicht. Er war gefangen in seinen Mustern und VErhaltensweisen und konnte dort nicht raus. Ich habe während der Familienaufstellung seine Verzweiflung gespürt. Er weiß und er hat es immer gewußt, dass es auch anders geht, doch er fand den Weg dorthin nicht. Er war selbst sehr unglücklich über das, was er tat. Ich habe das Buch "Versöhnung mit den Eltern" gelesen, das hat mir sehr geholfen, zu verstehen.

Die Grundsteine für die Depression wurden - jedenfalls bei mir, in der Kindheit gelegt. Es gab auch etliche Symptome, die hätten beachtet werden müssen, aber es war niemand da, der sie sah. So lief es jahrelang so und ich habe, als ich von zu Hause auszog, versucht, mein Leben zu leben. Ich bin jetzt 47 und ich habe mit 35 das erste Mal gespürt, dass ich ein Leben lebe, das mich krank macht. Da ging es mir schon sehr schlecht und ich bin zu dem Zeitpunkt das erste Mal in einer psychosomatischen Klinik gewesen. Da fing alles an, ich lebte bis dahin ein Leben, wie man es lebt, ohne mir dessen bewusst zu sein. Aus heutiger Sicht denke ich, dass es ein Zeitpunkt war, in dem ich wie "versteinert" war, meine Gefühle konnte ich nicht mehr spüren und wenn, dann suchten sie sich den Weg des Schmerzes. Ich bin froh, dass ich die Kraft hatte, etwas zu tun.

Lieber Gruß
Susan

"Der Traum von gestern ist die Hoffnung von heute und die Realität von morgen."


sandrak
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Re: Beziehung zwischen MEINER MUTTER und mir....

Beitrag von sandrak »

Liebe Susan,

vielen dank, ich bin noch immer so müde,..und ich weiß ich sollte jetzt besser nicht wieder zurück ins bett gehen, und doch, glaube ich es gleich zu tun. ist schrecklich obwohl man weiß es ist nicht gut,man tut es trotzdem
und außerdem laufe ich ja vor meinen gedanken davon, um sie nicht weiter denken zu müssen gehe ich schlafen,..ist schon lange so.

es ist so ein schöner tag da draussen,..und ich empfinde keine lust irgend etwas zu machen, bis später.

lieben gruß
Sandra
sun
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Re: Beziehung zwischen MEINER MUTTER und mir....

Beitrag von sun »

sandrak
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Re: Beziehung zwischen MEINER MUTTER und mir....

Beitrag von sandrak »

Hallo Susan,

bin jetzt wieder da, kann doch nicht sein, hab nochmal 4 std geschlafen.


lieben gruß
Sandra
susan
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Re: Beziehung zwischen MEINER MUTTER und mir....

Beitrag von susan »

Liebe Sandra

Ich hoffe, das Schlafen hat dir gut getan

Bei mir gibt es auch oft Zeiten, in denen ich mich total erschöpft fühle. Das sind dann auch Tage, an denen ich mir wünsche, dass die Nacht so schnell wie möglich kommt und ich mich wieder in mein Bett verkriechen kann.

Wie geht es dir jetzt, fühlst du dich etwas besser? Ich drück' dir wirklich die Daumen, dass du nicht mehr allzu lange warten musst, bis du in die Klinik kommst. Weißt du schon, wie lange du dort sein wirst? Lief der Antrag über die KK oder die BfA/LVA?

Dir einen lieben Gruß
Susan


sandrak
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Re: Beziehung zwischen MEINER MUTTER und mir....

Beitrag von sandrak »

Hallo Susan,

läuft über die KK.
puh, jetzt ist es schon wieder dunkel und ich bin sozusagen grade erst wach, werde jetzt mal, weil ich noch was besorgen muß mal zum einkaufen gehn, und ein bißchen an die frische luft.
gut getan hat mir das schlafen nicht so, wußte ich auch vorher, bin jetzt noch kaputter.
aber naja, vielleicht liegt es auch daran, dass ich mir nicht erlaube schlafen zu gehen...
es ist komisch, aber es ist so, als wenn die sonne untergeht, ist die depri auch nicht mehr ganz so schlimm, kennst du das.
wie geht es dir denn liebe Susan?

lieben gruß
Sandra
susan
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Re: Beziehung zwischen MEINER MUTTER und mir....

Beitrag von susan »

Hallo Sandra

ich hatte heute einen Termin. Musste über eine Stunde mit den "Öffentlichen" fahren, zurück ebenso. Das war echt eine Strapaze, es war sehr eng und ich habe mich sehr unwohl gefühlt.

Mein Körper reagiert dann immer sofort mit Schmerzen. Wenn ich darauf "hören" würde, müßte ich alles meiden, was mit Menschen zu tun hat Ich hoffe, das wird besser - durch die Therapie...

Mein Tag hatte also "Struktur" und das ist mir ganz gut bekommen. Morgen bin ich bei der Therapeutin zum 4.Gespräch. Auch da bin ich wieder über eine STunde unterwegs, hoffe es wird nicht so schlimm.

Ging es dir besser, nachdem du draußen warst?

Lieber Gruß
Susan


sandrak
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Re: Beziehung zwischen MEINER MUTTER und mir....

Beitrag von sandrak »

Hallo Susan,

ja, bißchen besser, hab manchmal das gefühl abends wird es eh besser, also auszuhalten und ich kann noch was machen, nicht viel aber etwas.

ich habe mir vorgenommen dies jahr einen adventskalender zu basteln für meinen freund. setze mich vielleicht gleich noch dran, kann ja noch nicht schlafen, denn ich war ja bis 14 uhr im bett.

bis morgen , und versuch du auch gut zu schlafen..

lieben gruß
sandra
christoph6667
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Re: Beziehung zwischen MEINER MUTTER und mir....

Beitrag von christoph6667 »

Hi Sandra!

Ich verstehe schon, was du meinst.
Dir geht es im moment so schlecht, du sitzt in so einem tiefen Loch, dass dir auch dein Freund nicht raushelfen kann und du spürst, dass eigentlich niemand dir helfen kann außer du dir selbst.Und du weißt nicht,
wie du es schaffen sollst wieder rauszukommen, weil dir im moment alles so beinahe auswegslos erscheint.Ich weiß leider auch, wie du dich fühlst.

Weisst du, bei meinem letzten Freund war es so, und zu der Zeit war ich schon depressiv, dass es immer Probleme am WOchenende gab. Er wollte immer irgendwas unternehmen, irgendwelche Kneipentouren oder sein Sportverein etc. und er wollte oft, dass ich mitgehe und er hat es nicht verstanden , dass ich oft nicht wollte oder konnte .Allerdings habe ich ihm auch nicht genau erzählt, dass ich depressiv bin, aber ich glaube, er hätte es auch nicht ganz verstanden.Ich kann mir auch absolut nicht vorstellen, wie eine Beziehung mit einem schwerdepressiven Menschen aussehen soll.Sitzt ihr dann am Wochenende immer alleine zu hause in der Wohnung.?Du schreibst ja auch, du fühlst dich nicht wohl unter Leuten und traust dich oft nicht raus.Macht es dein Freund mit und glaubst du, es ist normal, von seinem Freund zu verlangen, dass er sich an die Krankheit mit anpasst ?
Hast du nie diese Probleme mit deinem Freund ?
Tschuldigung, dass ich so viel frage, aber
vielleicht habe ich auch falsche Vorstellung über eine Beziehung wenn einer der beiden, in dem fall ich, depris habe.

Liebe Grüße Barbara
sun
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Re: Beziehung zwischen MEINER MUTTER und mir....

Beitrag von sun »

das war meine geschichte.
seht sie als gelöscht an-denn ich weiß leider nicht wie das geht.
sun
christoph6667
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Registriert: 3. Mai 2003, 17:41

Sexualität und Depression in der Beziehung

Beitrag von christoph6667 »

Hallo!

Jetzt habe ich doch spontan heute einen neuen Thread aufgemacht heute, was ich eigentlich gar nicht vor hatte .ich wollte mal ein wichtiges Thema ansprechen, nämlich Sexualität in der Depression. Ich habe hier schon mehrfach gelesen, dass Frauen , die in einer festen partnerschaft leben, schreiben, sie könnten keine Nähe zulassen. Bei mir und meinem Freund war es genauso, aber genau daran ist unsere Beziehung langfristig auch gescheitert.
Er wollte Sex auch dann, wenn es mir nicht so gut geht, und wollte dann auch nicht darauf verzichten.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten Männer auf längere Zeit nicht darauf verzichten wollen.Aber wie will man denn Sex genießen in einer Beziehung, wenn man keine Nähe zulassen kann??
Soll es dann immer darauf hinauslaufen, dass man es seinem Freund zuliebe mitmacht?
ICh meine, wenn man gut drauf ist , ist es ja schön, aber in der Depriphase, gerade wenn sie länger andauert, kann man das doch eigentlich nicht mitmachen. Wieviel kann man von seinem Freund verlangen an Verständnis? Hat man den falschen Freund, wenn er auch dann Sex will, wenn man es selbst nicht möchte ? Muss man so was dann mitmachen ?
Ich frage das vor allem auch deshalb, weil , wenn ich wüßte, dass dieses Problem in Partnerschaften bei Depris öfter auftritt und naturgemäss kein Mann längerfristig darauf verzichten möchte , würde ich mich echt fragen, warum ich so dringend einen Freund haben möchte.
Dann wäre es wirklich sinnvoll, mich voll auf
meine eigenen Probleme zu konzentrieren.


Ich könnte noch mehr zu dem Thema schreiben, vielleicht fällt mir ja später noch was dazu ein.


Mfg, Barbara
christoph6667
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Re: Beziehung zwischen MEINER MUTTER und mir....

Beitrag von christoph6667 »

wunderbar, das sollte eigentlich ein neuer Thread werden. Hoffentlich stört das jetzt niemanden.
Data

Re: Beziehung zwischen MEINER MUTTER und mir....

Beitrag von Data »

Hallo Barbara,

zum Thema "Depression und Sexualität" gibt es schon einen Thread:

http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1063303257

Gruß, Data
igel
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Re: Beziehung zwischen MEINER MUTTER und mir....

Beitrag von igel »

Hallo Sandra,
hallo Susan,

schicke Euch nur mal eben schöne Grüsse...das "Mutterproblem" möchte ich im Moment nicht so bearbeiten...

@Data:

@Barbara: Dann gibt´s halt mal keinen Sex. Basta.
igel
christoph6667
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Registriert: 3. Mai 2003, 17:41

Re: Beziehung zwischen MEINER MUTTER und mir....

Beitrag von christoph6667 »

hallo igel
was soll es, willst du mich hier herausekeln?Geht es mir noch nicht schlecht genug,um hier schreiben zu dürfen?
Meinst du, ich schreibe hier nur so zum spass.
was bist du nur für ein Mensch?
susan
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Re: Beziehung zwischen MEINER MUTTER und mir....

Beitrag von susan »

Hallo Igel

danke für die lieben Grüße

"das "Mutterproblem" möchte ich im Moment nicht so bearbeiten..."

Auch bei mir war es so, dass ich lange nicht darüber reden/schreiben konnte. Ich wußte nicht einmal, dass meine Mutter ein "Problem" für mich darstellt. Sie hielt immer zu mir und hat mir sehr geholfen. Dass sie mich "mißbrauchte" - seelisch - indem sie mich zu ihrer Verbündeten machte, dass ich schon viel zu früh durch sie die Mutterrolle für meinen Bruder übernommen habe, das habe ich nicht gesehen.

Es hat Schmerzen in mir hervorgerufen - viele Jahre - aber den Grund habe ich nicht erkannt. Nun, durch die Therapie, ist mir klar, dass Eltern keine "Götter" sind, wenn sie auch gerne so gesehen werden wollen.

Lass dir die Zeit, die du brauchst, um dir darüber im Klaren zu werden, wie du zu deiner Mutter stehst, und nur du entscheidest, wie nah du ES an dich ranläßt.

Vielleicht kommt auch die Zeit, in der es dich erleichtert, darüber zu schreiben - doch den Zeitpunkt bestimmst auch du.

Lieber Gruß
Susan


igel
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Re: Beziehung zwischen MEINER MUTTER und mir....

Beitrag von igel »

Liebe Susan,

danke Dir für die lieben Worte; solche sauge ich im Moment auf.

Ich stimme Dir voll zu; sie sind eben keine Götter (die Eltern). Und das zu erkennen, verunsichert und tut weh. Ich muss meine eigenen Maßstäbe finden. Und was noch viel wichtiger ist: ich darf es! Genauso wie Du .

Und auch darf ich mich schützen, wenn es zu sehr weh tut.

Liebe Grüsse und alles Gute und ganz viel Kraft Dir (und mir)...
igel
igel
Beiträge: 924
Registriert: 26. Jul 2003, 11:19

Re: Beziehung zwischen MEINER MUTTER und mir....

Beitrag von igel »

Hallo Barbara,

ja, auch ich bin nur ein Mensch (!) und ich will Dich mit Sicherheit nicht hier herausekeln; das steht mir jawohl auch gar nicht zu.

Alles Gute,
igel
christoph6667
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Registriert: 3. Mai 2003, 17:41

Re: Beziehung zwischen MEINER MUTTER und mir....

Beitrag von christoph6667 »

liebe Igel,

wahrscheinlich habe ich hier nur was missverstanden. Sorry.
ich weiß nicht, was mich dazu bewegt hat, in dem Satz von dir etwas feindseliges zu sehen. Ich bin immer nur auf der Hut und erwarte von allen das schlechteste,das ist auch ein Problem, das ich bearbeiten muss.

Gruss barbara
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