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EnRoff

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Beitrag von EnRoff »

Conny37
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Registriert: 24. Mai 2003, 21:34

Re: Johanniskraut, welche Dosis?

Beitrag von Conny37 »

Felis 650 ist schon mal ok, wenn Du sie 2x täglich nimmst. Johanniskraut hat erst bei einer anfänglichen Dosierung von ca. 1200 mg täglich überhaupt eine Wirkung. Es kommt auch auf die Schwere Deiner Depression an, wenn es zu schlimm wird, kommst Du ev. an einem "echten" Antidepressiva nicht vorbei.
Habe damit leider Erfahrung. Also dann viel Erfolg!!!
Conny
LadyFreeZe
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Re: Johanniskraut, welche Dosis?

Beitrag von LadyFreeZe »

Hallo!

Da bei mir einige ADs nicht angeschlagen haben und es mir einige Zeit besser ging, konnte ich meine Medikamente absetzen. Jetzt nehme ich aber seit ca. 1 Woche täglich 900mg Johanniskraut und das abends vor dem zu Bett gehen (anscheinend soll das, laut meinem Psychiater, gegen meinen unruhigen Schlaf helfen).
Das Problem ist nur, dass ich jetzt noch unruhiger schlafe aber mich dafür zum Langschläfer entwickelt habe (bis zu 11 Std. pro Nacht), was früher überhaupt nicht so war. Dazu kommt noch dass ich seit einigen Tagen Durchfall und einen Reizmagen habe. Mich würde interessieren ob jemand ähnliche Erfahrungen mit Johanniskraut gemacht hat und daovn erzählen möchte!? Und ist an der Sache mit der Lichtempfindlichkeit wirklich was dran?
Ich habe auch schon auf einigen Internetseiten nach Nebenwirkungen gesucht, aber entweder steht dar nur, dass das ein Naturprodukt wäre und somit KEINE Nebenwirkungen hat (was ich nicht so ganz glauben will) oder, dass ich die Nebenwirkungen noch gar nicht erforscht seien.
Vielleicht weiss ja jemand mehr...würde mich freuen!
Danke im Voraus und liebe Grüsse,

Steffi
"Das Schwierigste am Leben ist es, Herz und Kopf dazu zu bringen, zusammenzuarbeiten.

In meinem Fall verkehren sie noch nicht mal auf freundschaftlicher Basis." (by Woody Allen)
Caroline1
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Re: Johanniskraut, welche Dosis?

Beitrag von Caroline1 »

Hallo Steffi

Ich will dir nur sagen: an der Sache mit der Lichtempfindlichkeit ist schon was dran. Das ist auch ganz klar wissenschaftlich bewiesen, es gibt Inhaltsstoffe im JK, welche in Verbindung mit UV-Strahlen, also Sonnenlicht eben, Hautreaktionen (Flecken u.a.) hervorrufen können. Jeder Mensch reagiert aber auch individuell auf diese Phänomene. Ich würde dir allerdings von Sonnenbädern grundsätzlich abraten, so lang du JK einnimmst.
Die Vorstellung, ein Naturprodukt würde per se keine NW hervorrufen, ist schlichtweg falsch und sogar gefährlich! Immerhin gibt es zahllose Beispiele, wie aus Pflanzeninhaltsstoffen hochwirksame Medikamente entwickelt wurden. Auch wenn diese heute voll synthetisch hergestellt werden, bleiben die pflanzlichen Ausgangsstoffe noch immer chemische Substanzen, die gewünschte und unerwünschte Wirkungen nach sich ziehen. Und unveränderte Inhaltsstoffe aus der Natur (nicht nur aus Pflanzen) werden auch heute noch als Medis gebraucht.

Herzliche Grüße

Caroline
artemis
Beiträge: 912
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Johanniskraut, welche Dosis?

Beitrag von artemis »

Hi Steffi,
Caro hat völlig recht. Die meisten pflanzlichen Arzeneimittel, die eine nachgewiesene Wirkung haben, haben auch Nebenwirkungen und für JK gilt das insbesondere in Punkto Lichtempfindlichkeit. Also, in nächster Zeit keine Sonnenbäder für dich, oder nur mit sehr hohem Lichtschutzfaktor. Außerdem solltest du dich ggf. zum Thema Wechselwirkung von JK mit Antibaby-Pille schlau machen.
Klar die Natur kann helfen, oft genau so gut wie die "Chemie" und mit weniger Nebenwrikungen aber selten ganz ohne.
Die stärksten Gifte, die der Mensch kennt sind noch immer natürlichen Ursprung. Nur so weit zum Thema "Ist rein pflanzlich, kann nicht schaden"
JK ist bei leichten Depris sicherlich ein gutes Mittel, aber völlig kritiklos sollte man auch das nicht nehmen.
Zu deinem persönlichen Probelem: Vielleicht solltest du die Dosis von 900mg nicht auf einmal nehmen sonder über den Tag verteilen.
LG von Arte
Nico Niedermeier
Moderator
Beiträge: 2866
Registriert: 21. Mär 2003, 11:10

Re: Johanniskraut, welche Dosis?

Beitrag von Nico Niedermeier »

Ich kann mich Arte und Caroline nur anschliessen..über den Tag verteilen..auch der Hinweis zur Lichtempfindlichkeit stimmt, ebenso die Anmerkung bezgl. der Pille
Gruss
dr. Niedermeier
wuschel
Beiträge: 314
Registriert: 9. Mai 2003, 10:56

Re: Johanniskraut, welche Dosis?

Beitrag von wuschel »

111
artemis
Beiträge: 912
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Johanniskraut, welche Dosis?

Beitrag von artemis »

Hi Steffi und Doc Niedermeier,
ich muß noch was ergänzen bzw, fragen.
JK gegen unruhigen Schlaf? Soweit ich weiß, verstärkt JK, einfach ausgedrückt, die anregende Wirkung von Licht auf den Organismus und zwar in allen Bereichen, deshalb auch die erhöhte Lichtempfindlichkeit der Haut als Nebenwirkung. Was ich mir vorstellen kann: Wer tagsüber aktiver und allgemein besser (ausgeglichener) drauf ist, der schläft nachts auch besser. Deshalb finde ich es logisch die Dosis über den Tag zu verteilen. Und wenn der Magen empfindlich reagiert, geht es mit immer mal etwas sicher auch besser, als wenn der mit der vollen Ladung klarkommen muß. Zusammen mit den Mahlzeiten nehmen, könnte auch hilfreich sein.
Aber wenn es rein um einen besseren Schlaf geht, wäre dann nicht ein gutes Baldrian-Präpatat besser geeignet? So weit ich weiß ist Baldrian eines der wenigen wirksamen und nebenwirkungslosen Naturheilmittel. Aber vorsicht, das ist der Erkenntnisstand von vor etlichen Jahen, es könnte neuere Informationen geben.
@Steffi: Vielleicht können dir meine Gedanken noch etwas weiter helfen. Und vielleicht wäre es sinnvoll das ganze noch mal mit deinem Arzt zu besprechen, wenn sich deine Befindlichkeit nicht verbessert.
@ Dr. Niedermeier: Ich fände es klasse, wenn sie mich (uns alle) bezüglich dieser beiden ja bestimmt nicht wirkungslosen Naturheilmittel auf einen halbwegs aktuellen Stand der Informationen bringen können. Ich meine damit natürlich kein, das Thema erschöpfendes Review Einfach nur was sie gerade parat haben und mein Halbwissen etwas ergänzt und ggf. aktualisiert.
Irgendwie sind auch solche Medikamente hier ja immer mal wieder von Interesse und das bei leichten, insbesondere saisonalen Depris bzgl. JK wohl auch mit Recht, oder? Einiges weiß ich aus ehemaliger (Berufs)Erfahrung aber vieles davon ist eben leiden nicht mehr ganz aktuell.
Oh, es ist spät geworden oder besser früh, deshalb einfach nur noch...
LG an Alle von Arte
hedi
Beiträge: 66
Registriert: 2. Jun 2003, 12:30

Re: Johanniskraut, welche Dosis?

Beitrag von hedi »

Hallo Steffi,
also mit der Lichtempfinglichkeit, das stimmt schon. Ich bekam im Winter hohe Dosen (ich weiss nicht mehr welche) Johanniskraut - geholfen haben sie nicht aber im Gesich habe ich zwei "schöne" braune Flecken. Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich ein sehr hellhäutigerr Typ bin - vielleicht ist da die Wirkung von Johanniskraut noch stärker.
Liebe Grüße Hedi
ismile4you
Beiträge: 99
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Johanniskraut, welche Dosis?

Beitrag von ismile4you »

Hi Endehar,

Du schriebst "Und ist an der Sache mit der Lichtempfindlichkeit wirklich was dran?"

wie alle schon oben erwähnt haben: ja. ich spreche da aus eigener erfahrung. nicht nur in bezug auf die haut, was sicher auch pigmentflecken geben kann, die nicht mehr verschwinden, ich bekam vom jk probleme mit der lichtsensibilität meiner augen, konnte kaum noch das tageslicht aushalten, augen tränten und schmerzten. das war im frühjahr, als die sonneneinstrahlung höher wurde, die einnahme ging hochdosiert ab oktober voraus (gesteigert von 300-500-600-900 mg). als ich im märz/april dann in der ganzen linken gesichtshälfte ziehende schmerzen bekam und schmerzvoll druck-u. berührungsempfindlich wurde, bin ich damals vom jk auf ad umgestiegen (damals niedrig, inzwischen ssri/nari).

bei mittleren - starken depri kann ich persönlich jk nicht empfehlen.

im übrigen stand in einer focus bzw. stern-ausgabe 2001/2002 mal ein super-informativer, auch kritischer, bericht über naturheil-medikamente drin, auch über jk und baldrian. wer interesse hat, kann ja mal schaun, ob ich ihn noch finde...
nimmermehr
Beiträge: 69
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Johanniskraut, welche Dosis?

Beitrag von nimmermehr »

Hallo zusammen!

...ich liebe es, wenn die Überschrift nichts mit dem Thread zu tun hat...

In der Suchfunktion find' ich nichts brauchbares - könnte vielleicht jemand der "Experten" hier ein Wort zur Dosierung von J'kraut fallen lassen? Bitte?

Ich hatte vor den "richtigen" Medis mit J'kraut (2.700mg/Tag (die Höchstdosierung lt. Beipackzettel von Kneipp)) gute Erfolge in der Wintersaison - der Psychiater meint, 1.275mg/Tag reichten auch - hat er recht, wo liegt die Wirksamkeitsgrenze nach unten?

Es tut mir leid, wenn ich genervt und fordernd klinge, bin im Moment etwas im Streß und wäre wirklich dankbar für eine fundierte Antwort!

Gruß
Christabelle
Tim_Pfeiffer
Beiträge: 455
Registriert: 20. Mär 2003, 15:12
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Re: Johanniskraut, welche Dosis?

Beitrag von Tim_Pfeiffer »

Liebe Christabelle,
wie auch bei allen anderen Medikamenten ist es sehr schwer bis unmöglich, hier eine pauschale Antwort für "alle Lebenslagen" und "alle PatientInnen" zu geben.
In Abhängigkeit von der Person des/der Betroffenen, der Dosierung der jeweiligen Tabletten und deren Gehalt an wirksamem Gesamthypericin kann die Tagesdosis durchaus schwanken. Von der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft gibt es z.B. eine Empfehlung, die von 500-1.000 mg Trockenextrakt (entspricht 2.000-3.000 Mikrogramm Gesamthypericin) spricht - aber diese Empfehlung kann niemals die Besonderheiten eines individuellen Patienten berücksichtigen. Natürlich gilt dies auch für alle möglichen anderen Präparate. Daher auch an dieser Stelle ("mal wieder") die Empfehlung, sich mit Ihrem behandelnden Arzt auszutauschen, der Sie kennt und zu dem Sie (hoffentlich) ein vertrauensvolles Verhältnis haben. Fragen Sie ihn einfach und teilen Sie ihm Ihre Verunsicherung mit - es sollte völlig normal sein, dass er Ihnen eine hilfreiche Antwort geben kann.

Viele Grüße
Tim Pfeiffer
nimmermehr
Beiträge: 69
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Johanniskraut, welche Dosis?

Beitrag von nimmermehr »

Vielen Dank, Herr Pfeiffer,

das ist doch mal eine Information, mit der man etwas anfangen kann (und so prompt)

...und klar weiß ich, daß es immer damit endet, daß ich das vertrauensvoll mit meinem behandelnden Arzt besprechen soll - aber wie soll ich ein Vertrauensverhältnis aufbauen zu einem neuen Arzt, wenn nicht dadurch, daß ich seine Meinung (die mir fragwürdig scheint) überprüfe anhand einer zweiten (absolut erprobt-vertrauenswürdigen )?

...ich sinne noch nach darüber, was "normal" sein sollte bei Ärzten...aber kein Grund, hier zynisch zu werden -

Dankbaren Gruß jedenfalls
Christabelle
gelberosen
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Registriert: 26. Jul 2003, 08:20

Re: Johanniskraut, welche Dosis?

Beitrag von gelberosen »

Hallo Endehar,
Johanniskraut ist nicht so ungefährlich, aber vor allem noch nicht so erforscht bis auf die Lichtempfindlichkeit, so wurde es mir vor ca einem Jahr an der Uniklinik gesagt von der Anästesistin. Wegen möglicher Komplikationen während der Narkose sollte ich es 2-3 Tage vor der OP absetzen. Ansonsten bekomme ich immer im Frühjahr, wenn die Sonne intensiv wird, eine Allergie, und ich bekomme leichter einen Sonnenbrand.
Mir hat mal ein Arzt oder Apotheker gesagt, daß man Johanniskraut lieber morgens nimmt wegen der muntermachenden Wirkung (falls man denn so eins nimmt, wo eine hohe Dosis drin ist, so daß man nur eine Tablette tgl nimmt. Abends ist wohl doch eher Baldrian oder Melisse angesagt, wenn man bei der Natur bleiben will.

Hallo Christabelle,
es ist nicht unbedingt nötig, daß man eine zweite Meinung haben muß, um dem Arzt zu vertrauen. Meiner sagt mir immer, wenn er sich nicht so gut auskennt und schickt mich weiter. Das schätze ich so an ihm.

Liebe Grüße an euch beide
die Besserung
nimmermehr
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Johanniskraut, welche Dosis?

Beitrag von nimmermehr »

Hallo, Besserung!

...keine Ahnung, wie "man" das sieht - für MICH ist es sehr wohl nötig zu prüfen, ob ich dem Arzt vertrauen kann, dem ich mich "ausliefere" -

und wenn mein Psychiater bei einer relativ trivialen Frage schon unsicher wäre (und mich "weiterschickt") oder mit mir nicht übereinstimmt (und mich auch nicht überzeugen kann) - dann ist er wohl nicht der richtige für mich - aber das kann ja jeder halten, wie er will.

Gruß,
Christabelle
Linse2
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Registriert: 20. Mär 2003, 11:08

Re: Johanniskraut, welche Dosis?

Beitrag von Linse2 »

Hallo Christabelle,

Vertrauen entsteht, wenn jemand wirklich zuhört, anerkennt, entgegnet, ernst nimmt, weiterführt und nicht recht haben muss.
(Ruth Cohn)

Das Wissen des Kranken ist selbst noch dem des Arztes überlegen. Wie könnte der, jenen tagtäglich sonst fragen: „Wie geht es?“
(Wolfdietrich Schnurre)

mfg linse
nimmermehr
Beiträge: 69
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Johanniskraut, welche Dosis?

Beitrag von nimmermehr »

Hallo, Linse!

...kann leider nicht antworten, bin dabei, mich in TZI und Humanistische Psychologie einzulesen, um zu wissen, ob ich Ruth Cohns Zitat trauen kann...

Gruß
Christabelle
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