Sicherheitsaspekte bei Antidepressiva vom Typ SSRI

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benben
Beiträge: 10
Registriert: 22. Okt 2003, 23:22

Sicherheitsaspekte bei Antidepressiva vom Typ SSRI

Beitrag von benben »

Hallo,

nachdem ich einige kritische Infos über Antidepressiva vom Typ SSRI gelesen habe, ist mir offengestanden nicht mehr ganz wohl bei der Einnahme eines Antidepressivums. Es ist nicht unbedingt so, daß ich das von mir verwendete Citalopram nun am liebsten sofort absetzen möchte, aber ich mache mir inzwischen doch so einige Gedanken über mögliche Arzneimittelschäden.

Zu diesem Thema würde ich gerne einmal ein paar Fragen loswerden:

Sollte man Blutuntersuchungen durchführen lassen, wenn man ein SSRI nimmt?
Wenn ja: In welchem Abstand und welche Blutbestandteile sollte man konkret untersuchen lassen?

Haben SSRIs irgendwelche möglicherweise schädigenden Auswirkungen auf Niere und Leber?
Wenn ja: Welche und wie können diese festgestellt werden?

Wird der Wirkstoff nach Absetzen des Antidepressivums wieder vollständig aus dem Körper ausgeschieden oder kann es sein, daß Rückstände im Körper verbleiben (z. B. im Blut oder im Gehirn)?

Führen SSRI zu dauerhaften biochemischen Veränderungen oder halten die Veränderungen nur so lange an, wie das Antidepressivum eingenommen wird? Gibt es hierzu irgendwelche seriösen Untersuchungen?

Gibt es unter dem Sicherheitsaspekt sonst noch etwas zu beachten - von den in der Packungsbeilage aufgeführten Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten einmal abgesehen?

(Ich weiß, daß es sich hier überwiegend um sehr fachspezifische Fragen handelt, aber vielleicht schreiben hier ja Leute mit, die inzwischen genügend Wissen bzw. Erfahrungen gesammelt haben, um zumindest die eine oder andere Frage einigermaßen kompetent beantworten zu können. Im günstigsten Falle kann daraus dann eine Art Wissenspool entstehen, von dem viele profitieren können.)

Ben
CloneX
Beiträge: 156
Registriert: 30. Sep 2003, 22:55
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Re: Sicherheitsaspekte bei Antidepressiva vom Typ SSRI

Beitrag von CloneX »

Hi Ben,

> Sollte man Blutuntersuchungen durchführen lassen, wenn man ein SSRI nimmt?
> Wenn ja: In welchem Abstand und welche Blutbestandteile sollte man konkret untersuchen lassen?

Blutuntersuchungen können sicher nicht schaden. Bei meinem Medikament (Remergil) war es sogar empfohlen um Blutbildschäden vorzubeugen. Das war aber ein NaSSA und kein SSRI. Wirkt jedoch ähnlich. In dem Zusammenhang ging es vor allem um weiße Blutkörperchen und insbesondere Leber. Soweit ich weiß ist es vor allem Leber und Nierenwerte die überprüft werden sollten. Ob das nun bei SSRI empfohlen ist, weiß ich nicht. Aber ich hab schon von Leber/Nierenproblemen bei SSRI gelesen. Vorsicht ist besser als Nachsicht.

> Haben SSRIs irgendwelche möglicherweise schädigenden Auswirkungen auf Niere und Leber?
> Wenn ja: Welche und wie können diese festgestellt werden?

Siehe oben. Am meisten hab ich von erhöhten Leberwerten gelesen.



> Wird der Wirkstoff nach Absetzen des Antidepressivums wieder vollständig aus dem Körper ausgeschieden oder kann es sein, daß Rückstände im Körper verbleiben (z. B. im Blut oder im Gehirn)?

Offziell heisst es glaube ich, dass der Stoff komplett aus dem Körper verschwindet. Eine Theorie zur Entzugsproblematik ist jedoch, dass der Stoff teilweise noch im Körper verbleibt (Fettzellen ? Gebunden an Proteine ? Keine Ahnung) und bei Belastung vermehrt ausgeschieden wird, was das Schubweise Auftreten von Entzugssymptome erklären würde. Beweise gibts dafür aber keine. Nur eine der Theorien.

> Führen SSRI zu dauerhaften biochemischen Veränderungen oder halten die Veränderungen nur so lange an, wie das Antidepressivum eingenommen wird? Gibt es hierzu irgendwelche seriösen Untersuchungen?

Dazu hab ich verschiedene Untersuchungen gelesen. In einem wurde von teilweise veränderten Gehirnzellen bei Mäusen geredet die falsche Formen angenommen haben, aber auch etwas, dass von positiven Effekten auf das Gehirn berichtet. Irgendwo war auch etwas von Veränderungen bei langjähriger Nutzung (10 Jahre) zu lesen. Ob und was genau nun bei Menschen auftritt weiß ich nicht (auswendig). Es ist zumindest möglich - ob nun positiv oder negativ.


Das waren jetzt alles sehr ungenaue Anworten und nur aus meinem Erinnerungsvermögen. Hät ich jetzt Lust und Laune könnte ich das mal im Internet nachsuchen. Aber...hab ich grad nich. Vielleicht hats trotzdem etwas geholfen.



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http://www.antidepressiva-forum.de
olliwawallta

Re: Sicherheitsaspekte bei Antidepressiva vom Typ SSRI

Beitrag von olliwawallta »

Hallo Ben.

Ich denke das Beste ist, wenn Du selber mal ein bisschen recherchierst. Auf deutsch wirst Du leider noch nicht all zu viel finden, aber in England, USA und Kanada ist einiges an Information zu finden.

Wenn Du ein paar Surftips haben willst:

http://www.socialaudit.org.uk

http://www.paxilprogress.org/research.php

http://www.quitpaxil.info

http://www.antidepressantsfacts.com/safe.htm

http://www.antidepressantforum.com/docu ... gative.htm

http://www.prisoner-of-paxil.org/

http://www.antidepressiva-forum.de

http://www.researchprotection.org/risks ... s0803.html

Wenn Du willst kann ich Dir meine Bookmarks zu dem Thema auch mailen - es sind ein bisschen zu viele, um sie hier alle zu posten aber vielleicht gibt Dir das ja einen Einblick in die Materie.

Gruss
Oliver
AF
Beiträge: 412
Registriert: 6. Jun 2003, 11:47

Re: Sicherheitsaspekte bei Antidepressiva vom Typ SSRI

Beitrag von AF »

Hallo Ben
ich beschäftige mich seit Jahren mit SSRIs und kenne einiges deswegen hier zu nächst mal ein paar Sachen allgemein zu SSRis und dann im spezillen zu Cipramil

SSRIs wurden in erster Linie geschaffen um eine Major Depression behandeln zu können (Quelle: Spiegel) nicht um als Lifestylemedikament mißbraucht zu werden.
Der inflationäre Gebrauch der SSRIs hat meiner Meinung auch zu den Folgen geführt die wir jetzt teilweise im Forum diskutieren.

Jetzt zu Cipramil

es kommt auf die Dosis an je mehr Cipramil umso größer die Gefahr, das es auf die Niere geht.
Mit einem einfachen Blutbild kann man dies schnell erkennen (der Artzt weiß Bescheid)
Ansonsten sollte man bie hohen Dosen (ab 40mg) so alle 8-16 WOchen eines machen lassen
Ausnahme wenn sich schon eine leichte Änderung abzeichnet (Wert ist ein Bißchen aus dem Normalbereich und liegt noch im Toleranzbereich)

Ein sofortiges Absetzen bei Cipramil ist in den niedrigeren Dosen relativ problemlos möglich man sollte sich aber Zeit lassen und ein paar homöopatische Medikamente einschleichen bevor man ganz absetzt.

Ansonsten sollte man versuchen sich gesund zu Ernähren (viel Obst und Gemüse wenig Fleisch und wenig Faastfood) auch Sport ist immer empfehlenswert. Auf keinen Fall Alkohl oder sonstige berauschende Substanzen zu sich nehmen.

Noch ein Tipp zur Dosierung sobald sich die depressiven Symptome zurückgebildet haben mit der Dosierung heruntergehen.

Cipramil wird nach heutigem Kenntnisstand vollständig aus dem Körper eleminiert und ist nach einiger Zeit auch nicht nachweisbar.

Cipramil verändert das Gehirn insoweit, als das durch die Depression abgehängte,nicht abgestorbene Gehirnteile wieder reaktiviert werden, sofern die Synapsen auf Serotonin reagieren.

Ansonsten gehört Cipramil zu den sog. Schlafmedikamenten:(Modelvorstellung) ist der Stoffwechel wieder reguliert macht das Medikament nichts mehr es ist zwar da hat aber keine Funktion mehr, bis der Soffwechsel wieder instabil wird, dann reagiert es sofort wieder.

Ich hoffe damit alle Fragen beantwortet zu haben, bei weiteren Fragen posten.
Gruß
Theo
MissMarple

Re: Sicherheitsaspekte bei Antidepressiva vom Typ SSRI

Beitrag von MissMarple »

An Anne und Oliver,

bei Euren postings hatte/habe ich von Anfang an ein sehr ungutes Gefühl, diese Vehemenz, mit der Ihr Euch gegen ADs vom Typ SSRI „ereifert“ war/ist mir sehr suspekt. Wie ich allen „Eiferern“ sehr skeptisch gegenüberstehe.

Außerdem fiel mir auf, dass Ihr hier in einem sehr kurzem Zeitraum „aufgetaucht“ seid und ausschließlich zum Thema SSRI schreibt.

Jetzt habe ich mir doch einmal den Klick auf das antidepressiva-forum Deutschland „erlaubt“ und, wenn ich lese:

Was ist das Antidepressiva Forum?
Dieses Forum ist der neuesten Generation der Antidepressiva gewidmet - den Selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (auch: SSRI).
Die SSRI gehören zu den bestverkauften Medikamenten weltweit und bedürfen deshalb sicher nicht der Verteidigung oder weiterer Propagation. Die Risiken der Einnahme von SSRIs und die Probleme beim Absetzen werden unserer Meinung nach von vielen Ärzten und der "öffentlichen Meinung" verharmlost. In den USA und England gibt es bereits ein größeres Bewußtsein der Problematik und weit mehr Informationen zu dem Thema.

Wir verfolgen mit dieser Seite zwei Ziele:
1. Wir wollen die bisher nur auf Englisch erhältlichen Informationen nach und nach auf Deutsch zur Verfügung und zur Diskussion stellen. Wir tun dies in unserer Freizeit aus einem privaten Anliegen heraus.

2. Das Forum soll den Menschen, die Bekanntschaft mit der "dunklen Seite" der SSRI machen oder gemacht haben eine Plattform bieten, um sich mit anderen darüber auszutauschen und gegenseitig Hilfestellung und Hoffnung zu geben.

stehen mir die Haare zu Berge, denn Ihr wollt ja Positives über SSRI-ADs gar nicht sehen.

Und ich dann noch feststellen muss, dass es sich bei Euch beiden um Moderatoren dieses Forum handelt, dann kann ich nur sagen, bleibt in „Eurem“ Forum und lasst „unser“ Forum einfach in Ruhe.

Wenn Ihr „Werbung“ für „Euer“ Forum braucht, dann macht es bitte überall nur nicht hier.

Birgit

@ Clone X für Dich gilt bezüglich der Werbung das gleiche
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