Wenn's mit der Therapie kein Ende nehmen will

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Anne
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Wenn's mit der Therapie kein Ende nehmen will

Beitrag von Anne »

Ich bin vor einer halben Stunde im Internet über etwas gestolpert, was ich unbedingt hier wiedergeben möchte.

Hintergrund: Mein Sohn hat ADS (ohne Hyperaktivität) gepaart mit Trennungsangst. dafür gibt es Bezeichnungen wie F98.8 und 93.0 in den Diagnosekriterien des ICD 10. Ich frage mich natürlich, wie das Kerlchen zu so was kommt, bei uns ist in der Familie keiner Hyperaktiv, noch leidet jemand unter ADS(Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom). Ich habe halt seit meiner Kindheit meine Depris, ein gestörtes Mutter-Tochter-Verhältnis, und immer den Anspruch, alles 150 % zu leisten.

Und nun zitiere ich mal:

". Diese Patienten werden dann vielleicht wegen Suchterkrankungen, Depressionen, Angststörungen, Persönlichkeitsstörungen, Schlafstörungen, somatoformen Störungen oder andere Krankheitsbilder mehr oder weniger erfolglos behandelt. Hier lassen sich vielleicht am besten folgende Patientengruppen als prädisponiert für eine weiterführende ADHS-Diagnostik herausgreifen :

• Patienten mit seit der Jugend auftretenden lang anhaltenden depressiven Störungen, die nicht wie erwartet auf Antidepressiva oder psychotherapeutische Massnahmen ansprechen.
• Patienten mit starkem Drang zur Selbststimulation durch äussere Reize oder Tätigkeiten, Intoleranz von Langeweile oder Ruhe
• Patienten mit sehr häufigem Wechsel der Arbeitsstätte und/ oder des Wohnortes oder Beziehungen (sog. "Hunter")
• Patienten, mit plötzlichen aggressiven oder verbalen Entgleisungen, Impulskontrollstörungen, "Adrenalin-Junkies", Gewaltstraftäter (!)
• Patienten mit chronischen Insomnien, d.h. Schlafstörungen, die nicht auf übliche verhaltensmedizinische Massnahmen bzw. Schlafmittel ansprechen."

Das hat mich umgehauen! ist zu finden unter www.adhs.ch. Für mich bedeutet das, dass auch ich unter ADS leide, ohne je davon geahnt zu haben, und ohne, dass je ein Therapeut mal versucht hat, einen Zusammenhang herzustellen. Dabei ist die Thematik doch bekannt!! Zumindest in ADHS-Fachkreisen!

Ich wurde lange therapiert, besonders der Mutter-Tochter-Konflikt, ohne aber jemals sagen zu können, die Therapie sei erfolgreich abgeschlossen worden. Ich habe halt mittlerweile meinen Weg mit der Krankheit gefunden, aber es sind so viele Parallelen zu der ADHS Geschichte, dass mir das keine Ruhe mehr lässt. Kann hier einer der Moderatoren etwas zu diesem Thema sagen?

Ich denke, hier im Forum sind viele mit ähnlicher Symptomatik wie ich (Mutter-Kind Beziehung, 150 %ige, Schuld immer bei sich suchen, etc.). Das Seltsame: Mein (EX)-Therapeut betreut auch meinen Sohn in Sachen Nachsorge wg. Frühgeburt - mittlerweile halt auf der Psycho-Ebene, weil das Kerlchen Wahrnehmungsstörungen hat und mittlerweile halt auch ADS diagnostiziert wurde. Ich werde diesen Mann mal darauf ansprechen, ob er bei mir mal irgendwo die Diagnose ADS in seinen Akten vermerkt hat - gesagt hat er mir nichts davon.

Kann sich vielleicht auch einer von Euch Mitlesenden in dieser Symptomatik wiedererkennen oder erlebt jetzt vielleicht einen AHA-Effekt?

Ich will mehr dazu wissen! Bin im Moment total aus dem Häuschen, ob dieser Entdeckung bzw. Erkenntnis.

Viele Grüße
Anne
sewi
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Re: Wenn's mit der Therapie kein Ende nehmen will

Beitrag von sewi »

Anne
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Re: Wenn's mit der Therapie kein Ende nehmen will

Beitrag von Anne »

Hallo Sewi,

Du hast vollkommen Recht - wir wollen immer allem einen Namen geben. Wenn man die Ursache weiß, und dem Kind einen Namen gegeben hat, ist man trotzdem noch nicht geheilt.

Mir geht es aber auch um etwas anderes. Mit dem Thema AD(H)S bin ich total neu konfrontiert - ich weiß nicht, wie und ob man es behandeln kann. ABER: Wenn ein Mensch jahrelang mehr oder weniger erfolglos wegen seiner Depressionen oder Angsstörungen gehandelt wird und eigentlich in Wirklichkeit AD(H)S vorliegt (das er ja schon unerkannt seit der Kindheit hat) - müsste / könnte man nicht mit der Behandlung lieber da ansetzen?!? Die Therapien helfen ja nicht weiter (ok, manche wollen ja auch nicht gesund werden, sie leben gerne mit ihrer Krankheit - aber das ist ein anderes Thema), und man will doch gesund werden?

Das ist hier vielmehr mein Gedankengang. Außerdem möchte ich natürlich nicht, dass mein kleiner Sohn später ein Depri wird. Die Angst habe ich sowieso, weil er mit mir leben muss. Aber vielleicht muss ich mir nun keine Vorwürfe mehr machen, wenn es bei ihm wirklich mal so weit kommen sollte. Sein Auslöser ist dann vielleicht doch seine AD(H)S und nicht MEINE Depression. Aber: wenn ich wirklich doch ADS habe, dann hat er ja auch das von mir geerbt......so ein Mist.

Verzwickter Gedankengang, ich weiß, aber ich will irgendwie alles analysieren - mit (m)einer Logik halt.

viele Grüße
Anne
sewi
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Re: Wenn's mit der Therapie kein Ende nehmen will

Beitrag von sewi »

Xenia
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Re: Wenn's mit der Therapie kein Ende nehmen will

Beitrag von Xenia »

Hallo Anne,

ich bin keine AD(H)S-Spezialistin. Aber soweit ich weiß, ist die Wissenschaft erst seit kurzem dabei, AD(H)S auch bei Erwachsenen zu erforschen bzw. zu diagnostizieren. Es gibt wohl auch noch keine festen Diagnosekriterien, die im ICD-10 oder DSM IV bzw. deren Neuauflagen festgesetzt werden könnten. Da ist wohl noch einiges im argen. Im übrigen ist diese Diagnose bei Erwachsenen nicht gerade unumstritten.

Du hast in Deinem Zitat einige Kriterien aufgeschrieben, aus denen Du - so verstehe ich Dich - folgerst, Du könntest AD(H)S haben bzw. hätte Dein Therapeut dies diagnostizieren müssen.

Die Kriterien, die da stehen, treffen aber auch auf andere psychische Erkrankungen zu, weshalb Du sie meiner Meinung nach nicht als abschließend sehen solltest.

So treffen die Kriterien z.T. auch auf eine dissoziale Persönlichkeitsstörung (ICD-10 F 60.xx) zu und z.T. auch auf eine Borderline-Persönlichkeitsstörung (ICD-10 F 60.31).

Ich will damit zeigen, daß diese Kriterien nicht allgemeingültig sind und deren Vorhandensein auch kein eindeutiger Beweis für das Vorliegen einer AD(H)S sind.

Grüße, Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
Anne
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Re: Wenn's mit der Therapie kein Ende nehmen will

Beitrag von Anne »

Hallo Sewi,

und das mit der Anpassungsstörung passt ja auch in die Aufzählungen der ADHS-Rubrik...

Ich sage es noch einmal - ich habe noch keine Ahnung von ADHS und irgendwelchen Behandlungsmöglichkeiten. Fakt ist aber, dass Erwachsene nicht mehr wie Hyperaktive Kinder auftreten, sondern eine andere Symptomatik entwickelt haben (Aggression, Depression, Schlafstörungen, häufige JOB- und Partnerwechsel, Vergesslichkeit, Chaotisch etc...). Bei vielen Erwachsenen lassen sich die Depressionen und andere Dinge auch nach langen Jahren nicht wegtherapieren. Vielleicht hätte man es aber in der Kindheit noch beheben können, wenn man da rechtzeitig ADHS diagnostiziert hätte? - wenn man das denn heilen kann....

Ach, ich weiß es doch auch nicht. Ich kann ja mittlerweile gut mit mir leben, Du vielleicht auch mit Dir - können es die anderen mit uns? Müssen sie das?

Ich für mich habe ja beschlossen, dass ich gar nicht mehr behandelt werden will. Ich bin so weit, zu sagen, ich bin, wie ich bin, und kann es nicht jedem Recht machen. Mir macht es auch nicht jeder Recht. Mein Leben meistere ich ganz gut, abgesehen von einer gewissen Überforderungssituation als alleinerziehende Zwillingsmutter mit 3/4-time-Job, Haus und irgendwie null Kohle, weil der Erzeuger nicht zahlt. Aber: es gibt Schlimmeres und die Küche bleibt mittlerweile mal ungefeudelt, wenn ich zu k.o. bin.

Aber: Wenn es die Möglichkeit gib, den Anfängen zu wehren, dann würde ich gerne mein Kind auf den richtigen Weg bringen (meine ADHS ist dann ja eh nicht mehr heilbar - ich erkenne sie ja nicht mal als solche), ehe es da landet, wo ich schon mal war.

Ebenfalls LG
Anne
sewi
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Re: Wenn's mit der Therapie kein Ende nehmen will

Beitrag von sewi »

Anne
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Re: Wenn's mit der Therapie kein Ende nehmen will

Beitrag von Anne »

Hallo Xenia,

klingt total interessant - danke! Ich werde mich in der nächsten Zeit zwangsweise bestimmt noch mehr mit dem Thema ADHS befassen - der Link ist echt interessant.

Hoffentlich muss ich nicht wieder bei der bitteren Erkenntnis landen, dass man zwar jedem Kind (sprich: jeder Krankheit) gewillt ist, einen Namen zu geben und nach Ursachen zu forschen, aber nicht in der Lage ist, gezielt etwas dagegen zu unternehmen.

So ging es mir jedenfalls mit meinen Therapien und ich kann für meinen Sohn ebenfalls nur hoffen, dass er seinen Weg meistert - Handicap hin- oder her. Ich war mein Leben lang sogar sehr erfolgreich - nach außen - im Inneren hat es aber immer gebrodelt, bis es überkochte.

viele Grüße
Anne
Dilbertina
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Registriert: 21. Aug 2003, 12:14

Re: Wenn's mit der Therapie kein Ende nehmen will

Beitrag von Dilbertina »

Hallo Ihr beiden,

ich bin neu hier und weiß nicht so genau, wann man einen neuen Thread eröffnet...

Auch ich finde es sehr wichtig, eine klare und treffende Diagnose zu haben.
"Die" Therapie scheint mir eher wie ein Schweizer Messer zu sein.
D.h. es gibt viele sehr spezielle Werkzeuge (Thera-Richtungen) wie Korkenzieher, Klinge, Kapselheber usw. .
Jedes Werkzeug dient nur einem speziellen Zweck.
Mit dem Kapselheber kann ich z.B. keinen Korken ziehen.

Genau das haben aber meine Ex-Psychologin und ich versucht - erfolglos.
Als ich nach ein paar Sitzungen fagte, ob ich eventl Depressionen habe,
meinte sie, ich hätte ein Ärgerproblem, aber keine Depressionen.
Bei Depressionen müsste ich mich traurig fühlen, hätte weniger Antrieb, bla, bla, bla...
Das Ergebnis der Diagnose war Therapie ohne Ende, Zwischenerfolge, Besserung o.ä.


Inzwischen bin ich anderswo wg. leichter depressiver Verstimmung in Behandlung
- es geht mir so gut, wie seit Jahren nicht.

Mein Tipp (an alle Leser, weniger Euch beide): Geht zu einer Beratungsstelle/Arzt oder so und "holt" Euch routinemäßig
eine zweite Diagnose.
Das hätte ich viel früher tun sollen.

Ciao

Dilbertina
Dilbertina
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Re: Wenn's mit der Therapie kein Ende nehmen will

Beitrag von Dilbertina »

Dilbertina
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Re: Wenn's mit der Therapie kein Ende nehmen will

Beitrag von Dilbertina »

Emily
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Re: Wenn's mit der Therapie kein Ende nehmen will

Beitrag von Emily »

Hallo Dilbertina,
einen neuen Thread kann man so eröffnen: Man geht zu dem Forum, zu dem das Thema passen könnte. Dann klickt man oben in der Leiste "Neues Thema" an. Danach schreibt man in das Feld "Thema" den Titel des neuen Beitrags und trägt dann in das Schreibfeld darunter den Beitrag ein.
Gruß, Emily.
ramona
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Registriert: 23. Mai 2003, 21:59

Re: Wenn's mit der Therapie kein Ende nehmen will

Beitrag von ramona »

Hallo Anne!
Morgen gibt es auf arte (hoffentlich kannst du das empfangen) einen Bericht über ad(h)s bei Kindern, und zwar ab 20:40 Uhr. Es ist bestimmt interessant, ich werde ihn mir nach Möglichkeit auch ansehen und wenn ich die Macht über den Videorekorder erlangt habe, es sogar aufnehmen . Solltest du Fragen zu ads haben, kannst du dich gerne an mich wenden.
LG Ramona
Anne
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Re: Wenn's mit der Therapie kein Ende nehmen will

Beitrag von Anne »

Hallo Ramona,

danke für den Tipp - ich werde mir das heute abend ansehen. Arte ist ja kein schlechter Sender.

Alles, was ich wissen will, ist eigentlich, wie man ADS bei einem Kind in den Griff kriegen kann. Mein Sohn wird nun erst mal vom Kinderarzt "zerpflückt" - der kennt sich auf dem Gebiet wohl aus. Ich musste einen 165-Fragen-Katalog beantworten, der nun wohl erst mal ausgewertet wird, denn die Diagnose ADS ist noch nicht sichergestellt.

viele Grüße
Anne
ramona
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Registriert: 23. Mai 2003, 21:59

Re: Wenn's mit der Therapie kein Ende nehmen will

Beitrag von ramona »

Hallo, Anne!
Also in den Griff bekommen, wie du es nennst, wirst du ADS in dem Sinne nie. Es ist eine Soffwechselerkrankung des Gehirn, das Jungs viermal häufiger trifft wie Mädchen. Die Ursache dafür ist ein Dopaminmangel, der die Nervenzellen daran hindert die Informationen vollständig weiter zu geben.(Synapsischer Spalt) Dazu gibt es noch eine weitere Unterscheidungsform und zwar hyperaktiv und hypoaktiv. Was hyperaktiv ist weißt du sicher, das andere sind die Kinder, die sehr in sich gekehrt sind.
Es sind sehr viele Ammenmärchen bezüglich einer evtl. Medikamentation in Umlauf. Ich für meinen Teil muß sagen, wenn mein Kind eine Brille bräuchte oder Insulin würde ich es ihm ja auch nicht verweigern. Es gibt Studien die über 30 Jahre gelaufen sind und aus denen keine Abhänigkeit nachgewiesen wurde. Sicher stimmt es, das einige Ärzte und auch Eltern sehr sorglos mit Medikamenten umgehen. Ich denke wenn man sich mit dem Thema befasst, und von einem kompetenten Arzt eine Diagnose gestellt wurde, kann man durchaus Ritalin oder Medikinet geben.
Es kommt auch immer darauf an wie ausgeprägt das ADS ist, es gibt Angebote für Kinder, damit sie sich organisieren lernen, das sie lernen Prioritäten zu setzen und wie. Aber das aller, allerwichtigste bei ADS´lern ist das eine Kontiunität vorhanden sein muß. Das bedeutet nach Möglichkeit einen immer gleichen Tagesablauf. Das ist natürlich nicht immer möglich, aber man sollte es versuchen. Das gleiche gilt für ein "ins Bett geh Ritual" oder für andere Situationen die "brenzlig" sind. Das alles ist natürlich auch abhänig vom Alter des Kindes.
So das waren nun eine Menge Info´s, wenn du noch mehr wissen möchtest, nur zu, ich habe Ordnerweise Material darüber, auch was ADS bei Erwachsenen betrifft.
LG Ramona
Anne
Beiträge: 8
Registriert: 5. Sep 2003, 20:23

Re: Wenn's mit der Therapie kein Ende nehmen will

Beitrag von Anne »

Hallo Ramona,

danke für die Info. Gerne wüsste ich mehr, aber ich denke, das gehört nicht hierher.

Mein Sohn ist neun und NICHT hyperaktiv - eher verträumt und zu langsam. Ich habe Angst, ihm Ritalin zu geben, aber ich weiß, dass es da bei mir auch an Aufklärung fehlt.

Ich melde mich bei Dir per eMail!

Danke für Dein Angebot an Unterstützung!

Viele Grüße
Anne
Dilbertina
Beiträge: 35
Registriert: 21. Aug 2003, 12:14

Re: Wenn's mit der Therapie kein Ende nehmen will

Beitrag von Dilbertina »

Hallo,

ich bin neu hier und weiß nicht so genau, wann man einen neuen Thread eröffnet...
(Mein Betrag ist zum Thema endlos.)

Auch ich finde es sehr wichtig, eine klare und treffende Diagnose zu haben.
"Die" Therapie scheint mir eher wie ein Schweizer Messer zu sein.
D.h. es gibt viele sehr spezielle Werkzeuge (Thera-Richtungen) wie Korkenzieher, Klinge, Kapselheber usw. .
Jedes Werkzeug dient nur einem speziellen Zweck.
Mit dem Kapselheber kann ich z.B. keinen Korken ziehen.

Genau das haben aber meine Ex-Psychologin und ich versucht - erfolglos.
Als ich nach ein paar Sitzungen fagte, ob ich eventl Depressionen habe,
meinte sie, ich hätte ein Ärgerproblem, aber keine Depressionen.
Bei Depressionen müsste ich mich traurig fühlen, hätte weniger Antrieb, bla, bla, bla...
Das Ergebniss war Therapie ohne Ende, Zwischenerfolge, Besserung o.ä.


Inzwischen bin ich anderswo wg. leichter depressiver Verstimmung in Behandlung
- es geht mir so gut, wie seit Jahren nicht.

Mein Tipp (eher an die anderen Leser): Geht zu einer Beratungsstelle/Arzt oder so und "holt" Euch routinemäßig
eine zweite Diagnose.
Das hätte ich viel früher tun sollen.

Ciao

Dilbertina
Dilbertina
Beiträge: 35
Registriert: 21. Aug 2003, 12:14

Re: Wenn's mit der Therapie kein Ende nehmen will

Beitrag von Dilbertina »

Hallo,

ich bin neu hier und weiß nicht so genau, wann man einen neuen Thread eröffnet...

Auch ich finde es sehr wichtig, eine klare und treffende Diagnose zu haben.
"Die" Therapie scheint mir eher wie ein Schweizer Messer zu sein.
D.h. es gibt viele sehr spezielle Werkzeuge (Thera-Richtungen) wie Korkenzieher, Klinge, Kapselheber usw. .
Jedes Werkzeug dient nur einem speziellen Zweck.
Mit dem Kapselheber kann ich z.B. keinen Korken ziehen.

Genau das haben aber meine Ex-Psychologin und ich versucht - erfolglos.
Als ich nach ein paar Sitzungen fagte, ob ich eventl Depressionen habe,
meinte sie, ich hätte ein Ärgerproblem, aber keine Depressionen.
Bei Depressionen müsste ich mich traurig fühlen, hätte weniger Antrieb, bla, bla, bla...
Das Ergebniss war Therapie ohne Ende, Zwischenerfolge, Besserung o.ä.


Inzwischen bin ich anderswo wg. leichter depressiver Verstimmung in Behandlung
- es geht mir so gut, wie seit Jahren nicht.

Mein Tipp (eher an die anderen Leser): Geht zu einer Beratungsstelle/Arzt oder so und "holt" Euch routinemäßig
eine zweite Diagnose.
Das hätte ich viel früher tun sollen.

Ciao

Dilbertina
rea1956
Beiträge: 59
Registriert: 21. Aug 2003, 21:55

Re: Wenn's mit der Therapie kein Ende nehmen will

Beitrag von rea1956 »

Liebe Anne,
erst mal sende ich Dir heute recht herzliche Grüße aus Aachen.
Ganz wichtig für Dich vielleicht.!!!!
Habe vor 2-3 Tagen im fernsehen einen kurzen Bericht gesehen,danach ist das ADS bei Kindern jetzt anerkannt und wird von der Kasse als Therapie bezahlt.Frage da dochmal nach,die haben Vertragspartner.Sie sind nur für eine solche behandlung für Kinder ausgebildet.Hörte sich ganz gut an.Vielleicht kann Dir da ja auch einer von den gezielten Therapeuten sagen, ob Dein Kleiner das hat.Es gibt einige Testbögen um das herauszufinden.Ich hoffe ich habe Dir vielleicht ein bischen geholfen.
Bin übrigens selber Krankenschwester und bipolar erkrankt.Habe aber auch schonmal bei mir die Paralele gezogen,ob ich nicht auch ADS hätte.Meine Ärtztin meinte,es gleicht manchmal in einigen Dingen der Depression oder Hypermanie.Bei meinem Mann könnte ich es auch vermuten,so wie bei Deinem Sohn.Er ist auch ruhig und verträumt.Manchmal sogar ganz in sich gekehrt.Vielleicht ist es auch so,daß Dein Kleiner ja auch sehr sensibel ist und sich dem ganzen Geschehen anpaßt.Das habe ich früher auch getan.Heuteweiß ich,ich war schon früher eher depressiv und ängstlich.Besonders in der Schule.Übrigens sind ADS Menschen sehr Kreativ und phantasievoll.Frage einfach mal Deine Kasse nach einem Therapeute und mache Dich bitte nicht zu verrückt.Würde mich freuen wenn meine Zeilen Dich erreichen.
Liebe Grüße Andrea
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